Oestcrreichische

B0tanische Zeitschrift, Die 6sterrelchische O g ~ E x e m D l a r e

botanlsche Zeitschrift ~ ~ - 1 die f r e i dureh die Post bo- erscheint zogen werden sollen, sind

den Ersten jeden Ylonats. b ins bei tier Redaction ~fan pranumerir~ auf selbe ~ r ( l ~. Bez,, M~hlgas~e Nr. 1)

mi~ 8 ft. ~st . W. zu pranuraeriren.

-~ ~. ~ o ~ Botanik und Botaniker. ,~ wege ~e~ g a n z i ~ t h r i g , odor mit Buehhande]s tibernimmt 4 ft. ~'st. W. ~8 R. Ma~'~) Pr~numeration

h a l b j t i h r i g . ~ C. Gerold's Soh~ I n s e r a t e in Wien,

die ganze Pe~itzeile N ~ ~.~m sowie nile tibrlgen 15 kr. r W. Buehhandlungen.

XXXIIL Jahrgang. W I E N . Juni 1883.

I I ~ I - I A L T : Neue Pilze. Von Voss . - - Zur Flora yon Galizien. Yon BI ock i . - - Zur Flora yon Kroatien. u H i r e . - - Terato]ogisclles. Yon Dr. F o r m a n e k . - - ~Iyko]ogisehes. Von S e h u ] zer . - - Zur Flora yon ~eran. Von Dr. E n ~ l e u t n e r . - - Kalnicaer Gebirge. Yon H o l u b y. - -H~ lze r - Ausstellung in Triest. Von Dr. S e l la . -- Flora des Etna. Von S t r o b l . - - l~lora exsice. Austro- Hung, Von H e i m e r l . - - L i t e r a tu rbe r i ch te . - Correspondenz: Yon Dr, S i m k o v i c s , Dr. Borb~ts , $ a b r a n s k y , ]~urr , B l o c k i , Dr. A s c h e r s o n , - - Personalnotizen, - - Botanischer Tauschverein. - - Inserate.

Zwei unbeschriebene Pilze der Flora Krains aus den Gattungen

P ] t y l l o s l i c l q t und R q t ~ u l a r t a .

Von Professor Wilhelm Voss.

Die Flora Krains besitzt in Daphne .Blagaffana Freyer eino hSchst merkwiirdigo Fflanze, deren eingeschranktes Vorkommen ftir die Pflanzengeographie yon besonderem Interesse is~. Lango nur veto klas- sischen Standorte, dem Laurenz iberg bei Billichgratz bekann~, gelang es den hierliindischen Botanikern dieselbe noch an einem zweiten Orte aufzufinden, und zwar auf dem Hi r t enbe rge ~ bei Zwischenwassem nachst Laibach, we sic an einer beschrlink~en Stelle, doch reichlich anftritt. Ausser der Mittheilung des Professors Dr. PanSi5 in Bel- grad (Verh. der k. k. zoolog, botan. Geseilsch. 1856, p. 568) wonach sie derselbe auf dem Berge Siol in Serbien gefunden, ist weiter nichts bekannt gewordon, dass sic sonst noch we gesammelt worden ware.

Sehon vor mehreren Jahren beebachtete ich, class die im hiesigen botanischen Garten eul~ivirten Pflauzen der Daphne Blagaylana yon einer B l a ~ f l e c k e n k r a n k h e i ~ befallen wurden, ohne class es mir gelungen ware, don dieselbe verursaehenden Pilz so welt entwickelt zu orhalten, class eino genauo Bostimmung meglich gewesen ware.

Erst im Laufe dos heurigen Friihjahres gelangto ich in don Be- si~z solchsr Pfianzen, veto Laurenziberg stammend, auf denea der

~) A u f d e r G e n e r a l s t a b s k a r t e a l s ~ P e ~ e r b e n k ~" b e z e i c h n e t . Oest~rr. botam Z~it.sehrifl. 6. Heft 1888, 1~

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Parasit so welt ausgebildet war, dass er eine eingehende Prfifung gesta~tete. Diese ergab, dass er in das Genus Phyllosticta gostelit werden miisse. Obwohl dergleiehen Sphaeropsicleen gegenwi~rtig moist als Entwicklungsstadien, als Protosporenfriiehte h(iherer Pilze angesehen werden, so ist es doeh iiblich neuo Formen mit besonderen Namen zu bezoiehnon. Ieh mOehte mir erlauben, fiir besagten Pilz den Namen

Phyi los t ic la carniolica

vorzusehlagen. Die Merkmale desselben liessen sieh in folgender Diagnose zusammenfassen:

Ph. Perir epiphyllis, minu~issimis, atris, grogareis, conic/s, in maeula expalleseentia, plerumque marginali, fusco-purpureo eineta. - - Spermatiis ovalis, eylindraeeis vel pyriformis, simplicibus, 2--3 guttulatis, hyalinis, magni~udine varia.

Carniolia: Ad folia viva Daphnes Blagayanae Froy. in parte septemtl%nali montis Seti. Laurentii ad Billichgratz.

Die sehr kleinen, sehwarzeu Peritheeien stehen heerdenweiso auf einem ausgebleichten, braunlich-purpurn umrandeten Fleeke, dessen Substanz spgter ausfallt, so dass die Bli~tter dnrehlOehert elseheinen. Man finder die Blattfleeken veto tIerbste bis zum Priibjahre, re i fe Peritheeien gegen Ende der Bliithezei~ der Ni~hrpfianze, im April.

Die Arten der Daphnoideen sind yon wenigen, Blattflseken ver- ursachenden Parasiten befallen. Mir is~ nut Septoria Daphnes Dssm., die bier nieht in Bstraeht zu ziehen ist, auf Daphne Mezereum B. uud Ph2/llosticta laureola Desm. bskannt. Yon dieser ist unsere Arl durch die ve rsch ieden ge s t a l t e t en und ge t ropf ten Sporen unter- sehieden, welehe fiir Ph. laureola yon Thuemsn (Contributionss ad floram 3/[yeologieam Lusitanieam. Ssr. II. no 369) folgend charakte- risirt werden: ,,Sporae simplices, ellipsoideae non nucleatae, aehroae".

- - Ihr gussersr Itabitus ist mir nieht bekannt. Eine andere Art aus der Reihe dsr sogenannten Fungi imperfeeti

erhislt ich anf einer Excursion, die ieh vor etwa zwei Jahren in den Umgebungen I dria's untsrnommen hatte. Auf den abgewelkten Blattern der dort h~ufigen Scopolia atropoides Schult. vegetirt eine Ramularia, die sich zu keiner der bekann~en Arten so recht stellen l~sst. Ieh benenne sic naeh der N~hrpflanze:

Bam~daria Scopoliae und habe folgsnds Beschreibung entworfen:

Maenlis epipbyllis irrsgularis, fuseis; eaespitulis hypophyllis effusis, griseis; hyphis brevibus; eonidiis cylindraeeis, simplieibus vel uniseptatis, hyalinis.

Carniolia: Iu foliis flaecidis Seepoliae atropoides Sehult. in nemo- ribus mon/cis Vogelsbsrg props Idriam. Augus~o M.

Die Sporen hubert Aehnliehkeit mit jenen der Ramularia ~eranii Fuck. (Symb. mye. pug. 361, Tab. I., Fig. 23), doeh fehlt ihnen das dort gezeiehnete Spitzehen.

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huf boiden Pflanzen sind, so viol mir bekaant, noch keino Pilz- bildungen beobachtet worden.

Laibach, am 13. Mai 1883.

Ein Beitrag zur Flor Galiziens und der Bukowina. Von Br. Blocki.

(Fortsetzung.)

Hieracium flayllare Will& (H. stoloniflorum Wimmer, Fiek, non W. K.). Auf trockenen grasigen Trfften in Gosellschaft des H. Pilosella, aber weir seltenor. Bilcze, Hotosko, Lomberg (ni~chst dora Siryjer Schranken).

--praealtoXPilosella (H. pedunculare Wallr.). Im Samborer Bo- zirk (Tyn.), Bilcze, Krzywczyce, tIo~osko. :

- - Auricula X Pilosella (H. Schultesii F. Schu]tz). Diesen Bastart babe ich im Sommer 1882 in zwei Exemplaren auf einem Holz- schlago in tIotosko entdeckt und culfiviro ihn, wio alle iibrigen yon mir entdeckten Bastarte im hiosigen botan. Garten. Von H; praealto X .Pilosella unterscheidet sich dieser Bas~art durch gr(issere, schwlirzliche Bliithenk6pfchen, welche auf kurzen Stie- len am Endo des Schaftos sitzen, und dutch b lliuliche, obersoits fast kah]e, stumpfero Bliitto, r.

- - glomerato • Pilosella (IT. Sleddz,~kii mihi). Am Rande einer Fichtencultur (ni~chst dem F6rsterhause) in gotosko in Gesell- schaft der Eltern, einzeln. Dieser Bastart hat die Tracht dos H.. praealto X Pilosella, unterscheidet sich abet yon demselben bosonders durch die Art der Behaarung, denn wiihrend bei H. praeal toXPilosel la die Blattoberseite mit langen Borsten- haaren bekleidet erscheint, ist dioselbe bei //.. glomerato X Pi - losella sehr kurz- und dichtborstig, was an dio Theilnahme des H. glomeratum Froehl. bei der Erzeugung dioses Bastartes schliessen ]fisst. Die iiberwiegende Mehrzahl der Samen dieses Bastartes ist fruchtbar.

- - pratense X Auricula (t t . _Pseudo-Auricula mihi). Auf Wiesen zwischen Eltern stel]enw~ise. In Podmanasterz bei BSbrka, Cy- gany uad IwankSw (Podol.). Dieser Bastart, welcher in tier Tracht und in den einze]nen Merkmalen genau die Mitre hi~lt zwischen // . pratense und H. Auricula, erzeugt nur sehr wenigo keimfahige Samen und vermehrt sich moist dutch bebliitterte Auslaufer.

- - glomeratum Froehl. (in D C. Prodr. V! I, pag. 207). • Wald- randern selten. Bilcze, tIo~osko, Brzuchowice. Diese ausgezeich- note Art kann be~ fliichtiger Betrachtung mi?~ t t . praealtum

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