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AB / Samstag, 11. Januar 2014 Seite 33LOKALES

Blick auf winzigeWelten„nanoTruck“ macht am Weißenburger Gymnasium Station

„Auf den ersten Blick verliebt“Neuer Besitzer verbindet im Muhrer Witwenschlösschen Julienberg Kultur und Natur

Aus den Gemeinden

Nanotechnologie verständlich erklärt, darum geht es bei der Initiative „nanoTruck“ des Bundesbildungsministeriums.

Ab 2015 sollen „Brigittas Garten-Design“ und der historische Schlosspark amJulienberg eine schmucke Verbindung eingehen. Die alten Obstbäume und dieEichen entlang der Bundesstraße bleiben aber erhalten. Fotos: Shaw

Direkt vor dem rund 400 Jahre alten Witwenschlösschen ist der verwilderte Garten bereits gerodet. Bernd und AchimSpachmüller (links/vorne) sowie Architekt Karlheinz Hanna (dazwischen) stellten dort Landrat Gerhard Wägemann,Baron Andreas von Le Suire und Bürgermeister Roland Fitzner (von rechts) ihre Pläne für das Anwesen vor.

Nach 55 Jahren und mehr als 3300Gottesdiensten hat die GemeindeHohentrüdingen ihr Mesner-Ehe-paar Horst und Elsa Kaiser verab-schiedet. Damit geht ein Kapitel Ho-hentrüdinger Kirchengeschichte zuEnde. Fünfeinhalb Jahrzehnte lebtedas Ehepaar Kaiser mit und neben„seiner“ Kirche, bot neben demMes-nerdienst auch Kirchenführungenan, war Ansprechpartner für Jakobs-pilger und andere Gäste. Nach HorstKaisers 75. Geburtstag zu Jahresbe-ginn gehen er und seine Frau nun ausgesundheitlichen Gründen in denRuhestand. Die beachtliche Summevon über 3300 Gottesdiensten, beidenen die Kaisers aktiv waren, rech-nete Pfarrer Helmut Spitzenpfeil(rechts) im Abschiedsgottesdienstam Dreikönigstag aus – Taufen,Trauungen und Beerdigungen nichtmitgezählt. Zudem hätten sie täglichdie Kirche für Besucher aufgesperrtund sicher 10000Mal denmarkantenKirch- und ehemaligen Burgturmbestiegen, um auch dort nach demRechten zu sehen. Dass ein gleich-wertiger Ersatz kaum zu finden seinwerde, war dem HohentrüdingerKirchenvorstand schnell klar. Des-halb teilen sich künftig ein fünfköp-figes Mesner- und ein vierköpfigesPutzteam den Dienst in der Kirche.Während der Einarbeitungszeit ste-hen die Kaisers ihnen aber noch mitRat und Tat zur Seite. Zum Abschied

überreichte Pfarrer Spitzenpfeil Ge-schenke und überbrachte den Dankder gesamten Gemeinde. Dem Ehe-paar Kaiser versprach er für das

Frühjahr noch die Anschaffung einesPilgerstempels, nach dem die Wan-derer auf dem Jakobsweg immerwieder fragen würden.

WEISSENBURG – Ob Elektronik-,Automobil- oder Werkstoffindustrie –die Nanotechnologie hat heute bereitsin vielen Bereichen des Alltags Ein-zug gehalten. Über die Grundlagen,Chancen und potenziellen Risiken ei-ner der Schlüsseltechnologien des 21.Jahrhunderts informiert die Initiative„nanoTruck“ des Bundesministeri-ums für Bildung und Forschung(BMBF).

Auf Einladung des Siemens-Gym-nasiums lädt das doppelstöckige Wis-senschaftsmobil am Montag, 13. undDienstag, 14. Januar auf dem Schul-hof alle Interessierten zur Erkun-dungstour in die Welt kleinster Teil-chen und Strukturen ein.Der Erfinder und Elektrotechnikpi-

onier Werner von Siemens wäre wo-möglich sehr interessiert gewesen anden Möglichkeiten des Nanokosmos.Weil sich die Nanotechnologie jedocherst gegen Ende des 20. Jahrhundertsals eigenständige Wissenschaft her-ausgebildet hat, konnte der Namens-geber des Weißenburger Gymnasiumsdiese Entwicklung nicht mehr miter-leben. Die Schüler hingegen können

sich nun bei einem Besuch im nano-Truck genau informieren, worum esdabei geht.In der Nanowelt dreht sich alles

um winzige Strukturen, die in Nano-metern, also dem milliardstel Teileines Meters, gemessen werden. Wasdas bedeutet, erklärt Marco Koll-ecker, projektbegleitender Wissen-schaftler der Initiative nanoTruck:„Im Millimeterabstand auf einemLineal haben eine Million Nanome-ter Platz, hier befinden wir uns aufder Ebene von Atomen und einzel-nen Molekülen.“ Derart verkleinertverändern viele Materialien ihre ge-wohnten physikalischen oder chemi-schen Eigenschaften. Das eröffnet inder praktischen Anwendung völligneue Möglichkeiten und Lösungsan-sätze, etwa in der Elektronik mitimmer kleineren und leistungsfähi-geren Produkten, oder in der Solar-industrie und Medizin mit immerenergieeffizienteren Verfahren undwirkungsvolleren Therapien.Die Türen des nanoTrucks stehen

der interessierten Öffentlichkeit amDienstag, 14. Januar, von 14.30 bis16.30 Uhr offen. Der Eintritt ist frei.

Namen im Gespräch

MUHR AM SEE (psh) – Das Wit-wenschlösschen Julienberg bei Muhram See hat neue Besitzer. Und die ha-ben eine Vision: den alten Schlossgar-ten wieder erblühen zu lassen, mitBotanik und Kultur Besucher anzulo-cken und das seit Jahrzehnten verfal-lende Renaissanceanwesen zu einer„Anlaufstelle für Gartenfans“ zu ma-chen. Achim und Bernd Spachmüllerheißen die neuen Schlossherren. DieBrüder aus Höfstetten bei Spalt sindGärtner in der vierten Generation.

Regelrecht begeistert verkündeteMuhrs Rathauschef Roland Fitznerim Beisein von Landrat GerhardWägemann den Verkauf des rund18000 Quadratmeter großen Arealsnordöstlich der B13 an „BrigittasGarten-Design“ (www.brigittas.de).Die Idee der Geschwister Spachmül-ler, aus dem verwaisten Schlösschensamt seinem parkähnlichen Anwesen

einen kleinen Gartenmarkt mit bota-nischem Garten, Veranstaltungsflä-chen, Barfußpfad und weiteren öf-fentlichen Angeboten zu machen,passe „hervorragend in die Visionmeiner Gemeinde“. Das bestätigteauch Altenmuhrs Schlossherr, BaronAndreas von Le Suire. Er sehe dasErbe seiner Familie nun „im Sinneder Tradition und der Gemeinde er-halten“.Das zweigeschossige Renaissance-

schlösschen aus der Zeit um 1600war einst Witwensitz des Altenmuh-rer Schlosses. Nach den Herren vonLentersheim sowie den Freiherrenvon Danckelmann und Hardenbergging es 1840 an die Familie Le Sui-re. Eine Szene aus Friedrich Schil-lers „Die Räuber“ spielt aller Wahr-scheinlichkeit nach dort. Das kom-pakte Hauptgebäude mit Ziergiebelund einem riesigen Gewölbekellerwurde im 18. Jahrhundert um einen

eingeschossigen Fachwerk-Anbau(„Langhaus“) erweitert, der aller-dings inzwischen kurz vor dem Ver-fall steht.Etliche Jahre lang stand das Her-

renhaus leer, nachdem es zuletzt eineCousine des Barons bewohnt hatte.Heute bröckelt der Putz von denWänden, das Dach ist undicht undder Garten kaum noch als solcher zuerkennen. Trotzdem habe er sich indas verwunschene Anwesen „auf denersten Blick verliebt“, bekenntAchim Spachmüller.

Im Schlossgarten tut sich etwasDen Julienberg auf Vordermann zu

bringen, ist allerdings eine Mammut-aufgabe. Zunächst soll ein neuer,„nicht zu großer“ Schlosspark mit an-gegliedertem Gartenmarkt entstehen.Seit einigen Tagen sind die Baum-schulmitarbeiter bereits damit be-schäftigt, das verwilderte Grundstück

zu roden. Die alten Obst-und Nuss-bäume sowie die mächtigen, mit Efeuüberwucherten Eichen parallel zurBundesstraße bleiben aber erhalten,um die besondere Stimmung des altenGartens zu bewahren.Ob das Witwenschlösschen selbst

als Verkaufsraum genutzt werdenkann oder um einen Neubau ergänztwird, ist dagegen laut Spachmüllernoch unklar. Auf jeden Fall werde dieRenovierung langsam und unter engerBegleitung des Denkmalschutzes von-statten gehen. Sie sei aber „machbar“.Lediglich das Langhaus sei derartmarode, dass es möglicherweise nichtgerettet werden könne.Das Gesamtkonzept und den Busi-

nessplan für das Projekt erstellt dieAnsbacher Fachhochschule. Beratendist Architekt Karlheinz Hanna ausSchwanstetten mit im Boot. Finanzie-ren wollen die Brüder Spachmüllerdie Renovierung des Anwesens aus

dem Erlös des neuen Gartenzentrums.Drei bis fünf Angestellte sollen dort„Pflanzen anbieten, die es nicht über-all gibt“. Wenn alles gutgeht, könntenim Frühjahr 2015 die ersten Pflanzenüber den Laden- beziehungsweiseGärtnereitisch gehen.Bürgermeister Roland Fitzner ist je-

denfalls schon jetzt „sehr glücklich“darüber, dass wieder Leben insSchlösschen Julienberg einzieht. „DieGemeinde freut sich riesig über dieNeuansiedlung und die touristischeAufwertung“, so der Rathauschef. DerFamilie Spachmüller sichere er „alleUnterstützung“ zu. So sei es zum Bei-spiel denkbar, die Parkplätze für denGartenmarkt auf der anderen Stra-ßenseite zu platzieren, um die Idylledes Schlossareals nicht zu stören. An-dererseits biete die Nähe zur Bundes-straße der Gärtnerei auch ein ideales„Schaufenster“ mit täglich weit über10000 „Passanten“.

Rechnungen, Bauanträge und BäumeWOLFRAMS-ESCHENBACH –Mit

den geprüften Jahresrechnungen für2011 und 2012 befasst sich der Wolf-rams-Eschenbacher Stadtrat bei sei-ner nächsten öffentlichen Sitzung amMittwoch, 15. Januar, um 19 Uhr im

Computer für Kurzweil und KontaktHEIDENHEIM – Ein doppeltes

Neujahrsgeschenk hat Harald Luxen-burger von der Intel-Niederlassung inMünchen dem Heidenheimer „HausHahnenkamm“ gemacht: Er brachtedem Pflegeheim für Senioren undKörperbehinderte zwei neue Compu-ter mit. Diese seien ein kleiner Bei-trag, um die Freizeit im Heim kurz-weiliger zu gestalten und die Verbin-dung der Bewohner zur „Außenwelt“zu intensivieren, so der Spender, als erdie Rechner im Beisein des stell-vertretenden Landesvorsitzenden derSelbsthilfe Körperbehinderter, Joa-chim Weiß, überreichte.

Ehrenzeichen für FFWlerHIRSCHLACH – Zwei Feuerwehr-

leute bekommen am Freitag, 17. Janu-ar, um 19.30 Uhr im Rahmen derDienstversammlung das Ehrenzeichenin Gold, drei weitere das Ehrenzeichenin Silber verliehen. BürgermeisterHans Popp wird ihnen im GasthausFleischner die Auszeichnung anheften.

Ratssaal des Deutschordensschlosses.Weitere Themen sind ein Zuschuss-antrag des Musikvereins für neue Ver-einskleidung, das Fällen einigerLaubbäume im Feldgartenweg sowiekurzfristig eingegangene Bauanträge.

Konzert für KirchenrenovierungALTENTRÜDINGEN – Die Kir-

chengemeinde Altentrüdingen veran-staltet am Sonntag, 9. Februar, um19.30 Uhr in der Kirche ein Benefiz-konzert zugunsten der Renovierungdes Gotteshauses. Gestaltet wird diesvom Gunzenhäuser Organisten Flori-an Schachner und dem Posaunenchorunter der Leitung von Julia Heumann.

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