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AktivAKTIV im Internet: www.aktiv-online.de

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Remscheid. Im Sekundentakt saust der Schmiedehammer nieder, er-zeugt ein infernalisch lautes Stak-kato. Unter dem tonnenschweren Gewicht formt Thomas Bullmann ein glühendes Stück Breitflachstahl zu einer Federspannplatte. Immer wieder bringt er sie in Position, bevor der Hammer daraufkracht: „Im Lauf der Jahre geht einem der Rhythmus ins Blut über“, sagt Bull-mann. „Trotzdem darf keine Rou-tine aufkommen. Nur ein Fehler, und der Rohling ist hin.“

Aus 1 000 Tonnen Stahl entste-hen im Remscheider Hazet-Werk pro Jahr mehrere Millionen Werk-zeuge – vom einfachen Schrauben-schlüssel bis zum hochpräzisen Federspanner, mit dem die Fahr-werksfedern im Auto beim Aus- und Einbau zusammengedrückt

werden. Hinzu kommen unter-schiedliche Werkzeugwagen fürs wohlsortierte Arbeitsgerät.

In mehr als 100 Länder verkauft das Unternehmen. Der zweitgrößte

Markt ist inzwischen China. In deutschen Autowerkstätten ist die Firma die Nummer eins: In der Pro-duktion wie auch in den Marken-Werkstätten vertrauen die großen deutschen Hersteller wie die VW-Gruppe, Daimler, BMW und Por-sche seit Jahren auf Profi-Werkzeug aus dem Bergischen Land.

Und es kommt auch am Nürburg-ring zum Einsatz, wo vom 16. bis zum 18. August erneut ein Rennen im Rahmen des Porsche-Carrera-Cups ausgetragen wird: Das Un-ternehmen ist offizieller Ausrüster im Porsche-Motorsport. Manchmal liefert es der Zuffenhausener Sport-wagenmarke eine Sonderserie von gerade mal fünf Schlüsseln. Preis: Verschlusssache.

Hazet ist ein mittelständisches Familienunternehmen mit 500 Mit-

arbeitern und einem Jahresumsatz von 80 Millionen Euro. Darauf ist Marketing-Chef Carsten Scholz ein wenig stolz: „Wir befinden uns zu 100 Prozent in Familienhand – und das bereits in der vierten und fünf-ten Generation.“ Das Erstaunlichste

aber: Die 1868 gegründete Firma macht das meiste selbst. So ist der Eigenfertigungsanteil mit mehr als 75 Prozent für heutige Verhältnis-sen außerordentlich hoch. Selbst die Werkzeuge, um Werkzeuge her-zustellen, entstehen in den eigenen vier Wänden.

Da wird das Metall geschmiedet und kalt verformt, da wird gebohrt,

gedreht, gefräst, geschliffen – und vergütet. Beim geschickten Spiel mit Feuer und Wasser erhält das Werkzeug seine Zähigkeit und ver-liert ein wenig seiner Härte.

Genau das macht die Qualität im Vergleich zu Billigwerkzeugen aus.

Carsten Scholz: „Unsere Produkte halten selbst dann, wenn mal brachiale Gewalt angewendet wird. Es gibt Lkw-Fahrer, die

beim Radwechsel das Radkreuz auf die Mutter aufsetzen, den Schlüssel gegen den Asphalt verkanten und dann kurz Gas geben, um die Rad-muttern zu lösen.“

Thomas Bullmann, der Mitarbei-tert mit dem hammerharten Job, bringt derweil das nächste Stück glühendes Metall in Position.

Gerd Dressen

Elspe. Jetzt geht es wieder zur Sache: Der unvergessliche Winnetou und sein weißer Blutsbruder Old Shatterhand kämpfen gegen einen Mann, der Geld mit gefälschten Ölquel-len-Papieren macht – und auch nicht vor Mord zurückschreckt! „Der Ölprinz“ heißt das Buch, das in diesem Jahr bei den Karl-

May-Festspielen im sauerländischen Elspe von 60 Schauspie-lern effektvoll in Szene gesetzt wird.

Veranstaltet wird das wilde Event von der Elspe Festival GmbH. Sie hat 400 000 Euro in die Modernisierung des Ge-ländes investiert – und rund 2 Millionen Euro für die neue Pro-

duktion. Hinter den Kulissen arbeiten für die Festspiele ganz-jährig 33 Mitarbeiter, etwa als Ticketverkäufer, Handwerker oder Pferde betreuer. in der Saison kommen bei jeder Auffüh-rung insgesamt 200 Kräfte zum Einsatz. letztes Jahr zählten die Festspiele 209 000 Besucher. WH

Willkommen im wilden Sauerland!

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Hazet stellt Werkzeuge her – für Autowerkstätten und den Motorsport

mächtig aufHier dreht man

Mittelstand

Hauptsache bom-benfest: Werkzeug aus Remscheid kommt auch im Motorsport zum Einsatz.

Hammer-Job: Thomas Bullmann arbeitet in der Schmiede von Hazet.

Qualitätsarbeit: Sinan Aydemir richtet Ringschlüssel.

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Carsten Scholz: „Wir befin-den uns zu 100 Prozent in Familien-hand.“

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„Unsere Produkte halten auch brachialer Gewalt stand“

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