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2. Auf Handel, Industrie und Landwirtschaft beziigliche. 63

Von den untersuchten Oxydationsmitteln, die bei Aufnahme yon SO~ ihre Farbe /~ndern, (Permanganat, Dichromat usw.) kommen auger Vanadat nut noch Perjodat und Jodat in Betracht. Brauchbare organisehe Verbindungen wurden nicht ge- funden. Als Tr~ger ist das nach M. SHEPHERD 1 gereinigte Silicagel dem ebenfalls geprfiften Aluminiumoxyd fiberlegen. Leitet man die zu untersuehende Luft (bis zu 150 ml) in 1--2 rain dureh ein l~6hrehen yon 2 ~ 4 m m g , das auf eine L/~nge yon etwa 10 mm mit dem gekSrnten gelben Vanadat-Silicagel gefiillt ist, so verursachen SO2-Konzentrationen yon 12--120 Teilen je Million Tefle Lult Farb/~nderungen in Goldgelb bis Tiefgrfin, an denen der S02-Gehalt geschgtzt werden kann. HaS und HC1 geben ebenfalls 1%rb/~nderungen (in Braun bzw. Rot), CO reagiert nicht, NH 3 bleicht die gelbe Farbe des Gels. - - Zur Herstellung des Vanadat-Silicagels verwen- det man zweckm~gig ffir 2 ml Gel 20 ml ges/~ttigte Ammoniumvanadatl6sung. Ent- weder wird das auf 600 ~ C erhitzte und dann in einem Exsiccator abgekiihlte Gel mit der entsprechenden Menge Ammoniumvanadatl6sung versetzt und zwisehen 50--70 ~ C getrocknet, oder das Gel befindet sieh in einem Glasrohr, wi~hrend yon unten erwgrmte, troekene Luft einstr6mt, so dag die einzelnen Teilchen im Glasrohr ,,tanzen". Man l~gt dann yon oben die entspreehende Menge Ammoniumvanadat- 15sung zutropfen. Diese Art der Zubereituug seheint eine gleiehm~gigere Farbe zu gew/ihrleisten, gleichzeitig wird eine grSgere Empfindlichkeit gegenfiber niederen SO2-Konzentrationen erreicht. Ein ebenfalls befriedigend arbeitendes Gel kann man erhalten, wenn man 2 ml Silicagel mi~ 10 ml ges/~ttigter AmmoniumvanadatlSsung, die etwa l0 Tropfen ges/~ttigte AmmoniumehloridlSsung enth/ilt, bei 60 ~ C trocknet. Alterung spielt bei den Vanadat-Silieagelen keine l~olle, die Empfindlichkeit l/~gt selbst nach 9monatiger Lagerung nicht nach, eine langsame Zersetzung finder bei Temperaturen fiber 80--90 ~ C start. - - Silicagele, prapariert mit Perjodat (2 ml Sili- cagel mit 10--15 ml ges~ttigter PerjodatlSsung bei 60 ~ C getroeknet), sind in bezug auf Farb/~nderung und Stabilit~t etwas besscr als Jodatgele. Ein solches Gel sprach auf 100 ml Luft mit 5 T. S02 je Million an, die erhaltene rosa Farbe ging jedoch nach 15 rain wieder in weig fiber. H. SC/tMIDT.

Analysen yon Stadtgas bzw. Gasgemischen iihnlieher Zusammensetzung lassen sich sehr schnell (in etwa 3 rain) mit Hilfe einer dynamischen Methode durch- ffihren ~. 1)as zu analysierende Gasgemisch passiert eine Reihe von sehr genau an- zeigenden Gasbfiretten, wobei vor jeder folgenden Bfirette ein Bestandteil entfernt wird. Bei dieser (yon der Griffin und Tatlok, Ltd. hergestellten) Apparatur werden die schon lange bekannten sogenannten Seifenfilmmesser verwandt, die in neuerer Zeit soweit verbessert werden konnten, dag nun eiue Meggenauigkeit yon ~ 0,1% erreicht wird. Abgesehen yon dieser guten Meggenauigkeit und der grogen Zeit- ersparnis gegenfiber statischen Methoden sind als weitere Vorteile zu nennen: keine Verwendung yon Quecksilber, keine Temperatur- und Druckkorrekturen, keine dutch Absorption an Gummi bedingten Fehler usw. Allgemein genfigen 1500 bis 2000 ml Gas, um die Apparatur auszuspfilen und mehrere Analysen durchzuffihren. InAbb. 1 (S. 64) ist die Grundeinheit einer solchcn Apparatur schematisch dargestellt. Das zu untersuchende Gas strSmt unter konstantem Druck yon links in die Appa- ratur. Dutch Glashahn S und Glasrohr M wird das Gas in den Gasws N, oder dureh Drehen yon Glashahn S u m 90 ~ durch Glasrohr L in den Gasmesser geleitet. Ein Druck auf den Gummiball P am Boden des Gasmessers bewirkt die Bildung einer

1 Analyt. Chemistry 19, 77 (1947). U.S.Patent 2487077 (1949). 2 Metallurgia (Manchester) 47, 158--160 (1953). Gas Light & Coke Co., London.

- - V g h W. J. GOOD~REA~, Analyst (London) 72, 520 (1947); Anal. chim. Acta (Amsterdam) 2, 452 (1948) ; Brit. Pat. 489117. DOI~NELLu and_ BROADBE~T~ J. Soc. chem. Ind. 69, 527 (1950).

64 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden.

sich fiber den Querschnitt des MeBrohres sloannenden Seifenhaut, welehe yon dem durch L kommenden Gas aufwarts gedriiekt wird. Eine genau bestimmte Gasmenge bewegt sieh so im W~seher N aufw~rts, wobei im Gegenstrom eine ReagenslSsung selektiv einen G~sbestandteil absorbiert. Das verbleibende Gas strSmt dureh K ' in eine 2. Gasbiirette, we das Volumen wieder genau bestimmt wird. Dureh Hinter-

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ii Abb. 1. Schematische Darstellung der Grundeinheit zm" Gasanalyse mittels der Seifenfilmtechnik nach

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einanclerschalten solcher Einheiten l~l~t sich nun ein vollstandiges System aufbauen, wobei jeder W~scher mit einem spezifischen Absorbens fiir einen gegebenen Bestandteil berieselt wird. Alle reaktionsf~higen Gasbestandtefle werden so ent- fernt. Die Volum~nderung bzw. die Bewegung der Seifenhaut in aufeinanderfolgenden Gas- messern gestaftet die Ablesung und Berechnung des Prozentgehaltes jedes Bestandteiles. Die Verf. zeichnen auf~erdem im Original das StrS- mungsdiagramm eines Apparates zur Analyse yon Stadtgas, dessen Arbeitsweise im einzelnen beschrieben wird. Gasgemisehe anderer Zu- sammensetzung lassen sich durch entspreehende Zusammenstellung der Apparatur ebenso analy- sieren. H. SC~MIDT.

Fiir die Bestimmung yon leichten Kohlen- wasserstoffen in Ktihlwasser oder Dampfkon- densaten der Butadienfabrikation geben L. A. WEBBE~ und C. E. B y t e s 1 ein einfach aus- zufiihrendes Verfahren an. Man bringt die zu untersuchende Wasserprobe (1000 ml oder mehr) in ein zylindrisches Glasgef~l~, in das yon unten her durch eine Sinterglasplatte reines COs-Gas (aus Trockeneis entwickelt) eingeleitet wird. Naeh Durehtritt dutch die Probe wird das Gas in ein Absorptionsgef~I] mit dariiber angeordneter Gasbfirette geleitet, die beide mit 46~ Kali- lauge geffillt sind. Die Kohlenwasserstoffe sam- meln sieh fiber der Lauge an. Wenn die Gas- menge nieht mehr zunimmt, liest man das Vo- lumen in bekannter Art ab und bringt passende Korrekturen fiir die Wasserdampftension und fiir etwaige Verunreinigungen des verwendeten CO~-

Gases an. Wenn die Art des zu bestimmenden Gases bekannt ist, kann man auf das Gewieht umreehnen. Andernfalls sammelt man hinreichende Mengen des Gases an und stellt die Zusammensetzung im O~sAT-Apparat; durcb Iraktionierte Destfl- lation, Spektrophotometrie oder Diehtemessung lest. Der fiir die Durehfiihrung der Bestimmung dienende Apparat ist in der Originalarbeit abgebildet. W. GOTTW~LD.

Zur Bestimmung kleiner Reste an C4-Kohlenwasserstoffen in den Absorptions- fliissigkeiten der Butadienfabrikation (Naphtha yon Siedebereich 150-200 ~ Coder Fuffurol, Sp. 162 ~ C) entwiekelte R. E. H~:zE~ 2 ein sehnell ausfiihrbares Destilla-

1 Analyt. Chemistry 24, 1086--1087 (1952). Phillips Chemical Co., Borger, Tex. (USA).

Analyt. Chemistry 24, 1093--1094 (1952). Sinclair Rubber Inc., Houston, Tex. (USA).


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