3
Auswirkungen Verkehrsverhalten
Was sind die Auswirkungen, dass die Mehrheit den MIV als
Verkehrsmittel wählt?
7
Auswirkungen Verkehrsverhalten: Flächenverbrauch
75 Personen könnten mit 60 Pkws unterwegs sein.....
Auf 12m² könnte ein Pkw parken ….
… oder 8 Fahrräder
…oder mit dem Bus
9
Auswirkungen Verkehrsverhalten: Bewegungsmangel
• Arteriosklerose
• Depressive Verstimmungen
• Schwächung des Atmungssystems
• Herzinfarkt und Schlaganfall
• Diabetes mellitus Typ 2
• Osteoporose
• geschwächtes Immunsystem
• Fettstoffwechselstörungen
• verringerte Gewandtheit und erhöhte Sturzanfälligkeit
• Muskelschwäche, Haltungsschwächen und -schäden, Rückenschmerzen
• Übergewicht
• mangelnde Belastbarkeit
• eingeschränkte Mobilität
(Fonds Gesundes Österreich, 2013)
10
Positive Auswirkungen Bewegung
• Gedächtnisleistung
• Selbstwertgefühl
• Stressabbau, Entspannung
• Blutdruck
• Herz-Kreislauf-Funktion
• Schlafqualität
• Knochendichte
• Gelenkbeweglichkeit und Mobilität
• Stützfunktion der Muskulatur
• Verminderung von Stürzen und Knochenbrüchen
• Gewichtsregulation
• Vorbeugung mancher Krebsformen (Darm-, Brust-, Lungen-, Gebärmutterhalskrebs)
• Blutzuckerwerte
• Durchblutung und Sauerstoffversorgung
• Cholesterinwerte
• soziale Kontakte
(Fonds Gesundes Österreich, 2013)
12
Motorisierungsentwicklung in Österreich 1950 bis 2015
7
503546
387
298
160
57
0
100
200
300
400
500
600
1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010
Jahr
Pkw
je
1000 E
inw
oh
ner
(in
kl. K
om
bi)
Verkehrsmittel – die Qual der Wahl
Jahr Pkw (inkl. Kombi)Motorsierungsgrad
(Pkw+Kombi) je 1000 Einwohner
1950 51.314 7
1960 404.042 57
1970 1.197.484 160
1980 2.246.950 298
1990 2.991.284 387
2005 4.156.743 503
2015 8.699.730 546
14
Aus dem Gleichgewicht…Diskrepanzen zwischen Einstellung & Verhalten (Praschl, Scholl-Kuhn, Risser,
1993, n = 342)– „Man sollte aber würde ich?“
„Die Österreicher sollten weniger mit dem Auto fahren 90%
“Auch ich sollte weniger mit dem Auto fahren” 52%
“Ich habe den festen Vorsatz in Zukunft weniger mit dem Auto zu fahren”
33%
“Ich fahre bereits jetzt sehr wenig mit dem Auto (nur wenn es wirklich nicht anders geht)”
61%
17
• Motive (Ängste, Werthaltungen, Wünsche etc.)
• Einstellungen
• Intra-individuelle Bedürfnis- und Interessenskonflikte
• Wahrnehmungen
• Entscheidungen
• Absichtsvolles Verhalten: Be- oder Missachtung von Regeln
Individuum
18
Interaktion und Kommunikation
• Feedback
• Soziale Konsequenzen
• Positive und negative Verstärkung
19
Fahrzeug
• Fahrzeugeigenschaften
• Physikalisch technische Aspekte
• Soziale Anmutung
• Fortbewegungsspezifische Voraussetzungen
– Auto: isoliert, stärker als andere, schneller
– Fahrrad: langsamer, eigene physische Antriebskraft, wettersensibel
– Zu Fußgehen: langsam, schwach, wettersensibel
• Fehlendes Feedback
20
Gesellschaft
• Gesetze
• Einfluss von Familie und peers (Sozialisation)
• Medien und der Einfluss von Testimonials
• Macht der Lobbys
• Verkehrsregelungen und Bevorzugung bestimmter Verkehrsmodi
• Informelle Regeln
• Öffentliche Diskussion im Alltag – Vergleich Alkohol am Steuer und Schnellfahren
22
Infrastruktur
• Straßeneigenschaften (Breite, Oberfläche, Material etc.)
• Gestaltung öffentlichen Raumes
23
Infrastruktur
Modal Split Österreich
Zu Fußgehen
21%
Radfahren
3%
Öffentlicher Verkehr
18%
Motorisierter
Individualverkehr
58%Modal Split Wien
Radfahren
7%
Öffentlicher Verkehr
39%
Motorisierter
Individualverkehr
28%
Zu Fußgehen
26%
24
Motive und Verhalten im Verkehr
Anforderungen an die Verkehrswelt
Versus
Motivation für eigenes Verhalten
25
Motive und Verhalten im Verkehr
Anforderungen an den Verkehr
– Mobilität
– Objektive Sicherheit
– Subjektive Sicherheit
– Gleichberechtigung
– Bequemlichkeit
– Schutz unserer Umwelt
– Lebensqualität
26
Motive und Verhalten im Verkehr
Motiv-
Kategorie
Erklärung Beispiele
„Common sense“ - Motive
Motive in Zusammenhang mit dem Überwinden von Entfernungen;
objektiven Rahmenbedingungen werden einer subjektiven Bewertung unterworfen
• Physiologische BedürfnisseSchutz vor Witterung, Lärm, Gestank, opt. Reize
• SicherheitsbedürfnisseSchutz vor Belästigung, Bedrohung, Verletzung
• AndereZeit- und Kostenersparnis, Zuverlässigkeit, Unabhängigkeit, Wahrung der Privatsphäre
„Extra motives“
Motive, die sich auf das Erleben einer sozialen Rolle beziehen
„Ich-bezogene“ Motive – eher unabhängig vom sozialen Umfeld
• Liebe/AnerkennungDefinition des soz. Status, Ausleben zwischenmenschlicher Beziehungen – Macht, Prestige
• Selbstachtungs/-verwirklichungan Grenzen der eig. Leistung stoßen, Abenteuer und „Erfolg“
(Alteneder & Risser 1995)
30
Die Rolle des Risikos: Kognitive Verzerrungen
= systematische Wahrnehmungsverzerrungen
• Präferenz für kognitive Leichtigkeit
• Bestätigungsverzerrung & selbstwertdienliche Verzerrung
• Priming
• Austausch der Fragestellungen
31
Die Rolle des Risikos: Kognitive Verzerrungen
= systematische Wahrnehmungsverzerrungen
Heuristiken
- Verfügbarkeitsheuristik
- Repräsentativitätsheuristik
- Ankerheuristik
32
Aus dem Gleichgewicht…
15 „Phänomene“ zur Erklärung der Diskrepanzen zwischen Einstellung und Verhalten (nach Praschl, Scholl-Kuhn & Risser, 1993)
1. Emotionale Bewertung/Identifikation– „Es ist uncool, mit den Öffis zu fahren!“
2. Vielschichtige Motivation/Zusatznutzen– „Es macht nun mal Spaß, Auto zu fahren. Andere
Verkehrsmittel sind unbrauchbar!“
3. Verdrängung– „Ich möchte kein Wort mehr über Abgase hören!“
33
Aus dem Gleichgewicht…
4. Habituation– „Ich mach das schon immer so!“
5. Abwertung Relevanz des eigenen Verhaltens– individuell: „auf das eine Mal kommt es nicht an“– kollektiv: „auf mich als nur einen von vielen kommt es
nicht an.“6. Unmittelbarkeit
– „Heut fahre ich noch mal schnell den Kilometer zum Supermarkt, ab morgen geh ich zu Fuß!“
7. Situative Einflüsse/Restriktionen– „Es fährt um die Zeit kein Bus und es ist schon zu dunkel,
also muss ich das Auto nehmen!“
34
Aus dem Gleichgewicht…
8. Bequemlichkeit/Egoismus– „Mit dem Auto ist es einfach am bequemsten!“
9. Angst/sozialer Druck– „In der U-Bahn werd ich sicher überfallen!“– „Meine Freunde würden mich schief anschaun, wenn
ich Öffis fahren würde.“
10. Reaktanz– „Ich brauche niemanden, der mir sagt, was ich zu tun
habe!“
11. Delegation der Verantwortung– „Wenn es gefährlich wäre, mit dem Auto zu fahren,
wäre es ja verboten!“
35
Aus dem Gleichgewicht…
12. Mangelndes Können oder Wissen– „Mir war nicht bewusst, wie stark der Autoverkehr für
den Treibhauseffekt verantwortlich ist!“
13. Prisoner‘s Dilemma Game (mangelndes Vertrauen in das Verhalten anderer)
– „Wenn ich nicht mit dem Auto fahre, macht das Platz für wen anderen, der dann anstatt dessen fährt.“
14. Lust an der Unvernunft– „Einmal mit 270km/h über die Autobahn fahren, das
stell ich mir ziemlich aufregend vor.“
15. Mangelndes Feedback– „Wenn ich auf‘s Autofahren verzichte, geht‘s mir und
den anderen auch nicht besser.“
37
Interessen unterschiedlicher Gruppen
• Geschlecht– Riskanteres Verhalten von Männern– Risikoempfinden– Frauen seltener in Unfälle verwickelt– Frauen legen weniger km zurück als Männer
• Alter: – Höheres Risikoverhalten bei 16-24 Jährigen– Sensation Seeking besonders ausgeprägt bei jungen Männern– Mehr Fahrfehler, Übertretungen und Geschwindigkeit auch bei
jungen Frauen
38
Interessen unterschiedlicher Gruppen
• Wohlstand: Rückgang von Unfällen in Zeiten wirt. Rezension
• Lebensumstände :– Partnerschaft/Elternschaft beeinflussen Risikoverhalten– Permanente Partner/Kinder fördern weniger riskantes
Verhalten und weniger Verkehrsverstöße– Singles hingegen tendieren zu riskanterem Verhalten
• Fahrerfahrung:– Hohe Fahrerfahrung ist mit geringerer Regelbefolgung
verbunden– Unfallrisiko nimmt ab
39
Interessen und Motive anekdotisch
• „Der Autofahrer ist die Melkkuh der Nation“
• „Das Auto ist die letzte Freiheit des Mannes“
• Forderungen nach Tempo 30
42
Kontemplation
Determination Aktion
Erhaltung
Rückfall
Präkontemplation
Exit
Veränderung des Verhaltens
Abwesenheit von (erwünschtem) Verhalten Präsenz von Verhalten
Transtheoretisches Modell (TTM) von Prochaska und DiClemente (1985)
44
Gestaltung öffentlichen Raumes
• Infrastruktur beeinflusst Verkehrsverhalten!
• Konzepte der Verkehrskontrolle im Infrastrukturbereich:
– Selbsterklärende Straßen
– Shared Space
– Verkehrsberuhigung
45
Gestaltung öffentlichen Raumes
Mariahilferstraße in Wien
2014: 53% der Teilnehmenden stimmen für den Umbau
2015: 71% stimmen dafür
vorher
nachher
47
WOW, ..welchen Köder hast
du verwendet?
Danke schön für Ihre Aufmerksamkeit!
[email protected]://www.berlin-partner.de/