75632 Jahrgang 20 · Juni 2010 · Ausgabe 77
Das Magazin für Parkraum • Management, Konzeption, Technik
RatgeberWie ist es mit demMotor rad parken?
Seite 36
ReportageWiederbelebung der Weinheimer Innenstadt
Seite 20
RundblickAnsichten und Aussichten eines Designers
Seite 32
Im FokusStudie: Tiefgaragen unter Stadtstraßen
Seite 14
Intertraffic Amsterdam 2010
Eine Branche sieht grün S. 10
Parken aktuellaktuell
W e r d i e Z u k u n f t m i t b e s t i m m t , h a t e s l e i c h t e r w e n n s i e e i n t r i f f t .
Standardmäßig integriert – Zukunft.
Dort, wo das Heute auf das Morgen trifft, ist DESIGNA zuhause. Wir überschreiten die herkömmlichen Grenzen der Parkraumbewirtschaftung, um unseren Kunden neue, umsatzstarke Geschäftsfelder zu eröffnen. Mittels Hardware-Systemen, die überzeugen. Intelligenter Software, die mitdenkt. Und vernetzter Lösungen, die weiter reichen. Im Zukunftsmarkt der Intermobilität ergibt sich für unsere Kunden eine Vielzahl an neuen Chancen.
den entscheidenden Vorteil. Interessiert? Dann sprechen Sie doch einfach mit uns. Tel. +49 431 5336-0.
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Parken aktuell · Juni 2010
Auf ein Wort
3
Liebe Leserin, lieber Leser!bald ist es soweit: Der Sommer kommt und wir genießen die
Wärme – hoffentlich. Derzeit können wir uns noch genau an je-
den Sonnentag in diesem Jahr erinnern, an dem wir sogar abends
unbeschwert und ohne Wolldecke draußen ein kühles Glas Weiß-
wein genossen haben. Aber so ist die Natur nun einmal – sie ge-
horcht uns nicht und sie gehört uns auch nicht. Sie rächt sich
sogar, wenn wir sie nicht respektieren.
Was ich damit meine? Das BP-Loch im Golf von Mexiko zum
Beispiel. Es ist ein Beispiel für die rücksichtslose Ausbeutung der
natürlichen Ressourcen zum Zwecke der Profitmaximierung
ganz gemäß dem Motto „Was kümmert mich das Morgen?
Hauptsache, die Kasse stimmt und meine Aktionäre sind glück-
lich“. Das kann man an manchen Tagen auch anschaulich an den
variablen Preistabellen der Tankstellen verfolgen. Preisschwan-
kungen von bis zu fünf Cent in drei Stunden gibt es da zu be-
obachten. Der Eindruck von Willkür drängt sich auf.
Alles ist endlich, auch das Wachstum. Das muss man sich im-
mer wieder klarmachen. Jedes Ding hat einen Anfang und ein
Ende. Das Märchen von dauerhaftem Wachstum führt in die Ka-
tastrophe und in die Zerstörung, weil man sich damit den Ge-
setzen der Natur in den Weg stellt. Dabei ist der Mensch fähig
zu denken. Er kann reflektieren. Oder auch nicht? Ich will die
Hoffnung nicht aufgeben.
Warum ich nichts über das Parken schreibe? Darüber finden
Sie auf den folgenden Seiten Interessantes. An dieser Stelle woll-
te ich nur mal ein paar Gedanken äußern.
Herzlichst, Ihr
Gerhard Trost-Heutmekers
Profitgier
Willkür
Ressourcen
Gerhard Trost-Heutmekers,GeschäftsführerBundesverband Parken e.V.
So sah der Golf von Mexiko im Jahr 2008 aus dem All noch aus.
Preis-Roulette an der Tankstelle: Schwankungen imStundentakt sind keine Seltenheit mehr.
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Auf ein Wort 3
Trends+Tipps 6
Im Fokus
Intertraffic Amsterdam 2010: Ein Branche sieht grün 10
Parkeon und Skidata: Strategische Partnerschaft 12
Tiefgaragen unter Stadtstraßen: eine Studie 14
Photovoltaikanlagen auf Parkhäusern 17
Reportage
Parkhaus Weinheim: Wiederbelebung der Innenstadt 20
Greifswald setzt auf IP-Lösung 23
Durch Mitarbeiterschulungen zu mehr Servicequalität 24
Produkte+Dienstleistungen 26
Rundblick
Skyline bringt innovatives Parksystem zur Marktreife 28
Tópark beauftragt OPG: Ungarisches Vorzeige projekt 30
Ansichten und Aussichten eines Designers 32
Skidata trotzt der Krise: Umsatzrekord im Jahr 2009 34
EPA-News
Statement des EPA-Präsidenten zum ESPA 35
Ratgeber
Wie ist es mit dem Motor rad parken? 36
Flugblätter im Parkhaus – wer bezahlt die Reinigung? 37
Sprinklerdüse: Gericht lehnt Schadens ersatzanspruch ab 38
Verbandsnachrichten 41
IMPRESSUM
„Parken aktuell“ erscheint in Kooperation mit dem Bundesverband Parken e.V.Richartzstraße 10D-50667 Kölnwww.parken.de Telefon +49(0)221/2 57 10 16
HERAUSGEBER, VERTRIEB, REDAKTION, ANZEIGEN, HERSTELLUNGDr. Wieland MänkenMaenken Kommunikation GmbHVon-der-Wettern-Straße 25D-51149 Kölnwww.maenken.comTelefon +49(0)2203/35 84-0Telefax +49(0)2203/35 84-185
Frequenz: viermal pro Jahr
Auflage: 4.720 Exemplare Einzelbezugspreis: 6,– Euro plus Versandkosten
ObjektleiterAndreas BorchertTelefon +49(0)2203/35 84-153
Verantwortlicher RedakteurMarko Ruh (v.i.S.d.P)Telefon +49(0)2203/35 [email protected]
Anzeigen Wolfgang LockerTelefon +49(0)2203/35 [email protected]
Jörn BackhausTelefon +49(0)2203/35 [email protected]
Seite 10Viel Andrang auf der Intertraffic Amsterdam 2010
Seite 20Sanierungsprojekt in Weinheim
4 Parken aktuell · Juni 2010
Inhalt
Quelle: NFP photography
Parken aktuell · Juni 2010 5
Seite 32Visionäre Design-Studien für das Parken von morgen
Inhalt
Seite 14Tiefgaragen unterStadtstraßen: Umfeld, Verkehr, bauliche Aspekte, Kosten
Trends + Tipps
6 Parken aktuell · Juni 2010
Der ADAC bietet seinen Mitgliedern Vig -
netten und Mautkarten für Österreich, die
Schweiz, Tschechien und Italien an. Bislang
läuft der Vertrieb über Online-Shops, Rast-
stätten, Geschäftsstellen und Vertretungen
des ADAC.
Bei einem Treffen des Bundesverbands
Parken mit dem Automobil-Club kam die
Idee auf, „Pickerl & Co.“ auch in Parkhäu-
sern anzubieten. Claus Schnell, Mitglied
im Vorstand des Bundesverbands Parken,
und Geschäftsführer Gerhard Trost-Heut-
mekers diskutierten darüber mit Inge
Sommer, Leiterin Logistik, Distribution,
Abrechnung, Touristik beim ADAC.
Die Verbandsvertreter beider Seiten ka-
men überein, dass für einen Vignetten-
Verkauf eher Parkhäuser dort in Frage
kommen, wo sich keine Verkaufsstellen des
ADAC befinden, da man ansonsten in ei-
ne ungewünschte Konkurrenz treten wür-
de. Darüber hinaus ist der Vignetten- und
Mautkarten-Verkauf natürlich nur in
Parkhäusern sinnvoll, die über entspre-
chendes Personal vor Ort verfügen.
Der Nutzen könnte letztlich auf beiden
Seiten liegen. Parkhausbetreiber könnten
ihren Kunden einen Mehrwert bieten und
über Provisionen am Geschäft mit den
Straßennutzungskarten beteiligt werden.
Der Automobilclub hofft auf Mehreinnah-
men durch einen zusätzlichen Vertriebs-
kanal und könnte gegenüber seinen Mit-
gliedern mit einem erweiterten Service
werben. !Möglicher Mehrwert: Von einem zusätz -lichen Vertriebskanal für Vignetten könn-ten auch Parkhausbetreiber profitieren.
Bundesverband Parken/ADACParkhäuser als neuer Vertriebs kanal für Vignetten?
Flughafen-Parkplätze sind jetzt erstmals
auch bei Deutschlands führendem Reise-Di-
rektanbieter Berge & Meer online buchbar.
Unter www.berge-meer.de / Specials
können sich Urlauber derzeit Frühbucher-
rabatte für Parkplätze an den Flughäfen
Düsseldorf, Berlin-Schönefeld und Stutt-
gart sichern.
Mit Preisnachlässen bis zu 40 Prozent ist
die Anreise zum Flughafen mit dem Auto
eine preislich interessante Alternative zu
anderen Verkehrsmitteln. Je früher die Bu-
chung, je höher der Rabatt. Die Parkplät-
ze liegen in Gehdistanz zu den Terminals.
Shuttle-Transfers sind nicht notwendig.
Das Buchungsmodell ermöglicht dem
Reiseveranstalter mehr Service und zusätz-
liche Umsätze, da er nun wirklich alle Leis -
tungen aus einer Hand anbieten kann. Der
Urlauber spart sich durch den einfachen
Buchungsprozess und den reservierten
Stellplatz unnötigen Stress bei der Anrei-
se.
Bei der Ausfahrt bezahlt werden kann
dank des hoch entwickelten Buchungs -
systems auch mit Kreditkarte, sodass sogar
der Gang zum Kassenautomaten entfällt.
Betreiber der Stellplätze an den Termi-
nals ist die APCOA Autoparking GmbH.
!
Weitere Informationen:
www.apcoa.de
APCOA Autoparking kooperiert mit Berge & MeerFlughafen-Parkplätze jetzt auchbeim Reise veranstalter buchbar
Trends + Tipps
7
Seit dem 1. April 2010 verstärkt Adriana
Filipovic als Junior Account Managerin
das Aasset-Security-Team. Filipovic war
zuvor im Bereich Vertrieb bei einem der
führenden IT- und Elektronik-Distributo-
ren tätig und hat dort umfangreiche Erfah-
rungen und fundierte Fachkenntnisse im
IT-Bereich gesammelt.
Aasset Security möchte mit dieser Perso-
nalentscheidung bestehende und poten-
zielle Kunden im Vertriebsgebiet Süd-West
noch besser betreuen und die Zusammen-
arbeit zwischen IT- und Sicherheitsunter-
nehmen weiter ausbauen. !
Weitere Informationen:
www.aasset-security.com
Adriana Filipovic, seit dem 1. April 2010 Junior AccountManagerin bei Aasset
Detlev Nagel,neuer Gesamt leiterder Vertriebs -bereiche „Floor -care“ und „Key-Account-Manage -ment“ bei Nilfisk
Aasset SecurityVertriebsteam verstärkt
Seit dem 1. April 2010 liegt die Gesamtleitung der
Vertriebsbereiche „Floorcare“ und „Key-Account-
Manage ment“ des Rellinger Reini gungs spezia listen
Nilfisk in den Händen von Detlev Nagel (43).
„Im Hinblick auf unsere strategische Ausrichtung ha-
ben wir beschlossen, zwei wichtige Vertriebseinheiten
zusammenzufassen. Durch die Bündelung der Kräfte
können wir den Geschäftsbereich Nilfisk noch geziel-
ter als bislang auf Wachstumskurs bringen und halten“,
so Günter-Norbert Vogt, Vertriebsdirektor von Nilfisk
professional. Er ist überzeugt, dass mit der Berufung
von Detlev Nagel zum Vertriebsleiter Floorcare der
Grundstein für den weiteren Ausbau des Floorcare-
Geschäfts gelegt wurde: „Durch die langjährige Erfah-
rung als Führungskraft im Key-Account-Management
ist er der richtige Mann an der richtigen Stelle.“ Sein
Vorgänger in dieser Position, Christoph Kampmann,
hat das Unternehmen zum 1. Mai 2010 verlassen hat.
!
NilfiskDetlev Nagel übernimmt zusätzliche Vertriebsverantwortung
Vor 30 Jahren stellte die schwedische
Aura Light International AB ihr einzig-
artiges Long-Life-Konzept erstmals der
Öffentlichkeit vor. Dieses Jubiläum fällt
zusammen mit dem 80-jährigen
Bestehen des Unternehmens.
Aura Light hat über die Jahre hinweg den
Fokus auf die Neu- und Weiterentwick-
lung innovativer, umweltfreundlicher Be-
leuchtungslösungen gelegt. Auch im ver-
gangenen Jahr hat das Unternehmen
wieder eine große Auswahl an energiespa-
renden Beleuchtungslösungen auf den
Markt gebracht, mit denen sich nach An-
gaben von Aura Einsparungen in der Grö-
ßenordnung von 30-80 Prozent erzielen
lassen.
„Wir sind auf das 30-jährige Jubiläum
unserer „Long Life“-Beleuchtungslösun-
gen und das 80-jährige Bestehen von Au-
ra als Unternehmen gleichermaßen stolz“,
sagt Martin Malmros, CEO und Group Di-
rector der Aura Light International AB, die
sich verstärkt darum bemüht, für die Kun-
den ein globaler Lieferant von ECO-Be-
leuchtungslösungen zu sein.
1980 hatte Aura das erste Patent für sein
neues Kathoden-Design und den speziel-
len „Long Life“-Kathodenkopf erhalten.
Letzterer ist noch
immer Teil der
„Long Life“-Lö-
sungen und der
Grund dafür, dass
die „Long Life“-
Produkte von Aura
nach Aussage des
Unternehmens eine mindestens dreifach
längere Lebensdauer haben als vergleich-
bare Standardprodukte.
Derzeit beschäftigt Aura an zehn Stand-
orten mehr als 200 Mitarbeiter und belie-
fert die ganze Welt mit „Long Life“-ECO-
Beleuchtungslösungen. !
Aura Light International AB30 Jahre Aura „Long Life“
Parken aktuell · Juni 2010
Martin Malmros, CEO der Aura LightInter national AB
Trends + Tipps
8 Parken aktuell · Juni 2010
Scheidt & BachmannPartnerschaft in Portugalmit BigsystemsMit dem Ziel, den Kunden in Portugal ein umfangreiches Produkt-Port-
folio anzubieten und die Service-Organisation zu vergrößern, ist Scheidt
& Bachmann eine erweiterte Vertriebs- und Service-Partnerschaft mit Big-
systems eingegangen. Bisher nur auf Madeira vertreten, hat Bigsystems eine
Niederlassung vor den Toren Lissabons eröffnet.
Bigsystems arbeitet bereits seit 2003 mit Scheidt & Bachmann zusam-
men und hat das Unternehmen nach eigenen Angaben als Marktführer auf
Madeira etabliert. Bigsystems’ Pläne, seine Vertriebs- und Serviceaktivitä-
ten nun auch auf das portugiesische Festland auszuweiten, decken sich mit
dem Ziel von Scheidt & Bachmann, seinen Kunden einen umfassenden
Service für das Produkt-Portfolio anzubieten. !
Die Stadt San Francisco wird ab Sommer
2010 ein flexibles Preissystem für das Parken
in Parkhäusern/Tiefgaragen und am Stra-
ßenrand versuchsweise einführen. Das Pilot-
projekt ist auf zwei Jahre begrenzt. Die Au-
tofahrer können sich über diverse Medien
„on board“, also beim Annähern an ihr Ziel,
über die Parkplatzsituation, das heißt verfüg-
bare Parkflächen und Preise, informieren.
Die Daten werden über Sensoren ermittelt,
die auf den Stellflächen im Boden der Stra-
ße oder der Flächen in Parkhäusern einge-
lassen sind.
Gleichzeitig mit der vorhandenen Auslas -
tungssituation werden die Preise variabel ge-
staltet, um die Parkvorgänge entsprechend
der Nachfrage zu steuern. Das bedeutet, dass
in besonders stark frequentierten Gebieten
die Preise heraufgesetzt werden, um die Au-
tofahrer zu motivieren, in we-
niger frequentierte Gebiete
mit niedrigeren Preisen aus-
zuweichen. Auch weniger
ausgelastete Parkhäuser sol-
len durch Preissenkungen at-
traktiver werden.
So können die Preise für
das On-Street-Parken zwi-
schen 25 Cent und sechs Dol-
lar pro Stunde schwanken.
Bei besonderen Anlässen sol-
len die Maximalwerte noch
überschritten werden kön-
nen. Ziel ist es, Parksuchver-
kehr zu vermeiden und die
Zielführung des Pkw-Verkehrs in seiner
Parknachfrage im Sinne von Stadtverträg-
lichkeit zu beeinflussen. An den Parkuhren
am Straßenrand, die erstaunlicherweise in
den USA immer noch sehr verbreitet sind,
wird man künftig mit Kreditkarten,
Debitkarten , stadteigenen Karten und mit
Münzen bezahlen können. !
Näheres zu diesem Projekt:
http://sfpark.org
Portugiesischer Partner: Das Projekt „Via Verde– Forum Barreiro“ realisierte Scheidt & Bach -mann zusammen mit Bigsystems.
Freiheit nur für „cash“: San Francisco lenkt – versuchs weise– die Verkehrsströme mittels variierender Parkpreise.
Flexible Tarife in San FranciscoVerkehr mit dem Parkpreis steuern
Foto
: W. B
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PIX
ELIO
Der Arbeitsausschuss „Ruhender Verkehr“
der Forschungsgesellschaft für Straßen- und
Verkehrswesen (FGSV e.V.) hat sich in sei-
ner Sitzung Ende Mai/Anfang Juni 2010 mit
vielfältigen Themen rund um das Parken be-
schäftigt. Zentrales Thema ist zurzeit die Er-
arbeitung einer Richtlinie für das Fahrrad-
parken ähnlich der EAR 05. Die ersten
konkreten Konzepte sind zwischenzeitlich
vom Arbeitskreis Fahrradparken erarbeitet
worden.
Dazu Gerhard Trost-Heutmekers, Ge-
schäftsführer Bundesverband Parken e.V.:
„Von unserer Seite aus haben wir deutlich ge-
macht, dass das Fahrradparken baulich und
organisatorisch strikt vom ‚normalen Park-
hausbetrieb’ zu trennen ist.“ Immer wieder
würden Wünsche an die Parkhausbetreiber
herangetragen, das Fahrradparken zu integ -
rieren. Der Bundesverband Parken e.V. hält
diese Vermischung allerdings für nicht prak-
tikabel. „Aus diesem Grunde sollte auch kei-
ne Empfehlung in Bezug auf die Unterbrin-
gung des Fahrradparkens in Parkhäusern in
das Papier aufgenommen werden“, so Trost-
Heutmekers. Die vor zwei Jahren angedach-
te Arbeitsgruppe zur Überarbeitung der
Mus tergaragenverordnung wurde eingestellt.
Dies geschah vor dem Hintergrund der Neu-
fassung der Garagenverordnungen Hessen,
Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Hol-
stein. In den Stellungnahmen zur Novellie-
rung dieser Garagenverordnungen sind die
Vorschläge des Technischen Ausschusses des
Bundesverbands Parken leider nicht einge-
flossen.
Diskussion umBemessungsfahrzeugEin weiterer wesentlicher Diskussionspunkt
war und ist nach wie vor die Definition des
Bemessungsfahrzeugs für Garagen. Sowohl
innerhalb unseres Verbandes als auch im Ar-
beitsausschuss Ruhender Verkehr wurde das
Thema kontrovers behandelt. Zwischenzeit-
lich werden studentische Arbeiten dazu er-
stellt. Das Bemessungsfahrzeug stellt letztlich
die Grundlage für die Fahrgeometrien dar,
also der Stellplatzbreiten eines Parkhauses
und andere Rahmenbedingungen wie Höhe,
Kuppenausbildung, Muldenausbildung etc.
Es bestand im Arbeitskreis Einigkeit darüber,
dass es bei einer mittelfristigen Überarbei-
tung der EAR 05 zwingende Voraussetzung
ist, dass das Bemessungsfahrzeug bis zur Auf-
nahme dieser Über arbeitung bekannt sein
muss.
Weitere Themen, mit denen sich der
Arbeits ausschuss zurzeit beschäftigt, sind te-
lematik-unterstütztes Lkw-Parken, Touris -
tenbus-Parken in Städten sowie Elektro -
mobilität. Der Bundesverband Parken e.V. ist
in dem Arbeitskreis durch Karl-Heinz Elling-
haus, Mitglied im Vorstand und im Techni-
schen Ausschuss, vertreten. !
Trends + Tipps
Zweiräder in Amsterdam: Der BundesverbandParken ist gegen eine Integration des Fahr rad -parkens in den normalen Parkhausbetrieb.
Im Diskurs mit der WissenschaftFahrradparken nicht integrieren
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Nach vier Messetagen zählten die Veranstal-
ter exakt 24.958 Besucher aus 114 verschie-
denen Ländern. Entsprechend zufrieden
gab sich Mariska Dreschler, Produktmana-
gerin des Messeveranstalters Amsterdam
RAI. Dabei war ein Trend zur Internationa-
lisierung zu verzeichnen. Waren zur 2008er-
Ausstellung noch 62 Prozent aus dem Aus-
land nach Amsterdam gereist, stieg dieser
Wert in diesem Jahr auf 63,5 Prozent. Auf
Seiten der Aussteller waren 84 Prozent
Nicht-Holländer.
Megatrend „Grünes Parken“Im Sektor Parken kam kaum ein Aussteller
am Thema Nachhaltigkeit vorbei. Was für
andere Industriesparten zur Pflichtübung
geworden ist, wird nun auch für die Parken
Branche zur Herausforderung. So ließ etwa
Designa verkünden: „In den vergangenen
Jahren wuchs das weltweite Bewusstsein für
die Endlichkeit unserer natürlichen Res-
sourcen und die Notwendigkeit, den Ener-
gieverbrauch zu senken. Diese Einsicht hat
unsere Produktentwicklung und unser
Handeln für viele Jahre maßgeblich beein-
flusst. Das beste Beispiel hierfür ist die ENT
120 BlueEdition, die bei weitem den gering-
sten Stromverbrauch aller Geräte ihrer
Klasse aufweist.“ Neben einem neuen Logo
Die Intertraffic Amsterdam ist im internationalen Umfeld die größte Messe ihrer Art. Zum
20. Geburtstag schafften es die Veranstalter standesgemäß, die größte Ausstellung ihrer Histo-
rie auf die Beine zu stellen. 806 Aussteller aus 45 Nationen präsentierten ihre Produkte und
Dienst leistungen aus den Bereichen Infrastruktur, Verkehrsmanagement, Sicherheit und Parken.
Wie im Automobilsektor kommen auch die Zulieferer der Parken Branche am Thema Nach -
haltigkeit nicht mehr vorbei und bemühten sich, ihre Produkte dementsprechend auszurichten.
Im Fokus
10 Parken aktuell · März 2010
20. Intertraffic Amsterdam bricht Ausstellerrekord
Eine Branche sieht grün
Im Fokus
und einem neuen Design setzte Designa auf
seinem Messestand hiermit Zeichen für das
Energiesparen. Beim ENT 120 BlueEdition
wird das unter anderem durch eine auto-
matische Standby-Funktion erreicht. Das
Gerät ist nur dann in Bereitschaft, wenn der
eingebaute Bewegungssensor ein nahendes
Fahrzeug erkennt. Neben dem eleganten
Geräte park präsentierte das Kieler Unter -
nehmen auch eine neue Version seiner
Parkraum-Management-Lösung. Hier lau-
tet das Zauberwort „ASP – Application Ser-
vice Providing“. Diese Netzwerktechnologie
erlaubt es dem Betreiber, mehrer Parkhäu-
ser, Parkplätze oder Tiefgaragen über einen
zentralen Server via Internet zu steuern –
egal, wie groß die Distanz zwischen Leitzen-
trale und Objekt ist.
Tankstellen für E-Mobile Ebenfalls voll im grünen Trend liegen Elek-
tromobile. Parallel zu den Automobilher-
stellern geraten auch diejenigen in den Fo-
kus, die die Infrastruktur bereitstellen. Noch
ist es sicher nur eine von mehreren Ideen,
dass Parkhausbetreiber Ladestellen für
E-Mobile anbieten. Ob sich dieses Geschäfts-
modell in der Praxis bewährt, kann noch nie-
mand absehen, zumal völlig offen ist, wie
groß der Markt für Elektro-Autos sein wird.
Dennoch: Die Stromkonzerne wittern
das große Geschäft und die Anbieter von
Parksystemen bereiten sich auf das Zeital-
ter der nicht-fossilen Mobilität vor. Zeag et-
wa präsentierte eine integrierte Lösung, die
das Aufladen des Akkus mit On- oder Off-
Street-Parken kombiniert. „eZEcharge“
vereint den Bezahlvorgang für beide Dienst-
leistungen und soll damit einen komfor -
tablen Mehrwert für Parkkunden schaffen.
David Jones, Marketing-Chef von Zeag,
sagte im Gespräch mit Parken aktuell:
„Kommunale Behörden können das System
einsetzen, um die Zahl der Ladebuchten zu
erhöhen und den Gebrauch der Elektromo-
bile zu stimulieren, indem es einfacher wird
zu parken und zu laden.“
Strom sparen, Effizienz steigernNeben sparsamen Geräten für die Parkab-
fertigung können Parkhausbetreiber auch
bei der Beleuchtung mit intelligenten Lö-
sungen viel Strom und Geld sparen und da-
mit den CO2-Ausstoß verringern. Die
österreichische Tridonic GmbH & Co. KG
etwa zeigte dimmbare Vorschaltgeräte, die
nach eigenen Angaben Energieeinsparun-
gen bis zu 70 Prozent ermöglichen – mit be-
stehenden Beleuchtungsanlagen. Der Clou
dabei ist: Das Licht wird nicht ganz ausge-
schaltet, sondern lediglich abgedimmt,
wenn der Bewegungsmelder keine Aktivität
registriert. Dies unterstütze neben dem
Energiesparen im Übrigen auch den Sicher-
heitsgedanken der Parkraumnutzer und -
betreiber.
Einen ähnlichen Grundgedanken ver-
folgte Scheidt & Bachmann bei der Weiter-
entwicklung von entervo.com. Durch die
Auswirkungen der Wirtschafts- und Fi-
nanzkrise könnten Betreiber gegenwärtig
nur eingeschränkt Umsatzsteigerungen
durch die Inbetriebnahme neu erstellter
Parkraumanlagen erzielen, so die Erkennt-
nis der Mönchengladbacher. Der Fokus lie-
ge daher auf bestehenden Anlagen. Hier ha-
be die Parkraumbranche verstärkt Bedarf
an Lösungen zur Effizienzsteigerung und
Kostenreduktion.
Zu den Features von entervo.com 2 zählen
deshalb das Konzept „Green Efficiency“ so-
wie die „Service-Plattform“. Mit den umfas-
senden E-Commerce-Lösungen für Kurz-
und Dauerparker ermögliche das System
den Parkhausbetreibern eine nachhaltige
Steigerung der Umsätze mit bestehenden
Anlagen. Die Einführung dynamischer, aus-
lastungsabhängiger Tarife stelle eine weite-
re Möglichkeit zur Erhöhung der Einnah-
men dar. Das in entervo voll integrierte
Kennzeichenerkennungssystem LPR kann
dabei den Komfort und die Sicherheit des
Parkhausbesuchers erhöhen und somit die
Kundenbindung stärken. !
Sportlich ohne Sprit: Ladestation für einElektromobil am Standeines Anbieters fürParklösungen
Besuchermagnet: Rund25.000 Fachleute warennach Amsterdam gekommen. Rekord:
806 Aussteller
Im Fokus
12 Parken aktuell · Juni 2010
Parkeon und Skidata sorgten bei der
Intertraffic in Amsterdam für großes
Aufsehen in der Branche. Sie beabsich-
tigten, eine strategische Allianz einzuge-
hen, verkündeten die beiden Unter -
nehmen. Die Nachricht von der
Elefantenhochzeit verbreitete sich wie
ein Lauffeuer auf dem Messegelände.
Zumal es gut passen könnte: Skidata ist
Spezialist für Off-Street-, Parkeon für
On-Street-Parksysteme.
Es sei kein Merger, betonten die Verant-
wortlichen von Parkeon und Skidata, als sie
ihre gemeinsame Strategie erklärten. Die
beiden Partner sehen „in einem erweiterten
Serviceangebot und den Möglichkeiten zur
Nutzung beider Infrastrukturen ein hohes
Potenzial“. Man wolle Parkplatz- und Park-
hausbetreibern das Leben erleichtern, ihren
Umsatz erhöhen und den Kunden „maxi-
malen Komfort“ bieten.
„Allgemein verstärkt sich der Trend in
Richtung einer größeren Mobilität. Die In-
teraktion zwischen privaten und öffentli-
chen Verkehrsmitteln wird immer wichti-
ger. Parken spielt dabei eine Schlüsselrolle“,
erläuterte Charles Egli, der CEO von Skida-
ta. „Nun ist der richtige Zeitpunkt gekom-
men, um On- und Off-Street-Parking zu-
sammenzuführen und unseren Kunden
eine integrierte, effiziente Lösung anzubie-
ten“, meinte Yves Chambeau, President von
Parkeon. „Wir freuen uns auf unsere Betei-
ligung an dieser neuen Kooperation.“
Steigerung der EffizienzVon der strategischen Allianz könnten Kun-
den beider Unternehmn profitieren: Bei-
spielsweise sollen sie Daten aus beiden Seg-
menten der Parkraumbewirtschaftung –
On- und Off-Street-Parken – über ein ein-
ziges Backoffice zum besseren Management
ihrer Abläufe nutzen können. Dadurch er-
gäben sich für Park-
haus- und Park-
platzbetreiber völlig
neue Möglichkeiten
zur Steigerung der
Effizienz ihrer Ab-
läufe und zur Ver-
besserung des Ser-
viceangebots, so die
beiden Unterneh-
men in einer ge-
meinsamen Erklä-
rung. Ein wenig
konkreter heißt es
weiter: „Die Busi-
ness- und E-Pay-
ment-Services wer-
den auf der Grundlage von Daten aus Parke-
on- und Skidata-Systemen arbeiten. Da-
durch können innovative Lösungen einge-
setzt werden, darunter die dynamischen
Preisgestaltung.“ So könnten Preisänderun-
gen in Reaktion auf bestimmte Ereignisse
vorgenommen werden, beispielsweise extre-
me Witterungsbedingungen oder das Niveau
der CO2-Emissionen. Außerdem sei die
Kompatibilität mit verschiedenen Zahlungs-
mitteln und Parkleitsystemen gewährleistet.
Besonders die überregional arbeitenden
Parkraumbetreiber sollen von den Business
Services beider Anbieter profitieren.
Beide Unternehmen wollen im Rahmen
ihrer Kooperation die Entwicklung solcher
Services gemeinsam abstimmen. Grundla-
ge hierfür sei eine einzelne Backoffice-Platt-
form zur Tarifermittlung und Abwicklung
des Zahlungsverkehrs. Ein wichtiger Aspekt
dieser Lösungen sei auch die Kompatibilität
mit Anlagen und Systemen dritter Anbieter.
Dadurch werde eine nahtlose Zusammenar-
beit mit einer Vielzahl von Partnern mög-
lich, was für Betreiber und Endnutzer wei-
tere Vorteile bedeuten könnte.
Zwei Giganten gehen gemeinsame WegeParkeon gehört zu den wichtigsten Anbie-
tern von Park- und Transportmanagement-
lösungen. 165.000 Terminals des französi-
schen Unternehmens sind in über 50
Ländern und 3.000 Städten installiert. Über
6.000 Skidata Systeme regulieren in Skige-
bieten, Einkaufszentren, Großflughäfen,
Städten, Sportstadien, Messen und Freizeit-
parks den Zugang von Personen und die
Zufahrt von Fahrzeugen. !
Parkeon und Skidata überraschen die Branche
Strategische Partnerschaftvereinbart
Shake hands: Yves Chambeau (l.), Präsident vonParkeon, und Charles Egli, CEO Skidata
Im Fokus
Parken aktuell · Juni 2010 13
Seit dem 1. Mai 2010 bietet die Wöhr +
Bauer Parking GmbH Komplettdienstlei-
stungen rund ums Thema Parken: Park-
häuser, Tiefgaragen und Garagen mit au-
tomatischen Parksystemen.
Die Wöhr + Bauer Parking GmbH ist neu,
die Gesellschafter – Wöhr + Bauer GmbH
(München) und Wenz + Adam
GmbH+Co.KG (Ettlingen) – jedoch „alte
Hasen“ in der Branche. Beide bringen in ih-
rem jeweiligen Spezialgebiet langjährige
Erfahrung in der Konzeption und schlüssel-
fertigen Realisierung von Parkierungs -
objekten mit.
Wöhr + Bauer ist einer der Marktführer
für Development und Erstellung konven-
tioneller und automatischer Tiefgaragen in
Deutschland und machte sich mit Projek-
ten wie der automatischen Tiefgarage Don-
nersbergerstraße in München oder der
Tiefgarage Unter den Linden / Deutsche
Staatsoper, Berlin, einen Namen.
Dipl. Ing. (FH) Jürgen Wenz, von der
Wenz + Adam GmbH+Co. KG, ist seit rund
30 Jahren in der Parkenbranche aktiv – vor
der Gründung des eigenen Unternehmens
zuletzt als Vorstand der Vollack Parkhaus
AG. Sein Spezialgebiet sind oberirdische
Parkgaragen in Stahlverbundbauweise.
„Das gemeinsame Unternehmen ist das
Resultat eines regen Gedankenaustausches,
den Wolfgang Roeck und ich in den letzten
Jahren führten, um aus dem interdiszipli-
nären Austausch zwischen Tief- und Hoch-
bauspezialisten Vorteile für das jeweilige
Garagenprojekt, und damit den Kunden, zu
generieren. Aus der angedachten Zusam-
menarbeit und unserer Leidenschaft für das
Thema Parken wurde nun ein gemeinsames
Unternehmen“, freut sich Geschäftsführer
Jürgen Wenz.
Der Vorsitzende des Verwaltungsrates,
Dipl. Ing. Wolfgang Roeck (Geschäftsfüh-
rer Wöhr + Bauer GmbH), erläutert:
„Wöhr + Bauer Parking GmbH deckt das
komplette Leistungsspektrum ab – von der
ersten Idee über die Konzeptentwicklung
bis hin zur Planung und schlüsselfertigen
Realisierung der Immobilie. Wobei unsere
Kompetenz auch den flexiblen Einstieg zu
jeder Projektphase gestatten.“ Unabhängig
davon, ob Wöhr + Bauer Parking das Bau-
vorhaben von der ersten Idee an entwickelt,
oder in eine bestehende Planung einsteigt:
Systematische und analytische Grundlagen-
arbeit bildet die solide Basis, um für den
Kunden die optimale Lösung für seine Stell-
platzanforderung zu erarbeiten“, betont
Jürgen Wenz. Diese methodische Herange-
hensweise habe sich in seiner 30-jährigen
Laufbahn stets bewährt.
Die Firmierung unter der Dachmarke „
Wöhr + Bauer “ erfolgte bewusst, um ne-
ben der Kompetenz in Parkraumlösungen
auch das Know-how als Projektentwickler
hervorzuheben, das heißt die Fähigkeit „Vi-
sionen in Realitäten umzusetzen“, so Wolf-
gang Roeck. „Mit der Wöhr + Bauer Par-
king GmbH bieten wir attraktive
Infrastrukturlösungen – auch in Verbin-
dung mit Drittnutzungen.“ Die Erfahrung
dafür stammt aus anspruchsvollen Projek-
ten wie dem Angerhof München oder der
Tiefgarage Berlin Alexanderplatz.“ !
Wiesbaden: Aufstockung Parkhaus HSK Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken um 222 zusätzliche Stellplätze – Wenz + Adam Potsdam, Luisenplatz: 245 Stellplätze – Wöhr + Bauer
Wöhr + Bauer Parking GmbH
Alles aus einer Hand
Jürgen Wenz (l.), Dipl. Ing. (FH),Alleingeschäftsführer Wöhr + BauerParking (i.G.)
Wolfgang Roeck (r.), Dipl. Ing.Geschäfts führer Wöhr + Bauer GmbH,München, Vorsitzender VerwaltungsratWöhr + Bauer Parking
Auch wenn der Motorisierungsgrad wie
etwa in Wien bei knapp unter 400 Pkw pro
1.000 Einwohner stagniert, wird sich der
Bestand bis zum Jahr 2020 durch die Be-
völkerungszunahme um rund 80.000
Fahrzeuge erhöhen. Der ruhende Verkehr
bleibt damit eine zentrale Aufgabe der
städtischen Verkehrspolitik.
Bisher wurden Hochgaragen in Baulük-
ken und Tiefgaragen unter Plätzen und
Parks errichtet und gefördert. Derartige
Standorte sind nur begrenzt verfügbar, au-
ßerdem steigt der Widerstand der Anrai-
ner gegen Tiefgaragen unter Plätzen und
Parkanlagen: Tiefgaragen unter Grünflä-
chen erfordern meistens Baumfällungen
und auch bestimmte Nutzungen auf Plät-
zen – zum Beispiel wandern Marktstände
während der Bauzeit oftmals ab. So stellt
sich die Frage, ob es nicht alternative
Standorte im öffentlichen Raum gibt. Ein
Vorteil des Garagenbaus unter Straßen ge-
genüber dem Garagenbau unter Flächen
mit anderer Widmung ist die Rechtssi-
cherheit für den Garagenbetreiber. Für ei-
ne Garagennutzung unter öffentlichen
Verkehrsflächen ist keine Widmungsände-
rung erforderlich.
In einer Machbarkeitsstudie wurde un-
tersucht, ob Garagen unter den Straßen
eines typischen Wiener Gründerzeitvier-
tels zweckmäßig und ökonomisch vertret-
bar sind. Als Pilotgebiet für diese Unter-
suchung wurde das Fasanviertel im
3. Wiener Gemeindebezirk ausgewählt. Zu
klären war, welche Garagenprojekte zu
welchen Bedingungen und Kosten im
Straßenraum realisiert werden können.
Dabei sind folgende Einflussfaktoren zu
berücksichtigen:
• Straßenbreite
• Einbautendichte
• Ein- und Ausfahrt -
situation
• Garagentyp:
Konventionelle und
mecha nische Garagen
Ausgehend von diesen
Einflussfaktoren wurden
eine Variantentypologie
und eine Entschei-
dungslogik für den Ein-
satz dieser Varianten ent-
wickelt.
Das PilotgebietDas Fasanviertel ist ein
typisches Wiener Grün-
derzeitviertel. Die Be-
bauung stammt zu ei-
nem großen Teil aus der
Zeit um 1900, dazu kom-
men einige kommunale
Wohnbauten aus der er-
sten Hälfte des 20. Jahr-
hunderts sowie einzelne
Objekte aus jüngerer Zeit. Alle Wiener
Gründerzeitviertel zeichnen sich durch
ganz bestimmte, historische Straßenquer-
schnitte aus: Die typischen Straßenbreiten
sind – entsprechend dem Klaftermaß –
11,40 m, 15,17 m und 18,96 m.
Bei der Standortsuche für Garagen im
Straßenraum wurden folgende Kriterien
herangezogen:
Im Fokus
14 Parken aktuell · Juni 2010
Tiefgaragen unter StadtstraUmfeld – Verkehr – bauliche Aspekte – Kosten
Abb. 1: Prototyp konventionelle Tiefgarage
Die Wiener Parkraumpolitik, im Masterplan Verkehr 2003 formuliert und im Jahr 2008 bestätigt,
fördert – nachdem das „Volksgaragen“-Programm auslief – nunmehr den Bau von Wohn -
sammelgaragen, sofern damit der Straßenraum im Umfeld der Garage aufgewertet wird.
Insgesamt sind im Zeitraum 2002 bis 2007 fast 18.000 gewerbliche Garagenplätze entstanden.
• Stellplatzauslastung im Straßenraum Seit mehr als zehn Jahren werden für die
Abschätzung der Stellplatznachfrage für
Garagen Stellplatzerhebungen durchge-
führt, wobei die Stellplatzauslastungen
mit den subjektiven Einschätzungen der
Bevölkerung nicht immer übereinstim-
men.
• EinbautensituationDer öffentliche Straßenraum ist nicht nur
Verkehrs- und Aufenthaltsraum, sondern
auch Trassenraum der technischen Infra-
struktur. Im dichtbebauten Stadtgebiet ist
nicht selten die gesamte Querschnittsbrei-
te einer Straße mit Einbauten belegt. Ent-
scheidend ist vor allem der Bestand an
Rohrleitungen und Profilkanälen. Kabel
sind in den meisten Fällen nicht entschei-
dungsrelevant: Die Umlegungskosten sind
für Kabeltrassen vergleichsweise geringer
als für Rohrleitungen oder Profilkanäle
und auch die Suche nach einer Neutrasse
entfällt, denn Gehsteige müssen nach
einem Garagenbau im Straßenraum
jedenfalls wieder hergestellt werden. Ko-
stenrelevant und damit auch ent -
scheidungsrelevant sind jedoch Stark -
stromleitungen, Trafostationen und
Kabel kanäle.
• VerkehrsorganisationEntscheidend für die Standortwahl ist, wo
und in welcher Form die Zu- und Abfahrt
zur Garage errichtet werden kann. Zweck-
mäßig ist eine möglichst umwegfreie An-
bindung an eine Sammelstraße bzw. an
das übergeordnete Straßennetz.
• Angrenzende NutzungenNeben den Anrainerrechten und -schutz-
ansprüchen sind Einschränkungen und Be-
einträchtigung während der Bauzeit zu be-
rücksichtigen. Allerdings könnten durch
den Garagenbau auch Nutzungsimpulse
im Zusammenhang mit der Aufwertung
des Straßenraums im Umfeld entstehen.
Typologie• Konventionelle TiefgarageIm 19 m-Straßenquerschnitt ist eine Tief-
garage mit beidseitiger Schrägparkord-
nung möglich, für Einbauten verbleiben
beidseits 2,40 m. Wegen hoch liegender
Einbauten und für Baumpflanzungen ist
eine Überdeckung von etwa 1,70 m
zweckmäßig.
Im 15 m-Straßenquerschnitt ist eine
konventionelle Tiefgarage nur einge-
schränkt möglich: Wendelrampen müssen
in Kreuzungsbereiche verlegt werden, und
für Einbauten ist eine Überdeckung von et-
wa 5 m notwendig. Dadurch entstehen lan-
Im Fokus
15
ßen?
Abb. 2: Prototyp mechanische Tiefgarage
Parken aktuell · Juni 2010
Im Fokus
16 Parken aktuell · Juni 2010
Generelle Kostenschätzung
ge Rampen ins erste Garagengeschoss. Die
Baudurchführung wird durch geringe Ab-
stände zur angrenzenden Bebauung er-
schwert und birgt erhebliche Risken in sich.
• Mechanische GaragenMechanische Garagen sind in den letzten
zehn Jahren stärker ins Blickfeld gerückt,
realisiert wurden derartige Garagen ange-
sichts der hohen Kosten allerdings nur in
Sonderfällen. Ab 15 m Straßenbreite ist
dieser Garagentyp machbar.
KostenDa die Umlegungskosten für Einbauten
und die Wiederherstellung der Straßen-
oberfläche mehr als 50 Prozent der Gara-
genbaukosten betragen können, sollten
Standorte mit folgenden Einbauten ver-
mieden werden:
• Profilkanäle 70 / 105 cm und größer
• Transportleitungen für Wasser und Gas
• Fernwärmeleitung
• Starkstromleitungen
• Kabelkanäle
Unabhängig davon beträgt der Kosten-
anteil für Einbautenumlegungen bei kon-
ventionellen Garagen mindestens 30 %,
bei mechanischen Garagen 25 %. Die Er-
richtungs- und Betriebskosten der unter-
suchten Garagentypen sind hoch, aller-
dings sind mechanische Garagen deutlich
teuer.
Für betriebswirtschaftliche Überlegun-
gen ist bei mechanischen Garagen die kür-
zere Lebensdauer wesentlicher Investiti-
onsteile zu beachten. Dies und die
höheren Betriebskosten erfordern jeden-
falls ein spezifisches Finanzierungsmodell.
Garagen unter Stadtstraßen sind – be-
trachtet man die Wiener Gründerzeitvier-
tel – nur in Sonderfällen zweckmäßig: die
hohen Kosten für Einbautenumlegungen
und die geringen Straßenbreiten beeinflus-
sen die Wirtschaftlichkeit negativ, was be-
sondere Finanzierungsmodelle erfordert.
Für Wohnsammelgaragen mit begrenzten
Tarifen dürften derartige Garagen ökono-
misch nicht darstellbar sein. Nur dort, wo
ein hoher Anteil von Kurzparkern zu er-
warten ist und keine alternativen Standor-
te verfügbar sind, können Garagen im
Straßenraum sinnvoll sein. !
Der Autor
Dipl.-Ing. Dr. Werner Rosinak trug
beim 14. EPA-Kongress in Wien eine
Präsentation zu diesem Thema vor.
Auf dem zugehörigen Handout basiert
dieser Fachbeitrag. Rosinak ist Ge-
schäftsführer der Rosinak & Partner
Ziviltechniker GmbH in Wien, die sich
intensiv mit Verkehrsplanung befasst.
Zu den vielfältigen Aufgaben gehörten
unter anderem ein Verkehrskonzept
für Wien und Vorarlberg sowie ein Ge-
neralverkehrsplan Österreich.
Weitere Informationen:
www.rosinak.at
Kosten (Richtwerte) Konventionelle Garage Mechanische GarageErrichtungskosten 13.500 bis 18.000 18.000 bis 25.000(in Euro pro Stellplatz)Betriebskosten (in Euro pro Stellplatz 25 45und Monat)
Im Fokus
Parken aktuell · Juni 2010 17
Sonnenlicht in Strom umzuwandeln,
wird zunehmend auch für Park haus -
betreiber interessant. Neben der
Chance, sich mit dem eigenen Kraftwerk
unabhängig von den Entwicklungen am
Energiemarkt zu machen, lässt sich mit
einer Photovoltaikanlage auch das
Image aufpolieren. Sich für die Umwelt
und nachfolgende Generationen zu
engagieren, gewinnt immer mehr
Bedeutung in unserer Gesellschaft.
Till Kretzschmar ist Photovoltaik-Experte
und Finanzberater. Der Vertriebsprofi aus
Köln/Deutschland hat sich zusammen mit
Partnern auf die Projektierung von Pho-
tovoltaikanlagen spezialisiert. Schon seit
längerem stehen dabei Parkhäuser und
-flächen im Fokus. Kretzschmar: „Wenn
man überlegt, dass die Sonne in nur 30 Mi-
nuten mehr Energie zur Erde schickt, als
wir in einem Jahr verbrauchen können,
frage ich mich, warum wir nicht viel mehr
Anlagen auf unsere Dächer oder bereits
versiegelte Flächen wie Parkplätze bauen
und damit zum Selbstversorger werden.“
Kein Wunder also, dass zu den Kunden des
Berater-Teams zunehmend auch Park-
hausbesitzer oder Eigentümer von Parkflä-
chen gehören. „Das oberste, meist freie
Parkdeck kann doppelt gewinnbringend
genutzt werden“, sagt Kretzschmar. „Zum
einen durch die Parkgebühr und zum an-
deren durch die Einnahmen entweder aus
dem produzierten Photovoltaik-Strom
oder aus der Verpachtung der Solarflächen
an Investoren.“ Darüber hinaus können in
vielen Fällen auch die Fassaden mit Solar-
modulen belegt werden.
In jedem Fall stelle ein Photovoltaik-
Carport ein lukratives Investment für den
Betreiber dar. Meist gebe es keine stati-
schen Probleme bei einer Parkfläche und
häufig wenig Verschattung, so Kretzsch -
mar. Einmal ganz abgesehen von der Freu-
Fassade als Kraftwerk: Gebäudehülle mit Solarmodulen
Sonnige Aussichten Photovoltaikanlagen auf Parkhäusern
Im Fokus
18 Parken aktuell · Juni 2010
Mit Photovoltaik lassen sich Parkflächen doppelt nutzen.
de bei den Kunden, ein trockenes Plätz-
chen für das Auto und sich gefunden zu
haben, verschaffe eine Photovoltaik-Anla-
ge dem Flächeneigentümer zudem einen
Imagegewinn, sorgt er doch für einen Aus-
gleich für den CO2-Verbrauch seiner Au-
to fahrenden Kunden. Die Vision des Be-
raters geht noch weiter: „Zukunft wäre,
wenn alle Autos in den Parkhäusern mit
Sonnenenergie betankt werden.“ Tech-
nisch gesehen sei dies bereits so möglich.
Neigungswinkel und StatikUm die einfallenden Strahlen möglichst
optimal zu nutzen, empfehlen Konstruk-
teure einen Neigungswinkel von 20 Grad.
Der Winkel kann aber der jeweils geneh-
migten Traufhöhe meist angepasst werden.
Bei der statischen Berechnung ist – je nach
Region – die mögliche Schneelast zu be-
rücksichtigen. Darauf verweist der Fach-
mann, der sich deshalb nach den Vorgaben
der zuständigen Bauämter erkundigt.
Ein weiteres Kriterium seriöser Planung
sei der Windsog, der vor allem bei hohen
Parkhäusern oder Parkplätzen im Freien
auf die Gestelltechnik und die Photovol-
taikanlage einwirkt. Kretzschmar: „Eine
Carport-Lösung auf einer Parkfläche ist
nichts für schnelle Schubladenplanungen,
sondern muss individuell, je nach Stand-
ort und Gebäude, individuell ausgelegt
werden.“ Das betreffe auch die Wahl der
Module. Billigmodule entsprechen teilwei-
se nicht dem erforderlichen Wert für die
Schnee- und Soglast am jeweiligen Stand-
ort.
Die Gestaltung kann vom jeweiligen In-
vestor mitbestimmt werden. In der Regel
wird von den Anbietern, mit denen
Kretzsch mar zusammenarbeitet, hochwer-
tiges Alu-Material verbaut. „Verzinktes
Blech kommt bei uns nicht in Frage“, so
Kretzsch mar. Die Module werden in einer
festen Schienenkonstruktion eingebettet
und stellen das Dach dar. Diese Rahmen-
lösung lasse auch wenig Möglichkeit für
Vandalismus oder Diebstahl.
Wer diese funktionale Optik nicht
möchte, kann auch eine ebenfalls hoch-
wertige Holzkonstruktion anfordern. „Das
Spannendste, was meine Partner zur Zeit
planen, ist eine Carport-Lösung in einem
Freizeitpark in Thüringen, bei dem die
Tragkonstruktion aus handgearbeitetem
Rundholz gefertigt wird“, berichtet der Ex-
perte. „Wir bieten ein Baukastensystem,
bei dem jeder sein Modell mitbestimmen
kann.“
Module und Wechselrichter Zentraler Faktor einer Photovoltaik-Anla-
ge sind die Module und die mit der jewei-
ligen Modulmarke effizient arbeitenden
Wechselrichter, die den produzierten
Gleichstrom in netzverträglichen Wechsel-
strom umwandeln. „Die für das Auge des
Betrachters nicht erkennbare Qualität der
einzelnen Zellen in einem Modul, die die
eigentliche Leistungsfähigkeit ausmachen,
Gesunkene Anschaffungskostenmachen die Photovoltaik zuneh-mend interessant:
• zum einen für Investoren, die eineüber 20 Jahre gesetzlich gesicherteRendite um ca. 8 Prozent undEinnahmen mit geringemSchwankungsrisiko zu schätzenwissen,
• zum anderen für Eigentümer nutz-barer Dachflächen, die über dieEinnahmen aus dem Stromverkaufzum Beispiel ihre Altersversorgungin eigener Regie sichern.
FÜR WEN LOHNT ES SICH?
Im Fokus
sind nur ein Faktor, der von uns mit größ-
ter Genauigkeit beim Hersteller direkt
überprüft wird“, sagt Till Kretzschmar.
„Wir stellen auch hohe Ansprüche an die
saubere Verarbeitung von Glas und Rah-
men, die Ausführung der sogenannten
Junction Box, also der Elektro-Box auf der
Rückseite des Moduls und die Qualität der
verwendeten Kabel und Stecker.“
Da die Entwicklungspartner des Photo-
voltaik-Scouts aus dem Großanlagenbau
kommen, haben sie direkte Einkaufsver-
bindungen zu verschiedenen Herstellern,
mit denen sie seit mehreren Jahren zusam-
menarbeiten. Meist haben diese Module
eine europäische Garantie mit einer
25- jährigen Leistungsgarantie.
Soll eine neue Marke aufgenommen
werden, wird vor der Auftragsvergabe ein
Mustermodul auf Herz und Nieren ge-
prüft. Dabei wird unter anderem die Rah-
menstabilität getestet, es werden Kabel
durchschnitten, um den tatsächlichen
Querschnitt zu er-
kennen, und
Stecker geöffnet, um Plagiate entlarven zu
können – alles Quellen für spätere Leis -
tungsverluste. Wechselrichter müssen mit
dem Modul harmonieren. Deshalb legt
sich der Projektentwickler auch hier nicht
auf eine Marke fest. Er trifft seine Wahl je
nach Standort und Modul. Um die Verlus -
te durch Wärmeentwicklung und zu lan-
ge Kabelläufe so gering wie möglich zu hal-
ten, wird ferner der Montageplatz
sorgfältig ausgewählt.
Projektfinanzierungund WartungTill Kretzschmar bietet über seine Koope-
rationspartner – darunter große Fonds
und Generalunternehmer – nicht nur
technische, sondern auch finanzielle Bera-
tung an. Zu seiner Dienstleistung gehören
auch die Erstellung bankgerechter
Unterlagen sowie die Be-
gleitung bei
den
Bankgesprächen. „Wir beziehen immer zu-
nächst die Hausbank in die Anfrage ein,
suchen auf Wunsch jedoch auch alternati-
ve Finanzierungspartner.“ Sollte ein Flä-
cheneigentümer sein Dach zur Erstellung
eines Carports verpachten wollen, werden
Investoren vermittelt und das Vertrags-
werk bis zur Unterschriftsreife ausgefertigt
und juristisch geprüft. „Wir probieren für
unsere Kunden die besten Partner zu selek-
tieren und damit das beste Angebot he -
rauszuholen“, erklärt Kretzschmar.
Mit dem Auftrag zur Realisierung wird
dem Kunden auch ein Musterwartungs-
vertrag vorgelegt, den er mit dem techni-
schen Errichter der Anlage abschließen
kann. Die regelmäßige Online-Überwa-
chung, Nachmessung
der Strings inklusive
Wechselrichter-Voll-
wartung sind dabei
ebenso wichtige
Bestandteile zur
Ertragssiche-
rung wie die
Reinigung
mindestens
einmal pro
Jahr. !
Wichtig: professionelle Planung
Reportage
20 Parken aktuell · Juni 2010
In dem 1983 eröffneten Parkhaus Dürre-
platz konnte man über die Jahre anhand
der Kurzparkeranzahl auch die Entwick-
lung der Weinheimer Innenstadt ablesen,
da im Allgemeinen die Einstellzahlen mit
denen von Kunden des Einzelhandels
korrelieren . Den ersten Einbruch bei den
prognostizierten Werten gab es zur Jahres-
wende 1999 mit der Eröffnung des Sau -
kopftunnels, der zwar die Innenstadt vom
Durchgangsverkehr entlastete, gleichzeitig
aber auch Kaufkraft aus der Innenstadt in
das verkehrsgünstig gut angebundene
Rhein-Neckar-Zentrum und in die be-
nachbarten Ballungsräume des Rhein-
Main-Gebiets lenkte. Die Insolvenz des
traditionsreichen Kaufhauses Birkenmeier
im Jahr 2001 führte zu einem weiteren
Auszehren der Innenstadt, verbunden mit
einem eklatanten Rückgang der Kurzpark-
vorgänge.
Verheerend hingegen wirkte sich die
Schaffung von rund 180 nahezu kostenlo-
sen Stellplätzen in unmittelbarer Nachbar-
schaft aus. Nachdem das alte Krankenhaus
abgerissen war, wurde die Fläche auf Be-
treiben der Weinheimer Kaufmannschaft
als Parkplatz hergerichtet. Die Einzelhänd-
ler übernahmen in dem Irrglauben, hier
kostengünstigen Parkraum für Kunden der
Innenstadt zu schaffen, auch einen Teil der
notwendigen Investitionen. Doch das Ge-
genteil trat ein: Bald war der Parkplatz mit
Langzeitparkern belegt. Die noch verblie-
benen Kunden der Weinheimer Innenstadt
parkten weiterhin in den innerstädtischen
Parkeinrichtungen, in denen zudem die
Auch in den Mittelzentren bluten die Innenstädte vielerorts aus. Dieser Entwicklung kann ge-
gengesteuert werden, denn gut konzipierte, auf das Angebot des vorhandenen Einzelhandels
abgestimmte Einkaufscenter bieten die Chance einer Wiederbelebung der Innenstadt. So auch
in Weinheim an der Bergstraße, hier durch den Bau eines innerstädtischen Einkaufscenters sowie
Umbau und Sanierung des Parkhauses Weinheim Galerie.
Umbau und Sanierung des Parkhauses Weinheim Galerie
Wiederbelebung der Innenstadt
Parkdeck während der Sanierung (l.) – Teilansicht einer neuen Parkebene (r.)
Reportage
Parken aktuell · Juni 2010 21
ers te Stunde Parken kostenlos ist. Erst
nachdem der Parkplatz durch eine Neu-
baumaßnahme geschlossen wurde, wan-
derten etwa 200 Dauerparker wieder in das
Parkhaus ab.
Anstelle des alten Kaufhauses entstand
in den Jahren 2008 bis 2010 die Weinheim
Galerie, von der eine merkliche Belebung
sowohl der Innenstadt als auch des Park-
hauses zu erwarten war. Um sich auf die-
se Situation einzustellen, wurde die Sanie-
rung des Hauses beschlossen.
Sanierung undModernisierungNach notwendigen Betonsanierungsmaß-
nahmen wurde das Parkhaus innen mit ei-
nem neuen Anstrich versehen, die Park-
ebenen wurden neu und hell versiegelt.
Eine neue Markierung führte zu verbrei-
terten Parkständen. Dabei wurde eine Re-
duzierung der Stellplätze von vormals 270
auf 236 in Kauf genommen.
Durch Rückbau der Schrammborde in
den Umfahrten an den Kopfseiten der Ga-
ragenanlage und in der Zufahrtspindel
wurde in diesen Bereichen die Fahrgasse
den heutigen Fahrzeugbreiten angepasst.
Ebenso wurde die Einfahrtspindel neu
asphaltiert und die Einfahrt verlegt und
begradigt. Der Dürreplatz selbst bekommt
durch die Verlegung des Busbahnhofs ein
attraktives, der neuen oberen Bebauung
angepasstes Erscheinungsbild. Zusammen
mit anderen technischen Einrichtungen
wurde die Beleuchtungsanlage erneuert.
Obwohl die Lichtstärke nahezu verdoppelt
wurde, konnte der Energieverbrauch um
30 Prozent gesenkt werden. Die alte Auf-
zugsanlage wurde durch eine neue mit ver-
glasten Edelstahltüren ersetzt. Auch das
Treppenhaus wurde saniert und die alten
Türen durch Türen mit Glasausschnitt
ausgetauscht.
Das Parkhaus zeichnet sich heute durch
eine bessere Befahrbarkeit – auch im neu
gestalteten Einfahrtsbereich – und durch
den hellen und freundlichen Gesamtein-
druck aus. Alle diese Maßnahmen machen
das Parken komfortabler und statten die
Garage mit einem Höchstmaß an Kunden-
freundlichkeit aus. Direkte Übergänge im
Parkhaus machen die Wege in das Shop-
ping-Center kurz. Die Kosten dieser Sanie-
rungsmaßnahmen beliefen sich auf rund
900.000 Euro, wobei sich der Eigentümer
der Weinheim Galerie und die Stadt Wein-
heim mit einem Investitionszuschuss be-
teiligten. Zu einer neuen Identitätsgebung
wird zukünftig das Parkhaus Dürreplatz in
Parkhaus Weinheim Galerie umbenannt
und auch so im Parkleitsystem gekenn-
zeichnet.
Bewerbung um denESPA Award 2010Die neu gestaltete Anlage wurde für den
ESPA Award 2010 gemeldet, und wir sind
optimistisch, die dafür notwendige Punkt-
zahl zu erreichen.
Ein Impulsgeber fürdie InnenstadtDie Eröffnung der Ladenflächen in der
Weinheim Galerie fand am 18. März 2010
statt. Vom frühen Vormittag bis in die spä-
ten Nachmittagsstunden herrschte reges
Treiben sowohl in der Galerie als auch in
den Straßen davor. Auch das Verkehrsauf-
kommen rund um das Center war entspre-
chend hoch, besonders in der Bahnhof-
straße ging lange Zeit „nix mehr“. Im
Parkhaus selbst stieg die Anzahl der Park-
vorgänge rapide an und stabilisierte sich in
den Wochen danach auf hohem Niveau.
Der Autor
Der Autor Kay-J. Rudolph ist Ge-
schäftsführer der Firma R+R Park-
haus Bauträger Verwaltungs-GmbH &
Co. Betriebs KG, die von der Park-Bau
Westfalen KG mit den Sanierungsar-
beiten beauftragt wurde.
Alte Umfahrt mit Schrammbord (l.), die neue kommt ohne aus (r.).
Das Treppenhaus vor der Sanierung (l.)und danach – mit neuer Aufzugsanlage (r.)
Reportage
Bemerkenswert, dass der mehrfache Um-
schlag am Tag bei den Kurzparkern wegen
des noch hohen Anteils an Dauerparkern
auf relativ wenig Stellplätzen im Großen
und Ganzen reibungslos vonstatten ging,
zumal – wenn auch eher theoretisch –
möglicher Parksuchverkehr über das dyna-
mische Parkleitsystem zu freiem Parkraum
hätte weitergeleitet werden können. Zu-
mindest in einer benachbarten Tief garage
erhöhten sich die Anzahl der Kurzparker
und die Verweildauer merklich. Diese Ga-
ragenanlage liegt unter einem älteren in-
nerstädtischen Einkaufszentrum, und vom
Branchenmix scheint es sich mit dem neu-
en Center zu ergänzen und nicht in direk-
ter Konkurrenz zu stehen – alles Zeichen
für eine Wiederbelebung der Innenstadt,
und es bleibt zu hoffen, dass sich dieser
Trend weiter fortsetzt. !
Übergang zum Shopping-Center
Arbeiten imEinfahrts bereichin einer sehrfrühen Bauphase(l.) – Verlegungder Einfahrts -geräte (r.)
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10 Different way to payIntegrated parking policy
22 »We have invested heavily«Interview with Anthony Martin
42 Sunny prospectsPhotovoltaic for car parks
Austria | Belgium | Cyprus | Finland | France | Germany | Ireland | Italy | Luxembourg | Portugal | Slovak Republik | Slovenia | Spain | Sweden | The Netherlands: 8,50 Euro Croatia 63,75 Kuna, Great Britain 7,50 Pound Sterling, Hungary 2.550 Forint, Norway 74,50 Krone, Poland 39,10 Zloty, Switzerland 12,75 CHF
Parking trendinternationalpublication of the European Parking Association | Volume 24 | no. 1-2010
www.europeanparking.eu
* »Lead Story« on p.14*
10%
Schon gewusst? Greifswald gilt als jüngste
Stadt der neuen Bundesländer. Ein Viertel
ihrer Einwohner ist zwischen 18 und 30
Jahre alt. Passend dazu besitzt die Univer-
sitäts- und Hansestadt eines der moderns -
ten Parkraum-Systeme Deutschlands.
60 000 Einwohner zählt Greifswald. Und die
Stadt wächst. Zugleich ist sie eines der soge-
nannten Oberzentren von Mecklenburg-
Vorpommern, zieht also viele Besucher aus
der Region an. Die unmittelbare Nähe zu
den Inseln Usedom und Rügen sowie die
his torische Altstadt machen Greifswald auch
zu einem Anziehungspunkt für Touristen.
Und die wollen alle möglichst schnell einen
sicheren Parkplatz finden. Um den Besu-
chern einen in jeder Hinsicht optimalen
Parkservice bieten zu können, hat die Greifs-
walder Parkraumbewirtschaftungsgesell-
schaft mbH (GPG) ihre Tiefgaragen und
Parkplätze über ein IP-Intercom-System
miteinander vernetzt. Im November 2009
ging die von Diplom-Ingenieur Walter Neu-
ber vom Büro für Parkhaustechnik, Osna-
brück, geplante Anlage in Betrieb. Errichtet
wurde sie von der CCE Technik Rostock
GmbH.
Sprachqualität, Zuverlässigkeit und
Wirtschaftlichkeit – das waren die zentralen
Anforderungen der GPG. Der IP-Intercom
Server GE 800 brachte alle Voraussetzungen
mit, sie zu erfüllen. Er überträgt Sprache mit
einer Bandbreite von 16 Kilohertz. Dazu
Detlef Borchert, Geschäftsführer der GPG:
„Die hohe Sprachübertragungsqualität
macht sich gerade beim Freisprechen mit
Motorengeräuschen im Hintergrund be-
zahlt. Je besser wir unsere Kunden verstehen,
desto besser ist unser Service.“
Der Server arbeitet mit einem eigenen Be-
triebssystem für Intercom- und Security-
Anwendungen. Verschleißteile wie Lüfter
und Festplatten besitzt er nicht. Dadurch ge-
winnt das Gerät an Betriebssicherheit. Das
Resultat: Eine Verfügbarkeit von 99,99 Pro-
zent. Gleichzeitig ist die Rechnerleistung
skalierbar. Die Anlage kann also mit den An-
forderungen der Anwender „mitwachsen“.
Eine Kombination von Vier-Draht, Zwei-
Draht-, ISDN- und IP-Teilnehmern (SIP,
VoIP) ist möglich.
Soweit möglich, wurden vorhandene Lei-
tungen benutzt. Der IP-Intercom Server GE
800 steht in einer der Tiefgaragen, die damit
die Zentrale bildet. Alle Rufe von Sprechstel-
len in den Kassenautomaten und an den
Schranken laufen hier am Leitstand EE 380
auf oder in der zweiten Tiefgarage. Denn
dort findet sich ein weiterer Service-Leit-
stand EE 380. Beide Zentralen können die
Rufe annehmen; bei Bedarf ist auch eine
Weiterleitung auf ein Mobiltelefon möglich.
Alle anderen Objekte sind mittels IoIP® an-
geschlossen, teilweise über Glasfaser.
Neben der IP-basierenden Kommunika-
tionslösung sorgt eine IP-Videoüberwa-
chungsanlage für mehr Sicherheit in den
Tiefgaragen und auf den Parkplätzen in
Greifswald.
Weitere Informationen:
www.schneider-intercom.de
Greifswald setzt auf IP-Lösung von Schneider-Intercom
Einer der beiden Leitstände EE 380, die Bestandteile der Anlage sind
Reportage
Parken aktuell · Juni 2010 23
Die Altstadt von Greifswald istAnziehungspunkt für viele Touristen.
Reportage
24 Parken aktuell · Juni 2010
Kurz nachdem die Kollegin ihren Dienst in
der Leitzentrale angetreten hat, wird ihr
schon der erste Ruf signalisiert: Ein Kunde
kommt nicht durch die Schranke. Eigentlich
ein alltägliches und schnell zu lösendes
Prob lem, doch der Kunde, vielleicht unter
Zeitdruck, reagiert genervt auf die Verzöge-
rung. Verständlich, dass es da gelegentlich
schwer fällt, die Ruhe zu bewahren und an-
gemessen auf das Problem einzugehen.
Dennoch: Fühlt sich der Kunde in dieser
Situation nicht adäquat behandelt, kann es
schnell zu Beschwerden kommen. Um die-
se effektiv zu vermeiden, muss die Service-
qualität stimmen – ein freundliches Vorge-
hen zur zielorientierten Problemlösung
sorgt für zufriedene Kunden und verhindert
Stress auf beiden Seiten.
Kundenbeschwerden reduzierenIm Mai 2009 fand für die Mitarbeiter der
Parkhausgesellschaft Frankfurt a.M. das ers -
te Modul eines Trainings zur Erhöhung der
Servicequalität und Kundenorientierung
statt, um Kundenbeschwerden zu reduzie-
ren und die Mitarbeiter in die Lage zu ver-
setzen, auch in anspruchsvollen Kundensi-
tuationen angemessen zu reagieren.
Kommunikationstrainer Uwe Horstmann
von der Essenzio Beratungsgesellschaft
mbH in Osnabrück vermittelte verschiedens -
te Aspekte des Kundenumgangs, die an-
schließend in kleinen Übungseinheiten trai-
niert wurden. Die rund 60 Teilnehmer
setzten sich aus den Mitarbeitern der Leit-
zentrale und den Parkhauswarten zusam-
men. Es wurden sowohl eigene als auch Mit-
arbeiter von Personaldienstleistern in
insgesamt sieben Veranstaltungen à drei
Stunden geschult.
Zu Beginn der jeweiligen Veranstaltung
wurden die Mitarbeiter gebeten, ihre Ein-
schätzung über Kundenerwartungen abzu-
geben. Hier zeigte sich, dass den Mitarbei-
tern der Wunsch nach Hilfsbereitschaft,
Verständnis und Freundlichkeit durchaus
bewusst war. Zudem konnte die Einsicht ge-
weckt werden, dass die Themen Freundlich-
keit und Kundenorientierung von ihnen
persönlich beeinflussbar sind, womit die
Grundlage für eine persönliche Verhaltens-
änderung geschaffen wird.
Ersten Kontakt positiv gestaltenEiner der Trainingsschwerpunkte bestand
darin, den ersten Kontakt zum Kunden po-
sitiv zu gestalten. Dazu wurden in Rollen-
spielen verschiedene Praxissituationen si-
muliert und in der Gruppe einem Feedback
unterworfen. Einen breiten Raum nahm
auch das Thema Fragetechnik ein. Die rich-
tige Frage an der richtigen Stelle des
Gesprächs zu stellen, kann Unklarheiten be-
seitigen und zu einer schnellen Problem -
lösung führen. Es wurde eine Vielzahl von
Formulierungen im Kundenkontakt kritisch
beleuchtet und mit positiveren Varianten
verglichen. Hier zeigte sich, dass schon klei-
ne Veränderungen eine große Wirkung ha-
ben können.
Ferner wurde der Umgang mit Einwän-
den behandelt. Das Hineinversetzen in die
emotionale Situation des Kunden und das
Signalisieren des „Mit-Fühlens“ wird in der
Hektik des Tages oft vergessen. Das führt bei
den Kunden dazu, dass sie sich nicht ernst
genommen fühlen. Dabei zeigen schon ein-
fache Sätze, wie zum Beispiel „das tut mir
leid“ oder „das ist wirklich ärgerlich“, dass
man den Kunden und sein Problem wahr-
nimmt. Ein weiterer Punkt war der Umgang
mit Beschwerden. Hier galt es zum einen ab-
solute „Todsünden“ wie Ausreden oder
Gleichgültigkeit zu verdeutlichen und zum
anderen ein adäquates Verhalten einzuüben.
Abgerundet wurden die Veranstaltungen
durch die Einübung allgemeiner kommuni-
kativer Kompetenzen – ein adäquater Ein-
Benutzerfreundliche ParkhäDurch Mitarbeiterschulungen zu mehr Servicequalität
Der Autor
Diplom-Ingenieur Uwe Horstmann
gehört zur Geschäftsführung der
essenzio Beratungsgesellschaft mbH
aus Osnabrück. Seit über 25 Jahren ist
er im Vertrieb und in der Personalent-
wicklung in verschiedenen Führungs-
positionen tätig. Als zertifizierter
Coach und CRM-Consultant arbeitet
er bei essenzio in den Bereichen Trai-
ning, Coaching und Beratung.
Reportage
Parken aktuell · Juni 2010 25
satz von Sprachmelodie und Körpersprache
schafft eine angenehme Atmosphäre, die das
konkrete Gespräch zwischen Kunde und
Mitarbeiter erleichtert.
VertiefungstrainingSechs Monate nach dem ersten Modul fand
im November 2009 für die Mitarbeiter ein
Vertiefungstraining statt, um das Gelernte
der ersten Schulungen zu festigen, die Kun-
den- und Servicequalität weiter zu erhöhen
und die freundliche Abwicklung von Kun-
denbeschwerden vertieft einzuüben. Die
wiederum dreistündigen Veranstaltungen
wurden für Leitstand und Parkhauswarte
getrennt konzeptioniert. In der für den Leit-
stand konzipierten Veranstaltung wurden
die Mitarbeiter zunächst an die Inhalte der
ersten Schulung erinnert. In kurzen
Übungseinheiten, die mithilfe der Audio-
technik dokumentiert wurden, konnte das
Wissen erneuert und vertieft werden. In ei-
nem Gruppencoaching bearbeiteten die
Teilnehmer verschiedene Aspekte des Kun-
denkontakts und erstellten einen Hand-
lungsleitfaden zur weiteren Erhöhung der
Servicequalität.
Die Vertiefungsschulung der Parkhaus-
warte begann ebenfalls mit einer Auffri-
schung der theoretischen Grundlagen mit
einem angeschlossenen videobasierten Trai-
ning. Hier wurde verstärkt das Augenmerk
auf die persönliche Außenwirkung und auf
den damit verbundenen ersten Eindruck ge-
legt. Kurze Rollenspiele, die mit Videotech-
nik dokumentiert wurden, verdeutlichten
den Teilnehmern die Problematik und bil-
deten die Grundlage für Optimierungshin-
weise in den anschließenden Feedbacks.
Der Nutzen der beiden Trainingsphasen
ist klar: Die Mitarbeiter wurden für die The-
matik „Servicequalität“ sensibilisiert, und
der Kundenkontakt ließ sich so optimieren.
Gerade der große Anteil praktischer Übun-
gen unterstützt die bewusste Verhaltensän-
derung und wurde von den Teilnehmern als
sehr positiv bewertet. Durch das angeschlos-
sene Vertiefungstraining schließlich konnte
das Gelernte gefestigt und der Transfer in die
Praxis erhöht werden. !
user
Stress-Situation Schranke: Den erstenKontakt mit Kunden sollte das Park -haus-Personal positiver gestalten alsan diesem Bahnübergang.
Foto
: Bre
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Produkte+Dienstleistungen
26 Parken aktuell · Juni 2010
Wärmebild- bzw. Thermalkameras
wie die SR-19 und die SR-50 von
Aasset detektieren Personen und Objekte
bei völliger Dunkelheit, im Nebel oder
Rauch – praktisch unter allen Sicht- und
Wetterbedingungen. Dadurch werden
mögliche Bedrohungen oder Angriffe früh-
zeitig erkannt. So bleibt mehr Zeit um zu
reagieren.
Während mit konventionellen Kameras
bei schwierigen Sichtverhältnissen häufig
vieles nur vage zu erkennen ist und des-
halb die Gefahr von Fehlalarmen steigt,
können die Anwender von Wärmebildka-
meras das sehen, was anderen verborgen
bleibt.
Beim Einsatz einer Wärmebildkamera
registriert der Betrachter nicht nur eine va-
ge Bewegung im Videobild, sondern kann
erkennen, ob sich eine Person oder ein Ob-
jekt im Videobild bewegt. !
Weitere Infor-
mationen:
www.aasset.de
SR-50 mitDatenschema
AassetSie sehen, was andere nicht sehen
Der Leuchtmittelhersteller Aura Light prä-
sentierte auf der diesjährigen Light+Buil-
ding in Frankfurt seine kostensparenden
und umweltfreundlichen Beleuchtungslö-
sungen.
Als besonderes Highlight stellte das
schwedische Unternehmen die neue „T5
Eco Saver Long Life“-Lampe vor, die im
Vergleich mit Standardprodukten eine
mindestens 3-fach längere Lebensdauer
hat und Energieeinsparungen von bis zu
10 Prozent ermöglicht. Dadurch werden
die Wartungs- und Energiekosten effizient
gesenkt und die Umwelt entlastet.
Die Lampe kann in allen bestehenden
T5-Installationen eingesetzt werden und
bringt dieselbe Lichtleistung wie die Stan-
dardprodukte. Sie basiert, wie alle Lösun-
gen von Aura Light, auf der patentierten
Kathodenkopf-Konstruktion und der spe-
ziellen Schutzschicht im Inneren des Glas-
rohrs zur Minimierung des Lichtstrom-
rückgangs.
Im Fokus von Aura stehen vor allem der
öffentliche Sektor – inklusive Parkgaragen-,
Tunnel- und Straßenbeleuchtung, die In-
dustrie, die Lebensmittel- und die Hotel-
branche. Das Unternehmen kann in diesen
Bereichen auf zahlreiche Referenzen ver-
weisen. !
Weitere Informationen:
www.auralight.de
Die „T5 Eco Saver Long Life“ von Aura Light Umweltfreundlichste T5-Leuchte der Welt
Foto
: Aur
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5
SR-50
Produkte+Dienstleistungen
Parken aktuell · Juni 2010 27
Das GreenParking-Jet-Ventilationssystem
der Burkhardt Projekt GmbH ist das erste
vom TÜV-Rheinland zertifizierte Gara-
genabluftsystem.
Ein wichtiges Ziel bei der Entwicklung
war die weitere Optimierung der Betriebs-
und Investitionskosten, was u.a. durch die
neue BUS-Verkabelung erreicht wird. Da -
rüber hinaus sind die WOLTER Jet-Venti-
latoren des Systems im Vorgriff auf die an-
gekündigten neuen Richtlinien bereits mit
Motoren der Energieeffizienzklasse IE2
(EFF1) ausgerüstet. Das bringt eine weite-
re enorme Energieersparnis für die Park-
garagen-Betreiber und schont die Umwelt.
!
Weitere Informationen:
www.green-parking.de
Burkhardt Projekt GmbHEnergieeffiziente Jet-Ventilatoren
Mit seiner Sitraffic Wimag bietet Siemens Mobility eine völlig
neue Detektortechnologie an. Sie arbeitet hochpräzise, kommt
ohne jegliche Kabelzuleitung aus und kann innerhalb weniger Mi-
nuten installiert werden. Das System basiert auf Magnetsensoren.
Für die Vermeidung von Staus und langen Wartezeiten an Kreu-
zungen werden hochpräzise und -aktuelle Verkehrsdaten benötigt.
Eines der üblichsten Verfahren, an diese Informationen zu gelan-
gen, waren bisher in den Straßenbelag eingelassene Detektorschlei-
fen – ein recht aufwendiges Verfahren.
Bei der Sitraffic Wimag sind dagegen keinerlei Verkabelungsarbei-
ten erforderlich, weil die Messdaten der aus Magnetsensoren, Pro-
zessor, Funkantenne und einer 7,5 x 7,5 x 5,0 cm großen Batterie
bestehenden Detektor-Baugruppe per Funk an die Basisstation
übermittelt werden.
Besonders vorteilhaft ist die völlige Freiheit bei der Wahl der
Detektorposition: Denn die Entfernung des Detektors zum Steu-
ergerät spielt bei der Sitraffic Wimag ebenso wenig eine Rolle wie
die Art des Straßenbelags. Die Position kann also unter rein ver-
kehrstechnischen Gesichtspunkten festgelegt werden.
Sensor und Basisstation sind für einen Temperaturbereich von
-45 oC bis +80 oC ausgelegt. Die Lebensdauer der Batterie liegt bei
mehr als zehn Jahren. Jede Basisstation kann die Funkverbindung
zu maximal 48 Sensoren sicherstellen. Die Datenübertragung von
der Basisstation zum Steuergerät erfolgt über eine Ethernet-An-
bindung.
Sitraffic Wimag ist herkömmlichen Detektorarten überlegen,
wenn es beispielsweise um das Erfassen der Zeitlücken zwischen
den Fahrzeugen geht. Die Anordnung der Detektoren in der Spur-
mitte führt verglichen mit Überkopfdetektoren, beispielsweise Vi-
deo- oder Radargeräten, zu sehr exakten Messergebnissen. So kann
die Steuerungseinheit der Signalanlage beispielsweise das Ende von
Pulks schneller erkennen und die Grünphasen besser an die tat-
sächliche Verkehrssituation anpassen. Das beschleunigt den Ver-
kehrsfluss und entlastet die Umwelt, denn Kraftstoffverbrauch und
Luftbelastung sinken, je flüssiger der Verkehr ist. !
Weitere Informationen: www.siemens.com
Sitraffic WimagKabellose Magnet-Detektoren anstelle von Induktionsschleifen
Foto
: BP
Wol
ter
Foto
: Sit
raff
ic W
imag
Rundblick
28 Parken aktuell · Juni 2010
Anlässlich der diesjährigen ordentlichen Ge-
neralversammlung der Skyline Parking AG
in Winterthur konnte Verwaltungsratsprä-
sident und CEO Frido Stutz im Mai 2010
über wesentliche Fortschritte in sämtlichen
Bereichen der Geschäftstätigkeit berichten.
Ziel von Skyline ist, mit seiner innovati-
ven Technologie den Markt für Parkhäuser,
Autolager und automatische Autoparksyste-
me zu revolutionieren. Vorteile des Skyline-
Parking-Konzepts sind eine kurze Bauzeit,
eine äußerst effiziente Raumausnutzung, ei-
ne hohe Umweltfreundlichkeit, eine hohe
Förderleistung und eine große Kosteneffi-
zienz.
Im vergangenen Geschäftsjahr konnte
durch den Ausbau des Spezialistenteams die
Konzeptphase für alle Komponenten gemäß
Plan abgeschlossen werden. Damit hat die
Phase des Detail-Engineerings begonnen, in
der das Gesamtsystem zur Marktreife ge-
bracht wird. Unterstützt werden die Projekt-
arbeiten durch bedeutende schweizerische
Technologiefirmen, die als Entwicklungs-
partner den Fortschritt bei den einzelnen
Komponenten mittragen.
Auf dem Personalparkplatz einer Partner-
firma in Uzwil entsteht derzeit die erste Pi-
lotanlage. Diese wird Skyline neben Trai-
ningsmöglichkeiten für das Personal vor
allem auch die Möglichkeit bieten, poten-
ziellen Kunden die Leistungsfähigkeit des
Systems zu demonstrieren.
Die Entwicklung der internationalen
Nachfrage nach dieser Parklösung ist nach
Aussage der Skyline Parking AG erfreulich.
Internationale Kontakte zu Unternehmen in Europa und Asien bestätigen das Interesse an der revo-
lutionären Skyline-Technologie. Mehrere Schweizer Industriefirmen unterstützen das Unternehmen
bei der Entwicklung der einzelnen Komponenten. Gastreferent Ruedi Noser, Nationalrat und Unter -
nehmer, beendete die Aktionärsversammlung mit einem Lob auf den Innovationsstandort Schweiz.
Generalversammlung 2010 der Skyline Parking AG Schweizer Unternehmen bringt innovativesParksystem zur Marktreife
Rundblick
Parken aktuell · Juni 2010 29
Die Skyline Parking AG
Besonders Städte, bei denen die Entwick-
lung der Infrastruktur mit dem stürmischen
Wachstum des privaten Verkehrs nicht mit-
halten kann, fragten beim Unternehmen an.
Nach einer transparenten und umfassen-
den Information beschlossen die Aktionäre
einstimmig eine Erhöhung des Aktienkapi-
tals zur Finanzierung der nächsten Entwick-
lungs- und Ausbauschritte. Darüber hinaus
wurde der Verwaltungsrat um zwei externe
Fachleuten – Christian Schmid, Verwal-
tungsratspräsident der ZEAG AG, und Oli-
ver Guggenheim, Partner der Alternative
Capital Management AG – verstärkt, die
langjährige Branchen- bzw. Finanzierungs-
erfahrung mitbringen. Große Beachtung
fand im Nachgang zur Generalversamm-
lung ein Referat von Nationalrat Ruedi No-
ser, Inhaber der Noser Engineering für Te-
lekommunikation und Informatik, mit
Gedanken zu „Vertrauen“ und „Innovati-
on“. Vertrauen in die Zukunft ist nach No-
sers Auffassung die entscheidende Basis für
eine nachhaltige Motivation der Mitarbeiter,
während Innovationen dafür sorgten, dass
ein Unternehmen schneller wachse als sei-
ne Konkurrenten. Skyline Parking, so Sky-
line-CEO Frido Stutz, verfüge über beide Er-
folgsfaktoren. !
Weitere Informationen:
www.skyline-parking.com
ging 2007 aus der Skyline Innovations
GmbH hervor. Das Jungunternehmen
hat mit seinem innovativen Konzept
für ein vollautomatisches Parking-
Sys tem mehrere Auszeichnungen er-
halten, u.a. auf der Internationalen Er-
findermesse in Genf.
Gegenüber konventionellen Parkhäu-
sern können mit dem Skyline-Kon-
zept im gleichen Bauvolumen die
vierfache Zahl von Autos geparkt wer-
den. In einem 40 Meter tiefen Schacht
mit 19 Metern Durchmesser lassen
sich beispielsweise bis zu 320 Autos
unterbringen.
Die mühsame Parkplatzsuche sowie
das Manövrieren und das Ein- und
Aussteigen zwischen eng abgestellten
Autos in düsteren Parkgaragen gehö-
ren beim Skyline-Parkhaus der Ver-
gangenheit an. Großzügig gestaltete
Ein- und Aussteige-Lounges machen
das Parken vielmehr zu einem Ver-
gnügen. Vandalismus- und Parkschä-
den sind quasi ausgeschlossen. Bei Be-
darf kann eine vollautomatische
Waschanlage in die Anlage integriert
werden, sodass die Autos auf Wunsch
frisch gewaschen herausgegeben wer-
den.
Das weltweite Interesse an der paten-
tierten Technologie und erste nach
Asien verkaufte Lizenzen versprechen
dem Produkt eine große Zukunft.
Computer-Modelle der Skyline-Technologie (l., r. + u.)
Rundblick
30 Parken aktuell · Juni 2010
Tópark gilt als das bedeutendste
Entwicklungsvorhaben Ungarns. Am
westlichen Stadteingang von Budapest
soll urbaner Hauptstadtflair mit grüner
Umgebung gepaart werden. Auf einer
Gesamtfläche von 140 Hektar entstehen
Büroobjekte, modern gestaltete
Wohnungen, ein Dienstleistungs -
zentrum, ein Sport- und Freizeit -
komplex sowie das größte Einkaufs- und
Unterhaltungszentrum in Mittel- und
Osteuropa. Den Zuschlag für die
Parkraumbewirtschaftung erhielt die
Osnabrücker OPG-Parking GmbH.
Im Sommer 2009 schrieb Tópark ein Ver-
gabeverfahren mit dem Ziel aus, einen
strategischen Partner zu finden, der als
Pächter der Parkflächen für die Bürohäu-
ser, Mietwohnungen und Dienstleistungs-
betriebe, Bauabschnitt 1, die gesamte tech-
nische Ausstattung und Bewirtschaftung
übernimmt. Das Vergabeverfahren, ausge-
schrieben unter Mitarbeit des Ungarischen
Parkverbands, stieß unter den Dienstan-
bietern der Parkhausbranche auf große
Resonanz. Sechs Unternehmen, darunter,
ungarische, aber auch internationale Be-
treiberfirmen, nahmen an der Ausschrei-
bung teil. Die Aufgabe: 236 Stellplätze im
Parkhaus und 512 Stellplätze auf den Au-
ßenparkflächen gilt es zu bewirtschaften –
ein Projekt mit einem geschätzten Volu-
men von 250.000 Euro.
Den Zuschlag erhielt schließlich die in
Osnabrück ansässige OPG-Parking GmbH.
Die deutsche Unternehmensgruppe macht
sich seit über 40 Jahren einen Namen mit
Projekten in Großstädten, darunter öffent-
liche Parkflächen, Parkhäuser, P+R-Park-
plätze, Flughäfen und Einkaufszentren.
Für OPG ist es das erste Projekt in Ungarn.
Internationale StandardsNach dem Wunsch von Tópark sollen die
Parkbereiche mit Hardware- und Soft-
waretechnik „nach den höchsten interna-
tionalen Maßstäben“ ausgerüstet werden.
Der vertraglich vereinbarte Leistungsum-
fang umfasst die Installation von Kontroll-
geräten, Parkhausschranken, Kassen- und
Parkscheinautomaten sowie eines Park -
leitsys tems.
Zusätzlich
zur Verarbei-
tung von her-
kömmlichen
Papiertickets
mit Magnet-
streifen sollen
die Automa-
ten nicht nur
für die Ab-
wicklung von
Bezahlvor-
gängen mit Kreditkarten gerüstet sein. Auf
Sonderwunsch sollen sie auch eine Multi-
funktionskarte des Stadtzentrums verar-
beiten können. Weitere geforderte Leistun-
gen: Verwaltung von Dauerparkern und
individuell gestaltete, geschützte Bereiche
mit speziellen Zutrittslösungen.
Die Belegung des Parkhauses und der
Außenparkflächen soll ein Parkleitsystem
anzeigen, das darüber hinaus den Ver-
kehrsfluss zu den freien Parkplätzen lenkt.
Zudem soll die Parkhaustechnik auch mit
einer Kennzeichenerkennung ausgestattet
werden, die für Dauerparker ein erhöhtes
Maß an Komfort darstellt und aus Sicher-
heitsaspekten ebenfalls wichtig ist.
Richtungweisender AuftragDie Geschäftsführer der OPG-Parking,
Karl-Heinz Ellinghaus und Ingo Hoppe
machten deutlich, dass dieser Auftrag für
die Unternehmensentwicklung im osteu-
ropäischen Raum ausschlaggebend und
richtungweisend sei: „Wir freuen uns, in
diesem Bauvorhaben das gesamte techno-
logische Know-how unserer Unterneh-
mensgruppe einzubringen. Auch die tech-
nologische Partnerschaft mit der Designa
Hungaria wird in diesem Projekt erfolg-
reich fortgesetzt.“ In diesem „anspruchs-
vollen Objekt“ sollen „kundenspezifische
Anforderungen beispielhaft gelöst“ wer-
den, so Ellinghaus und Hoppe weiter. !
Tópark beauftragt OPG-Parking
Ungarisches Vorzeige projekt
In eigener Sache
In der letzten Ausgabe von „Parken
aktuell“ (März 2010) wurde das Tó-
park-Projekt fälschlicherweise AP-
COA Austria zugeschrieben. Dieser
Fehler basierte auf einer fehlerhaften
Pressemitteilung der APCOA Austria.
„Vereinbarungsgemäß soll der Auftrag
in Zusammenarbeit mit der APCOA
Austria ausgeführt werden“, heißt es
hingegen in der offiziellen Tópark-
Mitteilung.
Modellansicht des Budapester Stadtteils Tópark
Rundblick
Parken aktuell · Juni 2010 31
Parken erfordert intelligente Lösungen! Ei-
ne Parkinvestition sollte auf die Zukunft
ausgerichtet sein und den unterschiedlich-
sten Ansprüchen genügen. Parkraumlösun-
gen müssen passgenau, funktionell und in
der Architektur stimmig sein.
Auf diese Anforderungen reagiert Vollack
mit zugeschnittenen Parkraumlösungen.
Die Werteansprüche der Bauherren werden
mit der eigens entwickelten Vollack-Metho-
de in die Projekte transportiert. Vollack be-
gleitet den Kunden vom Erstgespräch über
die gemeinsame Erarbeitung eines Busi-
nessplanes, über die Projektierung und Um-
setzung des Projektes bis hin zum Service
über die Parkhausinbetriebnahme hinaus.
So garantiert Vollack rund um die Park-investition einen idealen Projektablauf:
Die Vollack-Gruppe bündelt das Branchen-
Know-how in seinem Kompetenzcenter
Parken am Standort Eisenach und setzt da-
mit neue Maßstäbe in Bezug auf Baulogi-
stik, Geschwindigkeit und Preisinvest. Eine
technisch und wirtschaftlich flexible Lö-
sung bietet das von Vollack entwickelte
ParkMobil®. Die innovative Idee des Vol-
lack ParkMobil® trägt dem Anspruch von
kurz- und langfristigen Parklösungen
Rechnung.
Gute Argumente für das Vollack
ParkMobil ®:
• kompatibel an jedes Grundstück
• dreidimensional anpassbar
• Schnell und witterungsunabhängig
gebaut
• komplett demontier- und wieder
verwendbar
• wartungsminimiert
• als „Leichtgewicht“ für Aufstockungen
auf bestehende Gebäude unschlagbar
Seit Jahren in Deutschland erfolgreich ge-
baut und weiterentwickelt, öffnet sich mit
dem ParkMobil® für Vollack der Weg in
den europäischen Markt. !
Vollack ParkenFlexible Zukunft inklusive
– Anzeige –
Innovative Fassaden -beleuchtung: Vollack-Parkhaus bei Nacht.
Den Ist-Zustand beschreibt Markus Steidl
so: „Der Betreiber bietet eine Fläche zum
Parken an. Das Verrechnen der Dienstlei-
stung erfordert ein Schrankensystem und ei-
nen Kassierer beziehungsweise einen Kas-
senautomaten.“ Auf der technischen Ebene
bemängelt Steidl die anfällige Schranken-
Mechanik und regelmäßig wiederkehrenden
Ticket-Staus. Darüber hinaus kosteten sol-
che Anlagen viel Geld. Das sensible Thema
Bargeld-Handling sei ebenfalls problema-
tisch.
Hersteller und Zulieferer müssten sehr
aufwändige Lesegeräte entwickeln und zur
Verfügung stellen. Ob Ticket oder Chip – es
brauche bei den derzeit gängigen Systemen
immer einen Datenträger. Für den Endver-
braucher, sprich den Autofahrer, sei das Tik-
ket indes recht unkomfortabel. Mal reicht
der Arm zum Ticketgeber nicht, mal lässt
man den Parkschein im Auto liegen und mal
muss man zum Bezahlen an einer langen
Schlange vor dem Kassenautomaten anste-
hen. Darüber hinaus ist die Stundentaktung
laut Steidl nicht mehr zeitgemäß: „Das er-
zeugt Stress.“
Schrankenlose FreiheitDas Ziel des Konzeptentwicklers ist das
„Stand-Alone-Parkhaus“ – ohne Schranken
und ohne Geld. Eine Schlüsselrolle spielt da-
bei die automatische Kennzeichenerken-
nung. Mit dieser, bereits vorhandenen Tech-
nologie ließen sich die einfahrenden Autos
eindeutig identifizieren. Anfällige Mechanik
und Hardware hingegen fielen weg. Eine
Spezialkamera macht von den ein- und aus-
fahrenden Autos Fotos. Anhand der berech-
neten Zeitdifferenz zwischen Ankunft und
Abfahrt könnte die Parkgebühr automatisch
– und nach Steidls Meinung minutengenau
– berechnet werden und bargeldlos von dem
Nutzer, der dem jeweiligen Kennzeichen zu-
zuordnen ist, eingezogen werden.
Bei der Ein- und Ausfahrt hat sich der De-
signer noch ein psychologisches Schmankerl
ausgedacht. Damit die Kennzeichenerken-
nung vom Fahrer nicht gänzlich unbemerkt
stattfindet, wird dieser Vorgang von einem
Blitzlicht begleitet. So wisse der Fahrzeug-
lenker intuitiv, dass er registriert wurde.
Steidl spricht vom
„Radar-Effekt“, der
auch die Registrie-
rung der Ausfahrt
durch das System si-
gnalisiert.
Komfortabel und einladendDer Vorteil für den
Benutzer: Durch
den Wegfall der
Schranke wirke das
Parkhaus oder die Tiefgarage positiv und
einladend. Der Autofahrer müsse sich in der
Parkierungsanlage nicht mehr eingesperrt
fühlen, habe weniger Stress und keine
Schlangen am Automaten zu befürchten.
Abgerechnet werden könne beispielsweise
über einen festen Vertrag mit dem Park-
hausbetreiber oder der Betreiberkette. Als
Zwischenschritt wäre auch noch eine phy-
sische Bezahlstelle im Parkhaus denkbar, an
der durch Eingabe des Pkw-Kennzeichens
eine entsprechende Abbuchung ausgelöst
wird.
Denkbar wäre auch das Modell Handy-
Parken. So würde die Parkgebühr einfach als
weiterer Posten in der Rechnung des Mobil-
funkanbieters auftauchen. Ohnehin ver-
gleicht Steidl seine Parkhaus-Vision immer
wieder mit Geschäftsmodellen und Pro-
Rundblick
32 Parken aktuell · Juni 2010
Ansichten und Aussichten eiMarkus Steidl stellt Parksystem der Zukunft vor
Markus Steidl ist Designer – und er ist Visionär. Sein beruflicher Hintergrund erklärt, warum er sich
dem Thema Parken konzeptionell angenommen hat. Er arbeitete in früheren Jahren bei einem nam-
haften Zulieferer der Parken Branche. In Eigenregie entwickelte Steidl ein zukunftsweisendes Park-
system, das ohne Schranken und Personal auskommen soll: das „Stand-alone-Parkhaus“.
Ampel-Effekt: Die Färbung grün signalisiert „freie Fahrt“, rot bedeutet „anhalten“.
Parken aktuell · Juni 2010 33
Rundblick
nes Designers
duktentwicklungen im Mobilfunkbereich.
Das Geschäft laufe hierbei über den Vertrag,
die Hardware sei nur noch Beiwerk. Das
Produkt wären demnach Tarife und Preise,
das Parken an sich wird zur stets verfügba-
ren Dienstleistung. Der Schritt zur Parken-
Flatrate drängt sich da fast schon auf...
Mehr EleganzAber auch der Designer in Markus Steidl
spart nicht mit Kritik. „In der heutigen
Hardware steckt viel Know-how drin, aber
wenig Eleganz“, bemängelt er. Die von ihm
gestalteten Säulen verkörperten hingegen
Intelligenz und Eleganz. Erreicht werde das
durch glatte und verspiegelte Flächen sowie
eine geringe Tiefe des Objekts. Wenn sich ein
Auto nähert, färbt sich die Oberfläche der
Säule rot – aufgrund des „Ampel-Effekts“
hält der Fahrer an. Dann kommt der Blitz
der in der Säule eingebauten Kamera, das
Fahrzeug ist registriert, die Säule wechselt
ihre Farbe zu grün – freie Fahrt.
Was Markus Steidl vorschwebt, ist tech-
nisch im Prinzip schon heute machbar.
Schließlich werden Nummernschilderken-
nungen in einigen Bereichen des Straßen-
verkehrs bereits erfolgreich eingesetzt. Die
automatisierte Abbuchung über die Telefon-
rechnung wäre ebenso möglich. Beim
Handy-Parken wird das Prinzip im Grunde
ja schon angewendet. Auch für die Bezah-
lung an Elektro-Ladestationen gibt es ähn-
liche Pilotmodelle.
Nur Vorteile?Die denkbaren Folgen eines solchen Kon-
zepts: Parken wird für den Kunden angeneh-
mer, komfortabler und auch schneller. Verzö-
gerungen durch das Halten an der Schranke
und das Bezahlen am Automaten entfallen.
Die höhere Kundenzufriedenheit könnte ei-
ne stärkere Kundenbindung und eine häufi-
gere Benutzung des Parkhauses oder der Tief-
garage nach sich ziehen. Das klingt für den
Betreiber sehr interessant. Darüber hinaus
scheint die von Steidl konzipierte Hardware
deutlich preiswerter und weniger anfällig zu
sein – trotz des schicken Designs. Reichlich
Einsparpotenzial steckt sicher auch in den
laufenden Kosten. Kein Personal wäre vor Ort
mehr nötig, auch kein Dienstleister, der die
Automaten mit dem Bargeld leert – und
überhaupt kein Bargeldrisiko. Vermutlich
würden auch die Wartungskosten sehr viel
günstiger ausfallen als bei den mechanischen
Systemen Schranke, Ticketleser und Bargeld -
akzeptor.
Die Zulieferindustrie wird den Wegfall der
Hardware sicher nicht begrüßen. Sicherheits-
beauftragte, Datenschützer und Juristen wer-
den etliche Einwände erheben. Und was pas-
siert bei Missbrauch? Wie lässt sich der Fahrer
ermitteln, wenn nur das Kennzeichen be-
kannt ist? Hat der Parkhausbetreiber da über-
haupt eine Chance an sein Geld zu kommen?
Rechtliche Bedenken? Datenschutz?
Steidls Antwort darauf: „Natürlich bestehen
da noch rechtliche Hürden. Aber: Der De -
signer geht immer zwei Schritte auf einmal.
Erlauben Sie mir, Visionär zu sein.“ Und die
Umsetzung könne schließlich ja auch schritt-
weise erfolgen. !
„Erlauben Sie mir,Visionär zu sein“:Markus Steidl,Designer
Elegante Optik durch glatte, glänzende Oberflächen und geringe Tiefen
Blitzlicht signalisiert dem Fahrer: „Du bist registriert“ – der Radar-Effekt.
Rundblick
34 Parken aktuell · Juni 2010
Neue Großprojekte, Geschäftsmodelle
und Produktentwicklungen standen bei
der Skidata Gruppe auch im Krisenjahr
2009 auf der Agenda. Die Österreicher
hatten mit ihrer dynamischen Strategie
Erfolg: Die Bilanz nach 365 Tagen weist
einen Rekordumsatz aus. Und trotz kon-
sequenter Kostenkontrolle konnte das
Unternehmen wieder neue Arbeitsplätze
schaffen und stellte zusätzliche Mitarbei-
ter ein.
Skidata zog 2009 weltweit Aufträge an Land.
So sorgt der Zugangsspezialist mit 464
Drehkreuzen für den sicheren und reibungs-
losen Zutritt bei zwei Dritteln aller Spiele der
Fußball-WM in Südafrika. Weitere Stadion-
Projekte folgten in Angola beim Africa Cup
und in der Ukraine, einem der Austragungs-
länder der Fußball-EM 2012.
Auch bei Flughafenprojekten setzt das
Salzburger Unternehmen seinen Expansi-
onskurs fort. Beispiel Nordamerika: Bis
2012 wird der Airport Dallas weiter ausge-
baut. Mehr als 40.000 Parkplätze sollen dann
zur Verfügung stehen. Skidata überzeugte
das Management des drittgrößten Flugha-
fens der USA und erhielt einen Großauftrag.
Die Zutrittslösungen aus Österreich kom-
men aber auch auf anderen Kontinenten
zum Einsatz, beispielsweise am Flug hafen
Abu Dhabi oder am drittgrößten Flughafen
Europas, Schiphol in Holland.
Neue Service-Tools Den Parkplatz über Internet oder Mobil-
telefon buchen oder über ein Navigations-
gerät Informationen abrufen. Die neuen
Skidata Business Services machen das mög-
lich und sollen nach Angaben des Anbieters
zusätzlich logistische Abläufe optimieren.
Skidata nennt ein Beispiel: Das System
melde dem Servicetechniker automatisch
Störungen einer Parkschranke – noch bevor
sie ausfällt. Der Servicetechniker könne so
rechtzeitig einschreiten.
Mit diesen sogenannten
Operator.Services habe der
Betreiber seine gesamte
Parkhaustechnik stets im
Griff und könne so für ei-
nen reibungslosen Ablauf
sorgen. Die gewünschten
Folgen: erhöhte Kundenzu-
friedenheit und Kostenein-
sparungen. Überblick über
das Unternehmen verschaffen Skidatas Re-
porting- und Analysetools. Sie liefern dem
Parkhausbetreiber Kennzahlen, um fundiert
Management-Entscheidungen treffen zu
können.
Auf der Produktebene präsentierte Skida-
ta 2009 mit Vario.Gate eine neue Zugangs-
komponente, die Warteschlangen reduzie-
ren sollen. Egal ob die Tickets zu Hause
ausgedruckt, an der Kasse gekauft, aus einer
Zeitungsbeilage ausgeschnitten oder im Mo-
biltelefon gespeichert werden: Vario.Gate
kennt alle gängigen Größen und Formate an
einer einzigen Lesestelle. Der Personenzu-
tritt zu Messen, Konzerten, Sportwettkämp-
fen oder Vergnügungsparks soll so verein-
facht und beschleunigt werden. !
Skidata trotzt der Krise im Geschäftsjahr 2009
Stärkster Umsatz derUnternehmensgeschichte
Keine Krise: Skidata sorgte im Jahr 2009 mit innovativen Produktenund Lösungen für einen Umsatzrekord in der eigenen Firmengeschichte.
EPA-News
Parken aktuell · Juni 2010 35
Nach über einem Jahr Vorbereitungszeit
und intensiven Diskussionen präsentiert die
European Parking Association (EPA) die
komplett überholte und überarbeitete Fas-
sung des Bewertungskatalogs für den Euro-
pean Standard Parking Award (ESPA).
Nick Lester, Präsident der EPA, hat sich in
einem persönlichen Schreiben an die Mit-
glieder gewandt. Darin heißt es unter ande-
rem:
„Dieser Bewertungskatalog wurde von ei-
ner internationalen Arbeitsgruppe vorberei-
tet. Sie hat den Entwurf für den neuen Ka-
talog zusammengestellt und getestet.
Anschließend wurde er von den EPA Mit-
gliedsverbänden sowie dem Policy and Stra-tegy Committee und dem EPA Vorstand
kommentiert und ergänzt.
Der ESPA wurde vor 15 Jahren ins Leben
gerufen, um die Qualität des Parkens in
Europa zu verbessern. Der Bewertungskata-
log stellt zwar eine Herausforderung für die
meisten Parkhäuser und Garagen dar, aller-
dings eine, die von der Mehrzahl zu bewäl-
tigen ist. Zumindest sollte jedes neu gebau-
te Parkhaus dem Standard entsprechen. Es
sollte klar sein, dass die Objekte, die den Kri-
terien des European Standard Parking
Award genügen, ihren Nutzern und Besu-
chern eine vertrauenswürdige Umgebung
sowie sichere und bequeme Parkdienstleis -
tungen bieten.
Nicht jedes bestehende Objekt wird den
neuen Anforderungen genügen. Parkhäuser,
die den Standard-Anforderungen nicht ge-
nügen, können weiterhin betrieben werden,
sie werden allerdings nicht die Möglichkeit
haben, die Plakette aufzuhängen, die die Er-
füllung der Standards demonstriert.
Mehr als 200 AuszeichnungenUnter dem bisherigen Anforderungskata-
log sind mehr als 200 Parkhäuser in Europa
ausgezeichnet worden, und diese Auszeich-
nungen bleiben gültig bis 2013. In Zukunft
werden die ESPA Awards und die Plakette
mit der Jahreszahl versehen und es liegt im
Verantwortungsbereich des Parkhausbetrei-
bers zu entscheiden, wann er sich für eine
Neubewertung und Plakette bewirbt.
Die EPA delegiert die Bewertung und Ver-
leihung des ESPA Awards in den Verantwor-
tungsbereich der jeweiligen nationalen Park-
organisationen und Verbände. Ein
nationaler Parkhausverband kann die erfor-
derliche Mindestanzahl an Punkten für sich
selbst auf über 160 erhöhen, die Mindest-
punktzahl darf allerdings nicht verringert
werden
Wir hoffen, dass der EPA Anforderungs-
katalog zu einem höheren Standard beiträgt
und dass viele ESPAs im Jahr 2010 und in
den kommenden Jahren verliehen werden.
Mit den besten Wünschen, Nick Lester !
Download in Deutsch
Die aktuelle Fassung des European
Standard Parking Awards ESPA steht
auf der Webseite des Bundesverbands
Parken e.V. in deutscher Sprache zum
Download bereit.
EPA-Präsident zum ESPA
„Qualität des Parkens in Europa verbessern“
ESPA Award: die neue Plakette
Nick Lester, EPA-Präsident
Ratgeber
36 Parken aktuell · Juni 2010
Frage: Ist dem Verband bekannt, ob Mitglieder gehalten sind, auch
im Parkhaus Abstellflächen für Fahrräder und/oder Motorräder zur
Verfügung stellen zu müssen?
Antwort: Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung zur Vorhaltung
von Abstellplätzen für Fahrräder oder Motorräder in Parkhäu-
sern/Tiefgaragen. Gelegentlich richten Betriebe Parkplätze für Mo-
torräder ein, was allerdings auf freiwilliger Basis geschieht. Erfah-
rungen mit Fahrrädern sind negativ. Die Stellflächen werden nicht
in Anspruch genommen oder die Räder werden „wild“ abgestellt.
Grundsätzlich sollten Parkhäuser und Tiefgaragen nur für das Par-
ken von Pkws zugelassen werden. Lässt man Motorräder oder Fahr-
räder zu, benötigen diese eigenständige und von dem Pkw-Verkehr
getrennte Zu- und Ausfahrten sowie Bewegungsflächen. Gleiches
trifft für die Zugangskontrolle zu. Wir verweisen in diesem Zusam-
menhang auch auf unsere Empfehlungen zum Motorradparken
(siehe Kasten).
Das Befahren der Ein- und
Ausfahrten mit Motorrädern
ist problematisch, weil die In-
duktionsschleifendetektoren
diese nicht sicher bzw. nur teil-
weise erkennen. Dies bedeutet
in der Praxis: Motorradfahrer
können unter Umständen die
Ein- und Ausfahrtschranke
nicht öffnen. Werden sie nur
teilweise erkannt, besteht Ver-
letzungsgefahr, weil die geöff-
nete Schranke während der
Durchfahrt wieder schließt.
Beim Durchfahren unter der
geöffneten Schranke ist es mög-
lich, dass die Schließschleife
hinter der Schranke das durch-
gefahrene Fahrzeug (Krad)
nicht erkennt, sodass kein
Schließbefehl folgt. Im Ein-
fahrtsbereich kann ein an-
schließend einfahrendes Fahr-
zeug die geöffnete Schranke
passieren, ohne ein Ticket zu
ziehen. Der betroffene Kunde,
also der nachfolgende Autofah-
rer kann vor Beendigung des
Parkvorgangs weder bezahlen
noch das Haus verlassen, da er
kein gültiges Ausfahrtticket be-
sitzt. Er muss daher wie jemand
behandelt werden, der sein
Tick et verloren hat und würde
entsprechend den vom Ver-
band empfohlenen Einstellbe-
dingungen zunächst mit einem
Tagessatz in Anspruch genom-
men werden. Differenzen mit
dem Personal sind hier vorpro-
grammiert.
Durchfährt ein Dauerparker
die zuvor von einem Zweirad
geöffnete Schranke, erhält er
auf seiner Codekarte keine
Umcodierung auf „Ausfahrt".
Will er das Parkhaus in den
Nacht- bzw. in den frühen
Morgenstunden, während es
möglicherweise nicht mit Per-
sonal besetzt ist, mit dem Fahr-
zeug verlassen, wird er die
Schranke nicht öffnen können.
Ein Motorradfahrer kann im
Ausfahrtbereich die Schranke
umfahren, da diese in der Regel
nicht über die gesamte Fahr-
bahnbreite reicht. Eine über ein
Parkleitsystem angezeigte Zäh-
lung würde durch diese nicht
registrierte Ausfahrt verfälscht.
Ein weiteres Risiko ist darin zu
sehen, dass der Motorradfahrer
sein Fahrzeug nicht auf einem
ausgewiesenen Stellplatz, son-
dern irgendwo im Parkhaus ab-
stellt. Seine Einfahrt wurde
erfasst bzw. hat einen Zählvor-
gang ausgelöst, der über ein an-
geschlossenes Parkleitsystem
verwertet wird. Dieses kann in
bestimmten Fällen einen „Be-
setztvorgang“ anzeigen, obwohl
dieser tatsächlich nicht einge-
treten ist. Potenzielle Kunden
fahren dieses Parkhaus infolge-
dessen nicht an. Auch hausin-
terne Leit- bzw. Zählsysteme,
die über Zählschleifen in den
Auf- und Abfahrtrampen ge-
steuert werden, können Motor-
räder nicht sicher erfassen, so-
dass auch hier unkorrekte
Anzeigen möglich sind.
Nach Auffassung des Bundesver-
bands Parken muss es bzgl. der
Parkmöglichkeiten für Motorrä-
der eine andere Lösung geben.
Parkhäuser/Tiefgaragen sind
aufgrund ihrer Konzeption für
die Bereitstellung von Parkraum
für Pkws bestimmt. Die generel-
le Benutzung durch Krafträder
ist insoweit abzulehnen.
Fragen an die Geschäftsstelledes Bundesverbands Parken e.V.
Wie ist es mit demMotor rad parken?
Lieber „open air“: Motorräder stehen im Freienbesser als in Parkhäusern oder Tiefgaragen.
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Position des Verbands
Ratgeber
Parken aktuell · Juni 2010 37
Hat ein Arbeitgeber einem Mitarbeiter nach
mehreren Arbeitsunfähigkeitszeiten aufer-
legt, krankheitsbedingte Fehlzeiten am ers -
ten Tag der Arbeitsunfähigkeit durch ärztli-
che Bescheinigungen nachzuweisen, kann
ihm gekündigt werden, wenn er sich nicht
daran hält. Das Landesarbeitsgericht (LAG)
Schleswig-Holstein bestätigte dies im Fall ei-
nes Mitarbeiters, der trotz Abmahnung ei-
ne AU-Bescheinigung erst nach 14 Tagen
einreichte. Die Kündigung hielt das LAG
nicht für unangemessen, dem Mitarbeiter
hätte sogar fristlos gekündigt werden
können .
(LAG Schleswig-Holstein, Az.: 2 Sa 130/09)
Attest vomArzt ist Pflicht
Eine Arbeitnehmerin hat bereits mehrere
Abmahnungen wegen des Verstoßes gegen
die betrieblichen Regelungen zum Zeiterfas-
sungssystem erhalten, weil sie immer wieder
Raucherpausen eingelegt hat, ohne sich aus-
zustempeln. Erneute Raucherpausen, ohne
das Zeiterfassungsgerät zu bedienen, kön-
nen eine fristlose Kündigung nach sich zie-
hen. Auch der „kurzzeitige Entzug der
Arbeits leistung“ sei eine gravierende Ver -
trags verletzung, die das „für die Fortsetzung
des Arbeitsverhältnisses erforderliche Ver-
trauensverhältnis“ zerstöre, so das Arbeits-
gericht Duisburg.
(AG Duisburg, Az.: 3 Ca 1336/09)
Zu oft rauchengegangen
Das Erschleichen „geringwertiger Sozialleis -
tungen“ des Arbeitgebers rechtfertigt nicht
die fristlose Kündigung. Es reicht aus, eine
Abmahnung auszusprechen. In dem Fall vor
dem Hessischen Landesarbeitsgericht hatte
eine Arbeitnehmerin in der Betriebskantine
verbilligt gegessen, ohne einen gültigen Aus-
weis vorlegen zu können. Das Arbeitsgericht
Frankfurt hielt die Reaktion des Arbeitge-
bers wegen des geringen Schadens für über-
zogen. Ist nicht erkennbar, dass die Frau
ihrem Arbeitgeber einen „Ver mögens -
schaden“ zufügen wollte, so reiche eine Ab-
mahnung.
(Hessisches LAG, Az.: 8 Sa 548/08)
GeringwertigeSozialleistung
Frage: Stehen mir Schadensersatzansprü-
che zu, wenn jemand unerlaubt Flyer an die
Pkws in meinem Parkhaus heftet und ich
diese beseitigen muss, weil sie auf dem
Fußboden landen?
Antwort: Grundsätzlich ist es so, dass das
Verteilen von Flyern bzw. das Anbringen
von Flyern an Fahrzeugen, die auf einem
Parkplatz oder in einem Parkhaus stehen,
nur mit Einwilligung desjenigen erlaubt ist,
dem der Platz bzw. das Haus gehört. Das
kann der Eigentümer sein oder der Besit-
zer, also derjenige, der das Besitzrecht vom
Eigentümer übertragen bekommen hat
und somit darüber entscheiden kann, was
in dem Objekt geschehen darf und was
nicht. Im Falle eines Parkhauses oder eines
Parkplatzes ist es der Betreiber.
Wer ohne dessen Erlaubnis handelt, macht
sich im Falle von Schäden, die durch das
Verteilen entstehen, schadensersatzpflich-
tig. Ein Schaden ist darin zu sehen, dass der
Inhaber des Hauses/Platzes die weggewor-
fenen Flyer beseitigen muss bzw. einen zu-
sätzlichen Reinigungsaufwand hat. Diese
Rechtsansicht ist unstreitig.
Flugblätter im Parkhaus –wer bezahlt die Reinigung?
Kündigung oder Abmahnung – Urteile von Arbeitsgerichten
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Ärgernis Werbe-Flyer: Oft landet das bunte Papier als Müll am Boden.
Ratgeber
38 Parken aktuell · Juni 2010
Die Beklagte betreibt eine Tiefgarage, in der
die Klägerin ihr Fahrzeug abstellte. Im Ein-
fahrtbereich der Tiefgarage befand sich ein
rot umrandetes Warnschild, das auf eine
maximale Durchfahrtshöhe von 1,90 m hin-
wies. Bei dem Fahrzeug der Klägerin handel-
te es sich um einen Geländewagen des Typs
Daimler Benz ML 320, welches mindestens
eine Höhe von 1,78 m aufweist. Dieses Fahr-
zeug stellte die Klägerin mit dem Heck zur
Fahrbahn auf einem Stellplatz ab, über dem
sich an der Decke ein teilweise hervorkra-
gender Betonvorsprung und daneben noch
eine an der Decke montierte Sprinkleranla-
ge befand. Letztere bestand aus einem frei
unterhalb der Decke hängenden Wasser-
rohr, an dessen Ende eine nach unten ge-
richtete Sprinklerdüse montiert war. Die
Düse war etwa in Höhe des Endes der Park-
lücke zur Fahrbahn hin angebracht, sodass
sie sich über dem Heck des klägerischen
Fahrzeugs befand. Die
ansonsten bei ca. 2,30 m
liegende Deckenhöhe
wurde durch den Beton-
vorsprung auf 2,05 m
verkürzt. Das untere En-
de der Sprinklerdüse be-
fand sich auf einer Höhe
von 2,01 m.
Als die Klägerin zu ih-
rem Fahrzeug zurück-
kehrte, öffnete sie die
Heckklappe des Pkws
mittels des Fahrzeug-
schlüssels automatisch.
Dabei stieß die Heckklap-
pe noch bevor sie voll-
ständig geöffnet war an
die oberhalb liegende Sprinkler anlage und
verhakte sich in dieser. Ein Schließen der
Heckklappe konnte nur durch manuelles
Herabdrücken erfolgen, was zu einer Be-
schädigung des Fahrzeugs führte.
Sprinkler als Gefahr?Die Klägerin ist der Ansicht, dass die Art und
Weise der Anbringung der Sprinkleranlage
schadensursächlich gewesen sei und führt
dazu aus, die Gegebenheiten auf diesem spe-
ziellen Stellplatz seien im Vergleich zu ande-
ren Stellplätzen besonders schadensgeneigt
gewesen. Die Anbringung der Sprinklerdü-
se sei so erfolgt, dass sich das Fahrzeugheck
leicht verhaken könne. Die Gefahrenquelle
habe die Beklagte pflichtwidrig nicht ge-
kennzeichnet, sie sei nicht erkennbar gewe-
sen. Die Klägerin verlangte für den am Fahr-
zeug entstandenen Schaden Ersatz in Höhe
von rund 900 Euro.
Die Beklagte behauptet, die Sprinkleran-
lage sei durch die Beleuchtung der Tiefga-
ragenplätze mittels Neonröhren deutlich
sichtbar gewesen. Sie ist der Auffassung, das
am Eingang befindliche Warnschild gebiete
im gesamten Bereich des Parkhauses Vor-
sicht und warne vor niedriger Deckenhöhe.
Zudem meint die Beklagte, die Klägerin ha-
be durch das automatische Öffnen der
Heckklappe Sorgfaltspflichten missachtet
und den Schaden selbst herbeigeführt.
UrteilsbegründungDas Gericht hat die Klage zurückgewiesen.
Wir zitieren aus den Urteilsgründen:
„Der übliche Gebrauch eines Tiefgaragen-
stellplatzes ist darauf gerichtet, einen Pkw
für einen gewissen Zeitraum auf einem der
Stellplätze abzustellen. Diese Anforderung
hat auch der vorliegende Stellplatz erfüllt.
Durch Anbringen eines Hinweisschildes
hinsichtlich der maximalen Durchfahrtshö-
he von 1,90 m hat die Beklagte vor Abschluss
des Vertrages einschränkend erklärt, dass die
Tiefgarage zumindest in einigen Bereichen
über eine Deckenhöhe verfügt, die lediglich
die Durchfahrt von Pkws mit einer maxima-
len Höhe von 1,90 m gewährleistet. Die Soll-
beschaffenheit des Stellplatzes hat sich dem-
nach auf eine möglicherweise der Höhe
nach auf knapp über 1,90 m liegende Flä-
che beschränkt.
Von dieser Beschaffenheit ist der von der
Klägerin genutzte Stellplatz nicht abgewi-
chen. Die von der Decke herabhängende
Sprinklerdüse hat sich als tiefstes Deckenele-
ment immerhin noch auf einer Höhe von
2,01 m befunden. Das Befahren dieses Stell-
platzes und das dortige Parken ist mit einem
Durchfahrtshöhe und Beschädigung durch Sprinklerdüse
Gericht lehnt Schadens -ersatzanspruch ab
Nicht zu übersehen: Sprinkleranlage
Foto
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Urteile aus der Park-Praxis
Ratgeber
Parken aktuell · Juni 2010 39
maximal 1,90 m hohen Pkw demnach mög-
lich gewesen. Nicht erforderlich ist, dass die
Möglichkeit einer umfassenden Nutzung ei-
nes 1,90 m hohen Fahrzeugs, was auch das
vollständige Öffnen der Heckklappe bein-
halten würde, nach der vertraglichen Verein-
barung gegeben sein musste. Das an der Ein-
fahrt angebrachte Schild ist objektiv in der
Weise zu verstehen, dass Pkws mit einer über
1,90 m liegenden Höhe die Tiefgarage nicht
nutzen sollten, weil die Durchfahrt nicht ge-
währleistet ist. Über den nutzbaren Raum
zur Öffnung der Heckklappe besagt es
nichts. Die Klägerin musste demnach davon
ausgehen, dass unter Umständen im Park-
raum ganz oder teilweise nur 1,90 m Deck -
enhöhe zur Verfügung stehen. Ein Sachman-
gel liegt nicht vor.
Kein PflichtverstoßDer entstandene Schaden ist nicht auf einen
Pflichtverstoß der Beklagten zurückzufüh-
ren. Insbesondere hat die Beklagte durch das
Unterlassen eines gesonderten Hinweises
auf das Bestehen einer Sprinkleranlage kei-
ne Nebenpflicht in Form einer Aufklärungs-
oder Hinweispflicht verletzt. Bei einem
Schuldverhältnis besteht neben den eigent-
lichen Leistungspflichten auch die Pflicht,
den Vertragspartner über alle den Vertrags-
schluss und die Durchführung des Schuld-
verhältnisses betreffenden Umstände aufzu-
klären. Die Pflicht erstreckt sich dabei auf al-
le Umstände, über die der andere nach den
Gegebenheiten des Einzelfalls und unter Be-
rücksichtigung von Treu und Glauben red-
licherweise eine Aufklärung erwarten durf-
te. Grundsätzlich ist der Schuldner,
insbesondere der Fachmann, zur Aufklä-
rung verpflichtet, wenn Gefahren für das
Leistungs- oder Integritätsinteresse des
Gläubigers bestehen, von denen dieser kei-
ne Kenntnis hat.
Die Beklagte war nicht verpflichtet, eine
gesonderte Information über die Existenz
der Sprinkleranlage oder ihre Höhe anzu-
bringen. Bereits bei der Einfahrt befand sich
der Hinweis auf die maximale Höhe von
1,90 m. Aufgrund dessen hätte die Klägerin
bereits alarmiert sein und tiefer liegende
Decken oder an ihnen angebrachte Installa-
tionen erwarten müssen. Dies gilt umso
mehr, als ihr Fahrzeug überdurchschnittlich
hoch und jedenfalls nur 13 cm niedriger als
die erlaubte Durchfahrtshöhe ist.
Allgemeine LebenserfahrungDarüber hinaus ist ein konkreter Hinweis
bei dem betreffenden Stellplatz auch inso-
fern entbehrlich gewesen, als die Gefahr für
das Fahrzeug durch das Öffnen der Heck-
klappe offensichtlich gewesen ist. Bereits der
deutliche Betonvorsprung, der über den
Stellplatz ragte, verkürzte die Höhe bis zur
Decke in einer unübersehbaren Weise. Un-
abhängig von der genauen Höhe des kläge-
rischen Fahrzeugs hätte die Klägerin sehen
müssen, dass die Heckklappe des Pkws, die
sich nach allgemeiner Lebenserfahrung weit
über die eigentliche Höhe des Fahrzeugs öff-
net, mit dem auf einer Höhe von 2,05 m lie-
genden Betonvorsprung kollidieren würde,
wenn nicht die Sprinkleranlage einige Zen-
timeter tiefer liegen würde.
Ferner ist aufgrund der Existenz des Be-
tonvorsprungs aber auch die Sprinkleranla-
ge nicht zu übersehen gewesen. Die Leitun-
gen dieser heben sich vor dem Hintergrund
des weiß gestrichenen und beleuchteten Be-
tonvorsprungs gut sichtbar hervor. Es oblag
allein der Klägerin, beim Öffnen der Heck-
klappe darauf zu achten, dass diese durch
Anstoßen an der Betondecke oder eben der
Sprinkleranlage nicht beschädigt wird.
Gänzlich wie beim Öffnen der Wagentür,
welche tunlichst nicht an Wände oder ab-
gestellte Fahrzeuge stoßen sollte, obliegt es
dem Eigentümer, Beschädigungen zu ver-
meiden.
(AG Köln, Az.: 123 C 281/09)
Der Beklagte brachte eine Parkkralle an,
während der Kläger in seinem Fahrzeug saß.
Das Fahrzeug stand weniger als eine Minu-
te. Der Beklagte entfernte die Parkkralle nur
gegen Zahlung von 100 Euro. Der Beklagte
wurde zur Rückzahlung der 100 Euro verur-
teilt. Das Selbsthilferecht berechtigt den In-
haber des Parkplatzes nur, die Beseitigung
der Störung zu verlangen. Das Anbringen
der Parkkralle dient aber im Gegensatz zum
Abschleppen nicht der Beseitigung. Vielmehr
wird dadurch das Wegfahren verhindert.
(AG Augsburg, 3.3.2010, Az.: 17 C 108/10)
Parkkrallensind für dieBeseitigungeines Fahr -zeugs nichtunbedingteine Hilfe.
Augsburger Richter verbieten Parkkralle
Foto
: In
fide
m G
mbH
Ratgeber
40 Parken aktuell · Juni 2010
Die Entscheidung des Bundesverfassungsge-
richts, dass eine kontinuierliche Videoüber-
wachung ohne gesetzliche Grundlage einen
Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht
darstellt und das Ergebnis daher nicht als Be-
weismittel verwertet werden darf, ist in der
Praxis angekommen. So hat das Oberlandes-
gericht Oldenburg diese Feststellung Ende
2009 im Fall eines Abstandsünders angewandt
und einen Bußgeldbescheid gegen ihn verhin-
dert (Az. Ss Bs 186/09, Beschluss vom
27.11.09).
„Spätestens jetzt dürfte jedem, der per Vi-
deoüberwachung erwischt wird, klar sein,
dass er gute Chancen hat, mit aller Konse-
quenz gegen einen entsprechenden Bußgeld-
bescheid anzugehen“, betont Rechtsanwalt
Christian Demuth aus Düsseldorf. Für den
Verkehrsstrafrechtler stehen das Video-Ab-
stands-Messverfahrens (VAMA), seine Wei-
terentwicklung VKS und das ViDistA-System
damit jetzt endgültig am Pranger.
Zwar beschränkt sich die bindende Wir-
kung der Entscheidung des OLG Oldenburg
zunächst nur auf die Ge-
richte in diesem OLG-Be-
zirk. „Zusammen mit der
Steilvorlage des Bundes-
verfassungsgerichts dürf-
te es anderen Gerichten
jetzt jedoch zunehmend
schwerfallen, Argumente
für eine Zulassung von Videoaufzeichnungen
als Beweismittel zu finden“, stellt Demuth klar.
Er rechnet damit, dass es gar nicht mehr zu
vielen OLG-Entscheidungen kommen wird,
sondern dass die meisten Fälle bereits in der
ersten Instanz geklärt werden können. „Der
Gesetzgeber ist jetzt aufgefordert die notwen-
dige gesetzliche Grundlage für ver dachts -
unabhängige Videoaufzeichnungen zu schaf-
fen. Solange das nicht passiert, bleiben die
Messungen rechtswidrig.“
Sein Tipp für Betroffene: „Hier hat sich der
Staat mit seiner Sammelleidenschaft voll ins
Abseits gestellt. Jeder Bußgeldbescheid, der auf
einer Videoüberwachung basiert, sollte mit
fachkundiger Begleitung durch einen Anwalt
angegriffen werden.“ Niemand müsse hin-
nehmen, dass ihn der Staat in seinen Persön-
lichkeitsrechten beschneide und er dann auch
noch dafür zahlen soll. !
Kontinuierliche Verkehrsüberwachung
OLG bekräftigt Verwertungsverbot fürVideoaufzeichnung von Verkehrssündern
Videoüberwachung
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Verbandsnachrichten
Parken aktuell · Juni 2010 41
Marketing-Ausschusslegt Imagebroschüre vor
Neue Wortschöpfung auf dem Titel:Parken Branche
Die Broschüren mit Erklärungen und Stellungnahmen
des Verbands zu den Themen „Parkleitsysteme“ sowie
„Umweltzonen und City Maut“ können über die Ge-
schäftsstelle in
Köln bestellt
werden und sind
auch als Down -
load unter
www.parken.de
verfügbar.
Weitere aktuelleVerbandsbroschüren
Die Steuerbelastungen, die zahlreichen Parkhausunter-
nehmen durch die Hinzurechnungsvorschriften nach
dem Gesetz zur Unternehmenssteuerreform 2008 nun-
mehr entstehen, sind mittlerweile Gegenstand von Ein-
spruchsverfahren bei mehreren Finanzämtern.
Ein Verfahren, welches der Bundesverband Parken e. V.
als Musterverfahren unterstützt, wird in Kürze bei dem
zuständigen Finanzgericht anhängig sein, dies voraus-
sichtlich noch in diesem Monat. Der Verband bereitet
aus diesem Musterverfahren die Einspruchsbegründung
auf, die dann von allen betroffenen Mitgliedern als
Grundlage für deren Einspruchsverfahren verwendet
werden kann. Weitere Auskünfte hierzu erteilt die Ge-
schäftsstelle des Verbandes.
Unternehmens -steuerreform
Der ADAC hat eine Synopse erstellt, in der die wesent-
lichen Daten, Vorschriften und Kennziffern der Gara-
genverordnungen in Deutschland gegenübergestellt wer-
den. Alle Angaben befinden sich auf dem Stand 1. April
2010 und sind damit aktuell. Die Synopse steht im Mit-
gliederbereich der Webseite des Verbands (www.par-
ken.de) als Download zur Verfügung und kann auch bei
Bedarf über die Geschäftsstelle bezogen werden.
Garagenverordnungen in Kurzfassung
Der Marketing-Ausschuss im Bundesverband Parken e. V. hat zu-
sammen mit der Firma Maenken Kommunikation eine Imagebro-
schüre für den Verband entworfen. Darin werden die Aktivitäten
des Verbands, seine Leistungen und die Vorteile einer Mitglied-
schaft dargestellt.
Interessant ist der Titel, der nach Ansicht der Verfasser eine neue
Wortschöpfung enthält. Man war sich in der Diskussion nicht ganz
einig, ob man eine deutsch-englische oder rein deutsche Bezeich-
nung für die Branche wählen sollte. Letztlich hat sich der Aus-
schuss in Übereinstimmung mit dem Vorstand für eine neue, rein
heimatsprachliche Variante entschieden: „Parken Branche“.
Die Broschüre ist 16 Seiten stark und wird voraussichtlich zur Mit-
gliederversammlung druckfrisch vorliegen.
Parkleitsysteme
Empfehlungen zur Planung und Gestaltung
BUNDESVERBAND
PARKEN
Stand: Januar 2010
Umweltzonen und City Maut
Stellungnahme und Forderungen
BUNDESVERBAND
PARKEN
Stand: Januar 2010
Verbandsnachrichten
42 Parken aktuell · Juni 2010
Mitgliederversammlung des Bundesverbands Parken e. V.23. Juni 2010Veltins Arena Schalke 04„Glückauf Club Flöz Fritz“, Gelsenkirchenwww.ruhr2010.de
Kompetenzforum Parken25. November 2010Maritim Hotel Würzburg
15. EPA-Kongress„Parking – The new Deal“: 15. europäischer Kongressder European Parking Association (EPA)14. bis 16. September 2011Lingotto Congress Center, Turin, Italien
TERMINE 2010 TERMINE 2011
Nach längerer Pause hat der Bundesverband Parken
e.V. für seine Mitglieder wieder die prozessorientierte
Seminarreihe zum Thema „Service- und Kundenori-
entierung“ in Kooperation mit Trainer und Coach
Wolfgang Schmidt gestartet. Gerhard Trost-Heutme-
kers, Geschäftsführer Bundesverband Parken e.V., be-
grüßte im März dieses Jahres insgesamt sieben Teilneh-
mer von vier Mitgliedsfirmen bei der zweitägigen
Auftaktveranstaltung in Köln.
Im Mittelpunkt des ersten Teils der Veranstaltung
stand die Vermittlung der Grundlagen eines professio-
nellen Services und einer gelebten Kundenorientie-
rung. Viele praktische Übungen halfen den Teilneh-
mern – zumeist Park- und Garagenwarte, aber auch
Mitarbeiterinnen von Kundenzentren – die notwendi-
gen Verhaltensweisen zu üben. Besonderes Interesse
galt dem Umgang mit Kundenbeschwerden. Fazit:
eine gelungene Veranstaltung, die zukünftig regelmä-
ßig angeboten wird. !
Seminar „Service- und Kundenorientierung“Gelungener Auftakt in Köln
Teil 1 richtet sich an die Teilnehmer, die sich erst-malig mit dem Thema auseinandersetzen, Teil 2ist für Teilnehmer interessant, die sich schon ein-mal mit dem Thema beschäftigt haben.! Veranstaltungsort: Köln! Kosten je Kurs: 483 Euro inkl. MwSt.
pro Teilnehmer zuzüglich Übernachtung und Frühstück
! Trainer: Wolfgang Schmidt, Senior Coach DBVC
Anmeldung und weitere Infos: [email protected]
management forum wiesbaden, Michaelisstraße 18, D-65207 Wiesbaden
Telefon: +49(611)5 44 05 36Fax: +49(611)54 34 66
www.managementforumwiesbaden.de
Seminare zum Thema „Service- und Kundenorientierung“Im 2. Halbjahr 2010 Grundkurs/Teil 1: 7./ 8. September 2010
Aufbaukurs/Teil 2: 29./30. September 2010
Die Seminar-Teilnehmer: (v. l.) Heike Klein, Reinhold Mergen, Doris Kersch, Cihan Cinar, Gerhard Trost-Heutmekers(Geschäfts führer BV Parken), Mladen Ribic, Harald Duda und Stefan Kaup
Hosted Business Services – wir geben Ihnen die Zeit zurück!Hosted Business Services – wir geben Ihnen die Zeit zurück!