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Jg. 84, tIefg 718 EKKEI~ARD KI%i)CER.THIESiER und WALTRAUD ][:~EIF: Auswertung yon Papierelektropherogrammen 205 15. Februar 1956

entwgssernden IVIaBnahmen eine kritisehere Haltung einzunehmen. Nut hydrophile oder Salz-Wasserfett- suehtsformen sollten der Entw~sserung des mobflisie- baren Gewebswassers vorbehMten bleiben. Ein Wasserentzug bei den ,,troekenen" Zustandsbildern der Fettsueht, die offensiehttieh in der grSgeren Zahl beobaehtet werden, mug Ms unphysiologiseh be- traehtet werden; denn es ist zu bedenken, dab dem interstitiellen, extraeellul~ren Fliissigkeitsstrom in der gleiehen Weise wie der intravasMen Fliissigkeit des Blutkreislaufes wiehtige biologisehe Funktionen als Transport- und LSsungsmittel der N~hrstoffe und Sehlaekenprodukte im I~ahmen des Stoffweehsels zufallen.

Zusammen[assung. In kliniseh-experimentellen Un- tersuchungen wurde der Frage naehgegangen, ob und inwieweit StSrungen des WasserhaushMtes in Form einer verst£rkten ~liissigkeitsretention mit dem Krank- heitsbild der Fettsueht vergesellsehaftet siDd. Es wurden Bestimmungen der intravasalen Flfissigkeits- menge (Plasmavolumen) mit Hilfe einer kolloidalen Blaufarbstoffmethode sowie des extraeellul~ren, inter- stitiellen Wassers (, ,Rhodanraum") mittels der I~ho- danidmethode bei 35 fettleibigen ~ ' auen vorgenommen, Das Untersuehungsgut setzt sieh aus Fgllen zu- sammen, bei denen sieh die Fettleibigkeit im Gefotge der Klimax, naeh operativer oder radiologiseher Kastrat ion sowie naeh einer Sehwangerschaft (Ma. ternitgtsfettsueht) entwiekelt hat. Die Untersuehun- gen haben zu folgenden Ergebnissen geffihrt:

1. Mit zunehmendem K6rpergewieht wird zwar die intravasMe Fliissigkeitsmenge grSger, es besteht jedoeh keine lineare, sondern eine exponentielle Funkt ion zwisehen KSrpergewieht nnd Plasma- volumen. Dadureh resultiert eine Verringerung des Anteils der I~lutfliissigkeit am GesamtkSrpervolnmen des Fettleibigen. Dieser :Befund wird dureh die sehwaehe Vaseularisation des :~ettgewebes erklgrt.

2. Ahnliehe Verhgltnisse liegen aueh beziiglieh der extraeellul~ren Flfissigkeitsmenge vor. Mit grSgerem KSrpergewieht n immt das extraeellul£re Wasser in einer exponentiellen Abh~ngigkeit zu. Auf das Gesamtvolumen des FettleiMgen bezogen ist der extraeellulgre Fliissigkeitsraum wesentlieh kleiner als bei NormMgewiehtigen oder Sehlanken. Dieser Be. hind ist dutch eine herabgesetzte I tydra ta t ion des Fettgewebes bedingt. Die meisten F/~lle des Unter-

suehungsgutes ste]len somit sog. ,,troekene" Formen der Fettsueht dar.

3. Bei einer kleinen Gruppe der untersuehten Frauen erwies sieh die extraeellulare Fliissigkeits- mange Ms vermehrt. I)iese Beobachtung weist darauf lain, dab gelegentlieh eine ausgepragte Hydro- philie des fettsiiehtigen Organismus bestehen kann.

In der Diskussion wird auf die ]~edeutung einer DifferenzierungsmSg]iehkeit zwisehen ,,troekenen" und ,,hydrophflen" Formen der Fett]eibigkeit Ifir K]inik und Therapie hinge~desen. Entw~ssernde Magnahmen sollten nut der hydrophilen Fettsueht vorbehalten bleiben. In allan anderen Fgllen diirfte eine Diurese- therapie Ms unphysiologische MaBnahme betraehtet werden.

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A U S W E R T U N G Y ON PAPIEttELE KTR 0PHER 0 GRAMMEN Von

EKKEHAI~D ]4[I~[rG:ER-TII-IE3/IEI% u n d WALTI%AUD I~EIF

Aus dem Tuberkuloseforsehungsins~itu~ Borstel (Direkgor: Prof. Dr. Dr. ]~NNO FREERKSEN)

Bei der quantitativen Analyse der Serumeiweig- k6rper dureh Papierelektrophorese naeh Gt~ASS~ANN und I-IA~IG (!950, 1952) beruht ein betrgehtlieher Tell der Versuehsfehler auf dam verwendeten Zeiehen- und Auswertungsverfahren. Die Answertung ist be- sonders unsicher, wetm der GehMt an ~z-Gtobulin so gering ist, dab zwisehen den Albumin- und %-Globulin- maxima kein deutliehes et-Maximum erkem~bar ist (vgl. Abb. 1), was besonders beim Meersehweinehen- serum beobaehtet wird (BABE 1955). Die vielfach iibliehe Auswertungsmethode naeh TISELIUS und

KABAT (1939) mit senkreehter Abteilung der einzelnen Fraktionen an den Minima der Xurve (im folgenden Verfahren I genarmt) ist dann nicht anwendbar. Auch die Mlgemein angewendete Einzeichnung der aus- laufenden Kurvenschenkel (Verfahren II) ist in diesen Fallen problematisch, worauf kiirzlich WALLNE~ (1955) hinwies. In der Literatnr sind mehrere graphisehe oder rechnerische Methoden zur LSsung dieses Pro- blems beschrieben worden (DAEvES and BECKEL 1942, XOttAVT 1948, LoRx~Z 1947, 1949, Wm~L_~E~ 1955, WAJ, L~E~ und ULXE 1952, WIEDE~A~N 1947), die

~06 EKKEHAI~D K ~ f f ~ - T m ~ und WALTI~AUD X:~EIF: Auswertung yon Papierelektropherogrammen Klinische Woehensehrift

jedoch wegen ihres Zeitbedarfs oder ihrer mathema- tischen Anforderungen bisher in der l~ou~inediagnostik der Klinik nu t selten verwendet wurden.

Abb. 1. IV[odellkurve ffir die vergleichende Prfifmlg versehiedener Aus. wertungsverfahren bei der Papierelektrophorese des Blutserums (Mal l

angaben ffir die punkt ie r ten Kurven s. Tabelle 2)

Abb. 2. Auf~eilungsschema der Modellkttrve nach Abb. 1 nach dem Auswertungsverfahren I I I (vgl. Text)

J Abb. 3. Aufteilungsschema der Modellkurve der Abb. 1 nach dem

2kuswertungsverfahren IV (vgl. Text)

I m folgenden wird eine neue Auswertungsmethode (Verfahren I I I ) beschrieben, die naeh Zeitaufwand und Schwierigkeitsgrad den klinischen Bedfirfnissen

entspricht und auch verdeckSe ~l-Fra, ktionen erfaB~. Das neue Verfahren liefert die Fli~chenwerte ffir n + 1-Fraktionen, wenn n die Zahl der bei der Aus- wertung benutzten Maxima der Kurve ist.

Ver]ahren I I I . In das PapiereIektropherogramm zeichnet man die Mittellinien (Symmetrieachsen) der Albumin-, ~2", fl" und y-Frakt ionen ein, indem man im obers~en Viertel der Kurvengipfel zwei oder drei grundlinienparMlele Sehnen halbiert und dttrch die Halbierungspunkte das Lot auf die Abszissenachse fi~llt. Durch die 4 Mittellinien wird die Gesamtfli~che F des Elektropherogramms in die 5 Teilfl~chen A, B, C, D und E zerlegt (Abb. 2). Die Inhal te dieser Teil- flitchen werden planimetrisch oder gravimetrisch be- stimm~. Die Prozentanteile der einzelnen Serum- eiweigfraktionen errechnen sich nach den Formeln:

Gesamtfli~che F = A -1- B -k C -1- D + E 2 .A

Albumin - - • 100%

gl.Globulin __ B - - A - - C -b D - - E F 100%

~2-Globulin = 2. ( ¢ - - D ÷ E) 100% F

fl-Globulin = 2 . ( D - - E ! _ . 100% 2v

2 . E y.Globulin - - F- • 100%.

Dieses Verfahren I I I setzt bei den Verteilungs- kurven der einzelnen Eiweigfraktionen nur die Axial- symmetrie, jedoch nicht die angeni~herte Darstell- barkei t durch GA~sssche Kurven voraus. Gr6Bere Fehler sind bei diesem Verfahren dann zu erwarten, wenn die auslaufenden Schenkel einzelner Kurven die Mittellinien der Nachbarfraktionen wesentlich fiber- lappen. Durch Planimetrierung der Gesamtfli~cheF und Vergleich mi t der Summe A -k B -k C -k D -k E li~l?t sich die MeBgenauigkeit kontrollieren.

Beim Verfahren I I I werden zur Berechnung des ~l-Wertes atle 5 Teflfl/icheninhalte benStigt. Dadurch k6nnen sich eventuelte Fehler bei der fl- und der y-Frakt ion auf die ~l-Fraktion fibertragen. Dieser Umstand l~$t sich durch eine geringe Ab~nderung des Verfahrens in An~logie zur Methode yon WALL~]~ und ULKE (1952) in folgender Weise umgehen.

Ver/ahren IV. Man zeichnet in das Papierelektro- pherogramm nur die Mittellinien der Albumin-, ~2- und der y-Frakt ion ein. Da.nn t rennt man die ~2- Frakt ion und die fl-Fraktion durch Einzeichnung des rechten Kurvensehenkels der e~-Kurve naeh ~essung der halben Sehne in a/~ der MaximalhShe unter Ver- wendung der Zahlenwerte der Tabelle I (Abb. 3). Die Prozentanteile der einzelnen Serumeiweil3Iraktionen erh/~lt man nach der F1/~eheninhaltsbes~immung duroh Planime~rie oder Gravimetrie mit HilIe der Formeln:

Gesam~fl~che av = A ~- B ~- C -1- D A- E 2 .A

A l b u m i n = ~ 100%

B - - A - - C e~- Globulin - - ie • i00 %

2 .C ~-Globul in - - 2e 100 %

D - - E fl-Globulin = - - - ~ - - . 100%

2 . E y-Globulin ----- ~ - - . 100%.

Zg. s~, gef~ 7/S Xurze wissensehaftliehe -'~o~ - e~÷%~un~en 207 15, Februar 1956

Bei d iesem Verfa, h ren werden die D a r s t e l l b a r k e i t der Ver te i lungskmwe der e~-Frak t ion du rch s ine GAvsssehe X u r v e n n d d ie A x i a t s y m m e t r i e de r f ibr igen Vergei lnngsknrven vorausgese tz t .

Tabelle 1. Mittellin~enabstiinde der Gavssschen Norraal- verteilung, normiert au] die Halbsehne in der HShe 3/~

l~elative HThe t~elutiver Mittel- Relative ]~She Relativer Mittel- linienabst~nd linienabst, and

I 3/~ ~/~ ~/~

0 1,000 1,552 2,194

i/16 1/3 2

2,686 3,1o3 3,469

E ine verg le iehende Prf i fung versehiedener Aus- wer tungsve r f ah ren an exper imente l l gewonnenen E l e k t r o p h e r o g r a m m e n is t pr inzipie] l unmSglich, so-

schen W e r t e n ( P < 3 % ) , w~Lhrend d ie Abweichungen be im Ver fahren I V im Znfal l sbere ich lagen ( P =- 3 8 - - 7 0 % ) . D a n a e h sche in t es zweifelhaft , ob die b i sher res is t ve rwende ten Verfahren I und I I zur E r m i t t l u n g der walaren Ante i l e der SerumeiweiB- f r ak t ionen geeignet sind.

Das k i i rz l ieh in dieser Ze i t sehr i f t yon I~IERDAN (1955) vorgeschlagene Ver fahren znm Vergleich der Ergebn i sse y o n e lek t rophore t i sehen A n a l y s e n u n t e r Verwendung der , ,En t rop ie" H = - - 3 , 3 2 2 . Xp~. log~0 pi l iefer te b ier folgende W e r t e : Theore t i sehe Ver te i lung 1,920, V e r f a h r e n I 1,724, V e r f a h r e n I I 1,880 und Ver fahren I V 1,921. Der W e r t dieser Prf i fzahlen H is t j edoch n ieh t m i t S icherhei t zu beurtef len, d~ H u n v e r g n d e r t b le ib t , wenn m a n die P rozen tan te f l e y o n 2 Eiwef l ] f rakt ionen m i t e i n a n d e r ve r t ausch t .

Tabelle 2. ~Statistische Analyse sines ModelIversuches zur Pri~]ung yon drei verschiedenen Auswertungsver/ahres ]i~r Papierelektropherogramme

Abszissen der Maxima . . . . . . . Ordinaten der Maxima . . . . . . • ttalbwertsbreiten . . . . . . . . . Theoretiseher, prozentualer Fli~chen-

~ h a l t : . . . . " " - - . . . . . / Planimeterwerte (Mittel- t Ver" I I

wert :h Standardabwei- fah- I I ] _ehung von~10~_~Mes_Asun~gen~)rl re n I_V!

Wahrscheinlichkeitsprozente [ Ver- I der beobachteten Abwei- fah- I I ] chungen (t-Test) ! ren I IV ]

Albumin a~- Globulin

15,0 mm 27,0 mm 107,7 mm 12,0 mm 11,8 mm 11,8 mm 45,0% 5,0%

49,22 =]= 0,77 4:6,11 =k 1,36 45,02 =k 1,58

0,02 % 3,0%

70,0%

3,00 =k 0,87 4,82 =k 1,11

0,02 % 62,0%

a~-Globulin

42,0 mm 24,0 mm 11,8 ram 10,0%

10,51 :h 0,42 10,67 ~ 0,65 10,16/: 0,63

0,45 % 1,0%

43,0%

fl- Globulin

60,0 mm 24,0 mm 11,8 ram 10,0%

11,71 ~: 0,72 10,98 ~:: 0,73 10,18 ~ 0,61

0,02 % 0,22 %

38,0%

y-Globulin

85,0 mm 35,9 mm 23,6 mm 30,0 %

28,56 :h 0,62 29,24 :h 0,64 29,82 :h 0,64

0,02 % 0,45 %

39,0 %

Summe der Teilfl~chen

100% 750.4mm ~

744,1 ~ 15,2 733,9 :h 21,1 740,2 ~: 19,4

25,0% 3,9%

14,5%

lange ke ine ande r sa r t i gen Ver fahren vorl iegen, die die B e s t i m m u n g der r e l a t i ven Ante i le der e inzelnen E iwe ig f r ak t i onen a m GesamtserumeiweiB m i t hoher Genau igke i t ermSgliehen. Desha lb ~-drde zum Vergleieh der Ver fah ren I , I I u n d I V eine Mode l lkurve ver- wendet , d ie du reh numer i sehe A d d i t i o n yon fl int passend gewi~hlten GAussschen K u r v e n en t s t and . Die erhMtene S u m m e n k u r v e s ieht e inem Blu t se rumelek t ro - phe rogramm/~hn] i ch (Abb. 1--3) . Die S u m m e n k u r v e wurde yon zehn zum Tell unge i ib ten Un te r suehe rn naeh den Ver fahren I , I I und I V ausgewer te t . Die s t a t i s t i sche Pr i i fung der MeBergebnisse (Tabel le 2) du rch Bereehnung der M i t t e l w e r t e - ~ und der S tan- da rd~bwe ichnngen s u n d du rch Vergleieh m i t den theore t i s chen F l~chen inha l t en der Teflfli~ehen m i t H i l t s des t -Testes nach GOSSET (, ,STuDenT '°) (PX~A~ 1943) erg~b be i den Ver fahren I u n d I I fi ir nile F r a k - t i onen s ign i f ikante Abweichungen yon den theore t i -

Zusammen/assung. Zur Auswer tung y o n Serum- e iwe iB-Pap ie re l ek t ropherogrammen wi rd e in neues graphisches Ver fahren in 2 V a r i a n t e n mi tge te i l t . Mi t d iesem Ver fahren k5nnen ve rdeek te ~ - F r a k t i o n e n genauer Ms m i t den b isher gebrKuchlichen Methoden e r m i t t e l t werden.

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K U R Z E W I S S E N S C H A F T L I C H E M I T T E I L U N G E N

U'BER KOMPLEXE V0N HEPARIN MIT HISTAMIN UND ANDEREN DI- UND POLYAMINEN

Von R. A ~ A ~ und E. W~m~E

Aus dem wissenschaf~lichen Laboratorium der Chirurgischen Xlinik der Universit/it Mfinchen

(Eingegangen am 31. Oktober 1955)

In einer frfiheren Mitteilung 1 berichteten wir fiber den papierchromatographisehen Naehweis einer vermut]ich salz- artigen Bindung des Histamine an das Heparinmolekfil. Zur Entwieklung der Chromat~ogramme wurden in Anlehnung an

2 JAqVES J~thanol-Wasser-Gemisehe in versehiedenem Ver-

hgltnis unter Zugabe wechselnder Mengen yon Eisessig oder Ammoniak verwendet.

Im Sinne der papierchromatographischen Befunde sprach die Tatsache, dab aus einer waBrigen Heparin-Histamin-L5sung nach Zugabe yon 3 Volumenteilen Xthanol sin Histamin- Heparin-Komplex ausgef~llt wird. In Abwesenheit yon ttist- amin blieb die Fgllung des Heparins unter sonst gleichen Bedingungen aus. Die colorimetrische Bestimmung (Diazo- reaktion) des Histamine im mehffaeh mit J~thanol aus- gewaschenen Niedersehlag und in der fiberstehenden LSsung ergab ein Bindungsverh~ltnis zwischen Heparin und Itistamin yon 3:1 Gewichtseinheiten. Bei einem Molekulargewicht des Heparins yon 160003 erreehnete sieh ein molares Bindungs- verhMtnis Heparin: Histamin wie 1:29. Setzt man nach


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