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677. C. Paal: Berichtigung. (Eingegangen am 31. December.)

In einer kiirzlich in Gemeinschaft mit A. H e u p e l veroffentlichten Ab- handlung : >) Ueber einige ungesiittigte Amine der aliphatischen Reihe c

(Diese Berichte XXIV, 3035) habe ich den D i b r o m p r o p y l h a r n s t o f f

CHaBr-CHBr-CHa-~~>CO .beschrieben, den wir durch Einwirknng von

Kaliumcyanat auf Dibrompropylaminbromhydrat erhielten. Zu meinem grossen Bedauern ist mir eine Arbeit von R. A n d r e a s c h

(Monatshefte fiir Chemie V , 33) iiber denselben Gegenstand entgangen. Erst nachtriiglich wurde ich auf mein Versehen von anderer Seite freundlichst aufmerksam gemacht.

R. An d r e a s c h stellte den Dibrompropylharnstoff durch Bromiren des Allylharnstoffs dar. In der Mittheilung von A. H e u p e l und mir ist der Schmelzpunkt des Harnstoffs zu 163O angegeben, wahrend Andreasch den- selben bei 109O fand. Erstere Angabe, welche ich meinem Mitarbeiter Hrn. Dr. Heu pel verdanke, ist jedoch nicht richtig. Bei wiederholter Bestimmung fand ich in naher Uebereinstimmung mit A n d r ea sc h , dass u s e r Priparat scharf bei 111.5O schmilzt.

Zur weiteren Identificirung wurde der Harnstoff durch Eindampfen der wassrigen Losung in das B r om p r o p J l e n h a r n s to ff b ro m h y d r a t fiber- gefiihrt und aus diesem die freie Base isolirt. Sals und Base besassen die von Andreasch angegebenen Eigenschaften.

Der Brompropylenharnstoff gehort aller Wahrscheinlichkeit nach in die Klasse der erst kiirzlich von G a b r i e l (Diese Berichte XXIV, 3213) entdeckten P e n t o x a z o l i n e und diirfte nach folgender Gleichung entstehen:

\ CHaBr-CHpBr-CHa /CHBr - CHp NHa-GO-NH I = CHp .//. H Br.

\o-c+- /I N H

Fiir diese Annahme spricht die Beobachtung Andreasch's (loc. cit.), dass das Bromatom durch Zinn und Salzsiiure aus der Base nicht eliminirt wird.

Wie die Erfahrung gezeigt hat, ist das in y-Stellung befindliche Brom- atom im Rest -N-CHs-CH Br-CHpBr beweglicher nnd reactionsfilhiger wie das in 8-Stellung. Man wird daher auch mit Recht schliessen diirfen, dass es das y-Bromatom ist, welches bei der Ringbildung als Bromwasserstoff austritt.

E r l a n g e n , December 1891.

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