Datum: 20.09.2017
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Die Prüfergebnisse beziehen
sich ausschließlich auf die
untersuchten Prüfgegenstände.
Sitz: München Amtsgericht München HRB 96 869 USt-IdNr. DE129484218 Informationen gemäß § 2 Abs. 1 DL-InfoV unter www.tuev-sued.de/impressum
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TÜV SÜD Industrie Service GmbH
Niederlassung Stuttgart Abteilung Gutachten
Gottlieb-Daimler-Str. 7 70794 Filderstadt Deutschland
Bodenuntersuchungen
zur Ermittlung von Schadstoff-Belastungen,
insbesondere durch Dioxine/Furane,
im Umfeld des Müllheizkraftwerks Göppingen
Auftraggeber: EEW Energy from Waste Göppingen GmbH
Iltishofweg 40
73037 Göppingen
Datum: 20.09.2017
Auftrags-Nr.: 2768718 / 20
Sachverständige: Dipl. Geogr. Katharina Winterholler
Dipl. Biol. Walter Maier
Telefon-Durchwahl: (07 11) 70 05 – 349 (Fr. Winterholler)
(07 11) 70 05 – 420 (Hr. Maier)
Telefax-Durchwahl: (07 11) 70 05 – 492
E-Mail: [email protected]
mailto:[email protected]
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Inhalt
1 Einführung und Aufgabenstellung ............................................................................................ 4
2 Standortverhältnisse und Vorkenntnisse .................................................................................. 5
3 Durchgeführte Untersuchungen ..............................................................................................11
4 Beurteilungsgrundlagen ..........................................................................................................17
5 Untersuchungsergebnisse ......................................................................................................28
6 Beurteilung der Untersuchungsergebnisse .............................................................................31
7 Zusammenfassung .................................................................................................................47
Verzeichnis der Tabellen
Tabelle 1: In den Bodenproben durchgeführte Laboranalysen ......................................................... 15
Tabelle 2: Nutzungsspezifische Maßnahmenwerte für die direkte Aufnahme von Dioxinen/Furanen,
Wirkungspfad Boden-Mensch (direkter Kontakt) der BBodSchV ...................................... 18
Tabelle 3: Nutzungsspezifische Prüfwerte für die direkte Aufnahme, Wirkungspfad Boden-Mensch
(direkter Kontakt) der BBodSchV ..................................................................................... 18
Tabelle 4: Maßnahmenwerte für den Schadstoffübergang Boden - Nutzpflanze auf Grünlandflächen
im Hinblick auf die Pflanzenqualität ................................................................................. 19
Tabelle 5: Prüfwerte für den Schadstoffübergang Boden - Pflanze auf Ackerbauflächen im Hinblick
auf Wachstumsbeeinträchtigungen bei Kulturpflanzen (BBodSchV) ................................ 19
Tabelle 6: Prüf- und Maßnahmenwerte für den Schadstoffübergang Boden - Nutzpflanze auf
Ackerbauflächen und in Nutzgärten im Hinblick auf die Pflanzenqualität (in mg/kg TM) der
BBodSchV ....................................................................................................................... 19
Tabelle 7: Vorsorgewerte für Metalle der BBodSchV (in mg/kg TM) ................................................ 20
Tabelle 8: Vorsorgewerte für organische Stoffe der BBodSchV (in mg/kg TM) ................................ 20
Tabelle 9: Orientierungshilfe für die Bewertung der Auswirkungen auf die stoffliche
Bodenbeschaffenheit, Wertetabelle Anhang 1 UVPVwV .................................................. 21
Tabelle 10: Orientierungswerte Boden/Fläche (aus Anl. 2 der VwV Orientierungswerte, Ba-Wü) .... 22
Tabelle 11: Bodenrichtwerte und Maßnahmen für PCDD/F nach BL-AG Dioxine (1991) ................. 23
Tabelle 12: Vergleichswerte dl-PCB-Gehalte im Oberboden Baden-Württembergs mit
Nutzungsdifferenzierung, Median / 90. Perzentil (LUBW 2016)........................................ 26
Tabelle 13: Analyseergebnisse für organische Stoffe ...................................................................... 29
Tabelle 14: Analyseergebnisse für Schwermetalle ........................................................................... 30
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Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Lage des Standorts und Untersuchungsraum ............................................................... 5
Abbildung 2: Ausschnitt aus der geologischen Karte 7324 ................................................................ 7
Abbildung 3: Bodenkundliche Einheiten im Untersuchungsraum ....................................................... 8
Abbildung 4: Synthetische Windrose für den Standort (Wind- und Ausbreitungsklassenstatistiken der LUBW) .................................................................................................................... 9
Abbildung 5: Exemplarische Darstellung der räumlichen Verteilung der Zusatzbelastung und des Aufpunktmaximums ..................................................................................................... 10
Abbildung 6: Lage der Probenahmestellen ...................................................................................... 13
Abbildung 7: Vergleichswerte für Dioxine und dioxinählichen PCB im Oberboden landwirtschaftlich genutzter Flächen (Quelle: UBA 2017) ........................................................................ 24
Abbildung 8: Vergleichswerte für Dioxine und dioxinählichen PCB im Auflagehorizont von Waldböden (Quelle: UBA 2017) .................................................................................. 24
Abbildung 9: Vergleichs-/Hintergrundwerte PCDD/F für Baden-Württemberg (LUBW, 2016) ........... 25
Abbildung 10: Dioxin-Vergleichsdaten im Landkreis Göppingen (Quelle LRA GP, Umweltamt / FISBO) ........................................................................................................................ 27
Abbildung 11: Vergleich der Dioxin-/Furan-Gehalte in der Streuauflage und Oberbodenmaterial von Waldböden 1992 und 2017 ......................................................................................... 33
Abbildung 12: PCDD/PCDF-Homologensummen in Waldbodenproben (in ng/kg TS) aus aktueller Untersuchung .............................................................................................................. 35
Abbildung 13: PCDD/PCDF-Homologensummen in Waldbodenproben (in ng/kg TS) aus dem Jahr 1992 ............................................................................................................................ 36
Abbildung 14: Vergleich der Dioxin-/Furangehalte der landwirtschaftlich/gärtnerisch genutzten Standorte 1992 und 2017 ............................................................................................ 37
Abbildung 15: Dioxine/Furane im Boden im Umfeld des MHKW Göppingen im Jahr 1992, Ergebnisse der Bodenuntersuchungen des TÜV Südwest (1992) ............................... 39
Abbildung 16: Dioxine/Furane im Boden im Umfeld des MHKW Göppingen im Jahr 2017............... 40
Abbildung 17: Dioxin-/Furangehalte der landwirtschaftlich/gärtnerisch genutzten Standorte 2017, Gegenüberstellung mit dem gemäß Mantelverordnung in der BBodSchV vorgesehenen Prüfwert für Grünland .................................................................................................. 41
Abbildung 18: PCDD/PCDF-Homologensummen in den landwirtschaftlichen genutzten Standorten (in ng/kg TS) ............................................................................................................... 43
Abbildung 19: Gegenüberstellung der PCDD/PCDF-Homologensummen 1992 und 2017 an Messpunkt 1 ................................................................................................................ 44
Abbildung 20: Beispielhafte Verteilungsmuster der PCDD/F-Homologensummen in den Emissionen des MHKW .................................................................................................................. 45
Anhang:
Anlage 1: Tabellarische Übersicht der Proben, Bodenparameter und Nutzung der Standorte
Anlage 2: Profilaufnahmen und Fotodokumentation
Anlage 3: Verwendete Unterlagen
Anlage 4: Analysenprotokolle
Anlage 5: Typische PCDD/F-Homologensummen in Klärschlamm
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1 Einführung und Aufgabenstellung
Die EEW Energy from Waste GmbH plant die Erhöhung der Verbrennungskapazität im Müllheizkraft-
werk Göppingen von derzeit 157.680 t/a auf zukünftig 180.000 t/a. Das Vorhaben bedarf einer immis-
sionsschutzrechtlichen Genehmigung gemäß § 16 BImSchG.
In diesem Zusammenhang wurde die TÜV SÜD Industrie Service GmbH von der EEW GmbH am
04.08.2017 aus Eigeninteresse damit beauftragt, freiwillige Bodenuntersuchungen zur Ermittlung von
Belastungen durch Schadstoffe (organische Schadstoffe, insbesondere Dioxine/Furane, sowie
Schwermetalle) im Umfeld der Anlage durchzuführen.
Auf Basis des im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens für den Ersatzkessel 1991/1992 durch den
TÜV Südwest erstellten Gutachtens zur Bodenbelastung (17.08.1992) werden an ausgewählten
Messpunkten Probenahmen und chemische Analysen anlagerelevanter Schadstoffe durchgeführt.
Ziel ist es
aktuelle Daten zur Bodenbelastung bereitzustellen,
eine Bewertung auf Basis aktueller Beurteilungskriterien zu erarbeiten,
ggf. feststellbare Veränderung der Bodenbelastung bezogen auf das Jahr 1991/92 darzustel-
len.
Die Untersuchung erfolgt anhand eines Messnetzes, das sich einerseits an den vorliegenden Boden-
Untersuchungen orientiert und andererseits aktuelle Informationen zur Ausbreitungssituation berück-
sichtigt. Die Untersuchungsmethodik und der Umfang der chemischen Analysen orientieren sich an
dem o.g. Bodengutachten des TÜV Südwest von 1992 und der Bundes-Bodenschutz- und Altlasten-
verordnung (BBodSchV).
In vorliegendem Bericht werden die Ergebnisse der durchgeführten Bodenuntersuchungen dokumen-
tiert, auf Basis der aktuellen Grenzwerte und Beurteilungskriterien bewertet und die zeitliche Entwick-
lung der Belastungssituation dargestellt.
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2 Standortverhältnisse und Vorkenntnisse
Die Lage des Müllheizkraftwerks Göppingen (MHKW), Iltishofweg 40 in Göppingen, ist Abbildung 1
zu entnehmen. Der Standort liegt südöstlich des Göppinger Stadtzentrums auf einer Höhe von ca.
335 m NN. im Bereich der Talverebnung des Heubachtals. Er ist gekennzeichnet durch die Gauss-
Krüger-Koordinate ca. R 3549520 und H 5394100.
Die Hauptsiedlungsbereiche von Göppingen erstrecken sich nördlich des Standorts entlang dem Tal-
verlauf der Fils. Im Anlagenumfeld sind landwirtschaftliche Nutzungen und weitere Siedlungsbereiche
(z.B. Holzheim) vorherrschend.
Abbildung 1: Lage des Standorts und Untersuchungsraum
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Gegenüber den 1991/1992 in einem Umkreis von 3 km um den Anlagenstandort durchgeführten Bo-
denuntersuchungen, wurde für die vorliegende Fragestellung - in Anlehnung an die Vorgaben der TA
Luft 2002 bezüglich des Rechengebietes für Luftschadstoff-Immissionsbeiträge (50-fache Schorn-
steinhöhe) - der Untersuchungsradius auf ca. 5 km erweitert.
Im Untergrund stehen im Filstal und teilweise in den Tiefenlinien seiner Nebenbäche (z.B. Schlater
Bach in Holzheim) Ausedimente (Schotter, Sande, Auelehm) an. Insbesondere im näheren Umfeld
des MHKW finden sich Ton- und Mergelsteine des Schwarzjura. Nach Süden sind im Vorland der
Schwäbischen Alb auch Braunjura-Ton- und Mergelsteine zu finden. Im westlichen Bereich des Un-
tersuchungsraums finden sich ferner Hochterrassenschotter aus dem Pleistozän. Die geologischen
Verhältnisse im nahen Umfeld des MHKWs zeigt nachfolgende Abbildung 2.
Aus den Ausgangsmaterial der Tonsteine und Mergel im Schwarzjura haben sich im Untersuchungs-
raum vorwiegend tonige Böden entwickelt. Verbreitete Bodentypen sind aus Fließerden entwickelte
Pelosole und Braunerde-Pelosole aus tonigen Fließerden, untergeordnet auch die Pararendzina und
Pseudogley-Pelosole. Im Bereich mit Lösslehmaufwehungen findet man auch Parabraunerden aus
Löss und Lösslehm, die häufig pseudovergleyt sind. In den Auen (z.B. bei Holzheim) herrschen Au-
enpararendzinen und Braune Auenböden vor. Nach Süden (Verebnungen, Flachhänge und breite
Täler im Opalinuston) findet man (ähnlich wie in den Schwarzjura-Bereichen) Pelosole und Pseu-
dogleye aus Fließerden vor. Vereinzelt haben sich darüber hinaus Kolluvien im Bereich landwirtschaft-
licher Nutzungen entwickelt.
Einen Überblick über die bodenkundlichen Einheiten im Umfeld des MHKW Göppingen gibt nachfol-
gende Abbildung 3.
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Abbildung 2: Ausschnitt aus der geologischen Karte 7324
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Abbildung 3: Bodenkundliche Einheiten im Untersuchungsraum
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Nachfolgende Abbildung zeigt die Windrichtungsverteilung für den Standort des MHKW (gemäß on-
line-Daten der LUBW) mit der Hauptwindrichtung West (bis Südwest) und einem weniger ausge-
prägten Nebenmaximum bei Ostwind.
Abbildung 4: Synthetische Windrose für den Standort (Wind- und Ausbreitungsklassenstatistiken der LUBW)
Der Bereich mit der höchsten anlagebedingten Zusatzbelastung findet sich gemäß den Ergebnissen
der vorliegenden aktuellen Immissionsprognosen (Müller-BBM und TÜV SÜD, 2017) östlich des
Standorts (bei der Bundesstraße B10). Die ermittelte räumliche Verteilung der Zusatzbelastung ist in
der nachfolgenden Abbildung 5 am Beispiel der Deposition für Quecksilber in µg/(m² * d) für den Ist-
Zustand bei Ausschöpfung der Emissionsgrenzwerte exemplarisch dargestellt. Zur Orientierung sind
ergänzend die Messpunkte der Bodenuntersuchungen in die Karte eingefügt (vgl. auch Abbildung 6).
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Abbildung 5: Exemplarische Darstellung der räumlichen Verteilung der Zusatzbelastung und des Aufpunktmaximums
(hier: Zusatzbelastung für die Quecksilberdeposition in µg/(m² * d) für den Ist-Zustand bei Ausschöpfung der Emissionsgrenzwerte (Quelle: Müller-BBM, 2017)
Hinsichtlich der Emissionen von Dioxinen/Furanen aus dem Anlagenbetrieb ist Folgendes zu anmer-
ken:
Entsprechend der heutigen Anlagenkonzeption (Anlagentechnik, Feuerführung, Abgasreinigung)
sind, im Gegensatz zu den Anfangszeiten der Anlage (Elektrofilter), nur noch sehr geringe Dio-
xin/Furan-Emissionen vorzufinden (vgl. jährliche Emissionsmessungen TÜV SÜD bzw. Müller BBM).
Die Emissionsminderung wird im Wesentlichen durch folgende Anlagentechnik bewirkt:
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Verbrennungstemperatur: > 850°C (festgelegte Mindesttemperatur bei einer Verweilzeit von
mindestens 2 Sekunden, um eine Dioxinbildung bei ungünstigen geringeren Temperaturen zu
vermeiden)
Abgasreinigung: Nassreinigung (Sprühtrockner, HCl-Wäscher, SO2-Wäscher), Adsorptions-
stufe
Bestandteil der Beantragung des Betriebs des Ersatzkessels Anfang der 90er Jahre war ein Umwelt-
monitoring, u.a. mit Dioxinanalysen im Grasaufwuchs. Darauf aufbauend bestätigte ein freiwilliges
Monitoringprogramm des Betreibers zwischen 2000 und 2007, bei dem vor allem der Aufwuchs von
Grünflächen in der Umgebung auf Dioxine analysiert wurde, rückläufige Dioxineinträge über den Luft-
pfad in der Umgebung. (Berichte der Fachberatung Umweltwirkungen Dr. Bartholmeß.)
3 Durchgeführte Untersuchungen
Die Standorte der im Rahmen der vorliegenden Untersuchung entnommenen Bodenproben sind in
der Karte in Abbildung 6 dargestellt. Die genaue Lage der Probenahmestellen ist im Anhang (An-
lage 2) dokumentiert.
Die Auswahl der Probenahmestellen erfolgte in Abstimmung mit der zuständigen Fachbehörde im
Landratsamt Göppingen aufgrund der zu erwartenden Schadstoffausbreitungssituation (s.o., vgl. Ab-
bildung 5), der Auffälligkeit von Werten aus der Bodenuntersuchung 1991/92 und sensibler Nutzun-
gen.
Bei den 8 in nachfolgender Abbildung 6 rot markierten Punkten handelt es sich um Messstellen, die
bereits im Rahmen der Bodenuntersuchungen 1991/92 für das Planfeststellungsverfahren für den
Ersatzkessel untersucht wurden. Die Wiederholungsbeprobung erfolgte hier auch zur Ermittlung von
Veränderungen der Schadstoffgehalte seit 1991/92. Berücksichtigt wurden Standorte mit Lage in be-
sonders sensiblen Bereichen, Standorte mit hoher Vorbelastung sowie Standorte mit vergleichsweise
hoher anlagebedingter Zusatzbelastung (siehe Windrichtungsverteilung in Abbildung 4 sowie Abbil-
dung 5). Es handelt sich hierbei nicht um gesicherte Bodendauerbeobachtungsflächen, die Feststel-
lung der Standortlage erfolgte anhand der im Bericht des TÜV Südwest 1992 dokumentierten Lage
und Koordinaten.
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Die grau markierten Punkte wurden aktuell nicht erneut beprobt. 1992 wurde an diesen Messpunkten
keine auffälligen Werte ermittelt und es ist keine besonders sensible Nutzung vorhanden.
Die orange markierten Messpunkte im Osten (100 bis 104) wurden zusätzlich untersucht, da in diesem
Bereich gemäß der Windrichtungshäufigkeit und den Ergebnissen der Ausbreitungsrechnung die ver-
gleichsweise höchsten anlagebedingten Zusatzbelastungen zu erwarten sind (vgl. Abbildung 5). Es
wurde ferner ein hinreichender Abstand zur zwischenzeitlich gebauten Bundesstraße B10 gewählt.
Die Proben 102 bis 104 im Umfeld des Probenahmepunkts 100 wurden zur Überprüfung eines un-
plausiblen Wertes (s.u.) entnommen.
Eine weitere zusätzliche Kontroll-Probenahme (Probe 14B) in der Nähe von Pkt. 14 erfolgte aufgrund
einer Nutzungsänderung (Umwandlung des ehem. Fichtenforsts in Laubwald) in einem benachbarten
Fichten-Waldstandort.
Die aktuelle Bodenprobenahme fand am 10.08.2017 statt. Sie erfolgte in Abstimmung mit der zustän-
digen Fachbehörde des Landratsamts Göppingen (Umweltschutzamt, Bodenschutz), die bei der Pro-
benahme auch anwesend war (Hr. Ewald). Weitere Begehungen mit ergänzenden Beprobungen wur-
den am 11.08., 16.08. und 01.09.2017 durchgeführt.
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Abbildung 6: Lage der Probenahmestellen
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An jedem Probenahmepunkt wurde eine Flächenmischprobe entnommen. Die Entnahme der Proben
erfolgt nach den Vorgaben zur Probennahme auf landwirtschaftlich genutzten Böden durch mindes-
tens 15 Einzeleinstiche je Teilfläche (mittels Pürckhauer-Bohrer), die zu jeweils einer Mischprobe ver-
einigt wurden. Analog zur Vorgehensweise der Bodenuntersuchungen des TÜV Südwest im Jahr
1992 erfolgte die Probenahme in einem eingenordete 10 x 10 m großen Quadrat über die Diagonale
(südöstliche Ecke zur nordwestlichen Ecke).
Für die Beprobung der organischen Auflage bei Waldböden wurde der gesamte in einem 50 x 50 cm
großen Rahmen befindliche Auflagehorizont entnommen, homogenisiert und beprobt.
Unter dem Begriff Oberboden wird die Bodenschicht mit der Mächtigkeit der nutzungsbedingten Be-
arbeitungstiefe auf Grünland, Acker und im Hausgarten sowie der Ah-Horizont der Waldböden ver-
standen. Unterbodenhorizonte wurden aktuell nicht beprobt.
Beprobt wurden in vorliegender Untersuchung insgesamt folgende Nutzungen:
Grünland, meist Streuobstwiesen (Pkte. 1, 7, 10 und 100, 101, 102, 103, 104)
Acker (Pkt. 3 und Pkt. 16, letzterer war 1992 Grünland/Streuobstwiese)
Hausgarten (Pkt. 8)
Waldflächen (Pkte. 2, 14, 14B).
Die Probenahmetiefe wurde nutzungsspezifisch festgelegt:
Bei Grünland wurden die obersten 10 cm des Bodens (humoser Ah-Horizont, Durchwurze-
lung) entnommen, zumal die Beurteilung der Schadstoffgehalte bei Grünland i.d.R. für die Bo-
dentiefe von 0‐10 cm zu erfolgen hat (BBodSchV Nr. 2.1 Anhang 1, Tab.1).
An den Ackerstandorten wurden die obersten 30 cm beprobt (Bearbeitungshorizont, vgl.
BBodSchV Nr. 2.1 Anhang 1, Tab.1). Davon abweichend wurde am Standort 16 in Abstim-
mung mit der Fachbehörde des Landratsamts Göppingen und im Rahmen einer konservativen
Herangehensweise nur die obersten 20 cm (Bearbeitungshorizont) beprobt, da bei 20 cm u.
GOK bereits der humusarme/-freie Unterboden anzutreffen war.
An den Waldstandorten wurden jeweils zwei Proben je Standort entnommen: Der organische
Auflagehorizont (O) und der darunterliegende Oberboden (Ah-Horizont).
Für jeden Standort erfolgte eine bodenkundliche Kurzaufnahme des Bodenprofils (Bestimmung der
Horizonte, Bodenarten, Farbe, Bodentyp etc.). Die Bodenprofilaufnahmen finden sich im Anhang.
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Die Mischroben wurden in Braunglas überführt und unmittelbar ins Analyselabor verbracht. Die Ana-
lytik erfolgte in dem durch die DAkkS nach DIN EN ISO/EC17025 akkreditierten Prüflabor Eurofins,
Hamburg.
Es wurden die folgenden Stoffe in den Bodenproben im potenziellen Einflussgebiet des MHKW Göp-
pingen laboranalytisch untersucht:
Tabelle 1: In den Bodenproben durchgeführte Laboranalysen
Organische Schadstoffe
Dioxine/Furane: 17 PCDD/F 1)
12 WHO-PCBs + 7 Indikator-PCBs 2)
16 PAK (EPA) 2)
1) PCDD/F Summenparameter und Einzelkomponenten:
2,3,7,8-TetraCDD Summe TetraCDD 1,2,3,7,8-PentaCDD Summe PentaCDD 1,2,3,4,7,8-HexaCDD 1,2,3,6,7,8-HexaCDD 1,2,3,7,8,9-HexaCDD Summe HexaCDD 1,2,3,4,6,7,8-Hep-taCDD Summe HeptaCDD OctaCDD Summe Tetra- bis OctaCDD
2,3,7,8-TetraCDF Summe TetraCDF 1,2,3,7,8-PentaCDF 2,3,4,7,8-PentaCDF Summe PentaCDF 1,2,3,4,7,8-HexaCDF 1,2,3,6,7,8-HexaCDF 1,2,3,7,8,9-HexaCDF 2,3,4,6,7,8-HexaCDF Summe HexaCDF 1,2,3,4,6,7,8-HeptaCDF 1,2,3,4,7,8,9-HeptaCDF Summe HeptaCDF OctaCDF Summe Tetra- bis OctaCDF Summe Tetra- bis OctaCDD/F
WHO(2005)-PCDD/F TEQ (exkl. und inkl. BG) I-TEQ (NATO/CCMS) exkl. BG I-TEQ (NATO/CCMS) inkl. BG
Schwermetalle 2)
13 Schwermetalle (Arsen, Blei, Cadmium, Chrom ges. Kupfer, Nickel, Thallium, Zink, Quecksilber, Vanadium, Antimon, Zinn, Mangan)
Bodenparameter
pH-Wert
Humusgehalt, TOC
2) Nicht untersucht in den Proben 102 bis 104
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Die Probenaufbereitung, Aufschlussverfahren und Methodik der einzelnen Analysen sind in den Ana-
lyseprotokollen vermerkt (Schwermetalle: Königswasseraufschluss). Diese sind in Anhang (Anlage 4)
beigefügt.
Hinweis: Hinsichtlich der Auswertung und Vergleichbarkeit der gewonnenen Daten mit Grenz- oder
Hintergrundwerten sind jeweils die entsprechenden Einzelstoffsummen bzw. Toxitititätsäquivalente
(TEQ) zu berücksichtigen. Beispielsweise sind für den Vergleich der Gehalte an Dioxinen/Furanen mit
den Werten aus 1992 die internationalen TEQ (exkl. Bestimmungsgrenze) und für die Gegenüberstel-
lung der Werte dem für die BBodSchV geplanten Prüfwert (Boden-Nutzpflanze, Grünland) für Dio-
xine/Furane die WHO-TEQ (2005)/kg (inkl. Bestimmungsgrenze) relevant.
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4 Beurteilungsgrundlagen
In der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV) sind Vorsorge-, Prüf- und Maß-
nahmewerte für Dioxine/Furane und PCB sowie Schwermetalle und PAK für den Wirkungspfad Bo-
den-Mensch und Boden-Nutzpflanze aufgeführt.
Vorsorgewerte sind Bodenwerte, bei deren Überschreiten unter Berücksichtigung von geogenen und
großflächig siedlungsbedingten Schadstoffgehalten in der Regel davon auszugehen ist, dass die Be-
sorgnis des Entstehens einer schädlichen Bodenveränderung besteht (§ 8 Abs. 1 BBodSchG).
Bei Überschreiten der Prüfwerte ist unter Berücksichtigung der Bodennutzung eine einzelfallbezo-
gene Prüfung durchzuführen, um festzustellen, ob eine schädliche Bodenveränderung vorliegt.
Maßnahmenwerte sind Schwellenwerte für Einwirkungen oder Belastungen, bei deren Überschreiten
unter Berücksichtigung der jeweiligen Bodennutzung in der Regel von einer schädlichen Bodenver-
änderung oder Altlast auszugehen ist und Maßnahmen erforderlich sind (§ 8 Abs. 2 BBodSchG).
Während die Vorsorgewerte von der Hauptbodenart bzw. dem Humusgehalt abhängen, sind für die
nutzungsspezifischen Prüf- und Maßnahmenwerte gemäß BBodSchV folgende Nutzungen abge-
grenzt:
Kinderspielflächen: Aufenthaltsbereiche für Kinder, die ortsüblich zum Spielen genutzt werden, ohne den Spielsand von
Sandkästen. Amtlich ausgewiesene Kinderspielplätze sind ggf. nach Maßstäben des öffentlichen Gesundheitswesens zu bewerten. Wohngebiete: Dem Wohnen dienende Gebiete einschließlich Hausgärten oder sonstige Gärten entsprechender Nutzung,
auch soweit sie nicht im Sinne der Baunutzungsverordnung planungsrechtlich dargestellt oder festgesetzt sind, ausgenom-men Park- und Freizeitanlagen, Kinderspielflächen sowie befestigte Verkehrsflächen. Park- und Freizeitanlagen: Anlagen für soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke, insbesondere öffentliche und pri-
vate Grünanlagen sowie unbefestigte Flächen, die regelmäßig zugänglich sind und vergleichbar genutzt werden. Industrie- und Gewerbegrundstücke: Unbefestigte Flächen von Arbeits- und Produktionsstätten, die nur während der Ar-
beitszeit genutzt werden.
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Tabelle 2: Nutzungsspezifische Maßnahmenwerte für die direkte Aufnahme von Dioxinen/Furanen,
Wirkungspfad Boden-Mensch (direkter Kontakt) der BBodSchV
Maßnahmenwerte (ng l-TEq/kg TM) 1*)
Stoff Kinderspielflächen Wohngebiete Park- u. Freizeitanlagen Industrie- und Gewerbegrundstücke
Dioxine/Furane (PCDD/F)
100 1.000 1.000 10.000
1*) Summe der 2,3,7,8 - TCDD-Toxizitätsäquivalente (nach NATO/CCMS)
Tabelle 3: Nutzungsspezifische Prüfwerte für die direkte Aufnahme, Wirkungspfad Boden-Mensch (direkter Kontakt) der BBodSchV
Prüfwerte (mq/kg TM)
Stoff Kinderspielflächen Wohngebiete Park- u. Freizeitanlagen Industrie- und
Gewerbegrundstücke
Polychlorierte Biphenyle (PCB6) 1*)
0,4 0,8 2 40
Arsen 25 50 125 140
Blei 200 400 1.000 2.000
Cadmium 10 2) 20 2) 50 60
Chrom 200 400 1.000 1.000
Nickel 70 140 350 900
Quecksilber 10 20 50 80
Benzo(a)pyren 2 4 10 12
1*) Soweit PCB-Gesamtgehalte bestimmt werden, sind die ermittelten Messwerte durch den Faktor 5 zu dividieren. 2) In Haus- und Kleingärten, die sowohl als Aufenthaltsbereiche für Kinder als auch für den Anbau von Nahrungspflanzen ge-nutzt werden, ist für Cadmium der Wert von 2,0 mg/kg TM als Prüfwert anzuwenden.
Darüber hinaus sieht der aktuelle Verordnungsentwurf zur Neufassung u.a. der Bundes-Bodenschutz-
und Altlastenverordnung (Mantelverordnung BMUB) für die Kategorie Grünland und den Wirkungs-
pfad Boden-Nutzpflanze im Hinblick auf die Pflanzenqualität einen Prüfwert für Dioxine und Furane
in Höhe von 15 ng WHO-TEQ (2005)/kg Boden TM vor. (Dabei gehen sämtliche Werte der einzelnen
Kongenere, die unter der Bestimmungsgrenze liegen, gleich der Bestimmungsgrenze in die Berech-
nung mit ein.) Der Prüfwert soll zur Beurteilung von Anreicherung von Dioxinen/Furanen in der Nah-
rungskette dienen.
http://www.gesetze-im-internet.de/bbodschv/anhang_2.html#FnA1-BJNR155400999BJNE002600305_001http://www.gesetze-im-internet.de/bbodschv/anhang_2.html#FnR.FnA1-BJNR155400999BJNE002600305_001
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Tabelle 4: Maßnahmenwerte für den Schadstoffübergang Boden - Nutzpflanze auf Grünlandflächen im Hinblick auf die Pflanzenqualität
Grünland
Stoff Maßnahmenwert (in mg/kg TM)
Arsen 50
Blei 1.200
Cadmium 20
Kupfer 1.300 1)
Nickel 1.900
Quecksilber 2
Thallium 15
Polychlorierte Biphenyle (PCB 6) 0,2
Arsen und Schwermetalle im Königswasser-Extrakt 1) Bei Grünlandnutzung durch Schafe gilt als Maßnahmenwert 200 mg/kg TM
Tabelle 5: Prüfwerte für den Schadstoffübergang Boden - Pflanze auf Ackerbauflächen im Hinblick
auf Wachstumsbeeinträchtigungen bei Kulturpflanzen (BBodSchV)
Ackerbau
Stoff Prüfwert (in mg/kg TM)
Arsen 0,4
Kupfer 1
Nickel 1,5
Zink 2
Im Ammoniumnitrat-Extrakt
(Hinweis: Vorliegende Werte wurden im Königswasseraufschluss ermittelt)
Tabelle 6: Prüf- und Maßnahmenwerte für den Schadstoffübergang Boden - Nutzpflanze auf Acker-bauflächen und in Nutzgärten im Hinblick auf die Pflanzenqualität (in mg/kg TM) der BBodSchV
Ackerbau, Nutzgarten
Stoff Methode 1) Prüfwert Maßnahmenwert
Arsen KW 200 2) -
Cadmium AN - 0,04/0,1 3)
Blei AN 0,1 -
Quecksilber KW 5
Thallium AN 0,1 -
Benzo(a)pyren - 1 -
1) Extraktionsverfahren für Arsen und Schwermetalle: AN = Ammoniumnitrat, KW = Königswasser. 2) Bei Böden mit zeitweise reduzierenden Verhältnissen gilt ein Prüfwert von 50 mg/kg Trockenmasse. 3) Auf Flächen mit Brotweizenanbau oder Anbau stark Cadmiumanreichernder Gemüsearten gilt als Maßnahmenwert 0,04 mg/kg
Trockenmasse; ansonsten gilt als Maßnahmenwert 0,1 mg/kg Trockenmasse.
http://www.gesetze-im-internet.de/bbodschv/anhang_2.html#FnA3-BJNR155400999BJNE002600305_005http://www.gesetze-im-internet.de/bbodschv/anhang_2.html#FnR.FnA3-BJNR155400999BJNE002600305_005http://www.gesetze-im-internet.de/bbodschv/anhang_2.html#FnA2-BJNR155400999BJNE002600305_002http://www.gesetze-im-internet.de/bbodschv/anhang_2.html#FnA2-BJNR155400999BJNE002600305_003http://www.gesetze-im-internet.de/bbodschv/anhang_2.html#FnA2-BJNR155400999BJNE002600305_004
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Tabelle 7: Vorsorgewerte für Metalle der BBodSchV (in mg/kg TM)
Böden (Hauptbodenart) Cadmium Blei Chrom Kupfer Quecksilber Nickel Zink
Bodenart Ton 1,5 100 100 60 1 70 200
Bodenart Lehm/ Schluff 1 70 60 40 0,5 50 150
Bodenart Sand 0,4 40 30 20 0,1 15 60
Böden mit naturbedingt und großflächig siedlungsbedingt erhöhten Hintergrundgehalten
unbedenklich, soweit eine Freisetzung der Schadstoffe oder zusätzliche Einträge nach § 9 Abs. 2 und 3 dieser Verordnung keine nachteiligen Auswirkungen auf die Bodenfunktionen erwarten las-sen
Im Königswasseraufschluss
Tabelle 8: Vorsorgewerte für organische Stoffe der BBodSchV (in mg/kg TM)
Böden Polychlorierte Biphenyle (PCB6)
Benzo (a)pyren Polycycl. Aromatische Kohlen-
wasserstoffe (PAK16)
Humusgehalt > 8% 0,1 1 10
Humusgehalt
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Tabelle 9: Orientierungshilfe für die Bewertung der Auswirkungen auf die stoffliche Bodenbeschaf-fenheit, Wertetabelle Anhang 1 UVPVwV
(Hinweis: Andere Messverfahren als bei den vorliegenden Untersuchungen)
Ergänzend sind in nachfolgender Tabelle die in Anlage 2 der Verwaltungsvorschrift Orientierungs-
werte Baden-Württemberg (1998) aufgeführten Orientierungswerte Boden/Fläche aufgeführt. Die
Prüfwerte zum Schutz von Boden, Schutzgut Pflanzen (P-P) für Schwermetalle sind weitgehend mit
den o.a. Orientierungswerten der UVPVwV übereinstimmend.
Anm.: Mit Inkrafttreten der BBodSchV sind die Verwaltungsvorschriften als Vollzugshilfe bei der Er-
messensausübung nur noch ergänzend anzuwenden, soweit die BBodSchV keine abschließende o-
der inhaltsgleiche Regelung enthält und sie den Regelungen der BBodSchV nicht widersprechen.
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Tabelle 10: Orientierungswerte Boden/Fläche (aus Anl. 2 der VwV Orientierungswerte, Ba-Wü)
H-B: Hintergrundwerte, P-P: Prüfwerte Schutzgut Pflanze, P-M: Prüfwert Schutzgut Mensch P-M1: Kinderspielflächen, P-M2: Siedlungsflächen, P-M3: Gewerbeflächen
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Die nachfolgend aufgeführten Richtwertempfehlungen der Bund-Länder-Arbeitsgruppe DIOXINE
(1991) kommen bis heute zur Anwendung (vgl. 1. Bericht der AG Dioxine, 1992):
Tabelle 11: Bodenrichtwerte und Maßnahmen für PCDD/F nach BL-AG Dioxine (1991)
Bodengehalte [ng I-TE/kg TS]
Maßnahmen
< 5 Uneingeschränkte landwirtschaftliche und gärtnerische Nutzung (Zielgröße)
5 – 40 Prüfaufträge und Handlungsempfehlungen i.S. der Vorsorge bei landwirtschaftlicher und gärtnerischer Nutzung.1)
> 40 Einschränkungen auf bestimmte landwirtschftl. u. gärtnerische Bodennutzungen - uneingeschränkte Nutzung bei minimalem Dioxintransfer.2)
1) Uneingeschränkte Nutzung für Nahrungsmittel- und Feldfutteranbau, Einschränkung der Beweidung bzw. Verzicht auf Frei-landhaltung von Tieren für Selbstversorger.
2) Ermittlung der Ursachen, folgende Nutzungen sollten unterbleiben: Anbau bodennah wachsender Obst- und Gemüsearten Anbau bodennah wachsender Feldfutterpflanzen Bodengebundene Nutztierhaltung
Anm.: Die empfohlene Zielgröße für uneingeschränkte landwirtschaftliche und gärtnerische Nutzung
entspricht dem Prüfwerte Schutzgut Pflanze des Orientierungswerteerlasses Baden-Württemberg.
Daten zu Dioxin/Furan-Umweltkonzentrationen und Trends in Deutschland wurden in Berichten der
Bund/Länder-Arbeitsgruppe DIOXINE (zuletzt 5. Bericht, Datenbestand März 2005) veröffentlicht.
Das aktualisierte Hintergrundpapier des Umweltbundesamtes „Dioxine und dioxinähnliche PCB in
Umwelt und Nahrungsketten“ (2017) fasst aktuell darauf aufbauend (länderübergreifend/bundesweit)
Vergleichswerte für Dioxine/Furane und PCB als Orientierung zusammen (vgl. Abbildung 7 und Ab-
bildung 8). Oberhalb der üblichen Hintergrundbelastungen können gemäß UBA (2017) punktuell oder
regional höhere Gehalte in Folge von Einzelereignissen auftreten.
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Abbildung 7: Vergleichswerte für Dioxine und dioxinählichen PCB im Oberboden landwirtschaftlich genutzter Flächen (Quelle: UBA 2017)
Abbildung 8: Vergleichswerte für Dioxine und dioxinählichen PCB im Auflagehorizont von Waldböden (Quelle: UBA 2017)
Die Gehalte von Dioxinen/Furanen nehmen (vor allem in Grünlandböden) mit steigenden Humusge-
halten zu. Für Dioxine/Furane weisen gemäß UBA (2017) im Bundesdurchschnitt Acker- und Grün-
landböden mit Humusgehalten unter 8 Prozent – bezogen auf das 90. Perzentil – Gehalte um 2 ng
WHO-TEQ (2005)/kg auf, während die entsprechenden Gehalte bei > 15 % Humusgehalt bei etwa 6
ng WHO-TEQ (2005)/kg liegen (vgl. Abbildung 7). In Waldböden zeigt die Humusauflage im Vergleich
zum Mineralboden hohe Gehalte an organischen Schadstoffen (Abbildung 8).
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Weitere Vergleichswerte zu Einordnung der vorgefundenen Dioxingehalte liefert die LUBW (2016) (s.
Abbildung 9):
Abbildung 9: Vergleichs-/Hintergrundwerte PCDD/F für Baden-Württemberg (LUBW, 2016)
Gemäß LUBW („dl-PCB in den Böden von Baden-Württemberg“, 2016) liegen die PCDD/F-Gehalte
Baden-Württembergs in den Oberböden im Bereich der bundesweiten Hintergrundwerte (s.o.). In der
organischen Auflage deutet sich aufgrund der deutlichen Abnahme des Median von 17 ng I-TEQ/kg
auf 6,7 ng I-TEQ/kg ein Rückgang der Gehalte an. Im Vergleich mit bundesweiten Daten wurden in
Baden-Württemberg mit Ausnahme der Waldoberböden geringfügig niedrigere PCDD/F-Gehalte er-
mittelt.
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Für dioxinähnliche PCB (dl-PCB) nennet die LUBW die nachfolgend aufgeführten Werte, die verglei-
chend herangezogen werden können (Tabelle 12):
Tabelle 12: Vergleichswerte dl-PCB-Gehalte im Oberboden Baden-Württembergs mit Nutzungsdiffe-renzierung, Median / 90. Perzentil (LUBW 2016)
dl-PCB Gehalt [ng WHO(C)-TEQ/kg]
Acker (n=9) 0,3 / 0,8
Grünland (n=12) 0,3 / 1,5
Wald (n=16) 1,4 / 3,9
Zur vergleichenden Einordnung der ermittelten Werte liegen die Ergebnisse aus den Untersuchungen
des TÜV Südwest zum Planfeststellungsverfahren für das MHKW Göppingen dem Jahr 1992 vor.
Zumal weitgehend die gleichen Standorte beprobt wurden, werden die damaligen Daten den aktuell
gewonnenen Daten in nachfolgenden Kapiteln gegenübergestellt.
Darüber hinaus können Dioxin/Furan-Vergleichsdaten aus dem Landkreis GP, u.a. im Umfeld der
Anlage, herangezogen werden. Die Daten aus dem Landkreis sind nachfolgender Abbildung 10
(Quelle: Landratsamt Göppingen, Daten aus dem FISBO) zu entnehmen.
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Abbildung 10: Dioxin-Vergleichsdaten im Landkreis Göppingen (Quelle LRA GP, Umweltamt / FISBO)
ng
TE
q /
kg T
S
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5 Untersuchungsergebnisse
Die aktuellen laboranalytischen Untersuchungsergebnisse sind in den nachfolgender Tabelle 13 und
Tabelle 14 zusammenfassend aufgeführt.
Erläuterung zu den nachstehenden Tabellen:
n.n. nicht nachweisbar (alle Einzelparameter liegen unter der jeweiligen Bestimmungsgrenze) n.b. nicht bestimmt
Beurteilungswerte, vgl. Kapitel 4:
(M) Maßnahmewerte BBodSchV
(V) Vorsorgewerte BBodSchV
(P) Prüfwerte BBodSchV
(Wirkungspfadbezogen gibt es verschiedene Prüfwerte für einzelne Parameter)
(G) für BBodSchV geplanter Prüfwert gem. Mantelverordnung
(O) Orientierungswerte der UVPVwV
(O1) VwV Orientierungswerte, P-P
(R) Richtwertempfehlung der Bund-Länder Arbeitsgemeinschaft DIOXINE
Kursiver Fettdruck: Wert ist auffällig (teilweise auch bezogen auf andere, in den nachfolgenden Tabellen nicht aufgeführten Ver-gleichswerte wie Hintergrundgehalte, vgl. Kapitel 4) Hinweis: Hinsichtlich des unplausiblen PCDD/F-Werts in Pkt. 100 erfolgt derzeit eine Klärung in Zusammenarbeit mit der unteren Na-turschutzbehörde (Amt für Bodenschutz). Insbesondere aufgrund des kleinräumigen, punktförmigen Befundes kann eine Deposition von luftgetragenen Schadstoffe als Ursache ausgeschlossen werden. Ein Zusammenhang mit Emissionen des MHKW Göppingen ist somit nicht herzustellen. Diese Analyse wird bei der Erstellung des Berichts (insbes. der Bewertung) nicht weiter berücksichtigt.
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Tabelle 13: Analyseergebnisse für organische Stoffe
Probe
/
WHO(2005)-
PCDD/F TEQ
exkl. BG
WHO(2005)-
PCDD/F TEQ
inkl. BG
I-TEQ
(NATO/CCMS)
exkl. BG
I-TEQ
(NATO/CCMS)
inkl. BG
WHO(2005)-
PCDD/F+PCB
TEQ
exkl. BG
WHO(2005)-
PCDD/F+PCB
TEQ
inkl. BG
Summe
6 DIN PCB
exkl. BG
Summe
6 DIN PCB
inkl. BG
dl-PCB:
WHO (2005)-
PCB TEQ
exkl. BG
dl-PCB:
WHO (2005)-
PCB TEQ
inkl. BG
Benzo(a)
pyren
PAK (16)
EPA
ng/kg TS ng/kg TS ng/kg TS ng/kg TS ng/kg TS ng/kg TS µg/kg TS µg/kg TS ng/kg TS ng/kg TS mg/kg TS mg/kg TS
Beurteilungs-
werte 15 (G) 5 (40) (R) 100 (P)
400 (P)
200 (M)
50 - 100 (V)
2 (P), 1 (P)
0,3 - 1 (V),
1 (O)
3 - 10 (V)
10 (O)
Pkt.1 3,9 4,2 4,22 4,52 4,42 4,8 2,43 2,59 0,53 0,61
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Tabelle 14: Analyseergebnisse für Schwermetalle
Probe Thallium Zinn Vanadium Arsen Cadmium Chrom
ges. Kupfer Blei Quecksilber Nickel Zink Antimon Mangan
/ mg/kg TS mg/kg TS mg/kg TS mg/kg TS mg/kg TS mg/kg TS mg/kg TS mg/kg TS mg/kg TS mg/kg TS mg/kg TS mg/kg TS mg/kg TS
Beurteilungs-
werte
15 (M)
1,0 (O) 50 (O1)
25 (P)
50 (M)
200 (P)
40 (O)
2 / 10 (P)
20 (M)
1 - 1,5 (V)
1,5 (O)
200 (P)
60 - 100 (V)
100 (O)
1300 / 200 (M)
40-60 (V)
60 (O)
200 (P)
1200 (M)
70-100 (V)
100 (O)
5 (P), 10 (P)
2 (M)
0,5 - 1 (V)
1 (O)
70 (P)
1900 (M)
50 - 70 (V)
50 (O)
150-200 (V)
200 (O)
Pkt.1 0,6 4 95 20,3 0,6 65 52 55 0,26 121 192 2 1960
Pkt.2-O 0,2
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6 Beurteilung der Untersuchungsergebnisse
Nachfolgend werden zunächst die Daten bezüglich der Bodenbelastung durch Dioxine/Furane dar-
gestellt und bewertet.
Böden wirken als Senke für Dioxine/Furane und PCB. Mehr als 90 % aller in die Umwelt eingetrage-
nen Dioxine und dl-PCB finden sich in Böden und Sedimenten wieder. Durch Deposition der über die
Atmosphäre verbreiteten Emissionen gelangen Dioxine/Furane in Böden und Gewässer. Darüber hin-
aus können Böden durch die Ausbringung z.B. von Klärschlamm belastet werden. Da der Abbau von
Dioxinen/Furanen und PCB nur sehr langsam erfolgt, kommt es letztlich zu Anreicherungen in Böden
(UBA 2017).
Entsprechend der Persistenz dieser Stoffe ist grundsätzlich auch an den bereits im Jahr 1992 unter-
suchten Standorten kein deutlicher Rückgang der Dioxingehalte zu erwarten. Vielmehr ist aufgrund
der sehr geringen/langsamen Abbaubarkeit/Abbauraten von einer Aufkonzentration über die Jahr-
zehnte auszugehen. Die Halbwertszeiten von Dioxinen und PCB in Böden variieren zwischen 6 Mo-
naten und mehreren Jahrzehnten, wobei die Abbauraten von Dioxinen/Furanen noch geringer/lang-
samer sind als die von PCB (UBA, 2017). Die Verlagerung von Dioxinen/Furanen und PCB in tiefere
Bodenschichten und eine Auswaschung ins Grundwasser kann aufgrund einer geringen Wasserlös-
lichkeit und einer starken Bindung dieser Stoffe an organische Substanzen wie Humus vernachlässigt
werden, so dass die höchsten Gehalte für Dioxine und PCB in den Oberböden und den Auflagehori-
zonten von Wäldern auftreten.
Gemäß UBA 2017 zeigten mehrere Untersuchungen der Länder, länderübergreifende Auswertungen
und Untersuchungen des Bundes in Wäldern höhere Dioxin/Furan- und dl-PCB-Gehalte als in Acker-
und Grünlandböden. Dies hat im Wesentlichen folgende Ursachen: Waldböden besitzen im Gegen-
satz zu Acker- und Grünlandböden eine sehr humusreiche Auflage mit einer geringen Dichte und eine
darunterliegende Mineralbodenschicht mit nach unten schnell abnehmendem Humusgehalt. Die Hu-
musauflage zeigt im Vergleich zum Mineralboden im Allgemeinen hohe Gehalte an organischen
Schadstoffen. Die Schadstoffanreicherung in den organischen Auflagen wird durch den sogenannten
Auskämmeffekt der Wälder bedingt. Die Blätter und Nadeln ergeben sehr hohe Oberflächen, die –
einhergehend mit den Wachsschichten auf Nadeln und Blättern – organische Schadstoffe besonders
gut aus der Luft aufnehmen können. Darüber hinaus haben die Auflagen eine sehr geringe Dichte (sie
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sind leichter als der darunterliegende Mineralboden), was höhere Gehalte bezogen auf die Trocken-
masse (ca. das 3–5-fache) begründet.
Nachfolgend wird die Entwicklung der Dioxin/Furan-Gehalte in den Waldböden im Umfeld des MHKW
Göppingen betrachtet. Die Darstellung der zeitlichen Entwicklung erfolgt durch einen Vergleich der
Gehalte aus dem Jahr 1992 und 2017. Die organische Streuauflage (O-Horizont) zeigt dabei die ak-
tuelle Belastung der letzten Jahre. Die Schadstoffe, die in den länger zurückliegenden Jahren depo-
niert wurden, sind hingegen vorwiegend im oberen Mineralboden zu finden, da sie bereits mit der
organischen Substanz durch Bodenlebewesen in den humosen Oberboden (Ah-Horizont) eingearbei-
tet wurden.
Im Umfeld des MHKW Göppingen wurden 1992 zwei Waldstandorte beprobt: Punkt 2 im Waldbereich
„Eichert“ und Punkt 14 im Waldbereich „Buchrain“. Der insgesamt höchste Dioxingehalt wurde 1992
im Wald „Buchrain“ (Punkt 14) ca. 2,24 km östlich des MHKW-Standorts vorgefunden. Dieser Probe-
nahmepunkt sowie ein weiterer Waldstandort im Westen (Punkt 2) wurde aktuell erneut beprobt. Ent-
nommen wurde jeweils die Streuauflage des Waldbodens (O-Horizont) und der humose Oberboden
(Ah-Horizont). Im unbeeinflussten Unterboden wurden 1992 in sämtlichen Proben keine relevanten
Gehalte gemessen. Er wurde aktuell auch aus diesem Grund nicht gesondert untersucht.
Bei der aktuellen Probenahme stellte sich heraus, dass zwischenzeitlich die Bewirtschaftung von Fich-
tenforst auf Laubforst (vorwiegend Hainbuchen) umgestellt wurde. So handelte es sich bei Probe 14-
O 1992 um Fichtennadelstreu, 2017 um Laubstreu. Um vergleichbare Daten zu erhalten, wurde daher
zusätzlich in ca. 270 m Entfernung der nächstgelegene Fichtenbestand beprobt (Punkt 14B, Probe
14B-O, Nadelstreu, 2017).
Nachfolgende Abbildung 11 zeigt für die Waldstandorte einen Vergleich der Dioxin-/Furan-Gehalte im
Auflagehorizont und Oberboden für die Jahre 1992 und 2017. Ergänzend dargestellt ist der zusätzlich
beprobte Waldstandort 14B.
Der Humusgehalt der Auflagehorizonte liegt bei ca. 40-50 Masse-%. In den Ah-Horizonten der Wald-
böden wurden 7-25 % Humus ermittelt.
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Abbildung 11: Vergleich der Dioxin-/Furan-Gehalte in der Streuauflage und Oberbodenmaterial von Waldböden 1992 und 2017
Es fällt zunächst auf, dass im Bereich des Standorts 14 (Buchrain) mit dem ehemals gemessenen
PCDD/F-Maximalwert von 85,8 ng/kg aktuell keine vergleichbar hoher Wert im O-Horizont (Streuauf-
lage) vorzufinden ist, weder am Standort selbst in der aktuellen Laubstreu (mit 5,21 ng/kg) noch im
nahe gelegenen Zusatzstandort 14B in der Nadelstreu (9,01 ng/kg). Auch an Probenahmepunkt 2
gingen die PCDD/F-Gehalte im Auflagehorizont von 6,3 im Jahr 1992 auf aktuell 2,3 ng/kg deutlich
zurück. In den Ah-Horizonten wurden hingegen aktuell höhere PCDD/F-Gehalte gemessen als vor ca.
20 Jahren.
Während 1992 noch in allen Waldstandorten deutlich höhere Gehalte in der organischen Auflage vor-
zufinden waren als im mineralischen Oberboden (Ah-Horizont), liegen aktuell umgekehrte Verhält-
nisse vor: Die Streuauflagehorizonte zeigen deutlich geringere PCDD/F-Gehalte als die Ah-Horizonte.
Zumal die Streuauflage die jüngsten Verhältnisse widerspiegelt, kann somit gefolgert werden, dass
aktuell geringere Depositionsraten vorherrschen und die ehemals höheren Gehalte der im Boden
ng
IT
EQ
(Na
to)
/ kg
TS
(e
xkl. B
G)
ng
IT
EQ
(Na
to)
/ kg
TS
(e
xkl. B
G)
86
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lange persistenten Schadstoffe sich wie oben beschrieben von der Streuauflage nach unten in den
mineralischen Oberboden verlagert und sich dort aufgrund der geringen Abbaubarkeit angereichert
haben.
Zur Einordnung der gemessenen Werte im Waldboden zeigt Abbildung 8 Vergleichswerte für Dioxine
und dioxinähliche PCB im Auflagehorizont von Waldböden in Deutschland aus der jüngsten Veröf-
fentlichung des UBA. Die in der aktuellen Streuauflage an den Waldstandorten gemessenen Dio-
xin/Furan-Gehalte liegen im Bereich bzw. unterhalb der in Deutschland typischen Dioxingehalte.
Der Maßnahmenwert der BBodSchV bei empfindlichster Nutzung „Kinderspielflächen“ für Dio-
xine/Furane (PCDD/F) von 100 ng l-TEq/kg TM (TEQ nach NATO/CCMS) bleibt aktuell in allen Pro-
ben weit unterschritten. Dies ist v.a. für den Waldbereich „Buchrain“ aufgrund des Kinderspielplatzes
am Waldheim relevant.
Hinsichtlich der dioxinartigen PCB (dl-PCB) wurden an den Waldstandorten ebenfalls aktuell höhere
Gehalte im Ah-Horizont gemessen als in der Auflage. Im Vergleich zu den von der LUBW (2016)
veröffentlichten Hintergrundwerten (Median 1,4 ng/kg / 90. Perzentil: 3,9 ng/kg WHO-TEQ dl-PCB,
vgl. Tabelle 12) ist am Standort 14 mit 6,25 ng/kg ein höherer Wert zu erkennen (Pkt. 2 (Ah): 1,15
ng/kg, Pkt. 14B: 2,8 ng/kg).
Nachfolgende Abbildung 12 zeigt die PCDD/F-Homologensummen der untersuchten Waldstandorte.
Wie aus der Darstellung ersichtlich wird, treten darin vor allem die octachlorierten Dioxin-Kongenere
auf. Niedrig chlorierte Dioxin-Kongenere und niedrig chlorierte Furane tragen nur marginal zur Ge-
samt-TEQ-Belastung bei.
Abbildung 13 zeigt PCDD/PCDF-Homologensummen in Waldbodenproben aus dem Jahr 1992. Die
Homologensummen in Punkt 2 (1992) zeigen ein typisches Muster für Verbrennungsrückstände.
Die aktuellen Proben weisen hingegen eine teilweise abweichende Homologenverteilung mit ver-
gleichsweise höherem Anteil u.a. der HeptaCDF-Summe auf (s.u.).
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Abbildung 12: PCDD/PCDF-Homologensummen in Waldbodenproben (in ng/kg TS) aus aktueller
Untersuchung
(links Streuauflage-O, rechts mineralischer Oberboden, Ah-Horizont)
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Probenahmepunkt 2:
Probenahmepunkt 14:
Abbildung 13: PCDD/PCDF-Homologensummen in Waldbodenproben (in ng/kg TS)
aus dem Jahr 1992
(links Streuauflage, rechts mineralischer Oberboden, Ah-Horizont)
Im Bereich der untersuchten landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzten Flächen ist im Vergleich
zu 1992 teilweise eine Erhöhung und teilweise ein Rückgang der Dioxin/Furan-Gehalte in den Durch-
wurzelten Ah- bzw. Ap-Horizonten zu verzeichnen (vgl. Abbildung 14). Aktuell liegen abgesehen von
den 2 Ackerstandorten (Pkt. 3 und Pkt 16) die Dioxin/Furan-Gehalte in den beprobten Untersuchungs-
flächen im Bereich um 5 ng PCC/F I-TE/kg TS (geringfügige Überschreitung an Punkt 7) oder darunter
(siehe Abbildung 14.). Die empfohlene Zielgröße für uneingeschränkte landwirtschaftliche/gärtneri-
sche Nutzungen der Bund/Länder AG Dioxine (1991) bleibt aktuell in den meisten Proben unterschrit-
ten. Bei Überschreitungen der Zielgröße werden (bis 40 ng/kg) Einschränkung der Beweidung bzw.
Verzicht auf Freilandhaltung von Tieren für Selbstversorger empfohlen (Tabelle 11).
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Abbildung 14: Vergleich der Dioxin-/Furangehalte der landwirtschaftlich/gärtnerisch genutzten Standorte 1992 und 2017
Zur vergleichenden Einordnung ist anzumerken, dass die Dioxin-Vergleichsdaten aus dem Landkreis
GP 1989-1992 Werte zwischen 1,0 und 6,8 ng/kg TEq zeigten Abbildung 10.
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Nachfolgende Kartendarstellungen soll einen Vergleich der aktuell ermittelten Werte mit den Messun-
gen aus dem Jahr 1992 ermöglichen und die derzeitige räumliche Verteilung der Dioxin/Furan-Ge-
halte im Boden im Umfeld des MHKW Göppingen verdeutlichen.
Abbildung 15 zeigt die Dioxin-/Furan-Gehalte im Boden im Jahr 1992. Abbildung 16 zeigt die aktuell
vorgefundenen Verhältnisse (entsprechende Farbgebung der Kreise mit ergänzender Darstellung der
relativen Veränderung an den Standorten in den Kästchen um die Standortkreise).
2017 wurden zusätzlich Proben in der Haupt-Abluftfahne, im Bereich der gemäß Immissionsprognose
zu erwartenden maximalen Stoffeinträge, entnommen. Die Probenahmestelle 101 befindet sich dabei
4,1 km östlich des MHKW-Standorts und geht damit über den 1992 im Rahmen des Planfeststellungs-
verfahrens beprobten 3 km-Radius hinaus.
Der aufgrund der Lage im Bereich des Aufpunktmaximums neu untersuchte Boden am Messpunkt
100 nordwestlich der B10 weist unplausible Werte für die analysierten PCDD/F-Gehalte auf (s.o.). Der
Vergleich mit den räumlich benachbarten weiteren Messpunkten (z.B. Pkt. 101, Pkt. 14, 14B) sowie
den Kontrollmesspunkten 102 bis 104, die aufgrund des hohen Einzelergebnisses nachträglich zu-
sätzlich beprobt wurden, legt als mögliche Ursache dieses unplausiblen Ergebnisses ein lokal auf den
Bereich des Standort 100 beschränktes Ereignis nahe. Ein Schadstoffeintrag über den Luftpfad würde
an Nachbarstandorten tendenziell vergleichbare Belastungsmuster erwarten lassen. Der derzeit ver-
mutete punktuelle Eintrag über andere Quellen wird aktuell in Zusammenarbeit mit der betreffenden
Fachbehörde ermittelt. (Hinweis: Bei einem Eintrag durch Verbrennungsprozesse an Ort und Stelle
wären auch PAK-Gehalte zu erwarten und Rückstände im Boden zu erkennen. Dies ist jedoch nicht
der Fall. Der Humusgehalt am Standort ist etwas höher als zu erwarten.)
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Abbildung 15: Dioxine/Furane im Boden im Umfeld des MHKW Göppingen im Jahr 1992, Ergeb-
nisse der Bodenuntersuchungen des TÜV Südwest (1992)
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Abbildung 16: Dioxine/Furane im Boden im Umfeld des MHKW Göppingen im Jahr 2017
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Bei den aktuell ermittelten Werten wird der zukünftig gemäß Mantelverordnung des BMUB zur Ände-
rung der BBodSchV und anderer Regelwerke vorgesehene Prüfwert für Grünland für den Wirkungs-
pfad Boden-Nutzpflanze im Hinblick auf die Pflanzenqualität für Dioxine und Furane in Höhe von 15
ng WHO-TEQ (2005)/kg Boden unterschritten (vgl. Abbildung 17).
Abbildung 17: Dioxin-/Furangehalte der landwirtschaftlich/gärtnerisch genutzten Standorte 2017,
Gegenüberstellung mit dem gemäß Mantelverordnung in der BBodSchV vorgesehe-nen Prüfwert für Grünland
Wie bereits erläutert nehmen die Gehalte von Dioxinen/Furanen (vor allem in Grünlandböden) mit
steigenden Humusgehalten zu. Die festgestellten Humusgehalte an organischer Substanz der Ah/Ap-
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Horizonte im Grünland sowie in den Ackerflächen variieren zwischen ca. 4 und knapp 10 % (vgl. Ta-
belle in Anlage 1).
Ein Vergleich der dl-PCB der Grünland-Standorte mit den von der LUBW (2016) aufgeführten Ver-
gleichswerten (0,3 / 1,5 ng WHO(C)-TEQ/kg) zeigt hier aktuelle Gehalte im Bereich der Hintergrund-
werte Baden-Württembergs.
Für die Ackerstandorte (Pkt. 3, Pkt. 16) wurden mit 0,6 und 0,5 ng/kg dl-PCB-Gehalte ermittelt, die im
Bereich der typischen Gehalte für Oberböden (Acker) in Baden-Württemberg gemäß LUBW (2016)
von 0,3 / 0,8 ng WHO(C)-TEQ/kg (vgl. Tabelle 12) liegen.
An den Punkten 3 und 16, den derzeit ackerbaulich genutzten Flächen, wurden aktuell auch höhere
Dioxin/Furan-Werte ermittelt als in den Grünlandflächen und im Hausgarten. Auffallend dabei ist, dass
diese Probenahmestellen im Norden und Süden des MHKW liegen und damit weder in der Hauptwind-
richtung noch im Bereich den Nebenmaximums (vgl. Abbildung 4 und Abbildung 5). Im Umfeld dieser
beiden Standorte, insbesondere im Umfeld des Standorts 16 sind somit ggf. weitere Schadstoffquellen
in Betracht zu ziehen. Zumal es sich es sich um ackerbaulich genutzte und möglicherweise stark
gedüngte Standorte handelt, könnte ferner eine Einbringung der Schadstoffe über die Düngung in
Erwägung gezogen werden. Im Boden an Punkt 16 wurde ein hoher pH-Wert (pH 8) festgestellt. Das
Homologenprofil in Punkt 16 (vgl. Abbildung 18) zeigt ein für Klärschlamm typisches Verteilungsmus-
ter (vgl. Anlage 5 im Anhang). Seitens des Landratsamts Göppingen wird aktuell eine Akten-Recher-
che bezüglich einer möglichen Klärschlammaufbringung auf dieser Fläche durchgeführt.
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Abbildung 18: PCDD/PCDF-Homologensummen in den landwirtschaftlichen genutzten Standorten (in ng/kg TS)
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Die Auswertung der Homologensummen-Verteilung (Abbildung 18) lässt im Vergleich mit den Vertei-
lungsmustern der 1992 untersuchten Proben für die Punkte 1, 3, 7, 10 und 104 ebenfalls eine abwei-
chende Homologenverteilung mit vergleichsweise hohem Anteil der höherchlorierten Furane (Hexa-,
v.a. Hepta- und Octa-CDF) erkennen. Zur Veranschaulichung sind für Messpunkt 1 in nachfolgender
Abbildung 19 die PCDD/F-Homologensummen 1992 und 2017 gegenübergestellt.
Abbildung 19: Gegenüberstellung der PCDD/PCDF-Homologensummen 1992 und 2017 an Messpunkt 1
(links: 1992, rechts: 2017)
Zum Vergleich der im Boden vorgefundenen Homologenprofile sind in Abbildung 20 anhand von Er-
gebnissen aus Emissionsmessungen der Abgase des Müllheizkraftwerks Göppingen aus dem Jahr
2011 (TÜV SÜD) und 2016 (Müller BBM) exemplarische Verteilmuster der PCDD/F-Homologensum-
men in den Emissionen des MHKW dargestellt. Hierbei ist eine Dominanz der Summe von TetraCDF
zu erkennen. Eine Übereinstimmung mit den in den Böden vorgefundenen Verteilmustern ist nicht zu
erkennen.
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Abbildung 20: Beispielhafte Verteilungsmuster der PCDD/F-Homologensummen
in den Emissionen des MHKW (Quelle: Ergebnisse Emissionsmessungen TÜV SÜD, 2011 und Müller BBM, 2016)
Gemäß den Ergebnissen der Ausbreitungsrechnung für den geplanten zukünftigen Betrieb des
MHKW ergibt sich bei Ausschöpfung des Emissionswertes von 0,1 ng WHO-TEQ/m³ eine maximale
Zusatzbelastung für die PCDD/F-Deposition von 0,134 pg WHO-TEQ/(m²*d). Unter Annahme einer
Bodendichte von 1 g/cm³ und einer Anreicherung in den oberen 30 cm des Bodens resultiert hieraus
bei einer Betriebszeit von 30 Jahren ein durch den Anlagebetrieb bedingter Dioxin/Furan-Gehalte im
Boden von 0,005 ng WHO-TEQ/kg. Verglichen mit den Bewertungskriterien für die Bodengehalte, z.B.
5 ng TEQ/kg für die uneingeschränkte landwirtschaftliche Nutzung, bedeutet dies, dass unter den
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heutigen Emissionsbedingungen die Emissionen des MHKW nicht in relevantem Ausmaß zur Dio-
xin/Furan-Anreicherung im Boden beitragen.
Hinsichtlich der weiteren gemessenen Stoffgehalte ist zusammenfassend Folgendes festzuhalten
(vgl. Tabelle 13 und Tabelle 14):
Organische Schadstoffe:
Es wurden insgesamt keine wesentlich erhöhten PAK-Gehalte ermittelt. Abgesehen von ei-
nem Messpunkt (s.u.) wurde in keiner Bodenprobe auffällige PAK-Gehalte gemessen.
An Messpunkt 8 (Hausgarten) wurde ein etwas erhöhter Gehalt an PAK (16) gemessen, wobei
der humusabhängige Vorsorgewert der BBodSchV überschritten ist. Der Humusgehalt liegt
dabei an der Grenze zum höheren Vorsorgewert, der eingehalten bliebe. Es ist anzumerken,
dass es sich beim vorgefunden Bodenmaterial nicht um den vor Ort entstandenen / durch
natürliche Prozesse gewachsenen Boden handelt. Der Prüfwert der BBodSchV für die Ein-
zelsubstanz Benzo(a)pyren (Nutzgarten) ist unterschritten.
An PCB6-Gehalten (ohne dioxinähnliche Eigenschaften) sind keine erheblich auffälligen
Werte festzustellen (keine Überschreitung der Werte der BBodSchV).
Schwermetallgehalte:
Es sind insgesamt keine erheblich auffälligen Werte an Schwermetallen zu bemerken. Über-
schreitungen von Prüf- und Maßnahmewerten wurden nicht festgestellt.
Es ist ein erhöhter Kupfergehalt in der Streuauflage an Standort 14B im Vergleich zum Vor-
sorgewert der BBodSchV festzustellen.
Hinsichtlich des Metalls Nickel ist der Vorsorgewert der BBodSchV an den Messpunkten 1, 3,
7, 10 und 100 überschritten.
Im Vergleich zum Bodenart-abhängigen Vorsorgewert der BBodSchV sind (für Bodenart
Lehm/Schluff, vgl. Anl.1) erhöhte Gehalte hinsichtlich Zink an den Punkten 3, 7, 8, 10, 100
und 101 festzustellen (Pkt. 1 bei Bodenart Ton: keine Überschreitung). Vor dem Hintergrund,
dass es sich meist um tonige Lehme handelt (Grenzbereich zum lehmigen Ton, vgl. auch Anl.
2) sind dem jedoch keine wesentliche Bedeutung beizumessen (Werte unter oder im Bereich
des Vorsorgewerts für Tonböden).
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7 Zusammenfassung
Die EEW Energy from Waste GmbH plant die Erhöhung der Verbrennungskapazität im Müllheizkraft-
werk Göppingen von derzeit 157.680 t/a auf zukünftig 180.000 t/a. Das Vorhaben bedarf einer immis-
sionsschutzrechtlichen Genehmigung gemäß § 16 BImSchG.
In diesem Zusammenhang wurde die TÜV SÜD Industrie Service GmbH von der EEW GmbH am
04.08.2017 aus Eigeninteresse damit beauftragt, freiwillige Bodenuntersuchungen zur Ermittlung von
Belastungen durch Schadstoffe (organische Schadstoffe, insbesondere Dioxine/Furane, sowie
Schwermetalle) im Umfeld der Anlage durchzuführen. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, ak-
tuelle Daten zur Bodenbelastung bereitzustellen, die Ergebnisse auf Basis aktueller Beurteilungskri-
terien zu bewerten sowie Veränderung der Bodenbelastung bezogen auf das Jahr 1991/92 darzustel-
len, wo im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens für den Ersatzkessel ein Gutachten zur Boden-
belastung erstellt wurde.
Die aktuelle Untersuchung erfolgt anhand eines Messnetzes, das sich einerseits an den vorliegenden
Boden-Untersuchungen orientiert und andererseits aktuelle Informationen zur Ausbreitungssituation
berücksichtigt. Im Bereich der Abluftfahne (Aufpunktmaximum gemäß Immissionsprognose) wurden
zusätzlich zum Messnetz des Bodengutachtens von 1992 weitere Messpunkte, die über den 3-km-
Radius des Planfeststellungsverfahrens hinausgehen, ausgewählt.
Beprobt wurden 8 Grünlandflächen, 2 Äcker, ein Hausgarten und 3 Waldflächen. Untersucht wurden
Schwermetallgehalte und organische Schadstoffe (Dioxine/Furane/dl-PCB, PCB, PAK) im Oberboden
(Durchwurzelungshorizont). Der Schwerpunkt des Berichts liegt auf der Bewertung des Dioxin/Furan-
Eintrags in den Boden.
Die Laboruntersuchungen erbrachten folgende Ergebnisse: Einzelne Schwermetallgehalte sind in ge-
ringem Umfang erhöht, jedoch wurden keine Überschreitungen von Prüf- oder Maßnahmewerten der
BBodSchV festgestellt. Ebenso verhält es sich mit den festgestellten PAK-Gehalten und PCB(6)-Ge-
halten (ohne dioxinähnliche Eigenschaften).
Für Dioxine/Furane und dioxinähnliche PCBs ergibt sich ein differenzierteres Bild. Dioxine/Furane
verfügen über eine nur sehr geringe Wasserlöslichkeit und bauen sich sehr langsam ab. Vielmehr
reichern sie sich, gebunden an organische Substanz, im Boden an. Daher sowie u.a. auch aufgrund
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des Auskämmeffekts durch Bäume, treten die höchsten Gehalte für Dioxine und dl-PCB in den Ober-
böden und den Auflagehorizonten von Wäldern auf.
Im Vergleich zu den Untersuchungen aus den frühen 1990er-Jahren war aktuell in den Streuauflagen
der untersuchten Waldböden ein deutlicher Rückgang der Dioxingehalte zu erkennen. Während da-
mals dort noch Maximalgehalte von bis zu 86 ng/kg ITEq gemessen wurden, waren es aktuell Werte
zwischen 2,3 und 5,2 ng/kg ITEq. Dabei liegen die in der aktuellen Streuauflage an den Waldstand-
orten gemessenen Dioxingehalte im Bereich der in Deutschland typischen Dioxingehalte und dl-PCB-
Gehalte gemäß UBA. Zumal die Streuauflage die aktuelle Situation der letzten Jahre widerspiegelt,
kann daraus geschlossen werden, dass aktuell nur noch geringe Depositionsraten vorherrschen.
In den mineralisch-humosen Oberböden (Ah-Horizonte) der Waldstandorte wurden aktuell höhere
Gehalte an Dioxinen/Furanen gemessen als zum Zeitpunkt der Messungen vor ca. 25 Jahren. Am
Standort mit dem höchsten Gehalt in der Auflage damals findet man auch heute mit 21,3 ng/kg ITEq
den vergleichsweise höchsten Dioxin/Furan-Gehalt. Es kann somit - bei den aktuell nur geringen Ein-
trägen - eine Anreicherung der persistenten Stoffe im Oberboden festgestellt werden.
In den untersuchten landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzten Flächen ist der Zielwert zur unein-
geschränkten landwirtschaftlichen und gärtnerischen Nutzung der Bund-Länder AG Dioxine wie be-
reits in den 90er-Jahren teilweise überschritten. Es wurden aktuell dort Werte zwischen 1,2 und 15,1
ng/kg ITEq ermittelt. Ein unplausibel hohes Analysenergebnis wurde dabei nicht berücksichtigt, da es
nicht infolge eines Schadstoffeintrages über den Luftpfad verursacht sein kann.
Bei den aktuell ermittelten Werten der landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzten Flächen ist der
zukünftig gemäß Mantelverordnung des BMUB zur Änderung der BBodSchV vorgesehene Prüfwert
für Grünland für den Wirkungspfad Boden-Nutzpflanze im Hinblick auf die Pflanzenqualität für Dioxine
und Furane in Höhe von 15 ng WHO-TEQ (2005)/kg Boden unterschritten.
Auffallend ist, dass geringe Dioxin/Furan-Gehalte im Bereich des heutigen Aufpunktmaximums ge-
messen wurden, während die beiden Ackerflächen nördlich und südlich des MHKW die höchsten Di-
oxin-Gehalte zeigten. Das MHKW als Hauptquelle ist im Bereich dieser Ackerstandorte auszuschlie-
ßen. Betrachtet man die Homologensummen, so fällt in einer dieser Proben mit höherer Belastung
eine Übereinstimmung mit dem typischen Homologenprofil von Klärschlamm auf. Der Verdacht auf
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eine Klärschlammaufbringung auf dieser Fläche wird derzeit durch das Landratsamt Göppingen ge-
prüft.
Bei der Betrachtung der Homologensummen der aktuell in den Böden vorgefundenen Dioxin/Furan-
Gehalte zeigt sich in einigen Proben neben der für Verbrennungsrückstände typischen Spitze an
OctaCDD – im Gegensatz zu den Messungen vor 25 Jahren - ein verstärktes Auftreten der höher-
chlorierten Furane (Hexa-CDF, insbes. Hepta-CDF, Octa-CDF).
Ein Vergleich der in den Böden vorgefundenen Verteilungsmustern mit den PCDD/F-Homologensum-
men in den Emissionen des MHKW, die ein deutliches Maximum beim Tetra-CDF aufweisen, lässt
keine Übereinstimmung erkennen.
Aus den heutigen Emissionen des MHKW resultieren gemäß überschlägiger Berechnung keine rele-
vanten Dioxin/Furan-Anreicherungen im Boden.
Hinsichtlich weiterer Schadstoffgehalte in den untersuchten Bodenproben ist festzuhalten, dass ins-
gesamt keine wesentlich erhöhten PAK- und PCB6-Gehalte (ohne dioxinähnliche Eigenschaften) er-
mittelt wurden. Auch erheblich auffällige Werte an Schwermetallen mit Überschreitungen von Prüf-
und Maßnahmewerten der BBodSchV wurden nicht festgestellt.
Anhang
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Anhang
Anlage 1: Tabellarische Übersicht der Proben, Bodenparameter und Nutzung der Standorte
Anlage 2: Profilaufnahmen und Fotodokumentation
Anlage 3: Verwendete Unterlagen
Anlage 4: Analysenprotokolle
Anlage 5: Typische PCDD/F-Homologensummen in Klärschlamm
Anhang
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Anlage 1:
Tabellarische Übersicht der Proben, Bodenparameter und Nutzung der Standorte
Probenahme- stelle
Haupt- bodenart pH-Wert
TOC Humusgehalt (berechnet)
Trocken- rückstand
Entnahme-tiefe Standortnutzung
Ma.-% TS Ma.-% TS % cm
Pkt.1 Ton 7,3 2,6 4,6 75,5 0-10 Grünland (ehem. Acker)
Pkt.2-O -- 5,4 22 38 42,2 +2 (O) Wald
Pkt.2-Ah Lehm/Schluff 4,2 4,1 7,1 66,5 0-8 (Ah)
Pkt.3 Lehm/Schluff 6,1 2,1 3,6 75,6 0-30 Acker
Pkt.7 Lehm/Schluff 6,1 3,9 6,8 7,31 0-10 Grünland (Streuobswiese)
Pkt.8 Lehm/Schluff 7 4,6 7,9 71,8 0-10 Hausgarten
Pkt.10 Lehm/Schluff 7,4 4,3 7,4 75,7 0-10 Grünland (Streuobswiese)
Pkt. 14-O -- 6,4 30 51 27,6 +2 (O) Wald
Pkt.14-Ah Lehm/Schluff 3,5 7,2 12 66,1 0-5 (Ah)
Pkt.14B-O -- 4,3 29 49 33,7 +3 (O) Wald
Pkt.14B-Ah Lehm/Schluff 3,7 15 25 56,2 0-8 (Ah)
Pkt.16 Lehm/Schluff 8 2,4 4,2 74,3 0-20 Acker (Bearb.tiefe 20 cm)
Pkt.100 Lehm/Schluff 7,8 5,1 8,7 71,5 0-10 Grünland (Streuobswiese)
Pkt.101 Lehm/Schluff 7,3 5,7 9,8 71,2 0-10 Grünland
Pkt.102 Lehm/Schluff 6,5 2,4 4,2 75,5 0-10 Grünland (Streuobswiese)
Pkt.103 Lehm/Schluff 5,2 2,6 4,5 71,7 0-10 Grünland
Pkt.104 Lehm/Schluff 5,7 2,9 5,0 68,3 0-10 Grünland (Streuobswiese)
Anhang
Zeichen/Erstelldatum: IS-US3-STG/ 20.09.2017
Anlage 2: Profilaufnahmen und Fotodokumentation
Anmerkung: Die genaue Lage (Flurstücke / Koordinaten) und Fotos der Grundstücke wird aus
Gründen des Datenschutzes nicht veröffentlicht. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die EEW
GmbH.
Probenahmepunkt 1 Reliefposition: Oberhang, schwach nach NNE geneigt Nutzung: Grünland Bodentyp: Pelosol
Humusform (bei Waldböden): -
Tiefe (cm)
Horizont- bezeichnung
Bodenart Farbe, Bemerkungen Stein- gehalt
Humus-gehalt *
pH-Wert *
30 Ap lT graubraun - 4,6 7,3
> 50 CvP lT braun, marmoriert - - n.b.
* laboranalytisch ermittelt
Anhang
Zeichen/Erstelldatum: IS-US3-STG/ 20.09.2017
Probenahmepunkt 2 Reliefposition: Verebnung Nutzung: Laubmischwald Bodentyp: Parabraunerde-Pseudogley
Humusform (bei Waldböden): Mull
Tiefe (cm)
Horizont- bezeichnung
Bodenart Farbe, Bemerkungen Stein- gehalt
Humus-gehalt *
pH-Wert *
+2 O - Buchenlaubstreu - 38 5,4
8 Ah uL graubraun - 7,1 4,2
35 AlSw uL braun - - n.b.
> 40 BtSd tL gelblichbraun, marmo-riert, rostfleckig, dicht
- - n.b.
* laboranalytisch ermittelt
Anhang
Zeichen/Erstelldatum: IS-US3-STG/ 20.09.2017
Probenahmepunkt 3 Reliefposition: Oberhang, schwach nach Westen geneigt Nutzung: Laubmischwald Bodentyp: Kolluvium
Humusform (bei Waldböden): -
Tiefe (cm)
Horizont- bezeichnung
Bodenart Farbe, Bemerkungen Stein- gehalt
Humus-gehalt *
pH-Wert *
30 Ap tL graubraun - 3,6 6,1
> 50 M/PCv tL graubraun
(einheitliches Profil) - - n.b.
* laboranalytisch ermittelt
Anhang
Zeichen/Erstelldatum: IS-US3-STG/ 20.09.2017
Probenahmepunkt 7 Reliefposition: Mittelhang, ostexponiert Nutzung: Streubstwiese (Grünland) Bodentyp: Pelosol
Humusform (bei Waldböden): -
Tiefe (cm)
Horizont- bezeichnung
Bodenart Farbe, Bemerkungen Stein- gehalt
Humus-gehalt *
pH-Wert *
10 Ap utL graubraun - 6,8 6,1
> 60 P lT gelblichgraubraun-ocker - - n.b.
* laboranalytisch ermittelt
Anhang
Zeichen/Erstelldatum: IS-US3-STG/ 20.09.2017
Probenahmepunkt 8 Reliefposition: Verebnung Nutzung: Hausgarten (Rasenfläche) Bodentyp: Kolluvium
Humusform (bei Waldböden): -
Tiefe (cm)
Horizont- bezeichnung
Bodenart Farbe, Bemerkungen Stein- gehalt
Humus-gehalt *
pH-Wert *
30 Ap tL graubraun - 7,9 7
> 50 M/PCv tL graubraun - - n.b.
* laboranalytisch ermittelt
Anhang
Zeichen/Erstelldatum: IS-US3-STG/ 20.09.2017
Probenahmepunkt 10 Reliefposition: NW-exponierter Hang Nutzung: Grünland, Streuobstwiese (bei Pferdehof)
Bodentyp: Pelosol-Pararendzina Humusform (bei Waldböden): -
Tiefe (cm)
Horizont- bezeichnung
Bodenart Farbe, Bemerkungen Stein- gehalt
Humus-gehalt *
pH-Wert *
10 Ap tL dunkelgraubraun - 7,4 7,4
> 60 PCv lT ocker, marmoriert - - n.b.
* laboranalytisch ermittelt
Anhang
Zeichen/Erstelldatum: IS-US3-STG/ 20.09.2017
Probenahmepunkt 14 Reliefposition: Hochfläche, eben Nutzung: Wald (jüngere Hainbuchen)
Bodentyp: Pseudovergleyte Parabraunerde Humusform (bei Waldböden): Mull
Tiefe (cm)
Horizont- bezeichnung
Bodenart Farbe, Bemerkungen Stein- gehalt
Humus-gehalt *
pH-Wert *
+1,5 Ap - Laubstreu - 51 6,4
5 Ah uL braun - 12 3,5
50 AlSw uL braun, Fe-/Mn-Konkr. - - n.b.
> 55 BtSd tL hellgraubraun-orange-
ocker, marmoriert, dicht schwach
kiesig - n.b.
* laboranalytisch ermittelt
Anhang
Zeichen/Erstelldatum: IS-US3-STG/ 20.09.2017
Probenahmepunkt 14B (neu) Reliefposition: Hochfläche, eben Nutzung: Wald (Fichtenforst)
Bodentyp: Braunerde-Pararendzina (Lößlehm) Humusform: Moder bis Rohhumus
Tiefe (cm)
Horizont- bezeichnung
Bodenart Farbe, Bemerkungen Stein- gehalt
Humus-gehalt *
pH-Wert *
+3 O - Nadelstreu - 49 4,3
8 Ah uL braungrau - 25 3,7
> 35 BtCv lU ockerbraun, Lößlehm - - n.b.
* laboranalytisch ermittelt
Anhang
Zeichen/Erstelldatum: IS-US3-STG/ 20.09.2017
Probenahmepunkt 16 Reliefposition: Kuppe, schwach NW-exponiert Nutzung: Acker Bodentyp: Pelosol
Humusform (bei Waldböden): -
Tiefe (cm)
Horizont- bezeichnung
Bodenart Farbe, Bemerkungen Stein- gehalt
Humus-gehalt *
pH-Wert *
20 Ap tL graubraun - 4,2 8
> 40 P lT ocker, gelblich-grau
marmoriert - - n.b.
* laboranalytisch ermittelt
Anhang
Zeichen/Erstelldatum: IS-US3-STG/ 20.09.2017
Probenahmepunkt 100 (neu) Reliefposition: Oberhang, schwach nach West exponiert Nutzung: Grünland (Steuobstwiese) Bodentyp: Parabraunerde (pseudovergl.)
Humusform (bei Waldböden): -
Tiefe (cm)
Horizont- bezeichnung
Bodenart Farbe, Bemerkungen Stein- gehalt
Humus-gehalt *
pH-Wert *
12 Ah uL graubraun - 8,7 7,8
40 Al tL hellbraun - - n.b.
> 60 BtSd lT hellbraun, schwach
marmoriert - - n.b.
* laboranalytisch ermittelt
Anhang
Zeichen/Erstelldatum: IS-US3-STG/ 20.09.2017
Probenahmepunkt 101 (neu) Reliefposition: SW-exponierter Hang Nutzung: Grünland Bodentyp: Pararendzina
(Hochterrassenschotter) Humusform (bei Waldböden): -
Tiefe (cm)
Horizont- bezeichnung
Bodenart Farbe, Bemerkungen Stein- gehalt
Humus-gehalt *
pH-Wert *
8 Ah uL graubraun steinig, kiesig
9,8 7,3
> 30 Cv lsG hellgraubraun st. steinig: Schotter
- n.b.
* laboranalytisch ermittelt
Anhang
Zeichen/Erstelldatum: IS-US3-STG/ 20.09.2017
Probenahmepunkt 102 (neu) Reliefposition: Oberhang, sehr schwach nach West exponiert Nutzung: Grünland (Rand einer Steuobstwiese)
Bodentyp: Parabraunerde (pseudovergl.) Humusform (bei Waldböden): -
Tiefe (cm)
Horizont- bezeichnung
Bodenart Farbe, Bemerkungen Stein- gehalt
Humus-gehalt *
pH-Wert *
20 Ah/Ap uL graubraun - 4,2 6,5
40 AlSw uL hellbraun - - n.b.
> 50 BtSd tL hellbraun, schwach
marmoriert einz.
Steine - n.b.
* laboranalytisch ermittelt
Anhang
Zeichen/Erstelldatum: IS-US3-STG/ 20.09.2017
Probenahmepunkt 103 (neu) Reliefposition: Hochfläche, eben bis sehr schwach geneigt Nutzung: Grünland Bodentyp: Parabraunerde
(schwach pseudovergl.) Humusform (bei Waldböden): -
Tiefe (cm)
Horizont- bezeichnung
Bodenart Farbe, Bemerkungen Stein- gehalt
Humus-gehalt *
pH-Wert *
15 Ah/Ap uL graubraun - 4,5 5,2
40 Al uL braun - - n.b.
> 45 Bt(Sd) tL braun, Rostflecken - - n.b.
* laboranalytisch ermittelt
Anhang
Zeichen/Erstelldatum: IS-US3-STG/ 20.09.2017
Probenahmepunkt 104 (neu) Reliefposition: Kuppe, eben Nutzung: Grünland (Streuobstwiese) Bodentyp: Pseudogley
Humusform (bei Waldböden): -
Tiefe (cm)
Horizont- bezeichnung
Bodenart Farbe, Bemerkungen Stein- gehalt
Humus-gehalt *
pH-Wert *
15 Ah/Ap uL graubraun - 5,0 5,7
43 Sw tuL Braun,
Eisen-/Mn-Konkretionen einz.
Steine - n.b.
> 55 Sd lT orangegrau marmoriert,
dicht - - n.b.
* laboranalytisch ermittelt
Anhang
Zeichen/Erstelldatum: IS-US3-STG/ 20.09.2017
Anlage 3: Verwendete Unterlagen
Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung vom 12. Juli 1999 (BGBl. I S. 1554), zuletzt ge-
ändert durch Artikel 102 der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474)
(BBodSchV)
Verordnung der Bundesregierung (Bundesrat Drucksache 566/17) vom 17.07.17 zur Einfüh-
rung einer Ersatzbaustoffverordnung, zur Neufassung der Bundes-Bodenschutz- und
Altlastenverordnung und zur Änderung der Deponieverordnung und der Gewerbeabfall-
verordnung. (Noch nicht in Kraft getreten, Mantelverordnung / Referentenentwurf des
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit)
Bundes-Bodenschutzgesetz vom 17. März 1998 (BGBl. I S. 502), zuletzt geändert durch Arti-
kel 2 Absatz 5 des Gesetzes vom 20. Juli 2017 (BGBl. I S. 2808) (BBodSchG)
Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Ausführung des Gesetzes über die Umweltverträglich-
keitsprüfung vom 18. September 1995 (UVPVwV)
Verwaltungsvorschrift über Orientierungswerte für die Bearbeitung von Altlasten und Scha-
densfällen - Erlaß des Sozialministeriums und des Umweltministeriums Baden-Württem-
berg vom 16. September 1993, AZ: 32-8984.00 (UM), 57-8490.1.40 (SM) in der Fas-
sung vom 1.3.1998.
Bundesumweltministerium (Hrsg.) (1992): Bericht der Bund/Länder-Arbeitsgruppe DIOXINE.
Rechtsnormen, Richtwerte, Handlungsempfehlungen, Meßprogramme, Meßwerte und
Forschungsprogramme.
Bund-Länder-Arbeitsgruppe Dioxine: Bericht 5, DIOXINE, Daten aus Deutschland (5. Bericht
des Bundes und der Länder DIOXINE) Datenbestand März 2005.
Umweltbundesamt: Dioxine und dioxinähnliche PCB in Umwelt und Nahrungsketten.
Hintergrund / Februar 2017.
LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (2016): dl-
PCB in den Böden von Baden-Württemberg - Eine orientierende Stichprobenuntersu-
chung.
Anhang
Zeichen/Erstelldatum: IS-US3-STG/ 20.09.2017
Müller-BBM: Immissionsprognose Luftschadstoffe, Durchsatzmengenerhöhung MHKW Göppin-
gen, Bericht Nr. M132584/01
TÜV Süddeutschland (1992): Beurteilung der Bodenvorbelastung und des Schadstoffrückhalte-
vermögens der Böden im Umkreis der MHKW Göppingen (Bericht 2/0/38781).
TÜV Süddeutschland (1993): Ergänzung zum Gutachten ‚Beurteilung der Bodenvorbelastung
und des Schadstoffrückhaltevermögens der Böden im Umkreis der MHKW Göppingen‘
Fachberatung Umweltwirkungen Dr. H. Bartholmeß (Berichte 2005, 2006, 2007): Umweltmoni-
toring-Programm. Immissions-Wirkungsuntersuchungen in der Umgebung des MHKW
Göppingen 200-2007.
Darüber hinaus wurden uns folgende Daten zur Verfügung gestellt:
Datenblätter zu Emissionsmessungen:
TÜV SÜD Industrie Service GmbH (2011) und Müller BBM (2015, 2016)
Landratsamt Göppingen: Vergleichswerte Dioxin aus dem Landkreis / im Umfeld des MHKW
(Daten aus dem FISBO)
Anhang
Zeichen/Erstelldatum: IS-US3-STG/ 20.09.2017
Anlage 4: Analysenprotokolle