Challenges of interreligious dialogue between the
Christians and the Muslims communities in Nigeria
Dr. Dr. Edmund Emeka EzegbobeluPraktische Theologie
Frankfurt am Main, Germany 2009 ©
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Fläche: 932 768 sq. km
Bevölkerung: ca. 120 Million
Vor der kolonialen Epoche grenzen Niger und Benue
Flüsse drei geografische Zonen oder Landstriche: Ost - Nord - West
ein.
Temperatur: sehr unterschiedlich: von 32°C Süd bis 45°C
Nord.
Geografische Daten
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36 Bundesländer von Nigeria
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Ein Land mit über 521 Sprachen
• 521 Sprachen
• 510 noch in Nigeria gesprochen
• Amtssprachen
Englisch Edo, Efik,
Hausa, Idoma,
Igbo Kanuri,
Yoruba, Ethnologie:
http://www.ethnologue.com4
Songhai Empire ca. 1500 B.C
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Im der 11. Jh. kam der Islam nach Nordnigeria.
1804 begann der Jihad des Sheikh Uthman dan Fodio.
1809 Sokoto Caliphate gegründet
19.Jh. begann die christliche Missionierung
1904 begann die europäische Eroberung.
Im Laufe der Jahrhunderte ist die eine grundlegende Haltung und
Verhaltensweise des Islams in Bezug auf die nicht islamisch religiöse Gemeinschaft gleich geblieben.
Delta Region: „Brotkorb Nigerias“
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fördert Erdöl seit 1958. Mitglied der OPEC.
98,5% des BSP. GNI $560 p/kopf
80 Millionen Menschen leben unter $1 pro Tag (NNBS. Armut Profile 2006)
Gestohlenes Geld bei den korrupten kleptokratische Eliten und Politikern :
jährlich = $10bn
in den 49 Jahren seit der Unabhängigkeit wurden $490bn
entwendet, Gen. San Abacha alleine $3bn-$5bn
Cf. UNODC Bericht in Abuja, Nigeria, in Daily Champion Newspaper Tuesday May 26, 2009
www.champion-newspapers.com visited, 26.05.2009
Wichtige Dokumente zum interreligiösen Dialog.
1964: Enzyklika, Ecclesiam Suam
1965: Ad Gentes
1965: Nostra Aetate
1965: Dignitatis Humanae
1965: Gaudium et Spes
1975: Evangelii Nuntiandi
1984: Dialog und Mission
1990: Enzyklika, Redemptoris Missio
1991: Dialog und Verkündigung
2000: Dominus Jesus 7
Christliche Grundgedanken zum interreligiösen Dialog
Der Dialog des Lebens
Der Dialog des Handelns
Der Dialog des theologischen
Austauschs
Der Dialog der religiösen
Erfahrung8Pontifical Council for Interreligious Dialogue 19th May 1991
Koranische Charta für Religiösen Dialog
1. Vermeide religiöse Diskussionen (40:4; 22: 67-69)
2. Dialog als eine missionarische Methode (16:125
3. Fairness (29:46)
4. Achtung vor der Freiheit Anderer (2:256; 18:29; 14:4; 2:272)
5. Freundliche Haltung (5:82-83; 57:27)
________________________________________________________________________________________________________
6. Kritische Haltung (2:111-113)
7. Verdacht und Feindschaft (2:120; 5:51-57; 9:29)
8. Gott und seine Religion werden das letzte Wort haben
(9:33)
9. In der Zwischenzeit sind die Muslim die Besten (3:110-114)
9Jean-Marie Gaudeul: Encounters and Clashes, Islam and Christianity in History, Rome 1984, pp. 14-17
Dialog der Religionen
Der Königsweg des interreligiösen Lernens führt über die
Begegnung mit Angehörigen der anderen
Religionsgemeinschaft.
Tendenz: Inclusivism
Exclusivism
Pluralism
Raimon Panikkar: nicht die Suche nach „Duo-logue – ein Duett zweier
– logo“ sondern ein dia-logos
Die unentbehrlichen Voraussetzungen: a) Aufrichtigkeit;
b) intellektuelle Offenheit und (c) Bereitwilligkeit auf Vorurteile zu
verzichten.
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Dialog der Religionen
Es gilt: von anderen zu erfahren und zu lernen ohne an Missionierung oder „Da‘wa“ zu denken
Die Verständigungsfähigkeit ist u.a. eine Bedingung für die Friedensfähigkeit.
Fähigkeit zur Selbstkritik und der Hinnahme von Kritik
Akzeptieren des Anderen
Interreligiöser Dialog hat nichts mit Konfrontation oder
Provokation zu tun
Interreligiöser Dialog ist nicht einfach eine Debatte Daher ist das Ziel „Konvergenz von Herzen, gerade nicht
die Verschmelzung von Verstand“
Interreligiöser Dialog reflektiert eine neue Denkweise
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Interreligiöser Dialog in Nigeria
• Erfolgstory:
• A) IMC – Interreligious Mediation Center (gegründet in May
1995- Imam Ashafa und Pfarrer Wuye)
• B) USIP United States Institute of Peace Projekte
• C) NIREC Nigerian Council on Interreligious Dialogue
created in Sept. 1999 by the Leaders of the Christian and
Muslim communities in Nigeria
• D) AECAWA Association of Episcopal Confernece of
Anglophone West Africa (gegründet in Dec. 2007)
initiatives; eg: Islamic studies in the seminaries
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Interreligiöser Dialog in Nigeria
• Grundprobleme:
• A) Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, intellektuelle Offenheit und
Bereitschaft auf Vorurteile zu verrichten
• B) Vertrauen
• C) Wahrnehmung und Realititätsverständnis
• D) Gleichgestellte – „par cum pari“
• E) Exclusivism und streng religiöser Fundamentalist
• F) Verständigung unter den Menschen
• G) Zusammenleben – Konvivenz im Norden quasi nicht
möglich 13
Sharia als göttlicher Gebote
• Das Mittel, sämtliche Bereiche des Lebens dem im Koran offenbarten göttlichen Willen entsprechend zu organisieren, ist das Gesetz, das in seiner Gesamtheit und einschließlich der Methoden seiner Anwendung das islamische Recht, die Sharia ausmacht.
• Sie versucht alle menschlichen Handlungen unter dem Gesichtspunkt ihrer religiösen Verdienstlichkeit zu klassifizieren und sie durch Gebote und Verbote zu regeln.
• Die praktische Anwendung des islamischen Gesetzes im Leben obliegt den einzelnen und der Gemeinschaft. 14
Perspektiven eines zukünftigen Dialoges in Nigeria
Diese wesentliche negative Merkmale haben kein Platz in einer liberal demokratischen Nation
• A) Das Recht der Staatsbürgerschaft und die Indigeneity (Einheimische und Zugezogene)
• B) Islamische Sharia gegen die Bundesverfassung
• C) Sharia gegen Religionsfreiheit als solche auch Menschenrechte
• D) Menschen- und Minderheitenrecht in Sharia Staaten Nigerias.
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Sharia
• Staat und Religion können nicht getrennt werden.
• Allah ist der einzige Gesetzgeber im Staat.
• Insofern verträgt sich das traditionelle islamische Staatsideal nicht mit demokratischen Grundsätzen.
• So dürfte eine gewählte Volksvertretung nicht über die von Gott offenbarten Rechtsnormen abstimmen.
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Sharia Staaten in Nordnigerias
Middle Belt
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Menschenrechte• Die unantastbare Würde des Menschen als Fundament
aller spezifischen Menschenrechte wird nicht mit partikulär bleibendem Bezug auf Religion, sondern naturrechtlich begründet.
• Menschenrechte sind vorstaatliche Rechte, die jedem Menschen als Person gegenüber den organisierten Kollektiven zukommen.
• Person verweist auf Menschsein – die in den international geltenden Menschrechtsnormen als Werte hervorgehoben sind, nämlich:
• A) Freiheit B) Gleichheit C)
Gerechtigkeit
• D) Religionsfreiheit (Anspruch auf Mündigkeit)
• D) Existenzsicherung18
Menschenrechte• Nigeria gilt als ein Land in dem die Menschenwürde
und -rechte erheblich verletzt sind.
• Die Menschenrechtsorganisationen und NGO haben zahlreiche Menschenrechtsverletzungen in den Sharia Staaten Nordnigerias dokumentiert.
• Die Gründe sind vielschichtig und haben eine gesellschaftliche, politische, kulturelle und religiöse Dimension.
• Tote im Namen der Religion sind ein nicht gelöstes Problem
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Demokratie und Menschenrechte
• Die Trennung von Staat und Religion, die, die Voraussetzung für demokratisch verfasste und Plural strukturierte Gesellschaftsformen ist, ist nicht zu dulden in den Sharia Staaten Nigerias.
• Islamische Menschenrechtserklärungen schränken die Rechte auch hinsichtlich der Religionsfreiheit, sowie der gesellschaftlichen Gleichstellung der Geschlechter erheblich ein.
• Für Muslime gilt also keine Religionsfreiheit im vollen Sinne des Wortes. 20
Die Religionsfreiheit
Ein zentraler Punkt in islamischen
Menschenrechtsdiskussionen ist die
Religionsfreiheit, sowohl positiv verstanden
als Freiheit zu glauben und den Glauben zu
bekennen, wie negative, als Freiheit, nicht zu
glauben und dies ebenfalls zu bekennen, und
schließlich als Freiheit, die Religion zu
wechseln, z.B. statt des Islams eine andere
Religion anzunehmen. 21
Perspektiven eines zukünftigen Dialoges in Nigeria
Lösung• a) Religiöse Neutralität • b) Rechtsstaatlichkeit und
vertrauenswürdige Regierung• c) Erziehung und Ausbildung• d) Konvivenz als Erziehungsziel• e) Pastoral Arbeit• f) Von der kommunalen bis hin zur
Bundesebene, Interfaith - Konvivenz-Projekte zu fördern
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Konvivenz – Dialog - Mission
Ullrich Hemel 2000; in Angel H.F. (Hg.) Tragfähigkeit der Religionspädagogik (2000) 72-74 23
Ziel: Verständnis und Respekt
Schritte des interreligiösen Lernens:religiöse Zeugnisse
bewusste Wahrnehmungangemessene Begegnung
religiöse Phänomene deutenexistenzielle Auseinandersetzung fördern
Fremdheit respektieren
Perspektiven eines zukünftigen Dialoges in Nigeria
In den Dialog eintreten bedeutet nicht „Lakum deenu waliya deen,- to you your religion and to me my religion“- s.109,6 sondern sich dem anderen mit Herz und
Sinnen zu offen.
Dialog ist ohne Gespür für die reiche Vielfalt des menschlichen Lebens nicht
möglich.
Diese Offenheit, diese Bereitschaft friedlich miteinander zu leben
(Konvivenz), dieses Gespür bildet den Kern der dialogischen Gemeinschaft und
sogar die Quelle des Glauben-Lebens.24
One Nation under gods
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NIREC Präsident: Erzbischof John Onaiyekan of Abuja &
Alhaji Muhammad Sa‘ad, Sultan of Sokoto
Dialog des Lebens
Vertrauen-Wahrnehmung-Wertschätzungwird entstehen wenn
Wahrnehmung ohne Aneignung, Anerkennung der Differenz, Verstehen des Fremden.
MenschenrechtsdialogDialog des Glaubens
Zusammen gehören
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Nigeria National Flag
Vielen DankDr. Dr. Edmund Emeka
Ezegbobelu
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