27
Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie Frankfurt am Main, Germany 2009 © 1

Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Challenges of interreligious dialogue between the

Christians and the Muslims communities in Nigeria

Dr. Dr. Edmund Emeka EzegbobeluPraktische Theologie

Frankfurt am Main, Germany 2009 ©

1

Page 2: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Fläche: 932 768 sq. km

Bevölkerung: ca. 120 Million

Vor der kolonialen Epoche grenzen Niger und Benue

Flüsse drei geografische Zonen oder Landstriche: Ost - Nord - West

ein.

Temperatur: sehr unterschiedlich: von 32°C Süd bis 45°C

Nord.

Geografische Daten

2

Page 3: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

36 Bundesländer von Nigeria

3

Page 4: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Ein Land mit über 521 Sprachen

• 521 Sprachen

• 510 noch in Nigeria gesprochen

• Amtssprachen

Englisch Edo, Efik,

Hausa, Idoma,

Igbo Kanuri,

Yoruba, Ethnologie:

http://www.ethnologue.com4

Page 5: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Songhai Empire ca. 1500 B.C

5

Im der 11. Jh. kam der Islam nach Nordnigeria.

1804 begann der Jihad des Sheikh Uthman dan Fodio.

1809 Sokoto Caliphate gegründet

19.Jh. begann die christliche Missionierung

1904 begann die europäische Eroberung.

Im Laufe der Jahrhunderte ist die eine grundlegende Haltung und

Verhaltensweise des Islams in Bezug auf die nicht islamisch religiöse Gemeinschaft gleich geblieben.

Page 6: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Delta Region: „Brotkorb Nigerias“

6

fördert Erdöl seit 1958. Mitglied der OPEC.

98,5% des BSP. GNI $560 p/kopf

80 Millionen Menschen leben unter $1 pro Tag (NNBS. Armut Profile 2006)

Gestohlenes Geld bei den korrupten kleptokratische Eliten und Politikern :

jährlich = $10bn

in den 49 Jahren seit der Unabhängigkeit wurden $490bn

entwendet, Gen. San Abacha alleine $3bn-$5bn

Cf. UNODC Bericht in Abuja, Nigeria, in Daily Champion Newspaper Tuesday May 26, 2009

www.champion-newspapers.com visited, 26.05.2009

Page 7: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Wichtige Dokumente zum interreligiösen Dialog.

1964: Enzyklika, Ecclesiam Suam

1965: Ad Gentes

1965: Nostra Aetate

1965: Dignitatis Humanae

1965: Gaudium et Spes

1975: Evangelii Nuntiandi

1984: Dialog und Mission

1990: Enzyklika, Redemptoris Missio

1991: Dialog und Verkündigung

2000: Dominus Jesus 7

Page 8: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Christliche Grundgedanken zum interreligiösen Dialog

Der Dialog des Lebens

Der Dialog des Handelns

Der Dialog des theologischen

Austauschs

Der Dialog der religiösen

Erfahrung8Pontifical Council for Interreligious Dialogue 19th May 1991

Page 9: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Koranische Charta für Religiösen Dialog

1. Vermeide religiöse Diskussionen (40:4; 22: 67-69)

2. Dialog als eine missionarische Methode (16:125

3. Fairness (29:46)

4. Achtung vor der Freiheit Anderer (2:256; 18:29; 14:4; 2:272)

5. Freundliche Haltung (5:82-83; 57:27)

________________________________________________________________________________________________________

6. Kritische Haltung (2:111-113)

7. Verdacht und Feindschaft (2:120; 5:51-57; 9:29)

8. Gott und seine Religion werden das letzte Wort haben

(9:33)

9. In der Zwischenzeit sind die Muslim die Besten (3:110-114)

9Jean-Marie Gaudeul: Encounters and Clashes, Islam and Christianity in History, Rome 1984, pp. 14-17

Page 10: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Dialog der Religionen

Der Königsweg des interreligiösen Lernens führt über die

Begegnung mit Angehörigen der anderen

Religionsgemeinschaft.

Tendenz: Inclusivism

Exclusivism

Pluralism

Raimon Panikkar: nicht die Suche nach „Duo-logue – ein Duett zweier

– logo“ sondern ein dia-logos

Die unentbehrlichen Voraussetzungen: a) Aufrichtigkeit;

b) intellektuelle Offenheit und (c) Bereitwilligkeit auf Vorurteile zu

verzichten.

10

Page 11: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Dialog der Religionen

Es gilt: von anderen zu erfahren und zu lernen ohne an Missionierung oder „Da‘wa“ zu denken

Die Verständigungsfähigkeit ist u.a. eine Bedingung für die Friedensfähigkeit.

Fähigkeit zur Selbstkritik und der Hinnahme von Kritik

Akzeptieren des Anderen

Interreligiöser Dialog hat nichts mit Konfrontation oder

Provokation zu tun

Interreligiöser Dialog ist nicht einfach eine Debatte Daher ist das Ziel „Konvergenz von Herzen, gerade nicht

die Verschmelzung von Verstand“

Interreligiöser Dialog reflektiert eine neue Denkweise

11

Page 12: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Interreligiöser Dialog in Nigeria

• Erfolgstory:

• A) IMC – Interreligious Mediation Center (gegründet in May

1995- Imam Ashafa und Pfarrer Wuye)

• B) USIP United States Institute of Peace Projekte

• C) NIREC Nigerian Council on Interreligious Dialogue

created in Sept. 1999 by the Leaders of the Christian and

Muslim communities in Nigeria

• D) AECAWA Association of Episcopal Confernece of

Anglophone West Africa (gegründet in Dec. 2007)

initiatives; eg: Islamic studies in the seminaries

12

Page 13: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Interreligiöser Dialog in Nigeria

• Grundprobleme:

• A) Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, intellektuelle Offenheit und

Bereitschaft auf Vorurteile zu verrichten

• B) Vertrauen

• C) Wahrnehmung und Realititätsverständnis

• D) Gleichgestellte – „par cum pari“

• E) Exclusivism und streng religiöser Fundamentalist

• F) Verständigung unter den Menschen

• G) Zusammenleben – Konvivenz im Norden quasi nicht

möglich 13

Page 14: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Sharia als göttlicher Gebote

• Das Mittel, sämtliche Bereiche des Lebens dem im Koran offenbarten göttlichen Willen entsprechend zu organisieren, ist das Gesetz, das in seiner Gesamtheit und einschließlich der Methoden seiner Anwendung das islamische Recht, die Sharia ausmacht.

• Sie versucht alle menschlichen Handlungen unter dem Gesichtspunkt ihrer religiösen Verdienstlichkeit zu klassifizieren und sie durch Gebote und Verbote zu regeln.

• Die praktische Anwendung des islamischen Gesetzes im Leben obliegt den einzelnen und der Gemeinschaft. 14

Page 15: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Perspektiven eines zukünftigen Dialoges in Nigeria

Diese wesentliche negative Merkmale haben kein Platz in einer liberal demokratischen Nation

• A) Das Recht der Staatsbürgerschaft und die Indigeneity (Einheimische und Zugezogene)

• B) Islamische Sharia gegen die Bundesverfassung

• C) Sharia gegen Religionsfreiheit als solche auch Menschenrechte

• D) Menschen- und Minderheitenrecht in Sharia Staaten Nigerias.

15

Page 16: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Sharia

• Staat und Religion können nicht getrennt werden.

• Allah ist der einzige Gesetzgeber im Staat.

• Insofern verträgt sich das traditionelle islamische Staatsideal nicht mit demokratischen Grundsätzen.

• So dürfte eine gewählte Volksvertretung nicht über die von Gott offenbarten Rechtsnormen abstimmen.

16

Page 17: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Sharia Staaten in Nordnigerias

Middle Belt

17

Page 18: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Menschenrechte• Die unantastbare Würde des Menschen als Fundament

aller spezifischen Menschenrechte wird nicht mit partikulär bleibendem Bezug auf Religion, sondern naturrechtlich begründet.

• Menschenrechte sind vorstaatliche Rechte, die jedem Menschen als Person gegenüber den organisierten Kollektiven zukommen.

• Person verweist auf Menschsein – die in den international geltenden Menschrechtsnormen als Werte hervorgehoben sind, nämlich:

• A) Freiheit B) Gleichheit C)

Gerechtigkeit

• D) Religionsfreiheit (Anspruch auf Mündigkeit)

• D) Existenzsicherung18

Page 19: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Menschenrechte• Nigeria gilt als ein Land in dem die Menschenwürde

und -rechte erheblich verletzt sind.

• Die Menschenrechtsorganisationen und NGO haben zahlreiche Menschenrechtsverletzungen in den Sharia Staaten Nordnigerias dokumentiert.

• Die Gründe sind vielschichtig und haben eine gesellschaftliche, politische, kulturelle und religiöse Dimension.

• Tote im Namen der Religion sind ein nicht gelöstes Problem

19

Page 20: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Demokratie und Menschenrechte

• Die Trennung von Staat und Religion, die, die Voraussetzung für demokratisch verfasste und Plural strukturierte Gesellschaftsformen ist, ist nicht zu dulden in den Sharia Staaten Nigerias.

• Islamische Menschenrechtserklärungen schränken die Rechte auch hinsichtlich der Religionsfreiheit, sowie der gesellschaftlichen Gleichstellung der Geschlechter erheblich ein.

• Für Muslime gilt also keine Religionsfreiheit im vollen Sinne des Wortes. 20

Page 21: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Die Religionsfreiheit

Ein zentraler Punkt in islamischen

Menschenrechtsdiskussionen ist die

Religionsfreiheit, sowohl positiv verstanden

als Freiheit zu glauben und den Glauben zu

bekennen, wie negative, als Freiheit, nicht zu

glauben und dies ebenfalls zu bekennen, und

schließlich als Freiheit, die Religion zu

wechseln, z.B. statt des Islams eine andere

Religion anzunehmen. 21

Page 22: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Perspektiven eines zukünftigen Dialoges in Nigeria

Lösung• a) Religiöse Neutralität • b) Rechtsstaatlichkeit und

vertrauenswürdige Regierung• c) Erziehung und Ausbildung• d) Konvivenz als Erziehungsziel• e) Pastoral Arbeit• f) Von der kommunalen bis hin zur

Bundesebene, Interfaith - Konvivenz-Projekte zu fördern

22

Page 23: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Konvivenz – Dialog - Mission

Ullrich Hemel 2000; in Angel H.F. (Hg.) Tragfähigkeit der Religionspädagogik (2000) 72-74 23

Ziel: Verständnis und Respekt

Schritte des interreligiösen Lernens:religiöse Zeugnisse

bewusste Wahrnehmungangemessene Begegnung

religiöse Phänomene deutenexistenzielle Auseinandersetzung fördern

Fremdheit respektieren

Page 24: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Perspektiven eines zukünftigen Dialoges in Nigeria

In den Dialog eintreten bedeutet nicht „Lakum deenu waliya deen,- to you your religion and to me my religion“- s.109,6 sondern sich dem anderen mit Herz und

Sinnen zu offen.

Dialog ist ohne Gespür für die reiche Vielfalt des menschlichen Lebens nicht

möglich.

Diese Offenheit, diese Bereitschaft friedlich miteinander zu leben

(Konvivenz), dieses Gespür bildet den Kern der dialogischen Gemeinschaft und

sogar die Quelle des Glauben-Lebens.24

Page 25: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

One Nation under gods

25

NIREC Präsident: Erzbischof John Onaiyekan of Abuja &

Alhaji Muhammad Sa‘ad, Sultan of Sokoto

Page 26: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Dialog des Lebens

Vertrauen-Wahrnehmung-Wertschätzungwird entstehen wenn

Wahrnehmung ohne Aneignung, Anerkennung der Differenz, Verstehen des Fremden.

MenschenrechtsdialogDialog des Glaubens

Zusammen gehören

26

Page 27: Challenges of interreligious dialogue between the Christians and the Muslims communities in Nigeria Dr. Dr. Edmund Emeka Ezegbobelu Praktische Theologie

Nigeria National Flag

Vielen DankDr. Dr. Edmund Emeka

Ezegbobelu

27