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Erstmals stehen Krankenhäuser im direk-ten Wettbewerb zueinander. Zudem verhältsich der Patient wie ein „Kunde“ in der frei-en Wirtschaft. Diese Herausforderung lässtsich jedoch mit geordneten Change-Ma-nagement-Prozessen meistern – sowohl beider IT als auch in den Köpfen der Verant-wortlichen, wie Gregor Ponhöfer, Abtei-lungsleiter im Business Center Government,Materna GmbH, darstellt.

Die Pflicht aller Krankenhäuser, seit dem 1.Januar 2004 nach dem DRG-System (Di-agnosis Related Group) abzurechnen, be-einflusst maßgeblich die bestehenden IT-Systeme. Denn die Einführung des DRG-Systems – und damit die fallbezogene Be-zahlung – hat Anpassungen der IT-Syste-me erfordert und die Investition in neueSysteme. Krankenhäuser müssen auf die-se Neuerungen der Gesundheitsreform rea-

gieren und sich daher in Organi-sation und IT-Struktur ver-

ändern. Die Informati-onstechnologie bie-

tet Werkzeuge undTechniken, umdas Investmentund die sich da-raus ergebendenIT-Prozesse erfolg-

reich zu meistern. Für die Einführung,

den Betrieb und dasManagement der IT-In-

frastruktur und ihrer zuge-hörigen IT-Services existieren

Regelwerke. Damit lassen sichIT-Prozesse an praxiserprobten Vor-

gehensweisen ausrichten und das not-

wendige Change-Management in den Kran-kenhäuser erfolgreich bestehen. Gefragt istjedoch sofortiges Handeln. IT-Systeme unddamit vor allem die Prozesse bedürfen ei-ner schnellen Anpassung an die neuen An-forderungen. Für das Management der ITund zugehöriger IT-Prozesse hat sich in die-sem Zusammenhang der De-facto-StandardITIL (IT Infrastructure Library) etabliert. DieVerantwortlichen versprechen sich vor al-lem Einsparungen durch Tools zur Prozess-automation und eine Qualitätsverbesserungder IT-Services. Beschrieben werden Pro-zesse, Rollen und Verantwortlichkeiten, diedie IT erfüllen sollte.

Professionelles Change Management kann IT-Problemereduzieren

Gefordert ist vor allem ein professionellesChange Management. Bezogen auf die ITbedeutet dies, dass im Rahmen des ChangeManagements alle durchzuführenden unddurchgeführten Änderungen an Infra-strukturkomponenten, Software oder IT-Services transparent dargestellt werdenmüssen. So bedingt das Krankenhausin-formationssystem (KIS) häufige Updates.Auch bei der Einführung der Gesund-heitskarte sind zahlreiche Änderungen anSoftware und IT-Systemen zu erwarten –zum Beispiel beim E-Rezept oder dem E-Arztbrief. Ein drittes Beispiel sind die Elek-tronische Patientenakte und die Kopplungmit einem Funktionsbereich wie der digi-talen Radiologie. Das Update der ICD10-Verschlüsselung für Diagnosen zieht eineganze Prozesskette mit sich, von der garnicht auf den ersten Blick bekannt ist, ob –abgesehen vom Krankenhausinformati-onssystem – auch noch andere Stellen be-troffen sind. Hier gilt es zunächst einmal,den Prozess zu analysieren und zu defi-nieren.

Jede Veränderung in der IT-Infrastruktursollte deutlich dokumentiert werden, da-mit etwa bei auftretenden Problemen leich-ter die Fehlerquelle gefunden werden kann.Ein fehlendes Change Management ist ei-ne der häufigsten Ursachen für Probleme

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CONTROLLING

WIND OF CHANGE FEGT DURCH DIE IT-SYSTEME

CHANGE MANAGEMENT,TOOLS UND TECHNIKEN

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innerhalb der IT. Es stellt sicher, dass einvorbereitender Schritt oder Prozess abge-schlossen ist, bevor ein nächster begon-nen wird.

IT in allen Bereichen – zunehmend komplexeSystemadministration

Ein Prozent des Gesundheitsbudgets wirdin diesem Jahr für die integrierte Versor-gung ausgegeben. Im Rahmen der inte-grierten Versorgung müssen Krankenhäu-ser daher eng mit niedergelassenen Ärz-ten zusammenarbeiten. Hier werden Pro-zesse angestoßen, die nicht nur das Kran-kenhaus betreffen, sondern auch externePartner – eine Auswirkung, die das ChangeManagement berücksichtigen muss, bei-spielsweise bezogen auf die IT-Sicherheit.Hier entwickelt sich das Internet zum ver-bindenden Element.

Immer mehr IT bedingt jedoch auch einezunehmend komplexe Systemadministra-tion. Um hier vorzubeugen, lässt sich diezunehmende Zahl an PCs mit Hilfe vonSoftware-Management-Lösungen effizientund Ressourcen sparend verwalten. Sieübernehmen die Ausstattung der PCs mitder aktuellen und benötigten Software undwissen zugleich, welche IT-Anforderun-gen an jeden PC gestellt werden. Das Up-date eines Client-Betriebssystems ist bei-spielsweise schwierig, wenn gar nicht be-kannt ist, wie viele Lizenzen zusätzlich be-nötigt werden und ob die auszustattendenPCs überhaupt über die notwendigen Sys-temvoraussetzungen verfügen. Eine so ge-nannte Configuration Management Data-base sammelt daher alle Informationenüber die IT-Ausstattung im Rahmen der

Stationskommunikation, der OP-Planung,in den Funktionsbereichen, der Verwal-tung und in den Krankenzimmern.

Medizin-Controlling sorgtfür Kostenoptimierung

Vor diesem Hintergrund ist auch das neueBerufsbild des Medizin-Controllings zu be-trachten. Medizin-Controlling überwachtdie Struktur-, Prozess- und Ergebnisqua-lität der medizinischen Leistungserstel-lungsprozesse im Krankenhaus. Durch diekonsequente Umsetzung der Prozessorien-tierung sorgt das Medizin-Controlling fürKostenoptimierung und trägt somit zu hö-herer Wirtschaftlichkeit bei. Ganz deutlichsteht hier auch der Einsatz von IT-Tech-nologien im Vordergrund. Die Informati-onstechnologie im Krankenhaus sowie dieVorbereitung und Einführung des DRG-Systems werden sogar als Aufgaben imstrategischen Bereich gesehen.

Moderne Informationstechnologie avanciertdamit im Krankenhaus zu einem wichtigenWettbewerbsfaktor. IT-Lösungen sorgen füreine schnelle Abwicklung und ermöglichenzugleich wirtschaftliches Arbeiten mit Hil-fe entsprechender Controlling-Werkzeuge.Der Patient hat endgültig den Status eines„Kunden“ erhalten, der verärgert ist, wenn

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Gregor PonhöferAbteilungsleiter im Business Center

Government der Materna GmbH: „JedeVeränderung in der IT-Infrastruktur

sollte deutlich dokumentiert werden.“

Komplexe Administration verlangt immer mehr IT

er zum Beispiel zwei Stunden auf eine Un-tersuchung warten muss. Heutige Patien-ten erwarten uneingeschränkte Transparenzbezüglich der ablaufenden Diagnostik undmöchten auch bei Änderungen schnellst-möglich informiert werden. Die IT schaffthier eine Brücke.

www. materna.de


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