Dekubitus bei Kindern –
Klinische Relevanz und praktische
Empfehlungen
Schlüer Anna-Barbara, PhD, MScN,
Pflegeexpertin APN für Haut-, Wund- und Stomaberatung
ANQ Fachtagung Dekubitus Kinder
Olten, 28.4.2015
Klinische
Pflegewissenschaft
Das Problem
–Pädiatrische Intensivpatienten sind
–Jung (2/3 < 1 J)
–Sehr jung (>40% Neugeborene)
–Extreme Frühgeborene < 32 SSW haben ein höheres Risiko
für Hautläsionen auch bei minimalstem Trauma (Nikolovski, et
al., 2008; Stamatas et al., 2010, Blume-Peytavi, 2011).
–Ein IP Aufenthalt begünstigt:
– die Entstehung von PU
–Je länger der IP Aufenthalt desto höher das Risiko(McCord et
al., 2004, Schindler et al, 2004, Escher Neidig et al., 1989).
–Hoher positive-end-expiratory-pressure (PEEP) wie
auch mechanische Beatmung erhöhen des Risiko um
ein Vielfaches (McCord et al., 2004, Schindler et al., 2007, Schlüer et
al., 2013).
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Kinderhaut
–Die Kinderhaut verändert sich mehrfach im Laufe des Lebens von Geburt bis 18 J (Butler 2007).
–Kinderhaut unterscheidet sich morphologisch und funktionell von adulter Haut (Blume-Peytavi et al., 2011, Nikolovski, et
al., 2008, Stamatas, et al., 2010).
Internevtion ISuche nach Fixationsstrategien
–Underpadding von Installationen mit möglichst dünnen Auflagen
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Weitere Präventionsoptionen für Beatmungshilfen
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Präventionsmöglichkeiten für
Beatmungsinstallationen
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–Präventionsstrategien von unterschiedlichen Installationen und
Hilfsmitteln am Patienten
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Underpadding bei iv Leitungen
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–Prävention von Fersendekubitus (iv Fixation oder unter Gips/
Schienen)
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–Prävention unter Drainagen
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Schlussfolgerungen
–Die Dekubitusprävalenz bei hospitalisierten Kindern ist hoch.
–Früh- & Neugeborene sowie Säuglinge sind, wenn sie auf der
Intensivstation behandelt werden, oft von Dekubitus der
Kategorie 1 betroffen.
–Füsse sind die häufigste Lokalisation für das Auftreten von
Dekubitus bei älteren Kinder. Bei Neugeborenen und
Säuglingen ist die Nase die häufigste Lokalisation.
–Beatmungsunterstützende Hilfsmittel erhöhen das
Dekubitusrisiko bei Neugeborenen und Säuglingen um mehr
als das Zweifache.
Schlussfolgerungen
–Dekubitusprävention beginnt mit einem zielgerichteten Risikoassessment.
–Dekubitusrisikoerfassungsskalen wie auch empfohlene Präventionsmassnahmen sind abgeleitet von Erkenntnissen und Empfehlungen für erwachsene Patienten und fokussieren nicht auf kinderspezifische Risiken.
–Eine evidence basierte Leitlinie für die Wundbehand-lung bei Kindern mit Berücksichtigung von spezifischen pädiatrischen Fakten ist nicht verfügbar.
Empfehlungen für die Forschung
–Forschung mit Fokus auf die Entstehung von Dekubitus und
pädiatrisch relevanten Risikofaktoren und daraus abgeleitet
Risikoerfassung und entsprechende zielgerichtete
Prävention ist zwingend.
–Allgemeine Forschungen zur Wundbehandlung bei Kindern
mit Berücksichtigung der kindlichen Hautstrukturen im
Wachstum ist notwendig.
Empfehlungen für die klinische Praxis
–Allgemeines Bewusstsein, dass pädiatrische Patienten eine
Risikogruppe für Dekubitus darstellen.
–Wichtig ist die frühzeitige Erkennung und Erfassung insbesondere von
Dekubitus Kategorie 1, um dann entsprechend zielgerichtete Prävention
einzuleiten.
–Hoher Bedarf an einer Leitlinie zur Prävention und Behandlung/
Therapie von Dekubitus bei Kindern: in Arbeit
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