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Page 1: Der Flüster-Lüfter-Tüftler - mould-ex.de¼sterlüfter.pdf · Nummer 289 REGIONALE WIRTSCHAFT Freitag, 14. Dezember 2018 Schwanau/Stuttgart (red/ pme). Für Martin Herren-knecht

Nummer 289 Freitag, 14. Dezember 2018REGIONALE WIRTSCHAFT

Schwanau/Stuttgart (red/pme). Für Martin Herren-knecht ist wichtig, kleine undmittlere Unternehmen zu stüt-zen. Denn gerade sie seien es,die Deutschland zu einemwirtschaftlichen Kraftfeldmachten. Der Unternehmeraus Schwanau verdeutlichtedas in Stuttgart anlässlich derVergabe des Lothar-Späth-Awards, zu dessen InitiatorenHerrenknecht zählt. Die Aus-zeichnung im Namen deseinstigen Ministerpräsidentenvon Baden-Württemberg wur-de zum ersten Mal vergeben.

Ausgezeichnet wurden dieIneratec aus Karlsruhe, diemit dem Karlsruher Institutfür Technologie kooperiet hat,die Nanopta aus Jena, die mitden Hochschulen Heidelbergund Jena zusammengearbei-tet hat, sowie die Active FiberSystems aus Jena. Auch hier

gab es Kooperationen mit derheimischen Universität, demHelmholtz-Institut sowie demFraunhofer-Institut für Ange-wandte Optik und Feinmecha-nik.

»Ein Leuchtturm sein: Dasist keine Frage von groß oderklein, sondern von Haltungund engagiertem Handeln«,lobte Herrenknecht die Ko-operation bei der Entwick-lung von Innovationen.

Jury-Mitglied und EU-Kom-missar Günther Oettinger be-tonte für die Förderer und dieJury des Awards den Schulter-schluss von Unternehmenund Wissenschaftlern für dasGelingen von Innovationen.»Wir leben in einer spannen-den Zeit, in einem Wettbe-werb der Technologien. Derheutige Abend dient der Zu-kunft von Baden-Württem-berg und Thüringen.«

Erste Preise beim Lothar-Späth-AwardAuszeichnung | Stiftung fördert Firmen

Martin Herrenknecht (von links), Altkanzler Gerhard Schröder mit seiner Frau So-yeon Schröder-Kim und EU-Kommissar GünterOettinger sind Teil der Jury des Lothar-Späth-Awards. Foto: List

Das beste Mittel gegen die Bildung von Schimmel wä-re eine sorgsame Bauweise von Häusern, bei denen die Feuchtigkeit langsam entweicht, bevor Putz und Tapete draufkommen. Da dies selten so ist, muss das zweibeste Mittel her, sagt Tobias Obert: Lüften.

n Von Patrick Merck

Ettenheim. Es ist ein metalle-ner Kasten mit vier schön ge-stalteten Auslässen – einernach oben, drei strahlen nachvorn und jeweils seitlich ab.Ein bisschen wirkt er wie eineLautsprecherbox. Im Innerendes fast würfelähnlichen Ob-jekts befinden sich allerdingskeine Lautsprecher, sondernzwei Lüfter. »Das sind Flüster-Lüfter«, sagt Obert. Er hat denKasten erfunden.

Drei Jahre, etliche Versucheund mehr als 35 000 Euro hater in die Box investiert. Vorwenigen Tagen ist die erste Se-rie montiert worden und war-tet auf Abnehmer. »Wir ste-hen da noch am Anfang«, sagtder 53-Jährige. Mit im Boot istsein jüngerer Bruder Dietmar.

Obert arbeitet als selbst-ständiger Bautrockner. Docher wird nicht nur gerufen, umauf Baustellen für wenigerFeuchtigkeit zu sorgen, son-dern auch, um bestehendenSchimmel zu beseitigen. »Und

das immer häufiger«, berich-tet der gebürtige Wallburger.

Das Problem: »Wenn derSchimmel lokalisiert, entferntund die Stelle überpinseltwurde, kommt es in wenigenJahren am gleichen Fleck er-neut zu einer Schimmelbil-dung.« Für den Handwerker

sei das ein einträgliches Ge-schäft, da er im Turnus vonvier bis sechs Jahren dort ak-tiv werden kann. »Denn, umdie Neu-Bildung von Schim-mel zu unterbinden, müssteviel gelüftet werden – vor al-lem in den Ecken und Berei-chen, in denen die Luft steht.«

Der Versuch, das Problem mitLuftentfeuchtern zu lösen,stößt bei Obert auf ein trauri-ges Lächeln. »Das geht viel-leicht in einem Wohnwagenmit zwei, drei dieser Plastik-becher, aber nicht im Wohn-oder Schlafzimmer.«

Kein Zug und ein besseres Raumklima

Tägliches Lüften ist wichtig,noch wichtiger ist aber derpermanente Luftaustausch inden Problemecken. Daher istder Antischimmellüfter sokonzipiert, dass er die Luft lei-se nach oben und zur Seite lei-tet. Damit sorgt er für einensteten Luftaustausch und eingesünderes Raumklima. Sounterstützt er mit der stetenLuftumwälzung eine gleich-mäßige Wärmeverteilung imgesamten Raum – ohne unan-genehmen Zug.

Mit einem Lüfter gegenSchimmelbildung? Das ist sosimpel, dass sich auch Obertfragt, warum da nicht längstjemand anderes auf die Ideegekommen ist. »Wahrschein-lich hat sich einfach niemanddarüber Gedanken gemacht«,sagt er. Drei Jahre hat Obertneben seiner normalen Arbeitgetüftelt, um das perfekte Ge-rät zu schaffen. Es sollte alsTeil einer Wohnung form-schön sein, leise arbeiten undkeinen Zug verursachen. Spe-zielle Flüster-Lüster, deren dierichtige Anordnung im Inne-

ren sowie eine abgestimmteLeistung hinsichtlich Luft-strom und Energieverbrauchbilden das Erfolgsrezept. Derdurchgängige Betrieb – »dafürist er ausgelegt« – soll pro Jahrbei etwa fünf Euro Stromkos-ten liegen. Betrieben wird dasGerät mit seiner Gesamtleis-tung von 1,8 Watt über eineganz normale Steckdose.

Jetzt gehe es an die Ver-marktung des patentiertenASL 100 Antischimmellüfters.Interessenten könnten »Haus-verwalter und Bauherrensein«, weiß Obert. WenigerHilfe erwartet er von Hand-werkern, die mit der Schim-melproblematik Geld verdie-nen. »Warum sollten sie et-was empfehlen, was ihnen auflange Sicht Aufträge weg-nimmt«, sagt Obert lächelnd.

WEITERE INFORMATIONEN:u www.mould-ex.de

Der Flüster-Lüfter-TüftlerErfindung | Tobias Obert hat etwas gegen Schimmel in Innenräumen / Einfache Idee umgesetzt

Ein Mann, eine Idee und der daraus entwickelte Lüfter: TobiasObert hat drei Jahre an dem Gerät getüftelt, mit dem sich dieNeu-Ansammlung von Schimmel verhindern lässt. Foto: Obert Schimmelpilze sind Mikro-

organismen, die sehr anpas-sungsfähig sind. Schon bei ge-ringer Feuchtigkeit finden siein bewohnten Gebäuden guteLebensbedingungen. Allein inDeutschland stehen rundzehn Prozent der Bauscha-densfälle in Zusammenhangmit einem Befall von Schim-melpilzen.

Pilze

INFO

Gengenbach (rimo). Diezweitkleinste der 51 Sparkas-sen in Baden-Württembergmuss im kommenden Jahrihren Vorstand neu besetzen.Weil sowohl der bisherigeVorstandschef Thomas Lau-benstein als auch der zweiteVorstand Alois Lehmann imLaufe des Jahres in den Ruhe-stand gehen werden, brauchtes zwei Nachfolger. Die sindnun gefunden.

Neuer Vorstandsvorsitzen-der wird Martin Seidel. Der53-Jährige ist seit einem Vier-teljahrhundert etwas weiternördlich beschäftigt, bei derSparkasse Rastatt-Gernsbach.Aktuell ist er dort Mitglied des

Vorstandes. Zum 1. Juli kom-menden Jahres soll er Nach-folger von Thomas Lauben-stein werden.

Zweiter Mann an der Spitzewird Matthias Heck sein, dervon der Volksbank Ettlingenins vordere Kinzigtal wech-seln wird. Er tritt dann im Sep-tember 2019 die Nachfolgevon Alois Lehmann an.

Mit einer Bilanzsumme vonzuletzt 454 Millionen Euro istdie Sparkasse Gengenbach diezweitkleinste im Land. Einzigdie Sparkasse St. Blasien istnoch kleiner.

WEITERE INFORMATIONEN:u www.spk-gengenbach.de

Seidel folgt auf LaubensteinVorstand | Sparkasse Gengenbach stellt personelle Weichen

Martin Seidel wird als Vor-standsvorsitzender aufThomas Laubenstein fol-gen. Foto: Sparkasse

Herbolzheim (rimo). DerKunststofftechniker SLG mitSitz in Bernau und einemWerk in Herbolzheim hat nunzwei Geschäftsführer. NebenInhaber Dieter Stockkampwird SLG auch von DieterHalbfas geführt. Der 47-Jähri-ge war 2017 als Vertriebsleiterzu SLG gekommen. SLG be-schäftigt 280 Mitarbeiter.

Doppelspitze bei SLG-Kunststoff

Kehl (red/pme). Energie ver-lässlich da zur Verfügung stel-len, wo es die Bedingungennicht wirklich zulassen. Dasist das Spezialgebiet derKehler Intech. Herzstück ihrerTechnologie ist ein Container,der an erneuerbare Energie-quellen wie Solar, Wasseroder Wind gekoppelt wird.»Da Strom aus Sonne undWind nicht konstant zur Ver-fügung steht, ist der Energie-container mit einem entspre-chenden Stromspeicher, Not-stromgenerator und der not-wendigen Steuerelektronikausgestattet«, erläutert Ge-schäftsführer Christoph Voll-mer. Entwickelt wurde das

System, um Diesel- oder Flüs-siggas-betriebene Generato-ren durch erneuerbaren Ener-giequellen zu ersetzen. »DasSystem ist somit als Alternati-ve zu einem Netzanschluss inabgelegenen Gebieten ein-setzbar.«

Die vor 18 Jahren gegrün-dete Intech zählt aktuell zuden Unternehmen, die imRahmen eines Programmsrund um erneuerbare Ener-gien in Zusammenarbeit mitder Deutschen Energie-Agen-tur, dem dena-RES-Pro-gramm, ein Referenzprojektinstallieren darf. Mit diesemvom Wirtschaftsministeriumgeförderten Programm unter-

stützt die Energie-Agenturdeutsche Unternehmen, dieTechnologien zur erneuerba-ren Energie in Auslandsmärk-ten etablieren möchten.

Die Referenzanlage soll imElsass aufgestellt werden. DerBetrieb »Un Jardin et des Grai-nes« habe sich abseits desStromnetzes als Aussiedlerhofentwickelt. Der Intech-Ener-giecontainer wird die Strom-versorgung – gespeist von derSonne – übernehmen. Für denBiobauern ein Stück mehr ge-lebte Nachhaltigkeit, so diePressemitteilung aus Kehl.

WEITERE INFORMATIONEN:u www.intechcleanenergy.de

Alternative zum NetzanschlussUnternehmen | Intech darf Referenzanlage im Elsass installieren

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