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Page 1: Der Nachweis von Phenylbrenztraubensäure (PBTS) im Harn

4. Auf Physiologie und Pathologie bezfigliche. 77

nach Abbrechen der zugesehmolzenen Spitzen auf der einen Seite ein Mundstiick aufgesetzt und auf der anderen Seite ein Megbeutel angeschlossen, der mit einem Atemzug wall aufzublasen ist. Wenn keine Verf~rbung eintritt, liegt der Blut- alkoholgehalt unter 0,03~ Griinf~rbung der gesamten Schicht entspricht einem Bluta!koholgehalt yon mehr als 2~ eine Marke anf dem RShrehen kermzeiehnet den Gehalt yon 0,70]00 Blutalkohol. Die Werte sind befriedigend reproduzierbarL StSrungen treten vor allem mit niedrig siedendem Estern und Aceton, oder auch durch Aromastoffe (PfefferminzSle) auf. H. KURTE~ACKE~.

Zur Bestimmung des Kohlenoxydhiimoglobins (HbCO) im Blut eignet sich naeh A. S. A~vIN e die Absorptionsmessung im Ultrarot. HbCO absorbiert im Ultra- rot praktisch gar nicht, w~hrend Oxyh~moglobin (Hb02) ein breites Absorptions- band mit einem Maximum im Gebiet yon 920 m# aufweist. Zur Analyse werden aus dem Finger 0,2 ml Blur entnommen, im Reagensglas mit 0,6 ml 0,4~oiger Ammo- nialdSsung verdtinnt und in eine K/ivette iibergefiihrt. In einer gleichgroBen Ktivette wird parallel die Absorption yon Wasser gemessen. Zur Aufstellung der Eichkurve dienen Blutproben mit versehiedenem H/~moglobingehalt, die man mit CO sgttigt und in verschiedenen Verh~ltnissen mit frischem, nicht CO-ha]tigem Blut verdtinnt. Die Genauigkeit der Methode betr~gt • 2~o. Das Verfahren kann an- gewandt werden zur Bestimmung von HbCO bei ehronischer Einwirkung yon CO auf den Organismus. Der Vorzug der Methode vor anderen Bestimmungsarten beruht in der geringen, zur Analyse notwendigen Blutprobe. A. T~oFI~OW.

Der Nachweis yon Phenylbrenztraubensiiure (PBTS) im H a m gelingt naeh W. KEvP 3 einfach mit Hilfe der Papierchromatographie. Arbeitsweise. 0,01 bis 0,2 ml frisehen Itarns (die Menge richter sich naeh der Intensitat der Eisenchlorid- reaktion im Reagensglas) werden mit einem der unten angegebenen LSsungsmittel chromatographiert. Vor der Zugabe des LSsungsmittels bleibt der Papierstreifen einige Stunden in der mit den LSsungsmitteld~mpfen ges/~ttigten Kammer, die yon Stickstoff durchstrSmt wird. Bei hohen PBTS-Konzentra~ionen und sehnell laufenden L6sungsmitteln ist die Stiekstoffatmosphi~re entbehrlieh. Das Chromato- gramm wird im warmen Lnftstrom schnell getrocknet und mit 0,2 n FeC13-LSsung bespriiht. PBTS erscheint als moosgriiner, rasch verschwindender Fleck. Erfassungs- grenze: 1 #g. Eine anni~hernde Sch/~tzung der PBTS-Menge ist durch Chromato- graphieren einer Verdiinnungsreihe mSglich. Reaktionen yon anderen Harnbestand- teilen: Paraoxy-PBTS: lindgrtine, sehr sehnell verschwindende F~rbung. Bili- rubin: gelbgriiner, langsam auftretender und best~ndiger Fleck (Biliverdin). MilchsSure: hellgelbgriiner undeutlieher Fleck. Mclanogen: schwarzgrfin bis sehwarz. Als LSsungsmittel bew/~hrten sich u.a. 1. n-Butanol-Eisessig-Wasser (4:1:5), R~ 0,90. 2. Chloroform-Eisessig-Wasser (2:2:1), R~ 0,81.3. Eisessig-Wasser (I: I), Rf 0,73. 4. Wasser, R~ 0,70. I:[. SPERLIC]:L

Der Naehweis yon Morphin und Morphinderivaten in Urin nach W. I)EO:KEgT 4 vcird dnreh Novalgin gest6rt, wie J. B~I~LIC~ 5 feststellte. Novalgin und sein rotes

1 Vgl. auch G~OSSKOPF, K.: Angew. Chem. 63, 306 (1951); vgl. diese Z. 136, 231 (1952).

2 Gig. i San. (Hyg. u. Sanit~tswes.) 1953, H. 4, 50 [Russiseh]. Zentr. wiss. Inst. Sanit~tswesen, Erisman.

3 Itoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 291, 223--228 (1952). Freie Univ., Berlin. 4 Vgl, diese Z. 112, 241 (1938). 5 Pharmaz. Zentralhalle Deutschland 91, 425--427 (1952). Sti~dt. Kranken-

anstalten, Braunschweig.

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