Desertifikation
Ein globales Umweltrisiko
Seminarkurspräsentation von Hannah Kappis 9. Juli 2007
Gliederung
1. Einleitung
2. Definition – Was ist Desertifikation?
3. Das Wirkungsgefüge Desertifikation
3.1. Indikatoren
3.2. Ursachen
4. Bekämpfungsmaßnahmen
5. Bewertung der vorgestellten Ansätze
1. Einleitung
2. Definition – Was ist Desertifikation?
Le Houérou (1976):
„...Desertification is a man-induced phenomenon, aggravated by climatic circumstances...“
• überwiegende Ursache: Eingreifen des Menschen
• Klima spielt als Verstärker eine Rolle
• ehemals fruchtbare Zonen werden irreversibel zerstört
• Desertifikation Dürre
3. Das Wirkungsgefüge Desertifikation
Vegetative Indikatoren:
• zerstörte Vegetationsdecke
• Aussterben von weniger robusten
Pflanzen und Weidepflanzen
• Ausbreitung von Wüstenflora
• Wald- und Buschbrände
3.1. Indikatoren
Zerstörtes Weideland in Australien
Feuerresistenter Affenbrotbaum
Hydrologische Indikatoren:
• nachhaltige Austrocknung des Bodens
(Aridifizierung)
• Absenkung des Grundwasserspiegels
• verminderte Abflussmengen z.B. in Wadis
• Ausbleiben von periodischen Flutereignissen
Pedologische Indikatoren:
• verstärkte Erosion des Bodens
• Freilegung von Bodenkrusten
• zunehmende Versalzung des Bodens
Salzkrusten in Death Valley, USA
Morphodynamische Indikatoren
= Änderungen z.B. in äolischen und fluvialen Prozessen
• Wirksamkeit der äolischen Kräfte wird verstärkt
• Erosion durch Windeinwirkung wird extrem begünstigt
• Mobilisierung von Wanderdünen
• erhöhter Staubgehalt der Luft, vermehrte Sand- und Staubstürme
• Zunahme der Intensität von Flutereignissen Überschwemmungen
3.2. Ursachen
Klimatische Ursachen
• grundsätzlicher Einfluss: herrschendes Klima in der betroffenen
Region
• vor allem betroffen: semiaride und aride Zonen
• Dürreperioden
• insgesamte Erwärmung und Austrocknung auf der Erde
( globale Erwärmung)
Anthropogene Ursachen
• falsche landwirtschaftliche Nutzung von ariden Gebieten
• z.B: Überbeanspruchung von Ackerland
falsche Bewässerungs- und Anbaumethoden
Anwendung von Pestiziden
nicht angepasste Landmaschinen
• Abholzung und Brandrodung zur Land- und Brennholzgewinnung
• stetiges Bevölkerungswachstum
• ungünstiges Landrecht bzw. Verständnis von Landbesitz
4. Bekämpfungsmaßnahmen
Erosionsschutz
• Aufforstung mithilfe von Pflanzlöchern
• Anlage von von Erd- und Steinwällen parallel
zum Hang
• Berieselung mit Schweröl
Sicherstellung der Wasserversorgung
• Anlage von Wasserstauanlagen
• Zisternen und Staubecken versorgen sowohl
Bevölkerung als auch Boden mit ausreichend
Wasser
Anpassung der Anbau- und Weidemethoden
• Vermeidung von Monokulturen
• Einhaltung der Bracheperioden
• Reduzierung der Viehherden
• Vorbild Nomadentum Bewirtschaftung der Weiden im
Rotationsprinzip
Monitoring
• präventive Fernerkundungstechnik
• Gefährdungen und Schäden werden in regelmäßigen Abständen
kontrolliert
• ein umfassendes Monitoring sollte Folgendes beachten:
Zustand der Vegetation
Staubtransport
Dünenbewegungen
Wanderverhalten von Viehherden und Wild
Aussagen über Landbewirtschaftung
Aussagen über hydrologische Gegebenheiten
5. Bewertung der vorgestellten Ansätze
• Monitoring: interessantester und fortschrittlichster Ansatz
Eingriff bereits in einem Stadium möglich, in dem die
Rekultivierung noch relativ einfach ist
• Entwicklung der benötigten Technik befindet sich noch im
Anfangsstadium
• Industrieländer müssen finanzielle und wissenschaftliche
Unterstützung leisten
Aber:
• Mangel an Know-how und finanziellen Möglichkeiten verurteilt viele
Projekte zum Scheitern
• Pläne werden als Strategie zur Steigerung des
Wirtschaftswachstums anstatt als ökologische Maßnahme
betrachtet
Wichtig:
• Aufklärung der Bevölkerung
• Beachtung der spezifischen lokalen Bedingungen vor Ort
(„Global denken – lokal handeln“)
Fazit:
• trotz der verschiedenen Möglichkeiten zur Bekämpfung breitet sich
Desertifikation großflächig weiter aus
• betroffene Bevölkerung verschließt Augen vor gravierenden
Auswirkungen und verweigert die Kooperation
Eine allgemeingültige Methode, um Desertifikation erfolgreich zu bekämpfen, gibt es (noch) nicht.
Am wichtigsten im Kampf gegen die Versteppung sind die ausführliche Aufklärung der Bevölkerung und die gemeinschaftliche Arbeit von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft.
http://de.wikipedia.org/wiki/Desertifikation
http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCste
http://www.scinexx.de/index.php?cmd=focus_detail&f_id=67&rang=1
http://www.geographie-diplom.de
http://www.gtz.de/de/themen/umwelt-infrastruktur/11720.htm
http://www.iydd2006.de/desertifikation.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Bodenerosion
http://de.wikipedia.org/wiki/Geomorphologie
Mensching, Horst (1990): Desertifikation. Wissenschaftliche
Buchgesellschaft, Darmstadt
Quellen:
Der Mensch bringt sogar die Wüste zum Blühen. Die einzige Wüste, die ihm noch Widerstand
bietet, befindet sich in seinem Kopf.
Ephraim Kishon