Presseinformation
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Stuttgart, 28. Mai 2014
von Michael Beck
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Magie der runden Zahl
Ein fünfstelliger DAX-Stand – wer hätte das nach dem Lehman-
Crash 2008/2009 jemals erwartet? Vielleicht für künftige
Börsenzeiten 2020 oder 2030, aber nicht schon innerhalb einer
ohne größere Pause seit 2009 andauernden Hausse-Phase. Nun
ist es schon 2014 so weit, es fehlen noch knapp 40 Punkte bis
zum Erreichen der magischen 10.000 Punkte im DAX. Es darf
damit gerechnet werden, dass diese Marke zumindest getestet
wird. Ob diese Aktienstände dann nachhaltig sind, ist noch nicht
sicher, denn die jüngste Aufwärtsbewegung zeichnet sich wieder
einmal vor allem dadurch aus, dass die Marktteilnehmer
sämtliche Risiken ausblenden.
Natürlich ist es erfreulich, dass die Präsidentenwahl in der
Ukraine einigermaßen friedlich (wenn auch ohne Ostprovinz-
Beteiligung) vonstatten ging. Die jüngsten Kampfhandlungen
lassen eine deutliche Entspannung der Lage jedoch in weite
Ferne rücken. Die schockierenden Wahlergebnisse rechts- bzw.
protestlastiger Parteien in England und Frankreich werden
ebenfalls völlig ignoriert. Zumindest die Lage in Frankreich als
einem der wichtigsten Euro-Länder, sollte aber genau beobachtet
werden. Die wirtschaftliche Entwicklung lässt bereits zu
wünschen übrig. Nicht auszudenken, wenn in einem Euro-
Kernland eine Partei an die Regierung käme, die als Hauptziel
den Euro-Austritt verfolgt. Geopolitische Risiken, wie der Syrien-
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Konflikt oder die Spannungen im chinesischen Meer spielen
sowieso (noch) keine Rolle an den Aktienmärkten.
Die Erklärung für diese Sorglosigkeit liegt in dem nahezu
unbegrenzten Vertrauen in die europäische Zentralbank. Das
Versprechen Draghis, alles für die Rettung des Euros zu tun und
im Zweifel unbegrenzt Staatsanleihen aufzukaufen, hat die
Märkte bis heute beruhigt. Der jüngste Anstieg in Richtung der
magischen Zahl ist ebenfalls vor allem durch das in Aussicht
gestellte geldpolitische Maßnahmen-Paket der EZB begründet.
Die konjunkturelle Entwicklung ist zwar in Deutschland gut, aber
in Europa insgesamt unbefriedigend. Ein schwächerer Euro
könnte da helfen. Inwieweit die Aktiennotierungen vor diesem
Hintergrund in dieser Höhe nachhaltig sind, mag die Zukunft
zeigen. Nicht auszudenken wäre allerdings eine Nicht- bzw.
Untererfüllung des geldpolitischen Versprechens der EZB. Die
Märkte erwarten das „Maßnahmenbündel“ zur Stärkung der
Wirtschaft und Versorgung des Euro-Geldmarktes.
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www.privatbank.de/presse
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