Studienfragen
1. Welche Strukturmerkmale haben Organisationen?
2. Wie ist der Sport in Deutschland organisiert?
3. Wie ist die Sportselbstverwaltung in Deutschland
strukturiert?
4. Was ist unter der öffentlichen Sportverwaltung zu
verstehen und welche Aufgaben hat sie?
Gliederung
1 Einleitung
2 Die Organisationsstruktur des Sports in
Deutschland
2.1 Die kommerziellen Sportanbieter
2.2 Sportvereine und Sportverbände
2.3 Die öffentliche Sportverwaltung
3 Zusammenfassung
1 Einleitung
Was sind Institutionen?
Was sind Organisationen?
Wie ist der Sport in
Deutschland organisiert?
Institution
• Komplex sozialer Regeln einer Großgruppe oder Gesellschaft
• generell die mit normativer Geltung belegte soziale Wirklichkeit
• „bewährte Problemlösung“ für den Alltag
• hat keine eigenen Mitglieder
• ist häufig Träger von Traditionen
• ist durch nachdrückliche Wertzuschreibung gekennzeichnet
• Organisationen gehören zu den Institutionen
Organisation
• Bereich rationaler, planmäßiger Kooperation zwischen Menschen zur Erreichung bestimmter Ziele (= Prozess)
• definiert Ziele, Mitgliedschaft, Verfassung und Organisationsabläufe (= Zielstellung)
• hat eine interne horizontaler und vertikale Gliederung (= Struktur)
• meint nicht nur eine Struktur oder Ordnungsprozess, sondern auch ein Kollektiv von Personen (= Gemeinschaft)
• besitzt keine allgemein anerkannte Wertzuschreibung, weil Organisationen konkrete Interessenorganisation sind
Vorteile von Organisationen
Verstärkung (mehr von Demselben)
Ergänzung (Kombination von Verschiedenem)
Ausdehnung (Koordination im Raum)
Nachteile von Organisationen
Trägheit (wegen der Koordination)
Verlust von Interaktion (insbesondere in der
Selbstbestimmtheit und Wahrnehmung der
Elemente)
Sportorganisationen sind Sportanbieter, die Mitgliedern bzw. Kunden:
1. die Möglichkeit zum Erlernen und zur Ausübung einzelner Sportarten und Sportpraxen bieten
2. über das Sportgeschehen informieren
3. die Sachausstattung – Geräte, Ausrüstungsgegenstände, Kleidung, Sportanlagen u. Ä. – bereitstellen.
Organisationsbereiche der Sportpraxis
kommerzielle Sportanbieter
Sportvereine und Verbände
öffentliche Sportverwaltung
Sekundäranbieter von Sport
2.1 Kommerzielle Sportanbieter
= Gewerbesport, Erwerbssport
• Fitness-Studios, Fitnessanlagen
• gewerbliche Sportanlagen unterschiedlichen Typs
• Schulen für Sportarten wie Kampfsport, Schwimmen, Fechten, Segeln, Reiten, Surfen und Flugsport
• Ballett-, Tanz- und Gymnastikschulen
• Sportanbieter mit zeitlichen begrenzten Sportangeboten an häufig wechselnden Standorten
• Anbieter des Gesundheitswesens (Praxen für Physiotherapie, Rehabilitationszentren)
Strukturmerkmale von Sportvereinen
• freiwillige Mitgliedschaft
• Unabhängigkeit von Dritten (vom Staat, von
Kommerz)
• Orientierung an den Interessen der Mitglieder
• demokratische Entscheidungsstrukturen
• ehrenamtliche Mitarbeit
Die zehn größten Spitzenfachverbände des DOSB
Verband Anzahl der Mitglieder 2014 Anzahl der Mitglieder 2012
DFB 6.851.892 6.800.128
DTB (Turner) 5.018.819 4.967.401
DTB (Tennis) 1.445.117 1.504.112
DSB 1.373.980 1.394.060
DAlpenV 1.010.721 918.553
DLV 832.297 860.120
DHB 786.748 818.640
DReit.V 697.067 718.965
VAngelfischerV 671.544 628.066
DGV 637.735 624.569
Stand Herbst 2014
Organisation der deutschen Sportselbstverwaltung (seit 2006)
sportartenbezogen Sportler
überfachlich
Sportverein
Landesfachsportverbände Stadt/Bezirks/ Kreis-Sport-
verbände
Sport-Spitzenverbände (62) Landessportverbände (16)
Stimmenmehrheit der 34
olympischen Spitzenverbände
Deutscher Olympischer
Sportbund (DOSB)
in der Mitgliederversammlung
(229 Stimmen)
Verbände mit besonderer Aufgabenstellung (20) 15 persönliche + alle deutschen
IOC-Mitglieder (2)
2. 3 Öffentliche Sportverwaltung
• Bund – BMI („Sportminister“)
– Deutscher Bundestag (Sportausschuss)
– BISp
• Länder – Sport- und/oder Kultusministerien
– Landtage (Sportausschüsse)
– Kommunen Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister des Innern
– Kreistage, Gemeinderäte (Sportausschüsse, Schul-, Kultur- und Sportämter)
Subsidiaritätsprinzip der Sportförderung
normatives Unterstützungsprinzip der katholischen Soziallehre
Hilfe zur Selbsthilfe, wenn die Kräfte der kleineren Sozialeinheiten nicht
mehr ausreichen
helfende Ergänzungsleistungen des Staates für die
Selbstverantwortung des Sports
Freiwilligkeit der Leistungen, ohne die Unabhängigkeit des
Sports zu beeinträchtigen
Steuer- und Versicherungsprivilegien
Aufgaben der öffentlichen Sportverwaltung
• Sportförderung in den Bereichen:
– Leistungs-, Breiten- und Gesundheitssport
– Sportstättenbau
– Unterhaltung öffentlicher Sportanlagen
– Sportmedizin
– Aus- und Weiterbildung
– Veranstaltungen
– Schulsport
– Hochschulen
3 Zusammenfassung
Organisationsformen des Sports
nicht-organisatorischer Sport
staatliche Sportanbieter
kommerzielle Anbieter
Sportvereine
Sportverbände
Sekundäranbieter
Literatur
• Heinemann, K. (2007). Einführung in die Soziologie des Sports (5.,
völlig neu bearb. Aufl.). Schorndorf: Hofmann.
• Nagel, S. (2006). Sportvereine im Wandel. Akteurstheoretische
Analysen zur Entwicklung von Sportvereinen. Schorndorf: Hofmann.
• Röthig, P., Prohl, R. & a. (Hrsg.). (2003). Sportwissenschaftliches
Lexikon (7., völlig neu bearb. Aufl.). Schorndorf: Hofmann.
• Deutscher Olympischer Sportbund. Zugriff unter http://www.dosb.de/
am 07. 01. 2013.