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Berieht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 437

laufenden Aminosguren, wie Leuein, Norleucin, Pheuylalanin, Norvalin und andere, breit ausgezogene, verwasehene Tfipfel. 4. Homologe Aminosguren zeigen mit waehsender Kohlenstoffzahl in allen Medien steigende R~-Werte. 5. Bei isomeren Verbindungen weist die Aminosgure mit gerader Kette in allen Medien den hSheren l%~-~;ert auf. - - Auch fiir Peptide werden bestimmte Regein aufgestellt.

In der dritten Mitteilung beschgftigen sich die Verfasser mit der Trennung der isomeren Leucine. Eine systematische Priifung der Verhgltnisse ergab bei ein- dimensionaler Teehnik mit Butanol bzw. Butanol/Eisessig keine brauehbaren I~esultate, weil die damit erzeugten Tfipfel l~eigung zu einer sehr ungiinstigen, Ignglieh-eliiptisehen Form mit Aehsenverh~ltnissen zwisehen 8 und 2 (abhgngig yon der Papiersorte !) zeigen. Eine glatte Trennung ist jedoch mit Pyridin/Amylalkohol 1 mSglieh; mit diesem Gemisch tritt keine stSrende ,,UbeEappung" ein. Bei zwei- dimensionaler Teehnik karm (sogar bevorzugt !) in der ,,zweiten l%ichtung" aueh Butanol/Eisessig = Verwendung finden, zumal hierdurch eine besonders saubere Trennung yon Norvalin und Phenylalanin erzielt wird. Die Trennung Leucin- Isoleucin erwies sieh nieht nur in kiinstlichen Aminosguregemischen, sondern auch in Caseinhydrolysaten als mSglich und befriedigend. Es wird ein starker Einflul~ der Faserrichtung auf die l%1-Werte beobachtet. R. KLOC~:~A~.

~ber den EinfluB des Siiuregrades auf die Mitf~llung yon Kobalisullid mit aus- fallendem Zinn(IV)-sulfid stellten S. H. SI~O~SE~ und hi. H. BOOTH a Unter- suehungen an. 0,3 m KC1-LSsungen, die in 100 ml je 100 mg Zinn und 100 mg Kobalt enthielten, wurden mit entspreehenden Zus~tzen yon Salzs~ure oder Kali- lauge auf versehiedene pH-Werte zwisehen 1 und 4,5 gebracht, worauf man in der Kochhitze 5 rain lang einen rasehen Sehwefelwasserstoffstrom dureh die LSsungen leitete. Naeh 45 min filtrierte man, wusch die 1Niederschl~ge mit HaS-ges~ttigter 0,3 m KC1-LSsung, bis das Wasehwasser Co-frei war, und bestimmte schliel~lich den Kobaltgehalt im Filtrat polarographisch. Zum Vergleieh wurden zinnfreie Kobalt- 15sungen der gleichen Behandlung unterworfen. Die Versuche ergaben, dab Kobalt- sulfid in zinnfreien LiSsungen bei p~ 3, in zirmhaltigen LSsungen sehon bei etwas niedrigerem pH-Wert auszufallen beginnt, wobei offenbar die Zinnsulfidteflchen Kerne ffir die Kobaltsulfidbildung liefern. Die Oberfli~che der gefiillten Sulfide ist in Gegenwart der gro]]en in L~isung befindlichen Mengen Kobalt mit adsorbiertem Kobalt ges~ttigt, die adsorbierte Menge bleibt innerhalb des untersuchten p~- Bereiches unverandert. Die Versuchsergebnisse stimmen mit Beobachtungen anderer Autoren tiberein, ft. Z ~ L ~ R .

II. Chemische Analyse anorganiseher Stoffe.

Die photometrische Bestimmungsmethode yon kleinen Mengen Titan, fiber die E. t t I ~ s and D. F. BoLcz 4 berichten, beruht auf der Bildung eines stabilen, gelb gefgrbten Komplexes mit Ascorbins~iure. Das Absorptionsmaximum des Komplexes liegt bei 360 m#. Das BEE~sche Gesetz ist ffir Titankonzentrationen yon 0,1 bis 25 #g/ml erffillt. Bei Anwesenheit yon 1O/~g Ti/ml stSren 1000/~g/ml folgender

1 35 Vol% Pyridin (rein, S-frei, Kp. 115/16 ~ C), 35 VolVo Ggrungsamylalkohol (Kp. 130/32 ~ C), 30 Vol~ Wasser. J~ltere Mischungen fgrben sich gelb, wobei die Verteilungs- bzw. Trennwirkung abnimmt.

2 70 VolVo n-Butanol (Kp. 115/17 ~ C), 7 Vol% Eisessig (p. a.), 23 Vol% Wasser. Eine gegebenfalls auftretende Triibung lgBt sich durch Zusatz einiger Tropfen Eis- essig beseitigen.

a Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 7, 27 (1952). Univ. Austin, Tex. (USA). Analyt. Chemistry 24, 947 (1952). Wayne University, Detroit, Mich. (USA).

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438 Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe.

Elemente nieht: A1, Ba, Ca, Co, Cr, Cu, FeII, FeIII, •, Mg, Mn, Na, NH4, Ni, Sr, WvI, C1-, NO 3- und SOa--. Wenn mehr als 100 #g/ml vorhanden sind, stSren: POa a-, SiOa-- , MoV, Vv. ~luor stSrt auch in kleinen Mengen. Der pH-Wert hat im Mel~voinmen in den Grenzen yon 3,5--6,0 keinen Einflul3. - - Aus/i~hrung. Von einer titanhaltigen LSsung (1--50 #g Ti/ml) pipettiert man einen aliquoten Teil (etwa 20 ml) in einen 50 ml-MeBkolben, ffig~ 10 ml Ascorbins~ure16sung [in 100 ml 1,00 g ~aI~ISOa und 2,5 g 1-Aseorbins~ure (Merck) enthaltend] und 5 ml konz. Essigs~ure zu und mischt sorgf~ltig durch. Danaeh wird mit 5 n Natronlauge auf p~ 5 ein- gestellt und bis zur Marke verdfinnt. Die Messung erfolgt in 10 ram- Quarzkfivette gegen Blindansatz bei 360 m/~. Es ist abet auch Messung im sichtbaren Bereich bei etwa 400--420 m# mSglich. Die Eichkurve wird mit Titantest16sung aus Kalium- titanoxalat, deren Gehalt man gravimetriseh ermittelt hat, nnter den gleichen Bedingungen aufgestellt. Die F~rbung ist fiir 12 Std konstant. Bei der Analyse yon Kalkstein, Ton, Sflicaten und Stahlproben muB die Kiesels~ure mit FluI3- und Schwefels~ure abgeraucht, danach der Rtickstand im Platintiegel mit Soda auf- geschlossen und schlieBlich mit Salzs~ure ge16st werden. Dann kann man wie an- gegeben welter arbeiten. Einige Beleganalysen yon Standarclproben mit Gehaiten yon 0,03--0,9% Ti zeigten gute ~bereinstimmung. Der Analysenfehler lag max. bei ~: 2,0% des Sollwcrtes. It . POHL.

Fill' die eolorimetrische Wismutbestimmung haben J. GUPTA und K. P~ASA]) S ~ S A n ~ 1 in der :Di~thylverbindung des Dithiocarbamidohyclrazins (CsHsNH �9 CS �9 N t t N H �9 CS �9 NI t �9 Calls) , ein noch geeigneteres Reagens gefunden als Dithio- carbamidohydrazin e. Mit dem neuen Reagens geben Wismutsalze eine dunkel- orange gefarbte L6suug, die den sehr best~ndigen und in Chloroform gut 15slichen Komplex ]~i2(Cs~-I12N4S2)a enthalt. Mit Chloroform kann der Xomplex ausgeschfittelt und dadurch angereichert werden. Man extrahiert Mengcn yon 0,02--1,2 mg Bi am besten im pg-Bereieh yon 2,4--2,7 mit 20 ml CHCls. Die Farbtiefe folgt dem BsnR- schen Gesetz. - - ]~lei-, Xupfer-, Quecksilber- und Kobaltsalze geben mit dem Reagens in neutraler oder schwachsaurer L6sung quantitative Fgllungen, und zwar f~llt Blei aus essigsaurem Medium mit einer LSsung des Reagenses in Aceton als hellgelbes Pb(CsH12NaSe); Xupfer fgllt aus essigsaurer LSsung mit einer 2%igen ammoniakalisehen LSsung des Reagenses als schwarzer volumin5ser Niederschlag yon der Zusammensetzung Cu(CsH~N~S~). Bm(~IT F~ES~VS.

Die Bestimmung yon kleinen Mengen Vanadin neben gro~en Mengen yon Uran macht Schwierigkeiten, da d~s Uran durch seine Farbe die Erkennung des End- punktes der Titration mit Permangan~t erschwert. Zur Abhilfe schl~gt S .H. S~o~sE~ s vor, Vanadin naeh Zusatz yon Kupferron mit Chloroform ~uszu- schfitteln und dadurch yon Uran zu trennen. - - Arbeitsweise. Man versetzt die zu untersuchende L6sung mit 40 ml Schwefels~ure (1 : 1), verdfinnt mit H~O ~uf 100 ml nnd fiigt zur Oxydation etwa vorliegender niedriger Wcrtigkeitsstufen des Vanadins 0,5%ige KMnOa-LSsung bis zur bleibenden Rosafi~rbung zu. Dann versetzt man in einem 250 ml-Scheidetrichter mit 6% iger w~l]riger Kupferronl6sung im Uberschu~ und sehiittelt mit 30 ml Chloroform gut aus. Nach Trennung yore Chloroform- auszug wird die w~tBrige Phase noch einm~l ebenso behandelt; die beiden Chloro- r werden miteinander vereinigt. Man gibt jetzt 10 ml Schwefels~ure (1:1) hinzu, vertreibt das Chloroform vorsichtig, zerstSrt das Kupferrat und das iiberschfissige Kupferron, indem man nach Hinzuffigen yon 20 ml konz. Salpeter-

1 j . Indian chem. Soc. 28, 89 (1951). 2 Gm~TA, J. , und B. CHAKRAB~TTr: J. Sei. a. Industr. Res. 8 B, 133 (1949) ; vgl.

diese Z. 131, 359 (1950). 3 Ana l ehim. Acta (Amsterdam) 7, 33 (1952). Univ. Austin, Tex. (USA).


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