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406 ]~ericht: Chemisehe Ana]yse anorganiseher Stoffe.

tionslSsung erreicht werden, die in der ersten Waschflasche 200 g SnCI~- �9 2H~O im Liter konz. Salzsaure aufwies und in der zweiten Flasche 500mI konz. HC1 und 500 ml Wasser. So wurde gleiehzeitig StOrung durch ent- weichende HCl-Nebel vermieden. In Auwesenheit yon nahezu 100 g Stick- oxyden gelingt die quantitative Bestimmung des S Q dureh Herabsetzung der Durchsauggeschwindigkeit auf 6 l/St& nnd Anwendung einer t /eduk- tionslSsung in der ersten Waschflasche yon 330 g SnCI~ �9 2 HsO im Liter konz. Salzsaure. Zu vermeiden ist ferner der tote Raum fiber der Flfissigkeits in der ersten Wasehflasche. Wegen der hohen Umsetzungsgeschwindigkeit SO~ --- SO s ist die t/eaktion der hSheren Stickoxyde mit SO~ vor und wah- rend des Einleitens der Gase nicht zu verhindern. H. FREYTAG.

Die volumetrische Bestimmung geringer Mengen liJslieher Sulfate, ins- besondere die leichte Erkennung des Endpunktes naeh einer neuen Teehnik~ besehreiben C. L. OGG, C. O. W~ILLITS und F. J. Co0P~R 1. Sie beruht auf der Verwendung eines Standard-Liehtfilters, das sowohl die beim Titrations- endpunkt auftretende F~irbung bestimmen l~il3t, als auch einen kontinuier- lichen Vergleich der Farbe der LSsung gestattet. Die hierzu erforderliche Einriehtung besteht aus einem rechtwinkligen TitrationsgefaI~ (Absorptions- kiivette) yon 25 • 2 1 5 mm GrSl~e, dem Liehtfilter .mit 37% spektraler Durchl~issigkeit bei der Wellenl/inge 550 ~= 2raft und zwei 5 ml-Btiretten, die in 0,01 ml untergeteilt sind. Titrations~ef~il3 und Lichtfilter werden neben- einander an einer Opalglasplatte befestigt. Die Belenehtung erfolgt yon unten unter gleichzeitiger Abdecknng der yon der Kiivette nicht beanspruch- ten Glasplattenfl~iche. Bevorzugt wird Fluorescenz!ieht.

Die zu untersuchende L~sung wird bei Gegenwar~ yon viel Carbonat mit ttNOs anges~uer~ und gekoeht. Sgm~liche LSsungen, ob saner oder alkalisch, werden auf ein p~ yon 6,5-7,5 gebracht nnd die neutrale Fliissigkeit wird in das Titrationsgefi~/~ iibertragen, wobei das Gesamtvolumen 15 ml nicht iibers~eigen soll. 0,08 g Tetrahydr- oxychinon (teehn.) crier Dicalciumrhodizonat werden als Indikator zugefiigt, gelSs4; und die LSsung wird mit dem gleiehen Volumen 95%igem A~hanol verdfinnt. Sodann wird mit BaC12-LSsung bis zum Auftre~en der bestS~ndigen, dem Farbfilter entspre- ehenden F/irbung titriert. An diesem Funkte muf~ 1-2 3/iinuten geriihrt werden, um sicher zu sein, dal3 die orangerote F/~rbung nich~ zuriickgeht. Der Endpunkt ist er- reicht, wenn ein Tropfen der Me/3fltissigkeit ein ~ieferes Rot als das Farbfilter vet- urs~ch~. Die zu benutzende 0,02 n BaC12-LSsung wird gegen eine 1,8140 g KsSO 4 im Liter enthaltende LSsung gestell~, ttierbei ~s~ zu beachten, dab die scheinbare Norma- liti~t der BaCl~-L/Ssung yon der Anzahl ihrer ml abhgngig erscheint, insofern jene erst bei mehr als 3 ml einen konstanten Weft erreicht. H~ufig ist nun bei der Analyse vort l~ikroproben die Sulfatmenge so gering, dab weniger als 3 ml BaC12-L5sung verbraueht werden. Zweckmiil3ig veffghrt m~n dann so, da/3 man nach Erreichung des Titrations- endpunktes eine abgemessene Menge der K2SQ-StandardlSsung zufiigt, die mehr als 3 ml BaCl~-LSsung beansprucht, und weiter bis zu~r. (zweiten) Endpunkt titriert. Den Sulfatzus~tz berficksichtigt~ man entsprechend zur Korrektur.

Da die verschiedenen Liehtfilter auch bei gleicher spektraler Durehl~ssigkei~ nie- reals vSltig iibereinstimmen, mug die Titereinstellung der BaCl~-LSsung und die Titration selbs~ stets mit dem gleichen Filter vorgenommen werden. St5rend ist die

1 .~_nalytic. Chemistry 20, 83 (1948).

Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 407

Triibung der Fliissigkeit, die dutch das bei grSl3eren Sulfatmengen ansfallende BaSO~ verursacht wird. Zur Aussehaltung dieser St6rung bedeckt man das polierte Lieht- filter mit einem m~ttierten Objekttr~ger. Man h~lt mehrere solcher Objekttr~ger vorr~tig, die verschieden stark mattiert si~d.

Die 1Jbereinstimmung der Ergebnisse ist sehr gut und weitgehend unab ~- hfingig yon der Gesehiekliehkeit und Ubung des die Best immung Dureh- fiihrenden. Dies gilt aueh fiir die organisehen, S-haltigen Substanzen, die katalyt iseh verbrannt werden. H. FREYTAG.

(~ber die quanti:Lative Best immung von Wolfram, Molybdiin und Vanadium for sich und neben Eisen mittels 8-Oxychinolin (Oxin) geben R. NIERICKER und W. D. TREADWELL 1 Ergebnisse yon ~ersuehen bekannt, die eine Er- gfinzung nnd Vervol lkommnung des bisher dariiber Bekannten darstellen.

Zur gemeinsamen F~llung der ~ier genannten Elemente wird die LTsung derselben in 0,01 m Phosphors~ure zum Sieden erhitzt, mit 50-100 proz. Uberschu/3 einer 4~oigen LSsung yon Oxychinolin in 50~oigem Alkohol versetzt und nun mit einer gesittigten Lbsung yon Natl'iuraacetat auf Pl~ = 5,3 gepuffert. Nach 5 bis 10 Min. dauerndem weiteren Erhitzen wird durch einen Filtertiegel filtriert, der Niederschlag mit dem noeh heigen Filtrat auf das Filter gespiilt und mit his 100 ml heiBem Wasser aus- gewasehen. Der dichte Vanadiumniedersehlag erfordert am meisten Waschwasser, wihrend die Molybdgn- und Wolframniederschl~ge schon mit 5-10 ml ausgewaschen sind. Die Niederschlgge werden bei 120-140 ~ getrocknet und d~nn gewogen. Zusam- mensetzlmg der WSgeformen WO e (Oxin)2 (1 g = 0,3650 g W); V~Oa (Oxin)a (1 g = = 0,1405 g V); MoO~ (Oxin)e (1 g = 0,2307 g Mo); Fe(Oxin)3 (1 g = 0,1144 g Fe).

Entgegen den Angaben yon E. OT~aO und tl. MO~TEQm~ fanden die Verfasser, dag kleine Mengen yon Ammonium-Ion , entspreehend etwa t - 5 ml konz. Ammoniak, die Ffillungen nieht st0ren. Dagegen verhinder t Phosphors~ure in hTherer als etwa 0,01 m Konzentra t ion die Fallung, wah- rend S: ISttlMARU a festgestellt hat, daft alle bekannten Oxinffillungen d u t c h die Gegenwart yon 200 mg Phospha t - Ion auf 200 ml LSsung nieht beeinflngt werden.

Zur 1Jberftihrung der Oxiriate in die betreffenden Metalloxyde schlugen die Verfasser zwei Wege ein, bei denen es sich vor allem da tum handelte, Bin l~bersehreRen der Tempera tur yon 500 ~ wegen der Fl~chtigkeit des Molybdan(VI)-oxydes zu vermeiden.

Bei der s~uren Zersetzung wird der MoQ(Oxin)2-Niederschlag mit der 5faehen Menge feuehter Oxalsgure vermischt bzw. tiberschichtet und im GoocE-Tiegel 60 Min. im Vacuum der Wasserstrahlpnmpe auf 150 ~ erhitzt. Das dabei znriickbleibende Molybdgn(VI)-oxyd wird anschlieBend his zur Gewich~skonstanz bei 480 ~ elek- trischen Ofen gegliiht, bleibt abet d~bei etwas dunkel gefgrbt, wenn such sein Qewicht den theoretischen Weft aufweist. Zur ,,basischen" Zersetzung, die im Ammoniak- strom bei 330 ~ vorgenommen wird, bringt man den Filtertiegel in ein weites, sehrgg gestelltes l~ohr aus Jerlaer Glas, das mit einem Pfropfen ans Asbest verschlossen ist. Das Glasrohr befindet sich in ehlem Luftbad, der Ammoniakstrom wird dutch Leiten

i Helv. Chim. Acta 29, 1472 (1946). 2 An. Soc. espaff. Fisie~ Quim, 33, 132 (1935); Chem. Zbl. 107 I, 4600 (1936). a Sci. Rep. TThoku Imp. Univ. 24:, 481,493 (1935); Chem. Zbl. 107 I, 3872.


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