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Page 1: Ein Verfahren zur gewichtsanalytischen Bestimmung von Blei

282 Berieht: Chemisehe Analyse anorganischer KSrper.

l~,in Verfahren zur gewichtsanalytisehen Bestimmung yon Blei und zu seiner Trennung yon anderen Metallen griindet SILVE KALL1KAI~ 1 auf die praktische UnlSsliehkeit yon Bleichlorid in einer 2%igen LSsung von Chlorwasserstoff in Butylalkohol. Von Wismutchlorid 15sen sieh dagegen mehr als 20 g in 100 g des LSsungsmittels. Aueh die meisten anderen Metallehloride sind in der 2%igen HC1-L5sung in Butylalkohol 15slieh und k5nnen daher auf diese Art yon Blei- ehlorid getrennt werden. St5rend wirken Natrium, Kalium, Barium, Strontium und Sflber, deren Chloride sieh in Butylalkohol nicht 15sen 2. Zur tterstellung des LSsungsmittels s~ttigt man n-Butylalkohol bei Zimmertemperatur mit HC1-Gas und verdiinnt die erhaltene 20%ige HC1-LSsung mit n-Butylalkohol auf das 10faehe Volumen. - -Zur Trennung des Blei8 yon W ismut vertreibt man die Salpeters~ure aus der LSsung der Nitrate der beiden Metalle durch wiederholtes Eindampfen mit Salzsi~ure, erhitzt den Riickstand 10--15 rain auf 120--150 ~ C, versetzt nach dem Abkiihlen mit 50 ml des LSsungsmittels, erhitzt und halt die LSsung unter zeit- wefligem Riihren 5 min in der N~he der Siedetemperatur. Naeh dem Abkfihlen unter 20 ~ C filtriert man in einen Filtertiegel, w~seht 5- -6 mal mit kleinen Portionen des LSsungsmittels, trocknet eine halbe Std. bei 105--110 ~ C, dann 10 min bei 250 ~ C und w~gt als PbC12. Das Fil trat wird nach Verdiinnen mit Wasser auf dem Wasserbad zur Troekne verdampft. Zu dem Rfickstand gibt man 5 ml Salpeter- s~ure und 5 ml Perehlorsaure, bringt fast vollst~ndig zur Trockne, 15st die er- haltenen Salze in 0,5 ml Salpeters~ure, 20 ml heil3em Wasser und ungef~hr 3 g Ammoniumehlorid und f~llt Wismutoxychlorid durch Zugabe yon 600 ml heiBem Wasser. Naeh Absitzen des Niedersehlages auf dem Wasserbade filtriert man dureh einen Gooc~-Tiegel, w~scht zun~chst mit heii~em Wasser, zum Sehlu~ einmal mit Alkohol, trocknet 2 Std. bei 105 ~ C, wi~gt und berechnet den Wismutgehalt mit Hflfe des empirisehen Faktors 0,8000. - - In Zinn-Bleilegierungen bestimmt man den Bleigehalt, indem man 1 g der Legierung mit 30 ml Salzsi~ure bis zur Be- endigung der Reaktioa erhitzt und dann Perhydrol zur vollst~ndigen Oxydation des Zinns und restlosen AuflSsung der Legierung unter weiterem Erw~rmen vor- siehtig zutropfen l~Bt. Hierauf verdampft man zur Troekne, nimmt mit 20 ml konz. Salzsaure auf, verdampft wieder zur Troekne und wiederholt dies bei hohem Zinngehalt ein drittes Mal. Ein etwaiger Rest des Zinnehlorides wird durch Erhitzen des Riiekstandes auf 150 ~ C verfliichtigt. Hierauf versetzt man mit 50 ml Butyl- alkoholreagens und bestimmt Blei wie angegeben. - - Von Legierungen, die in Salzsgure und WasserstoHperoxyd unl6slich sind (WooDsehes Metall, Hartblei u. dgl.) 15st man 1 g in 15- -20mi Salpeters~ure (1:3), verdampft zur Trockne, verfliiehtigt Arsen, Antimon und Zinn durch 3maliges Eindampfen mit je 15 ml konz. Salzs~ure und verf~hrt zur Bleibestimmung weiter wie oben. Im Fil trat yon Bleiehlorid kann Wismut als Oxychlorid und im Fil trat davon Cadmium mit Benzotriazol bestimmt werden. H. SC~MIDT.

Die Bestimmung kleiner Mengen Blei und Zink in salpetersaurem Medium ohne ihre vorherige Trennung fiihrt N. G. POL]~AEV 3 durch. Er verwendet diese Methode zur Untersuchung yon I_/u/t. Man leitet durch 1 g Watte 300 Liter Luft. Die Watte wird dann mit 20--25 ml 0,45~0,5 n Salpeters~ure bei Siedehitze behandelt, die LSsung getrennt und die Watte auf einem Triehter 2 mal mit je 5 ml 0,45--0,5 n Salpeters~ure gewasehen. Die Fliissigkeit wird bis zu einem bestimmten Volumen

1 Analyt. Chemistry 28, 1291 (1951). Ledoux & Co., NewYork, N. Y. 2 Vgl. dazu S. K A L L ~ , Ind. Eng. Chem. Anal. Edit. 16, 712 (1944); 18, 678

(1946); Anal. Chemistry 20, 449 (1948); 21~ 1145 (1949); vgl. diese Z. 129, 77, 83 (1949); 134, 235 (1951/52).

a Gig. i. San. (Hyg. u. Sanitatsw.) 1952, H. 2, 47 [Russisch].

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Bericht: Chemische Analyse anorganischer KSrper. 283

verdtinnt und dann ein passender Teil zur Analyse entnommen. Die Bestimmung vo~ Blei erfolgt nephelometrisch mit Ammoniummolybdat. In einem Colorimetrier- gl/~sehen werden 10 ml LSsung mit 0,5 ml 50~ NatriumcitratlSsung und 2 ml 20%iger AmmoniummolybdatlSsung in 4,5--5 n NH3-LSsung versetzt. Die L6sung muB ammoniakalisch sein. Man nephelometriert nach 20--30 min und ver- gleicht die Triibung mit derjenigen yon StandardlSsung. Die Empfindlichkeit der Methode betr/igt 0,002 mg. In Gegenwart von 0,5 mg und mehr Eisen (Gelb- f~rbung) wird vor der Nephelometrierung zur VergleichslSsung 1 Tropfen 0,1%ige MethylorangelSsung zugegeben. Zink in Mengen bis 1 mg stSrt die Bestimmung yon Blei nicht. - - Die Bestimmung yon Zink erfolgt mit Kaliumferroeyanid. Man versetzt 5 ml L5sung mit 0,5 ml 50~ NatriumeitratlSsung, 4 ml 3 n Soda- 16sung und 3 ml 5% iger KaliumferroeyanidlSsung. Die sodaMkalische L6sung wird nach 20--30 min nephelometriert. Die Empfindliehkeit betr/~gt 0,02 mg Zink. Bei Gegenwart yon Eisen verf~hrt man wie bei der Bleibestimmung.

Ein Ger/it zur Reduktion yon Titan mad Eisen mi t Zinkamalgam bei ihrer m a l l analytischen Bestimmung wird yon ~ . I. KRIVEI~COV 1 besehrieben. Die Apparatur (Abb. 1) besteht aus einer 50 ml-Bfirette 1 mit 2 H/~hnen, dem Reduktionsgef/~B 2 und dem Titrationsgef/~B 3. In den Kolben 2 werden 100--150 g 3~5%iges Zink- amalgam und bis zur halben KolbenhShe die zu analysierende schwefelsaure LSsung mit einer freien Saurekonzentration yon 4 n ein- geffillt. Dureh 0ffnen der Hahne B, G und D wird die Apparatur mit CO 2 geftillt, die ~/~hne werden danach gesehlossen, der Hahn W wird ge6ffnet, um den Kolben 3 mit CO 2 zu ftillen, und der Inhalt des Kolbens 2 wird I0 min mechanisch geschtittelt. Die reduzierte L6- sung wird fiber den Hahn D in die Btirette gedrtickt (die H/~hne A und G sind ge6ffnet, die Hahne B und W geschlossen). Nach Ftil- l e n d e r Btirette werden die ]ff/~hne A undG geschlossen und der I-Iahn W zum Ffillen des Kolbens 3 mit Gas geSffnet. Die LSsung wird nun in den Kolben 2 zurtiekgeleitet und 3--5 rain geschtittelt. Vor dem Schtitteln werden die I-Iahne G und D geschlossen und der Hahn W geSffnet. Die L6sung wird er- neut aus dem Kolben 2 in die Bfirette geleitet, 10 ml tiber den Nullpunkt. Man schlieBt die H/~hne A und G und 6ffnet B und W. Die re- duzierte LSsung wird durch den Hahn E auf

:ol CO~

7 z~

Abb. 1. l~eduktions- und Titrationsger~t nach KRIVENOOV.

Nullpunkt eingestellt und danach die zur Titration notwendige LSsungsmenge in den mit CO 2 gefiillten Kolben 3 eingeftihrt. Man titriert bei konstantem Gas- strom Titan mit 0,05 n KaliumdichromatlSsung in Gegenwart yon 1 ~ 2 Tropfen schwefelsaurer Indigol6sung (1 g Indigo in 500 ml konz. Schwefels/~ure). Zur Be- stimmung yon Eisen wird die gleiche LSsung mit 0,02---0,05 n Kaliumperman- ganatlSsung zu Ende titriert. A. TROFI~OW.

Ein Verfahren zur Mikrobest imnmng yon Arsen mit photometrischer End- punktbestimmung im Ultraviolett besehreiben C. E. BRICKER und P~I. B.

i ~. anal. Chim. 6, 384 (1951) [Russisch].


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