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Page 1: Eozäne Equoidea (Mammalia, Perissodactyla) aus der Grube Messel bei Darmstadt (Deutschland). Von J. L. Franzen

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© 2009 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.biuz.de 2/2009 (39) | Biol. Unserer Zeit | 133

PA L Ä O N TO LO G I E

Pferde aus der Grube In diesem hochwertigen undgroßformatigen Buch werden dieaufsehenerregenden Funde von

Urpferden, die in der Grube Mes-sel im Zeitraum von 1969 bis 2000gemacht wurden, sehr anschaulichdargestellt. Text und Fotos stam-men durchgehend vom Verfasserselbst: Jens Lorenz Franzen istführender Kenner der Urpferdeund hat viele Jahre am Forschungs-institut Senckenberg in Frankfurtam Main gearbeitet.

Der Text ist folgendermaßengegliedert: Einleitung (5 Seiten),technische Vorbemerkungen (2 Seiten), Taxonomie und Fundeder Jahre 1969–2000 (48 Seiten,mit Farbfotos), Paläobiologie (5 Seiten), Taphonomie (7 Seiten),Biochronologie, Phylogenie undPaläobiogeographie (2 Seiten), Zu-sammenfassung (1 Seite), Literatur(5 Seiten), Tabellen (36 Seiten)und schließlich wunderschöne,ganzseitige fotografische Tafeln(120 Seiten).

Der hohe wissenschaftlicheStandard kommt besonders in denzahlreichen Tabellen zum Aus-druck, ist aber in allen Abschnittenspürbar. Der biologisch interes-sierte Leser wird besonders Inter-esse an der „Paläobiologie“ haben,in der unter anderem auch auf Ontogenese, Nahrung, krankhafteVeränderungen und Lebensweiseeingegangen wird.

Insgesamt ist es sehr lehrreich,in dem Buch zu lesen, die guteAusstattung und die vielen farbi-gen Fotos bereiten zusätzlichFreude. Es ist allen Biologen undPferdefreunden sehr zu empfeh-len, speziell Säugetiersystemati-kern und Säugetierpaläontologenist das Buch eine wichtige Erkennt-nisquelle. Auch an heutigen Land-schaften Interessierte, die wissen,dass sich unter der Oberfläche gerade im mittleren Deutschlandhöchst interessante Zeugen derVergangenheit verbergen, werdengern zu diesem Buch greifen.

EEoozzäännee EEqquuooiiddeeaa ((MMaammmmaalliiaa,, PPeerriissssooddaaccttyyllaa)) aauussddeerr GGrruubbee MMeesssseell bbeeii DDaarrmmssttaaddtt((DDeeuuttsscchhllaanndd)).. J. L. Franzen, SchweizerischePaläontologische Abhandlungen,Band 127, 2007, Basel. 245 S.,160,– CHF. R, Bezug per Post:Schweizerische PaläontologischeAbhandlungen c/o Naturhistori-sches Museum, Augustiner-gasse 2, CH-4001 Basel. Per Email: [email protected]

Ulrich Welsch, Universität München

O R N I T H O LO G I E I

Höhenflug Dieses großformatige, bestensbebilderte Werk kann eigentlichnur Freunde finden. Ein Jahrhun-dert nach der Einführung derVogelberingung legen Herausge-ber, Autoren und Übersetzer einBuch über den Vogelzug vor, das2007 zunächst unter dem engli-schen Titel „Atlas of Bird Migra-tion“ herauskam.

Der Text gliedert sich in dieKapitel Vogelzug und Vogelwande-rungen, Nordamerikanische Zug-vögel, Eurasische Zugvögel, Win-tergäste aus dem hohen Norden,Zugvögel der Südhalbkugel, Wan-

dernde Seevögel, unregelmäßigeWanderungen und Katalog derZugvögel.

Die ausgesprochen schöne Auf-machung des Buches, verbundenmit verlässlichem und interessan-tem Text, wird diesem Prachtbandeine weite Verbreitung sichern.

AAttllaass ddeess VVooggeellzzuuggss..Die Wanderung der Vögel aufunserer Erde. J. Elphick (Hrsg.),Haupt Verlag, Bern, 2008. 176 S., 39,90 R.ISBN 978-3-258-072883-3.

Volker Storch, Universität Heidelberg

O R N I T H O LO G I E I I

Familienbandebei Vögeln Die Frage, wie man eine Vogelartdefiniert, gehört sicher zu denschwierigen Themenkomplexender Ornithologie. Schon CharlesDarwin, Julian S. Huxley und ErnstMayr haben sich intensiv damitauseinandergesetzt. Die Erkennt-nisse aus der Ornithologie führenletztlich bei Ernst Mayr zur Formu-lierung des „biologischen Artkon-zepts“. Seit fast 20 Jahren hat diemolekulare Systematik begonnen,Artkomplexe und Verwandt-schaftsbeziehungen über dieAnalyse von genetischen Markernzu erhellen. Es kommt nun für denFeldbeobachter oder für denArtenjäger („twitcher“) zu einererfreulichen Vermehrung vonArten, indem alte Subspezies denRang von Arten erhalten. Wenigerbegeistert werden Feldornitholo-gen davon sein, dass die Genetikauch eine Reihe von kryptischenArten erkannt hat, die man imFelde aber nicht unterscheidenkann oder aber alten Bekanntenneue wissenschaftliche Namenverpasst.

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