Essen und Trinken bei Typ-1 Diabetes mellitus
1
Inhaltsverzeichnis
Nehmen
Sie selbst
Ein� uss
auf Ihre
Gesundheit
und Ihren
Körper.
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Was bedeutet Typ-1 Diabetes mellitusKlassische Symptome und BehandlungDer veränderte Stoffwechsel Ketoazidotisches Koma
KohlenhydrateKörperzellen brauchen ZuckerGesunde Ernährung statt einseitiger Diät Was ist eine Broteinheit (BE)Kohlenhydrate: Die wichtigste EnergiequelleSinnvoller Einsatz von Süßstoff u. Zuckerersatzstoffen
Fette und EiweißeDem Fett auf der SpurEiweiß-Kraft-Vitalität
GetränkeWasser, die Quelle des LebensAlkoholische Getränke
Was sollten Sie noch wissenUnterzuckerung und ÜberzuckerungTipps zum Abnehmen und Einkaufen
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Sehr geehrte Damen und Herren,
diese Broschüre wendet sich an Menschen mit Typ-1 Diabetes mellitus, deren Angehörige oder Interessierte, die mehr über
dieses Thema erfahren möchten.
Der Typ-1 Diabetes mellitus betrifft überwiegend Kinder, Jugendliche und Erwachsene bis zum 40. Lebensjahr. Im Laufe der Zeit änderten sich aufgrund neuer Er-kenntnisse auch die Ernährungsempfehlungen und voraussichtlich wird es in den kommenden Jahren hier wiederholt Veränderungen geben. So ist die Beschreibung „der überwiegend Schlanke“ über-holt, da heute das Thema Übergewicht bei einem Typ-1 Diabetes mellitus verstärkt eine Rolle spielt.
Ebenso wird dank eines weiterentwickelten Kenntnisstandes von strikten Diätverordnungen und Verboten abgesehen und vielmehr eine be-darfsgerechte und gesundheitsfördernde Ernäh-rung empfohlen.
Welchen Einfl uss Sie durch Ernährung am Verlauf dieser Erkrankung nehmen können, ist auf den fol-genden Seiten beschrieben. Diese Broschüre ent-
bindet Sie nicht davon, regelmäßige Arztkontrollen wahrzunehmen und aktuelle Informationen einzuholen.
Diese Broschüre hilft, Risiken zu vermeiden oder zu minimieren und unterstützt dadurch Ihre Therapie. Bei
Fragen oder Anregungen wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihren/Ihre Ernährungsberater/in.
Ketoazidotisches Koma
KohlenhydrateKörperzellen brauchen ZuckerGesunde Ernährung statt einseitiger Diät Was ist eine Broteinheit (BE)Kohlenhydrate: Die wichtigste EnergiequelleSinnvoller Einsatz von Süßstoff u. Zuckerersatzstoffen
Fette und EiweißeDem Fett auf der SpurEiweiß-Kraft-Vitalität
Wasser, die Quelle des LebensAlkoholische Getränke
Was sollten Sie noch wissenUnterzuckerung und ÜberzuckerungTipps zum Abnehmen und Einkaufen
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Der Typ-1 Diabetes mellitus betrifft überwiegend Kinder, Jugendliche und Erwachsene bis zum 40. Lebensjahr. Im Laufe der Zeit änderten sich aufgrund neuer Er-kenntnisse auch die Ernährungsempfehlungen und voraussichtlich wird es in den kommenden Jahren hier wiederholt Veränderungen geben. So ist die Beschreibung „der überwiegend Schlanke“ über-holt, da heute das Thema Übergewicht bei einem Typ-1 Diabetes mellitus verstärkt eine Rolle spielt.
Ebenso wird dank eines weiterentwickelten Kenntnisstandes von strikten Diätverordnungen und Verboten abgesehen und vielmehr eine be-darfsgerechte und gesundheitsfördernde Ernäh-
Welchen Einfl uss Sie durch Ernährung am Verlauf dieser Erkrankung nehmen können, ist auf den fol-genden Seiten beschrieben. Diese Broschüre ent-
bindet Sie nicht davon, regelmäßige Arztkontrollen wahrzunehmen und aktuelle Informationen einzuholen.
LESEPROBE
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Der veränderte Sto� wechsel Wenn Zellen zu wenig Glucose (Zucker) bekommen, hat das Einfl uss auf viele Kör-perfunktionen, die auf diese Energiequelle angewiesen sind. Um das Innere einer Zelle mit Glucose zu versorgen, muss die Glucose in die Zelle eindringen können. Dieses ver-läuft bei den meisten Zellen (Blut-, Gehirn-, Nerven- und Leberzellen) ohne hormonelle Wirkung. Bei den Muskel- und Fettzellen ist dafür das Insulin notwendig.
Besteht ein Insulinmangel, so ist die Auf-nahme der Glucose in die Muskel- und Fettzelle gestört. Die Zellen „hungern“ und entsprechende Funktionen können nicht bzw. eingeschränkt ausgeführt werden. Da die Glucose ohne Insulin nicht aufgenommen werden kann, verbleibt die Glucose im Blut und sammelt sich an. Der Blutzucker steigt.
Übersteigt die Glucose im Blut eine bestimmte Höhe, wird sie über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden. Sie verlieren nicht nur wertvolle Energie, sondern auch sehr viel Wasser und Mineralien. Um diesen
Wasserverlust wieder auszugleichen, signalisiert Ihnen Ihr Körper ein
starkes Durstgefühl. Dieser Durst lässt sich nicht stillen, solange die Ursache nicht beseitigt ist. Fehlt die Glucose in den Zellen über einen längeren Zeitraum, wird Muskelmasse
und Körperfett abgebaut. Das begründet unter anderem die unge-wollte Gewichtsabnahme und Schwäche. Nicht nur der Verlust an Muskelmasse ist medizinisch kritisch zu betrachten, sondern auch der ungehemmte Körperfettabbau.
Ketoazidotisches Koma
Bei einem Abbau von Körperfett werden Fettsäuren freigesetzt, die zu einem Teil von der Leber zu Ketonsäuren umgewandeltwerden. Entstehen zu viele dieser Ketonsäu-ren wird unser Stoffwechsel die Ketonsäuren zu Azeton umwandeln. Kann das Azeton nicht schnell genug vom Körper ausgeschie-den werden (Atemluft, Urin) übersäuert das Blut und führt zu fatalen Folgen für innere Organe bis hin zum ketoazidotischen Koma, einem lebensbedrohlichen Zustand. Wird Keton/Azeton im Urin nachgewiesen, ist das ein Zeichen für einen erheblichen Fettabbau, der auf das Fehlen von Glucose und/oder Insulin zurückzuführen ist.
Insulin ist ein lebenswichtiges Hormon aus den Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse. Es ist für die Energieversorgung der Musku-latur sowie die Speicherung der Energie in Form von Fett zuständig und verhindert gleichzeitig den Abbau dieser Speicher (Fettgewe-be, Leber und Muskelzellen). Fehlt körpereigenes Insulin, muss es von außen injiziert (gespritzt) werden.
Klassische Symptome bei Typ-1 Diabetes Auffälliger und nicht stillbarer Durst, häufi -ges Wasserlassen, ungewollte Gewichts-abnahme, Antriebslosigkeit, Leistungs- und Konzentrationsschwäche oder auch Sehstörungen, gehäufte Infektanfälligkeit sowie schlechte Wundheilung lassen einen länger bestehenden hohen Blutzucker und demnach einen Diabetes mellitus vermuten.
Di� erentialdiagnose gibt Ihnen
schnell Klarheit
Durch den Nachweis eines erhöhten bzw. hohen Blutzuckerspiegels und Zucker im Urin, stellt der Arzt die Diagnose: Diabetes mellitus. Dieser Begriff beschreibt eine Stoff-wechselstörung, die durch das Leitsymptom der Überzuckerung (Hyperglykämie) cha-rakterisiert ist. Die beschriebenen Symptome können schleichend oder in einer geringen Zeitspanne auftreten. Sie nehmen im Krank-heitsverlauf an Intensität zu und zeigen sich in unterschiedlicher Ausprägung.Wenn Kinder oder Jugendliche bzw. Erwachsene bis zum 40. Lebensjahr solche
Symptome entwickeln, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um einen Typ-1 Diabetes mellitus handelt. Durch differenzialdiagnos-tische Untersuchungen, die im Zweifelsfall auch bei Erwachsenen über dem 40-sten Lebensjahr durchgeführt werden, kann sich der Verdacht bestätigen.
Ausgehend von einer starken Ab-wehrreaktion des Immunsystems (Autoimmunreaktion) und einer fehlenden Insulinproduktion bzw. -ausschüttung, lassen sich im Blut spezifi sche Antikörper sowie ein niedriger Insulinspiegel nachwei-sen. Damit ist die Diagnose Typ-1 Diabetes mellitus gestellt.
Die BehandlungDas fehlende Insulin muss mittels einer Insulininjektion ersetzt werden und zwar lebenslang. Bislang können verfügbare Tabletten zur Behandlung des Typ-1 Diabetes mellitus nicht eingesetzt werden, da diese eine ausreichende körpereigene Insulinproduktion voraussetzen.
angewiesen sind. Um das Innere einer Zelle mit Glucose zu versorgen, muss die Glucose in die Zelle eindringen können. Dieses ver-läuft bei den meisten Zellen (Blut-, Gehirn-, Nerven- und Leberzellen) ohne hormonelle Wirkung. Bei den Muskel- und Fettzellen ist dafür das Insulin notwendig.
Besteht ein Insulinmangel, so ist die Auf-nahme der Glucose in die Muskel- und Fettzelle gestört. Die Zellen „hungern“ und entsprechende Funktionen können nicht bzw. eingeschränkt ausgeführt werden. Da die Glucose ohne Insulin nicht aufgenommen werden kann, verbleibt die Glucose im Blut und sammelt sich an. Der Blutzucker steigt.
Übersteigt die Glucose im Blut eine bestimmte Höhe, wird sie über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden. Sie verlieren nicht nur wertvolle Energie, sondern auch sehr
Ausgehend von einer starken Ab-wehrreaktion des Immunsystems (Autoimmunreaktion) und einer fehlenden Insulinproduktion bzw. -ausschüttung, lassen sich im Blut spezifi sche Antikörper sowie ein niedriger Insulinspiegel nachwei-sen. Damit ist die Diagnose Typ-1 Diabetes mellitus gestellt.
Die BehandlungDas fehlende Insulin muss mittels einer Insulininjektion ersetzt werden und zwar lebenslang. Bislang können verfügbare Tabletten zur Behandlung des Typ-1 Diabetes mellitus nicht eingesetzt werden, da diese eine ausreichende körpereigene
LESEPROBE
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Körperzellenbrauchen ZuckerAlle Lebensmittel, die Kohlenhydrate ent-halten, werden bei der Verdauung in ihre kleinsten Bestandteile z. B. den Traubenzu-cker (Glucose) zerlegt. Nur in dieser Form kann der Traubenzucker vom Blut aufge-nommen und weitertransportiert werden.
Sie benötigen keine diabetes-
spezi� sche Diät!
Glucose ist der wichtigste Energielieferant für die Zellen. Über die Mundschleimhaut und den Magen-Darm-Kanal gelangt die Glucose ins Blut und zur Leber, wo sie gespeichert wird. Wenn es notwendig ist (bei Zuckermangel im Blut), gibt die Leber den gespeicherten Zucker wieder an das Blut ab. Mit dem Blut gelangt die Glucose zu allen stoffwechselaktiven Körperzellen. Zellen brauchen Glucose: In bestimmte Zellen (Fett- und Muskelzellen) kann sie nur
aufgenommen werden, wenn das Hormon Insulin aus der Bauchspeicheldrüse in ausreichender Menge zur Verfügung steht.Insulin wirkt wie ein Schlüssel, mit dessen Hilfe die Glucose in die Körperzellen gelangt.
Nach dem Verzehr von Kohlenhydraten steigt der Blutzuckerspiegel an und durch die einsetzende Wirkung des Insulins sinkt der Blutzucker in einem entsprechenden Zeitraum. Wie schnell und wie hoch der Blutzuckerspiegel ansteigt, ist abhängig von der Wahl und Menge der Kohlenhydrate sowie dem Anteil an Ballaststoffen, Fetten und Eiweißen Ihrer Mahlzeit.
Zusätzliche Einfl ussfaktoren bei der Insulin-therapie sind u.a. aktueller Blutzuckerwert, Insulinart und Zeitpunkt der Insulingabe.
Notwendig ist eine langfristige Anpassung der Ess- und Lebens-gewohnheiten an die veränderte Stoffwechselsituation.Sie haben die Möglichkeit, durch eine geeignete Ernährung, die sich an Ihren Bedürfnissen orien-tiert, einen positiven Einfl uss auf Ihre Gesundheit zu nehmen.
Nur wer gut informiert ist, wird gesundheits-bewusst handeln. Diese Broschüre kann Ihnen helfen, einen sicheren Einstieg zu fi nden. Nutzen Sie die Möglichkeit zu einem persönlichen Beratungsgespräch.
Gesunde Ernährung statt einseitiger Diät Die gesunde Ernährung ist die Basis, auf die eine diabetesgerechte Ernährung aufbaut und die sich im Speziellen den individuellen Bedürfnissen und Therapieerfordernissen anpasst. Sie ist gesundheitsförderlich, unter-stützt das körperliche Wohlbefi nden und stärkt die Leistungsfähigkeit.
Ein einziges Lebensmittel kann weder alle Funktionen erfüllen noch sämtli-che Inhaltsstoffe liefern und ist auch nicht ursächlich für jedes auftretende Problem. Alle in den Lebensmitteln enthaltenen Stoffe wie Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße, Mineralstoffe, Vitamine und Wasser haben ihre Bedeutung und werden benötigt.
Therapiegewinn mit gezielter
Lebensmittelauswahl
Grundbausteine einer gesunden Ernährung sind: ungesüßte Getränke, reichlich Gemü-se, frische Kräuter, bedarfsgerechte Obst-portionen, Vollkornprodukte, Kartoffeln, bevorzugt fettarme tierische Produkte, ge-zielter aber sparsamer Einsatz pfl anzlicher Fette und der genussvolle jedoch reduzierte Verzehr von Süßwaren und Alkohol.
Die Kohlenhydrate spielen in der Diabetes-ernährung eine zentrale Rolle. Auswahl, Menge und die Gesamtgestaltung der
Mahlzeiten sowie die Mahlzeitenfrequenz haben einen Einfl uss auf die Blutzucker-wirksamkeit. Besonders für Menschen mit Übergewicht sind eine gesunde Ernährung und ein Gewichtsverlust von besonderem Therapiegewinn.
Einseitige Radikalkuren, gleich welcher Art, sind gefährlich und führen später oft zu erneuter Gewichtszunahme. Wer Insulin spritzt, sollte das Wirkprinzip kennen und seine Ernährung darauf abstimmen.
steigt der Blutzuckerspiegel an und durch die einsetzende Wirkung des Insulins sinkt der Blutzucker in einem entsprechenden Zeitraum. Wie schnell und wie hoch der Blutzuckerspiegel ansteigt, ist abhängig von der Wahl und Menge der Kohlenhydrate sowie dem Anteil an Ballaststoffen, Fetten und Eiweißen Ihrer Mahlzeit.
Zusätzliche Einfl ussfaktoren bei der Insulin-therapie sind u.a. aktueller Blutzuckerwert, Insulinart und Zeitpunkt der Insulingabe.
Notwendig ist eine langfristige Anpassung der Ess- und Lebens-gewohnheiten an die veränderte Stoffwechselsituation.Sie haben die Möglichkeit, durch eine geeignete Ernährung, die sich an Ihren Bedürfnissen orien-
Bedürfnissen und Therapieerfordernissen anpasst. Sie ist gesundheitsförderlich, unter-stützt das körperliche Wohlbefi nden und stärkt die Leistungsfähigkeit.
Ein einziges Lebensmittel kann weder alle Funktionen erfüllen noch sämtli-che Inhaltsstoffe liefern und ist auch nicht ursächlich für jedes auftretende Problem. Alle in den Lebensmitteln enthaltenen Stoffe wie Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße, Mineralstoffe, Vitamine und Wasser haben ihre Bedeutung
Therapiegewinn mit gezielter
Lebensmittelauswahl
Grundbausteine einer gesunden Ernährung sind: ungesüßte Getränke, reichlich Gemü-se, frische Kräuter, bedarfsgerechte Obst-
LESEPROBE
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Reis Vollkornreis
Kohlenhydrate sind die wichtigsten Energielieferanten und Bestandteil jeder Hauptmahlzeit. Unter Be-rücksichtigung der Struktur und Blutzuckerwirksamkeit benötigt der Mensch eine bestimmte Men-ge an Insulin, um diese Kohlenhyd-rate verwerten zu können. Die Kenntnis über Kohlenhydrate hilft Ihnen, in verschiedenen und kritischen Situationen die richtige Auswahl zu treffen.
Die wichtigsten Kohlenhydrate sind:
Einfachzucker (Monosaccharide)
Traubenzucker (Glucose) in Obst, Dextrose, Honig
Fruchtzucker (Fructose) in Obst, Honig
Schleimzucker (Galaktose) in Milchprodukten
Zweifachzucker (Disaccharide)
Rohr- und Rübenzucker (Saccharose) als Haushaltszucker
Milchzucker (Lactose) in Milch, Joghurt, Buttermilch
Malzzucker (Maltose) in Getreide, Bier, Malzbonbons
Mehrfachzucker (Oligosaccharide)
Erbsen, Bohnen, Maltodextrin
Vielfachzucker (Polysaccharide)
Stärke z. B. in Getreideprodukten, Kartoffeln, Hülsenfrüchten
Diese Grafi k verdeutlicht Ihnen die eben be-schriebene Wirkung am Beispiel von Reis.
Zucker gut dosiert
Zucker (freier Zucker) fi ndet sich zum Bei-spiel in Gummibärchen, Limonade, Cola und Säften sowie mit Zucker gesüßtem Tee oder Kaffee. Beim Verzehr von Zucker schießt dieser sofort ins Blut. Freier Zucker ist nur in Situationen einer Unterzuckerung hilfreich und notwendig. Eine Zuckermenge von 30 bis 50 Gramm am Tag, führt in „verpackter“ Form zu keinem gravierenden Blutzuckeranstieg.
Der Begriff „verpackter Zucker“ beschreibt ein fett-, eiweiß- und/oder ballaststoffhaltiges Lebensmittel, welches Zucker enthält (z. B. Schokolade).
Diätprodukte vermitteln leider oft die Annahme, dass man mehr von ihnen essen könnte, da sie ja für „Diabetiker“ eigens hergestellt wurden.
Diätkuchen haben Kalorien
und sind blutzuckerwirksam
Menschen mit Diabetes benötigen keine für sie eigens gedruckten Kochbücher und Rezepturen, wenn sie über ausreichend Kenntnisse zur gesunden Ernährung und Zubereitung verfügen.
Spezielle Diabetiker-Lebensmittel sind nicht sinnvoll und schon gar nicht erforderlich. Vielmehr vermitteln sie den Irrglauben, sie wären nicht blutzuckerwirksam und hätten keine Kalorien. Das Gegenteil ist zutreffend!
Diätprodukte stellen in der Insulindosisbe-rechnung eine besondere Erschwernis für den Anwender dar.
Je größer die Kohlenhydratlast
(Portion) desto höher und län-
ger ist der Blutzuckeranstieg
Entsprechend ihrer Zusammensetzung, Menge, Ver- und Bearbeitung gelangen Kohlenhydrate unterschiedlich schnell ins Blut. Die Blutzuckerwirksamkeit verändert sich auch mit dem Anteil der Ballaststoffe, Eiweiße und Fette in einem Lebensmittel oder einer Mahlzeit.
Zucker im Saft geht schneller
ins Blut als bei rohem Obst
So geht der Zucker aus Weißbrot schneller ins Blut als der aus Vollkornbrot, Saft schnel-ler als rohes Obst, Nudeln weich gekocht schneller als Nudeln aldente, Obstkuchen schneller als Quarkkuchen, Nudelgerichte schneller als ein Kartoffel-, Fleisch- oder Gemüsegericht. Die Liste lässt sich beliebig verlängern.
Diese Grafi k verdeutlicht Ihnen die eben be-schriebene Wirkung am Beispiel von Reis.
Zucker gut dosiert
Zucker (freier Zucker) fi ndet sich zum Bei-spiel in Gummibärchen, Limonade, Cola und Säften sowie mit Zucker gesüßtem Tee oder Kaffee. Beim Verzehr von Zucker schießt dieser sofort ins Blut. Freier Zucker ist nur in Situationen einer Unterzuckerung hilfreich und notwendig. Eine Zuckermenge von 30 bis 50 Gramm am Tag, führt in „verpackter“ Form zu keinem gravierenden „verpackter“ Form zu keinem gravierenden Blutzuckeranstieg.
Menge, Ver- und Bearbeitung gelangen Kohlenhydrate unterschiedlich schnell ins Blut. Die Blutzuckerwirksamkeit verändert sich auch mit dem Anteil der Ballaststoffe, Eiweiße und Fette in einem Lebensmittel oder einer Mahlzeit.
Zucker im Saft geht schneller
ins Blut als bei rohem Obst
LESEPROBE
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Zucker, Honig, Limonade, Marmelade, Weintrauben, Eistee, Trockenobst, Banane, Sirup, Pfl aume, Süßkirsche, Birne, Apfelsaft, Cornfl akes
Zucker schießt ins Blut
parboiled Reis, Weißmehle Typ 405 (Weizen), Weizen-nudeln, Zwieback, Filinchen, Obstkuchen, Kartoffeln, Graubrot, Haferfl ocken
Zucker fl ießt ins Blut
Vollkornnudeln, Vollkornreis, Vollkornbrot, Knäckebrot, Reiswaffeln, Nüsse, Hül-senfrüchte, grüne Bohnen, Tomaten, Pumpernickel
Zucker tröpfelt ins Blut
Diese Grafi ken lassen den Eiweiß- und Fettgehalt bei Verwendung der aufgeführten Produkte in der Kombination einer Mahlzeit, die Portionsgröße sowie den Verarbeitungsgrad unberücksichtigt.
Die Information der Blutzuckerwirksamkeit von Lebensmitteln und Speisen hat für die Anwendung im Alltag in Bezug auf Ihre Di-abetestherapie und körperliche Bewegung eine große und praktische Bedeutung. Sie können Risiken einer Blutzuckerentgleisung vermeiden und im Bedarfsfall eigenständig Maßnahmen ergreifen.
Was ist eine Brot-einheit (BE)?Die Broteinheit (BE) - korrekterweise Berech-nungseinheit genannt - ist ein Mengen- und Berechnungsmaß für Kohlenhydrate einer bestimmten Menge in Nahrungsmitteln.
Eine Berechnungseinheit ent-
spricht 10 - 12g Kohlenhydrate
Um alle Lebensmittel, die Kohlenhydrate enthalten, gesamtkalorisch bewerten zu können, gibt es eine einfache Faustformel:1 BE entspricht ungefähr 100 kcal.
Das Mengenmaß ermöglicht das Abschät-zen der zu erwartenden Zuckermenge und des dafür notwendigen Insulinbedarfs. Als Regel gilt: 1 BE hebt den Blutzucker um ca. 2 mmol/l, die durch1 IE (Insulineinheit) wieder abgesenkt werden können. Leider lässt sich das im Alltag nicht immer 1:1 anwenden. So steigert 1 BE im Falle einer Unterzuckerung den Blutzucker nur um ca. 1 mmol/l, da auch körpereigene Speicher
zugleich wieder aufgefüllt werden. Umge-kehrt kann bei einer Überzuckerung der Blutzucker um mehr als 2 mmol/l ansteigen.
Zur Einschätzung der BE-Menge und der Kohlenhydratauswahl ist die Kenntnis über die Blutzuckerwirksamkeit der Kohlenhydrate in ihrer Ursprungsform unerlässlich. Eine um-fangreiche Aufl istung der geläufi gsten Lebens-mittel fi nden Sie in einer BE-Austauschtabelle, die Sie bei Ihrem/Ihrer Ernährungs- oder Diabetesberater/in erhalten. Wann und wie viel BE Sie benötigen, hängt im Wesentlichen von folgenden Faktoren ab: Geschlecht,Alter, Größe, Gewicht und Aktivität.
Die BE sagt nur etwas über den Kohlenhydratgehalt des Lebens-mittels und nichts über dessen Kaloriengehalt oder über die Blutzuckerwirksamkeit aus.
Zu wenige Kohlenhydrate bergen nicht nur die Gefahr einer Unterzuckerung (Hypo-glycämie), sie verursachen zudem einen schwer zu stabilisierenden Blutzucker. Für Erwachsene kann das bei einer BE-Menge von unter 12 schon der Fall sein.Bei großen Kohlenhydratmengen, z. B. bei Nudelgerichten, benötigen Sie eine gute Kenntnis über das Insulinprofi l und ggf. eine andere Dosisberechnung. Die Verweildauer einer großen und fettreichen Speise im Magen ist deutlich länger und demnach ist der Blutzuckeranstieg verzö-
gert. Die volle Dosis eines sofort wirkenden Insulins kann trotz der vielen BE eine Unter-zuckerung hervorrufen und infolgedessen ei-nen stark erhöhten Blutzuckerwert ergeben.
Tägliche Mahlzeitenberech-
nung per BE ist erforderlich
Mit Insulin können zwar die Kohlenhydrate und damit der Blutzucker reguliert, aber überfl üssige Kalorien nicht „weggespritzt“ werden. Diese Information ist bedeutsam, wenn Sie Ihr Gewicht korrigieren wollen. Bei einer (intensivierten) Insulintherapie ist eine tägliche Mahlzeitenberechnung per BE erforderlich.
Eine gute und stabile Stoffwechselein-stellung benötigt eine individuelle Diabetesberatung.
Maßnahmen ergreifen.
Was ist eine Brot-einheit (BE)?Die Broteinheit (BE) - korrekterweise Berech-nungseinheit genannt - ist ein Mengen- und Berechnungsmaß für Kohlenhydrate einer bestimmten Menge in Nahrungsmitteln.
Eine Berechnungseinheit ent-
spricht 10 - 12g Kohlenhydrate
Um alle Lebensmittel, die Kohlenhydrate enthalten, gesamtkalorisch bewerten zu können, gibt es eine einfache Faustformel:1 BE entspricht ungefähr 100 kcal.
Das Mengenmaß ermöglicht das Abschät-
in ihrer Ursprungsform unerlässlich. Eine um-fangreiche Aufl istung der geläufi gsten Lebens-mittel fi nden Sie in einer BE-Austauschtabelle, die Sie bei Ihrem/Ihrer Ernährungs- oder Diabetesberater/in erhalten. Wann und wie viel BE Sie benötigen, hängt im Wesentlichen von folgenden Faktoren ab: Geschlecht,Alter, Größe, Gewicht und Aktivität.
Die BE sagt nur etwas über den Kohlenhydratgehalt des Lebens-mittels und nichts über dessen Kaloriengehalt oder über die Blutzuckerwirksamkeit aus.
Zu wenige Kohlenhydrate bergen nicht nur die Gefahr einer Unterzuckerung (Hypo-glycämie), sie verursachen zudem einen schwer zu stabilisierenden Blutzucker. Für
LESEPROBE
1. Getreideprodukte: Brot, Brötchen, Knäcke, Zwieback, Reis, Grieß, Mehl und Nährmittel
2. Kartoffeln: Frische Kartoffeln und alle Kartoffelgerichte
3. Obst: Frischobst, Obstkonserven undTrockenobst
4. „fl üssige“ Milchprodukte: Frischmilch, Molke, Buttermilch, Joghurt und Kefi r
5. Obst- und Gemüsesäfte 6. Süßwaren: Backwaren, Knabberartikel
Kohlenhydrathaltige Lebensmittel lassen den Blutzucker ansteigen, dennoch sollten sie der Hauptbestandteil Ihrer Mahlzeiten sein.
Der Blutzuckerwert steigt nach
dem Verzehr von kohlenhydrat-
haltigen Lebensmitteln
Lebensmittel, die Kohlenhydrate enthalten, liefern neben Energie auch Vitamine, Mi-neralstoffe und Ballaststoffe. Speisen mit einem hohen Ballaststoffgehalt machen satt und bieten eine große Geschmacksvielfalt. Reichlich Ballaststoffe stecken in Brot, Reis und Nudeln (Vollkornvariante), Kartoffeln, Obst und Gemüse.
Viel Gemüse hilft den Blut-
zuckeranstieg zu verzögern
Gemüse gehört zwar zu den Kohlenhyd-raten, enthält aber von den verwertbaren Anteilen nur sehr wenig. Der überwiegen-de Teil besteht aus unverdaulichen Ballast-stoffen und Wasser. Deshalb verursacht Gemüse keinen nennenswerten Blutzu-ckeranstieg, sondern verzögert diesen günstigerweise. Gönnen Sie sich zu jeder Hauptmahlzeit eine Gemüseportion.
Säfte aus Karotten, roter Bete sowie Ge-müsemischsäfte sollten maßvoll genossen werden. Durch die hier fehlenden Ballast-stoffe bewirken diese Getränke einen sig-nifi kanten Blutzuckeranstieg.
Essen Sie Vollkornreis, Voll-
kornnudeln und Vollkornbrot
Was kennzeichnet ein Vollkornbrot? Ein Vollkornbrot enthält mindestens 90 Prozent Vollkornmehl. Im Rahmen einer be-darfsdeckenden Tagesversorgung liefern Vollkornprodukte ein Drittel der benötigten Ballaststoffe, die Ihren Blutzuckerspiegel günstig beeinfl ussen, Ihre Darmtätigkeit fördern und eine angenehme Sättigungs-wirkung hervorrufen.
Wie viele Mahlzeitensind für Sie am Tagideal und gesund?Ob drei Hauptmahlzeiten und bis zu drei weitere Zwischenmahlzeiten pro Tag einge-nommen werden, ist von Ihrem individuellen Tagesablauf, Ihren Essgewohnheiten, der Portionsgröße Ihrer Hauptmahlzeiten und unter Umständen auch von IhrerInsulintherapie abhängig.
Kohlenhydrate: Die wichtigste EnergiequelleEs gibt 6 Lebensmittelgruppen, die Kohlenhydrate enthalten und die Einfl uss auf Ihren Blut-zuckerspiegel haben:
2. Kartoffeln: Frische Kartoffeln und alle Kartoffelgerichte
4. „fl üssige“ Milchprodukte:Molke, Buttermilch, Joghurt und Kefi r
haltigen Lebensmitteln
Lebensmittel, die Kohlenhydrate enthalten, liefern neben Energie auch Vitamine, Mi-neralstoffe und Ballaststoffe. Speisen mit einem hohen Ballaststoffgehalt machen satt und bieten eine große Geschmacksvielfalt. Reichlich Ballaststoffe stecken in Brot, Reis und Nudeln (Vollkornvariante), Kartoffeln,
Viel Gemüse hilft den Blut-
zuckeranstieg zu verzögern
Gemüse gehört zwar zu den Kohlenhyd-raten, enthält aber von den verwertbaren Anteilen nur sehr wenig. Der überwiegen-de Teil besteht aus unverdaulichen Ballast-stoffen und Wasser. Deshalb verursacht Gemüse keinen nennenswerten Blutzu-
LESEPROBE
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Sinnvoller Einsatz von Süßsto� und Zuckerersatzsto� enSüßstoffe enthalten im Gegensatz zu den Zuckerersatzstoffen keine Kalorien und erhöhen auch Ihren Blutzucker in keiner Weise. Zu ihnen gehören Aspar-tam, Acesulfam K, Cyclamat, Saccharin, Neohesperidin und Thaumatin. Diese Süßstoffe fi nden Sie überwiegend in industriell verarbeiteten Produkten oder als Mischungen in Flüssig- und Tablettenform.
Süßsto� e sind kalorienfrei
Anders verhält es sich mit den Zucker-ersatzstoffen. Zu ihnen gehören Sorbit, Mannit, Maltit, Isomalt, Xylit und Fructose. Sie fi nden in der Lebensmittelherstellung, besonders in „Diabetiker-Lebensmitteln“, ihre Verwendung. Im Gegensatz zu den Süßstoffen liefern sie Kalorien.
Bei einigen Menschen kann der Verzehr zu Blähungen und Durchfall führen. Kalo-risch bieten Lebensmittel, die mit Zucker-ersatzstoffen hergestellt wurden, keine Vorteile. Meist liegen sie auf Grund eines höheren Fettgehaltes über dem Kalorien-gehalt üblicher Vergleichsprodukte.
Natürlich süßen mit Stevia
Stevia ist eine süß schmeckende Pfl anze aus Amerika, die Ähnlichkeit mit Pfeffermin-ze hat. Sie enthält weder Kohlenhydrate noch Energie und eignet sich z. B. hervor-ragend zum Süßen von Getränken.
Zuckerfrei bedeutet im Übrigen nicht die Abwesenheit von Koh-lenhydraten, sondern den nicht erfolgten industriellen Zusatz von Haushaltszucker.
Bringen Sie Farbe in Ihren Speiseplan.
Natürlich süßen mit Stevia
Stevia ist eine süß schmeckende Pfl anze aus Amerika, die Ähnlichkeit mit Pfeffermin-ze hat. Sie enthält weder Kohlenhydrate noch Energie und eignet sich z. B. hervor-ragend zum Süßen von Getränken.
Zuckerfrei bedeutet im Übrigen nicht die Abwesenheit von Koh-lenhydraten, sondern den nicht erfolgten industriellen Zusatz von Haushaltszucker.
LESEPROBE
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Fette und Eiweiße haben neben den Kohlenhydraten einen festen Platz in der gesunden Ernährung. Fett wird als Baustoff genutzt und überschüssige Mengen wer-den als Energiespeicher angelegt. Eiweiß ist überwiegend für den Aufbau und Erhalt der Körpersubstanz erforderlich. Beide Baustoffe erfüllen unentbehrliche Stütz- und Schutzfunktionen u.a. der inneren Organe.
Bei maßvollem Verzehr haben Fette und Eiweiße keine relevante Blutzuckerwirkung.
Fette kommen in sichtbaren und „versteck-ten“ Varianten vor. Sichtbare Fette sind leicht zu erkennen. Dazu zählen z. B. Öle,
Butter, Margarine, Schmalz, der Fettrand am Kotelett, die „Fettaugen“ der Salami, Hackfl eisch und Knacker oder das Fett tierischer Häute. „Versteckte“ Fette sind deutlich schwerer zu erkennen.
Eine hohe Menge „versteckter“ Fette enthalten Lebensmittel wie z. B. Nüsse, Ölsaaten (Sonnenblumenkerne, Kürbisker-ne), Avocado, Eier, Tiefseefi sche (Hering, Makrele, Thunfi sch), Mayonnaise, Streich- und Kochwurst (Bockwurst, Leberkäse, Mortadella) und Pasteten sowie Imbiss- und Knabberartikel. Innerhalb einer Lebensmit-telgruppe kann der Anteil der „versteckten“ Fette sehr stark variieren, z. B. im Vergleich zwischen Sahnequark und Magerquark.
Ein hilfreicher Leitsatz ist: Qualität vor Quantität, das heißt, Fette mit einem
hohen gesundheitlichen Nutzen, wie z. B. pfl anzliche Öle, sind den tierischen Fetten möglichst vorzuziehen.
Dennoch gilt es für Fette, das richtige Maß zu fi nden - unabhängig ihrer Her-kunft, ihrem gesundheitlichen Nutzen und ob sichtbar oder versteckt. Fett bleibt ein Energieträger, der in großen Mengen verzehrt, Ihr Kalorienkonto und damit Ihr Gewicht, den Blutdruck und die Blutfette belastet.
Fettreduziert ist nicht fettarm
Ein Qualitätsmerkmal in Bezug auf den ge-sundheitlichen Nutzen von Fett lässt sich auf eine kurze und einfache Formel bringen: fl üssig vor fest. Ob Fette gesundheitlich förderlich oder nachteilig wirken, bestimmt deren chemischer Aufbau. Gesättigte Fettsäuren (z. B. tierische Fette, Hartfette) verursachen bei großzügigem Verzehr Gefäßablagerungen (Arteriosklerose).
Nüsse und Olivenöl sind ein
natürlicher „Rostschutz“
Ungesättigte Fettsäuren werden noch einmal in „einfach“ und „mehrfach“ ungesättigt un-terschieden. Einfach ungesättigte Fettsäuren (z. B. in Olivenöl, Milch, Nüssen) haben einen antioxidativen Effekt (natürlicher „Rostschutz“).
Einige mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie die in Sonnenblumenöl oder Leinöl, können
von unserem Körper selbst nicht hergestellt werden, sondern müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Sie tragen deshalb die Bezeichnung: essentiell (lebensnot-wendig). Diese Fettsäuren sind für den Zellaufbau und den aktiven Stoffwechsel unentbehrlich. Die verbleibenden Fettsäuren wie die in Lachs, Hering, Makrele und Thunfi sch schützen das Herzkreislaufsystem.
Bevorzugen Sie Milchprodukte mit 1,5% Fett und fettarme Käse-sorten bis max. 45% F.i.Tr. bzw. unter 15% Fett absolut/Fett total. Tipp: Bitte ungekühlt genießen.
Wählen Sie magere Fleisch- und Wurstwaren aus. Aufschnitt mit „sichtbaren Fasern“, wie Ge-würzlachsschinken oder Braten-aufschnitt, ist in der Regel fettarm.
Für die fettarme Zubereitung von Speisen sind Garmethoden wie Dämpfen, Dünsten, Grillen und Braten in einer beschichteten Pfanne geeignet. Panierte und frittierte Speisen enthalten dagegen viel Fett.
Suppen und Soßen lassen sich nach dem Garen anstelle von Sahne mit Joghurt verfeinern. Backpapier erspart das Fett für das Backblech. Verwenden Sie Kräuter und Gewürze anstelle von Fett, um den Geschmack abzurunden.
Dem Fett auf der Spur
Butter, Margarine, Schmalz, der Fettrand am Kotelett, die „Fettaugen“ der Salami, Hackfl eisch und Knacker oder das Fett tierischer Häute. „Versteckte“ Fette sind deutlich schwerer zu erkennen.
Eine hohe Menge „versteckter“ Fette enthalten Lebensmittel wie z. B. Nüsse, Ölsaaten (Sonnenblumenkerne, Kürbisker-ne), Avocado, Eier, Tiefseefi sche (Hering, Makrele, Thunfi sch), Mayonnaise, Streich-
und ob sichtbar oder versteckt. Fett bleibt ein Energieträger, der in großen Mengen verzehrt, Ihr Kalorienkonto und damit Ihr Gewicht, den Blutdruck und die Blutfette belastet.
Fettreduziert ist nicht fettarm
Ein Qualitätsmerkmal in Bezug auf den ge-sundheitlichen Nutzen von Fett lässt sich auf eine kurze und einfache Formel bringen: fl üssig vor fest. Ob Fette gesundheitlich förderlich oder nachteilig wirken, bestimmt deren chemischer Aufbau. Gesättigte Fettsäuren (z. B. tierische Fette, Hartfette) verursachen bei großzügigem Verzehr Gefäßablagerungen (Arteriosklerose).
Nüsse und Olivenöl sind ein
natürlicher „Rostschutz“
LESEPROBE
+ + =
Que
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19
Hätten Sie das gewusst: Drei vollwertige Salate enthalten genau-
so viel Energie wie eine kleine Tafel Schokolade
Der Vergleich zwischen einer hohen Energiedichte (viel Fett und viel Zucker in einer kleinen Portion) und einer geringen Energiedichte (wenig Fett und wenig Zucker in einer großen Portion) verdeutlicht Ihnen unten stehende Tabelle. Alle Nährstoffe werden aufgespalten und verdaut, was umgangssprachlich auch „verbrennen“ genannt wird. Das heißt, die Verbrennung dieser Nährstoffe setzt einen bestimmten Energiewert frei, der in Kilojoule / Kilokalorien angegeben wird.
Wie viel Fett ist im Lachs?
Die linke Tabelle zeigt Ihnen den unter-schiedlichen Fettgehalt und hilft Ihnen bei der Entscheidung, fettreiche gegen fettär-mere Lebensmittel auszutauschen bzw. die Portion fettreicher Produkte zu reduzieren.
Eiweiß-Kraft-VitalitätBei Eiweiß (Protein) handelt es sich um eine lebensnotwendige Bausubstanz, die aus den kleinsten Bausteinen, den Aminosäuren zusammengesetzt ist. Aus diesem Grundstoff wird jegliche Struktur, die das Gerüst des Körpers ausmacht (Muskeln, Knochen), aufgebaut, erhalten und erneuert. Darüber hinaus sind Proteine elementare Bestandteile aller Zellen, Hormone und Enzyme.
Eiweiß steckt nicht nur im Ei
Proteinreiche Lebensmittel sind Fleisch, Fisch, Gefl ügel, Eier, Milch und Milchprodukte sowie Hülsenfrüchte, Getreideprodukte, Soja und Kartoffeln. Es wird zwischen tierischen und pfl anzlichen Proteinen unterschieden. Die benötigte Verzehrmenge ist auf Grund der Eiweißdichte in diesen Lebensmitteln relativ klein.
Die Wahl kleiner und fettarmer Portionen eiweißreicher Lebensmittel (Quark, Joghurt, Gefl ügelfl eisch) zu den Mahlzeiten unter-stützt das Sättigungsgefühl und beeinfl usst den Blutzuckerspiegel und das Kalorienkonto nur geringfügig.
2 Scheiben Gefl ügelwurst = 1 Salatgurke
1 kleines Steak = 4 Paprikaschoten
2 große Kartoffeln = 1 Scheibe Butterkäse
4 Kiwis = 1 Minitüte Gummibären
3 Scheiben Bierschinken = 5 Kopfsalate
1 Teelöffel Butter = 8 Tomaten
1 Stück Schokolade = 15 Erdbeeren
¼ Bratwurst = 1 Steak
1 Kugel Sahneeis = 2 Nektarinen
1 Stück Zupfkuchen = ½ Ananas
1 Wiener Würstchen = ½ kg Rosenkohl
1 Teelöffel Speck = ½ kg Champignon
1 Scheibe Salami = ½ Apfel
1 Esslöffel Leberwurst = 1 kg Rhabarber
150g
100g
120g
120g
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20g
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150g
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27g
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Schweinekotelett
Schweinemett
Hinterschinken
Lammkotelett
Speck
Salami
Mortadella
Mettwurst
geräucherter Aal
Lachs
Créme fraiche
Vollmilch
Sahnequark
Brie 50% F.i.Tr.
Butter
Schweinesteak
Rinderhack
Putenkeule
Lammfi let
roher Schinken
Kasseler
Gefl ügelwurst
Corned Beef
ger. Seelachs
Kabeljau
Saure Sahne
fettarme Milch
Magerquark
Camembert 30%
Frischkäse
Fettgehalt in Lebensmitteln
(Bitte beachten Sie, dass hier nur der Brennwert verglichen wird und kein Bezug zur BE-Menge besteht.)
(gemessen am Brennwert)
+ + =+ + =+ + =+ + =+ + =
Hätten Sie das gewusst: Drei vollwertige Salate enthalten genau-
so viel Energie wie eine kleine Tafel Schokolade
Der Vergleich zwischen einer hohen Energiedichte (viel Fett und viel Zucker in einer kleinen Portion) und einer geringen Energiedichte (wenig Fett und wenig Zucker in einer großen Portion) verdeutlicht Ihnen unten stehende Tabelle. Alle Nährstoffe werden aufgespalten und verdaut, was umgangssprachlich auch „verbrennen“ genannt wird. Das heißt, die Verbrennung dieser Nährstoffe setzt einen bestimmten Energiewert frei, der in Kilojoule / Kilokalorien angegeben wird.
Eiweiß-Kraft-VitalitätBei Eiweiß (Protein) handelt es sich um eine lebensnotwendige Bausubstanz, die aus den kleinsten Bausteinen, den Aminosäuren zusammengesetzt ist. Aus diesem Grundstoff wird jegliche Struktur, die das Gerüst des Körpers ausmacht (Muskeln, Knochen), aufgebaut, erhalten und erneuert. Darüber hinaus sind Proteine elementare Bestandteile aller Zellen, Hormone und Enzyme.
Eiweiß steckt nicht nur im Ei
Proteinreiche Lebensmittel sind Fleisch, Fisch, Gefl ügel, Eier, Milch und Milchprodukte sowie Hülsenfrüchte, Getreideprodukte, Soja und Kartoffeln. Es wird zwischen tierischen und pfl anzlichen Proteinen unterschieden. Die benötigte Verzehrmenge ist auf Grund 2 Scheiben Gefl ügelwurst = 1 Salatgurke
LESEPROBE
Wasser, die Quelle des LebensDer menschliche Körper besteht aus durchschnittlich 50 - 70 % Wasser. Alle lebenserhaltenden Funktionssysteme wie Blutkreislauf, Entgiftung, Regulierung der Körpertemperatur, Verdauung, Stoffwech-sel und das Immunsystem benötigen als Grundvoraussetzung Wasser. Da Sie täglich ca. 2 - 3 Liter Wasser verlie-ren (über Haut, Lunge, Nieren und Darm) und dieser Verlust wieder ausgeglichen werden muss, bedarf es einer ausreichen-den Zufuhr von geeigneten Getränken und wasserreichen Lebensmitteln.
Die tägliche Trinkmenge liegt bei ungefähr 1,5 - 2 Liter. Empfehlenswerte Getränke
sind Wasser, Tee, Malzkaffee und in kleinen Mengen Bohnenkaffee. Der
verbleibende Flüssigkeitsbedarf (0,75 - 1l) wird durch wasserreiche Lebensmittel wie Milch, Buttermilch, Obst und Gemüse ge-deckt. Zum Beispiel liefert eine Tasse Milch knapp 180ml Wasser und ist gleichzeitig Bestandteil einer Hauptmahlzeit bzw. ist eine Zwischenmahlzeit. Fünf Hände voll Obst und Gemüse liefern ca. einen halben Liter Flüssigkeit.
Durst ist ein Zeichen des Körpers für einen bestehenden Flüssigkeitsmangel. Dieses Flüssigkeitsdefi zit wird im Erwachsenen-alter erst verspätet und im zunehmenden Alter kaum bemerkt. Trinken Sie, bevor Sie durstig sind, regelmäßig und gleichmäßig über den Tag verteilt. Bei erhöhten Blutzu-ckerwerten achten Sie auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr. Zuckerhaltige Getränke wie Limonade, Eistee und Säfte sind nicht geeignet und daher der Behandlung einer Unterzuckerung vorbehalten.
Alkoholische GetränkeDer Genuss von Alkohol zu besonderen Anlässen oder Feierlichkeiten ist mit Typ-1 Diabetes mellitus möglich. Besprechen Sie den Alkoholgenuss im Vorfeld mit Ihrem behandelnden Arzt, um mögliche Wechselwirkungen mit Ihren Medikamen-ten auszuschließen. Schwierigkeiten und Komplikationen durch Alkohol lassen sich vermeiden, wenn die Alkoholmenge auf die folgende Gläserregel beschränkt wird:Ein moderater und akzeptabler Alkoholge-nuss umfasst 10g Alkohol pro Tag für Frauen und 20g Alkohol pro Tag für Männer. Als Beispiel: 100ml Wein enthalten 10g und 500ml Bier 20g Alkohol.
Ein Gläschen in Ehren?
Trinken Sie bevorzugt trockene Weine oder trockenen Sekt. Auch ein Glas (0,2 l) normales Bier im Rahmen einer Mahlzeit ist problemlos. Ungünstig sind Alkoholika, die viel Zucker enthalten, wie Liköre, süßer Sekt, süße Obstweine oder Mixgetränke.
Der Genuss von Alkohol ist mit einer zusätzlichen Kalorienaufnahme ver-bunden. Alkohol hemmt den Abbau von Fett und ist damit potentiell an der Gewichtszunahme beteiligt.
Während die Leber Alkohol abbaut, setzt sie keinen Zucker frei. In Fällen eines erhöh-ten Zuckerbedarfes - beim Sport oder in der Nacht durch lange Mahlzeitenpausen - kann dies die Gefahr einer Unterzucke-
rung deutlich erhöhen. Größere Mengen Alkohol können in der Kombination mit Insulin oder Tabletten, die zur Insulinfreisetzung führen, schwere und langanhaltende Unterzuckerungen verursachen.
Genießen Sie Alkohol nie auf nüchternen Magen, sondern erst zu oder nach einer kohlenhydrat-haltigen Mahlzeit. Auf keinen Fall darf Alkohol mit Insulin abgedeckt werden, da das Risiko einer Unter-zuckerung gravierend erhöht wird.
Im Zweifelsfall messen Sie nach Alkoholgenuss Ihren Blutzucker vor dem Schlafen. Ist der Blutzu-cker niedrig, müssen Sie Kohlen-hydrate essen. Wann, was und wie viel besprechen Sie mit Ihrem Diabetesberater oder Arzt.
Trinken Sie keinen Alkohol an Tagen außergewöhnlicher und ungewohnter körperlicher An-strengung, da die Insulinempfi nd-lichkeit ausgeprägter ist. Achten Sie auf eine ausreichende Koh-lenhydratversorgung. Messen Sie Ihren Blutzuckerspiegel häufi ger an diesem Tag.
verbleibende Flüssigkeitsbedarf (0,75 - 1l) wird durch wasserreiche Lebensmittel wie Milch, Buttermilch, Obst und Gemüse ge-deckt. Zum Beispiel liefert eine Tasse Milch knapp 180ml Wasser und ist gleichzeitig Bestandteil einer Hauptmahlzeit bzw. ist eine Zwischenmahlzeit. Fünf Hände voll Obst und Gemüse liefern ca. einen halben Liter Flüssigkeit.
Durst ist ein Zeichen des Körpers für einen bestehenden Flüssigkeitsmangel. Dieses Flüssigkeitsdefi zit wird im Erwachsenen-
Wechselwirkungen mit Ihren Medikamen-ten auszuschließen. Schwierigkeiten und Komplikationen durch Alkohol lassen sich vermeiden, wenn die Alkoholmenge auf die folgende Gläserregel beschränkt wird:Ein moderater und akzeptabler Alkoholge-nuss umfasst 10g Alkohol pro Tag für Frauen und 20g Alkohol pro Tag für Männer. Als Beispiel: 100ml Wein enthalten 10g und
Ein Gläschen in Ehren?
Trinken Sie bevorzugt trockene Weine oder trockenen Sekt. Auch ein Glas (0,2 l) normales Bier im Rahmen einer Mahlzeit ist problemlos. Ungünstig sind Alkoholika, die viel Zucker enthalten, wie Liköre, süßer Sekt, süße Obstweine oder Mixgetränke.
Der Genuss von Alkohol ist mit einer zusätzlichen Kalorienaufnahme ver-
LESEPROBE
UnterzuckerungJeder Mensch mit Diabetes, der mit Insulin behandelt wird oder Medikamente bekommt, die auf die Insulinproduktion stimulierend wirken, kann eine Unterzucke-rung (Hypoglykämie) bekommen.
Sie sollten die Ursachen und Anzeichen kennen, damit Sie gezielt reagieren und Unterzuckerungen verhindern können. Generell wird als Unterzuckerung (Hy-poglykämie) jeder Blutzucker unter 2,8 mmol/l (50 mg/dl) bezeichnet - auch ohne Symptome. Erste Symptome können aber schon bei Blutzuckerwerten unter 4,4 mmol/l auftreten. Ab Werten von ca. 3,3 mmol/l kommt es zur Gegenregulation der Leber, die ihre Zuckerspeicher freigibt. Reagieren Sie auf erste Symptome:
· Schweißausbruch (kalt) · Konzentrationsschwäche · Unruhe, Herzklopfen, Angst Zittern, weiche Knie · Kribbeln an den äußeren Extremitäten und Lippen
Nehmen Sie umgehend Traubenzucker, zu-ckerhaltige Getränke oder Zucker zu sich. Keine Diätprodukte! Versuchen Sie nach einer Unterzuckerung bzw. nach ersten Symptomen die Ursache herauszufi nden,
um zukünftige Wiederholungen zu vermeiden. Bedenken Sie, dass
nächtliche Unterzuckerungen in ähnlicher Weise verlaufen und sich durch weitere Symptome wie unruhigen Schlaf, Albträume oder Heißhungerattacken äußern können. Es kann vorkommen, dass nächtliche Unter-zuckerungen unbemerkt („überschlafen“) verlaufen. Ein Zeichen hierfür sind hoher morgendlicher Nüchtern-Blutzuckerwert und/oder Kopfschmerzen.
ÜberzuckerungSteigt der Blutzuckerspiegel über den Normalbereich von 120 mg/dl bzw. 6,6 mmol/l an, wird von einer Überzuckerung oder Hyperglykämie gesprochen, wenn dieser Zustand längere Zeit anhält. Ein ge-ring erhöhter Blutzucker verursacht anfangs nur wenige oder keine Beschwerden und wird meistens nicht bemerkt. Erste Anzeichen einer Überzuckerung sind: Durst und häufi ges Wasserlassen sowie Abgeschlagenheit und Müdigkeit.
Erhöht sich der Blutzucker über einen Wert von 180 mg/dl bzw. 9,9 mmol/l, kann Ihre Niere die Glukose nicht mehr zurückhalten (Nierenschwelle). Sie tritt in den Urin über und kann darin nachgewiesen werden. Steigen die Blutzuckerwerte weiter an, kön-nen sich weitere Symptome entwickeln, die auf ein beginnendes diabetisches Koma hindeuten: tiefe und schwere Atmung, Bauchschmerzen, Erbrechen und Übelkeit, Azetongeruch des Atems, Glukose im Urin (Nierenschwelle überschritten), Azeton im Urin (Hungerzustand der Zellen).
Ein diabetisches Koma ist lebensbedrohlich und sollte rasch ärztlich behandelt werden. Jeder Mensch mit Diabetes sollte diese Symptome kennen und durch geeignete Maßnahmen die extrem hohen Blutzucker-werte erst gar nicht entstehen lassen.
Tipps zum AbnehmenWenn Sie der Heißhunger packt, gönnen Sie sich ruhig etwas, worauf Sie Appetit haben und verbieten Sie sich nichts. Auch hier gilt: in Maßen!
Es ist durchaus möglich, dass trotz aller Aktivitäten das Gewicht eine Zeitlang stehen bleibt. Das ist ganz normal und soll Sie nicht beunruhigen. Der Körper benötigt einfach eine lange Zeit für die Gewichts-abnahme. Wer sich für den bewussten Genuss entschieden hat, erlebt diese Phase nicht als Last, sondern als positive Lust.
Regelmäßige Bewegung
Neben dem Essen können Sie auch durch körperliche Aktivität Ihrem Wunschgewicht näher kommen. Entscheiden Sie sich für eine Alltagsaktivität, die Ihnen Spaß macht, denn nur dann werden Sie „am Ball“ bleiben. Egal was Sie tun, wichtig ist, dass Sie es regelmäßig tun. Beachten Sie beim Sport, dass Sie Ihre Insulindosis entsprechend anpassen. Um Komplikationen zu vermei-den, nehmen Sie Sport-BE mit. Besonders sensibel reagiert Ihr Blutzucker, wenn Sie noch untrainiert sind.
23EinkaufstippsZeit ist der wichtigste Faktor bei Ihrem Einkauf. Wählen Sie einen Zeitpunkt, in dem Sie in Ruhe Ihren Einkaufsplan, den Sie immer dabei haben sollten, abstrei-chen können. Gehen Sie nicht mit „knur-rendem“ Magen einkaufen, da in dieser Situation oft unnötige Produkte gekauft werden. Lassen Sie sich nicht von ein-drucksvollen Verpackungen oder Ver-sprechungen verleiten - recherchieren Sie genau, was drinnen steckt. Achten Sie auf Frische sowie die Herkunft der Erzeugnisse: Viel Spaß beim Einkaufen.
morgendlicher Nüchtern-Blutzuckerwert und/oder Kopfschmerzen.
ÜberzuckerungSteigt der Blutzuckerspiegel über den Normalbereich von 120 mg/dl bzw. 6,6 mmol/l an, wird von einer Überzuckerung oder Hyperglykämie gesprochen, wenn dieser Zustand längere Zeit anhält. Ein ge-ring erhöhter Blutzucker verursacht anfangs nur wenige oder keine Beschwerden und wird meistens nicht bemerkt. Erste Anzeichen einer Überzuckerung sind: Durst und häufi ges Wasserlassen sowie Abgeschlagenheit und Müdigkeit.
Erhöht sich der Blutzucker über einen Wert von 180 mg/dl bzw. 9,9 mmol/l, kann Ihre Niere die Glukose nicht mehr zurückhalten (Nierenschwelle). Sie tritt in den Urin über
Tipps zum AbnehmenWenn Sie der Heißhunger packt, gönnen Sie sich ruhig etwas, worauf Sie Appetit haben und verbieten Sie sich nichts. Auch hier gilt: in Maßen!
Es ist durchaus möglich, dass trotz aller Aktivitäten das Gewicht eine Zeitlang stehen bleibt. Das ist ganz normal und soll Sie nicht beunruhigen. Der Körper benötigt einfach eine lange Zeit für die Gewichts-abnahme. Wer sich für den bewussten Genuss entschieden hat, erlebt diese Phase nicht als Last, sondern als positive Lust.
Regelmäßige Bewegung
Neben dem Essen können Sie auch durch körperliche Aktivität Ihrem Wunschgewicht näher kommen. Entscheiden Sie sich für eine
LESEPROBE
Aus der Fülle der Nahrungsmittel das Richtige auszuwählen, ist nicht immer einfach. Daher widmet sich ein wesentlicher Teil dieser Broschüre den Aspekten einer bedarfsgerechten Ernährung und stellt dabei besonders die Auswirkungen der verschiedenen Lebensmittelgruppen auf Menschen mit Typ-1 Diabetes mellitus vor. Weiterhin erfahren Sie wertvolle Hinweise wie z. B. eine drohende Unter- bzw. Überzuckerung rechtzeitig erkannt wird und nach entsprechender Symptomatik schnell gehandelt werden kann.
Genießen Sie ein unbeschwertes Leben mit Typ-1 Diabetes mellitus und viel Freude bei der Zubereitung abwechslungs-reicher Gerichte.