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Pläne und Vorbereitungen für ein Portal europäischer historischer Bibliographien

Gregor Horstkemper

Infoclio.ch Bern, 16. September 2010

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Gliederung

• Ausgangslage: Vielfalt der nationalen historischen Bibliographien

• Technische und organisatorische Herausforderungen

• Perspektiven für ein europäische Portal nationaler historischer Bibliographien

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Aufbau eines europäischen Netzwerks

• 2007: Erste europäische Konferenz nationaler historischer Bibliographien in Berlin

• Folgekonferenzen 2008 und 2009, nächste Konferenz voraussichtlich März 2011

• Einrichtung einer gemeinsamen Webseite (http://www.histbib.eu) sowie einer Mailingliste für die Netzwerk-Partner

• Schrittweise Intensivierung der Kooperation beabsichtigt

• Optionen für ein gemeinsames Suchportal sollen beim nächsten Treffen diskutiert werden

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Partner

• Arbeitsgemeinschaft historischer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland

• Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

• Centre national de la recherche scientifique

• Det Kongelige Bibliotek• Giunta Storica Nazionale• Herder-Institut• Historický ústav AV ČR• Institut für Zeitgeschichte

• Instituut voor Nederlandse Geschiedenis• Lietuvos istorijos institutas• Royal Historical Society• National Széchényi Library• Royal Irish Academy• Polska Akademia Nauk• Schweizerische Nationalbibliothek• Universität Klagenfurt

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Heterogenität der Ausgangslage: Reichweiten

• Auswahlkriterien der Bibliographien sehr unterschiedlich- Raum - Epochen - Themen - Wissenschaftlichkeit- Sprache - Nationalität des Autors - Publikationsort

• Publikationstyp: Einbeziehung elektronischer Publikationen variiert

• Berichtszeitraum und Aktualitätsgrad

• Erfassungsgrad relevanter Publikationen

• Ressourcenausstattung der einzelnen bibliographischen Unternehmungen

• Lizenzsituation: Frei zugängliche Datenbanken vs. lizenzpflichtige Datenbanken

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Heterogenität der Ausgangslage: Datenstrukturen

• Umfang und Granularität der erfassten Informationen

• Klassifikations- und Schlagwort-Systeme

• Nutzung von Normdateien

• Austauschformate für bibliographische Daten (MARC, MAB etc.)

• Wichtiges Ziel: Entwicklung hin zu mehr Kompatibilität

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Organisatorische Herausforderungen für eine engere Zusammenarbeit

• Reichhaltigkeit und Granularität der Daten lässt sich nur mit beträchtlichem Zusatzaufwand steigern

• Klassifikation: Einführung eines einheitlichen Klassifikationssystems stößt auf Vorbehalte wegen Existenz eingeführter Systematiken

• Mapping individueller Systematiken auf eine Universalklassifikation (z. B. Dewey Dezimalklassifikation) als Übergangslösung

• Nutzung normierter Schlagwortsysteme, insbesondere für Personen-, Körperschafts- und Ortsnamen erfordert Zusatzaufwand bei der Datenerfassung

• Ressourceneinsatz für kontinuierliche Fortsetzung der Basisaufgaben muss Spielraum für Zusatzaufwand lassen

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Technische Herausforderungen für eine engere Zusammenarbeit

• Technische Ausgangslage bei praktisch allen Partnern unterschiedlich

• Portalaufbau erfordert andere Vorbereitungen und Investitionen als der Aufbau einer einzelnen Datenbank

• Bei Aufbau und Betrieb der technischen Basis des Portals müssen die unterschiedlichen finanziellen und organisatorischen Voraussetzungen der einzelnen

Partner berücksichtigt werden

• Nachhaltigkeit der gemeinsamen Anstrengungen muss sichergestellt sein: Wahl einer zukunftssicheren Lösung ist wichtig

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Gemeinsames Suchportal: Unterstützung multilingualer Suche

• Termerweiterung– Suchbegriffe können beim Absetzen einer Recherche im Hintergrund automatisch durch

äquivalente Begriffe in anderen Sprachen ergänzt werden (= Erweiterung der Suchterme)

– Nutzer können relevante Publikationen in fremdsprachigen Datenquellen finden

– Besonders hilfreich bei Schlagwortsuche

• Vorarbeiten: MACS-Projekt– Schlagwortnormdateien SWD, LCSH, Rameau beteiligt

– Relationen zwischen mehreren zehntausend Einträgen wurden hergestellt

– Beispiel für Äquivalenzbeziehung: Impérialisme – Imperialism – Neokolonialismus

– Ca. 38.000 Verlinkungen zwischen SWD und LCSH (Mai 2010)

– Ca. 28.000 Verlinkungen zwischen SWD und Rameau (Mai 2010)

– Im Bereich Geschichte noch Arbeit zu investieren

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Gemeinsames Suchportal: Metasuche

• Vorteile– Datenquellen können mit meist überschaubarem Aufwand beim Portalbetreiber

eingebunden werden

– Aufwand auf Seiten der Datenanbieter lässt sich auf Schnittstellenentwicklung begrenzen

– Bewährte Basisfunktionen (feldbasierte Suche)

– Portale bieten häufig Exportoptionen zur Nachnutzung der Daten

• Nachteile– Häufig lange Antwortzeiten der eingebundenen Datenquellen - Keine von Google

gewohnte Antwortgeschwindigkeit

– Änderungen an den Datenquellen erfordern häufige Anpassungen der Metasuche

– Prinzip des kleinsten gemeinsamen Nenners bei den Suchoptionen

– Keine oder eingeschränkte Unterstützung linguistischer Suchverfahren

– Kein übergreifendes Ranking möglich

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Gemeinsames Suchportal: Suchmaschinentechnologie

• Vorteile– Sehr kurze Antwortzeiten– Vertraute Anmutung durch Einschlitzsuche (Google-like)– Unterstützung linguistischer Suchverfahren– Übergreifendes Ranking möglich– Treffermengen lassen sich über Navigatoren fokussieren (Drilldown)– Datenquellen können durch Preprocessing für die Indexierung optimiert werden– Regelmäßige Datenaktualisierungen lassen sich automatisieren

• Nachteile– Daten müssen für Indexierungszwecke in geeigneten Formaten zur Verfügung gestellt

werden– Indexierungs- und Vorbereitungsarbeiten können aufwändig sein– „Application profiles“ müssen definiert und ggf. aktualisiert werden

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Perspektiven für die internationale Zusammenarbeit

• Einsatz von interoperablen Normdateien für die Sacherschließung– VIAF-Projekt– MACS-Projekt

• Einigung auf Metadatenstandards und auf Prüfkriterien

• Aufbau eines Suchportals auf Basis von:

– Metasuche (verteilte, heterogene Datenquellen)

– Suchmaschinentechnologie (zentraler Index)

• Möglicher Weg zur Realisierung: Beantragung eines Großprojekts auf EU-Ebene, ggf. Kooperation mit Verlagen


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