1
Haushaltsführerschein
STÄRKEN vor Ort Eschweiler: Ich bin STARK –
Jugendliche machen sich fit für den eigenen Haushalt
-Infomappe-
Gefördert von
Arbeitsgemeinschaft: IG Frauen und Mädchen Eschweiler Ost Mobile Jugendarbeit des Jugendamtes der Stadt Eschweiler low-tec gGmbH Standort Eschweiler
Projektkoordination und Kontakt: low-tec gGmbH Abteilung Gesellschaftliche Projekte Südstraße 29-31 52249 Eschweiler Tel.: 02403/55 55 459 Fax: 02402/55 55 455 e-mail: [email protected]
2
Inhalt
V o m A u s z u g i n d i e e i g e n e W o h n u n g
Raus aus dem Elternhaus – Jetzt bin ich mein eigener „Herr“……………………Seite 4
E i n f ü h r u n g
Jugendliche machen sich fit für den eigenen Haushalt………………………………Seite 3
V o m S e l b s t s t ä n d i g sein
Zu Hause helfen – nein – selbst in die Hand nehmen!......……………………….Seite 8
V o m R e n o v i e r e n u n d G e s t a l t e n
„Hier wohne ich!“………………………………………………………………………………….Seite 9
V o m P l a n e n u n d S p a r e n
„Hilfe, mir fehlt Geld“…………………………………………………………………………...Seite 12
V o m K o c h e n u n d S p a r e n
„Kein Bock mehr auf Fast Food“ Teil 1 und Teil 2……………………………………Seite 19
V o m P u t z e n u n d A u f r ä u m e n
„Ups – und wie geht das wieder weg“…………………………………………………….Seite 42
V o m L e r n e n u n d A r b e i t e n
Deine Zukunft in Ausbildung und Beruf……………………………………………………Seite 44
V o m S t a r k s e i n
„Ich hab alles im Griff – oder?“………………………………………………………………Seite 48
3
Jugendliche und junge Erwachsene lassen sich immer weniger in ihre Lebensplanung
und -führung reinreden. Sie wollen meist „so schnell wie möglich auf eigenen Beinen
stehen“. Dieser Wunsch steht jedoch häufig in starkem Gegensatz zu ihren Fähigkeiten in
Haushaltsführung und Eigenversorgung.
Die Jugendlichen sind sich häufig nicht bewusst, dass zu einer elternunabhängigen
Lebensführung neben der Entscheidungsfreiheit auch so grundsätzliche Dinge wie die
Zubereitung einer Mahlzeit, kostenbewusster Einkauf, Reinigung der eigenen Wohnung
und der Erwerb eines regelmäßigen Einkommens gehören.
Jugendliche Auszubildende, die keine regelmäßigen und ordentlichen Mahlzeiten
bekommen, können den anstrengenden Schul- und Arbeitsalltag nicht durchhalten.
Jugendliche, die es geschafft haben, sich eine gewisse Selbstständigkeit im Bereich
Haushaltsplanung, Finanzen und Selbstversorgung aufzubauen, sind oft eher in der Lage
den Weg in Ausbildung und Beruf in seiner Wichtigkeit wahr zu nehmen.
Durch einen Zuwachs an Selbstständigkeit wächst auch die Bereitschaft für das eigene
Handeln und die Planung des weiteren Lebenslaufes, Verantwortung zu übernehmen.
Das Ausprobieren einfacher Haushaltsaufgaben (die sonst wie selbstverständlich zum
„Hotel Mama“ dazu gehören) macht eine realistische Einschätzung der eigenen Stärken
und Schwächen möglich und kann im Idealfall sogar neue Berufsziele aufzeigen.
Ziele und Methoden
Das Projekt „Ich bin stark – Jugendliche machen sich fit für den eigenen Haushalt“ bot
Mädchen die Möglichkeit, in der Gruppe und unter fachkundiger Anleitung ihre
Fähigkeiten in Haushaltsführung und Eigenversorgung zu erweitern:
• Die Mädchen erprobten in verschiedenen Modulen (Finanzplanung, Kochen,
Umzug/Renovierung, Gesundheitsvorsorge) ihre Fähigkeiten.
• Es wurde Bewusstsein für eine eigenverantwortliche Lebensführung und die damit
verbundenen angenehmen und unangenehmen Seiten geschaffen.
• Die Mädchen kamen in Kontakt mit gleich gesinnten Jugendlichen und konnten sich
so über ihre Wünsche, Ängste und Ziele austauschen.
• Die Mädchen lernten Methoden kennen, sich selbst zu behaupten, ihr Selbst-
bewusstsein zu stärken und sich gegebenenfalls zu wehren.
Einführung Jugendliche machen sich fit für den eigenen Haushalt
I M P R E S S U M
Herausgeber: low-tec GmbH Eschweilerstr. 58 a&b, 52222 StolbergStadtteilbetrieb Stolberg
Abteilung gesellschaftl. Projekte
Konzeption, Text und Redaktion: Claudia El-Deib, Anna Zeien, Petra Berg, Hildegard Brunke, …. Keussen
4
Endlich raus. Auch wenn es zuhause oft recht bequem ist, irgendwann will und
muss man ausziehen. Vielleicht lockt ein Freiwilliges Soziales Jahr, oder eine
Ausbildungsstelle in einer anderen Stadt. Vielleicht ist es auch einfach zu eng
zuhause und der Auszug notwendig geworden. Egal warum, ein Umzug will
geplant sein.
Vom Auszug in die eigene Wohnung Raus aus dem Elternhaus – Jetzt bin ich mein eigener „Herr“
5
Zunächst die Frage:
Willst du alleine leben oder möchtest du in einer WG
wohnen. Alleine zu wohnen bedeutet, dass du vieles für
dich selbst entscheiden kannst, aber auch die
Verantwortung alleine trägst. In einer WG musst du dich,
ähnlich wie in einer Familie, an gemeinsame Regeln
halten und bist auch für andere verantwortlich. Beides
kann Spaß machen und deine ersten Schritte in die
Selbstständigkeit unterstützen. Entscheide dich…und
dann geht es auf Wohnungssuche.
Wohnungsangebote findest du in der Zeitung (Tageszeitung am Samstag, Super
Mittwoch und Super Sonntag) oder im Internet. Gib in die Suchmaschine Wohnen
und die entsprechende Stadt ein und es werden verschiedene Anbieter zu finden
sein.
Auch ein eigenes Inserat aufzugeben kann sinnvoll sein. Um Geld zu sparen sage
kurz und knapp was du suchst. Ein Beispiel: Suche 1-2Z KDB bis 36qm, 250€warm in
Eschweiler , Tel.:123456789
Nimm dir eine Person deines Vertrauens zu Besichtigungen mit. Sie wird dir helfen
genau hinzuschauen und eventuelle Schäden an der Wohnung zu finden (z.B.
Schimmel im Bad…)
Du hast eine Wohnung gefunden? Super Jetzt gibt es einiges zu planen. Eine
Liste, die dir hilft nichts zu vergessen findest du im folgenden:
Vom Auszug in die eigene Wohnung
6
C H E C K L I S T E für die Umzugsplanung:
1-3 Monate vorher
Umzugstermin festlegen
Umzugsurlaub beantragen (falls nötig)
Umzugshelfer organisieren (Familie/Freunde)
oder Speditionsfirma beauftragen (vorher Angebot einholen)
Lkw/Transporter organisieren (Freunde/Familie
oder günstige Transporter mieten)
Haustierunterbringung organisieren
Umzugsmittel besorgen (Umzugskartons,
Paketband, Luftpolsterfolie, Sackkarren,…)
Ausmessen der neuen Wohnung (auch Flur
und Treppenhaus für den Umzug)
Möbelstellplan für neue Wohnung anfertigen
2 Wochen vorher
Nachsendeservice Deutsche Post
Sonderparkgenehmigung beantragen (über zuständige Spedition oder Gemeinde)
Benachrichtigung:
Freunde/Verwandte
Schule
Ummelden Vertragspartner:
Arbeitgeber
Mobilfunkanbieter
Vereine/Club/Fitnessstudio
Giro-und Sparkonto/Kreditkarte
Zeitschriften-Abo/Tageszeitung
Treppenhaus und Fahrstuhlbenutzung für
Umzug sicherstellen
1 Woche vorher
Sachen/Möbel packen und ausmisten (ggf.
Termin für Sperrmüllentsorgung)
Werkzeug besorgen
Neue & alte Nachbarn über Umzug informieren
1-2 Tage vorher
Fahrroute für Umzugstag
vorbereiten/ausdrucken
„Erste-Hilfe-Koffer“ für erste Nacht und
darauffolgenden Tag (Schlafzeug, frische
Kleidung, Kosmetik usw.)
Restliche Sachen zusammen packen
Am Umzugstag
Transporter
Anordnung der Umzugskartons und Möbel
für das Verladen festlegen
Essen und Verpflegung für Umzugshelfer
Alle wichtigen Dinge griffbereit haben (Schlüssel und Möbelstellplan für neue Wohnung,
Überlebenskoffer, Geld, Führerschein, Ausweis usw.)
Trinkgelder für Speditionshelfer (falls vorhanden)
Transporter vollgetankt abliefern
Nach dem Umzug
Behörden informieren
Einwohnermeldeamt (innerhalb von 7 Tagen)
Kfz-Zulassungsstelle
BAFÖG-Stelle
Kindergeldstelle
Arbeitsagentur
Sozialamt/Jobcenter
Hundesteuerstelle
GEZ anmelden (wenn Rundfunkgeräte vorhanden)
Kabelanschluss anmelden
Telefon-und Internetanschluss anmelden
Strom/Gas bei Versorgungswerke
anmelden
Vom Auszug in die eigene Wohnung
7
Eine Einkaufsliste erleichtert dir ebenfalls an alles zu denken:
C H E C K L I S T E für die Ausstattung der ersten eigenen Wohnung
Hilfreicher Kleinkram
Glasreiniger
Küchenrolle
Taschentücher
Putzeimer
Kehrschaufel + Besen
Besen groß
Frischhaltebeutel für Brötchen
Spülbürste
Bodenreiniger
Reinigungsschwamm
Putzlappen
Spülmittel
Essigreiniger
Für die Küche
Geschirrhandtücher
Besteckfach
2 Messer, 2 Gabeln, 2 Teelöffel, 2 Esslöffel
Teller mind. 2 große und 2 kleine
Suppenteller
mind. 2 Bratpfanne, Kochtopf, Wender
Gläser, Tassen, Becher
Milch, Kaffee, Tee
Gewürze, Salz, Pfeffer
Öl, Essig
Päckchensuppen o. ä. Fertigprodukte
Mülleimer
Kleidung Seite 1
Socken
Unterwäsche
T-Shirts
Pullover/Jacke
Hosen lang
Hosen kurz
Röcke + Kleider
Schlafsachen
Outdoor Jacken
Schuhe
Sonstiges
Möbel (wenn noch notwendig)
Bett + Nachttisch
Schrank + Kleiderbügel
Schreibtisch
Stuhl
Couch/Sessel
Couchtisch
Fernsehtisch
Gartenstühle für Balkon/Terrasse
Vom Auszug in die eigene Wohnung
Vom Auszug in die eigene Wohnung
8
Für’s Bad
Waschmittel
Toilettenpapier
Shampoo + Duschgel
Zahnpasta + Zahnbürste
Handtücher
Mülleimer
Für’s Schlafzimmer
Bettlaken
Bettdecke + Kissen+ Bezug
evtl. Bettzeug für Gäste
Elektrogeräte
Fernsehgerät, Kabel o.ä.
Radio
Fotoapparat
Laptop/PC
Toaster
Kaffeemaschine + Wasserkocher
Seite 2
Werkzeug
Steckerleisten
Zollstock
Schraubenzieher
Hammer
Zange
Bohrmaschine
Nägel, Schrauben, Dübel
Bleistift
Wichtiges
Ausweis
Geburtsurkunde
Impfpass
Handy + Ladegerät
Benzingeld
Sonstiges
Aspirin o.ä.
Papier + Schreibzeug
Stadtplan + Fahrrad
Regenschirm
Vom Auszug in die eigene Wohnung
9
Warum wollen vor allem
Mädchen schnell ihr
Elternhaus verlassen und ein
eigenes Leben führen? Oft
haben sie ja doch alle
Freiheiten und dazu noch
eine Mutter, die ihnen „den
Hintern nachträgt“. Aber
irgendwie ist die Situation oft
unbefriedigend. Liegt‘s nicht
eher daran, dass das
„Erwachsensein“ von den
Müttern bei Handlanger-Diensten eingefordert wird, was nicht gerade eine
Erfüllung der eigenen Selbstständigkeit ist?
Das muss ja nicht so sein. Wenn ihr eure Kenntnisse und Fertigkeiten aus diesem
Projekt zu Hause einbringt, dann verbessert ihr nicht nur die Situation eurer Mütter
im Haushaltsalltag, sondern ihr könnt euch so richtig ausprobieren, mal das Ruder
selbst übernehmen, weitere Praxiserfahrungen sammeln und sogar die Stimmung
in eurer Familie verbessern.
Überzeugt eure Mütter,
- dass ihr einmal in der Woche komplett für das Mittagessen der Familie
zuständig sein könnt, und zwar gibt‘s ein richtig gesundes, leckeres Mahl
- dass ihr einen Raum in der Wohnung ganz in eigener Regie renoviert und
neu gestaltet (dazu gehört natürlich auch eine Kostenplanung)
- dass ihr einmal im Monat den Wocheneinkauf für die Familie tätigt (am
besten vorher besprechen, das Essen planen etc.)
- dass ihr einmal im Monat für die Familie einen Wochenendausflug plant
etc.
Sicher habt ihr eigene Ideen, was ihr euren Müttern und Vätern vorschlagen
könnt, um eure Selbstständigkeit zu zeigen und auszuprobieren, sie werden
bestimmt positiv überrascht sein. Und… eher zu überzeugen sein, dass ihr bald
ausziehen wollt und könnt.
Vom Selbstständig sein Zu Hause helfen – nein – selbst in die Hand nehmen!
10
In diesem Modul ging es um die ersten vier eigenen Wände, die am Anfang meist
ja noch sehr klein sind. Ihr habt einiges ausprobiert und gelernt, selbst zu planen
und handwerklich einzusteigen. Lasst euch jetzt durch die Tipps inspirieren, eure
Welt selbst zu gestalten, auch ohne viel Geld.
Vor dem Umzug muss oft noch renoviert werden. Wie geht das eigentlich alles?
Farbige Wände sind eine einfache Möglichkeit der Wohnung eine persönliche
Note zu geben. Die Lieblingsfarbe darf ruhig die Farbgestaltung beeinflussen.
Du kannst für wenig Geld Farbproben im Baumarkt kaufen und dir so selbst ein
Bild machen. Wenn du selber mischen möchtest, informiere dich wie das
Mischungsverhältnis sein sollte. Ein guter Berater im Baumarkt hilft gerne weiter.
Sonst findest du Informationen im Internet unter z.B. www.selbst.de hier kannst du
auch sehen, wie die Farben ideal kombiniert werden können.
Lies mal unsere weiteren Tipps und Anregungen zu:
- Farben und ihre Wirkung
- Mit Farben gestalten – Gut für kleine Räume
- Anstreichen und Malern – was muss ich beachten
- Bodenbelag
Vom Renovieren und Gestalten Hier wohne ich!
11
Selbst tapezieren ist machbar…
12
Farben und ihre Wirkung
Wie welche Farbe auf dich wirken könnte, liest du hier:
Grün: Frische und Kühnheit
Es ist eine erfrischende Farbe.
Grau und Blau:
Es ist eine ideale Farbkombination für die Küche.
Blau: Meditation und Ruhe
Es ist ideal in Räumen für Entspannung. Im
Badezimmer ist es auch empfohlen, wo blau die Wasseridee stärkt.
Gelb: Kraft und Harmonie, für Arbeitszimmer
Rot: Energie und Wärme
Eine Kombination von Blau/Grau mit Grün ist ungünstig, sieht dann aus wie
Schimmel
Mit Farben gestalten
Gut für kleine Räume:
Auch kleine Räume lassen sich in der Lieblingsfarbe gestalten, dabei bringen
verschiedene Nuancen Abwechslung ins Gesamtbild. Helle Farben lassen einen
Gegenstand größer erscheinen als dunkle. Diese Wirkung ist bei der farblichen
Gestaltung von Wänden, Decken und Böden genau umgekehrt. Hier treten helle
Töne zurück, während dunkle Farben in den Vordergrund rücken.
Wenn zu einer kleinen Grundfläche noch eine geringe Raumhöhe kommt, dann
rücken niedrige Möbel die Verhältnisse wieder zurecht. Ist die Einrichtung
zusätzlich in hellen und harmonischen Tönen gestaltet, wirkt das Wohnzimmer
gleich großzügiger. Eine weiße Decke öffnet den Raum nach oben und gleicht
die dunkleren Farben der Wände aus.
Eine bunte Einrichtung ist lebendig. Damit sie nicht zu unruhig wirkt, sollten alle
vorkommenden Töne aus der gleichen Farbskala stammen. Intensive Töne
unterscheiden sich von Pastelltönen im Anteil der Farbpartikel. Bei kalten Farben
ist der Blauanteil höher als bei warmen Farben. Tendenziell wirken kalte Farben
raumvergrößernd, weil sie optisch zurücktreten.
Vom Renovieren und Gestalten
13
Es lohnt sich, mit Farben zu experimentieren,
um herauszufinden, was zusammen passt und
zu meinem Wohnstil.
14
Ein Bodenbelag mit durchgängiger Farbe und aus einheitlichem Material lässt
kleine Räume für das menschliche Auge größer erscheinen. Wer nicht auf einen
flauschigen Teppich verzichten möchte, für den ist ein Teppichboden die richtige
Alternative. Dabei sollte der Boden stets dunkler als die Wandfarbe sein. Unser
Tipp: Grau ist eine neutrale Farbe, unempfindlich gegenüber Flecken und lässt
sich gut mit anderen Tönen kombinieren.
Versteckspiel: Heizkörper verschwinden optisch, wenn sie die gleiche Farbe wie
die Wand dahinter haben. So wird das Auge nicht unnötig abgelenkt. Ein kleiner
Raum wirkt dadurch ruhiger und aufgeräumter. An einer Metallstange können
Geschirrtücher aufgehängt werden. Vor dem Heizkörper trocknen sie schnell und
dienen als textile Dekoration.
Kleine Küchen wirken größer, wenn die Unterschränke dunkler sind als die
Arbeitsplatte oder die Hängeschränke. Der Raum scheint so nach oben offener
und auch größer. Glänzende und metallene Oberflächen bringen zusätzlich Licht
in den Raum. Regale und Schränke mit geschlossenen Fronten eignen sich
besonders gut für kleine Räume, da sie das Auge nicht unnötig ablenken. Wer
nicht auf offene Schränke verzichten möchte, der greift bei Korpus und
Innenausstattung am besten zum gleichen Farbton.
Eine Hängeleuchte legt in kleinen Räumen den Fokus auf den Esstisch. So lenkt sie
von den beengten Verhältnissen ab. Ist sie zudem in einer starken Farbe oder mit
einem auffälligen Muster gestaltet, wirkt sie zusätzlich als Eyecatcher.
Mit passgenauen Einbaumöbeln lässt sich in kleinen Räumen jeder Zentimeter
sinnvoll nutzen. Wenn die Einbaumöbel dann noch in der passenden Wandfarbe
gestaltet sind, rücken sie für das menschliche Auge in den Hintergrund. Achtet
darauf, dass der Boden frei bleibt, so wirken die Möbel luftiger und der Raum sieht
großzügiger aus.
Helligkeit ist in kleinen Räumen besonders wichtig. Halbtransparente Vorhänge
lassen Sonnenlicht durchscheinen und schützen dennoch vor neugierigen Blicken.
Zarte Muster und helle Töne bieten sich an, am besten farblich passend zum Rest
der Einrichtung.
Tapeten mit grafischen Mustern eher vermeiden...aber wenn es euch ein Modell
mit Mustern angetan hat: Je kleiner und gleichmäßiger das Motiv, desto
unauffälliger werden die Muster wahrgenommen und desto positiver wirkt sich
dies auf die Raumgröße aus. Große Muster hingegen lassen den Raum dann
größer wirken, wenn Möbel, umliegende Wände und Accessoires die Farben der
Tapete aufgreifen.
Vom Renovieren und Gestalten
15
Anstreichen und Malern-
Was muss ich beachten?
Vergiss nicht den Boden,
Steckdosen, Lichtschalter, Türen und
Fenster abzukleben. Die Arbeit wird
belohnt, denn so musst du
anschließend weniger putzen oder
nachpinseln.
Hier noch ein paar tolle Tipps
(gefunden auf der Internetseite:
www.die-heimwerkerseite.de/Malen/Wand_Decke/wand_decke.html):
In der Regel werden Innenwände und Decken. die mit Rauhfaser tapeziert oder
aber auch nur verputzt sind, mit Dispersionsfarben gestrichen.
Diese Farben sind wasserlöslich und frei von Lösungsmitteln.
Auch hier gibt es wie bei den Lackfarben matt, seidenglanz und hochglanz - bei
den Glanzfarben spricht man auch von Latexfarben – ist zwar fachlich nicht ganz
richtig, wird aber im allgemeinen Sprachgebrauch so verwendet.
Es gibt aber auch Farben für spezielle Anwendungen, z.B. bei starker Ruß- oder
Nikotinverschmutzung oder Wasserschäden. Seit einigen Jahren gibt es auch so
genannte „ feste Farben“ die nicht tropfen sollen, diese sind etwas teurer und
lohnen sich daher nur für kleinere Flächen. Unterteilt werden Wandfarben nach
Klassen wie Waschbeständig, Abriebfest usw.
Farbtöne
Natürlich kannst du die Farben selbst mischen, dies ist allerdings nicht so einfach
wie mancher vermutet – in der Regel sind für den gewünschten Farbton mehrere
Grundtöne nötig, und das Ergebnis sieht dann auch meistens etwas anders aus
als gewünscht.
Einfacher ist es sich den gewünschten Farbton im Fachhandel mischen zu lassen,
zudem gibt es den Farbton dann auch 100% nachzukaufen – hast du selbst
gemischt und die Farbe reicht nicht, dann hast du ein echtes Problem, denn es
wird nicht gelingen den Farbton nochmals zu 100% nachzumischen.
Vom Renovieren und Gestalten
16
Verbrauch
Hast du ausreichend Farbe?
Für einen Anstrich von Rauhfaser benötigt man ca. 170 ml je qm.
Bei einem 10Liter Eimer ergibt das ca.60 qm.
Abkleben
Zum Abdecken kannst du Folien verwenden die es in den verschiedensten
Stärken gibt.
Zu dünne Folien sind jedoch nicht für Fußbodenabdeckungen geeignet, da sie
stärker beansprucht werden als Folien die nur zum Möbel abdecken gedacht
sind.
Es gibt aber auch spezielle Malerfliese, die auf der einen Seite eine Folie haben –
dies verhindert ein durchdringen der Farbe und auf der anderen Seite einen Flies,
der die Farbe aufsaugt.
Ein besonderer Vorteil liegt in der mehrmaligen Verwendung.
Walzen und Pinsel
Zum Auftragen der Wandfarben verwendet man Farbroller mit Bezügen aus
Lammfell oder Perlon.
Werden Decken gestrichen, sollte zur Verlängerung eine Teleskopstange auf die
Walze gesteckt werden (ein Besenstiel tut es aber auch) und auch auf
Wandflächen kann eine Verlängerung die Arbeit sehr erleichtern.
Diese Walzen werden nach dem Eintauchen (bitte niemals die Rolle ganz in die
Farbe eintauchen) in den Farbeimer auf einem Streichgitter ausgerollt, dadurch
wird die Farbe gleichmäßig auf der Rolle verteilt und es kleckst nicht so.
Zum Ausstreichen der Ecken gibt es verschiedene Pinsel, am geläufigsten ist hier
der so genannte Heizkörperpinsel und zum Vorstreichen an Fensterleibungen
sollte noch ein kurzer Flachpinsel verwendet werden.
Um hinter Heizungen streichen zu können, gibt es spezielle dünne und kleine
Walzen.
Das Streichen
Wird die Decke auch gestrichen, ist diese immer zuerst zu streichen (so wird
verhindert, dass die Wände später verkleckst werden), hierbei werden wie auch
später bei den Wänden erst die Ecken und Kanten sowie Fensterleibungen
vorgestrichen.
Vom Renovieren und Gestalten
17
Der Farbauftrag mit der Walze erfolgt immer über Kreuz. d.h. erst wird die Farbe zu
einer Seite hin ausgerollt und danach nochmals quer dazu – so wird ein
gleichmäßiger Farbauftrag ermöglicht.
Wasserflecken und Rostflecken müssen mit einer Isolierfarbe vorgestrichen
werden.
Bei kleinen Flecken tut es auch ein Rest Lack oder Acrylfarbe
Tipps
Roll immer mit dem Lichteinfall.
Walzen vor dem Farbauftrag etwas anfeuchten.
Der Grundanstrich kann bis zu 10% mit Wasser verdünnt werden.
Wenn du etwas abdichten musst z.B. eine Fuge zum Fensterrahmen, dann benutz
keinesfalls Silikon – auf Silikon halten keine Farben – sondern verwende
Acryldichtmasse.
Wasserflecken und Rostflecken müssen mit einer Isolierfarbe vorgestrichen
werden. Bei kleinen Flecken tut es auch ein Rest Lack oder Acrylfarbe
Sollen Decke und Wand in verschiedenen Farbtönen angelegt werden,
überstreichen Sie die obere Ecke der Wandseite mit dem Farbton der
Decke (1-2 cm) und überstreichen diese nach dem Trocknen mit der Wandfarbe.
Dabei gehst du nur 2-3 mm an die obere Ecke, dadurch bekommst du auch bei
Unebenheiten einen sauberen Übergang.
Wenn du Fenster oder Türen mit Klebeband abklebst, reibe das Klebeband
nochmals gut an, damit keine Farbe dahinter läuft.
Klebeband sollte möglichst noch im feuchten Zustand der Wandfarbe wieder
abgezogen werden, so lässt es sich leichter wieder entfernen.
Roll nicht zu schnell, dann spritzt die Farbe weniger.
Bodenbelag
Einen neuen Boden zu legen ist oft nicht nötig, wenn du aber einen neuen
brauchst, sprich mit dem Vermieter. Ein einfacher Boden ist Sache des Vermieters
und du kannst Arbeit und Kosten sparen. Wenn du etwas anders möchtest, als
der Vermieter dir bietet, dann verhandle mit ihm. Vielleicht übernimmt er die
Kosten wenn du den Boden selbst verlegst. Wie das geht, erfährst du im
Fachhandel.
Vom Renovieren und Gestalten
18
Ja, alles kostet. Wie viel erfährt man oft erst, wenn man das erste Mal für sich
alleine verantwortlich ist. Da kann man sich schon mal verkalkulieren und plötzlich
steht man ohne Geld oder sogar mit Schulden da.
Vom Planen und Sparen Hilfe – mir fehlt Geld!
19
Um Schuldenfallen zu vermeiden, ist es hilfreich,
wenn du dir genau überlegst, was du brauchst.
Wenn du neue Möbel benötigst, ist es nie
verkehrt auch den Gebrauchtmarkt zu
besuchen. Nicht nur Secondhandläden,
sondern auch Zeitungsinserate sind gute
Quellen.
Kaufe nichts auf Pump, spare lieber den Betrag,
den du für die Rückzahlung des Kredites brauchen würdest. Die Wohnung ist
dann zwar nicht sofort „perfekt“, aber so hast du auch Zeit zu erkennen, was du
tatsächlich brauchst oder willst. Selbst kleine Küchen kann man für wenig Geld
erwerben oder sogar geschenkt bekommen. Im Internet findest du
entsprechende Börsen: www.tauschen-und-verschenken.de
Lebensmittel solltest du im Wochengroßeinkauf kaufen. So vermeidest du, dass du
täglich in ein Geschäft gehen musst. Kaum ein Mensch
schafft es nämlich, nur mit den Waren den Laden zu
verlassen, die man vorher geplant hatte. Echt kluge
Leute, diese Werbetypen. Angebote gezielt zu kaufen
ist hilfreich, aber Achtung! Hier gibt es oft die “ jetzt bin
ich schon mal in diesem Geschäft, also kaufe ich den
Rest auch hier“-Falle. Dieser Rest ist dann oft teurer als im Discounter in dem du
vielleicht normalerweise einkaufst.
Verschaffe dir einen Überblick über deine laufenden Kosten. Ein Haushaltsplan
unterstützt dich dabei. Ja, ich finde das auch langweilig und bin genervt, wenn
ich mich um meine Finanzen kümmern muss. Aber diese Arbeit erleichtert dir das
Auskommen auch mit wenig Geld und schützt dich vor Verschuldung. Sammle
deine Kassenbons, schreibe täglich auf, was du aus gibst, rechne regelmäßig
nach. Ein kostenloses Haushaltsbuch bekommst du z.B. bei Banken oder
Sparkassen.
Einen Vorschlag für eine Monatsübersicht findest du auf der nächsten Seite. Wenn
du schon Schulden hast, dann stecke nicht den Kopf in den Sand.
Hier hilft nur: Augen auf und durch… die Schuldnerberatung berät und unterstützt
dich:
www.skf-eschweiler.de
Vom Planen und Sparen
20
Ja
nF
eb
Mrz
Ap
rM
ai
Ju
nJu
lA
ug
Se
pO
kt
No
vD
ez
JA
HR
►Jo
b
►K
inderg
eld
►S
onstiges
►M
iete
►N
ebenkoste
n
►S
trom
(G
rundpre
is)
►G
as
(G
rundpre
is)
►Tele
fon &
Inte
rnet
►R
undfu
nkgebühre
n
►H
aftpfli
cht
►K
fz-V
ers
icheru
ng
►K
fz-S
teuer
►V
ere
insbeitra
g
►S
chuld
en z
urü
ck z
ahle
n
►R
ückla
ge
►N
ahru
ngsm
itte
l
►K
örp
erp
flege
►H
aushaltsw
are
n
►K
leid
ung
►S
onstiges
►F
reiz
eit
►K
fz-U
nte
rhalt
Ein
na
hm
en
fest
e A
usg
ab
en
fle
xib
le A
usg
ab
en
Ge
sam
tein
na
hm
en
Ge
sam
tau
sga
be
n
Sa
ldo
/ D
iffe
ren
z
Ge
sam
tein
na
hm
en
:
Ge
sam
tau
sga
be
n:
fest
e A
usg
ab
en
ge
sam
t:
fle
xib
le A
usg
ab
en
ge
sam
t:
Vom Planen und Sparen
21
In diesem Modul erfahren wir etwas übers Kochen und Essen. Und dass
selber kochen Spaß macht, besser schmeckt als Fast Food und viel
Geld spart…
Teil 1 Kürbissuppe, Quarkbrötchen, Gemüsepizza und Beerenquarkspeise
Unser Kochkurs mit Frau Brunke
a. Einkaufsliste
b. Berechnung der Rezepte (Preisvergleich mit Fertigprodukten)
c. Vor- und Zubereitung der Speisen
d. 10 Regeln zur Vollwerternährung
e. Nährstofferläuterungen
f. Lebensmittelvergleich vollwertig – nicht vollwertig
g. Praktische Ernährungstipps
Teil 2 Schnell, lecker und günstig
weitere Rezepte für jeden Tag
a. Spaghetti Pomodoro (Nudeln mit Tomatensoße)
b. Spaghetti Carbonara (Nudeln mit Speck und Ei)
c. Spaghetti Bolognese (Nudeln mit Hackfleischsoße)
d. Möhreneintopf
e. Becherkuchen superschnell
Vom Kochen und Sparen Kein Bock mehr auf Fast Food
22
Gemeinsam schnibbeln, kochen und essen
Im Kochkurs mit Frau Brunke haben wir viel gelernt…
23
In unserem Kochkurs mit Frau Brunke haben wir ein tolles Menü für 4
Personen gezaubert. Als Vorspeise gab es eine Kürbissuppe mit
Quarkbrötchen, als Hauptspeise eine Gemüsepizza und als
Nachspeise einen Beerenquark. Das war super lecker und hat Spaß
gemacht. Wir waren erstaunt, wie viel günstiger selbst gemachtes
Essen ist, dazu gesünder und eigentlich auch viel leckerer als Fast
Food.
a. Einkaufsliste
Einkaufsliste für die Rezepte, berechnet für 4 Personen:
Gemüse/Obst: Tiefkühlwaren: 300 g Beeren 500g Kürbisfleisch 2 Zwiebeln 100g Kartoffeln 1 Bnd. Petersilie 50g Champ. 1 Paprikaschote 2 Tomaten 1 Zitrone 50 g Brokkoli Fette/Öle: 1 Pck. Butter 1 Flasche Sonnenblumenöl 1 Flasche Olivenöl Gewürze/Backzutaten: 1 Glas Gemüsebrühe (instant) Salz, Pfeffer, Zucker, Curry, 1 Pck. Backpulver, Oregano, 1 P. Hefe Getreideprodukte: 1 kg Mehl Milchprodukte: 1 Becher Sahne (200 g) 2 Pck. Quark 500 ml Milch 250 g Gouda 1 Becher Naturjoghurt Konserven: 1 Dose Tomatenpüree, 1 Tube Tomatenmark, 1 Dose Mais
Vom Kochen und Sparen Teil 1 – Unser Kochkurs mit Frau Brunke
24
b. Berechnung der Rezepte (Preisvergleich mit Fertigprodukten) Zutat: Preis je Kg/Stck./Pck. Preis/Rezept Gesamtsumme:
4 Pers. 1 Pers.
Kürbissuppe:
Kürbisfleisch 0,85 €/kg 0,43 €
Kartoffeln 0,50 €/kg 0,05 €
Zwiebeln 0,33 €/kg 0,01 €
Butter 1,15 €/250 g 0,05 €
Gemüsebrühe instand 4,50 €/330 g 0,12 €
Sahne 0,35 €/200 g 0,11 €
Gewürze 3 % von der Summe des Gerichts
0,03 €
Petersilie 1,29 €/Topf 0,33 € 1,13 € 0,28 €
Quarkbrötchen:
Butter 1,15 €/250 g 0,02 €
Vollkorn-Mehl 0,99 €/kg 0,30 €
Quark 0,40 €/250 g 0,24 €
Milch 0,57 €/Liter 0,05 €
Öl 2,89 €/750 ml 0,31 €
Gewürze 3 % von der Summe des Gerichts 0,03 0,95 € 0,24 €
Gemüsepizza:
Vollkorn-Mehl 0,99 €/kg 0,40 €
Hefe 0,09 €/Stck. 0,09 €
Olivenöl 5,58 €/Liter 0,20 €
Tomatenpüree 0,29 €/500 g 0,07 €
Tomatenmark 0,45 €/Tube = 200 g 0,10 €
Gewürze 3 % von der Summe des Gerichts
0,07 €
Champignons 3,73 €/kg 0,19 €
Paprika 1,98 €/kg 0,10 €
Zwiebeln 0,33 €/kg 0,01 €
Tomaten 2,29 €/kg 0,05 €
Brokkoli 1,58 €/kg 0,08 €
Mais 0,35 €/100 g 0,18 €
Gouda 4,59 €/kg 1,15 € 2,69 € 0,67 €
Fortsetzung nächste Seite
Vom Kochen und Sparen – Teil 1
25
Beeren-Quarkspeise
Quark 0,40 €/250 g 0,40 €
Joghurt 0,92 €/kg 0,14 €
Zitrone 0,12 €/Stck. 0,12 €
Sahne 0,35 €/200 g 0,18 €
Beeren gemischt 3,78 €/kg 2,27 €
Zucker 0,89 €/kg 0,03 € 3,14 € 0,79 €
Gesamtsumme/Menü 7,91 € 1,98 €
Preisvergleich: Pizza selbst hergestellt pro Person: 0,67 € Pizza TK-Fertigprodukt pro Person: 2,49 € Pizza Lieferservice pro Person: (vergleichbar mit unseren Zutaten) ca. 10 – 11,-€
c. Vor- und Zubereitung der Speisen
Die Vorspeise: K Ü R B I S S U P P E mit Quarkbrötchen
Kürbissuppe
Mengen und Zutaten: Portionen: 4
Arbeitsablauf Betriebsmittel:
500g Kürbisfleisch 1 Zwiebel 100 g Kartoffeln
vorbereiten, würfeln in 1 cm, in
1 Waage,1 großes Brett, 1 Küchenmesser, 1 Abfallschale, 1große Schüssel, 1 kleine Schüssel, 1 Sparschäler
10 g Butter
Ca. 2 Min. andünsten
1 großen Kessel mit Deckel, 1 Ablageteller
600 ml Wasser 3 Tl Gemüsebrühe, instand
30 Min. kochen lassen
1 Teelöffel, 1 Rührlöffel
4 Esslöffel Sahne ½ Tl Salz 1 Prise Pfeffer 1 Prise Zucker 1 El Curry
dazugeben, fein pürieren, abschmecken, anrichten mit
1 Esslöffel, 1 Teelöffel, 1 elektrischer Pürierstab, 1 Schneebesen
1 El Petersilie geh.
garnieren
1 große Suppenschüssel, 1 Suppenkelle, 1 Esslöffel
Vom Kochen und Sparen– Teil 1
26
Quarkbrötchen
Mengen und Zutaten: Stück: 12
Arbeitsablauf: Betriebsmittel:
5 g Butter oder Backpapier
Backblech einfetten oder mit Backpapier auslegen
1 Backblech, 1 Pinsel oder Backpapier und 1 Schere
300 g Mehl, 1 Pck. Backpulver 150 g Quark 80 ml Milch 80 ml Öl 1 Tl Salz
alle Zutaten in eine Rührschüssel geben, sofort mit den Knethaken des Handrührgerätes zu einem glatten Teig kneten, maximal 1 Min. kneten, wenn der Teig noch klebt, etwas Mehl unter kneten Teig mit den Händen nochmals durchkneten und auf der bemehlten Arbeitsfläche 24 gleichmäßig große Brötchen formen. Diese auf das Backblech legen, mit
1 große Rührschüssel, 1 Handrührgerät mit passenden Knethaken, 1 Waage, mehrere Esslöffel, 1 Teelöffel, 1 Messer
2 El Wasser
Bestreichen
1 Tasse, 1 Pinsel
Backen: 20 – 25 Min. bei 200°C Wenn die Brötchen gleichmäßig braun und gar sind (Gar-probe, wenn man auf die Unterseite des Brötchens klopft, klingt es hohl) diese aus dem Backofen nehmen und auf einem Rost auskühlen lassen, anrichten.
2 Topflappen, 1 Rost, 1 Anrichte-platte oder Teller
Vom Kochen und Sparen– Teil 1
27
Die Hauptspeise: G E M Ü S E P I Z Z A
Gemüsepizza
Mengen und Zutaten: Portionen: 1 Blech 4 – 8 Port.
Arbeitsablauf: Betriebsmittel:
400 g Mehl 1 Würfel Hefe 200 ml Wasser 1 Tl Salz 1 Tl Zucker 3 El Olivenöl
Alle Zutaten in eine große Rührschüssel geben und mit den Knethaken des Handrührgerätes 2 Min. verkneten.
1 große Rührschüssel, 1 Handrührgerät mit 2 Knethaken, 1 Messbecher, 1 Teelöffel, 1 Esslöffel
Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben, mit den Handballen 5 Min. kneten, bis der Teig eine glatte trockene Oberfläche hat und nicht mehr klebt, (Teig klebrig, dann Mehl unterkneten), (Teig krümelig, dann Wasser unterkneten)
Teig ca. 30 Min. bei 40 °C im Backofen in der Schale mit einem Geschirrtuch abgedeckt ruhen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat
1 große Metallschüssel, 1 Geschirrtuch
Ca. 2 El Öl
2 Backbleche einfetten 2 Backbleche, 1 Pinsel
Belag: 120 g Tomatenpüree 3 El Tomatenmark ½ Tl Salz 1 Msp. Pfeffer 1 Tl Oregano
Alle Zutaten verrühren, abschmecken
50 g Champions 50 g Paprika 1 Zwiebeln 2 Tomaten 50 g Brokkoli 50 g Mais (Dose)
putzen und in Scheiben schneiden waschen, putzen und in feine Streifen schneiden schälen und in Scheiben schneiden waschen und in Scheiben schneiden waschen , putzen und in Röschen teilen abtropfen lassen
1 großes Brett, 1 Schälmesser, 1 Küchenmesser, 1 Dosenöffner, 1 Sieb
Fortsetzung nächste Seite
Vom Kochen und Sparen– Teil 1
28
Mengen und Zutaten: 250 g Gouda
Arbeitsablauf: grob raspeln
Betriebsmittel: 1 Brett, 1 Messer, 1 Schüssel, 1 Reibe
Teig in 2 gleichgroße Portionen aufteilen. Jede Teigportion auf einer bemehlten Arbeitsplatte ausrollen, auf das vorbereitete Backblech legen. Den Teig mit dem Tomatenpüree bestreichen, mit Gemüse und Käse belegen, ca. 30 Minuten ruhen lassen
1 Backrolle, 1 Teigkarte
Backen: 20 – 25 Min. bei 220 °C. Pizza in gleichmäßige Stücke schneiden, anrichten
Vom Kochen und Sparen– Teil 1
29
Die Nachspeise: B E E R E N Q U A R K
Beeren-Quarkspeise
Mengen und Zutaten: Portionen: 4
Arbeitsablauf Betriebsmittel
250g Quark 150 g Joghurt 1 El Zitronensaft 3 El Zucker
Alle Zutaten verrühren und abschmecken
1 Rührschüssel, 1 Schneebesen, 1 Schneidebrett, 1 Zitronenpresse
100 g Schlagsahne
steif schlagen, 2 El zum Garnieren in einen Spritzbeutel füllen, den Rest unterheben
1 hohes Rührgefäß, 1 Handrührgerät mit 2 Rührbesen, 1 Spritzbeutel mit Sterntülle, 1 Schneebesen, 1 Teigschaber
300 g Beeren (TK)z.B. Himbeeren, gemischte Beeren
auftauen lassen, unterheben
1 Teigschaber
anrichten, garnieren.
Dessertschalen
Vom Kochen und Sparen– Teil 1
30
Abkürzungen:
Kg = Kilogramm = 1000 g Msp = 1 Messerspitze
g = Gramm Pr. = Prise (Menge, die man zwischen zwei Fingerspitzen fassen kann)
l = Liter = 1000 ml TK = Tiefkühlwaren
ml = Milliliter geh. = gehackt
El = 1 gestrichener Esslöffel gem. = gemahlen
Tl = 1 gestrichener Teelöffel ger. = gerieben
Bnd. = Bund Min. = Minute
Pck. = Päckchen Std. = Stunde
d. 10 Regeln zur Vollwerternährung – fit mit gesunder Ernährung
Mit diesen 10 Regeln für eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann man
gesund essen ohne auf Geschmack zu verzichten. Vollwerternährung ist keine
bittere Medizin oder karge Körnerkost, sondern eine sehr schmackhafte Küche.
1. Dein Essen vielseitig gestalten: Um nicht über- oder untergewichtig zu
werden, sollte die Menge an Nahrungsmitteln deinem Bedarf angepasst
sein. Je vielfältiger dein Speiseplan zusammengestellt ist, umso mehr
Nährstoffe nimmst du auf.
2. Getreide mehrmals am Tag und reichlich Kartoffeln: Vollkorn bietet mehr...
Ballaststoffe Vitamine, Mineralstoffe Sättigung eine bessere Verdauung Also
mehr Vollkornprodukte wie Vollkornbrot, Naturreis, Vollkornnudeln,
Getreideflocken und Müsli in den Speiseplan einbauen.
3. 5 mal am Tag Obst und Gemüse: Sie enthalten wenig Fett, sind reich an
wertvollen Inhaltsstoffen. Ein Teil sollte roh gegessen werden, in Form von
Rohkost oder Salat, ebenfalls Obst enthält die Inhaltsstoffe am
vollständigsten in roher Form.
4. Milch, Fleisch und Eier: Die meisten tierischen Lebensmittel enthalten neben
Eiweiß relativ viel Fett und Cholesterin. Damit wir von diesen Nährstoffen
nicht zu viel aufnehmen, sollte sich dein Konsum von Fisch, Fleisch,
Wurstwaren sowie Eier auf einmal pro Woche beschränken. Bevorzugen
solltest du fettarme Milch und Milchprodukte.
5. Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel: Wir essen
zu viel Fett. Zu viel Fett begünstigt die Entstehung
von Übergewicht und Folgeerkrankungen. Die
Empfehlung lautet bei einem Normalgewicht nicht
mehr als 60-80g Fett/Tag, aufgeteilt in Streichfett,
Koch- und Bratfett sowie verstecktes Fett in
Lebensmitteln. Pflanzliches Fett sollte dem
tierischen Fett vorgezogen werden.
Vom Kochen und Sparen– Teil 1
31
6. Zucker und Salz in Maßen: Zucker sowie Lebensmittel und Getränke, die
Zucker enthalten, stehen heute auf der Beliebtheitsskala ganz oben. Da
Zucker enthält kaum Nährstoffe und liefert eine Menge leerer
Kohlenhydrate und begünstigt zudem noch die Entstehung von Karies.
Wenn du das Bedürfnis hast, etwas Süßes zu essen, gönne dir hin und
wieder eine kleine Portion. Auf zuckerhaltige Getränke solltest du
verzichten, z.B. Cola, Limo, Eistee, Fruchtsäfte. Mit Salz solltest du sehr
sparsam umgehen, denn ein hoher Salzkonsum kann Bluthochdruck
verursachen. Die meisten Lebensmittel enthalten von Natur aus Salz.
7. Reichlich Flüssigkeit: Der Körper benötigt für all seine Funktionen
ausreichend Flüssigkeit. Aber auch die richtige Getränkeauswahl ist
wichtig! Mineralwasser, verdünnte Fruchtsäfte und ungesüßte Tees sind
ideal, da sie keine, bzw. nur wenig Zucker und Kalorien enthalten.
Empfehlenswert sind 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit/Tag.
8. Schmackhaft und schonend zubereiten: Auch die richtige Lagerung und
Zubereitung und Lagerung von Lebensmitteln ist für eine vollwertige
Ernährung wichtig. Lagere frische Lebensmittel wie z.B. Obst und Gemüse
dunkel und kühl. Zerkleinere es erst nach dem Waschen und verarbeite es
sofort, ohne es lange im Wasser liegen zu lassen. Halte zubereitete Speisen
nicht warm, sondern kühle sie rasch herunter und erwärme sie bei Bedarf
wieder.
9. Nimm dir Zeit bei der Einnahme von Speisen: Nicht zwischendurch und in
Hektik essen, sondern in Ruhe. Denn in Eile isst man oft mehr als man
möchte, da das Sättigungsgefühl erst etwas verzögert eintrifft. Außerdem
sollte man sich Zeit nehmen, die Speisen gut zu kauen, denn: „gut gekaut
ist halb verdaut.“
10. Achte auf dein Gewicht und bleib in Bewegung: Über- und Untergewicht ist
auf Dauer ungesund. Regelmäßige körperliche Aktivität ist gesundheits-
fördernd.
Vom Kochen und Sparen– Teil 1
32
e. Nährstofferläuterungen
Eine sinnvoll zusammengesetzte Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung, um
körperlich und geistig gesund und leistungsfähig zu sein. Der Organismus erhält so
die notwendigen Nährstoffe in ausreichender Menge, die er für alle seine
Funktionen braucht. Die Nahrung sollte alle diese Nährstoffe in ausreichender
Menge enthalten.
Wenn du dich über einen längeren Zeitraum „falsch“ ernährst, begünstigst du
damit evtl. bestimmte Krankheiten zu bekommen.
Solche Krankheiten können z.B. ausgelöst werden durch:
Zu wenig Ballaststoffe, enthalten in Vollkornprodukten, Obst und Gemüse –
können zu Verstopfung führen.
Zu viel Fett, Alkohol, zuckerhaltige Lebensmittel führt zu Übergewicht, Karies,
Bluthochdruck, Arterienverkalkung bis hin zu Herzproblemen.
Übergewicht kann auch durch zu wenig Bewegung und falscher Ernährung
entstehen, was wiederum zu hohem Blutdruck, Diabetes (Zuckerkrankheit) führen
kann.
Rauchen – Arterienverkalkung, Lungenerkrankungen, etc.
Was machen diese lebensnotwendigen Nährstoffe in unserem Körper und in
welchen Nahrungsmitteln sind sie enthalten:
Eiweiß:
hauptsächlich zum Aufbau und zur Erhaltung des Körpers. Ist in allen Körperzellen,
ohne Eiweiß kein Leben. 20 % der Körpermasse.
Tierisches (Milch, Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Eier), und pflanzliches
(Hülsenfrüchte wie (Bohnen, Linsen, Erbsen, Soja usw.), Gemüse/-Getreidearten).
Fett:
liefern dem Körper vorwiegend Energie für Stoffwechsel, Körpertemperatur und
weitere Leistungen. Beträgt 10 – 15 % unserer Körpermasse und ist vor allem im
Unterhautfettgewebe und Bauchfett.
Sollte dem Körper in geringen Mengen zugeführt werden. Viele Nahrungsmittel
beinhalten schon versteckte Fette, z.B. Leberwurst, Bratkartoffeln, Croissant,
Kartoffelchips
Vom Kochen und Sparen– Teil 1
33
Wasser:
zum Aufbau und der Erhaltung des Körpers; außerdem als Transport- und
Lösungsmittel. Beträgt 60 – 70 % unserer Körpermasse und in Blut, Lymphe und in
allen Zellen vorhanden.
Kohlenhydrate:
liefern dem Körper vorwiegend Energie für Stoffwechsel, Körpertemperatur und
weitere Leistungen, ca. 1 % der Körpermasse.
bevorzugt die nicht natürlichen Kohlenhydrate verzehren, vorhanden in
Getreideprodukte, am besten aus dem vollen Korn, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte.
„Leere Kohlenhydrate wie weißen Zucker, Süßigkeiten, Nahrungsmittel aus
weißem Mehl wie Gebäcke nur in geringem Maße essen. Sie sättigen nicht sehr
lange, das Hungergefühl ist schnell wieder da.
Wenn der Kohlenhydrataufbau in unserem Körper voll ist, werden diese in Fett
umgewandelt und werden als Fettdepot angelegt.
Ballaststoffe:
enthalten in Vollkornprodukten, Obst und Gemüse, sie machen dich länger satt
und fördern eine gute Verdauung.
Mineralstoffe:
zum Aufbau und zur Erhaltung des Körpers und als Wirkstoffe zur Regelung von
Körpervorgängen. 4 – 5 % der Körpermasse, Calcium in den Knochen, Eisen in den
roten Blutkörperchen usw. Die anorganischen Substanzen sind zum Beispiel
wichtig für die Funktion von Muskeln und Nerven. Manche helfen, unsere
Körperflüssigkeiten im Gleichgewicht zu halten, wieder andere sind am Bau von
Knochen und Zähnen beteiligt. Zu den Mineralstoffen zählen unter anderem
Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Chlorid und Phosphat.
Vitamine:
als Wirkstoffe zur Regelung von Körpervorgängen, stärken unser Immunsystem,
wehren Krankheiten ab. Vorkommen in Obst, Gemüse, Weitere wichtige
Vitaminquellen sind Milchprodukte, Fisch, Fleisch und Eier. Auch pflanzliche Öle,
Vollkornprodukte und Nüsse sind gute Vitaminlieferanten.
Vom Kochen und Sparen– Teil 1
34
Die Ernährungspyramide:
Sie zeigt dir wie dein Essverhalten sein sollte. Siehe unten:, dass die Verzehrmenge
aus jeder einzelnen Lebensmittelgruppe (z.B. Getreidegruppe) stimmen sollte, um
sich vollwertig zu ernähren.
Die einzelnen Abschnitte der Pyramide sind unterschiedlich groß, was den
wünschenswerten Anteil in der täglichen Ernährung verdeutlichen soll. Je größer
ein Feld ist, desto höher soll der Anteil dieser Lebensmittelgruppe im täglichen
Speiseplan sein.
Diese Tabelle gibt dir einen Überblick, welche Lebensmittel im Rahmen der vollwertigen Ernährung geeignet und welche weniger geeignet sind.
Vom Kochen und Sparen– Teil 1
35
f. Lebensmittelvergleich: vollwertig – nicht vollwertig
geeignete Lebensmittel weniger geeignete Lebensmittel
Brot und Backwaren
Vollkornbrot, Vollkorntoast, Vollkornbrötchen, Vollkornzwieback, Vollkorngebäck, -kuchen, Pfannkuchen aus Vollkornmehl, Backwaren aus Vollkornmehl
Weißbrot, helle Brötchen, normales Toastbrot, Kuchen und Gebäck aus Weißmehl, Mischbrot, Graubrot, Pfannkuchen aus Weißmehl
Getreideprodukte
Vollkorn-Getreideflocken, Vollkornreis, Vollkornteigwaren, alle Getreidesorten wie Hirse, Grünkern, Gerste, Dinkel, Hafer, Quinoa und Getreidegerichte (z.B. Bratlinge), gekeimtes Getreide, Cornflakes und Frühstücksflocken aus Vollkorngetreide
Teigwaren aus hellem Mehl, geschälter (weißer) Reis, Cornflakes und Nicht-Vollkorn-Frühstücksflocken
Gemüse und Obst
Frischgemüse, Frischobst, alle Sorten, naturreine Obst- und Gemüsesäfte, milchsaures Gemüse wie Sauerkraut, Tiefkühlprodukte
Gemüse- und Obstkonserven, Tiefkühlfertiggerichte, Fruchtsaftgetränke bzw. Fruchtnektare
Kartoffeln
Pellkartoffeln, Salzkartoffeln, selbstzubereiteter Kartoffelbrei aus frischen Kartoffeln
Pommes frites, Kroketten, Chips, Instand-Kartoffelbrei, Klöße aus Fertigmischung
Hülsenfrüchte
Gerichte aus Hülsenfrüchten (Bohnen, Erbsen, Linsen, Kichererbsen), gekeimte Hülsenfrüchte
Hülsenfrüchte in Konserven
Fette/Öle
ungehärtete Pflanzenmargarine, Butter, kaltgepresste naturreine Pflanzenöle (Sonnenblumenöl, Olivenöl, Distelöl, Rapsöl, Keimöle), Butterschmalz, Nüsse in Maßen
gehärtete Pflanzenmargarine, gehärtetes Kokosfett, Plattenfette, Schmalz
Milch/-produkte Frischmilch, H-Milch, Joghurt, Sahne, Sauerrahm, Quark, Kefir, Dickmilch, Käse
fertige Milchprodukte mit Fruchtzubereitungen, Sterilmilch, Kondensmilch, Schmelzkäse, Käse mit Zusatzstoffen
Fleisch/Fisch/Eier mageres Frischfleisch, Seefisch, Krabben, Eier, magere Wurstsorten
Fleischkonserven, geräucherte und gepökelte Fleischwaren, Innereien, fette Fleisch- und Wurstsorten, Fischkonserven
Getränke
Trinkwasser, Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees, Fruchtsäfte, Gemüsesäfte, Getreidekaffee, Kaffee, schwarzer Tee, Bier, Wein (in Maßen)
Limonade, Cola-Getränke, Fruchtsaftgetränke, Fruchtnektare, Sportlergetränke, Instant- Kakaogetränke, fertige Getränkemischungen wie Eistee, harte Alkoholika
Fortsetzung nächste Seite
Vom Kochen und Sparen– Teil 1
36
Gewürze/Kräuter/ Salz
Jodiertes u. fluoriertes Speisesalz und Kräutersalz, Sojasauce, Gemüsewürze, frische und getrocknete Kräuter und Gewürze
Würzsaucen mit Geschmackverstärkern (Glutamat)
Süßungsmittel
Vollrohrzucker, kalt geschleuderter Honig, Apfel-, Birnendicksaft, nicht geschwefeltes Trockenobst (eingeweicht oder roh), Ahornsirup, Zucker und Fruchtzuckern in kleinen Mengen
Zucker in größeren Mengen, Süßwaren, Süßigkeiten
Einstieg in die vollwertige Ernährung
Wer die liebgewordenen Gewohnheiten verlässt, braucht eine Weile, bis die
neuen Gewohnheiten in Fleisch und Blut übergegangen sind. So ist es auch bei
der Umstellung auf eine vollwertige Ernährung.
Auch kann es zu Beginn zu "Unverträglichkeiten", z.B. Blähungen kommen, was auf
den hohen Ballaststoffgehalt der vollwertigen Ernährung zurückzuführen ist. Nach
einer Gewöhnungsphase verschwinden diese jedoch in der Regel wieder.
Sinnvoll ist, die Ernährung Schritt für Schritt auf eine vollwertige Ernährung
umzustellen. Das fällt leichter und vermeidet eventuelle Unverträglichkeiten.
Vom Kochen und Sparen– Teil 1
37
g. Praktische Ernährungstipps
Nicht nur dunkles Brot mit ganzen Körnern ist Vollkornbrot. Auch hellere
Brotsorten, die aus dem feingemahlenen ganzen Korn gebacken wurden,
sind Vollkornbrote. Sie sind leichter bekömmlich.
Getreideflocken und Müsli sind in feiner Form besser verträglich, besonders,
wenn sie gekocht sind.
Gegarte Getreidesorten wie Hirse, Grünkern, Dinkel, Gerste oder Bulgur als
Beilage sind leckere Alternativen zu Kartoffeln, Reis oder Nudeln.
Gemüse wird besser vertragen, wenn es in wenig Gemüsebrühe zart
gedünstet wird.
Rohkost ist bekömmlicher, wenn sie fein geraspelt ist.
Rohes, püriertes Gemüse verfeinert Saucen und Suppen und liefert eine
Extraportion Vitalstoffe.
Iss auch zum Brot immer etwas Frisches wie z.B. Tomaten, Radieschen,
Paprika, Karotten oder Gurkenscheiben.
2 Liter Flüssigkeit pro Tag sind eine ganze Menge! Damit es leichter fällt:
jede Stunde ein Glas trinken.
Nutze die Obst- und Gemüseangebote der Saison, so wird deine
Speisekarte abwechslungsreicher!
Auch Tiefkühlgemüse und -obst (nicht zubereitet, sondern nur blanchiert)
enthalten viele Nährstoffe. Sie bieten eine Alternative zu Frischware, wenn
die Zeit einmal knapp ist.
Wichtig: Geschrotetes und eingeweichtes Getreide, z.B. für Müsli, sollte
unbedingt in den Kühlschrank gestellt werden. Bei Zimmertemperatur bilden
sich gesundheitsschädliche Keime.
Vom Kochen und Sparen– Teil 1
38
Es muss ja nicht gleich ein dreigängiges Menü für 4 Personen sein. Wichtig ist vor
allem, dass man praktische Rezepte kennt, die man im Alltag schnell und
unkompliziert zubereiten kann, wenn man auf Fertigprodukte und Fast Food
verzichten möchte. Ihr solltet immer nach Rezepten fragen, wenn ihr mal bei
jemandem lecker gegessen habt. Oder sammelt Rezepte aus Zeitschriften oder
manchmal gibt es auch brauchbare Rezepte auf Nahrungsverpackungen, oft
lohnt es sich, die aufzubewahren. Oder natürlich im Internet gibt’s jede Menge
interessante Seiten mit Rezepten z. B.
www.daskochrezept.de/rezepte/
www.chefkoch.de
Ein paar Tipps zum Kochen und Einkaufen helfen
dir sicher einen guten Einstieg zu finden:
Lies das Rezept vor dem Kochen ganz durch.
Manchmal befinden sich wichtige
Informationen am Ende des Rezeptes.
Stelle dir deine Einkaufsliste in Ruhe zusammen
und schreib auf, was du brauchst. Wenn du dir
alles merken kannst, ist das zwar super, aber so
schleichen sich doch oft kleine Fehler ein und
du kommst mit 1 Kilo anstatt mit 1 Pfund
Gehacktes zuhause an.
Versuche mit Saisongemüse zu kochen. Dieses
Gemüse ist oft am preiswertesten, wird in Deutschland angebaut und ist damit
auch super frisch. Damit kochst du nicht nur sparsam, sondern auch gesund und
tust was für die Natur.
Hier ein paar leckere Grundrezepte:
Vom Kochen und Sparen Teil 2 - Schnell, lecker und günstig – weitere Rezepte
39
a. Spaghetti Pomodoro (Nudeln mit Tomatensoße)
Vorbereitungszeit: 15 Minuten
Kochzeit: 10-15 Minuten
Für 4 Personen
Zutaten:
500g Nudeln
2 Esslöffel Olivenöl
1 Zwiebel feingehackt
800g Dosentomaten, zerkleinert
7g frisches Basilikum
Parmesan nach Wunsch
Zubereitung:
Die Nudeln in einem großen Topf sprudelndem Salzwasser kochen,
bis sie bissfest sind.
Abtropfen und im Topf warm halten.
Das Öl in einer Pfanne erhitzen.
Die Zwiebel bei mittlerer Hitze weich dünsten.
Tomaten beigeben und 5-6Minuten köcheln lassen,
bis die Soße etwas eingedickt ist.
Mit Salz und schwarzem Pfeffer abschmecken.
Basilikum klein hacken und unterrühren,
alles eine Minute ziehen lassen.
Die Soße über die warmen Nudeln geben und vorsichtig unterrühren.
Sofort servieren. Dazu passt frisch geriebener Parmesan.
Vom Kochen und Sparen - Teil 2
40
b. Spaghetti Carbonara (Nudeln mit Speck und Ei)
Vorbereitungszeit: 15 Minuten
Kochzeit: 25 Minuten
Für 4-6 Personen
Zutaten:
8 Streifen Frühstücksspeck
500g Nudeln
4 Eier
50g frischer Parmesan
320 ml Sahne
Zubereitung:
Den Speck vom Rand befreien und in dünne Streifen schneiden.
In einer Pfanne bei Mittelhitze knusprig braten.
Auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
Die Nudeln in einem großen Topf mit sprudelndem Salzwasser bissfest
kochen.
Abtropfen und im Topf warm halten.
Währenddessen die Eier, den Parmesan und die Sahne in einer Schüssel gut
verschlagen.
Den Speck unterrühren. Die Soße über die heißen Nudeln geben und
vorsichtig vermengen, bis die Soße an den Nudeln haftet.
Bei niedriger Hitze erwärmen, bis die Soße etwas eindickt.
Nach Geschmack mit schwarzem Pfeffer aus der Mühle würzen.
Vom Kochen und Sparen - Teil 2
41
c. Spaghetti Bolognese (Nudeln mit Hackfleischsoße)
Vorbereitungszeit: 20 Minuten
Kochzeit: 1 Stunde 40 Minuten
Für 4-6 Personen
Zutaten:
2 Esslöffel Olivenöl
2 Knoblauchzehen, zerdrückt
1 Möhre, gehackt
1 Selleriestange, in Röllchen geschnitten
500 ml Brühe (Rind oder Gemüse)
500g Gehacktes halb und halb
800g Dosentomaten, zerkleinert
1 Esslöffel Zucker
7g frische Petersilie, gehackt
500g Spaghetti
Parmesan nach Belieben
Zubereitung:
Olivenöl in einer großen, tiefen Pfanne erhitzen.
Knoblauch, Zwiebeln, Möhre und Selleriestange 5 Minuten dünsten,
bis das Gemüse angebräunt ist.
Die Hitze erhöhen und das Hack gut anbräunen,
dabei mit der Gabel zerkleinern.
Die Brühe angießen, Tomaten, Zucker und Petersilie unterrühren.
Die Soße 90 Minuten köcheln lassen.
Dabei immer wieder umrühren und nach der Flüssigkeitsmenge schauen,
ggf. etwas Brühe nachgießen.
Abschmecken.
Kurz vor dem Servieren die Spaghetti in einem großen Topf mit sprudelndem
Salzwasser bissfest kochen. Abtropfen lassen und mit der Soße servieren.
Vom Kochen und Sparen - Teil 2
42
d. Möhreneintopf
Vorbereitungszeit: 30 Minuten
Kochzeit: 1 Stunde und 15 Minuten
Für 6 Personen
Zutaten:
700g mageres Schweinefleisch
(für Vegetarier, es geht auch ohne, dann zum Kochen Brühe benutzen)
1 Zwiebel
2 Lorbeerblätter
1 Teelöffel Salz
Ein Viertel Teelöffel Pfeffer
750g Möhren
1kg Kartoffeln
2 Esslöffel Petersilie
Zubereitung:
Das Fleisch waschen und mit einem halben Liter Wasser zum Kochen
bringen.
Die Zwiebel schälen und mit den Lorbeerblättern,
dem Salz und dem Pfeffer zum Fleisch geben.
Alles zugedeckt 1 Stunde schwach kochen lassen.
Die Möhren und Kartoffeln schälen, waschen und klein schneiden
(ca.2 Zentimeter große Stücke).
Die Möhren und Kartoffeln nach 1 Stunde Kochzeit zum Fleisch geben
und 15 Minuten weiter garen.
Das Fleisch in Würfel schneiden, wieder in den Eintopf geben
und abschmecken.
Mit Petersilie bestreuen.
Vom Kochen und Sparen - Teil 2
43
e. Becherkuchen superschnell
Vorbereitungszeit: 10 Minuten
Backzeit: 2x10 Minuten
Zutaten für 1 Blech:
1 Becher Sahne (200g)
4 Eier
2 (Sahne-)Becher Mehl
Einen halben Teelöffel Backpulver
1 (Sahne-) Becher Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
Für den Belag:
125g Butter
1 (Sahne-)Becher Zucker
4 Esslöffel Milch
2 Esslöffel Zitronensaft
1 Tüte Mandelstifte (100g)
Zubereitung:
Den Backofen auf 200 Grad (Umluft 180 Grad) vorheizen. Ein Backblech mit
Backpapier auslegen.
Sahne und Eier in einer Schüssel mit einer Gabel verrühren. Den Sahnebecher mit
Mehl füllen, das Backpulver darunter mischen und zu der Sahnemischung geben.
Den zweiten Becher Mehl, einen Becher Zucker und den Vanillezucker ebenfalls
dazugeben und alles mit den Quirlen der Rührgerätes zu einem Teig verrühren.
Den Teig auf das Blech gießen und mit dem Teichschaber gleichmäßig darauf
verteilen. Auf die mittlere Schiene in den heißen Ofen schieben und 10 Minuten
backen.
Inzwischen die Butter in einem kleinen Topf schmelzen. Zucker, Milch und
Zitronensaft dazugeben und gut verrühren.
Das Blech aus dem Ofen holen, die Butter-Mischung darüber gießen, die
Mandelstifte darauf verteilen.
Den Kuchen wieder in den Backofen schieben und noch einmal 10 Minuten
backen, bis er goldgelb ist.
Vom Kochen und Sparen - Teil 2
44
Sauber machen ist nicht für jeden Spaß, aber es ist notwendig und besser du
gehst es regelmäßig an, dann läuft nichts auf.
Müll sollte nicht in der Wohnung gelagert werden. Bring die vollen Mülltüten sofort
in die Mülltonne und die Pfandflaschen wieder weg.
Spülen ist vielen lästig, wenn du es sofort erledigst ist es schnell getan und nichts
fängt an zu schimmeln oder zu gären.
Schreib alle Tätigkeiten auf, die du in der Woche, im Monat, im Jahr im Haushalt
tun musst. Diese Übersicht hilft dir zu planen, wann was getan werden sollte.
Dabei ist ein Wocheneinkauf ebenso einzuplanen wie die Grundreinigung der
Küche oder des Badezimmers. Zur besseren Übersicht trag die dir Arbeiten in
einem Kalender ein, dann vergisst du nichts.
Noch ein Tipp: Bevor du schlafen gehst, schaff noch schnell Ordnung. Dann ist
das Aufstehen viel leichter und der Tag fängt nicht schon mit lästigen Aufgaben
an. Zu spießig? Mag sein, aber es klappt.
Vom Putzen und Aufräumen Ups! Und wie geht das wieder weg?
45
Ein Fleck auf der Lieblingsjeans? Blöd. Aber oft lässt sich recht einfach etwas daran machen:
Erste Hilfe:
wenn möglich nicht reiben. Die meisten Flecken werden dadurch nur in den Stoff
gerieben und können beim Waschen dann schwerer entfernt werden.
Fettflecken:
ein paar Spritzer Spülmittel einwirken lassen und dann
normal waschen
Blut:
hier hilft Salzwasser, einweichen und dann ab in die Waschmaschine.
Rotweinflecken:
erst Zitronensaft auf den Fleck und dann mit Salz bestreuen, sanft behandeln
Kugelschreiberflecken:
entweder sofort mit Zitronensaft behandeln oder über Nacht in Milch legen und dann
wie gewohnt waschen.
Weitere Tipps unter:
www.flecken-entfernen.info
Waschen:
wer das erste Mal eine Waschmaschine bedient sollte sich mit den Etiketten in der
Kleidung beschäftigen. Dort findet ihr die Angaben ob diese Kleidungsstück in die
Waschmaschine darf und wie hoch die Waschtemperatur maximal sein darf. Wer keine
eigene Waschmaschine besitzt kann einen Waschsalon besuchen. Dort gibt es oft auch
freundliche Hilfe. Dann geht nix schief
Wichtig:
sortiert eure Wäsche nach Farben! Denn dunkle Socken zu weißen T-Shirts färben diese
schmutzig grau. Rote Shirts können noch sehr lange färben und du hast ein rosa Ergebnis
auf weißer Wäsche.
Unterwäsche, Handtücher und Spültücher solltest du mindestens auf 60 Grad waschen,
damit Keime getötet werden.
Putzen:
Wie oft du putzt, hängt von der Verschmutzung der Wohnung ab. Aber sicher hast du
eine Putzverpflichtung in deinem Wohnhaus. Die Treppe oder der Keller muss fast in allen
Mietshäusern von den Mietern gereinigt werden. Versäume deinen Putztag nicht, das hilft
Ärger zu vermeiden.
Vom Putzen und Aufräumen
46
Du hast schon einen Ausbildungsplatz? Super. Wenn nicht, dann sind die
nachfolgenden Infos vielleicht eine Unterstützung für dich.
Neben den Beratungen im BIZ (Berufsinformationszentrum)und der Berufsberatung
in der Bundesagentur für Arbeit kannst du natürlich auch selbst recherchieren.
Unter www.arbeitsagentur.de findest du alle Ausbildungsberufe sowie einen
ersten Test, welcher Beruf zu dir passt.
Auf der Seite
www.chancen-erarbeiten.de/download/themenhefte/berufsorientierung
findest du drei sehr interessante Broschüren zur Berufsorientierung. Damit kannst
du deine persönlichen Stärken und Vorlieben testen und herausfinden sowie
Berufsbilder kennenlernen. Schau sie dir an. Das kann dir weiterhelfen.
Vom Lernen und Arbeiten Deine Zukunft in Ausbildung und Beruf
47
Hier ein Beispiel aus der Broschüre „Berufsorientierung – Entdecke deine Möglichkeiten“:
Neben offiziellen Stellen ist natürlich auch deine persönliche Anstrengung
hilfreich. Sprich Menschen in deiner Umgebung (Eltern, Nachbarn, ehemalige
Lehrer, die Arzthelferin bei deinem Arzt, Freunde, die schon eine Ausbildung
haben, einen Betrieb deiner Wahl…)an und frage sie:
Was gefällt Ihnen/Dir am gewählten Beruf?
Welche Fähigkeiten muss man für diesen Beruf haben?
Was kann man mit dieser Ausbildung sonst noch machen (unterschiedliche
Einsatzmöglichkeiten)
Kennt die befragte Person Ausbildungsstätten oder kennt sie jemanden, der
weiter helfen kann?
Und nach dem Gespräch vergiss nicht dich zu bedanken. Das bleibt im
Gedächtnis und die Menschen sind schneller bereit dich zu unterstützen.
Vom Lernen und Arbeiten
48
Wie viele Menschen du interviewen solltest? Umso mehr, desto besser. Diese
Technik nennt man auch „ein Netzwerk aufbauen“ und wird von allen Menschen
eingesetzt, die sich für eine bestimmte Sache einsetzten. In der Jobsuche bist DU
DIESE „SACHE“ und deshalb ist es nur richtig, wenn du dich wichtig nimmst und dir
ein solches Netzwerk aufbaust.
Ein Praktikum im Handwerk oder ein Freiwilliges Soziales Jahr im Ausland? Es gibt viele Möglichkeiten…
Freiwillige Arbeit als Berufsorientierung und Möglichkeit auf Lebenserfahrung
Um außerdem mehr Sicherheit für die Berufswahl zu bekommen, kannst du
Praktika machen, ein Freiwilliges Soziales Jahr oder auch im Bundes-
freiwilligendienst in einen Beruf hinein schnuppern.
Vom Lernen und Arbeiten
49
Hier einige Internetadressen, wo du dich informieren kannst:
- über das Freiwillige Soziale Jahr:
www.pro-fjs.de
- über den Bundesfreiwilligendienst (beim Bundesministerium für Familie, Soziales…)
www.bmfsfj.de
- über Freiwilligendienst im Naturschutz:
www.freiwillige-im-naturschutz.de
- über Freiwilligendienst im Ausland:
www.projects-abroad.de
Wichtig für Jugendliche im ALGII-Bezug ist, dass du diese Schritte mit dem
Jobcenter absprechen musst.
Auch für den Fall, dass du einen Ausbildungsplatz bekommen kannst, dafür aber
umziehen und alleine leben musst, ist es wichtig mit dem Jobcenter zu sprechen.
Denn für diesen Fall gibt es eine Unterstützungsmöglichkeit. Immer Nachfragen
und ruhig ein wenig hartnäckig sein! Von einer tollen Sache können wir euch
schon mal berichten: Wenn ihr keinen Ausbildungsplatz in eurer Umgebung findet
oder die von euch gewünschte Berufsschule, Berufskolleg etc. nicht in eurer Nähe
liegt, gibt es das Projekt „Jugendwohnen“ vom Ministerium unterstützt.
Schau nach unter der Adresse www.auswaerts-zuhause.de
Hier ein Auszug aus der Erläuterung zu dem Projekt:
Jugendwohnen – was ist das?
- Gibt es in der näheren Umgebung keinen Ausbildungsplatz?
- Wird der Berufsschulunterricht blockweise in einer anderen Stadt erteilt?
- Ist die Berufsfachschule weiter entfernt?
- Ist ein Umzug in eine andere Stadt die einzige Möglichkeit zur beruflichen Ausbildung?
Dann ist das Jugendwohnen genau das Richtige!
Einrichtungen des Jugendwohnens bieten für Jugendliche zwischen 14 und 27 Jahren Unterkunft,
Verpflegung und sozialpädagogische Begleitung. In ganz Deutschland stellen mehr als 550
Jugendwohnheime möblierte Einzel- oder Doppelzimmer zur Verfügung, die jedes Jahr von mehr
als 200.000 jungen Menschen genutzt werden. Eine individuell abgestimmte Begleitung
unterstützt die Jugendlichen dabei, im neuen Alltag klar zu kommen, Kontakt zu anderen Leuten
zu finden und die Ausbildung / den Berufsalltag erfolgreich zu meistern.
Vom Lernen und Arbeiten
50
Stärkung des Selbstbewusstseins
Der Wunsch, eine eigene Wohnung zu beziehen, wirft viele Fragen auf: Kosten,
Wohnungssuche, Mietvertrag, Auszug, wie will ich wohnen und leben usw. Viele
der Fragen sollen im Rahmen des Projekts beantwortet werden.
Mit der WenDo-Trainerin Petra Berg haben wir mit speziellen Übungen das
Selbstbewusstsein gestärkt, um mutig und selbstsicher den eigenen Weg in
einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Dem eigenen Gefühl zu trauen und
es ernst zu nehmen ist der erste Schritt zu mehr Selbstbewusstsein.
Vom Stark sein „Ich hab alles im Griff…“ – oder?
51
Was erwartet uns heute?
Wie reagiere ich auf Angriff?
Wow – ich bin stark!
52
Was ist denn WenDo?
Hier ein Auszug aus der Internetseite www.lauteluisen.de
Selbstbehauptung und Selbstverteidigung für Mädchen und Frauen
WenDo wurde 1970 von Frauen entwickelt und heißt übersetzt: "Der Weg der Frauen". Ausgangspunkt dieses frauenspezifischen Konzeptes ist die alltägliche Gewalt, die Mädchen und Frauen erleben - vom "nicht-ernst-genommen-werden" über Anmache und Bedrohung bis hin zu tätlichen Angriffen und Vergewaltigung.
WenDo ist kein Kampfsport, sondern eine ganzheitliche Antwort auf (sexuelle) Gewalt gegen Mädchen und Frauen.
WenDo setzt mit seinem parteilichen Konzept bei den Stärken von Mädchen und Frauen an.
WenDo wird ausschließlich von ausgebildeten WenDo-Trainerinnen weitergegeben.
WenDo-Kurse bieten den Teilnehmerinnen unabhängig von Alter und körperlicher Verfassung die Möglichkeit, Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungstechniken zu erlernen, um sich bei körperlichen Angriffen zu schützen und zu verteidigen, aber auch um subtilen und verbalen Grenzverletzungen nicht länger sprach- und hilflos ausgeliefert zu sein.
Ein besonderes Anliegen ist, den jungen Frauen die verschiedenen
Möglichkeiten der Selbstbehauptung zu vermitteln. Selbstbewusstsein heißt hier
nicht nur, in jeder Situation „alles im Griff zu haben“, sondern sich in unsicheren
Situationen Hilfe zu holen, sich über eigene Ängste und Befürchtungen mit
anderen auszutauschen und Entscheidungen bewusst zu treffen.
Außerdem sind das Erkennen der eigenen Stärken und Ressourcen Bestandteil
der Einheit.
Inhalte waren:
Wahrnehmungsübungen, um Situationen schnell und sicher einzuschätzen
und sinnvolle Handlungsstrategien zu entwickeln
Übungen, um in Stresssituationen ruhig zu bleiben und Panik zu verhindern
Übungen zum Ausprobieren von Handlungsmöglichkeiten in
Alltagssituationen, um die eigenen Reaktionen besser kennen zu lernen und
sichere Verhaltensweisen zu entwickeln
Übungen zum Erkennen der eigenen Stärken
Vom Stark sein
53
Erfahrungen mit der Übung zur „Inneren Stärke“
Eine besondere Einheit war die Übung zur eigenen Entschlossenheit bzw. „Inneren
Stärke“. Jede Teilnehmerinne konnte, wenn sie wollte, ein Holzbrett zerschlagen
oder zertreten.
Die Motivation war bei der Vorstellung der Übung groß – nachdem aber die
Bretter zum Vorschein kamen, wurden doch Zweifel und Ängste wach.
Nach einer Vorübung entschloss sich dann jede Teilnehmerin, ihr Brett zu
zerschlagen – die einen mutiger, die anderen zögerlicher.
Die Freude und der Stolz darüber, es geschafft zu haben, waren bei allen zu
sehen und zu hören: „Ich habe mich am Anfang nicht getraut. Jetzt bin ich froh,
dass ich es geschafft habe!“ „Ich hatte Angst, mir weh zu tun. Es hat gar nicht
weh getan. Ich bin stolz auf mich.“ „Das war einfach und hat Spaß gemacht.“
„Das ist voll die Adrenalinübung!“ „Ich hätte nie gedacht, dass ich so was
schaffen kann.“
Diese Situation lässt sich auf viele Vorhaben im Leben übertragen, z.B.: die
Euphorie ist groß beim Gedanken, ich will eine eigene Wohnung – doch die
realen Schritte dorthin sind immer wieder mit Zweifel und Ängsten belastet.
Mit „Innerer Stärke“ bzw. Entschlossenheit kann eine vieles erreichen, von dem sie
erst dachte, dass geht gar nicht. Die Ängste und Zweifel sind wichtig und ok, weil
diese auch die momentane eigene Grenze aufzeigt.
Es gilt, diese Grenze bewusst zu überwinden, um eine Schritt weiter zu kommen.
Du darfst deine Kraft zeigen, einsetzen und du hast das Recht, deine Interessen
durchzusetzen, dich gegen Demütigung und Gewalt zur Wehr zu setzen.
Vom Stark sein
54
Die Rechte aller Mädchen und Frauen
Du hast das Recht,…
… mit Respekt behandelt zu werden.
… Fehler zu machen.
… anderen eine Bitte abzuschlagen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben
… unlogisch zu sein
… selbst zu entscheiden, ob du das, was dir andere als Fehler vorwerfen, ändern willst
… selbst zu entscheiden, ob du anderen helfen willst oder kannst
… Fragen nicht zu beantworten
… auf deine eigenen Gefühle, auch wenn du sie nicht begründen kannst
… zu sagen „ich weiß nicht“, wenn andere sagen: Was wäre, wenn alle so
… NEIN zu sagen, ohne dieses NEIN zu begründen
… dich (nicht) selbst zu behaupten
… laut zu werden und zu schreien
… dich nicht so zu verhalten, wie es andere von dir erwarten
(Freundinnen/Freunde, Eltern, Bekannte, Lehrerinnen/Lehrer, Fremde, Partner/Partnerin)
… dich nicht wie ein „normales Mädchen/normale Frau“ zu verhalten
… dich – ohne Begründung – so zu wehren, wie es für dich gut ist, wenn
… dich jemand „dumm anmacht“ oder dir etwas unangenehm ist.
… dein Verhalten, deine Gefühle und deine Gedanken selbst zu beurteilen
… deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse ebenso erst zu nehmen wie die
anderer Menschen
Vom Stark sein
55
P s y c h i s c h e Grundlagen der Selbstbehauptung und Selbstverteidigung
1. Panik ist ein Produkt von Angstphantasien: Angst vor der Angst. Körperliche
Paniksymptome entstehen durch Sauerstoffmangel im Gehirn. Du kannst deine
Panik- und Schreckensstarre lösen, indem du mehrere Male ausatmest.
2. Angst und Wut bewirken einen Adrenalinschub im Körper, der deine physische
Kraft steigert, die du für einen Kampf oder zur Flucht brauchst. Du kannst dir die
Adrenalinpower zunutze machen, indem du ausatmest und handelst.
3. Es ist immer eine aktive Entscheidung, egal für welche Handlung du dich
entscheidest.
4. Nimm alle verbalen Drohungen ernst. Du kannst daran die Handlungsabsicht
des Angreifers erkennen. Drohe niemals selbst – du kannst gezwungen sein,
deine Drohung in die Tat umzusetzen.
5. Vertraue auf dein Gefühl, selbst dann, wenn es keine objektiven Anzeichen für
eine Gefahr gibt.
6. Sei dir deiner Umgebung bewusst. Wenn du dich unsicher fühlst, entspanne
dich, atme tief ein und aus und achte auf eine ruhige Atmung. Menschen wie
Tiere lassen sich von Panik anstecken.
7. Deine persönliche Distanzschwelle ist der Punkt / die Line, wo du dich in der
Nähe einer anderen Person nicht mehr wohl fühlst. Wo du sie in den einzelnen
Situationen ziehst, auch vertrauten Personen gegenüber, hängt von dir ab. Ein
Angriff beginnt mit dem Überschreiten dieser Linie!
8. Sei entschlossen, diese Linie (deine Grenze) für deinen persönlichen
Schutzraum mit allen Mitteln zu verteidigen. Es gibt verschiedene Strategien der
Abwehr, je nach der Angriffssituation und deinem Ziel: räumliche Distanz,
Körpersprache, Stimmeinsatz, verbale bzw. körperliche Auseinandersetzung.
9. Jede Rolle braucht eine Ergänzung, um zu funktionieren. Opferverhalten
stabilisiert den Angreifer in der Rolle des Täters. Wähle eine positive, sichere
Rolle für dich! Es ist nie zu spät, deine Rolle zu verändern. Entscheide dich für
deinen Schutz.
10. Dein Körper ist deine beste Waffe – sie kann dir weder abgenommen, noch
gegen dich verwendet werden. In einer körperlichen Auseinandersetzung,
wenn du nicht weglaufen kannst oder willst, schlage sofort mit all deiner
Entschlossenheit zu! Setze deinen ganzen Körper und Geist ein, lege alles in
deine Selbstverteidigung, da die Techniken nicht von alleine funktionieren.
Kämpfe solange, bis du dein Ziel erreicht hast – bis die Konfrontation vorbei ist.
Vom Stark sein
56
11. Setzt der Täter eine Waffe ein, ist der Angriff berechenbar für dich. Wähle ein
Vorgehen, das den Umständen der Situation entspricht.
Eine Chance hast du immer.
12. Bei mehreren Angreifern wähle für deine Konfrontation je nach Situation den
Angreifer = derjenige, der den Angriff bestimmt_ den Schwächsten der
Gruppe oder _ den, der dir am nächsten steht, aus.Halt dir den Rücken von
Angreifern frei.
13. Überlege! Jeder Angriff ist anders, auch wenn er einem allgemeinen Modell
ähnelt. Klebe nicht am Modell! Überlege, wohin die Kraft des Angreifers geht
und welche (Körper)-waffe du frei hast. Verlierst du am Anfang den Vorteil der
Überraschung, kannst du ihn wiedergewinnen, indem du deine Bewegung
änderst. Funktioniert die eine Strategie / Technik nicht, wähle eine andere!
14. Sei aktiv, wenn du übst.
Stell dir einen Angreifer vor und die Körperteile, die du treffen willst. Setze
Ausatmung und Stimme (Kampfschrei) ein, um deine Kraft und Konzentration
zu vergrößern.
15. In einer Kampfsituation sei ganz im HIER & JETZT.
Der Angriff erfolgt JETZT! Triff eine Entscheidung, die auf dem basiert, was JETZT
geschieht und handle entsprechend.
Möglichkeiten, sich zu wehren
Weggehen / Weglaufen
Sicherheitsabstand herstellen
Blickkontakt einsetzen
Körpersprache / -haltung einsetzen
Stabiler Stand
Stimme
Sagen, was ich will!
Laut werden (Aufmerksamkeit erzeugen)
Hilfe holen
Weitererzählen
Durchhalten; nicht aufgeben
Lügen (Notlüge)
Aus der Rolle fallen
Ablenken (z.B. über etwas anderes reden)
Verhalten benennen
Befehle geben
Ignorieren (Schutzmantel)
Kaputte CD
Papagei
Zusammenhalten
Vom Stark sein
57
Damit du sicher bist, dass du das Recht hasst, dich zur Wehr zu setzen,
hier die rechtliche Seite:
Rechtfertigungsgrund: NOTWEHR § 32 Stgb (Strafgesetzbuch)
Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen
rechtswidrigen Angriff von sich oder einem/einer anderen abzuwenden.
Ein Rechtsgutangriff ist auch ein Angriff auf:
· das Eigentum
· das Hausrecht
· die Ehre
· die Fortbewegungsfreiheit
Zur Erforderlichkeit der Verteidigung:
Die Verteidigung muss geeignet sein, den Angriff sofort zu beenden oder doch
abzuschwächen und die gegenwärtige Gefahr einer bevorstehenden oder
weiter drohenden Rechtsgutverletzung endgültig abzuwenden oder zu
verringern. Bei Angriffen kann und muss die Verteidigerin ein Mittel wählen, das
auch bei Abschätzung der beiderseitigen Körperkräfte Erfolg verspricht.
Gibt es (nachweisbar) verschiedene Verteidigungsmittel, so hat die Verteidigerin
– sofern Zeit zur Auswahl bleibt – das am wenigsten gefährliche zu wählen. (Ein
Hinweis in Form einer Warnung muss nicht erfolgen!)
Putationsnotwehr (ist straflos) liegt dann vor, wenn sich die Verteidigerin im Irrtum
über die Voraussetzung der Notwehr befindet. Notwehrexzeß (ist ebenfalls
straflos) liegt dann vor, wenn die Verteidigerin die erforderliche Notwehr aus
Verwirrung, Furcht oder Schrecken überschritten hat. Das gilt nicht für Wut, Zorn
oder Kampfeseifer!
Also: Fürchte Dich nicht, Dich auch körperlich zur Wehr zu setzen!
SIEH DICH ALS SIEGERIN!
DU KANNST EINEN KAMPF NUR GEWINNEN, WENN DU AN DEINEN ERFOLG GLAUBST.
DEFINIERE DEINEN ERFOLG SELBST
– UNABHÄNGIG VOM SITUATIONSVERLAUF, -ERGEBNIS!
Selbstbehauptung besteht aus:
- Atmung - - Stimme -
- Konzentration - - Technik - ca. 20 %
- Entschlossenheit -
ca. 80 %
Vom Stark sein
58
Bücherliste
für Frauen:
Schlagfertige Frauen - Erfolgreich wider die alltägliche Gewalt, Denise Caignon/Gail Groves (Hg.) Orlanda Frauenverlag
Mit mir nicht! - Selbstbehauptung & Selbstverteidigung im Alltag, Sunny Graf Orlanda Frauenverlag
Die etwas gelassenere Art, sich durchzusetzen - Ein Selbstbehauptungstraining für Frauen Die etwas intelligentere Art, sich gegen dumme Sprüche zu wehren
Selbstverteidigung mit Worten So bin ich unverwundbar - Sechs Strategien, souverän mit Ärger und Kritik umzugehen
alle: Barbara Berckhan Kösel Verlag
Die erfolgreiche Art (auch Männer) zu überzeugen - Frauen überwinden ihre Redeangst, Barbara Berckhan/Carola Krause/Ulrike Röder Kösel Verlag
Die Emotionsfalle - Vom Triumph des weiblichen Verstandes, Cheryl Bernard/Edit Schlaffer Krüger Verlag
Ich weiß Bescheid - Sexuelle Gewalt: Rechtsratgeber für Mädchen und Frauen, Friesa Fastie Donna Vita Verlag
für Mädchen:
Das große und das kleine NEIN –Bilderbuch Melanie & Tante Knuddel – Bilderbuch
beide: Gisela Braun/Dorothee Wolters, Verlag an der Ruhr
Wo kommst du her? – Bilderbuch - Aufklärung, Sonja Härdin Mein Körper gehört mir! –Bilderbuch, PRO FAMILIA Meine Familie, deine Familie – Bilderbuch, Holde Kreul, alle: Loewe Verlag
Li-Lo-Le Eigensinn – Bilderbuch über die eigenen Sinne & Gefühle Wir können was, was ihr nicht könnt! –Bilderbuch über Zärtlichkeit & Doktorspiele
beide: Ursula Enders/Dorothee Wolters, Anrich Verlag
Ach, so ist das! – Aufklärungsbuch (ab ca. 10), Sanderijn van der Doef, Loewe Verlag
Lass das – nimm die Finger weg! – Comic zu peinlichen & unangenehmen Gefühlen, Ursula Enders/Ulfert Boehme/Dorothee Wolters, Anrich Verlag
Mädchen sind unschlagbar –Selbstverteidigung kannst du lernen! (ab ca. 12), Sunny Graf, Ravensburger
So wie ich will –Selbstbewusste Mädchen (ab ca. 13), Körper – Sex – Liebe – Power, Heather M. Gray/Samantha Phillips, Orlanda Frauenverlag
Vom Stark sein