Kernenergie und Kerntechnik in Deutschland und weltweit
4 KernenergieundEnergiemix
9 DiedeutscheEnergiewende
14 StilllegungundRückbauvonKernkraftwerken
18 SicherheitundStrahlenschutz
24 EndlagerungradioaktivenAbfalls
27 KerntechnikinderZukunft:KompetenzerhaltundBerufsperspektiven
31 AlternativeAnwendungen
34 Kernenergieweltweit
Inhaltsverzeichnis
Kernenergieund
Energiemix1
Die friedliche Nutzung der Kernenergie be-
gann in Deutschland vor über 50 Jahren. Von
den 50er- bis zu den 70er-Jahren wurde diese
Hochtechnologie als Lösung für viele Heraus-
forderungen der Energieversorgung angese-
hen. Auch infolge von gesellschaftlichen und
politischen Entwicklungen wandelte sich mit
der Zeit der Diskurs in Deutschland. Die deut-
sche Bundesregierung beschloss zunächst
2000 und dann 2011, schrittweise auf die
Kernenergie zu verzichten. Spätestens 2022
soll das letzte Kernkraftwerk abgeschaltet
werden. Bis dahin ist die Kernenergie noch
ein relevanter Bestandteil der zuverlässigen
Stromversorgung in Deutschland.
In vielen anderen Ländern werden erneuerba-
re Energien und Kernenergie wie auch fossile
Energieträger als sich sinnvoll ergänzende
Komponenten für eine nachhaltige Energie-
zukunft bewertet.
KernenergiealsTeildesdeutschenEnergiemix.
Ein Kernkraftwerk produziert Strom aus
Wärme, wie bei Kohle- oder Gaskraftwer-
ken. Dabei entstehen keine Treibhaus-
gase. Die Kernspaltung läuft im Reaktor
eines Kernkraftwerks ab – unter genau
festgelegten Bedingungen. Ein Atomkern
des Isotops Uran-235 fängt ein Neutron
ein. Der Kern wird instabil, bricht aus-
einander und Energie wird freigesetzt.
Gleichzeitig entstehen zwei bis drei freie
Neutronen. Diese können wiederum von
anderen Uran-235-Atomkernen einge-
fangen werden, die sich dann ebenfalls
spalten. In einem Kernkraftwerk wird
diese Kettenreaktion kontrolliert gesteu-
ert. Die Energie, die bei der Kernspaltung
frei wird, heizt unter hohem Druck Was-
ser auf. Es entsteht heißer Dampf. Dieser
wird auf die Turbinen geleitet. Die Turbi-
nen rotieren und treiben einen mit ihnen
verbundenen Generator an. Im Generator
entsteht Strom, der über das Stromnetz
zu den Verbrauchern gelangt.
Exkurs:EnergiegewinnungdurchKernspaltung.
„Es ist schwieriger, eine vorgefasste
Meinung zu zertrümmern als ein Atom.“
Albert Einstein (1879-1955)
5
Für den Beitrag, den ein Energieträger zur
Versorgungssicherheit leistet, ist neben der
erzeugten Strommenge vor allem die Rund-
um-die-Uhr-Verfügbarkeit entscheidend
– die sogenannte Grundlast. Zur Brutto-
Grundlaststromerzeugung trug die Kern-
energie im Jahr 2013 34,9 Prozent bei, die
Braunkohle 58,2 Prozent und Laufwasser
6,9 Prozent. Der Beitrag der Kernenergie zur
Brutto-Stromerzeugung, d. h. der insgesamt
produzierten Strommenge, verringerte sich
von 2005 bis 2013 von 26,2 auf 15,4 Prozent,
die Anteile der Braun- und der Steinkohle-
Stromerzeugung blieben nahezu unverän-
dert bei ca. 25 bzw. ca. 20 Prozent. Der Anteil
der Windkraft stieg von 4,4, auf 8,5 Prozent,
der Beitrag der erneuerbaren Energien ins-
gesamt von 10 auf 24,1 Prozent.
DerStrommixinDeutschland.
24,1%erneuerbare
Energiendarunter:
Windkraft 8,1%Biomasse 6,5%
Photovoltaik 4,8%Wasserkraft 3,6%
Hausmüll 0,9%1,1%Mineralölprodukte
10,7%Erdgas
19,2%Steinkohle
25,4%Braunkohle
15,4%Kernenergie
4,1%übrige
Energieträger
Abb. 2
Brutto-Grundlaststromerzeugung
(295,9 Mrd. kWh) 2013 2
Abb. 1
Brutto-Stromerzeugung
(633,2 Mrd. kWh) 20131
58,2%Braunkohle
6,9%Laufwasser
34,9%Kernenergie
6
Rohstoff für die Stromproduktion
Quelle: http://www.kkl.ch
Kernenergie stabilisiert das Stromnetz. Im
Stromnetz muss immer so viel Strom verfügbar
sein, wie von Industrie, Gewerbe und Privat-
haushalten verbraucht wird. Kernkraftwerke
können durch ihre Regelbarkeit eine schwan-
kende Produktion der erneuerbaren Energien
zügig ausgleichen und so die Balance zwischen
Energieerzeugung und -verbrauch herstellen.
Damit sorgen Kernkraftwerke für ein stabiles
Netz und eine sichere Stromversorgung.
Kernenergie ist umweltfreundlich. Ne-
ben Wasserkraft fallen auch bei der Strom-
erzeugung aus Kernenergie praktisch keine
Treibhausgasemissionen an. Daher hilft die
Kernkraft, das Ziel der Bundesregierung, die
Treibhausgasemis-sionen in Deutschland bis
2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu sen-
ken, zu erreichen.
VorteilederStromerzeugungdurchKernkraft.
Abb. 3 Natururan
Kernenergie ist volkswirtschaftlich vorteil-
haft. Die Stromerzeugung aus Kernenergie
ist häufig preisgünstiger als aus anderen
Energiequellen. Dabei wurde die kommer-
zielle Stromerzeugung aus Kernenergie zu
keinem Zeitpunkt staatlich finanziell geför-
dert. Angesichts der aktuellen Preissituation
an den Strommärkten in Europa ist der wirt-
schaftliche Betrieb von neuen Kraftwerken
nahezu überall herausfordernd. Dies gilt für
die in der Regel nicht in den Markt einge-
bundenen erneuerbaren Energien, genauso
wie für Gas-, Kohle- und Kernkraftwerke. Um
diesem Umstand entgegenzuwirken, sorgt
beispielsweise die britische Regierung in
Zusammenhang mit dem Neubau von Kern-
kraftwerken für gleiche Marktbedingungen
unter den Energieträgern.
Uran in angereicherter Form wird in
Kernkraftwerken als Brennstoff verwen-
det. Dabei ist der Bedarf sehr gering. Ein
Kilogramm Natururan hat einen so hohen
Energiegehalt wie etwa 12.600 Liter Erdöl
oder 18.900 Kilogramm Steinkohle. Uran
ist weltweit verfügbar, leicht zu transpor-
tieren und gut zu bevorraten. Hauptlie-
ferländer sind Australien, Kasachstan und
Kanada.
7
Strom kann in großem Umfang nicht ge-
speichert werden, er muss in dem Moment
erzeugt werden, in dem er gebraucht wird.
Versorgungssicherheit ist daher eine schwie-
rige Aufgabe. Denn der Beitrag der erneuer-
baren Energien schwankt im Gegensatz zur
Kernenergie. Eine künftige Herausforderung
ist es deshalb, Technologien zur Zwischenspei-
cherung von erneuerbaren Energien zu finden.
Denn bis heute gilt: Bläst kein Wind, scheint
keine Sonne, müssen konventionelle Quellen
den Bedarf abdecken.
Die Kernenergie wird zunehmend durch
fossile Energieträger wie Kohle und Erdgas
ersetzt. Wird Erdgas zukünftig verstärkt
verwendet, muss auch seine Verfügbarkeit
geklärt werden. Auf längere Sicht hängt
die Versorgungssicherheit davon ab, ob ge-
nügend Erzeugungs- und Netzkapazitäten
vorhanden sind. Eine weiterer Aspekt ist die
Sicherstellung der Übertragungs- und Vertei-
lernetze, damit der Strom vom Ort der Erzeu-
gung dahin kommt, wo er verbraucht wird.
Versorgungssicherheitgewährleisten.
„Der Systembetrieb befindet sich an
einer wachsenden Zahl von Tagen in
einem angespannten Zustand, der für
das operative Handeln zunehmend eine
Herausforderung darstellt.“3
Die Netzbetreiber erstellen deshalb regel-
mäßig eine Leistungsbilanz, in der sie Ver-
brauch und Kapazität gegenüberstellen.
Sofern die gesicherte Leistung größer ist als
die Last (verbleibende Leistung), ist die Ver-
sorgungssicherheit auf der Erzeugungsseite
gewährleistet. Bisher ist die Bilanz nur auf
die nationalen Grenzen bezogen, doch für
die Zukunft soll der europäische Verbund
stärker berücksichtigt werden. Die Versor-
gungssicherheit ist in Frage gestellt, wenn
der Umbau der Stromerzeugung und der
Ausbau der Netze nicht synchron erfolgen.
8
Diedeutsche
Energiewende2
Der Beschluss, endgültig aus der Kernenergie
auszusteigen, wurde in Deutschland 2011 ge-
troffen. Dieser Entscheidung geht eine mehr
als zehnjährige Geschichte voraus.
Im Jahr 2000 kam es zu einer Verständigung
zwischen der Bundesregierung aus SPD und
Bündnis 90/Die Grünen und den vier gro-
ßen Energieversorgungsunternehmen. Die
Gesamtlaufzeit jedes Kernkraftwerks wurde
auf eine Produktionsmenge beschränkt, die
durchschnittlich etwa 32 Jahren entsprach.
2010 wurde das Atomgesetz durch eine
Laufzeitverlängerung für deutsche Kern-
kraftwerke modifiziert; die sieben vor 1980
in Betrieb gegangenen Kernkraftanlagen er-
hielten zusätzliche acht Betriebsjahre, die
übrigen zehn Kernkraftwerke zusätzliche 14
Jahre Laufzeit – ebenfalls über Strommen-
gen. Die immer stärker werdende Importab-
hängigkeit im Energiebereich – im Januar
2009 unter anderem beim Gasstreit Russ-
lands mit der Ukraine deutlich geworden
– rückte die Versorgungssicherheit wieder
DerdeutscheAusstiegsbeschlussunddieEnergiewende.
vermehrt in den Mittelpunkt der deutschen
Energiepolitik.
Am 11. März 2011 ereignete sich nach einem
Seebeben und einer dadurch ausgelösten
Serie von Tsunamis an der Nordostküste Ja-
pans ein nuklearer Unfall im Kernkraftwerk
Fukushima Daiichi. Dieser Unfall hatte dra-
matische Veränderungen in der deutschen
Energiepolitik zur Folge.
Drei Tage nach den Ereignissen in Fukushima
entschied sich die deutsche Bundesregierung
für das sogenannte „Atom-Moratorium“ und
beschloss, alle 17 deutschen Kernkraftwerke
einer Sicherheitsprüfung zu unterziehen und
die sieben ältesten Kernkraftwerke drei Mo-
nate lang stillzulegen. Die Reaktor-Sicher-
heitskommission (RSK) überprüfte anschlie-
ßend bei allen deutschen Kernkraftwerken
die Auslegungsgrenzen und den Robust-
heitsgrad bei Erdbeben, Hochwasser oder
Starkregen und stellte fest, dass „initiieren-
de Ereignisse, die zu derartigen Tsunamis
Am 30. Juni 2011 stimmte der Bundestag
für den Ausstieg aus der Nutzung der
Kernkraft zur Stromerzeugung. Bis zum
31. Dezember 2022 werden alle Kernkraft-
werke in Deutschland abgeschaltet.
10
führen können, ... nach dem jetzigen Kennt-
nisstand für Deutschland praktisch ausge-
schlossen [sind]... Alle deutschen Anlagen
haben mindestens eine zusätzlich gesicherte
Einspeisung und mehr Notstromaggregate,
wobei mindestens zwei davon gegen äußere
Einwirkungen geschützt sind.“
Zusätzlich wurden deutsche Anlagen dem
EU-Stresstest unterzogen, einer Überprü-
fung aller Kernkraftwerke in der Europäi-
schen Union anhand EU-weiter Kriterien
durch die Europäische Kommission und die
Europäische Gruppe der Regulierungsbe-
hörden für nukleare Sicherheit (ENSREG). In
Deutschland wurden zudem auch mensch-
lich beeinflusste Ereignisse wie Flugzeugab-
stürze, Gasexplosionen außerhalb der Anla-
ge, terroristische Angriffe sowie der Einfluss
von Unfällen in benachbarten Anlagen un-
tersucht. Bei dem EU-Stresstest belegten die
guten Ergebnisse der deutschen Kernkraft-
werke das hohe Sicherheitsniveau kerntech-
nischer Einrichtungen in Deutschland.
Trotz dieser positiven Ergebnisse wurde 2011
der endgültige Ausstieg aus der friedlichen
Nutzung der Kernenergie in Deutschland bis
2022 beschlossen. Von den 17 Kernkraftwer-
ken in Deutschland erlosch bei acht unmit-
telbar die Betriebsgenehmigung. Die letzten
Kernkraftwerke gehen bis Ende 2022 vom
Netz. Die Sicherheitsüberprüfung und die
EU-Stresstests haben gezeigt, dass diese
Entscheidung in Deutschland nicht aufgrund
sicherheitstechnischer Aspekte nötig war,
sondern aus rein politischen Erwägungen
getroffen wurde.
11
1955: Einrichtung des Bundesministeriums
für Atomfragen
1956: Errichtung von Kernforschungszent-
ren in Hamburg, Jülich, Geesthacht,
Berlin und Karlsruhe
1957: Inbetriebnahme des ersten deut-
schen Reaktors, des Forschungsreak-
tors „Garchinger Atomei“
1958: Bildung der Reaktorsicherheitskom-
mission (RSK)
1959: Gründung des Deutschen Atomfo-
rums e.V. (DAtF), eine Plattform für
Wirtschaft, Wissenschaft und Politik
zur Förderung der friedlichen Nut-
zung der Kernenergie
1960: Inkrafttreten des Atomgesetzes als
Rechtsgrundlage für den Bau und
Betrieb von Kernkraftwerken
1966: Inbetriebnahme des ersten kommer-
ziellen KKWs der DDR in Rheinsberg
1969: Gründung der Kerntechnischen Gesell-
schaft e.V. (KTG), einer Vereinigung
von Wissenschaftlern, Ingenieuren
und Experten zur Unterstützung des
DieHistoriederKernenergieinDeutschland
Fortschritts in der Kerntechnik
1987: Vorstellung eines integrierten Mess-
und Informationssystems zur perma-
nenten Überwachung der Umweltra-
dioaktivität (IMIS)
1989: Gründung des Bundesamts für Strah-
lenschutz (BfS)
1990: Stilllegung der Kernkraftwerke in der
ehemaligen DDR
1998: Der rot-grüne Koalitionsvertrag be-
schließt den Kernenergie-Ausstieg
2000: Vereinbarung zur Beschränkung der
Gesamtlaufzeit der Kernkraftwerke auf
eine bestimmte Produktionsmenge
2002: Novellierung des Atomgesetzes zur
geordneten Beendigung der Nutzung
der Kernenergie
2010: Beschluss zur Laufzeitverlängerung
von Kernkraftwerken
2011: „Atom-Moratorium“ und Beschluss
zum endgültigen Ausstieg aus der
Kernenergie
2013: Beschluss zum Standortauswahl-
gesetz (StandAG)
Abb. 4 „Garchinger Atomei“
12
Am 11. März 2011 schalteten sich
während eines schweren Seebebens
in Japan und einer dadurch ausgelös-
ten Serie von Tsunamis drei Reaktoren
des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi
auslegungsgemäß ab. Nach dem Auf-
treffen der größten Flutwelle versagten
zwölf von 13 Notstromdieselgeneratoren.
Wegen einer unzureichenden Kühlwas-
sereinspeisung kam es in drei Blöcken
zur Freilegung der Reaktorkerne und zur
Überhitzung der Brennstoffhüllrohre. Es
kam zu Explosionen.
Der schwerwiegende Reaktorunfall in
Fukushima Daiichi war Folge einer feh-
lerhaften Auslegung des Kraftwerks ge-
gen Tsunamis und damit unzureichen-
der Sicherheitsstandards, die nicht dem
Stand der Sicherheitsphilosophie und
genehmigungsrechtlichen Anforderun-
gen entsprachen, wie sie zum Beispiel
in Deutschland üblich sind. Nach Mei-
nung von Experten reichten zudem die
Notfallmaßnahmen nicht aus und wur-
den zu spät eingeleitet. Die Freisetzung
radioaktiver Stoffe in die Umgebung von
Fukushima entspricht fünf bis zehn Pro-
zent der beim Reaktorunfall in Tscher-
nobyl freigesetzten Menge an Strahlung.
Rund 1.500 Quadratkilometer waren von
Evakuierungsanordnungen oder Evakuie-
rungsempfehlungen betroffen. Das ent-
spricht rund 15 Prozent der Fläche nach
dem Unfall von Tschernobyl. In nicht be-
troffenen Gebieten wurden die Evakuie-
rungsanordnungen zwischenzeitlich wie-
der gelockert, Dekontaminationsmaßnah-
men werden großflächig durchgeführt.
Die japanischen Behörden haben den Re-
aktorunfall in Fukushima auf der sieben-
stufigen International Nuclear and Radio-
logical Event Scale INES mit der Stufe 7
„Katastrophaler Unfall“ bewertet.
DerReaktorunfallinFukushima.
Abb. 5
Lage der Reaktoren am
Standort Fukushima Daiichi.
13
Sti l l legungund
Rückbauvon
Kernkraftwerken
3
In Deutschland müssen gemäß der Atomgesetz-
Novelle (AtG) von 2011 nun stufenweise 17
Kernkraftwerke stillgelegt und dann direkt oder
später zurückgebaut werden. Der Rückbau ist für
Deutschland kein Neuland: Es wurden bereits
vier Kernkraftwerke und andere kerntechnische
Anlagen vollständig abgebaut – wie sich gezeigt
hat, effizient und ohne Risiko für die Bevölke-
rung, die Umwelt und das Personal. Erfahrene
Fachleute stehen ausreichend zur Verfügung
und Rückbau-Technologien sind erprobt. Geneh-
migung und Management der Stilllegung erfol-
gen nach eingespielten Vorgehensweisen.
Bis zur Erteilung der ersten Stilllegungsgeneh-
migung befindet sich ein Kernkraftwerk nach
seiner Abschaltung in der Nachbetriebspha-
se. Für das Genehmigungsverfahren braucht
es etwa vier bis fünf Jahre. Der Rückbau dau-
ert zehn Jahre oder mehr und endet mit der
Entlassung der Anlage aus dem Atomgesetz.
Daran schließt sich eine konventionelle, nicht-
nukleare Nachnutzung von verbliebenen Ge-
bäuden oder langfristig deren Abriss bis zur
„Grünen Wiese“ an.
RückbauimFokus.
Gundremmingen
Grafenrheinfeld
Grohnde
Emsland
Krümmel
Brokdorf
Brunsbüttel
Neckarwestheim
Philippsburg
Isar
Biblis
Unterweser
Kraftwerk in Betrieb
Außer Betrieb genommen gemäß Atomgesetz-
Novelle (AtG) von 2011
15
Der Betreiber eines Kernkraftwerks ist im
Rahmen des § 7 Atomgesetz verpflichtet,
dieses nach endgültiger Abschaltung und
Stilllegung auf eigene Kosten abzubauen.
Unmittelbar nach der Abschaltung befindet
sich das radioaktive Inventar noch in der An-
lage. Das Kernkraftwerk unterliegt deshalb
weiter dem Atomrecht. Für die Stilllegung
sind gesonderte Genehmigungen erforder-
lich. Dasselbe gilt auch für andere kerntech-
nische Anlagen wie Forschungsreaktoren
und Anlagen zur Versorgung mit und Entsor-
gung von Kernbrennstoffen. Im allgemeinen
Sprachgebrauch wird „stilllegen“ häufig mit
„abschalten“ gleichgesetzt. Tatsächlich be-
ginnt die Stilllegung in der Regel erst einige
StilllegenistmehralsAbschalten.
Jahre nach der endgültigen Abschaltung der
Anlage, weil erst das für die Stilllegung er-
forderliche Genehmigungsverfahren durch-
laufen werden muss.
Kernstück der Stilllegung ist der Rückbau
des nuklearen Teils der Anlage und das Ma-
nagement der radioaktiven Abfälle. Die Still-
legung ist eine technisch und organisato-
risch anspruchsvolle Aufgabe und erfordert
spezifische Fachkenntnisse. In Deutschland
und im Ausland gibt es bereits umfassende
Erfahrung, sowohl hinsichtlich der Planung
und Durchführung als auch bezüglich spezi-
eller Techniken zur Dekontamination und zur
Zerlegung von Anlagenteilen.
Abb. 6
Reaktorbecken des Kernkraftwerks Stade
vor der Rückbauphase 3.
Video: Rückbau von Kernkraftwerken.
bit.ly/rueckbau
16
Ziel der Stilllegung ist die Beseitigung des Kern-
kraftwerks, unter Einhaltung der allerhöchsten
Sicherheitsstandards. Reststoffe sollen verwer-
tet, radioaktive Abfälle zwischen- und später
endgelagert werden. Für das Vorgehen lassen
sich zwei Konzepte unterscheiden: 1. der di-
rekte Rückbau, 2. die Herstellung des sicheren
Einschlusses (eventuell nach Teilrückbau) mit
späterem Rückbau nach einer
Wartezeit von mehreren
Jahrzehnten. In dieser Zeit
kann die Radioaktivität in
der Anlage abklingen.
Grundlage ist eine sorgfältige Stilllegungs-
planung durch den Betreiber. Dazu werden
die Anlagenteile im Kontrollbereich und alles
radioaktive Inventar erfasst, die Abfolge des
Abbaus geplant und über die einzusetzenden
Techniken für Dekontamination und Zerle-
gung der Anlagenteile entschieden. Zur Still-
legungsplanung gehört auch die Erstellung
des Konzepts für die Behandlung und Verpa-
ckung der radioaktiven Abfälle. In der Nach-
betriebsphase können die Brennelemente
aus dem Reaktor entladen und nach einer
mehrjährigen Abklingzeit in Brennelement-
lagerbecken in das Zwischenlager gebracht
werden. Anlagenteile, vor allem im nicht-nu-
klearen Teil des Kraftwerks, können abgebaut
und der Rückbau des nuklearen Teils vorbe-
reitet werden. Des Weiteren beginnt die Rei-
nigung nuklearer Systeme von anhaftenden
radioaktiven Partikeln. Der Rückbau selbst
kann erst nach Erteilung der Stilllegungsge-
nehmigung beginnen. Der Zeitraum, auf den
sich die Stilllegungsgenehmigung erstreckt,
wird als Restbetriebsphase bezeichnet.
ZweiStrategienderStilllegung.
Stilllegungsplanungund-genehmigung.
Abb. 7
Grobe Mengenbilanz des
Kontrollbereichs eines
Kernkraftwerkes156.500 t
4.100 t zur Endlagerung
(davon 500 t Sekundärabfall)
142.400 t zur freien
Verwertung
700 t zur Deponierung
9.800 t zur schadlosen
Verwertung
17
Sicherheit und
Strahlenschutz4
Radioaktivität ist die Eigenschaft von
Atomkernen, sich unter Aussendung
von ionisierender Strahlung umzuwan-
deln. Es gibt Alphastrahlung, Beta-
strahlung und Gammastrahlung. Um-
gangssprachlich wird für alle der Begriff
„radioaktive Strahlung“ benutzt. Die Zahl
der Umwandlungen eines radioaktiven
Stoffes pro Zeiteinheit, seine Zerfalls-
rate, wird Aktivität genannt und in der
Maßeinheit Becquerel (Bq) angegeben.
Die Aktivität sagt allerdings nichts
über eine mögliche Gefährdung aus.
Zur Bestimmung der Strahlenbelas-
tung biologischer Organismen dient
die Messgröße der Strahlendosis, das
Sievert.
Während des Betriebs von Kernkraft-
werken entsteht radioaktive Strah-
lung. Diese ist ebenso während des
Rückbaus von kerntechnischen Anla-
gen und der Lagerung radioaktiver
Abfälle vorhanden. Die berechnete
Strahlenbelastung der Bevölkerung
durch Kernkraftwerke ist kleiner als
0,01 Millisievert (mSv) pro Jahr. Das ist
weniger als 1 % der natürlichen Strah-
lenbelastung, der jeder Mensch unaus-
weichlich durch Nahrungsaufnahme,
Atmen und die äußere Bestrahlung
durch natürliche Strahlenquellen aus-
gesetzt ist.
WieentstehtradioaktiveStrahlung?
Abb. 8
Effektive Jahresdosis einer Person durch
ionisierende Strahlung in mSv im Jahr
2011, gemittelt über die Bevölkerung
Deutschlands und aufgeschlüsselt
nach Strahlungsursprung
19
DeutscheKernkraftwerkegehörenzudensicherstenderWelt.
Wichtig ist das Vertrauen in den sicheren
Umgang mit der Radioaktivität. Mit einem
bewährten Sicherheitskonzept liefern Kern-
kraftwerke seit 50 Jahren einen verlässlichen
Beitrag zur sicheren Stromversorgung in
Deutschland. Priorität ist immer der Schutz
des Betriebspersonals und der Bevölkerung
vor radioaktiver Strahlung. Grundlage ist
das Zusammenspiel von Anlagensicherheit,
Sicherheitsmanagement, Qualifikation der
Mitarbeiter, gelebter Sicherheitskultur und
ständiger gutachterlicher wie behördlicher
Aufsicht. Dazu zählen die weitgehende Au-
tomatisierung der Störfallbeherrschung und
die Restrisikominimierung.
Bereits bei der Auslegung von Kernkraftwer-
ken in Deutschland wird immer vom Zusam-
mentreffen von Ereignissen unter ungünsti-
gen Umständen ausgegangen. Mehrfache,
räumlich voneinander getrennte Systeme
werden zur größtmöglichen Wirksamkeit der
Sicherheitsbarrieren gegen das
Austreten radioaktiver Stoffe.
1 Kristallgitter des Brennstoffs
2 Brennstabhülle
3 Reaktordruckbehälter
4 Betonabschirmung
5 Sicherheitsbehälter
6 Stahlbetonhülle
Abb. 9 Sicherheitsfunktionen von Anfang an reali-
siert. Außerdem wird auf sogenannte feh-
lerverzeihende Technik gesetzt, die Falsch-
bedienung oder Ausfälle von Bauteilen
einkalkuliert und in ihren Auswirkungen be-
grenzt. Zudem beteiligen sich die deutschen
Kernkraftwerksbetreiber aktiv am internatio-
nalen Erfahrungsaustausch.
Alle in Deutschland betriebenen Anlagen er-
füllen die neuesten Sicherheitsanforderun-
gen. Sie werden kontinuierlich an den Stand
der Technik angepasst und auch während
der verbleibenden Laufzeit auf dem höchs-
ten Sicherheitsniveau betrieben.
Die Gesamtheit dieser Maßnahmen ist unter
anderem ein Grund für die positive Betriebs-
bilanz und die im internationalen Vergleich
überdurchschnittliche Verfügbarkeit der
deutschen Kernkraftwerke.
20
WasmachtdeutscheKern-kraftwerkesosicher?
Deutsche Kernkraftwerke sind sehr produk-
tiv und dabei mit die sichersten der Welt.
Folgende Maßnahmen tragen unter ande-
rem dazu bei:
• Sicherheitstechnische Auslegung nach
dem Stand von Wissenschaft und Technik
• Ein Regelwerk mit strengen Anforderungen
• Unabhängige Aufsicht und rechtsstaatli-
che Kontrolle
• Transparenz und Informationsaustausch zwi-
schen Betreibern und Aufsichtsbehörden
• Hochqualifizierte Betriebsmannschaften
• Kontinuierliche Weiterbildung des Personals
• Turnusmäßig Sicherheitsüberprüfungen
• Regelmäßige Investitionen zum Erhalt und
zur Aktualisierung der hohen Sicherheits-
standards
• Ständige Auswertung von Betriebserfah-
rungen und entsprechende Umsetzung
• Sicherheitstechnische Zusammenarbeit mit
internationalen Organisationen sowie Im-
plementierung von Erfahrungsrückflüssen
Grundsätzlich liegt die Verantwortung für
Sicherheit und Strahlenschutz beim Anla-
genbetreiber. Dieser wird von der jeweiligen
Landesbehörde im Auftrag des Bundes über-
wacht, die zusammen mit Gutachterorgani-
sationen regelmäßig Anlagenbegehungen
durchführt, Berichte des Betreibers auswertet,
Kontrollmessungen vornimmt und sicherheits-
technisch relevante Arbeiten begleitet. Die
Bundesländer haben zudem Systeme zur Fern-
überwachung der Anlagen. Diese übertragen
Messdaten aus der Umgebungsüberwachung
zur Auswertungszentrale. Ein umfangreiches
Regelwerk mit strengen Qualitätsanforderun-
gen sowie turnusmäßige Revisionen und Ins-
pektionen beugen sicherheitsrelevanten Män-
geln erfolgreich vor.
StändigeÜberwachungdurchBehörden.
21
Seit 1977 nutzt Deutschland ein eigenes
Meldesystem, das Ereignisse in Kernkraft-
werken und kerntechnischen Anlagen ent-
sprechend ihrer Dringlichkeit und sicher-
heitstechnischen Bedeutung bewertet. Im
Jahr 1991 wurde zusätzlich das internatio-
nal vereinbarte siebenstufige Meldesystem
INES (International Nuclear and Radiologi-
cal Event Scale) etabliert. In Deutschland
werden auch Ereignisse unterhalb der Skala
MeldesystemINES.
Abb. 10
Internationale INES Skala zur
Bewertung meldepflichtiger
Ereignisse in Deutschland
gemeldet: Im Zeitraum 1991 bis 2012 lagen
von 2.986 Ereignissen in deutschen Kern-
kraftwerken 2.908 (97,4%) unterhalb der
Skala auf Stufe Null, 75 Ereignisse (2,5%) auf
Stufe 1 und 3 Ereignisse (0,1%) auf Stufe 2.
Stufen 3 bis 7 gab es in Deutschland nicht.
Die hohe Transparenz in Deutschland und
der damit verbundene Erfahrungsaustausch
stellen eine wesentliche Stärke des Melde-
systems dar.
22
1. Betrieb
2. Störfall
Wasser-kühlung
Wasser-verlust
Graphit verlangsamt bei Kernspaltung freigewordene Neutronen als Voraussetzung,um ein Uran-Atom zu spalten; Wasser kühlt den Brennstab
Wasser Wasser
warm
kalt
Brennstab
ohne WasserKettenreaktion bleibt erhalten
Brennstab
Wasser Wasser
warm
kalt
Brennstab
Wasser verlangsamt bei Kernspaltungenfreigewordene Neutronen als Voraussetzung, um ein Uran-Atom zu spalten;Wasser kühlt gleichzeitig den Brennstab
Dampf
Wasser
ohne Wasserkeine Kettenreaktion
Brennstab
Falsche Entscheidungen und unzureichen-de Sicherheit führten zum Unglück.
Der Reaktorunfall von Tschernobyl (heute
auf dem Gebiet der Ukraine) am 26. April
1986 ist ein katastrophales Ereignis in der
Geschichte der friedlichen Nutzung der
Kernenergie. Ursache für den Unfall waren
eine Kette von falschen Entscheidungen
und verbotenen Eingriffen der Bedienungs-
mannschaft, das unzureichende Reaktor-
sicherheitskonzept sowie das autoritäre
Regime. Während eines Experiments mit
dem Turbinengenerator kam es zu einem
bis zu hundertfachen Leistungsanstieg im
Reaktor des Kernkraftwerkes. Durch die sich
anschließende Brennstoff-Wasser-Reaktion
wurde das Reaktorgebäude zerstört. Große
Teile der Anlage brannten. Radioaktiver
Brennstoff wurde aus dem Kern in das
Gebäude und die Umgebung geschleudert.
Nach dem Unglück wurden die Sicherheits-
standards von Reaktoren in osteuropä-
ischen Staaten verbessert. Insbesondere
über Partnerschaften mit der Europäischen
Union und westlichen Betreibern, deren
Know-how und finanzielle Unterstützung.
Abb. 11
Unterschiede im Zusammenwirken von
Moderation und Kühlung.
TScHERNOByL-REAKTOR DEUTScHER REAKTOR
23
Endlagerung
radioaktivenAbfalls5
Den Vorteilen der zuverlässigen und
sauberen Energiegewinnung durch
Kernspaltung steht die Heraus-
forderung einer sicheren Endlage-
rung der radioaktiven Endprodukte
gegenüber. Erkundung, Errichtung
und Betrieb von Endlagern sind in
Deutschland staatliche Aufgaben. Die
Kosten für die Entsorgung werden im
notwendigen Umfang von den Abfall-
verursachern getragen. Dafür haben
die Energieversorgungsunternehmen
Rückstellungen gebildet. Aktuell be-
stehen Rückstellungen in Höhe von
etwa 36 Milliarden Euro, die jährlich
von unabhängigen Wirtschaftsprüfern
begutachtet und testiert werden.
Man unterscheidet zwischen zwei Ar-
ten von radioaktiven Abfällen. Auf der
einen Seite die hochradioaktiven wär-
meentwickelnden Abfälle, zu denen
die Brennelemente aus den Reaktoren
zählen. Diese machen ungefähr zehn
Prozent des anfallenden nuklearen Ab-
fallvolumens aus, enthalten jedoch 99
Prozent der gesamten Radioaktivität.
Die übrigen 90 Prozent des nuklearen
Abfalls sind schwach- und mittelradio-
aktiv. Sie entstehen zum Beispiel bei
der Arbeit in Kernkraftwerken – etwa
Schutzkleidung, Werkzeuge oder Filter
– oder bei deren Rückbau. Auch Medi-
zin und Forschung setzen sogenannte
Radionuklide ein, die nach ihrer Verwen-
dung sachgemäß als radioaktiver Abfall
entsorgt werden müssen.
Für die Lagerung der Abfälle sind be-
stimmte geologische Eigenschaften
notwendig. International herrscht da-
rüber Einigkeit, hochradioaktive Abfäl-
le in tiefen geologischen Formationen
endzulagern, um sie dauerhaft von der
Biosphäre zu isolieren. Als Wirtsgestei-
ne kommen Salz, Ton oder Granit in
Frage. Gesucht wird in Tiefen von 300
bis zu 1.500 Metern. Ziel der Tiefenlage-
rung ist, schädliche Auswirkungen auf
Mensch und Umwelt auszuschließen.
Außerdem müssen seismische und geo-
logische Bedingungen sowie das Isola-
tionsvermögen des Gesteins stimmen.
Deutschland hat sich darüber hinaus
entschieden, auch schwach- und mittel-
radioaktive Abfälle untertägig zu lagern.
Die transparente Information der Bevöl-
kerung und vertrauensbildende Maßnah-
men sind wichtige Bausteine der sicheren
Lagerung von radioaktiven Abfällen.
ArtendesradioaktivenAbfallsundsichereEndlagerung.
Für den sicheren Transport und die Zwischenla-
gerung von abgebrannten Brennelementen und
Abfällen aus der Wiederaufbereitung werden welt-
weit Behälter vom Typ cASTOR® eingesetzt. Dabei
handelt es sich um aufwendig isolierte Behälter,
die zum einen den sicheren Einschluss des radioak-
tiven Inventars garantieren. Zum anderen bewah-
ren sie den sensiblen Inhalt vor Transportschäden,
Feuer oder sogar einem Flugzeugabsturz.
25
Der schwach- und mittelradioaktive Müll
unterscheidet sich von den hochradioaktiven
Abfällen vor allem durch seine vernachlässig-
bare Wärmeentwicklung. In einem gericht-
lich überprüften Planfeststellungsverfahren
wurde im Jahr 2010 der Schacht „Konrad“ des
stillgelegten Eisenerzbergwerks in Salzgitter
als Endlager bestätigt. Dort werden nicht vor
dem Jahr 2022 schwach- und mittelradioak-
tive Abfälle endgelagert.
Schacht„Konrad“.
Für hochradioaktive Abfälle wurde viele Jah-
re lang der Salzstock Gorleben erkundet. Die
bisherigen Erkundungsergebnisse sprechen
nicht gegen seine Eignung als Endlager für
hochradioaktive Abfälle. Dennoch beschloss
der Bundestag in Abstimmung mit den Bun-
desländern im Juli 2013 mit dem sogenann-
ten Standortauswahlgesetz (StandAG) einen
Neuanfang bei der Standortsuche, in die
auch der Standort Gorleben einbezogen wer-
den soll. Eine Kommission mit Vertretern des
Bundestags, des Bundesrats, der Wissen-
schaft und verschiedener gesellschaftlicher
Gruppen arbeitet seitdem daran, Kriterien
für die Suche nach einem Endlagerstandort
festzulegen und verschiedene Formen der
Endlagerung auszuwerten. Das Standortaus-
wahlverfahren soll bis 2031 abgeschlossen
sein. Die Kraftwerksbetreiber lagern ver-
brauchte Brennstäbe bis dahin an den soge-
nannten Standortzwischenlagern.
NeubeginnbeiderSuchenacheinemEndlager.
Sicherheit für eine Million Jahre
„Ziel des Standortauswahlverfahrens
ist, in einem wissenschaftsbasierten und
transparenten Verfahren für die im Inland
verursachten, insbesondere hoch radioak-
tiven Abfälle den Standort für eine Anlage
zur Endlagerung nach § 9a Absatz 3 Satz
1 des Atomgesetzes in der Bundesrepublik
Deutschland zu finden, der die bestmög-
liche Sicherheit für einen Zeitraum von
einer Million Jahren gewährleistet.“
(§1 Standortauswahlgesetz – StandAG)
Planung
2016: Kriterien zur konkreten
Standortauswahl
2023: Entscheidung über konkrete
Standorterkundungen
2031: Abschluss des Standort-
auswahlverfahrens
Nach einer repräsentativen Umfrage des DAtF
vom Oktober 2014 halten es 95 Prozent der
Bevölkerung in Deutschland für „sehr wichtig“
oder „wichtig“, dass es bald ein Endlager für
hoch radioaktive Abfälle gibt.
26
Kerntechnik inderZukunft:
Kompetenzerhaltund
Berufsperspektiven
6
2011 wurde in Deutschland der politische
Ausstieg aus der Nutzung von Kernenergie
umgesetzt, was zum umgehenden Erlöschen
von Betriebsgenehmigungen für acht Kern-
kraftwerke führte und zur Abschaltung der
verbleibenden neun bis zum Jahr 2022. Der
Ausstieg macht die Situation für Fachkräfte
zwar schwieriger, für den sicheren Betrieb der
Kernkraftwerke bis zum letzten Tag sowie für
Stilllegung und Rückbau werden aber zahlrei-
che Experten benötigt. Darüber hinaus gibt
es dauerhaften Bedarf, die deutsche High-
tech-Kompetenz im Bereich Kerntechnik zu
erhalten. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass
weiter in die Kompetenz von Ingenieuren und
Ingenieurinnen sowie anderen Fachkräften
mit kerntechnischer und interdisziplinärer
Kompetenz investiert werden muss.
Wer in einem Kernkraftwerk gearbeitet hat,
hat gute Perspektiven: Die Anforderungen,
etwa an die Sicherheit, sind in einem Kern-
JobperspektiveKerntechnik
WarumweiteraufKompetenzinderKerntechnikgesetztwird?
Um Sicherheitsfragen
der friedlichen Nutzung
der Kernenergie mit den
euro päischen Nachbarn
diskutieren zu können.
Um bis zum endgültigen
Abschalten den sicheren
Betrieb der noch laufenden
deutschen Kernkraftwerke
zu ermöglichen.
Um die Frage der Endla-
gerung in Deutschland
fachgerecht zu lösen und die
Endlagerung selbst kompe-
tent zu betreuen.
Um Deutschland
im Forschungsbereich
„Kerntechnik“ und angren-
zenden Fachgebieten weiter
eine internationale Spitzen-
position zu sichern.
Um der weltweiten
Nachfrage nach Fachkom-
petenzen in der Kerntechnik
entsprechen zu können –
wirtschaftlich sowie
wissenschaftlich.
Um das Großprojekt des
Rückbaus aller deutschen
Kernkraftwerke ressourcen-
und umweltschonend zu
planen, zu genehmigen
und zu realisieren.
„Man muss an seine Berufung glauben und alles
daransetzen, sein Ziel zu erreichen.“
Marie curie (1867-1934)28
den. Neben der Kernenergie
gibt es aber auch weitere
Zukunftstechnologien in
der Kerntechnik, wie
die Nuklearmedizin,
die Kunststoff-Indust-
rie, die Sensorik oder
Bio-chemie. Das für
diese Hightech-Spar-
ten der Kerntechnik not-
wendige Know-how ist in
Deutschland vorhanden, muss
jedoch erhalten werden.
Derzeit gibt es etwa 20 Hochschul-
standorte in Deutschland, an denen
es möglich ist, im Bereich der Kern-
technik zu studieren. Trotz Aus-
stieg aus der Kernenergie gibt
es ein erhebliches Interesse an
den entsprechenden Studienfä-
chern. Das liegt auch an der gu-
ten Berufsperspektive.
Deutsche Universitäten bilden für den na-
tionalen und den internationalen Markt
aus. Momentan sind weltweit über 70 Kern-
kraftwerke im Bau. Gleichzeitig werden sich
schrittweise in Deutschland Kernkraftwerke
in der Stilllegungs- oder Rückbauphase befin-
StudiummitSchwerpunktKerntechniklohntsich–immernoch!
kraftwerk um ein Vielfaches höher als in je-
dem anderen konventionellen Kraftwerk.
Dasselbe gilt für den technischen und techno-
logischen Aspekt: Dafür braucht es Menschen
mit Erfahrung. Wer in dem komplexen und
sehr sorgfältigen Arbeitsbereich der Kern-
technik tätig war, ist als Fachkraft in jedem
Fachbereich geschätzt. Die Kerntechnik bietet
daher auch in Zukunft sichere und anspruchs-
volle Jobs im internationalen Umfeld.
KKWs in Deutschland müssen zurückgebaut
werden
KKWs gibt es weltweit
Kernkraftwerksneubauten befinden sich in der Projek-tierungs-, Planungs- oder
Genehmigungsphase
17
70
125
435
Kernkraftwerke werden weltweit gerade gebaut
„Wenn für eine Branche wenig Gegenliebe zu spüren ist, dann heißt das auch: Perspektive. Und die Arbeitsfelder in der Kerntechnik sind vielfältig und auf höchstem tech-
nischen Niveau, so dass man bei einem eventuellen späteren Arbeitsplatzwechsel in anderen technischen Bereichen weiterkommen kann. Die Leute, die jetzt anfangen,
haben Chancen, denn: In der Kerntechnik übersteigen die Stellenangebote die Nachfrage. Man muss davon ausgehen, dass uns alleine in Deutschland mindestens 70,
wenn nicht 100 Jahre die Entsorgung von radioaktiven Abfällen intensiv beschäftigen wird. Hier gibt es und wird es viele interessante Aufgaben geben.“4
Dr. Wolfgang Steinwarz, Geschäftsführer der Siempelkamp Nukleartechnik GmbH 29
Bisher beruhte die Kernenergie auf der Kern-
spaltung. Neben dieser Technologie wird
weltweit an der Kernfusion geforscht. Das
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP)
beispielsweise baut in Greifswald an der Ex-
perimentieranlage „Wendelstein 7-X“ – ei-
nem Kernfusionsreaktor. In einem Plasmaring
mit einem äußeren Durchmesser von über 10
Metern wollen Wissenschaftler Voraussetzun-
gen für Kernverschmelzungsprozesse unter-
suchen. Seit Mai 2014 wird das Experiment
schrittweise in Betrieb genommen.
EnergiefürdieZukunft–ZukunftderEnergie.
Einen Schritt weiter geht der internationale
Fusionsreaktor „ITER“ (International Ther-
monuclear Experimental Reactor). Ebenfalls
zu Versuchszwecken gebaut, soll im französi-
schen cadarache ab 2020 die Fusionsenergie
im Kraftwerksmaßstab untersucht werden.
Der Fusionsreaktor ist über 30 Meter hoch
und der Plasmaring soll einen Durchmes-
ser von über 20 Metern haben. An ITER sind
unter anderem deutsche Forscher beteiligt,
vorwiegend auf dem Gebiet der Materialfor-
schung.
Eine deutsche Beteiligung an der kerntechni-
schen Forschung ist wichtig für den nachhal-
tigen und langfristigen Wissens- und Kom-
petenzerhalt am Standort Deutschland und
somit für die uneingeschränkte deutsche
Mitsprache bei internationalen Sicherheits-
entwicklungen.Abb. 12
Querschnitt durch die Experimentier-
anlage ITER. Wissenschaftler wollen
hier zur Nutzung der Fusionsenergie im
Kraftwerksmaßstab forschen.
Video: German Nuclear High-Tech.
bit.ly/1zyykVq
30
AlternativeAnwendungen7
Die Gewinnung von Strom ist weltweit die am
meisten verbreitete Nutzungsweise der Kern-
technik. Nukleartechnologie wird jedoch in
vielen weiteren Bereichen angewendet und in
Zukunft eine noch größere Rolle spielen. Bei-
spiele hierfür liefern die zunehmende Anwen-
dung in der Medizin, der Werkstoffforschung
oder der Materialveredelung.
TechnologienausderKerntechnik.
Material- und Werkstoffforschung sind
wichtige Arbeitsfelder innerhalb der Kerntech-
nik. Zum Beispiel die Sterilisation: Krankheits-
keime auf Oberflächen lassen sich mit energie-
reicher Strahlung beseitigen und kontrollie-
ren. In der Medizin müssen Arbeitsgeräte,
Mess-Instrumente und Prothesen steril sein.
Sterilisation durch ionisierende Strahlung
findet auch in der Halbleiter-Technologie, in
der Pharmazie und in der Verpackungsindus-
trie Anwendung.
Mit ionisierender Bestrahlung lassen sich
auch Kunststoffe optimieren. Sie werden
dadurch hitzebeständiger, rissfester oder be-
ständiger gegen Abrieb und chemische Subs-
tanzen. Verwendet werden diese Kunststoffe
anschließend überall, wo metallische Werk-
stoffe ersetzt werden sollen: in der Auto-
industrie, beim Flugzeugbau, in Maschinen,
in Sicherungskästen, als Isolatoren in der
Elektrotechnik, beim Tunnelbau oder für
Wasserleitungen.
Materialforschung:SterilisationundVeredelung.
Abb. 13
Materialforschung ist ein wichtiger
Bereich innerhalb der Kerntechnik.
32
Vorgestellt werden vier industrie-relevante
Technologiebereiche für Kerntechnik außer-
halb der Kernenergie. Am Beispiel der Neu-
tronenforschung des Heinz Maier-Leibnitz
Zentrums (MLZ) in Garching.
Batterieforschung: Akkus gehören zum Alltag.
Vom Smartphone übers Elektroauto bis zum
Zwischenspeicher für erneuerbare Energien.
Aufgabe ist, die Beladungszeiten von Lithium-
Ionen-Akkus zu verkürzen und die Lebensdauer
zu erhöhen. Auch an Natrium-Metallchlorid-
Batterien wird geforscht. Sie sollen bei neu-
artigen Hybridlokomotiven Verwendung fin-
den, bei denen freiwerdende Energie beim
Bremsvorgang gespeichert wird.
Medizin: Krebszellen sterben durch Bestrah-
lung. Mit der Peptidrezeptor-Radionuklid-The-
rapie lassen sich mithilfe von Lutetium-177
bestimmte Tumore sehr effizient bestrahlen.
Und zwar so, dass umliegendes Gewebe größ-
tenteils verschont bleibt. Zudem wird künftig
die Herstellung von Molybdän-99 im großen
AnwendungsvielfaltKerntechnik.
Umfang möglich sein. Es wird in 70 Prozent
der bildgebenden Verfahren in der Medizin
eingesetzt.
Material-Analyse: Die Industrie verwendet und
entwickelt Werkstoffe. Mithilfe von Neutronen
können die Eigenschaften dieser Materialien
bis in deren Mikrostruktur hinein analysiert
werden. Dies hilft, die Eigenschaften von Werk-
stoffen zu optimieren. Schienen oder Rohre bei-
spielsweise werden so untersucht. Aber auch
die Zusammensetzung von Beton aus Zement,
Wasser und Zusatzstoffen kann mithilfe von
Neutronenspektroskopie verbessert werden.
Chemie: Die meisten Lösungsmittel für Farben
und Kleber enthalten umwelt- und gesundheits-
schädliche Stoffe. Die Idee ist, Lösungsmittel
durch Mikroemulsionen zu ersetzen. Mit Neu-
tronenstreuexperimenten können diese Mik-
roemulsionen auf Molekülebene untersucht
und ihre Zusammensetzung optimiert werden.
Dadurch entsteht ein umwelt- und gesundheits-
schonender Farblöser mit stärkerer Wirkung.
Abb. 14
Durch Kerntechnikforschung sollen Akkus
für Laptops und Smartphones verbessert
werden.
„Eine Hightech-Nation kann nicht ohne
Kerntechnik auskommen. Der Ausstieg
aus der Kernenergie bedeutet nicht den
Ausstieg aus der Kerntechnik.“ Prof. Dr.
Winfried Petry, ein Direktor des Heinz
Maier-Leibnitz Zentrums (MLZ)
33
Kernenergieweltweit8
KernkraftwerkeweltweitinBetrieb
USA | 100]
Frankreich | 58]
Japan | 49]
Russland | 33]
Korea (Republik) | 23]
Indien | 21]
china | 20]
Kanada | 19]
Großbritannien | 16]
Ukraine | 15]
Schweden | 10]
Deutschland | 9]
Belgien | 7]
Spanien | 7]
Taiwan | 6]
Tschechische Republik | 6]
Schweiz | 5]
Finnland | 4]
Slowakei | 4]
Ungarn | 4]
Pakistan | 3]
Rumänien | 2]
Mexiko | 2]
Argentinien | 2]
Brasilien | 2]
Bulgarien | 2]
Südafrika | 2]
Armenien | 1]
Iran | 1]
Niederlande | 1]
Slowenien | 1]
Gesamt
43535
In Europa werden neue Kernkraftwerke ge-
baut. Weltweit sind etwa 70 Anlagen in Bau
und rund 125 weitere befinden sich in der Pro-
jektierungs-, Planungs- oder Genehmigungs-
phase. 28 Prozent der europäischen Strom-
erzeugung generiert die Kernenergie aktuell.
Auch im Kontext der EU-Stresstests von 2011
legte die Europäische Union Sicherheitszie-
le für nukleare Neu- und Bestandsanlagen
fest, um auch seitens der EU den Anspruch
an Sicherheit zu dokumentieren. Denn in ih-
ren energiepolitischen Konzepten von einem
cO2-armen Strommix spielt die Kernenergie
eine wichtige Rolle.
Europa
Briten bejahen Kernkraft. Großbritannien
hat einen Kernenergieanteil von 18 Prozent.
16 Kraftwerke sind in Betrieb, sechs in Pla-
nung. 2011 wurde der Neubau von Kern-
kraftwerken vom Parlament bestätigt. Der
ZukunftderKernenergieinEuropaundweltweit.
Ausbau der Kernkraft spielt eine Schlüssel-
rolle in der Klima- und Energiestrategie der
Regierung. Die Zustimmung der Bevölkerung
liegt höher als vor dem Unfall in Fukushima.
Finnland plant neue Anlagen. Finnland baut
derzeit einen Druckwasserreaktor und plant
den Bau von zwei weiteren Reaktoren. Die
Regierung hat die nationale Sicherheitsbe-
hörde aufgefordert, einen Bericht über die
Sicherheit der Kernkraftwerke für den Fall
einer Naturkatastrophe vorzulegen.
Frankreich will Kernenergieanteil senken. 58
französische Kernkraftanlagen liefern fast 80 Pro-
zent des Stroms, eine Absenkung auf 50 Prozent
ist bis 2025 geplant. Eine neue Anlage ist im Bau.
Der EU-Stresstest ergab, die Anlagen sicherheit
ist ausreichend und keine sofortige Abschal-
tung einer Anlage erforderlich. Das älteste
Kernkraftwerk soll bis 2016 stillgelegt werden.
Polen steigt in Kernenergie ein. Polen hat
bisher keine Kernkraftwerke. Vier sind in Pla-
Abb. 16
China: Bau des neuen AP1000®
Kernkraftwerks in Sanmen, china.
(Foto mit freundlicher Genehmigung der
Sanmen Nuclear Power company Ltd.)
36
nung. Im Mai 2011 wurde die Nationale
Atomenergieagentur gegründet. Ende
2012 wurde der Bau und der Betrieb des
ersten Kernkraftwerks beschlossen.
Weltweit
In China boomt die Kernkraft. chi-
na baut in den nächsten Jahren mehr
neue Anlagen, als es bisher betreibt.
26 Kernkraftwerke sollen zu den 20 be-
stehenden hinzukommen. Momentan
beträgt der Anteil des Stroms aus Kern-
energie nicht einmal zwei Prozent am
Gesamtbedarf.
Japan ist unentschieden. Im Septem-
ber 2012, eineinhalb Jahre nach dem
Unfall von Fukushima, kündigte Japan
den schrittweisen Ausstieg aus der
Atomenergie bis spätestens 2040 an.
Wenige Tage später wurde das entspre-
chende Strategiepapier verworfen.
Alle Kraftwerke wurden nur vorrüber-
gehend abgeschaltet. 2015 soll das
erste Kernkraftwerk seinen Betrieb
wieder aufnehmen.
Nordamerika als Vorreiter. Die USA
sind weltweiter Spitzenreiter. 100
Kernkraftwerke generieren knapp 20
Prozent der Gesamtenergie. Das Land
setzt daneben auf seine großen Erdöl-
und Erdgasvorkommen. In den letzten
Jahren wurden 23 Anlagen stillgelegt,
fünf befinden sich im Neubau. In Ka-
nada produzieren 19 Kernkraftwerke
knapp 16 Prozent der Gesamtenergie.
Republik Korea und Indien setzen auf
die Kernkraft. Die 23 existierenden
koreanischen Anlagen werden in den
nächsten Jahren um fünf erweitert, die
21 indischen um sechs Neubauten.
Russland baut und exportiert. Russ-
land generiert mit 33 Kernreaktoren
bisher knapp 18 Prozent seines Strom-
Gesamthaushalts. Fünf Reaktoren wur-
den bis heute stillgelegt, zehn neue
werden gebaut.
Südamerika plant Neubauten. In Süd-
amerika operieren derzeit sechs Kern-
kraftwerke, zwei werden neu gebaut.
Südafrika weitet Kernenergienutzung
aus. Südafrika verfügt bisher über zwei
Kernkraftwerke. Bis 2023 soll ein wei-
teres Kraftwerk hinzukommen.
Saudi-Arabien und Türkei setzen auf
Stromerzeugung aus Kernenergie.
Beide Länder wollen in die Stromer-
zeugung aus Kernenergie einsteigen.
Dabei beabsichtigt Saudi-Arabien bis
2030 den Bau von 16 Kernkraftwerken.
In der Türkei sind bis zu drei Kernkraft-
werke geplant.
37
Abb. 1: Brutto-Stromerzeugung 2013, S. 6, DAtF (Deut-
sches Atomforum e.V.)
Abb. 2: Brutto-Grundlaststromerzeugung 2013, S. 6,
DAtF (Deutsches Atomforum e.V.)
Abb. 3: Uran, S.7, http://www.kkl.ch
Abb. 4: Garchinger Atomei, S. 12, FRM II, Technische
Universität München
Abb. 5: Reaktorenlage Fukushima, S. 13, atw –
International Journal for Nuclear Power
Abb. 6: Reaktorbecken Kernkraftwerk Stade, S. 16,
E.ON Kernkraft GmbH
Abb. 7: Reststoffe und Abfälle KKW, S. 17, VGB
Abb. 8: Jahresdosis, S. 19, Parlamentsbericht 2011
Quellen-undAbbildungsverzeichnis
Abb. 9: Sicherheitsbarrieren, S. 20, DAtF
Abb. 10: INES-Skala, S. 22, IAEA
Abb. 11: Moderation und Kühlung, S.23, DAtF
Abb. 12: ITER, S. 30, Forschungszentrum Jülich
Abb. 13: Schienenuntersuchung, S. 31,
momosu/photocase.de
Abb. 14: Laptop S.33, Umberto Shtanzman/
shutterstock.com
Abb. 15: Kernkraftwerke weltweit, S. 34, DAtF
Abb. 16: AP1000® Kernkraftwerk Sanmen, S. 36,
Sanmen Nuclear Power company Ltd.
Fotos: AREVA, DAtF (Deutsches Atomforum e.V), E.ON Kernkraft GmbH, Getty-images, dpa Picture-Alliance, istockpho-
to, NASA, ixpert/shutterstock.com, nimon/shutterstock.com, momosu/photocase.de, RWE Power AG. schachspieler/
photocase.de, Technische Universität München FRM II/Wenzel Schürmann, christian Lagerek/shutterstock.com,
38
Quellen
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org/PRIS/countryStatistics/countryDetails.
aspx?current=US)
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werken: Eine technisch gelöste Aufgabe. 2011
www.vgb.org/abfallmanagement.html
Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit
(GRS): Stilllegung kerntechnischer Anlagen.
Februar 2012 www.grs.de/sites/default/files/
pdf/GRS-S-50.pdf
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com/pages/ekk_de/Standorte/_documents/
kernkraft-rueckbau_Stade_de.pdf
Bundesamt für Strahlenschutz (BfS): Stilllegung
kerntechnischer Anlagen www.bfs.de/de/kern-
technik/stilllegung
Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung:
Unterrichtung durch die Bundesregierung im
Jahr 2011 (Parlamentsbericht), S. 5.
DAtF: Stilllegung und Rückbau von Kernkraft-
werken, Januar 2013, www.kernenergie.de/
kernenergie/themen/entsorgung/stilllegung-
-rueckbau.php
Video: bit.ly/rueckbau
Standortauswahlgesetz: http://www.gesetze-im-
internet.de/bundesrecht/standag/gesamt.pdf
http://www-ns.iaea.org/tech-areas/emergency/
ines.asp
DAtF: Reaktorunfall in Fukushima Daiichi,
Februar 2014: http://www.kernener-
gie.de/kernenergie-wAssets/docs/
service/024reaktorunfall_fukushima.pdf
DAtF: Der Reaktorunfall in Tschernobyl,
April 2011: http://www.kernener-
gie.de/kernenergie-wAssets/docs/
service/025reaktorunfall_tschernobyl2011.pdf
DAtF: Deutsche Sicherheitstechnik im Vergleich
zum Tschernobyl-Reaktor, April 2014,
http://www.kernenergie.de/kernenergie-wAs-
sets/docs/service/623tschernobyl_2014.pdf
Fußnoten
1 BDEW; Stand: März 2014.
2 AG Energiebilanzen (AGEB);
Stand: 12. Dezember 2014
3 BMWi (2014). Monitoring Bericht
Versorgungssicherheit im Bereich der
leitungsgebundenen Versorgung mit
Elektrizität. Berlin. S. 23.
4 core – Das Magazin zu Berufen in der
Kerntechnik. INFORUM Verlags- und
Verwaltungsgesellschaft mbH (Hrsg.), S. 12
39
Deutsches Atomforum e.V.Robert-Koch-Platz 4 10115 Berlin [email protected]
Dezember 2014 Alle Rechte vorbehalten.
Auf PEFc-zertifiziertem Papier gedruckt. PEFc ist ein weltweit anerkanntes Zertifizierungssystem zur Sicherstellung nachhaltiger Waldwirtschaft.