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  • Mittwoch, 24. Mai 2017 Nummer 120 - Seite 30Aus der Stadt Gießen

    Ein majestätischer Akazienbaum auf bewachsenem Grund und am Horizont die staubtrockene Etoscha-Pfanne – ein Sinnbild für die ab-wechslungsreiche Landschaft in Namibia. Rund 50 Naturfotos sind im IFZ derzeit ausgestellt. (Fotos: edg (l., r.o.), Michael Kratz (r.u))

    Wildnis in BildernNamibia-Ausstellung zeigt Fotos von Studenten und Forschern

    Ein Löwe mit gefletschten Zähnen, eineneugierig dreinschauende Giraffe undeine bunt gefärbte Heuschrecke – die Wild-nis Afrikas ist derzeit in einer Ausstellungim interdisziplinären Forschungszentrum(IFZ) zu sehen. Die Fotos haben Studieren-de und Forscher der Justus-Liebig-Univer-sität Gießen (JLU) innerhalb der letztenzehn Jahre in Namibia aufgenommen.

    »Wir möchten mit dieser Ausstellungauch die Bürger ins IFZ holen«, sagt Prof.Volkmar Wolters. Seit 2008 bietet seine Ar-beitsgruppe für Tierökologie die dreiwöchi-gen Exkursionen für angehende Biologenund Biologielehrer an. Die Ausstellung zumzehnjährigen Jubiläum soll die schönstenund lehrreichsten Eindrücke widerspiegeln.

    »Mich fasziniert diese Vielfalt der Le-bensformen in einer so harschen Umge-bung«, sagt Exkursionsleiter und Namibia-kenner Klaus Birkhofer. Auch Viktoria Ma-der hat die Studierenden schon mehrfachbegleitet und steht vor ihrem Lieblingsbild»Das Wüstenwunder«. Darauf zu sehen istein reißender Fluss, der Kuiseb. Währendder Regenzeit fließt er mitten durch die Na-mibwüste und hat der Gruppe schon ein-mal über Nacht den Weg abgeschnitten.

    Die Bilder sind noch bis zum 23. Juni inFoyer und Cafeteria des IFZ im Heinrich-Buff-Ring 26 zu sehen. Geöffnet ist das Ge-bäude von Montag bis Freitag, 8 bis 19 Uhr.Der Eintritt ist kostenlos. (edg)

    ❯ Kulturtermine

    Ausstellung im ZiBB – Der Verein für inter-kulturelle Bildung und Begegnung lädt fürFreitag, 26. Mai, um 17 Uhr zur Eröffnungder Ausstellung »Was da kreucht und fleucht– die geheimnisvolle Tierwelt im BotanischenGarten« von Hans Bahmer ins Zentrum fürinterkulturelle Bildung und Begegnung(Hannah-Arendt-Straße 8) ein. Geöffnet istdie Schau auch am 27. und 28. Mai, jeweilsvon 14 bis 18 Uhr. Zur Eröffnung wird Bah-mer durch die Ausstellung führen. Alle Bil-der wurden von ihm im Botanischen Gartenaufgenommen. Seit vielen Jahren beobachtetder Diplom-Biologe die dortige Tierwelt. Sei-ne Artenliste umfasst bisher 556 verschiede-ne Tierarten. Das Artenspektrum erstrecktsich von der kleinen, im Süßwasser lebendenHydra bis zu den großen Graureihern.

    Chor aus Schweden – Der schwedische ChorBjörnligan gastiert am Donnerstag, 25. Mai,in derVitos-Kapelle. Das Konzert beginnt beifreiem Eintritt um 20 Uhr. Ein breites Spek-trum klassischer Stücke, schwedischer Volks-lieder bis hin zu Jazz und Popkunst bildendas Repertoire des schwedischen ChorsBjörnligan. Die insgesamt 28 Sänger habeninternationale Erfahrung mit Auftritten inKanada, Tschechien, Belgien, Frankreich, Ir-land und Finnland. Erfolgreich war auch dieTeilnahme an Chorfestivals auf Jersey undim italienischen Riva del Garda. Dort ge-wann der Chor 2007 eine Goldmedaille undden ersten Preis in der Kategorie Jazz.Schwedisches Temperament vereint mit per-fekt abgestimmter Gesangskunst machenden Abend zu einem Genuss.

    Stressbewältigung durch Achtsamkeit – Soheißt ein Ganztagsworkshop, den das Frau-enkulturzentrum am Sonntag, 28. Mai, von10 bis 16 Uhr in der Walltorstraße 1 (EingangWetzsteinstraße) anbietet. Kursleiterin Inge-borg Reichl informiert, basierend auf demProgramm Mindfulness-Based Stress Re-duction (MBSR), das von Prof. Jon Kabat-Zinn 1979 entwickelt wurde. Die Seminarin-halte bestehen aus Informationen zum The-ma Stressbewältigung durch Achtsamkeit imAlltag, geleiteten Übungen zur Körperwahr-nehmung, sanften Dehn- und Streckübungenin Anlehnung an die Yogapraxis, angeleitetenMeditationen, und dem achtsamen Austauschin der Gruppe. Vorkenntnisse sind nicht er-forderlich. Anmeldung erforderlich bis zum25. Mai unter Tel. 0641/37741.

    Blumen für die BrückeAgenda-Gruppe bepflanzt weitere Kästen und übernimmt die Pflege

    Gießen (pm). Die Brücke über die Wieseck»Am Alten Gaswerk« in der Nähe des Rat-hauses ist mit sechs Blumenkästen verschö-nert worden. Die Initiative dafür ging vonder Lokalen Agenda-21-Gruppe »Korridore«aus, die zur Landesgartenschau 2014 ent-standen war. Die Gruppe will ihr Arbeitsge-biet jetzt erweitern und hat sich in »Stadtmit Flair« umbenannt.

    Die Bepflanzung mit gelben und lila Stief-mütterchen ist nicht die einzige Aktion ent-lang der Wieseck. Zuvor waren bereits dieBismarck- und die Bleichstraßenbrücke vonder Gruppe verschönert worden. Die Grup-pensprecher Sigrid Fuhr und Jürgen Beckerverdeutlichen: »Wir wollen mit den Blumen-kästen entlang der Wieseck ein Zeichen set-zen. Wir hoffen, dass sich viele Nachahmerfinden, die mit wenig Aufwand etwas Schö-nes in unserer Stadt gestalten.«

    Bürgermeisterin und Agenda-DezernentinGerda Weigel-Greilich lobt die Gruppe fürihr bürgerschaftliches Engagement: »Wir un-terstützen gern Initiativen zur Aufwertungunserer Stadt.« Die Pflanzen hatte dieStadtgärtnerei zur Verfügung gestellt, diePflege wird von der Gruppe übernommen.Gruppenmitglied Ika Bordasch hofft, dassAnwohner wie in der Bismarck- und Bleich-straße beim Gießen helfen. Unterstützt wirddie Aktion durch die wenige Meter entferntePolizeidirektion. Deren Leiter SiegfriedSchulz half beim Pflanzen.

    Die Stadtverordnetenversammlung hat1998 beschlossen, gemeinsam mit den Bür-gern ein Zukunftsprogramm »Lokale Agenda21« aufzustellen und umzusetzen. Seither ar-

    beiten mehrere Agenda-Gruppen für einenachhaltige Stadtentwicklung. Weitere Infor-mationen sind beim Büro Bürgerbeteiligungund Lokale Agenda21 erhältlich.

    Stiefmütterchen verschönern die Brücke am Rathaus. (Foto: Schepp)

    Lasterhafte Balladenvon François Villon

    Gießen (pm). Das Literarische ZentrumGießen präsentiert am heutigen Mittwoch,24. Mai, um 20 Uhr im Kurzweilamt dertaT-Studiobühne zusammen mit der Tanz-compagnie und dem Stadttheater eine wei-tere Veranstaltung in der Reihe »Literatur-TrifftTanz«, bei der gemeinsam aus unter-schiedlichen, sich bereichernden Perspekti-ven auf Klassiker der internationalen Lite-raturgeschichte geblickt wird. Dieses Malsteht der spätmittelalterliche Dichter Fran-çois Villon im Mittel-punkt. Der Eintritt istfrei. Nach einer Kurzvor-stellung des Dichtersdurch Daniel Schneider(LZG) wird Carsten Bü-low, der vor allem durchsein Programm »Verehrtund angespien. Das Tes-tament des François Vil-lon« bekannt ist, einenEindruck von den »las-terhaften Balladen« undder schillernden Persön-lichkeit Villons vermit-teln. Die Gäste werden einen Einblick indas Leben des Dichters bekommen, der sichsowohl in Kreisen von Prostituierten undVerbrechern als auch von Adligen zu be-haupten wusste.

    Im Anschluss an die Lesung im taT habendie Besucher die Möglichkeit, einen erstenEindruck von der Inszenierung der Tanz-compagnie zu erhalten: Im Format »Vorge-stellt« können sie einer öffentlichen Probevon »Seid was ihr wollt« beiwohnen. DerEintritt ist frei.

    »Seid was ihr wollt« beschäftigt sich ins-besondere mit den satirischen Strophen desfranzösischen Dichters. Rezitiert – in derNachdichtung der Verse des expressionisti-schen Lyrikers Paul Zech – von keinem Ge-ringeren als Klaus Kinski, der zeitlebens ei-ne große Nähe zu Villon verspürte. Kinskiskomplexe Persönlichkeit – seine Wutaus-brüche und Exzentrik sind legendär –, seinKlang und seine Art des Rezitierens inKombination mit der derben Sprache undder Satire der Texte schaffen die Grundlagefür die Tanzcompagnie, mit der sie Themenwie Liebe, Enttäuschung und Hass in dieSprache der Bewegung transferiert.

    Für die Tanzpremiere »Seid was ihrwollt« am 1. Juni stehen für LZG-Mitglie-der unter Vorlage des Mitgliedsausweisesfünf Freikarten an der Abendkasse bereit.Tickets gibt es an allen bekannten Vorver-kaufsstellen. (Foto: pm)

    Carsten Bülow

    The Keller Theatre spielt»Art« von Yasmina Reza

    Gießen (pm). Das englischsprachige Kel-ler Theatre spielt als krönenden Abschlussder Spielzeit »Art« von Yasmina Reza. InsEnglische übersetzt wurde es von Christo-pher Hampton. Ausgezeichnet mit vielenPreisen wurde Rezas Stück in 40 Sprachenin aller Welt gespielt und gelangte zu inter-nationaler Anerkennung: Ein kleines Ver-mögen hat Serge für ein modernes Gemäldeausgegeben. Marc hasst es und kann esnicht fassen, dass sich sein Freund solch ei-ne Scheußlichkeit zulegt.Yvan versucht, diebeiden zu besänftigen, allerdings ohne Er-folg.

    Wenn Kunst so zur Nagelprobe langjähri-ger Freundschaft wird, geht das Geschehenüber die banale Feststellung hinaus, dasssich über Kunst eben trefflich streiten lässt.Premiere ist am Freitag, 26. Mai, um 19.30Uhr in der Kleinen Bühne, Bleichstraße 28.Weitere Vorstellungen sind am 2., 3., 9., 10.,16. und 17. Juni jeweils um 19.30 Uhr. Kar-ten für 10, ermäßigt 6 Euro, gibt es an derTheaterkasse (ab 1. Juni im Haus der Kar-ten im Dürerhaus) und online unterwww.keller-theatre.de/tickets.

    Kurzweiliges KonzertLeichtherziger Einstieg in die Sommerreihe der Ostschule

    Gießen (pm). Passend zum frühlingshaf-ten Wetter fand das erste der beiden Som-merkonzerte der Gesamtschule Gießen-Oststatt. In seiner Begrüßungsrede lobte Schul-leiter Frank Reuber das Engagement allerMitwirkenden. Im Sinne Theodor Storms,der in einem seiner Gedichte den Sommerals »leichtherzig« bezeichnet, wünschte erden Zuschauern ein sommerliches, alsoleichtherziges Musikerlebnis. Die folgenden80 Minuten wurden genau das: Aufgrund dervielfältigen Stücke war es ein buntes undkurzweiliges Konzert, das sowohl den Prä-sentierenden als auch den Zuhörern sichtlichFreude bereitete.

    Den Auftakt machte die Bläserklasse 5bmit dem Stück »When the saints go mar-ching in«. Es folgten weitere Lieder und zumAbschluss eine Darbietung von den fünfQuerflötenspielern der Klasse, die das Stück»Kuckuck« zum Besten gaben. Die Jazzbandhat »Hello« und »Party Rock Anthem«

    schwungvoll und professionell vorgetragen.Die Bühne füllte sich, als die Instrumental-AG zusammen mit der Gitarren-AG insScheinwerferlicht trat. Hier zeigte sich einebunt gemischte Gruppe, in der sich jedermusikalisch ausprobieren kann. Die Stückewaren Klassiker wie »Down by the Riversi-de« und »Country Roads«. Im Anschlussspielte die Junior Band. Hier musizierenSchüler aus den Jahrgängen fünf bis zwölfgemeinsam. Den Abschluss des Konzerts ge-staltete die Bläserklasse 6b mit den Stücken»Chariots of Fire« und »Royal Fireworks Mu-sic«. Durch den Abend führte MusiklehrerinElke Kurth, die Organisation der Technikwurde von Schülern der Licht- und Ton-AGübernommen. Das zweite Sommerkonzertwird am Dienstag, 30. Mai, um 18 Uhr in derMorus-Kirche stattfinden. Dabei werden dieChorklassen 5 und 6, der Oberstufenchorund das Gitarrenensemble mit den Fortge-schrittenen beteiligt sein.

    Auch diese Bläser tragen zum Gelingen derVeranstaltung bei. (Foto: pm)


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