Literarische Epochen im Überblick
Der Barock (ca. 1600-1720)
Hintergrund Begriff
o portugiesisch „barroca“ = „schiefrunde Perle“ zunächst abwertender Gebrauch
o Durchsetzung als Epochenbezeichung Mitte des 19. Jh. Politik
o Dreißigjähriger Krieg (1618-1648) Erfahrung von Leid & Elend politischer, wirtschaftlicher, kultureller Verfall des Deutschen
Reiches ein Drittel der Bevölkerung stirbt
o Absolutismus Abhängigkeit von Obrigkeit keine politischen Rechte der Untertanen Territorialabsolutismus Einflussnahme des Staates über klare Vorgaben
Bildung, Erziehung, Wirtschaft, Kirche Vorbild: franz. Absolutismus in Versaille Verschwenderisches Leben
Luxuriöse Bauteno Kleinstaaterei
Zerteilung Deutschlands Gesellschaft
o soziales Gefälle zwischen Hof und Provinzo Leiden der Bevölkerung unter den Kriegseinwirkungen
Kulturo Fürstenhöfe als kulturelle Mittelpunkteo Kunst im Dienst fürstlicher Repräsentationo Bedeutung der Kirche: Gegenreformation
Weltbildo Antithetik in allen Lebensbereicheno mystisch-religiöse Schwärmereio zerrissene Lebensgefühleo Vergänglichkeitsbewusstseino fanatischer Glaubeo Todesangst durch den Dreißigjährigen Kriego Bekenntnis zu Form und Ordnung
Literarisches Leben Autoren und Publikum
o zunehmend aus dem gebildeten Bürgertum Zentren
o Schlesien; Fürstenhöfe, Handelsstädte Sprachgesellschaften
o Eintreten für die Reinheit der deutschen Sprache
Englische Komödianteno Vermittlung von Shakespeare, Marlowe; Betonung des Komischen
Autoren und Werke Jakob Bidermann: Cenodoxus
o Hauptvertreter des Jesuitendramas Angelus Silesius (Johann Scheffler): Mystiker
o bedeutendster Epigrammatikero Hauptwerk: Cherubinischer Wandersmann
Gerhardt: Kirchenlieder Johann Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Der abenteuerliche
Simplicissimus Teutscho Weg eines Helden zum religiösen Einsiedler
Andreas Gryphius: Trauerspiele, Sonette, Odeno bedeutendster (Sonett-)Dicher der Epocheo Themen: Vanitas (Vergänglichkeit) und Leid der Welto Normen nach Opitzo bekanntestes Sonett: Thränen des Vaterlandes Anno 1636
Schrecken des dreißigjährigen Krieges Qualen und Plagen der Menschheit
o Menschliches Elende (Sonett) Leiden und Vergänglichkeit des Menschen groteske Worte: Beschreibung des menschl. und gesell. Zustands
o (scheinbare) Naturgedichte: An die Welt Naturgegenstände als Metaphern
Martin Opitz: Poetik, Lyrik, Schäferdichtungo Mitbegründer der deutschen Opero Auszeichnungen für Übersetzungen antiker Tragödien
Georg Rudolf Weckherlin: Oden und Gesängen (1618/19)o Beginn einer neuhochdeutschen lyrischen Kunstdichtung
Paul Flemingo herausragendster Liebeslyrikero Themen: Schönheit, Wesen und Wirkung der Liebeo Normen und Stile nach Opitz
antithetische Sonette volksliednahe Lieder/Oden (größerer Gesellschaftskreis)
Richtungen, Themen und Motive Thematischer Schwerpunkt: Dreißigjähriger Krieg Vanitas-Motiv: Vergänglichkeitsbewusstsein
o Alles Leben vergänglich, nichtig und „eitel“ (vergänglich)o Memento Mori/Carpe Diem: Tag = Lebeno Reaktion: Hinwendung zu Gott/Weltflucht
Fortuna-Motivo Mensch ist Spielball des launischen Schicksalso Determiniertheit des Menschen
Zeit-Motiv: Intensivierung des Zeitbewusstseins durch Bilder des Todes, der Verwesung, des jüngsten Gerichts und der Hölle
Einsiedler-Motiv: Weltabkehr
Hinfälligkeit des Irdischen: sinnlich Schönes in Kontrast zu Grausigemo Antithetik
Opulenz/Dekandenz des Adels x Pest, Armut, Tod, Krieg Diesseits x Jenseits Ewigkeit x begrenzte Zeit Schein x Sein Spiel x Ernst Lebensgier x Todesbewusstsein Aufbau x Zerstörung Blüte x Verfall carpe diem x in memento mori Erotik, Wollust x Tugend, Askese (= streng enthaltsame,
entsagende Lebensweise) Gesundheit x Krankheit
Stoizismus, unio mystica, Maske, Scheinwelt, Wirklichkeitsproblematik Absage an Individualismus und Subjektivismus: keine einzelne Person, sondern
exemplarischer Charakter
Theorie Lyrik
o Reform in der Dichtung: Ablösung von Latein (Renaissance) durch Deutsch
Martin Opitz: Buch von der deutschen Poeterey (1624) Lehrbarkeit der Dichtung Vermittlung von Weisheit erste deutschsprachige Poetik Regelpoetik: Vorschriften für Verse und Texterfassung Anleitung für regelgerechtes Dichten
o alternierendes Versprinzip: Jamben und Trochäen Übereinstimmung von Sprech- und
Versakzent bei deutscher Spracheo Inhalte an Genres gebunden (bestmögliche
Darstellung)o Formen und Themen vorgegeben (keine
Erlebnisdichtung)o Reinheit des Reims
Dramao Ständeklausel
Tragödie -> Personen höheren Standes (z.B. Adel) Komödie -> Personen niederen Standes
o kein deutsches Nationaltheater Dominanz europäischer Theaterdichter (z.B. Shakespeare) in Deutschland: Laienspiel, Wandertheater, Ordensdrama,
Schultheater, Hoftheater, Opero Theater Mundi (Welttheater: Welt = Theater)
Harlekin, Mitwirken des Publikums (lebenslustig) klare Charaktere Neuerung: keine männliche Besetzung der Frauenrolle
Formen
Lyriko weltliche (z.B. Petrarkismus = Liebeslyrik, Stilform, die Minnesang ablöst)
und religiöse (Mystik, Kirchenlied) Schäferdichtung
Dichtungsform: unwirkliches Bild vom Leben eines Hirten seit 3. Jh. v. Chr., in Deutschland seit Barock
o vorherrschende Formen Epigramm (= Sinngedicht)
oft lustige literarische Kurzform in Versen Elegie (= wehmütiges Klagegedicht) Sonett (= strenges Klang-/Klinggedicht)
14 Zeilen, zwei Quartette, zwei Terzette Alexandriner als Versform (6 Hebungen)
Ode (= erhabene, feierliche Gedichte) Drama
o Ordensdrama, Trauerspiel, Komödie, Opero englische Komödianteno Jesuitendrama (= Theaterform des Jesuitenordens)
meist biblischer Stoff Bindeglied zwischen lateinischem Humanistendrama und dem
barocken Trauerspiel Epik
o heroisch-galanter Roman (höfischer Roman): Zusammenhalten eines adeligen Liebespaares
o Schäferroman: bürgerliche Beziehung zwischen Schäfer und Schäferin, die sich wieder trennt
o Schelmenroman
Sprache Antithetik, Ellipsen, Parallelismen Übersteigerung: Apostrophen, Hyperbeln, Metaphern, Vergleiche, Repetitionen,
Klimaxe Manierismus („gekünstelt“, pathetisch, schwülstig) mystische Sprache
Aufklärung (ca. 1720-1785)
Hintergrund Begriff
o seit dem 17. Jh. vorherrschende, gesamteuropäische Bewegung der Rationalität und Humanität
o schließt Empfindsamkeit und Sturm und Drang mit ein Politik
o Kleinstaaterei als Folge des Dreißigjährigen Krieges Zersplitterung in 300 souveräne Einzelstaaten symbolischer Charakter des „Heiligen Römischen Reiches
deutscher Nation“ wesentliche pol., wirt., legislative Entscheidungen
o (aufgeklärter) Absolutismus
Zensur Souverän nur theoretisch Diener des Volkes opportunistische Diener
Gesellschafto Untertanengeisto allmählicher Bedeutungsverlust der Ständeklauselo Herausbildung eines neuen Bürgertums in größeren Städten
Bildungsbürgertum Handel: Besitz und Kapital allmähliche Verdrängung des Feudalismus (Lehenswesen) Zunahme der Spannungen zwischen Bürgertum und Adel
Nicht-Akzeptanz der gottgegebenen Vorherrschaft des Adels eigener Selbstbestimmungsanspruch Herrschaft der Vernunft
o Gründung von Verlagen und Buchhandlungen Philosophie
o Philosophen läuten Beginn der Moderne ein: Prägung der europäischen Dichter
Descartes: Rationalismus „Cogito, ergo sum“ (Ich denke, also bin ich)
Spinoza: Rationalismus (der Vernunft folgend), Pantheismus Bacon, Hume: Empirismus (der Erfahrung folgend/mit Sinnen
erfassend) Leibniz: Rationalismus, Monaden-Lehre, Optimismus Immanuel Kant: Kritischer Idealismus
Werk: Was ist Aufklärung?o Ideen und Ideale der Zeito „sapere aude“ (-> Naturrechtslehre,
Volkssouveränität)o „Ausgang des Menschen aus seiner
selbstverschuldeten Unmündigkeit“ Freiheit des Menschen als Vernunftwesen wichtigster Vertreter der Aufklärung Sittengesetz Kategorischer Imperativ
Rousseau: Zivilisationskritik; Natürlichkeit, Gefühl John Locke: Menschenrechte, Empirismus Montesquieu: Gewaltenteilung antike Ideale und Sichtweisen: erzieherischer Charakter (sittlich) fahrende Gelehrte/Scholar
Leitbegriffe und -symbole des Weltbildso Vernunft, Bildung, Toleranz, Humanität, Nützlichkeit, Moral, Glück, Licht
(der Erkenntnis) Übertragung auf sämtliche literarische Gattungen
o 18. Jh. als Anbruch der modernen Zeit
Literarisches Leben Autoren und Publikum
o Autoren oft aus protestantischen Pfarrhäuserno Publikum: gebildetes Bürgertum der Handels- und Universitätsstädte
Entstehung eines literarischen Markteso Aufkommen von Leihbibliotheken und Lesesalonso steigende Beliebtheit moralischer Wochenschrifteno Vielfalt der literarischen Richtungeno Übersetzungen
Autoren und Werke Gotthold Ephraim Lessing: Minna von Barnhelm, Emilia Galotti
o Nathan der Weise Bruch mit bisheriger Theatertradition
Juden nicht mehr nur lächerliche Darsteller Kampf gegen antisemitische Vorurteile
o Dramen bis heute Standardrepertoire vieler Bühneno Der Tanzbär
Klopstock: Der Messias, Oden Christoph Martin Wieland: Die Geschichte des Agathon Christian Fürchtegott Gellert: Fabeln (Frühaufklärung)
Richtungen, Themen und Motive Rokoko: Liebe, Wein, Natur, Geselligkeit Aufkärung: Ständekritik, religiöse Toleranz, Humanität, pädagogische und
moralische Themen, optimistisches Menschenbild Pietismus: religiöse Thematik Empfindsamkeit: Natur, Gefühl, Seelisches
Theorie Lyrik
o Themenwandel vom Lob der Fürsten/von der Unterhaltung der höfischen Gesellschaft zum bürgerlichen Leben/zur Aufklärung des Bürgertums
o zunächst geringe Leserschaft, da kaum lesende/schreibende Menscheno Ablösung der Hofdichter durch Abkehr von höfischer Dichtung
freier Schriftsteller finanziell unabhängig von fürstlichen/kirchlichen Gönnern Nebeneinkünfte, da kaum Überleben durch Werke möglich
Dramao bestmögliche Erziehung/Veränderung des Zuschauers/Leserso viele Bewerbungen Bürgerlicher als Schauspieler
Johann Christoph Gottschedo Literaturtheorie: Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die Deutschen
(1730) Verurteilung der Barockdichtung aus aufklärerischer Sicht Ablehnung: Harlekin, Oper, Sprachverwilderung, Normen- und
Regelpoetik Verbreitung der aufklärerischen Ideen in der deutschen Dichtung aristotelischer Grundsatz: Nachahmung der Natur Forderung von Horaz: Verbindung von Vergnügen und Nutzen als
Aufgabe der Dichtung Forderungen: Ständeklausel, drei Einheiten, ausgebildete
Schauspieler
Adlige und Fürsten in Tragödien und Heldendichtungen Bürger und Leute mit geringem sozialen Status in Komödien
und Romanen Dichter als Erzieher der Leserschaft im Sinne der Aufklärung
o Reformen zur moralischen Belehrungo Lehrbarkeit der Dichtungo französischer Klassizismus als Vorbild
Gotthold Ephraim Lessingo Gedanken zur Dramentheorie: Hamburgische Dramaturgie (1767/1768)
Überwindung der feudalen Literaturtheorien Bruch mit der Ständeklausel (bestehenden Poetiken):
bürgerliches Trauerspielo Form des Dramas im 18. Jh.o Aufwertung des Bürgertumso Handeln nicht mehr abhängig von sozialem Statuso weiterhin Adel als Helden, aber bürgerliche
Tugenden/Vorstellungen/Zügeo Vertretung der bürgerlichen Ideen
Funktion der Literatur: sittliche Läuterung des Leserpublikum Katharsislehre (seelische Reinigug) (Drama): Neubedeutung
von eleos (Mitleid) und phobos (Furcht)o Weckung von eleos und phobos -> katharsis
Held keine ideale Figur, sondern reale Persono Gegner Gottschedso Unterschied zwischen Malerei und Poesieo Vorbild: Shakespeareo Idee von einem deutschen Nationaltheatero Fabeltheorie (1759)
Stärkung des menschlichen Selbstwertgefühls durch Aufzeigen der menschlichen Schwächen
Formen Lyrik: Anakreontik, Gedankenlyrik, Kirchenlieder, Volkslyrik, Oden, Hymnen,
Balladen, Fabelo Subjektivität und teils starke Gefühlsregungeno Lehrgedicht
Gedankenlyrik mit aufklärendem, lehrhaftem, moralischem Inhalt alle Wissensgebiete, z.B. Religion, Naturkunde z.B. Christian von Kleist: Der Frühling
Drama: französisches (Gottsched) x englisches (Lessing) Theater Epik: Aphorismus, Roman (steigende Bedeutung), Versepos
o Höhepunkt der Fabel (2000 jährige Geschichte: griechischer Dichter Äsop im 6. Jh. v. Chr. als Vorbild)
menschliches Handeln und Denken Andeutungen gesellschaftlicher und sozialer Probleme
(Übertragung auf beseelte und unbeseelte Natur) Veranschaulichung satirischer Elemente durch erzieherische und
belehrende Erzählweise epische Erzählung in Vers- oder Prosaform mit lehrreichem Inhalt
am Ende „Moral“ (Lebensweisheit)
Sprache Aufklärung: klare Syntax, sachlicher Stil Pietismus, Empfindsamkeit: emotionalisierter Stil („Seelensprache“)
Empfindsamkeit (1740-1790)
Hintergrund Begriff
o Lessings Verdeutschung „empfindsam“ vom englischen Wort sentimental
Literatur der Empfindsamkeit Ergänzung der reinen Rationalität der Aufklärung mit Empfindung Flucht des Bildungsbürgertums vor der Unterdrückung durch die Obrigkeit in die
Welt der Empfindung Pietismus (= Reformbewegung des kontinentaleuropäischen Protestantismus,
Schwerpunkt auf eigener Frömmigkeit), Gefühlsbetontheit, In-sich-Gekehrtheit, Freundschaft, Naturnähe
Friedrich Gottlieb Klopstocko Der Messias (1748-1773)
Höhepunkt der empfindsamen Dichtung 20 Gesänge des biblischen Epos in Hexametern
o Gesamtausgabe (1771): Die frühen Gräber, Die Frühlingsfeier, Der Zürchersee, Das Wiedersehen, An meine Freunde
bekannteste Oden
Literarische Formen Bevorzugung lyrischer Formen
o Höhepunkt der Hymnendichtung griechisch „Festgesang“ feierlicher Lob- und Preisgesang oft in freien Rhythmen
o viele Odeno Eposo Idylle
von griechisch eidyllon für „Bildchen“ idealisierte harmonische Darstellung von Land- und Volksleben in
Prosa- oder Versform Epik: Roman
Vertreter Literaturkreise oder -bunde, z.B. Göttinger Hainbund
Sturm und Drang (ca. 1765-1785)
Hintergrund Politik
o Absolutismus, Fürstenwillkür, Kleinstaaterei, Anzeichen der französischen Revolution
Gesellschafto Aufbegehren der jungen Generationen gegen Fürstenwillkühr,
Standesschranken, Untertanenmentalität udn religiösen Dogmatismus Anregungen
o Rousseau Kulturpessimismus: Mensch von Natur aus gut, wird von
Gesellschaft (Erziehung) verdorben alles Natürliche gut Natur, Gefühl
o Spinoza: Pantheismuso Young, Wood: Intuition, Spontanität, Genieo Macpherson: Ossian (angelsächsischer Barde) als Vorbild; Natur und
Empfindung Ablehnung
o einseitige(r) Rationalismus/Vernunftorientierung, Fortschrittsoptimismus, enge Moralvorstellungen, Formen überkommener Autorität
Leitbegriffe des Weltbildso Natur, Gefühl, Freiheit, Genie, Herzo stellt Gefühl und Sprache des Herzens über die Ratio
neue Phase der Aufklärung durch Erweiterung um emotio Einheit von Verstand und Gefühl
o Genialität und Subjektivität Zeitliche Einordnung und Begriff
o Beginn mit Herders „Fragmente[n] über die neuere deutsche Literatur“ (1767)
o Begriff von Klingers Drama „Sturm und Drang“ (1776)o Ende mit Goethes/Schillers Wandel zu Klassikern
Goethes Bildungsreise nach Italien (1786) Schillers Kant-Studien
Literarisches Leben Autoren und Publikum
o junge Autoren, meist aus unteren bürgerlichen Schichten (Ausnahme: Goethe)
o rein literarische Bewegung in Deutschlando zunächst reservierte Haltung des bürgerlichen Publikums
Lockere Gruppenbildungeno in Straßburg und Frankfurt um Goetheo schwäbische Gruppe um Schillero Göttinger Hainbund: Verehrung Klopstocks
Autoren und Werke Johann Wolfgang von Goethe: Sesenheimer Lyrik, Zum Shäkespears Tag, Die
Leiden des jungen Werther, Götz von Berlichingen, Sturm-und-Drang-Lyrik Johann Gottfried von Herder: Organismusgedanke, Volkslied, Humanitätsideal
o Hamanns Schülero 2 Jahre Goethes Lehrer: Shakespeare als Ideal, Volksgedankeo „Und dann kam die Kunst und löschte die Natur aus“
Friedrich Maximilian Klinger: Sturm und Drang, Die Zwillinge Jakob Michael Reinhold Lenz: Der Hofmeister, Die Soldaten
o Vorbild Büchners: offenes Dramao Göttinger Hainbund
Friedrich von Schiller: Die Räuber, Kabale und Liebe, Don Carloso Missachtung des Schreibverbots durch Fürst Karl Eugen
Gottfried August Bürger
Richtungen, Themen und Motive subjektives Ich in Konfrontation mit den Kräften der Zeit
o Protest gegen Autoritäteno Sozial- und Gesellschaftskritiko Bekenntnis zu Leidenschafto Held scheitert an gesellschaftlichen Verhältnissen
Identitätsbewahrung durch Mord, Freitod, Selbstverstümmelungo Freiheitskampf gegen Gesellschaft und gesellschaftliche
Geschlechtsauffassungen Abwendung von Regeln und Traditionen, die die freie Entfaltung des Individuums
einengen/behindern Genie als Mittelpunkt neuer ästhetischer Betrachtungen (nicht mehr Regelpoetik)
o Bezeichnung: Geniezeito Hervorhebung des Dichters als Genie gegenüber anderen Menscheno Impulse durch Shakespeare: Vorbild als genialer Dichtero Entstehungsgrund: starker Konkurrenzdruck auf dem literarischen Markto Originalgenie, nicht lernbare/lehrbare Dichtkunst (Prometheus)
Vergöttlichung der Natur Motive: Kindsmörderin, feindliche Brüder, Faust, Freundschaft, Familie
Theorie Ablehnung tradierter Literatur- und Kunstregeln Betonung des schöpferischen Original-Genies Herstellen eines Bezugs zwischen Kunst und Natur
Formen Drama: wichtigste Gattung, offene Form
o bürgerliches Dramao kein Versmaß/Prosawerkeo erzieherische, bildende Rolleo Aufhebung der 3 Einheiten: viel Personal, Zeitsprünge, Ortswechselo Beispiele: Die Räuber, Götz von Berlichingeno Ebenbürtigkeit des deutschen Theaters verglichen mit französischem und
englischem Theatero Neuerung: Behandlung aktueller Gesellschaftsprobleme
Lyrik: Erlebnislyrik, Balladeo Liebes-, Natur- und lehrhafte Gedichteo Empfindungslyrik zum Ausdruck des Gefühlslebens
Goethe: Willkommen und Abschied (1771) Gottfried August Bürger: Der Bauer an seinen durchlauchtigen
Tyrannen (1773)
o Regellosigkeit: unregelmäßiger Strophenbau, uneinheitliches Metrumo sehr emotional, sehr ästhetische Spracheo kein persönliches Erleben, sondern allgemeiner Charaktero Beispiele: Erlkönig, Der Fischer
Epik: Briefromano passt nicht zu Zielen der Bewegungo Beispiel „Die Leiden des jungen Werthers“
Auslösung einer Selbstmord- und Modewelle
Sprache affektgeladen, Syntaxauflösung, Ausrufe, Hyperbeln Leidenschaft, Pathos, Emphasen, Wiederholungen, Häufungen, Gedankenstriche,
Ellipsen, Klimaxe, Interjektionen, Kraftausdrücke, Neologismen, volkstümliche Wendungen, Unterbrechungen
„Weimarer“ Klassik (ca. 1786-1805/1832)
Hintergrund Zeitliche Eingrenzung
o Beginn mit Goethes Italienreise 1786o Ende mit Tod Schillers 1805/Tod Goethes 1832
Begriffo vom lat. „classicus“
Angehöriger der höchsten Steuerklasse Bedeutungsübertragung von „erstrangig“ auf weitere Bereiche
o heute „klassisch“ zeitlos gültig, überragend, vorbildhaft schöpferischer Sinn: Orientierung an antiken Stil- und
Formmustern Politik
o Französische Revolution (1789)o Schreckensherrschaft der Jakobiner (ab 1792)
Zeit des Terrors Verlust von Anerkennung der französischen Revolution
o Staatsstreich Napoleon Bonapartes (1799) Macht in Frankreich französischer Kaiser (1804) Gründung des Rheinbundes (1806)
Schutzherrschaft Napoleons über die rheinischen Staaten Niederlage der preußischen Truppen in Jena und Auerstedt (1806) gescheiterter Russlandfeldzug (1812)
o Preußische Reformen (1807-1814) Bauernbefreiung, Selbstverwaltung der Städte, Gewerbefreiheit,
Judenemanzipation, Bildungsreform und Heeresreformo Befreiungskriege gegen Frankreich (1813-1815)
Sieg in der Schlacht bei Waterloo (1815)o Wiener Kongress (1815): Neuordnung Europaso Kleinstaaterei
Philosophie
o Immanuel Kant: Herausbildung des Idealismus Kritik an der reinen Vernunft (1781-87)
Erkenntnisfähigkeit des Menschen Kritik an der praktischen Vernunft (1788)
Gründe für sittliches Handelno neben Konventionen und Geboten sittlicher Wille
Kritik der Urteilskraft (1790) Beschäftigung mit der Ästhetik
o Kunst eines Genies als schöne Kunst (exemplarisch) Anregungen
o (griechische) Antike: Schönheitsidealo Aufklärung: Toleranz, Vernunft, Humanität, Weltbürgertumo Empfindsamkeit: Gefühlskultur, Innerlichkeito Sturm und Drang: Möglichkeiten und Grenzen des Individuumso Idealismus: Erkenntnisthematik
Literarisches Leben Autoren
o Weimar als kulturell-literarischen Mittelpunkt (Musenhof!)o motivierendes Element: Freundschaft zwischen Goethe und Schiller
Publikumo gebildet, elitäro geringes Interesse der breiteren Öffentlichkeit
Autoren und Werke Klassik
o Goethe: Iphigenie auf Tauris, Torquato Tasso, Egmont, Grenzen der Menschheit, Balladen, Faust I, West-östlicher Divan, Wilhelm Meister, Dichtung und Wahrheit, Faust II
o Schiller: ästhetische und philosophische Schriften, Musenalmanach, Wallenstein-Trilogie, Maria Stuart, Die Jungfrau von Orleans, Die Braut von Messina, Wilhelm Tell
Autoren zwischen Klassik und Romantiko Hölderlin: Gedichte, Hyperion, Empedokles-Fragmenteo Jean Paul: Die unsichtbare Loge, Hesperus, Titano Kleist: Penthesilea, Das Käthchen von Heilbronn, Prinz Friedrich von
Homburg, Das Erdbeben in Chili, Michael Kohlhaas
Kennzeichen, Themen und Motive Autonomie: Glaube an die Bildungsfähigkeit des Menschen Entsagung, Begrenzung: Suche nach Ausgleich zwischen den Extremen (Gesetz,
Regel) Maß, Harmonie: Orientierung am Schönheitsideal der Antike Toleranz, Wahrhaftigkeit: Streben nach Humanität
o reine Menschlichkeit durch Kunst und Dichtung Absage an Tagespolitik: Bekenntnis zum Weltbürgertum
Theorie Schiller
o Über Anmut und Würde: Harmonie zwischen Pflicht und Neigung „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.” Ideal: „Schöne Seele“ (sollen = wollen; unbewusst: Grazie/Anmut)
o Über naive und sentimentalische Dichtung: Gegensatz zwischen instinktiver Naturverbundenheit und der Suche nach verlorener Harmonie
o Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen: Kunst als Befreiungsmöglichkeit (Veredelung)
Kanto „Der Mensch ist ein Doppelwesen“: Vernunft x Gefühle/sinnliche
Neigungen
Formen Drama: Ideendrama Epik: Bildungsroman Lyrik: Balladen, Gedankenlyrik
Sprache stilisierte Kunstsprache sentenzhaft, rhythmisiert
Romantik (ca. 1795-1830)
Hintergrund Begriff
o vom altfranzösischen romanz, romant, roman als Bezeichnung für alle Schriften in Volkssprache
o Bedeutung von „Romantisch“ Sinnliches, Abenteuerliches, Wunderbares, Phantastisches,
Schauriges, Abwendung von der Zivilisation, Hingabe zur Naturo Epoche: romantisches Denken und romantische Poesie
Kritik an der Vernunft, Aufhebung der Trennung zwischen Philosophie, Literatur, Naturwissenschaft, Naturnähe, Erleben des Unbewussten
o erste romantische Werke mit unterschiedlichen Betrachtungsweisen von Wesen und Kunst
Tiecks: Franz Sternbalds Wanderungen (1798) Wackenroder: Herzensergießungen eines kunstliebenden
Klosterbruders (1797)o Beginn der Romantik mit Vereinigung der Brüder Schlegel, Novalis,
Humboldts, Schellings in Jena Politik
o Napoleons Hegemoniestreben o 1806 Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation
Gründung des Rheinbundeso 1807-1814 Einleitung der Preußischen Reformen
Bauernbefreiung, Gewerbefreiheit, Städteordnung, Heeresreform, Bildungsreform, Judenemanzipation
o Krieg Napoleons gegen Russland (1812)
o Befreiungskriege 1813-1815 Stärkung des Nationalgefühls
o 16.-19.10.1813 Völkerschlacht bei Leibzigo Niederlage Napoleons in der Schlacht bei Waterloo (18.06.1815)o 1815 Wiener Kongress
Neuordnung Europas Enttäuschung über Ablehnung der Idee eines
wiedervereinigten Deutschlands Wiederherstellung der Zustände vor der Revolution
o Restaurationszeit Zensur und Unterdrückung durch Reparationspolitik
Gesellschaft, Wirtschaft:o Wechsel von der feudalen zur bürgerlichen Gesellschaft
verstärkte Entwicklung eines bürgerlichen Selbstbewusstseinso Enttäuschung liberal gesinnter Kreise nach dem Wiener Kongresso beginnende Industrialisierung, wachsendes Kapitalbewusstseino bleibende Untertanenmentalitäto kaum gesellschaftskritische Stimmen
Kulturo Vorläufer
Sturm und Drang Gefühlsbetontheit der Empfindsamkeit
o Gegensätze zu Aufklärung und Klassik Gegenposition zur Rationalität
o Orientierung an mittelalterlicher Lebensweise und Kulturo Hinwendung zur Volkspoesieo subjektive Weltanschauungo In der Philosophie:
Fichte: Wissenschaftslehre (1794) von Sittlichkeit befreites und schöpferisches Ich im
Mittelpunkt radikaler Subjektivismus
Schelling: Ideen zu einer Philosophie der Natur (1797) Einheit von Natur und Geist beseeltes Universum
Schleiermacher: religiöser Individualismus
Literarisches Leben Salonkultur Phasen der Romantik (Wechsel der literarischen Zentren)
o Frühromantik/Jenaer Romantik (ca. 1795-1804) Freundeskreis um Brüder Schlegel, Novalis, Schelling, Humboldt,
Veith, Böhmer erste programmatische Dichtungen Förderung des Weltliteratur Verbreitung des romantischen Denkens durch Vorlesungen August
Wilhelm Schlegels Dramenübersetzungen von Shakespeare
Literaturzeitschriften: Athenäum (1798-1800)
theoretisch-philosophisch orientiert, beeinflusst vom Sturm und Drang, junge Schriftsteller
o Hochromantik/Heidelberger Romantik (ca. 1805-1815) Dichterkreis um Joseph von Eichendorff, Arnim, Brentano Nebenzentren: München und Berlin (Schelling und
Schleiermacher) religiös-konservativ orientiert, gegen Klassizismus und Aufklärung, Unterstützung der Erneuerung des Nationalbewusstseins
Förderung der Volkspoesie (Sagen, Märchen, u. a.)o Arnim und Brentano
Des Knaben Wunderhorno Gebrüder Grimm
Kinder- und Hausmärchen Deutsche Sagen
o Spätromantik/Berliner Romantik (ca. 1815-1830) Salon der Rahel Levin-Varnhagen als Zentrum
zahlreiche Begegnungen , Diskussionen und Debatten Mittelpunkt des Dichterkreises
o Ludwig Tieck, Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, Adam von Müller, Bettina von Arnim, Friedrich de la Motte Fouqué
Nebenzentreno Wien
Eichendorff, August Wilhelm Schlegelo Schwaben
Uhland, Mörikeo München
Schelling, Görres Novellen und Erzählungen als beliebte Gattungsformen
o Schwäbische Romantik Übersetzungen, Sammlertätigkeit, Begründung der Germanistik
Autoren und Werke Achim von Arnim: Des Knaben Wunderhorn Clemens Brentano: Godwi, Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen
Annerl, Des Knaben Wunderhorn Adalbert von Chamisso: Peter Schlemihls wundersame Geschichte Joseph Freiherr von Eichendorff: Ahnung und Gegenwart, Dichter und ihre
Gesellen, Aus dem Leben eines Taugenichts, Gedichte E. T. A. Hoffmann: Die Elixiere des Teufels, Das Fräulein von Scuderi,
Lebensansichten des Katers Murr Novalis: Hymnen an die Nacht, Heinrich von Ofterdingen Ludwig Tieck: Der blonde Eckbert, Der gestiefelte Kater, Geschichte des Herrn
William Lovell
Themen und Motive Seelisches, Unbewusstes, Irrationales, Dämonisches, Triebhaftes Widerstand gegen Napoleon Natur, Kind, Heimat, Aufbruch Sehnsucht und Wandern als Lebensgefühl
Mittelalter als idealisierte, heile Welt Ablehnung des Philister Lebens Märchen und Traumwelten im Gegensatz zu Realität und Scheinwelt (Flucht) Suche nach Identität
o Unsichtbares für Sinn in einer sinnentleerten Scheinwelt Nacht
o Projektionsraum für Sehnsüchte, Wünscheo Ort der Begegnung mit dem Inneren, der Stille, der Religiono Entgrenzungserfahrung
Theorie Stimmungen, Gefühle und Erlebnisse im Vordergrund romantischer Dichtung Versuch, Wirklichkeit, Poesie und wahres Leben in Wechselbezug zu setzen alle Sinne (Synästhesie) Künstler als freischaffendes Genie fragmentarische Ausdrucksformen
o Ausdruck für Unbewusstes in Schaffensweise und Wirklichkeitssicht des Dichters
romantische Ironieo literaturtheoretische Position der Ironie o Prägung durch Friedrich Schlegel
Ironie nicht nur einzelnes stilistisches Element im Kunstwerk, sondern Prägung des gesamten Werkes
formaler Wechsel zwischen gegensätzlichen Elementen (z.B. Illusionierung und Desillusionierung)
Selbstreflexion des Kunstwerks innerhalb des Kunstwerkso Distanz zu eigenem Werk, humorvolle Betrachtung des eigenen Schaffenso Schlegel: Selbsterschaffung und -zerstörungo Kunst-/Gestaltungswerkzeug
Friedrich Schlegel: 116. Athenäums-Fragment (1798) aus der Zeitschrift Athenäum
o Zusammenfassung der wichtigsten Merkmale romantischer Poesie: „Die romantische Poesie ist eine progressive Universalpoesie.“
Progressivität = Fortschritt niemals beendet/abgeschlossen, offen für neue Formen und
Inhalte Universalität der Form
Aufhebung der Grenze zwischen Gattungen und Künsten Forderung einer Vermischung von Poesie (an Vers
gebundene Sprache), Prosa (Alltagssprache), Genialität (Künstler), Kritik (Publikum), Kunst- und Naturpoesie (Volkspoesie)
Freundschaft und Liebe als Ideal menschlicher Beziehungen kongruente poetische Individuen = harmonische Individuen
Funktion der Poesie: Poetisierung (Harmonisierung) der Gesellschaft
Formen Epik
o Roman als Prosaform (Universalität): Bildungs-, Entwicklungs- und Schauerroman
o (Kunst-)Märchen, Novelle, Sage Drama: von geringerer Bedeutung
o Vorstellungen von Progressivität und Vermischung von Epik, Drama und Lyrik nur schwer umsetzbar
schwer vereinbar mit strengen Gesetzmäßigkeiteno Lyrische Elemente in Form von eingebundenen Gedichten/Liederno epische Elemente in Kommentierungeno vor allem Lesedrama
zu komplex/umfangreich für Aufführungo Beliebtheit
des Geschichtsdramas Tieck: Kaiser Octavianus (1804) Brentano: Die Gründung Prags (1815) Eichendorff: Der letzte Held von Marienburg (1830)
der Komödie Tieck: Der gestiefelte Kater. Ein Kindermärchen in drei
Akten, mit Zwischenspielen, einem Prologe und Epiloge (1797)
Lyrik: vorherrschende literarische Gattungo Stimmungslyriko religiöse, seelische, historische Themen o Volkslied
Sprache Sprachmagie, Wortmusik, Synästhesie, einfache Bilder
Biedermeier, Junges Deutschland, Vormärz (ca. 1820-1850)
Hintergrund Begriff
o Biedermeier abwertende Verwendung von Realisten zur Kritik der Literatur der
Restaurationszeit Bedeutungswandel ins Positive in der Jahrhundertwende vom 19.
zum 20. Jh. Vorstellung von der „guten alten Zeit“
o jenseits politischer Wirreno Häuslichkeit, Geselligkeit im kleinen Kreis,
Zurückgezogenheit ins Privateo Vormärz
Zeitraum zwischen 1815 und 1848 Unterteilung in Junges Deutschland (1815-1840) und eigentlichen
Vormärz (1840-1848) Ende mit gescheiterter Märzrevolution (1848)
o Junges Deutschland erste Verwendung in Ludolf Wienbargs Ästhetischen Feldzügen
(1834)
Ablehnung der Restauration/des Adels Einsatz für Presse- und Meinungsfreiheit
Politiko 1815 Wiener Kongress: Neuordnung Europaso Interessenkonflikt
deutsche Fürsten: Erstarken restaurativer Kräfte „Junges Deutschland“ (Studenten und Professoren): Freiheit und
politische Einheito 1815 Gründung des Deutschen Bundes zwischen 39 Einzelstaaten unter
dem metternichschen System lockerer Staatenbund Garantie der Souveränität der Einzelstaaten Verhinderung der Herausbildung eines dt. Nationalstaates mit
gleichen Bürgerrechteno Gründung von Burschenschaften u.a. in Jenao „Heilige Allianz“ zwischen Russland, Österreich und Preußeno 1819 Karlsbader Beschlüsse
„Demagogen“-Verfolgungen Verbot der Burschenschaften Überwachung von Universitäten Buch- und Pressezensur der liberalen Opposition
Vorzensur aller Texte unter 20 Bogen (= 320 Seiten)o alle für breites Publikum zugängliche Schriften:
Zeitungen, Zeitschriften, viele Büchero Kritikverbot an herrschenden Verhältnissen,
Regierung, Adel Einsatz von Spitzeln
o 1830 Julierevolution in Frankreicho 1832 Hambacher Fest
Philip Jakob Siebenpfeiffer (1781-1845) Johann Georg August Wirth (1798-1848) mehr als 25.000 Menschen Demonstration für Freiheitsrechte, Volkssouveränität, geeintes
Vaterlando 1834 Gründung des dt. Zollvereins
Beseitigung der innerdeutschen Zollschranken wirtschaftliche Einheit
o 1844 verzweifelter Aufstand der schlesischen Weber blutige Niederschlagung durch Militär Heinrich Heine: Die schlesischen Weber
o Enttäuschung über unerfüllte Hoffnungen auf Veränderungen gesellschaftlicher Verhältnisse und Festhalten dt. Fürsten an alter Ordnung führt 1848 zur Märzrevolution
Gesellschafto Entstehung eines Besitzbürgertums, Landflucht, Anwachsen der
Großstädte, Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit in breiten Bevölkerungsschichten aufgrund der politischen Situation
o Bürgertum als führende Kraft in der Revolution 1848 Herausbildung der Arbeiterklasse als eigenständige politische Kraft
wichtigste Theoretiker: Karl Marx (1818-1883) und Friedrich Engels (1820-1895)
o Die deutsche Ideologie (1845/46)o Das Elend der Philosophie (1847)o Manifest der Kommunistischen Partei (1848)o Theorie vom historischen Materialismus
Formen sozialkritischer Literaturo Arbeiter- und Industrieromaneo Reportagen, Skizzen und Berichte
Kultur, Weltbild o Biedermeier
Resignation, Rückzug ins Private, Kleine Tendenz zur Unterordnung und Entsagung
o Junges Deutschland, Vormärz politisches Engagement der jungen Autoren soziale Anklage
Philosophieo Schriften Friedrich Hegels (1770-1831)
Phänomenologie des Geistes (1806) Wissenschaft der Logik (1812/16) Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften (1817) Grundlinien der Philosophie des Rechts (1831)
Literarisches Leben gesteigertes Verlangen nach Unterhaltung und Information wachsende Nachfrage nach Zeitungen und Zeitschriften Bedeutung des Feuilletons Probleme mit der Zensur radikale Zuspitzung der Politisierung der Literatur mit Beginn der 40er Jahre
o erstmals Rechtfertigung in Programmatik Versuch einer Begründung der Politik als Gegenstand der Literatur
Autoren und Werke Biedermeier
o Anette Freiin von Droste-Hülshoff: Naturlyrik; Die Judenbucheo Eduard Mörike: Maler Nolten, Mozart auf der Reise nach Prag; Lyriko Adalbert Stifter: Bunte Steine, Der Nachsommero Franz Grillparzer: Sappho, Das goldene Vlies, König Ottokars Glück und
Ende; Der Traum, ein Leben; Der arme Spielmann Junges Deutschland
o Georg Büchner: Der Hessische Landbote, Dantons Tod, Lenz, Woyzecko Christian Dietrich Grabbe: Don Juan und Fausto Heinrich Heine: Die Harzreise, Buch der Lieder, Atta Troll, Deutschland.
Ein Wintermärchen
Themen und Motive Biedermeier
o Familie, Heimat, einfaches Leben, Liebe, Religion, Glück, häusliches Glück, Vergänglichkeit
o heile poetische Welt gegen Konflikt zwischen Wirklichkeit und Ideal/politische Spannungen
o Ziel: Harmonisierungo bevorzugt kleinere literarische Formeno sittliches Ideal der Zeit
genügsame Selbstbescheidung Zähmung der Leidenschaften Unterordnung unter Schicksal politische Haltung des Mittelwegs Schätzung des inneren Friedens und kleinen Glücks Bedacht auf Ordnung Hang zum Pietismus Interesse für Natur und Geschichte
o biedermeierliche Lebensgefühle Resignation, Weltschmerz, Schwermut, Stille, Verzweiflung,
Entsagung Hypochondrie (übersteigerte Angst vor Krankheit;
melancholisch) Grillparzers, Lenaus und Mörikes Selbstmord Stifters und Reimunds (Freitod)
Junges Deutschland, Vormärzo politische Themen, Frauenemanzipation, Sozialismus
Theorie Grillparzer: Missverhältnis zwischen Leidenschaft und Ordnung (Tragik) Stifter: das „sanfte Gesetz“ Büchner: Betonung der wirklichkeitsgetreuen Darstellung Heine: Autonomie der Kunst
Formen Epik: Kleinformen, Reisebilder, Bildungs- und historischer Roman Drama
o Biedermeier bedeutendste Dramatiker aus Österreich
Grillparzer in der Tradition des Wiener Burgtheaters Volksbühnenautoren Nestroy und Raimund melancholische, pessimistische Einstellung zur Welt
Volkslustspiele Possen: derbe Komik, Verwechslung, ulkige Zufälle,
unwahrscheinliche Übertreibung Komödien Zauberstücke: Spielvorlage mit übernatürlichen Requisiten
und Personalo Zaubermärchen, Zauberposse, Zauberoper,
Zauberspielo Junges Deutschland
Geschichtsdrama Christian Dietrich Grabbe als wichtigster Dramatiker
o Napoleon oder Die hundert Tage (1831) bekanntestes Werk
Grundsteine für Entwicklung des epischen Dramas
o Pessimismus starke Kritik an Wirklichkeitsverständnis der
zeit statt Weltschmerz Georg Büchner
kaum Beachtung unter Zeitgenossen Dantons Tod (1835)
o Uraufführung 1902 Woyzeck (1836)
o erstes soziales Drama der deutschen Literatur Held der Tragödie aus unterster
gesellschaftlicher Schicht Mord an Geliebter durch Druck der
sozialen Stellungo Vormärz
Karl Gutzkow Vielzahl von Tragödien ohne Nachwirkung/Bedeutung Lustspiele bis zum Ende des 19. Jh. festes Repertoire vieler
Bühneno Das Urbild des Tartüffe (1847)
Uraufführung 1844 in Oldenburg satirische Darstellung der Zensurmaßnahmen
seiner Zeit Lyrik
o Biedermeier Idyllisch-Melancholisches formale und inhaltliche Einfachheit und Volksliedhaftigkeit häufig Gedichtzyklen (-> Romantik)
Droste-Hülshoff: Heidebilder (1841/42) Grillparzer, Lenau, Mörike
Balladen, Verserzählungeno Junges Deutschland
Heine: Buch der Lieder (1827) Zusammenfassung der frühen Gedichte 5 Zyklen
o Junge Leiden, Aus der Harzreise, Die Nordseeo Lyrisches Intermezzo, Die Heimkehr
literarischer Ruhm Liedhaftigkeit, metrische Einfachheit, keine
Überschriften, Volksliedstrophe als Strophenform
Thema: unerfüllte/unerreichbare Liebe Reisebericht, Reiselieder, Skizze
o Vormärz wichtigste Gattung zum Ausdruck der politischen Absichten
Gebrauch der Lyrik als politisches Instrument (politische Lyrik)
o Freiligrath, Fallerslebeno Georg Herwegh: Gedichte eines Lebendigen (1841)
Bekanntheit trotz Zensurverboto heftige Diskussionen/Ablehnung unter Schriftsteller
Sprache Biedermeier
o Vertrautheit und Ordnung vermittelnde Bildlichkeito Schlichtheit in Form und Spracheo Volkstümlichkeit und Detailgenauigkeit
Büchner: Wiedergabe von seelischen Haltungen Heine: durch Ironie gebrochene Gefühlssprache
Realismus (1850-1890) und Naturalismus (1880-1900)
Hintergrund Begriff
o Realismus von lat. res für Ding, Sache, Wirklichkeit Begriff äußerst vielschichtig/mehrdeutig
Stilmerkmal Form eines kritischen/sozialistischen Realismus Bezeichnung üfr Literaturperiode poetischer Realismus
Begriffsanwendung auf den deutschen Realismus der 2. Hälfte des 19. Jh. durch Otto Ludwig (1871)
o Bezeichnung einer Stilrichtung exakte Abbildung der Wirklichkeit ohne jegliche Ausschmückungen
und subjektive Ansichten Radikalisierung des Realismus
Politiko Märzrevolution 1848 in Wien, Berlin und anderen Staaten des Deutschen
Bundeso 1861 Wilhelm I. König von Preußeno 1862 Otto von Bismarck preußischer Ministerpräsident
bestimmt außen- und innenpolitische Entwicklungen Stabilität im Deutschen Reich und Europa
o 18.01.1871 Reichsproklamation in Versaille (2. deutsches Kaiserreich) preußischer König -> deutscher Kaiser preußischer Ministerpräsident -> Reichskanzler
o Innenpolitik: „Zuckerbrot- und Peitschenpolitik“ Bismarcks Schaffung von Sozialgesetzen
Bekämpfung der durch die Industrialisierung/Wirtschaftskrise verschärften sozialen Gegensätze
Streit mit liberalen Parteien und Sozialdemokrateno friedliche Außenpolitik mit der Isolation Frankreichso Rücktritt Bismarcks 1890 (Differenzen mit dem neuen Kaiser)
Kurswechsel in der deutschen Außenpolitik unter Wilhelm II. Aufrüstung und Kolonialpolitik
Gesellschaft
o Aufstieg des kapitalorientierten Bürgertums, soziale Spannungen, Arbeiterelend, Verstädterung
o große Fortschritte und Weiterentwicklungen in den Wissenschaften zu Beginn der 1880er Jahre
1884 Dampfturbine 1887 Schallplatte 1893 Dieselmotor
Kultur, Weltanschauungo Relativismus, Pessimismus, Diesseitsorientierung, Sozialdarwinismus,
Sozialismuso Erkenntnisse in den Naturwissenschaften
Charles Darwins Evolutionstheorie Philosophie
o Positivismus Erkenntnis nur aus empirischer Beobachtung der Natur/Erfahrung Hauptvertreter
Auguste Comte Hippolyte Taine
o historischer Materialismus gesellschaftliche Entwicklung des Menschen materialistisch
Sein dominiert über das Bewusstsein Kommunistisches Manifest von Marx und Engels 1848 Ludwig Feuerbach (1804-1872)
o Hyppolite Taine: Milieutheorie Mensch als ein von Milieu und Rasse (Erbanlagen und soziale
Verhältnisse) abhängiges Wesen Basis für positivistische Experimente
Einheit aus Rasse, Milieu und Momento Augste Comte
„positive“ Methode der Analyse
Literarisches Leben Realismus
o Diskussionen über Inhalte und Formen von Literatur hauptsächlich in literarischen Zirkeln
„Tunnel über der Spree“ in Berlin (1827) Naturalismus
o Literarische Erzeugnisse 1880-1885: Dominanz von Theorien, Proklamationen und Lyrik 1885-1890: Prosatexte seit den 90ern: Dramen und Romane
o Phasen Frühnaturalismus 1880-1889 Hochnaturalismus 1889-1895 Zerfall des Naturalismus 1895-?
Strömung zerfließto Zentren
Berlin Zeitschrift „Kritische Waffengänge“
o Gebrüder Hart, Bölsche, Holz, Schlaf 1886 Verein „Durch!“
München: Die Gesellschaft Harmann Conradi
o Entscheidende Einschnitte in Entwicklung des Naturalismus 1885
Gründung der Münchner Zeitung Die Gesellschafto gegründet von Michael Georg Conrad
Veröffentlichung der Gedichtsammlung Buch der Zeit. Lieder eines Modernen (Arno Holz)
1889 Gründung der „Freien Bühne“ in Berlin
o Premiere von Hauptmanns Vor Sonnenaufgang Publikum
o Oberschicht und neuer Mittelstand: bevorzugtes Interesse für Unterhaltungsliteratur, Kunst als Dekor und Statussymbol
Autoreno Außenseiter neben Unterhaltungsschriftstellern
Autoren und Werke Realismus
o Theodor Fontane: Irrungen, Wirrungen, Frau Jenny Treibel, Effi Briesto Friedrich Hebbel: Maria Magdalena, Agnes Bernauero Gottfried Keller: Der grüne Heinrich, Die Leute von Seldwylao Conrad Ferdinand Meyer: Huttens letzte Tage, Der Heilige, Angela Borgia;
Lyriko Wilhelm Raabe: Der Hungerpastor, Stopfkucheno Theodor Storm: Immensee, Pole Poppenspäler, Der Schimmelreiter; Lyrik
Naturalismuso Gerhart Hauptmann
Bahnwärter Thiel, Die Weber, Der Biberpelz Vor Sonnenaufgang
Vermischung von Epik und Dramatiko Arno Holz
bedeutendster Lyriker des Naturalismus Merkmale: Mittelachsenzentrierung, Verzicht auf Reim und Metrik
zur Entscheidenden Beeinflussung des Rhythmuses eines literarischen Werkes
Buch der Zeit (1886)o Johannes Schlaf: Papa Hamlet, Familie Selicke (mit Arno Holz)
Themen und Motive Realismus
o verklärte Wiedergabe des Realen mit distanzierendem Humor und subjektiver Filterung, gedämpfte Sozialkritik, resignative Idylle
o Verarbeitung der Realität mit literarischen Mitteln (keine boße Wiedergabe)
Verklärung der Wirklichkeit mit Humor und Ironie
Kombination von genauer Realitätsbeschreibung mit subjektiver Erzählhandlung
o inhaltliche, formale, stoffliche Einfachheit in oft breiter Ausgestaltung Verzicht auf drastische Stilmittel
o breite Ausgestaltung und harmonische Verbindung der inneren und äußeren Räumlichkeiten
Wirkung auf Leser Eindruck der Realität unmittelbare Anteilnahme
Naturalismuso verschärfte Darstellung des kleinbürgerlichen und proletarischen Milieus,
Determiniertheit des Menschen (Anlage, Umwelt), Scheitern des passiven Helden, Kritik an Obrigkeitsstaat und Kapitalismus
Theorie Freytag: Bedeutung der Dramenkomposition („Pyramide“) Heyse: Bedeutung des „Falken“ für die Novelle Arno Holz: Die Kunst. Ihr Wesen und Ihre Gesetze (1891)
o Sekundenstil; „Kunst = Natur - x“ „x“ möglichst klein, damit exakte Abbildung der Realität
Formen Realismus: Dominanz der Epik
o Erzählungen, Novelle, Romano Lyrik
1848 Grenzbote heftige Kritik an Metaphernüberladenheit der
Restaurationslyriko Gedichte Droste-Hülshoffs
Gegenwirkung zur Entfernung der Lyriksprache von der Alltagssprache
o Hebbel: Ich und Du (1843), Ein Bild aus Reichenau (1848), Herbstbild (1852), Liebesprobe (1854)
keine Darstellung von Realem, sondern Schaffung einer poetischen Welt zur Realität
bedeudente Lyriker (häufig im Schatten ihrer epischen Werke) Storm, Fontane, Keller, Ferdinand von Saar C. F. Meyer: Der römische Brunnen, Zwei Segel, Der schöne
Tag, Auf dem Canal Grandeo Dinggedichte
Verbindung genauer sinnlicher Darstellung der Wirklichkeit mit einer symbolischen und subjektiven Deutung
objektive, distanzierte Betrachtung eines Dings, Vernachlässigung alles Unwesentlichen
häufig Gegenstände der bildenden Kunst als Thema
o Drama Hebbel: Judith (1843), Maria Magdalena (1843), Agnes Bernauer
(1851)
Grillparzer: Die Ahnfrau (1817), Dramentrilogie Das goldene Vließ (1821)
Naturalismus: soziales Dramao Lyrik
behandelte Hauptprobleme: „Soziale Frage“ und Großstadt Großstadtlyrik
o schon zur Häflte des 19. Jh. in Paris, jedoch erstmalige lyrische Erfassung des Sujets
o urbane Lebensweise: Reizüberflutung (reicht bis in Expressionismus)
o Ort des Elends und Schmutzes Verlust aller Aspekte der Natur
Arno Holz: Großstadtmorgen (1886) soziale Lyrik
o meist gemeinsam mit Großstadtlyriko scharfe Sozialkritik
„Revolution“ der Lyrik (Arno Holz) äußerliche Zentrierung der Verse auf gedachte Mittelachse
o Arno Holz: Phantasuso Drama
wichtigstes Mittel literarischer Schöpfung in den 90ern des 19. Jh. Techniken: Dialekt, Jargon, Milieuschilderung, Sekundenstil Kritik von vielen Seiten Ausgangspunkt für die Entwicklung des epischen Theaters für
Brecht Zurückgang des Dramatischen Konzentration auf bestimmte Objekte Reduzierung der Handlung
Episches zur Darstellung des Sozialen Darstellung der Charaktere im Zentrum Einheit von Ort, Handlung und Zeit in einzelnen Akten
Authentizität des Dargestellten offener Anfang und offener Ausgang
Sprache Realismus: sachliche, humorvolle Distanziertheit Naturalismus: Sekundenstil; Umgangssprache, Dialekt
Die Moderne. Literatur zur Jahrhundertwende, Gegenströmungen zum Naturalismus (1880-1910)
Hintergrund Politik
o Ära Willhelm II. (Militarismus, Nationalismus, Imperialismus) Gesellschaft
o kapitalorientiertes reiches Bürgertum, neuer Mittelstand, zunehmende Mobilität, Kleinfamilie
Kultur, Weltanschauungo Werteveränderung, materialistische Orientierung neben
Untertanenmentalität, Zeitkritik durch Nietzsche,
o bedeutende wissenschaftliche Leistungen Albert Einsteins Relativitätstheorie
Krise der Physik zu Beginn des 20. Jh.o Verlust traditioneller Werte
Sigmund Freud
Literarisches Leben Autoren
o Distanz zur gesellschaftlich-politischen Entwicklung, Außenseitero Begriffe: Avantgarde, Elfenbeinturm, Bohèmeo Dichter- und Künstlerkreise in Wien, München-Schwabing und Prag (vgl.
„Kaffeehausliteratur“) Publikum
o elitär, auf kleine Kreise beschränkt Stilpluralismus: allmähliche Ablösung vom Naturalismus in den 90ern durch
gegen- und nachnaturalistische Strömungen/Ismeno Beginn in Österreicho Verdrängung der naturalistischen Objektivität durch „Ich“, Individualität
und Subjektivitäto zunehmende Entwicklung der Ismen durch zunehmende Nietzsche- und
Stirner-Rezeption Expressionisten entfernen sich wieder davon
Literarische Richtungen Neuromantik: gefühlsbestimmte romantische Themen Neuklassik: Betonung strenger Formen, ideelle Themen Heimatkunst: enge provinzielle Themen, Anfälligkeit für faschistische Ideologie Impressionismus: Festhalten flüchtiger Augenblicke Symbolismus: Beschwörung und symbolhafte Andeutung des
Daseinshintergrunds Ästhetizismus Jugendstil
Autoren und Werke Stefan George: Gedichte, Übersetzungen Hugo von Hofmannsthal: Gedichte; Der Tor und der Tod, Jedermann, Der
Schwierige; Zusammenarbeit mit Richard Strauss Rainer Maria Rilke: Das Stundenbuch, Buch der Bilder, Neue Gedichte, Die
Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, Sonette an Orpheus, Duineser Elegien Arthur Schnitzler: Anatol, Der einsame Weg, Liebelei, Leutnant Gustl Frank Wedekind: Frühlings Erwachen, Lulu
Theorie Sprachproblematik/Sprachkrise der Jahrhundertwende
o Diskussionen um die Möglichkeiten und Grenzen von Sprache Selbstkritik moderner Autoren
Hugo von Hofmannsthal: Brief des Lord Chandoso Verlust der Fähigkeit zusammenhängend zu denken
und zu sprechen
o Denken und Sprechen nur noch in nichtexisteriender Sprache möglich
o Sprachkritik: gegen konventionelle Sprachgewohnheiten
o grundsätzlicher Zweifel, in wiefern Realitätswiedergabe mit Sprache möglich
„l'art pour l'art“: Autonomie der Kunst, Auseinanderfallen von Kunst und Leben, Dichter als Außenseiter
Formen Skizze, Erzählung, Studie, Brief, Kunstmärchen, Essay, Novelle, Aphorismus Lyrik
o dominanteste Formo sprachgewaltig wie kaum zuvor
Metaphern, Symbole, Bilder, Alliterationen, Assonanzen, Synästhesien
o Prosagedicht, lyrische Einakter
Sprache Impressionismus: Parataxen, Ellipsen, Sprachauflösung Symbolismus: Sprachskepsis neben Musikalität, Sprachmagie
Der Expressionismus (ca. 1910-1925)
Hintergrund Expressionismus
o von lat. expressio für Ausdrucko „Ausdruckskunst“o 1911 Übertragung von Bildender Kunst auf Literatur durch Kurt Hiller
Politiko Erster Weltkriego Novemberrevolution 1918
Ende des Kaiserreichs/der Monarchie Errichtung einer parlamentarischen Republik
o Krisenjahre der Weimarer Republik Wahlen zur Nationalversammlung
Friedrich Elbert als erster Präsident der Weimarer Republik (19.01.1919)
Annahme der Weimarer Verfassung durch Mehrheit der Nationalversammlung (11.08.1919)
Gesellschafto Industrialisierung, Massengesellschaft, Großstadtleben
Kultur, Weltbildo Verhaltensunsicherheiten, Anfälligkeit für Diktatureno Flucht in ästhetische Scheinwelteno Hinwendung zur eigenen Existenzo Versuch eines idealistischen Aufbruchs in Expressionismus
Impulsgebero Bergson, Kierkegaard
o Darwinismuso Kulturpessimismus Friedrich Nietzscheso Psychoanalyse Sigmund Freuds
Literarisches Leben Berlin als Zentrum einer Massenkultur Beginn des Kabaretts, von Film und Kino Zeitschriften: Die Aktion, Der Sturm Phasen
o Frühexpressionismus 1910-1914o Kriegsexpressionismus 1914-1918o Spätexpressionismus 1918-1925
Autoren und Werke Gottfried Benn: Morgue-Gedichte; Gehirne-Novellen Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz Georg Heym: Lyrik Kaiser: Die Bürger von Calais Franz Kafka: Die Verwandlung, Das Urteil, Der Prozeß, Vor dem Gesetz Heinrich Mann: Professor Unrat, Der Untertan Carl Sternheim: Die Hose Ernst Toller: Die Wandlung, Masse Mensch Georg Trakl: Lyrik
o Der Herbst der Einsamen, Grodek Franz Werfel: Der Spiegelmensch, Stern der Ungeborenen
Kennzeichen, Themen und Motive Kennzeichen
o Protest gegen Individualitätsverlust, Kulturverfall, Materialismus, technischen Fortschritt, soziales Elend
o Glaube an einen Wandel zur Humanitäto Resignationo Ablehnung aller Arten auf Logik und Erklärbarkeit basierenden Denkenso Erfassung des Wesens der Dinge vor der Betrachtung des menschlichen
Individuums Themen und Motive
o Ich und Welt, Krieg, Großstadt
Theorie Edschmid: Expressionismus als Ausdruck intensiven Gefühls Pinthus: das Menschliche als Ziel des Expressionismus Benn: Expressionismus als Wirklichkeitszertrümmerung, Kunst als Mittel gegen
Nihilismus Beginn der Montage- und Simultantechnik
Formen Lyrik
o zunächst dominierend erste expressionistische Gedichte
Else Lasker-Schüler: Weltende (1905) Jakob van Hoddis: Weltende (1910)
o Mischung von Traditionsbruch und Beibehaltung traditioneller lyrischer Form
o Sprache und Form Experimente in der Form Brechung des grammatischen Satzbaus der Verse
große Metaphorik, Bildlichkeit und Farbsymbolik hässliche/schockierende Elemente
Gedichte Gottfried Benns Aufgabe der ästhetischen Ausgrenzung des Hässlichen (wie
in anderen Strömungen) Neologismen
o Ausdruck für Gefühleo Chansons, Songs, Balladeno wichtigste Lyriker
Else Lasker-Schüler, Jakob van Hoddis, Franz Werfel, Alfred Lichtenstein, Gottfried Benn, Johannes Becher, Ernst Stadtler, August Stramm, Georg Trakl
Dramao reduzierte Bühnenmittelo Typen
Wandlungs-, Erlösungs- und Verkündigungsdrama Typus des Stationendramas
Aufbrechung der traditionellen Dramenform Gang der Handlung in ungeordneter Reihenfolge
o einzelne, meist unverbundene Elemente, Stationen oder Bilder
o Thematik Wandlungsprozess des Protagonisten
programmatisch in Tollers Die Wandlung (1919)o freiwillige Kriegsbeteiligung des Protagonisteno Aufdeckung der wahren Kriegsgründeo Abwendung vom Kriego Hinwendung/Verbreitung der Revolution
o Brechts dramatisches Frühwerk Baal (1919) Trommeln in der Nacht (1922)
Epiko kurze Formen (Erzählung, Novelle) dominieren
Sprache deutliche Abhebung von anderen Stilrichtungen
o intensivierter, pathetischer und hymnischer Ausdrucko Ekstase und Pathos
Brechung grammatischer Normeno hoher Metapherngebrauch und große Farbsymboliko extrem subjektivo Sprachexperimente (Sprachreduktion, „Telegrammstil“)
Die Literatur in der zweiten Hälfte der Weimarer Republik (1925-1933)
Hintergrund Begriff der Neuen Sachlichkeit
o Stilbezeichnung für Malerei und Literatur der 20er Jahre des 20. Jh.o objektive Darstellung der sozialen und ökonomischen Wirklichkeit
Politiko Erster Weltkrieg von 1914 bis 1918o Entstehung der Republiko drei Phasen der Weimarer Republik
Krisenjahre 1919 bis 1923 Goldene Zwanziger 1924 bis 1928 Weltwirtschaftskrise und Untergang 1929 bis 1933
o Erfolge in der Außenpolitik, innenpolitische Spannungen, Destabilität durch Weltwirtschaftskrise
Gesellschafto Arbeitslosigkeit, Radikalisierung
Kulturo „Goldene Zwanziger“, Berlin als Zentrum der Massenkultur
Literarisches Leben Unterhaltung und Medien
o Kabarett, Film, Rundfunk: Hörspiel Autoren
o schlechte finanzielle Lage, politisches Engagemento Organisation von Schriftstellern als eine Gegenreaktion auf Richtlinien der
Verlage 1909 Schutzbund deutscher Schriftsteller (SDS)
Rechtsschutz gegen staatliche Eingriffe in die Literaturschöpfung seiner Mitglieder
1921 PEN-Club Einsatz für Weltfrieden und Antirassismus
o nur theoretisch Meinungsfreiheit und Nichtvorhandensein einer Zensur Störung unzensierter Veröffentlichungen
Schund- und Schmutzgesetzo zahlreiche Bücherverbote
Publikumo wachsendes Interesse an trivialer Sensationsliteraturo rechte Szene: Gegner moderner Kunst
Autoren und Werke Bertolt Brecht: Baal, Die Dreigroschenoper, Mutter Courage und ihre Kinder, Der
gute Mensch von Sezuan, Leben des Galilei Broch: Die Schlafwandler, Der Tod des Vergil Lion Feuchtwanger: Jud Süß, Erfolg Hermann Hesse: Unterm Rad, Siddhartha, Der Steppenwolf, Das Glasperlenspiel Thomas Mann: Buddenbrooks, Der Tod in Venedig, Der Zauberberg, Joseph und
seine Brüder, Doktor Faustus
Joseph Roth: Hiob, Radetzkymarsch
Richtungen, Themen und Motive Neue Sachlichkeit: objektive Wiedergabe der Wirklichkeit religiös orientierte Literatur: christlich-humane Weltsicht Naturlyrik: sachlich und naturmagisch Heimatkunst: trivial und ambivalent proletarisch-sozialistische Literatur: Orientierung am Sozialistischen Realismus
Theorie, Formen und Sprache Theorie
o 1930 erste theoretische Überlegungen Brechts zum Epischen Theater Niederschrift in Anmerkungen zur Oper Aufstieg und Fall der Stadt
Mahagonny Gegenüberstellung: dramatische und epische Form des
Theaters Formen
o Epik Zeitroman, historischer Roman Essay, Hörspiel
o Drama Zeit- und Lehrstücke, Dokumentartheater, politisches Drama, Film Volksstück
Carl Zuckmayero Der fröhliche Weinberg (1925)o Der Hauptmann von Köpenick (1931)
Oper Brecht: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny
Episches Theater Brechung der Illusion mit Verfremdungseffekten
o Erzählerkommentare zum Publikumo Spruchbänder, Plakateo Songs, Chöre
moderne Theaterform Brechtso radikaler Bruch mit der Tradition des Dramas nach
Aristoteles oder Lessing kein strenger Aufbau
o keine Einteilung in Akte und Szeneno Form von Episoden
Ende meist offen Wirkungsabsicht nicht mehr Einfühlung des Zuschauers in
Protagonisteno neue Wirkungsabsicht
Distanzierung zum Dargestellten Ermöglichung einer Interpretation seitens des
Zuschauers Anregung zur Veränderung erkannter
Missstände episch, da außerhalb der Handlung ein Erzähler
o Lyrik wichtigstes Kriterium: Orientierung am Gebrauchswert
Gebrauchslyriko Steuerung der Rezeptionen der Werke durch
Autoren mithilfe lyrischer Gebrauchsanweisungeno Bertolt Brecht
Hauspostille, Anleitung zum Gebrauch der einzelnen Lektionen
o Erich Kästner Herz auf Taille (1928) Gesang zwischen den Stühlen (1932)
o Tucholsky Ideal und Wirklichkeit
o Ossietzky Gebrauchslyrik Naturlyrik, Ballade, Songs, Schlager, Marschlied
Spracheo Zeitschichtung, Montage, stream of consciousness, Perspektivenwechsel,
Syntaxauflösung, Umgangssprache, Dialekto Mittel der Verfremdung
Die Literatur in der Zeit des Nationalsozialismus (ca. 1933-1945)
Hintergrund Begriff der Exilliteratur
o vom lat. exilium für Verbannungo Emigrantenliteraturo sämtliche Werke mit Entstehung im Exil (politische Verfolgung)
Historischer Hintergrundo 1929 Weltwirtschaftskrise
starke Betroffenheit Deutschlands 1930 Notverordnungen
o politische Machtübernahme der NSDAP mit Vorsitzendem Adolf Hilter (30.1.1933)
Nationalsozialistische Diktatur Gleichschaltung von Politik, Gesellschaft und Kultur Reglementierung von Kunst und Literatur
o große Bücherverbrennung unter dem Motto „Wider den undeutschen Geist“ (10.5.1933)
Vernichtung der Werke von über 250 Autoren darauffolgend erste große
Auswanderungswelle ideologische Quellen: Sozialdarwinismus, Gobineau,
Chamberlain, Rosenbergo 1935 Nürnberger Gesetze gegen Judeno 1.9.1939 Beginn des Zweiten Weltkriegs mit Überfall auf Polen
Während Kriegsjahren Hinrichtung von politischen Gegnern und Millionen von Juden in Konzentrationslagern
o 8.5.1945 bedingungslose Kapitulation Deutschlands Einstellung der Kriegshandlungen
Isolation im Exil („Exilierte“)o Vielzahl von Problemen
verschwindende Hoffnungen auf rasche Auflösung der Nationalsozialisten
Abtrennung der Kontakte zum Heimatland erschwertes Leben in fremder Umgebung
o kleiner Teil von emigrierten Autoren durch schriftstellerische Arbeit genug Mittel für konstanten sozialen Status
o Unsicherheit der neuen, aufgezwungenen Heimat (z.B. Frankreich) erneute Flucht Amerika als letzte Möglichkeit
Brecht, Feuchtwanger, Thomas Mann, Heinrich Mann, Zuckmayer
Vergrößerung der Isolation durch Trennung von der europäischen Kultur
o gemeinsamer Protest gegen Nationalsozialismus 1933 Seghers Zeitschrift „Neuen Deutschen Blätter“ in Prag Klaus Manns Zeitschrift „Die Sammlung“
Vereinung antifaschistisch eingestellter Schriftsteller über 400 Exilzeitschriften Einsatz Brechts und Bechers für internationales Antifaschismus-
Bündnis
Literarisches Leben Emigration: Tradition demokratischer bzw. marxistischer Kultur innere Emigration: christliches bzw. existenzialistisches Gedankengut Gefährdung der Autoren Verarmung des Literaturbetriebs antifaschistische Literatur
o nach Heinrich Mann einzige deutsche Literaturo Aufgaben
Aufklärung der Welt über Nationalsozialisten Unterstützung des Widerstands in Nazi-Deutschland
o historischer Gesellschaftsroman große Beachtung in Weimarer Republik Anknüpfen an durch Nationalsozialisten unterbrochene
Entwicklung der Gattung Heinrich Mann: Henri Quatre
bedeutungsvollster historischer Roman des Exilso direkter Kampf gegen Drittes Reich
Radioreden, Manifeste, Flugblätter, Tarnschriften Anna Seghers Roman Das siebte Kreuz (1942)
Widerspiegelung des alltäglichen Lebens im Dritten Reich Brecht als wichtiger Lyriker, Prosaist, Dramatiker und
Literaturtheoretiker überlegene Einschätzung des Dritten Reiches Entwicklung neuer literarischer Formen Lehrtheater mit Weltruhm
o Der gute Mensch von Sezuano Mutter Courage und ihre Kinder
o Leben des Galilei Brechts Theorie des epischen Theaters
o 1949 Kleiner Organon für das Theater
Autoren und Werke, Themen und Motive Exilliteratur
o Autoren als Repräsentanten deutscher Kulturtraditiono Stellungnahme der Autoren zu den Vorgängen in Deutschlando Autoren: Thomas Mann, Brecht, Klaus Mann, Feuchtwanger, Seghers,
Lasker-Schüler, Werfel Antifaschistische Literatur in Deutschland
o Bedeutung der Frankfurter Zeitungo Thematisierung der Macht durch Bergengruen, Schneider, Klepper,
Andreso Rückzug ins Innereo Religiöses: Naturlyrik, religiöse Lyrik
Faschistische Literaturo Heroisierung von Volk, Reich, Führer und Krieg
Theorie, Formen und Sprache Theorie
o Expressionismusdebatteo Diskussion über historischen Roman
Formen und Spracheo Exilliteratur: Aufrufe, Anklagen, Essays, Erzählungen, Romaneo Innere Emigration: Lyrik; Tagebuch, Essayo NS-Literatur: Bauern- und Kriegsromane
Nachkriegsliteratur (ca. 1945-1950)
Hintergrund Begriff
o „Trümmerliteratur“ oder „Kahlschlagliteratur“o Trümmer
in Schutt und Asche liegende Städte zerstörte Ideale und Utopien Wirklichkeit des Krieges Erfahrung zwischen Tod und Überleben innerhalb der Trümmer
Politischo 8.5.1945 Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa mit bedingungsloser
Kapitulation Deutschlandso Abwurf der amerikanischen Atombomben am 6. und 9. August 1945 auf
Hiroshima und Nagasaki Kapitulation Japans
o Potsdamer Konferenz der Siegermächte im August 1945 Aufteilung Deutschlands und Berlins in vier Besatzungszonen
sowjetische, englische, amerikanische, französische Entwaffnung, Entnazifizierung, Demokratisierung
o Vollziehung der politischen Teilung mit Etablierung der Einzelstaaten
7.10.1949 Verkündigung der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik mit Genehmigung der UdSSR
7.9.1949 Gründung der Bundesrepublik Deutschland
Nachkriegsliteratur große Gespaltenheit unter den Autoren
o Verarbeitung x Verdrängung der NS-Diktaturo Kontroverse zwischen Innerer Emigration und Exilliteraturo politische Trennung
Sowjetische Besatzungszone breite Öffentlichkeit für Verarbeitung der Vergangenheit
durch zurückgekehrte Exilautoreno Bertolt Brecht, Anna Seghers, Johannes Becher,
Arnold Zweig, Stephan Hermlin, Stefan Heym Westliche Besatzungszone
Engagement zur Aufarbeitung der Vergangenheit durch zurückgekehrte Exilautoren unerwünscht (z.B. Alfred Döblin)
Durchsetzung konservativer Autoreno Verdrängung der jüngsten Vergangenheit
Gruppe 47o Netzwerk von Autoren und Verlegern
jährliche Versammlungen Vorstellung neuer Werke von eingeladenen Nicht-
Mitgliederno 1. Lesung: Wolfdietrich Schnurres Erzählung Das
Begräbnis Talentschmiede, da später große Bekanntheit der Autoren
Heinrich Böll, Paul Celan, Günter Eich, Günter Grass Lyrik
o wichtigste Gattung Prosa durch nationalistische Sprache unglaubwürdig und
verunglimpft beste Möglichkeit zum Ausdruck von Empfindungen und
Erfahrungen
Autoren und Werke Bertolt Brecht Paul Celan Arno Schmidt Carl Zuckmayer