LKV POSTVERSANDTASCHEN – BEQUEMER UND FLEXIBLER
VERSAND VON FUTTERPROBEN
JUBILÄUM – 20 JAHRE LACTOCORDER
SAUER MACHT LUSTIG – FERMENTIERTES SCHWEINEFUTTER
03 | 2018
ZKZ 84291
FUTTERPROBENVERSAND Schnell und einfach!
Ihre Vorteile im Überblick: Praktische Postversandtasche Bereits beschriftet und frankiert Keine Mehrkosten Versand bequem und flexibel per Post Probenstatus aktuell mit der LKV-Info App Ergebnisse im WebFuLab
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Journal
WEBFULAB
LKV JOURNAL 3 | 2018 3
EDITORIAL
Liebe Landwirte,
am Pranger zu stehen ist nicht einfach – dabei dann aber auch noch sachlich zu bleiben,
ist noch schwieriger. Das LKV wurde durch eine Berichterstattung der Süddeutschen Zei-
tung vom 22. Mai an den Pranger gestellt. Wir wehren uns gegen diese Vorwürfe und Ver-
dächtigungen des Subventionsbetrugs und wollen objektiv aufklären.
Das LKV hat im Jahr 2013 keine Subventionen erschlichen. Wir haben alle Beratungsstun-
den korrekt und wie vereinbart abgerechnet – siehe Presseerklärung auf unserer Home-
page.
Dies wurde mittlerweile auch in mehreren landwirtschaftlichen Fachmedien kommuni-
ziert. Bis Gerichte entschieden haben, wird es noch eine Weile dauern.
Am Pranger zu stehen, ist etwas, was die gesamte Landwirtschaft seit langem kennt.
• Lebensmittel werden immer hochwertiger, gesünder und erschwinglicher. Trotzdem
vermitteln Medien das Bild von wässriger, ungesunder Massenware.
• Den Tieren in unseren Ställen geht es viel besser als vor 50 Jahren. Trotzdem vermitteln
Medien das Bild von Tierquälerei, Massentierhaltung und unkontrolliertem Medika-
menteneinsatz.
• Die Menschen in unserem Land leben immer länger und sind seltener körperlich krank.
Trotzdem vermitteln Medien das Bild, dass unsere Gesundheit durch Giftstoffe in Le-
bensmitteln immer stärker gefährdet wird.
Am Pranger Aufklärungsarbeit zu betreiben, ist kein einfaches Geschäft – aber es ist un-
erlässlich. Wenn wir es nicht tun, werden Falschmeldungen sich durchsetzen. Das gilt für
das LKV genauso wie für die gesamte landwirtschaftliche Branche.
Trotz allem werden wir weiterhin unseren Auftrag erledigen und Sie bei Ihrer Arbeit in
der Tierhaltung unterstützen. Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche Ernte und hoffent-
lich auch ein paar erholsame freie Tage mit der Familie.
Ihre LKV Vorstandschaft und Geschäftsführung
von links: Georg Liegl (Vorstandsmitglied), Uwe Gottwald (Geschäftsführer), Josef Bauer (Vorsitzender), Thomas Schindlbeck (stellvertretender Vorsitzender)
4 LKV JOURNAL 3 | 2018
AKTUELLES
Das aktuelle LKV-StimmungsbarometerWie ist die Stimmung auf den Betrieben der bayerischen Tierhalter? Wir haben die Vorsitzenden unserer Erzeuger-
ringe befragt. In allen Produktionsbereichen fragt man sich, was die Zukunft bringt. Die große Ungewissheit treibt
die Landwirte um.
FERKELERZEUGUNG:Die Ferkelpreise sind zufriedenstellend. Die politischen
Rahmenbedingungen sind allerdings weiterhin schwie-
rig, da hat auch die Agrarministerkonferenz Ende April
wenig Licht ins Dunkle gebracht. Das Verbot der betäu-
bungslosen Ferkelkastration wurde gar nicht besprochen.
Diskussionen um Gruppenhaltung im Deckzentrum und
Neugestaltung der Abferkelbucht stellen hohe Erwartun-
gen an die Tierhalter, ohne konkrete Lösungen zu liefern.
SCHWEINEMAST:Aktuell gibt es wenig Bewegung bei den Schweinepreisen.
Die WM lässt die Schweinemäster auf steigende Preise hof-
fen. Die Angst vor der ASP und die Diskussionen rund
um Tierwohl und Labeling erregen die Gemüter.
BULLENMAST:Rindfleisch wird immer beliebter, die Nachfrage steigt.
In Kombination mit einer relativ kleinen Angebotsmen-
ge profitieren die Rindermäster von stabilen Preisen. Die
Tierwohldebatte und die Herausforderungen der neu-
en Düngeverordnung sind auch für Landwirte dieses Be-
triebszweigs ein leidiger Wermutstropfen.
MILCHERZEUGUNG:Die Milcherzeuger sind im Großen und Ganzen zufrieden
mit der Situation am Milchmarkt. Die Ungewissheit da-
rüber, wie der Milchpreis sich entwickeln wird, beschäf-
tigt die Landwirte weiterhin. Für deutlich mehr Unmut
sorgt die neue Düngeverordnung. Bilanzierung, Vorschrif-
ten über Lagerkapazitäten und vor allem die viele zusätz-
liche Bürokratie machen den Milcherzeugern das Leben
schwer.
LKV JOURNAL 3 | 2018 5
INHALT
�NEWS/STELLENANGEBOTE
LKV-Stimmungsbarometer 4LKV Aktuell 6
Herdenmanager 9
Parlamentarischer Abend 14
Bestnote für das Qualitätsmanagement des LKV 17
�MILCHERZEUGUNG
Ausbildungswoche 19
20 Jahre LactoCorder 21
ProFee – Wissenschaft zum Mitmachen 25
�BERATUNG
Haltungsberatung 28
Management Praktikum beim LKV 34
�FLEISCHERZEUGUNG
Fermentiertes Schweinefutter 37
Teichwirtschaft 42
�LEBEN
Grillkurs für Männer 46
Journal-Portrait: Zehn Fragen an Joachim Rukwied 50
Stellenanzeigen 51
20 Jahre LactoCorderSeite 21
Praktikum beim LKV Seite 34
Fermentiertes Schweine- futter – technisch anspruchsvoll Seite 37
Grillkurs für Männer – schmackhafte Öffentlich-keitsarbeit Seite 46
IMPRESSUM
HERAUSGEBERLandeskuratorium der Erzeugerringe
für tierische Veredelung
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REDAKTIONDr. Sonja Hartwig-Kuhn Tel.: 0 89 / 54 43 48 - 37 [email protected]
ANZEIGEN- BERATUNG
Veronika Goder Tel.: 0 84 42-92 53-645
Fax: 0 84 42-44 26 [email protected]
GESTALTUNG / LAYOUT
Bärbel Oberhagemann Kastner AG
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Werden keine Angaben zum Bildnachweis gemacht, stammen die Bilder aus dem
LKV-Archiv
6 LKV JOURNAL 3 | 2018
AKTUELLES
Die neuen LKV Postversandtaschen – so sicher wie ein Geldtransport
dend, dass das Labor eine reprä-
sentative Probe zur Untersuchung
erhält. Dabei spielt neben der rich-
tigen Probenahme auch ein schnel-
ler Transport der Proben ins Labor
eine wichtige Rolle. Hier helfen
Ihnen unsere neuen Postversand-
taschen, mit denen der Versand in
der Regel nur einen Tag dauert. Bei
der richtigen Probenahme erhalten
Sie natürlich auch weiterhin die
tatkräftige Unterstützung unserer
LOP und Ringberater. Aber auch
wenn diese mal nicht vor Ort sind,
können Sie mit den Postversandta-
Wie können Futterproben schnell und einfach per Post versendet werden?
Mit dieser Frage haben sich Ans-
gar Adriany, Abteilungsleiter MLP-
Fach und Maria Obermeier, Lei-
terin des LKV-Labors in Grub mit
ihren Teams auseinandergesetzt.
Gemeinsam haben sie ein gut
durchdachtes Konzept mit neuen
Postversandtaschen entwickelt. Der
Clou: Die Postversandtaschen sind
bereits komplett beschriftet, fran-
kiert und passen in jeden Briefkas-
ten – damit entfällt das zeitrauben-
de Anstehen bei der Post. Und das
Beste, für unsere Mitgliedsbetriebe
zahlt das LKV das Porto – Sie haben
also durch die Nutzung der Post-
versandtasche keinerlei Mehrkos-
ten. Und auch sonst überzeugt die
neue Postversandtasche mit vielen
praktischen Eigenschaften.
Die Untersuchung des Futters ist
unbestritten Grundvoraussetzung
für eine sinnvolle und bedarfsge-
rechte Rationsgestaltung. Bei der
Futteruntersuchung ist es entschei-
LKV JOURNAL 3 | 2018 7
AKTUELLES
schen selber eine Probe ins Labor
schicken.
Wie funktioniert die Postversandtasche?
Zum Verschicken einer Futterpro-
be mit der Postversandtasche wird
diese zuerst in einen eigens dafür
entwickelten Futterprobenbeutel
gefüllt. Dabei stehen Ihnen zwei
verschiedene Futterprobenbeutel
zur Verfügung – je nachdem wel-
ches Futtermittel versendet wer-
den soll. Der größere Futterpro-
benbeutel eignet sich optimal für
Silagen, Heu, angewelktes Gut und
Grünfutter. Der zweite kleinere
Beutel ist für Getreide und Kraft-
futter bestimmt und besteht aus
zwei Kammern, die sicherstellen,
dass die Probe später auch in den
Briefkasten der Post passt. Die be-
füllten Futterprobenbeutel werden
einfach in die Postversandtasche
gesteckt und können dann ganz be-
quem in den nächsten Briefkasten
eingeworfen werden.
Interessant zu wissen
In Absprache mit der Herstellerfir-
ma wurden die Postversandtasche
und der Futterprobenbeutel so kon-
zipiert, dass sie unseren speziellen
Ansprüchen entsprechen. Die Tü-
ten sind so reißfest und sicher, dass
selbst Geldtransporte in vergleichba-
ren Taschen durchgeführt werden.
Die Versandtasche ist vollständig be-
druckt, so dass von außen weder der
Inhalt des Futterbeutels noch das
Begleitschreiben erkennbar ist. Die
Postversandtaschen wurden im Jahr
2017 entwickelt und sind seit Februar
2018 in einem groß angelegten Test-
lauf geprüft worden – mit sehr posi-
tivem Feedback.Stecken Sie die fest verschlossene Futtertüte mit Verschluss nach innen in die Versandtüte. Drücken Sie die Luft vor dem Verschließen aus der Versandtüte.
Befüllen Sie den Getreidebeutel maximal bis zur Markierung.
8 LKV JOURNAL 3 | 2018
AKTUELLES
Probenanmeldung in webFuLab
Futterproben können schnell
und einfach in webFuLab an-
gemeldet werden. Den Zugang
zu webFuLab finden Sie auf
www.lkv.bayern.de. Klicken Sie
links unten den grünen Button
„WEBFULAB“ an und melden
Sie sich mit Ihrer Balisnum-
mer und dem Kennwort aus HI-
Tier an. Dann können Sie Ihre
Probe unter dem Menüpunkt
„Neue Probe anmelden“ regist-
rieren. Der besondere Clou: Sie
können in webFuLab nicht nur
Ihre eigenen Proben verfolgen.
Sobald Ihre Ergebnisse voll-
ständig vorliegen, können Sie
sie mit den durchschnittlichen
Daten Ihrer Berufskollegen aus
Region, Landkreis bzw. Bayern
vergleichen. Außerdem können
Sie oder Ihr LKV-Berater die Er-
gebnisse direkt in Zifo2 impor-
tieren, um dort die weitere Rati-
onsgestaltung vorzunehmen.
Was müssen Sie beachten?
Je nach Futtermittel passen zwi-
schen 500 Gramm und 800 Gramm
Futter in den Futterprobenbeutel.
Diese Menge ist für die Untersu-
chung im Labor ausreichend. Bitte
beachten Sie, dass der befüllte Post-
versandbeutel nicht mehr als 1000
Gramm wiegen darf.
Die Postversandtasche ist mit zwei
identischen Barcodes versehen – ei-
nen für Sie und einen fürs Labor.
Über diese Barcodes kann die Futter-
probe eindeutig zugeordnet werden.
Reißen Sie Ihren Barcode einfach ab
und melden Sie Ihre Probe mit die-
sem Barcode in webFuLab an. Ver-
gessen Sie bitte nicht, Ihren Barcode
abzureißen, Ihnen fehlt dann die
Nummer zum Anmelden und auch
der Versand wird teurer. Wichtig,
melden Sie Ihre Probe gleich am Tag
der Probeziehung an, dann kann die
Probe sofort untersucht werden, so-
bald sie im Labor ankommt.
Die Postversandtasche ist mit ei-
nem zusätzlichen Fach versehen, in
das Sie Begleitschreiben legen kön-
nen.
Wissen, wann die Ergebnisse vorliegen
Dazu nutzen Sie die LKV-Info App.
Die informiert Sie, sobald die Ergeb-
nisse Ihrer Futterprobe vom Labor
vorliegen. Sie können Ihre Ergeb-
nisse dann sofort online in web-
FuLab einsehen und müssen nicht
darauf warten, bis Sie den schrift-
lichen Ergebnisbericht mit der Post
zugeschickt bekommen. Die App
finden Sie im App-Store (derzeit nur
für Android). Die Zugangsdaten set-
zen sich aus Balisnummer und dem
Vergessen Sie nicht, Ihren Barcode abzureißen und die Probe direkt in webFuLab anzumelden.
LKV JOURNAL 3 | 2018 9
AKTUELLES
Kennwort aus HI-Tier zusammen.
Wir sind immer bestrebt, den Ser-
vice für unsere Mitgliedsbetriebe
noch weiter zu verbessern. Mit der
Checkliste zum Versand der Futterproben mit der Postversandtasche (Eine noch ausführlichere Anleitung finden Sie auf www.lkv.bayern.de)
Als Landwirt erhalten Sie mit diesem LKV Journal eine Postversandtasche. Probieren Sie das neue System gleich aus!
� Futterprobenbeutel mit repräsen-
tativen Probematerial befüllen.
Hinweise zur Probenahme und
zu den Untersuchungskosten der
einzelnen Prüfpakete finden Sie in
webFuLab.
� Getreidebeutel nur bis zur Mar-
kierung befüllen.
� Die Futterprobe darf maximal 1 kg
wiegen.
� Klebebereich gründlich säubern.
Vor dem Verschließen Luft aus
dem Futterprobenbeutel drücken.
Die Ecken des Verschlusses gege-
benenfalls zukleben.
� Futterprobenbeutel in die Post-
versandtasche legen und vor
dem Verschließen Luft heraus-
drücken.
� Weißen Abziehstreifen entfer-
nen und Versandtasche mit dem
blauen Klebestreifen verschlie-
ßen.
� Barcode abtrennen und Probe in
webFuLab anmelden.
� Postversandtasche in den nächs-
ten Briefkasten werfen.
Auf der Rückseite der Versandtasche können Sie ein Begleitschreiben beilegen.
neuen Postversandtasche und der
LKV-Info App ist wieder ein wichti-
ger Schritt erfolgt, um die Abläufe
rund um die Futteruntersuchung zu
verbessern. Wir haben auch für die
Zukunft noch sehr viele Pläne – Sie
dürfen gespannt sein.� MARIA OBERMEIER / SONJA HARTWIG-KUHN
10 LKV JOURNAL 3 | 2018
AKTUELLES
LKV-Herdenmanager – ab in die nächste RundeIm Herbst letzten Jahres wurde der neue LKV-Herdenmanager freigeschalten. Immer mehr Landwirte nutzen seither unser kostenloses Internetangebot. Die Reso-nanz zum neuen Design ist durchwegs positiv. Darüber haben wir uns sehr gefreut! Wir lehnen uns jetzt aber nicht zurück, sondern arbeiten weiterhin daran, die Aus-wertungen und Grafiken des LKV-Herdenmanagers noch besser zu machen und die Möglichkeiten des Programms zu erweitern.
Lesen Sie, um welche Neuerungen der LKV-Herdenmanager in der Sommerversion 2018 erweitert worden ist.
LKV-Herdenmanager
10 LKV JOURNAL 3 | 2018
LKV JOURNAL 3 | 2018 11
AKTUELLES
Auf HIT-Vorgangsfehler schnell aufmerksam werden
Ihre HIT-Meldungen zu Bestands-
veränderungen können Sie seit ei-
niger Zeit im LKV-Herdenmanager
vornehmen. Unser Angebot um-
fasst Geburts-, Abgangs- und Tot-
meldungen. Mittlerweile wurden
schon über 15.000 HIT-Meldungen
erfolgreich über den LKV-Herden-
manager abgesetzt.
Auf Ihren Wunsch haben wir den
LKV-Herdenmanager um den Hin-
weis auf HIT-Vorgangsfehler er-
gänzt. Liegt für Ihren Betrieb mal
eine Fehlermeldung vor, werden
Sie direkt beim Öffnen der HIT-
Meldungen darüber informiert.
Es handelt sich allerdings nur um
einen Hinweis. Die Fehleranalyse
und -behebung ist im LKV-Herden-
manager nicht möglich, sondern
muss weiterhin bei HIT geschehen.
Totgeburtenmeldung – jetzt eine eigene Maske
In der neuen Version des LKV-Her-
denmanagers wurde die Meldung
von Totgeburten in eine eigene
Maske verlagert. Der bisherige Weg
hat für Verwirrung gesorgt, da die
Totgeburtenmeldung nicht an HIT
gesendet, sondern nur LKV-intern
verarbeitet wird.
In der neuen Maske können
Pflichteingaben (gekennzeichnet
mit einem *) erfasst und freiwilli-
ge Angabe zum Geburtsverlauf und
zum Verbleib des Kalbes eingetragen
werden. Für freiwilligen Angaben
sind wir sehr dankbar, da diese die
Sicherheit der Zuchtwertschätzung
erhöhen. Je mehr zuverlässige Infor-
mationen, desto sicherer die Zucht-
werte für den Kalbeverlauf! Bestandsstruktur – Überblick leicht gemacht
Mit der Übersicht Bestandsstruk-
tur behalten Sie die Alters- und Ge-
schlechtsstruktur Ihrer Herde im
Blick. Die Altersgrenzen orientieren
sich an wichtigen Lebensabschnitten
der Tiere, wie der durchschnittlichen
Tränkphase oder dem durchschnitt-
lichen Erstkalbealter und der durch-
schnittlichen Dauer einer Laktation.
Neuer Überblick zu Tier- bewegungen
Im Betriebsmenü finden Sie einen
neuen Menüpunkt, der Ihnen ei-
nen Überblick über die monatli-
chen Tierbewegungen verschafft.
Die Auswertung umfasst die Mög-
lichkeiten, die Tierzahl Ihrer Her-
de, die Anzahl an Geburten, die An-
zahl an Zugängen zur Herde sowie
die Abgänge aus dem Bestand ab-
zurufen.
Vorschläge aus gezielter Paarung abrufen
Die Bullenvorschläge vom Fach-
zentrum für Tiere zur gezielten
LKV JOURNAL 3 | 2018 11
Für mehr Übersichtlichkeit wählen Sie vor dem Druck aus, welche Spalten Sie wirklich brauchen.
Meldung der Totgeburten – ausführliche Anga-ben machen die Zuchtwertschätzung sicherer.
Meldung vergessen? Der LKV-Herdenmanager weist Sie auf Vorgangsfehler hin.
Aktionslisten – Drucken Sie nur, was Sie brauchen
In allen Aktionslisten wurde die
Funktion des dynamischen Dru-
ckens eingeführt. Die Tabellen der
einzelnen Aktionslisten sind im
Laufe der Jahre gewachsen und
umfassen mittlerweile sehr viele
Spalten. Mit der neuen Funktion
können Sie selbst entscheiden, wel-
che Spalten auf dem Ausdruck er-
scheinen sollen. So funktioniert‘s:
Klicken Sie den Button „Spalten-
auswahl/ Druck“ an und wählen Sie
nur die Spalten, die Sie brauchen.
12 LKV JOURNAL 3 | 2018
AKTUELLES
Paarung finden Sie ab jetzt auch
im LKV-Herdenmanager. Wählen
Sie dazu die Aktionsliste „zur 1. Be-
samung“. Nutzen Sie OptiBull und
finden Sie an dieser Stelle auch die
Vorschläge aus dem Anpaarungs-
programm.
Euterbefunde jetzt auch im LKV-Herden- manager
Lassen Sie vom TGD Bayern Eu-
terproben bakteriologisch unter-
suchen, können Sie die Befunde
neuerdings auch im LKV-Herden-
manager abrufen. Geben Sie dazu
unbedingt Ihre datenschutzrechtli-
che Zustimmung ab, sonst darf der
TGD Bayern die Ergebnisse nicht
weitergeben. Ihr LOP kann Ihnen
diese Zustimmungserklärung be-
reitstellen.
Menüverhalten jetzt dynamisch steuerbar
Auch Menüführung und Handha-
bung des Programms haben wir
verbessert. Das Menü auf der linken
Seite kann dynamisch gesteuert wer-
den, d.h. unter „Einstellungen / An-
zeigeeinstellungen“ können Sie fest-
legen, ob das Menü eingeklappt oder
geöffnet sein soll. Gerade bei kleinen
Bildschirmen ist ein eingeklapptes
Menü eine Erleichterung, da dadurch
mehr Platz für die Tabellen und Gra-
fiken zur Verfügung steht. Probieren
Sie es aus und finden Sie auch für
sich das richtige Menüverhalten, um
optimal arbeiten zu können.
Stetige Verbesserung
Wir freuen uns darüber, dass immer
mehr Landwirte den kostenlosen
LKV-Herdenmanager nutzen. Wir
wollen, dass das Programm auch zu-
künftig überzeugt. Steigen auch Sie
in unser Internetprogramm ein und
lassen Sie sich überraschen, welche
Möglichkeiten Ihnen geboten werden.
Haben Sie weitere Ideen und Verbes-
serungsvorschläge, lassen Sie es uns
wissen!
Elisabeth Vogl / Sonja Hartwig-KuhnDynamisch, fixiert oder eingeklappt – Sie haben die Menüanzeige selbst in der Hand.
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14 LKV JOURNAL 3 | 2018
AKTUELLES
Das LKV Bayern lädt zum parlamentarischen AbendAm 11. April veranstaltete das LKV Bayern einen parlamentarischen Abend im Bayerischen Landtag. Die Überschrift des Abends lautete: „Mit dem LKV für eine gesellschaftlich akzeptierte und wettbewerbsfähige Tierhaltung in Bayern“.
14 LKV JOURNAL 3 | 2018
LKV JOURNAL 3 | 2018 15
AKTUELLES
Geladen waren Abgeordnete
des Arbeitskreises Ernäh-
rung, Landwirtschaft und
Forsten, des Arbeitskreises Staats-
haushalt und Finanzfragen und
des Arbeitskreises Umwelt und Ver-
braucherschutz. Von Seiten des LKV
nahmen der Vorstand, die Geschäfts-
führung sowie Abteilungsleiter und
Vertreter aus der Praxis teil.
Rentable und akzeptierte Tierhaltung
Zunächst stellte Geschäftsführer
Uwe Gottwald das Unternehmen
und seinen Auftrag vor. Dabei stellte
er heraus, dass das LKV Bayern die
bayerischen Tierhalter dabei unter-
stützt, effizienter und rentabler zu
wirtschaften, Tierwohl sicherzustel-
len und gesellschaftlich anerkannt
zu sein. Neben digitalen Helfern wie
dem LKV-Herdenmanager oder dem
db-Sauenplaner sorgen die Experten
im Außendienst dafür, dies in die
Praxis umzusetzen.
Schweinehaltung, Anbindeställe – Wie kann es weiter gehen?
Ein großes Thema des Abends war
die Zukunft der Schweinehaltung.
Die Abgeordneten aus dem Bereich
Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten sprechen sich explizit für
den vierten Weg bei der Ferkelkas-
tration und lange Übergangszeiten
bei den Kastenständen aus. Die Ab-
geordneten hoffen darauf, dass diese
Themen bald entschieden werden.
Auch die Anbindehaltung von Milch-
kühen wurde diskutiert. Herbert Hei-
ligmann, Abteilungsleiter der Bera-
tung und die Abgeordneten waren
sich schnell einig. Machbare Lösun-
gen sollen von der ganzjährigen An-
bindehaltung wegführen. Die LKV-
Beratung arbeitet bereits mit einigen
bayerischen Molkereien zusammen,
die ihre Lieferanten mit Anbinde-
haltung bei der Verbesserung der
Haltungsbedingungen unterstützen
wollen.
Neue Fragen durch Innovationen
Althergebrachte Systeme müssen
überdacht werden. Aber auch inno-
vative Technologien werfen Fragen
auf. Moderne Haltungssysteme stel-
len veränderte Anforderungen an
Mensch und Tier. Sensoren erfassen
immer mehr Daten. Pedometer bei-
spielsweise geben Auskunft über
Fruchtbarkeit und Gesundheit von
Kühen. Um die neuen Informatio-
nen verwerten zu können, müssen in
Zusammenarbeit mit den Hersteller-
firmen Schnittstellen geschaffen und
Nutzungsrechte sichergestellt werden.
Datensicherheit wird schnell ein gro-
ßes Thema. Hier hakte Dr. Ansgar Ad-
riany, Abteilungsleiter MLP, ein und
betonte, dass betriebsbezogene Daten
dem Landwirt gehören und nicht wei-
tergegeben werden dürfen. Lediglich
allgemeine Informationen können
Dritten zur Verfügung gestellt werden.
Wir müssen darüber reden
Schließlich sprachen Politiker und
LKV-Vertreter über die große Be-
deutung von Kommunikation und
LKV JOURNAL 3 | 2018 15
Herbert Heiligmann, Abteilungsleiter Beratung will mit den Haltungsberatern für mehr Tier-wohl in Anbindeställen sorgen.
16 LKV JOURNAL 3 | 2018
AKTUELLES
Öffentlichkeitsarbeit. Josef Bauer,
Vorsitzender des LKV Bayern, räum-
te ein, dass Verbraucher lange nicht
von der Branche angesprochen wur-
den und sich so immer weiter von
den Zusammenhängen in der Land-
wirtschaft entfernt haben. Es müsse
einiges aufgearbeitet werden, um das
Image der Bauern zu verbessern. Der
Milchviehhalter aus der Oberpfalz
betonte aber gleichzeitig, dass es heu-
te so viele 100.000 Liter Kühe gäbe wie
nie zuvor. Das zeigt, dass Leistung
und Nutzungsdauer sehr wohl mit-
einander vereint werden können.
Das gilt es auch zu kommunizieren.
Am Ende des Abends konnten die
Teilnehmer auf intensive Gespräche
und einen guten Austausch zurück-
blicken. Man sicherte sich auch für
die Zukunft gute Zusammenarbeit
und gegenseitige Unterstützung zu.
Sonja Hartwig-Kuhn
Der Vorsitzende des Fleischerzeugerrings Un-terfranken, Eduard Mack, betont die prekäre Lage der Ferkelerzeuger.
Der stellvertretende Vorsitzende des Arbeits- kreises Ernährung, Landwirtschaft und Fors- ten, Martin Schöffel, plädiert für den vierten Weg in der Ferkelerzeugung und lange Über-gangszeiten in der Sauenhaltung.
Geschäftsführer Uwe Gottwald stellt das Engagement des LKV für Bayerns Tierhalter vor.
LKV JOURNAL 3 | 2018 17
AKTUELLES
Bestnote für das QualitätsmanagementNeue Norm, neue Auditoren – das Qualitätsmanagement (QM) des LKV Bayern wurde unter die Lupe genommen. Die Prüfer waren beeindruckt und vergaben beste Bewertungen. Die Zertifizierung nach der neuen Norm für Qualitätsmanagement war da kein Problem.
18 LKV JOURNAL 3 | 2018
AKTUELLES
Zwei Tage lang, am 10. und 11.
April wurde ein externes Über-
wachungsaudit durch Mitar-
beiter der IFTA AG durchgeführt. Zwei
neue Auditoren, Klara Kluchert und
Dr. Jens Unrath, haben die Abläufe in
allen Bereichen des Unternehmens
genau verfolgt. Dazu hat das Prüfper-
sonal sowohl die Zentrale als auch
zwei exemplarische Verwaltungsstel-
len, Ansbach und Wertingen, besucht.
Draußen haben Kluchert und Unrath
zwei LOP, einen Anpaarungs- und ei-
nen Ringberater begleitet.
Aufgaben von QM
Das Qualitätsmanagement stellt
sicher, dass die verschiedenen An-
gebote des LKV bestmöglich den
Ansprüchen der Landwirte entspre-
chen. Finanzielle, personelle und
materielle Ressourcen sollen dazu
effizient eingesetzt werden.
Anhand von Tätigkeitsbeschreibun-
gen und Zielvereinbarungen wird
bewertet, was gut läuft und was
verbessert werden kann. Dazu wird
auch immer wieder die Arbeit der
Außendienstmitarbeiter durch die
QM-Mitarbeiter Victoria Sauermann
und Johannes Hübner auditiert. Die
Außendienstmitarbeiter wieder-
um haben die Möglichkeit, Verbes-
serungsvorschläge an die Kollegen
vom QM zu richten. Kurzum, stetige
Kontrolle der Ist-Situation und ste-
tige Verbesserung der Abläufe und
Angebote sind das Geschäft des QM.
Die neue Norm für QM
Im Jahr 2015 wurde eine überarbei-
tete Version der Norm für Quali-
tätsmanagement DIN EN ISO 9001
verabschiedet. QM-Systeme hatten
drei Jahre Zeit, sich umzustellen. Die
neue Norm verfolgt das Ziel, beste-
hende QM-Sytsteme zu hinterfra-
gen und weiterzuentwickeln. Dabei
werden Unternehmensleitung und
QM-Personal stärker in die Pflicht
genommen als bisher. Sie erhalten
aber auch mehr Flexibilität für die
Formulierung, Kontrolle und Um-
setzung der Qualitätsziele. Schließ-
lich sollen QM-Systeme für die Be-
teiligten praxisnah und umsetzbar
werden.
Gute Mitarbeiter und verblüffte Auditoren
Nach den zwei Tagen waren die
Auditoren verblüfft über das um-
fangreiche Angebot des LKV zur
Beratung und Betreuung von Land-
wirten. Sie lobten darüber hinaus
das Engagement und das hohe fach-
liche Niveau der Außendienstmit-
arbeiter.
Die Auditoren Kluchert und Unrath
kamen zu dem Schluss, dass das
LKV 97% der Normanforderungen
erfüllt. Mit dieser guten Bewertung
stand die Neuzertifizierung nach
DIN EN ISO 9001:2015 nichts mehr
im Wege.
Sonja Hartwig-Kuhn
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LKV JOURNAL 3 | 2018 19
MILCHERZEUGUNG
Ein Gesicht zur Stimme am Telefon
Die erste Station der Ausbildungs-
woche war die LKV-Zentrale in
München. Die Außendienstmit-
arbeiter erhielten einen ersten
Einblick in die Abläufe im Haupt-
So läuft’s im LKV – Aus- bildungswoche der neuen AußendienstmitarbeiterAnfang April sind 14 LOP, acht Milchviehberater und drei Ringberater ins Kloster ge-gangen. Dabei stand aber weniger ora (beten) als labora (arbeiten) auf dem vollge-packten Programm der Ausbildungswoche 2018. In einer knappen Woche erhielten die neuen Außendienstmitarbeiter einen Einblick in Organisation und Aufbau des LKV, lauschten Fachvorträgen von Mitarbeitern der LfL und knüpften nicht zuletzt auch neue Kontakte.
gebäude und lernten die Ansprech-
partner in den Fachabteilungen
kennen. „Endlich kann man der
Stimme am Telefon auch ein Ge-
sicht zuordnen“, freut sich Theresa
Lenz, Melkberaterin aus Bayreuth.
Danach ging es ins Tagungshaus
nach St. Ottilien.
Ab ins Kloster
Dort wartete ein straffes Programm
auf die neuen Kollegen. Vertreter
sämtlicher Fachabteilungen stel-
len ihr Aufgabengebiet vor. Neben
den Mitarbeitern aus Milch- und
Fleischleistungsprüfung stellten sich
20 LKV JOURNAL 3 | 2018
MILCHERZEUGUNG
auch Geschäftsführung und Kolle-
gen aus Verwaltung, EDV und Öffent-
lichkeitsarbeit den Fragen der Neu-
linge. „Das macht es einfacher, die
vielen verschiedenen Abläufe im LKV
zu verstehen“, berichtet Anpaarungs-
beraterin Anja Brunwieser. Zusätz-
lich standen Fachvorträge von Mitar-
beitern der LfL auf dem Stundenplan.
Düngeverordnung, Milchmarkt und
Tierzuchtgesetz – da raucht einem ir-
gendwann der Kopf.
Ablenkung muss sein
Andrea Landzettel, erfahrene Orga-
nisatorin der Ausbildungswoche,
weiß, dass jeder zwischendurch mal
eine Lernpause braucht. Zur Auflo-
ckerung hat die Mitarbeiterin aus
der Abteilung Beratung auch eine Be-
sichtigung durchs Kloster St. Ottilien
und eine Stadtführung in Landsberg
am Lech auf das Programm gesetzt.
Die jungen Mitarbeiter sind beein-
druckt von der Vielseitigkeit der
Klosteranlage. Die Mönche betreiben
neben Gottesdienst und Seelsorge
auch ein Gymnasium und eine große
Landwirtschaft. Die klösterliche Tier-
haltung beherbergt 160 Milchkühe,
100 Mastschweine, 5.000 Hennen und
80 Mastbullen. Das Kloster besitzt
außerdem eine eigene Metzgerei und
vermarktet seine Produkte im hofei-
genen Laden. Zusätzlich betreiben die
Mönche eine 500 kW Biogasanlage.
Besuch im LKV-Labor
Die Ausbildungswoche schließt mit
einer Fahrt nach Grub ab. Dort be-
sichtigen die neuen Außendienstmit-
arbeiter das LKV-Labor und erfahren
alles über die Futteruntersuchung.
Außerdem erhalten sie eine Einfüh-
rung in das Programm webFuLab.
Über die Online-Anwendung können
Berater und Landwirt die Futterprobe
verfolgen und schließlich auch die
Ergebnisse abrufen.
Die Berater und LOP blicken auf
fünf Tage zurück, in denen sie
viele neue Gesichter kennenge-
lernt haben. Sie haben Einblick
in die grundlegenden Abläufe des
LKV erhalten. Das wichtigste jedoch
ist das Netzwerk, das sie unter-
einander geknüpft haben. Der Aus-
tausch unter den Milchviehberatern,
Ringberatern und LOP in Bayern ist
ein bedeutender Beitrag für die gute
Arbeit auf den Betrieben.
Sonja Hartwig-KuhnIn St. Ottilien wird gebetet und gemolken.
Nach zahlreichen Vorträgen von LKV-Kollegen und LfL-Mitarbeitern geht’s zur Abwechslung raus, um St. Ottilien zu besichtigen.
Foto
: © L
enz
Foto
: © L
enz
LKV JOURNAL 3 | 2018 21
MILCHERZEUGUNG
Der LactoCorder wird 20 Jahre – Ein RückblickIn der LactoCorder-Werkstatt des LKV Bayern gibt es etwas zu feiern: Die ältes-ten LactoCorder werden in diesem Jahr sage und schreibe 20 Jahre alt. In Zeiten, in denen Technik von gestern heute schon völlig veraltet ist, bekommt man da leicht einen Schreck. Aber keine Sorge, das Gerät wurde stetig weiter entwickelt, umgebaut und repariert. Ihr Probemelken findet also auf dem neusten Stand der Technik statt. Schauen wir zurück, wie der LactoCorder Einzug in Bayerns Ställe hielt und welche Entwicklungen er mit der Zeit durchgemacht hat.
22 LKV JOURNAL 3 | 2018
MILCHERZEUGUNG
Warum in Bayern wieder einmal alles anders ist
Bayern ist das einzige Bundesland,
das die Milchleistungsprüfung
(MLP) von Kühen und Ziegen na-
hezu flächendeckend mit dem Lac-
toCorder durchführt. Weltweit sind
in kaum einem anderen Land mehr
LactoCorder im Einsatz!
Wie es dazu kam, weiß Reinhard
Korndörfer, ehemaliger Abteilungs-
leiter der MLP: In den neunziger Jah-
ren war die klassische A-Methode üb-
lich in der MLP. Das heißt, auf jedem
teilnehmenden Betrieb wurde elfmal
im Jahr jeweils morgens und abends
von jeder Kuh die Milchmenge gemes-
sen und eine Probe zur Bestimmung
der Milchinhaltsstoffe gezogen. Im
Jahr 1996, ein Jahr vor der Einführung
des LactoCorder, haben über 40.000
Betriebe mit rund 1,08 Mio. Kühen an
der MLP teilgenommen. Dazu waren
3.800 Probenehmer im Einsatz.
Die Verantwortlichen im LKV woll-
ten den Mitgliedsbetrieben die enor-
me Gebührenerhebung, die steigen-
de Personalkosten und rückläufige
staatliche Unterstützung mit sich
bringen würden, nicht zumuten. Die
flächendeckende Einführung alter-
nativer und günstigerer Prüfmetho-
den, bei denen alternierend nur eine
Melkzeit beprobt wurde, bzw. bei der
das Probemelken durch betriebsei-
genes Personal durchgeführt wurde,
wurde zunächst abgelehnt. Es blieb
also nur die Flucht nach vorne. Das
hieß Umstellung auf moderne Tech-
nik und nur teilweise Umstellung
auf alternative Prüfmethoden.
Bis der LactoCorder serienmäßig auf
den bayerischen Betrieben eingesetzt
werden konnte, vergingen allerdings
noch einige Jahre. Die Technik muss-
te optimiert, das Verfahren interna-
tional anerkannt werden. Zusätzlich
mussten schrittweise LOP, Probeneh-
mer und Landwirte geschult werden.
Das LKV-Personal musste lernen,
den LactoCorder zu bedienen. Der
Umgang mit der Software zur Da-
tenbereitstellung und Auswertung
der Ergebnisse musste sitzen, bevor
es losging. Als es endlich soweit war,
hat sich der Alltag des LKV-Personals
radikal verändert. Mit dem Einsatz
des innovativen Gerätes konnte nach
und nach auf die Einstellung neuer
Probenehmer verzichtet werden. So
war eine Senkung der Personalkos-
ten möglich.
Der LactoCorder kann mehr
Mit der Einführung des LactoCor-
ders wurden noch weitere Ziele
verfolgt. Untersuchungen aus dem
Forschungszentrum für Milch und
Lebensmittel Weihenstephan hatten
gezeigt, dass mit dem LactoCorder
auch zuverlässige Milchflusskurven
erstellt werden können. Die Informa-
tionen aus dem Gerät sollten deshalb
auch als Grundlage zur Beratung
in Fragen rund um Melkarbeit und
Melktechnik zum Einsatz kommen.
Darüber hinaus konnten endlich für
Nachkommenprüfung und Bullen-
mütter ohne zusätzlichen Aufwand
Melkbarkeitsdaten erhoben werden.
Leistungsdaten und Probenzuord-
nung wurden automatisch auf einen
Datenträger aufgezeichnet. Damit
konnte die Gefahr von Eingabefeh-
lern reduziert werden.
Weltweit hat kaum ein Land mehr LactoCorder im Einsatz als Bayern.
Foto
: © T. B
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LKV JOURNAL 3 | 2018 23
MILCHERZEUGUNG
So ebnete der LactoCorder in Bay-
ern auch den Weg zur B-Methode,
bei der der Landwirt oder betriebs-
eigenes Personal die Probenahme
erledigen. Korndörfer und seine An-
sprechpartner in Landwirtschafts-
ministerium und Zuchtverbänden
waren sich einig, dass die B-Methode
nur dann in Bayern eingeführt wür-
de, wenn sie möglichst sicher wäre.
Den Entscheidungsträgern ging es
dabei weniger um Manipulation als
vielmehr um Ablesefehler und Zah-
lendreher bei der Erfassung.
Die LactoCorder-Werkstatt
Ohne Zweifel, der LactoCorder war
eine technische Innovation. Aber
Sie kennen das von Handy, PC oder
Fernseher, es geht immer noch ein
bisschen besser. So wurde im Laufe
der Jahre viel am LactoCorder her-
umgeschraubt und getüftelt. Ab Ja-
nuar 2000 wurden bereits 60% aller
Betriebe mit dem LactoCorder ge-
prüft. Täglich waren mehr als 8.000
Geräte im Einsatz. Schäden und
Ausfälle waren unvermeidbar und
verlangten nach Reparatur, Opti-
mierung und Instanthaltung.
Dazu wurde im Jahr 2000 die Lac-
toCorder-Werkstatt aufgebaut. Die
Garantie bei der schweizerischen
Herstellerfirma lief aus und die
Zahl der Reparaturen nahm stetig
zu, einfach weil immer mehr Geräte
immer häufiger im Einsatz waren.
Theo Papp, Leiter der Werkstatt,
schätzt, dass er und seine Kollegen
mittlerweile 60.000 Reparaturen
durchgeführt haben. Das ist nicht
immer leicht, weil häufig nur un-
zureichend beschrieben wird, was
dem Gerät fehlt bzw. was mit dem
Gerät passiert ist.
Stetige Weiterentwicklung
Mittlerweile sind rund 7.100 Lacto-
Corder im Umlauf. Auch wenn heute
noch Geräte aus der Einführungszeit
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Auch bei Ziegen wird die MLP mit dem LactoCorder durchgeführt.
24 LKV JOURNAL 3 | 2018
MILCHERZEUGUNG
im Einsatz sind, brauchen Sie keine
Angst haben, dass Ihre Daten mit
veralteter Technik erfasst werden.
Über die Jahre haben die Tüftler aus
der LactoCorder-Werkstatt gemein-
sam mit den LOP aber auch mit der
Herstellerfirma in der Schweiz viele
Teile und Funktionen optimiert.
Der Lebenslauf eines jeden Lacto-
Corder wird akribisch dokumentiert.
Jedes Gerät ist mit einer Seriennum-
mer versehen. Diese Nummer steht
auf dem hinteren Teil des LactoCor-
ders und ist mittlerweile das einzige
Teil am Gerät, das noch nicht überar-
beitet wurde. „Der LactoCorder war
nie so gut wie heute“, ist sich Papp
sicher.
Viele Optimierungen zielten dar-
auf hin, den LactoCorder stabiler zu
machen. Im Stall ist es unvermeid-
bar, dass ein LactoCorder auch mal
abstürzt oder einen Schlag abbe-
kommt. Die Robustheit der Mate-
rialien verhindert den Verlust von
Daten und hohe Reparaturkosten.
Dazu wurde als erstes das harte
Material des Griffes durch elasti-
sches Zweikomponentengummi er-
setzt. Der Aufprall beim Sturz wird
abgefedert. Auch bei Display und
Tastatur kamen im Laufe der Zeit
weniger empfindliche Materialien
zum Einsatz. Andere Verbesserun-
gen sorgten dafür, dass das Gerät
leichter und sicherer zu reinigen
war. Dazu wurden Hebel verändert,
Dichtungen überarbeitet und das
Sieb aus Kunststoff durch eines aus
Edelstahl ersetzt.
Aufmerksamer Umgang mit dem Gerät
Papp ruft Landwirte, LOP und Pro-
benehmer dazu auf, alles so genau
wie möglich zu dokumentieren.
Defekte LactoCorder, die zur Werk-
statt geschickt werden, sollten mit
einem ausführlichen ausgefüllten
Begleitschein eingesendet werden.
Hinweise auf dem Gehäuse sollten
ausschließlich mit Bleistift geschrie-
ben werden und nähere Informatio-
nen als das Wort „defekt“ beinhalten.
Hinweise auf dem Gehäuse sollten
keinesfalls mit wasserfestem Stift
geschrieben werden. Die lassen sich
nur schwer wieder entfernen und
sorgen so nach der Reparatur für
Verwirrung.
Die sichere und unkomplizierte Da-
tenerfassung und Datenauswertung
hat im Rahmen der MLP oberste Pri-
orität. Gemeinsam können Landwir-
te, Probenehmer, LOP und die Tech-
niker aus der Werkstatt dieses Ziel
sicherstellen.
Sonja Hartwig-Kuhn
„Ich vermeide Schäden“– Vergessen Sie nicht, die Schutzhaube aufzusetzen.Stetiger Wandel – die Teile des LactoCorder wurden ständig optimiert.
LKV JOURNAL 3 | 2018 25
MILCHERZEUGUNG
ProFee – Wissenschaft zum MitmachenEin lauer Sommerabend klingt aus. Rund 15 Landwirte und ein LKV-Berater sitzen auf der Terrasse eines Berufskollegen und diskutieren die Ergebnisse ihrer Futter-untersuchungen. Sie alle wollen herausfinden, wie noch nachhaltigere Milcherzeu-gung mit regionalen bzw. europäischen Eiweißfuttermitteln funktionieren kann und welche Auswirkungen dies auf ihre Betriebe hat.
Initiiert wurde das Projekt Pro-
Fee (ProteinFeed; englisch für
Eiweißfütterung) von der Mol-
kerei Danone und deren Nachhal-
tigkeitsfonds (Danone Ecosystem
Fund). Gemeinsam mit Landwirten
und Wissenschaftlern von der Bay-
erischen Landesanstalt für Land-
wirtschaft (LfL) und der Universität
Wageningen (Niederlande) ist das
Ziel, langfristig Empfehlungen zur
nachhaltigen Eiweißfütterung für
alle Milcherzeuger abzuleiten.
Ziel: Eiweißversorgung von der eigenen Fläche
Aktuell gestalten 30 Danone-Liefe-
ranten das auf drei Jahre ausgelegte
Projekt aktiv mit. Gemeinsam mit
den beiden LKV-Fütterungsberatern
Georg Baumann und Matthias Man-
ger arbeiten sie daran, die Eiweißpro-
duktion auf den eigenen Flächen zu
optimieren. Ein weiteres Ziel ist die
Auf Wunsch der Projektteilnehmer wird auch der Soja-Anbau diskutiert. Ausschnitt eines staatlichen Sortenversuchs zur Standorteignung
Foto
: ©
Danone
26 LKV JOURNAL 3 | 2018
MILCHERZEUGUNG
nährstoffeffiziente Eiweißversorgung
der Tiere. Zudem wollen Landwirte
und Berater auch durch intensive Be-
mühungen um Nutzungsdauer und
Tiergesundheit Nährstoffverluste re-
duzieren. All das hat Auswirkung auf
die Ökologie und Wirtschaftlichkeit
der Betriebe. Weniger Futterimporte
aus Übersee und gesündere Kühe tra-
gen auch zu einem positiveren Image
der Tierhaltung in der Gesellschaft
bei und stärken die Autonomie der
Betriebe gegenüber schwankenden
Zukaufsfuttermittelpreisen.
Teilnehmer gestalten das Projekt
Die Projektteilnehmer wollen natür-
lich über die Erkenntnisse aus dem
eigenen Betrieb hinaus auch von-
einander lernen. Das ist auch Ziel
der Projektleitung. Die Danone-Pro-
jektkoordinatorin Barbara Göschl
Die ProFee-Teilnehmer diskutieren anhand eines Meisterversuchs, mit welchen Nachsaatmethoden das Grünland optimiert werden kann.
Ziele der ProjektteilnehmerSchwerpunkt Ziele
Futterbau
- Grünlandverbesserung durch Nachsaat und angepasste Düngung
- Optimierung des Schnittzeitpunkts- Vermeidung von Silierverlusten durch Häck-
seln, Sandwichsilagen und bessere Abdichtung- Eigener Anbau von eiweißreichen Futtermit-
teln wie Soja, Luzerne und Kleegras
Fütterung
- Erhöhung der Grundfutterleistung- Bedarfsgerechte Fütterung für die verschiede-
nen Laktationsabschnitte- Leistungsgruppen- Zusätzliche Kraftfuttermischungen- Vermeidung von Luxuskonsum, insbesondere
von Kalbinnen und Altmelkern
Jungvieh- aufzucht
- Reduktion der Jungviehaufzucht durch Besa- mung mit Fleischrassebullen oder Vermarktung
- Senkung des Erstkalbealters
Tiermanagement
- Optimierung der Fruchtbarkeit- Erhöhung des Kuhkomforts und der Tierge-
sundheit- Erhöhung der Lebenstagsleistung
Foto
: © D
anone
LKV JOURNAL 3 | 2018 27
MILCHERZEUGUNG
betont: „Die Landwirte sollen das
Projekt unbedingt mitgestalten und
zur gemeinsamen Projektentwick-
lung beitragen. Wir freuen uns über
jeden Vorschlag! Dadurch können
auch gute Praktiken und Wissen
geteilt werden“. Das tun die moti-
vierten Landwirte auch. Bei Feldta-
gen, Vortragsveranstaltungen und
gemeinsamen Diskussionsrunden
tauschen sie sich zu Themen wie
Nachsaat und Düngung, Luzerne-
und Sojaanbau aus.
Im Rahmen von Betriebsbesuchen
diskutieren Landwirt und Bera-
ter die Entwicklungen auf den Be-
trieben. Dabei können die Projekt-
teilnehmer aber nicht nur auf ihr
Bauchgefühl vertrauen. Es werden
MLP-Ergebnisse und Futteruntersu-
chungen herangezogen, um die Ent-
wicklungen messbar zu machen.
Messbare Ziele
Jeder Landwirt im Projekt hat ge-
meinsam mit seinem Berater einen
Aktionsplan mit drei messbaren Zie-
len formuliert. Dabei haben sich die
Maßnahmenschwerpunkte Futteran-
bau, Fütterung, Jungviehaufzucht und
Tiermanagement herauskristallisiert.
Die Tabelle auf Seite 26 gibt einen
Überblick über die konkreten Ziele.
Die Wirtschaftlichkeit im Blick
Natürlich wollen die Landwirte
auch wissen, was ihnen die Maß-
nahmen finanziell bringen. Dazu
haben Sophia Martin (LKV Bayern)
und Dr. Gerhard Dorfner (LfL) im
vergangenen Jahr Betriebszweigaus-
wertungen mit den teilnehmenden
Betrieben durchgeführt. Die Aus-
wertungen und Ergebnisse wurden
anonymisiert und im Anschluss
gruppenintern diskutiert. Die vielen
Gestaltungsmöglichkeiten motivie-
ren die teilnehmenden Landwirte.
Die Zusammenarbeit mit der Bay-
erischen Landesanstalt für Land-
wirtschaft und der Universität Wa-
geningen eröffnet die Möglichkeit,
neue Ideen und Erkenntnisse an die
regionalen Bedürfnisse anzupassen
und im Projekt zu verwenden. Sie
werden sich dazu mit den Schwer-
punkten und Zielen der Landwirte
beschäftigen.
Erfahrungen aus der Praxis für die Praxis
Damit ProFee nicht nur den 30 Teil-
nehmern weiterhilft, werden die In-
formationen der Projektbetriebe ano-
nym ausgewertet und die Ergebnisse
aufbereitet. Dazu werden die Kenn-
zahlen der Projektteilnehmer von
Wissenschaftlern von LfL und der
Universität Wageningen untersucht.
Die Projektkoordinatorinnen Anna
Embacher vom LKV und Barbara
Göschl von Danone freuen sich über
das Interesse der Teilnehmer. Der
ganzheitliche Ansatz berücksichtigt
ökologische, ökonomische und sozi-
ale Aspekte. Den Teilnehmern gefällt
die Idee, gleichzeitig etwas für die
Umwelt zu tun, Kosten einzusparen
und die Arbeitswirtschaft zu opti-
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28 LKV JOURNAL 3 | 2018
Einfach mal ausprobierenDie Zusammenarbeit mit einem LKV-Fütterungsberater ist für viele Betriebe selbst-verständlich. Der Fütterungsexperte ist ein willkommener Partner, der den Landwirt bei der Rationsgestaltung unterstützt, mit Neuigkeiten aus der Branche versorgt und vor Betriebsblindheit bewahrt. Andere Beratungsangebote werden häufig als interes-sant erkannt, aber dann doch auf die „Könnte-man-mal-machen“-Bank geschoben. Mit Gutscheinaktionen motivieren immer mehr Molkereien Betriebsleiter dazu, den nächsten Schritt zu machen. So war es auch bei Benno Krämer aus Söchtenau. Der Landwirt ist froh, endlich auch Haltungs- und Melkberatung ausprobiert zu haben.
BERATUNG
LKV JOURNAL 3 | 2018 29
BERATUNG
I ch bin ja jemand, der alles erst
einmal aus der Ferne betrach-
tet und Entscheidungen nicht
überstürzt“, beschreibt sich Landwirt
Benno Krämer. Er ist aber bei wei-
tem niemand, der die Dinge belässt
wie sie sind, weil es ja immer schon
so war. Für gute und bewährte Ideen
ist Krämer offen. Manchmal braucht
er aber, wie jeder andere auch, einen
kleinen Schubser, um ins Handeln
zu kommen. So war das auch mit der
LKV-Melk- und Haltungsberatung.
Lohnt sich das für uns?
Krämer und seine Frau bewirtschaf-
ten einen Betrieb mit 60 Kühen.
Der ehemalige Anbindestall wurde
1998/99 zum Liegeboxenlaufstall um-
gebaut. Frischmelker, Trockensteher
und kranke Kühe werden weiterhin
angebunden. Die Hofnachfolge ist si-
chergestellt. Bis zur Übernahme wer-
den allerdings noch einige Jahre ver-
gehen. Bis dahin wollen Krämer und
seine Frau in Absprache mit ihrem
Sohn zwar dafür sorgen, dass es ih-
ren Kühen gut geht, aber keine gro-
ßen Veränderungen durchführen.
Die Entscheidungen für die Zukunft
soll der Junior zu gegebener Zeit sel-
ber treffen. Aus diesem Grund hatte
das Betriebsleiterpaar erst einmal
Zweifel, ob es überhaupt etwas brin-
ge, Geld für Melk- und Haltungsbe-
ratung auszugeben.
Als die Molkerei Bergader Privatkä-
serei dann aber Gutscheine für die
LKV Melk- und Haltungsberatung
verschickte, hat das Betriebsleiter-
paar noch einmal überlegt. Krämers
merkten schnell, sie hätten sich kei-
ne Sorgen machen brauchen. LKV-
Melk- und Haltungsberater Georg
Sachsenhammer und seine Kollegen
haben sich darauf spezialisiert, be-
triebsindividuelle und umsetzbare
Lösungen zu entwickeln. Der Berater
weiß, auch kleine und kostengüns-
tige Maßnahmen können enorme
Verbesserung für Tiere und Men-
schen bewirken. Dabei ist es ganz
egal, ob es sich um einen neuen oder
alten Stall handelt, ob der Betrieb im
Haupt- oder Nebenerwerb bewirt-
schaftet wird.
Genau hinschauen
Sachsenhammer ist ein Mann mit
Blick fürs Detail. Im Stall gibt es ver-
schiedene Funktionsbereiche. Der
Berater nimmt gemeinsam mit dem
Landwirt jeden einzelnen unter die
Lupe. Im ersten Schritt beobachten
Berater und Tierhalter die Kühe.
Wie viele Tiere stehen oder liegen,
wie viele fressen oder kauen wie-
der. Das Verhalten der Tiere gibt ers-
ten Aufschluss über Luft und Licht,
aber auch über die Beschaffenheit
von Lauf- und Liegeflächen. Körper
und Haarkleid der Kühe sind weitere
wichtige Indikatoren.
Karpal- und Sprunggelenke weisen
auf die Qualität der Liegebuchten
hin. Sind die Gelenke dick oder fehlen
die Haare, muss nachgebessert wer-
den. Zeigen die Kühe kahle Stellen
an Schultern oder Rücken oder ent-
decken Landwirt und Berater blan-
ke Metallgegenstände in der Stall-
einrichtung, gibt es Druck- bzw. Rei-
bungspunkte.
Sachsenhammer und Krämer be-
schließen, die Gummimatten in den
Hochboxen zu wechseln. Die Liege-
boxen werden von jetzt an mit Stroh-
krümelmehl und Kalk eingestreut.
Außerdem bestellt Krämer nach der
Beratung ein Unternehmen, dass die
Spalten aufraut.
Alles für die optimale Futteraufnahme
Es geht weiter mit Futtertisch und
Fressgitter. Das Fressgitter sollte
eine Breite von 21-24 cm haben. Beim
Fressen will die Kuh nicht von un-
angenehmen Gerüchen belästigt
Aufgeraute Spalten für eine höhere Trittsicherheit
30 LKV JOURNAL 3 | 2018
BERATUNG
werden und sie mag es auch nicht,
über rauen Untergrund zu lecken.
Durch Futter, Kühe und Futtervor-
lage wird das Material des Futterti-
sches abgenutzt. Das beeinträchtigt
nicht nur die Futteraufnahme, son-
dern erschwert dem Betriebsperso-
nal, auch das Futter anzuschieben
und den Futtertisch zu reinigen. Für
das eigene Wohl und das Wohl sei-
ner Kühe hat Krämer eine Edelstahl-
platte auf dem Futtertisch befestigt.
Der Landwirt kann diese Maßnahme
jedem seiner Berufskollegen nur emp-
fehlen. Edelstahlplatten sind einfach
eingesetzt, robust und pflegeleicht. Die
Kühe müssen beim Einsetzen nicht
vom Futtertisch ferngehalten wer-
den wie bei einer Beschichtung. Das
ist insbesondere auch für die Kühe in
Anbindung relevant. Im Winter kön-
nen die Platten sehr glatt werden, aber
das ist bei einer Harzbeschichtung ge-
nauso. Die Kosten je 1 x 2 m Platte la-
gen bei rund 90 €. Eine lohnende, weil
beständige Investition, findet Krämer.
Arbeitserleichterung und angenehme Futteraufnahme durch eine Edelstahlplatte auf dem Futtertisch
Das Recken nach dem Leckstein regt den Speichelfluss an.
LKV JOURNAL 3 | 2018 31
BERATUNG
Neben der Futtervorlage haben auch
andere Faktoren Einfluss auf Nähr-
stoffaufnahme und Stoffwechsel. Um
den Speichelfluss der Kühe anzure-
gen, hat Krämer einen Leckstein so
angebracht, dass die Kühe sich da-
nach recken müssen. Beim Positionie-
ren hat der Landwirt beachtet, dass
die leckende Kuh einer anderen nicht
den Weg versperrt. Der Leckstein ist
gleichzeitig auch Beschäftigungsma-
terial für die Kühe, weil er beweglich
ist. Das wird sehr gut angenommen.
Wasserversorgung
Die Wasserversorgung wird über
mehrere Tränken sichergestellt. Be-
sonders wichtig ist für Krämer der
Wassertrog im Melkstand. Auch
wenn während des Melkens nicht
jedes Tier Wasser aufnimmt, wird
die Tränke von außen sehr gut ange-
nommen. Die Reinigung kann leicht
beim Melkstandreinigen miterledigt
werden. Eine weitere Besonderheit
im Krämerschen Melkstand ist die
Gummimatte auf der Lauffläche.
Die hatte Krämer schon vor der Be-
ratung. So konnte auch der Landwirt
dem Berater neue Anregungen mit
auf dem Weg geben.
Luft und Licht
Luft und Licht sind weitere wichtige
Faktoren für Gesundheit und Wohl-
befinden der Tiere. Beides kann mit
wenigen Handgriffen verbessert wer-
den. Offene Fenster und Tore sorgen,
so lange es nicht friert, für frische
Luft und mehr Helligkeit im Stall. Zu-
sätzlich bewegen Ventilatoren die Luft
und sorgen für Abkühlung bei hohen
Temperaturen. Krämer plant weitere
Ventilatoren in schräger Position im
Liege- und Fressbereich anzubringen.
So kann Frischluft optimal im Stall
verteilt werden, ohne dass Zug ent-
steht.
Mit dem Luxometer misst Sachsen-
hammer die Lichtverhältnisse. Der
Sollwert liegt bei 200 Lux. Licht ist
nicht nur wichtig, damit Mensch
und Tier wissen, wann Tag und wann
Nacht ist. Licht hat auch Einfluss auf
Wachstum, Fruchtbarkeit und Leis-
tung der Tiere. Licht spielt eine Rolle
bei der Bildung und Aktivierung der
Vitamine A und D. Vitamin D steuert
den Calcium-Phosphor-Stoffwechsel
und beeinflusst Leistung, Fruchtbar-
keit und Immunsystem. Vitamin A
ist wichtig für Aufbau und Funktion
von Haut, Schleimhäuten und Stoff-
wechsel. Sachsenhammer weiß, dass
die Abwehrfunktion der Schleim-
häute aktiver ist bei ausreichend
Licht. Beispielsweise leiden Kälber
in dunklen Ställen häufiger unter
schweren und anhaltenden Durch-
fällen als Kälber, die hell stehen.
Schließlich ist Licht auch grundle-
gend für eine gute Tierbeobachtung.
Auch die Anbindehaltung kann verbessert werden
Krämer und Sachsenhammer haben
sich auch die Tierplätze mit Anbin-
Eine Gummimatte im Melkstand – Der Berater nimmt Ideen vom Landwirt mit.
32 LKV JOURNAL 3 | 2018
BERATUNG
dehaltung genau angeschaut. Im-
merhin werden hier sehr sensible
Tiergruppen gehalten. Landwirt und
Berater haben die Standlänge ausge-
messen und den Wasserdurchfluss
bestimmt. Die Länge des Standes
muss gewährleisten, dass Kühe mit
allen vier Füßen bequem darauf ste-
hen können. Der Wasserdurchfluss
soll bei 10 Liter pro Minute liegen.
Nach der Beratung hat Krämer die
Tränkebecken ausgewechselt, die
Tiere nehmen es gut an.
Um den Luftzug aus dem Gitterrost
darzustellen, bläst Sachsenhammer
Nebel hinein. Hier droht gerade
im Winter Auskühlung und hohe
Keimbelastung durch Emissionen,
das begünstigt Eutererkrankun-
gen. Saschsenhammers Tipp für
zu kurze Stände: Einfach mit einer
Edelstallplatte und darüber einer
Gummimatte die Fläche verlängern.
Dann noch etwas Einstreu darauf
geben.
Die Melkanlage auf Vordermann bringen
Im Rahmen der Melkberatung ha-
ben Krämer und Sachsenhammer die
Melktechnik gecheckt und die gesam-
te Melkanlage überprüft. Krämer hat-
te nie Probleme mit Zellzahlen, es hat
sich aber trotzdem gelohnt, die Tech-
nik unter die Lupe zu nehmen. Dabei
kam heraus, dass die Pulsatoren nicht
mehr richtig arbeiteten. Nachdem
die alten Dichtungen ausgewechselt
wurden, hat alles wieder einwandfrei
funktioniert. Krämer hat bereits nach
kurzer Zeit den Eindruck, dass der
Melkvorgang zügiger wurde.
Nach der Technik haben sich Land-
wirt und Berater die Kennzahlen aus
der MLP genauer angeschaut. Die
Entwicklung von Milchleistung und
Zellzahlen zeigen, ob der Betrieb bei-
spielsweise beim Trockenstellen oder
der Liegeboxenhygiene noch etwas
optimieren kann. Natürlich wird
auch die Melkarbeit ausführlich ana-
lysiert. Der Berater hat immer gute
Tipps parat, mit welchen Tricks Sie
noch mehr Spaß am Melken haben
werden. Krämer gibt zu, dass man ge-
rade bei Routinearbeiten über die Jah-
re etwas unaufmerksam gegenüber
Details werden kann. Der Melkbera-
ter aber sieht und hört selbst kleine
Abweichungen bei Melktechnik und
Melkroutine.
Zum Wohl von Tier und Mensch
Gemeinsam erarbeiten Landwirt und
Berater verschiedene Maßnahmen, die
dem Wohl der Kühe dienen. Dabei ver-
gessen die beiden nicht, die Arbeits-
wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit
im Auge zu behalten. Kaum einer ver-
wirklich eine Maßnahme, wenn sie
für ihn selbst sehr unbequem ist.
Sachsenhammer empfiehlt Betriebs-
leitern, die vor Um- oder Neubau ste-
Krämer und Sachsenhammer messen die Standfläche im Anbindebereich.
LKV JOURNAL 3 | 2018 33
BERATUNG
hen, vorab einen Haltungsberater zu
konsultieren. Werden Kuhkomfort
und Aspekte der Arbeitswirtschaft-
lichkeit schon vor Baubeginn ein-
geplant, muss hinterher nicht mehr
ausgebessert werden oder schlim-
mer noch mit den Baufehlern gelebt
werden.
Es hat sich gelohnt
Krämer ist froh, dass er das Bera-
tungsangebot endlich in Anspruch
genommen hat. „Es ist wirklich viel
wert, wenn ein Fremder einen Blick
auf Kühe, Stall und Melken wirft.“
Dem Landwirt hat besonders gefal-
len, dass er auch mit überschauba-
rem Aufwand viel für seine Kühe tun
konnte. Die Verbesserungsvorschläge,
die Landwirt und Berater ausgearbei-
tet haben, passen genau zum Betrieb.
Sachsenhammer betont, dass bei je-
der Beratung individuelle Lösungen
entwickelt werden. Der Melk- und
Haltungsberater ist sich bewusst, was
ausschlaggebend für die erfolgreiche
Umsetzung von mehr Tierwohl ist:
Die Lösungsansätze müssen gemein-
sam erarbeitet werden. Die Schrit-
te zur Optimierung dürfen nicht
zu aufwändig und kostspielig sein.
Schließlich sollte eine Veränderung
nicht nur dem Tier dienen, sondern
auch dem Betriebspersonal den All-
tag erleichtern. Zur Erinnerung an
die geplanten Maßnahmen bekommt
der Landwirt nach der Beratung ein
ausführliches Protokoll.
Bei Fragen wenden Sie sich an To-
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34 LKV JOURNAL 3 | 2018
BERATUNG
Eine Sächsin mit bayerischen Wurzeln
Corinna Hühnleins Eltern hatten
einen Milchviehberteib in Kulm-
bach. Als um sie herum immer
mehr Flächen zu Bauland wurden,
Managementpraktikum beim LKV BayernPraktikantin Corinna Hühnlein weiß genau, was sie vom Agrarstudium will: Eine gute Kombination aus Wissenschaft und Praxis. Deshalb hat sie sich nach ihrem dualen Studium in Sachsen für den Master Agrarmanagement in Weihenstephan entschieden. Zum Masterstudium gehört ein Managementpraktikum, dass die junge Sächsin beim LKV Bayern absolvierte.
haben sie sich dazu entschieden,
mit ihren Kühen nach Sachsen um-
zuziehen. Mittlerweile stehen auf
dem Betrieb Hühnlein 120 Fleck-
viehkühe, die von zwei AMS gemol-
ken werden. Hühnleins Kühe sind
in Sachsen wahre Exoten. Drumher-
um gibt es ausschließlich Holstein-
kühe.
Für die Landwirtstochter war schnell
klar, dass sie Landwirtschaft studie-
ren würde. Fürs erste entschied sie
sich zu einem dualen Studium an der
Foto
: © H
ühnle
in
LKV JOURNAL 3 | 2018 35
BERATUNG
Berufsakademie Sachsen. Nach drei
Jahren hatte sie dort ihren Bachelor
abgeschlossen. In diesem Zeitraum
wechselte die Studentin alle drei Mo-
nate zwischen Praxisteil auf einem
Gemischtbetrieb in Sachsen und dem
Hörsaal. Auf dem Praxisbetrieb wer-
den Marktfrucht- und Futteranbau
betrieben. Außerdem wird Hopfen
angebaut und eine Milchviehherde
mit rund 1.500 Kühen gehalten.
Agrarmanagement in Weihenstephan
Hühnlein hat sich die verschiedenen
Betriebszweige angesehen und steht
auch nach dem Studium in engem
Kontakt mit dem Betrieb. Aktuell be-
legt sie den Masterstudiengang Ag-
rarmanagement an der Hochschule
Weihenstephan-Triesdorf und der TU
München. Der Betrieb in Sachsen un-
terstützt die Studentin bei ihrem zwei-
jährigen Studium in Bayern weiterhin
finanziell. Im Gegenzug hat sie sich
dazu verpflichtet, nach Abschluss des
Masters für mindestens fünf Jahre auf
den sächsischen Betrieb zurückzukeh-
ren. Hühnlein ist zufrieden mit dieser
Abmachung. „Die Arbeit hat mir im-
mer Spaß gemacht und ich habe nach
dem Studium sicher einen Arbeits-
platz.“ Mit dieser Sicherheit können
das nur wenige ihrer Kommilitonen
und Kommilitoninnen behaupten.
Leichte Entscheidung – Praktikum oder Hörsaal?
Der Studiengang ermöglicht, dass
zwei Module durch ein Management-
praktikum ersetzt werden können.
Für die praxisorientierte Studentin
war klar, dass sie das machen würde.
Auf Empfehlung eines Professors be-
warb sie sich beim LKV Bayern und
wurde genommen. Zum Praktikum
gehören ein Bericht von rund 20 Sei-
ten und ein Vortrag mit anschließen-
dem Kolloquium. Es musste also ein
Projekt her. Das bekam Hühnlein
in der Abteilung Beratung. Die Stu-
dentin arbeitete eine Checkliste zum
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36 LKV JOURNAL 3 | 2018
BERATUNG
Thema Kälberaufzucht aus. Diese
Liste soll im Anschluss den LKV-Be-
ratern als eine Art Gedächtnisstütze
an die Hand gegeben werden.
Beim Erstellen der Checkliste hat
Hühnlein viel Unterstützung von
den LKV-Fütterungsberatern er-
halten. Sie war häufig mit auf den
Betrieben zur Beratung. Besonders
dankbar ist die junge Frau dem Be-
rater Thomas Folger, mit dem sie bei
ihrem Projekt eng zusammengear-
beitet hat. Gemeinsam erarbeiteten
Berater und Praktikantin eine Art
Fragebogen, der abklopft, wie es im
Betrieb um die verschiedenen Berei-
che der Kälberaufzucht steht.
Checkliste Kälberaufzucht
Zunächst wird der erste Eindruck der
Kälber beurteilt. Sind die Jungtiere
sauber und gesund oder zeigen sie
auffällige Verhaltensweisen. Es ist be-
sonders wichtig, das zuständige Perso-
nal in die Beratung zu integrieren. Der
Berater muss also abklären, wer sich
um die Kälber kümmert. Nur im Ge-
spräch mit den verantwortlichen Leu-
ten kann auch detailliert besprochen
werden, wie Erstversorgung nach der
Geburt, Tränk- und Fütterungsma-
nagement organisiert werden.
Die Haltung der Kälber ist der nächste
große Themenkomplex. Temperatur
und Feuchtigkeit, Luft und Licht – wie
steht es um das Klima in der Kälber-
unterkunft? Diese Betrachtungen
müssen natürlich für die verschiede-
nen Haltungssysteme und Altersklas-
sen getrennt voneinander berücksich-
tigt werden. Schließlich sind Fragen
rund um das Gesundheitsmanage-
ment wichtig. Verschiedene Faktoren,
die auf das Immunsystem der Kälber
einwirken können, werden in der
Liste aufgeführt. Außerdem bein-
haltet die Liste Tipps zur Früherken-
nung von Krankheiten. Die beiden
häufigsten Gesundheitsprobleme im
Kälberstall sind Durchfall- und Atem-
wegserkrankungen. Ziel der Check-
liste ist es, den Berater möglichst
umfassend an Ursachen, Vorbeuge-
maßnahmen und Reaktionsmöglich-
keiten im Krankheitsfall zu erinnern.
So geht es weiter
Hühnlein hofft, dass ihre Liste eine
nützliche Unterstützung für die Be-
rater wird. Das Praktikum beim LKV
hat ihr großen Spaß bereitet, sie hat
viele interessante und lehrreiche Er-
fahrungen gemacht und mit netten
und motivierten Leuten zusammen
gearbeitet. Nach dem Praktikum geht
es für die Studentin gleich weiter
mit der Masterarbeit. In der Arbeit
will Hühnlein untersuchen, welche
Gründe Milcherzeuger dazu bewegen,
sich Erzeugergemeinschaften anzu-
schließen. Im Herbst will die zielstre-
bige Studentin dann das Studium ab-
schließen. Nach einer Auslandsreise
geht es dann zurück nach Sachsen.
Sonja Hartwig-Kuhn
Praktikantenbetreuung aus Sicht des LKV-Fütterungsberaters Thomas Folger
Im Praktikum werden Theorie und Praxis miteinander verknüpft. Gerade
wenn die Studenten später mit Landwirten zusammenarbeiten, ist das eine
unersetzliche Erfahrung. In der Beratung geht die reine Theorie häufig an den
praktischen Bedürfnissen vorbei. Ein Berater muss auch wissen und vermit-
teln können, wie seine Empfehlungen praktisch umgesetzt werden können.
Die Praktikanten haben Freude an der Unterbrechung vom Alltag an Uni oder
FH. Im Praktikum nutzen die jungen Leute alle Sinne, um Informationen
aufzunehmen. Die Praktikanten bestätigen mir regelmäßig, dass Dinge, die so
erlernt werden, einfach besser hängen bleiben.
Nicht nur der Praktikant profitiert, es ist ein Geben und Nehmen. Gute und wissbegierige Praktikanten sind uns
immer willkommen. Die Studenten stellen natürlich ganz andere Fragen als die Landwirte. Das sorgt für Ab-
wechslung und lässt uns die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten.
Thomas Folger Foto: © Folger
Wer ist zuständig für die Kälber? Wie steht es um die Haltungsbedingungen und die Versorgung der Kleinen? Corinna Hühnleins Checkliste beleuchtet alle Bereiche der Kälber-haltung.
LKV JOURNAL 3 | 2018 37
FLEISCHERZEUGUNG
Sauer macht lustig – Fermentiertes SchweinefutterIm Messbecher schwimmt eine sämige hellbraune Suppe mit schwarzen Punkten. Sie riecht und schmeckt säuerlich, erinnert an Sauerteig zum Brot backen. „Die Schweine mögen diesen sauren Geschmack“, betont der junge Robert Lorenz. Im Becher schwimmt fermentiertes Schweinefutter.
38 LKV JOURNAL 3 | 2018
FLEISCHERZEUGUNG
F ermentierte Lebens- und Fut-
termittel sind nichts Neues.
Schon seit hunderten von
Jahren werden verderbliche Produkte
unter Luftabschluss und mit Hilfe von
Mikroorganismen haltbar gemacht,
denken Sie nur an Sauerkraut und
Joghurt. Auch für die Fütterung land-
wirtschaftlicher Nutztiere werden
Futtermittel wie Gras und Mais unter
Luftausschluss eingelagert. Noch re-
lativ neu ist die Fermentation von Ge-
treide und Eiweißkomponenten für
die Fütterung von Mastschweinen. Das
Verfahren verspricht Optimierung von
Futterhygiene und Darmflora. Beson-
ders interessant ist dieser Tage aber
die Entlastung der Nährstoffbilanz.
Familie Lorenz aus Griesbach bei Pas-
sau fermentiert seit zwei Jahren und
ist zufrieden mit den Resultaten.
Power Praktikum in NRW
Vor zwei Jahren hat sich Robert Lorenz
junior erfolgreich für das top agrar Po-
wer Praktikum beworben. Eine Woche
hat er auf dem Betrieb von Paul und
Dirk Breul in der Nähe von Münster
verbracht, viel erlebt und gelernt und
einige neue Ideen mit nach Hause
gebracht. Besonders interessant war
für den jungen Mann die hofeigene
Futterfermentation der Breuls. Die
Schweinemäster aus Nordrhein-West-
falen haben als einer der ersten Betrie-
be in Deutschland mit der Fermenta-
tion begonnen. Die Fütterungstechnik
auf dem Betrieb Lorenz musste drin-
gend erneuert werden und das Verfah-
ren Fermentation hatte das Interesse
der Niederbayern geweckt.
Schon vor dem Praktikum haben sich
Lorenz junior und senior Gedanken
darüber gemacht, wie sie die Futter-
kosten senken könnten. Im ersten
Schritt haben sie versucht, Sojaext-
raktionsschrot durch Rapsextrakti-
onsschrot zu ersetzen. Das hat den
knapp 2.000 Mastschweinen aber
leider gar nicht geschmeckt. Sobald
der Rapsanteil über 14% angehoben
wurde, gingen die Futteraufnahme
und damit auch die täglichen Zu-
nahmen durch die Bitterstoffe deut-
lich zurück. Auf heimische Eiweiß-
quellen wollten Lorenz‘ aber nicht
verzichten. Vater und Sohn gefiel
die Idee, weniger Futter aus Übersee
zu benötigen. Auf einer Vortragsver-
anstaltung hörten sie dann von der
Möglichkeit, das Futter zu fermen-
tieren. Der angenehm säuerliche Ge-
schmack überlagert Bitterstoffe. Die
höhere Schmackhaftigkeit fördert die
Futteraufnahme. Lorenz junior freute
sich deshalb ganz besonders auf die
Woche in Nordrhein-Westfalen.
Eine große Investition
Im Anschluss an das Praktikum zöger-
ten die Niederbayern nicht mehr lan-
ge und investierten in die Fermentati-
onstechnik. „Wir haben viel Lehrgeld
bezahlt, aber jetzt läuft es“, gibt der
junge Lorenz zu. Das Verfahren und
die anspruchsvolle Technik wollten
erst einmal kennengelernt werden.
Im November 2016 fiel der Startschuss.
Heute wird täglich im Batchverfahren
fermentiert. Das bedeutet, dass dem
Futtergemisch eine Starterkultur zu-
gegeben wird, statt auf wilde Fermen-
tation zu setzen. Durch die Fermenta-
tion werden stärkehaltige Futtermittel
quasi vorverdaut. Das steigert die Ver-
daulichkeit und die Verfügbarkeit von
Nährstoffen. Außerdem unterstützen
die hohe Futterhygiene und die posi-
tiven Keime Darmflora und Tierge-
sundheit.
Die Fermentation
Zur Fermentation werden zunächst
Weizen, Sonnenblumenextraktions-
schrot, Ackerbohnen und etwas So-
jaextraktionsschrot mit Wasser und
Milchsäurebakterien vermischt. Trotz
Fermentation verzichten Lorenz‘ wei-
Im Batchverfahren wird das Fermentationsgut mit gefriergetrockneten Milchsäurebakterien in Pulverform geimpft.
FLEISCHERZEUGUNG
LKV JOURNAL 3 | 2018
Seltener zu rühren hat sich aber
mit der Zeit bewährt, im Fermenta-
tionsprozess entstehen etwas weni-
ger Stoffwechselverluste. Zusätzlich
wird weniger Energie benötigt und
der Verschleiß der Maschinenteile
ist geringer.
Den Schweinen schmeckt’s
Das fertig fermentierte Futtergut
wird zurück in den Futtertank ge-
pumpt. Dort werden weitere Futter-
komponenten beigemischt und der
gesamte Futterbrei verteilt. Die Mi-
schung ist noch warm, wenn sie in
den Futtertrog gelangt. Das fördert
die Schmackhaftigkeit und führt
zu einer besseren Futterverwertung.
Bei der Rationsgestaltung unterstützt
der Ringberater Josef Eiblmeier die
Schweinemäster. Zunächst haben
Vater und Sohn sich auf einen Vertre-
ter einer Futtermittelfirma verlassen,
doch der Ringberater hatte einfach
das bessere Händchen bei der Rati-
onsgestaltung.
ter auf Raps. Die Trockensubstanz des
Gemischs liegt bei 20,3 %. Pro Tonne
Futtergemisch werden 500 g Pulver
von gefriergetrockneten Milchsäure-
bakterien zugesetzt. Gemischt wird
im Futtertank. Die Masse wird dann
in einen der beiden Fermentations-
behälter gepumpt und auf 39 °C er-
wärmt. Durch die Bakterienaktivität
steigt die Temperatur noch um 1-2 °C
an. Die Bakterien brauchen die Tem-
peraturen, um aktiv zu werden. Die
Software der Fermentationsanlage
steuert die Vorgänge automatisch und
passt Futtermenge und Verfahrensab-
lauf gegebenenfalls an.
Nach 12 Stunden müssen die Bakte-
rien den pH-Wert des Gemischs von
6 auf unter 4 reduzieren. Zu Beginn
des Fermentationsprozesses wird das
Futtergemisch im Abstand von einer
Stunde zweimal verrührt, dann ruht
es für 11 Stunden. Vor der Entnah-
me des Futters wird noch einmal
gerührt. Anfangs haben Lorenz‘ die
Fermenter häufiger rühren lassen.
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40 LKV JOURNAL 3 | 2018
FLEISCHERZEUGUNG
bleibt auch so, nachdem weitere Fut-
terkomponenten beigemengt wur-
den. Über das Computerprogramm
des Fermenters berechnet das Fütte-
rungssystem aus der Anzahl aufge-
stallter Schweine und der gemesse-
nen Futteraufnahme die benötigte
Menge Futter und wiegt und mischt
automatisch die benötigte Menge ab.
Für die Schweine ist das saure Fut-
tergemisch besonders schmackhaft,
das zeigt die Futteraufnahme. Beim
Magerfleischanteil kann der Betrieb
keinen Unterschied zu anderen Fütte-
rungssystemen erkennen. Die größte
Veränderung zeigt das Salmonel-
lenmonitoring der Landwirtschaft-
lichen Qualitätssicherung Bayern
GmbH (LQB). Seitdem das Futter fer-
mentiert wird, geht die Anzahl posi-
tiver Proben kontinuierlich zurück.
Der Betrieb konnte seinen Status von
Kategorie II auf I verbessern.
Es gibt einiges zu beachten
„Man braucht schon eine gewisse Af-
finität zur Technik und die Investiti-
onskosten sind nicht unerheblich“, gibt
Lorenz junior zu bedenken. Die Tüftler
aus Niederbayern haben das Risiko auf
sich genommen. Nach einigen Versu-
chen und zeitaufwändigen Kontroll-
gängen zu Beginn haben Vater und
Sohn raus, wie alles funktioniert. Be-
sonders stolz ist der Hofnachfolger auf
die ausgeklügelte Warmwassertechnik.
Auf Empfehlung des Heizungsbauers
Im Futtertank wird das Fermentationsgemisch vorbereitet, gelangt dann in die Fermentationsbe-hälter und nach der Fermentation zurück in den Futtertank, um vor der Fütterung mit weiteren Futterkomponenten vermischt zu werden.
Durch die Fermentation ist das Ge-
misch besonders homogen, kann
leicht durch die Futterleitungen ge-
pumpt werden und verteilt sich gut
und ohne Entmischung im Trog. Das
Die Salmonellenhistorie zeigt den Einfluss des fermentierten Futters – Seit Quartal 4/ 2016 liegt die Anzahl positiver Proben im grünen Bereich.
Illustra
tion: ©
Lore
nz, A
msham
LKV JOURNAL 3 | 2018 41
FLEISCHERZEUGUNG
haben Lorenz‘ einen Pufferspeicher
eingebaut. Bei Bedarf wird das Wasser
für die Fermentation direkt erwärmt.
Dazu wird Abwärme aus der hofeige-
nen Hackschnitzelheizung verwendet.
Andere Betriebe arbeiten häufig mit
Systemen, in denen warmes Wasser
in der Leitung vorgehalten wird. War-
mes Wasser in der Leitung begünstigt
Bakterienwachstum und ist somit aus
Hygienegründen bedenklich.
Hygiene ist besonders wichtig bei
der Fermentation. Auch wenn durch
das rasche Absenken des pH-Wertes
unerwünschte Keime ausgeschalten
werden, kann das Verfahren Fehler
in Hygiene und Management nicht
ausgleichen. Aus diesem Grund wer-
den vor dem Fermentieren zuerst
der Futtertank und im Anschluss
der Fermenter gründlich gereinigt.
Die Reinigung beginnt mit einem
Einweichvorgang mit kaltem Was-
ser. Im Anschluss sorgen sich dre-
hende Wassersprinkler im Tank mit
heißem Wasser für Sauberkeit. Das
Wasser für die Reinigung stammt
ebenfalls aus dem Pufferspeicher
und wird über einen Boiler auf 90 °C
aufgeheizt. Auf diese Weise werden
unerwünschte Bakterienstämme
wie Hefen, Schimmelbakterien und
Essigsäure entfernt bzw. abgetötet.
Kostenvergleich
Ob sich das Verfahren lohnt, ist in
großen Teilen abhängig vom So-
japreis, weiß Lorenz junior. Die Rati-
on enthält nur noch einen geringen
Anteil Soja. Aktuell ist der Sojapreis
relativ hoch, da profitiert Lorenz
durch den Einsatz von alternati-
ven und eigenen Eiweißquellen wie
Ackerbohnen. Um den Salmonellen-
status zu verbessern, haben Lorenz‘
vor dem Fermentieren Futtersäure
eingesetzt. Das fermentierte Futter ist
effizienter und preisgünstiger.
Austausch unter Berufskollegen
Für Lorenz ist der Austausch mit
Berufskollegen über das innovative
Verfahren wichtig. Es gibt allerdings
noch nicht viele Betriebe, die ihr Fut-
ter fermentieren. Nur zwei andere
Betriebsleiter im Landkreis können
mitreden. Lorenz ist trotzdem froh
über die Erfahrungen und Ideen
der beiden anderen Schweinehalter.
„Fehler, die der eine schon gemacht
hat, brauchen die anderen ja nicht
wiederholen.“ Natürlich bringt auch
der Austausch von guten Ideen und
Erfahrungen die Partner voran.
SONJA HARTWIG-KUHN
Mit einem Pufferspeicher wird die Warmwas-serversorgung der Anlage sichergestellt.
42 LKV JOURNAL 3 | 2018
FLEISCHERZEUGUNG
Perlen in der LandschaftKarpfen, Forelle oder Zander, geräuchert, gebraten oder aus dem Backofen – es gibt viele Fische und viele Arten der Zubereitung. Aber gehen wir doch mal einen Schritt zurück und beschäftigen uns nicht mit Zubereitung oder Verzehr, sondern mit Aufzucht und Mast der Fische. Die Mitarbeiter des LKV betreuen und beraten nämlich nicht nur Landwirte, die Kühe, Rinder, Schweine, Schafe oder Ziegen halten, sondern auch Teichwirte. Ringberater Jörg Illing und Teichwirt Helmut Hartl aus Neuburg am Inn geben Einblick in die Fischerzeugung.
LKV JOURNAL 3 | 2018 43
FLEISCHERZEUGUNG
F ünf Ringberater in Bayern
sind Experten für die Fischer-
zeugung und betreuen etwas
mehr als 700 Betriebe mit rund 4.300
Teichen. Ringberater Jörg Illing ist
einer von ihnen. Er betreut ca. 175 Be-
triebe. Die meisten seiner Betriebe lie-
gen in Niederbayern, ein Teil in Ober-
bayern und ein Teil in der Oberpfalz.
Die Betriebsstrukturen sind sehr un-
terschiedlich. Vom Hobbyhalter mit
20 Kois bis zum Vollerwerbsbetrieb
mit 87 ha Teichfläche ist alles dabei.
Zu seinen Hauptaufgaben gehört
das Ziehen von Wasserproben. „Viel
wichtiger aber ist das Gespräch und
der Austausch mit den Leuten“, weiß
der Ringberater.
Die Erwerbsfischerei in Bayern
In der Erwerbsfischerei spezialisie-
ren sich die Betriebe in der Regel
auf Karpfen- oder Forellenteichwirt-
schaft. Die Tiere stellen jeweils ganz
unterschiedliche Ansprüche an ihre
Umwelt. Karpfen werden mit ande-
ren Nebenfischen in flachen stehen-
den Gewässern gehalten und müs-
sen kaum oder gar nicht zugefüttert
werden. Dafür braucht der Teichwirt
ein feines Gespür für das gesamte
Ökosystem Teich. Forellen dagegen
müssen mit speziellem Futter ver-
sorgt werden und benötigen ständi-
gen Zufluss von klaren, kühlen und
sauerstoffreichen Wasser.
Auch bei der Vermarktung werden
ganz unterschiedliche Systeme ge-
fahren. Vermarktet werden entweder
Speisefische oder sogenannte Satzfi-
sche, die von Privatpersonen, anderen
Teichwirten oder Fischereivereinen
ausgemästet werden. Häufig wird
direkt vermarktet. Es gibt aber auch
Teichwirte, die mit dem Lebensmit-
teleinzelhandel oder größeren Fisch-
händlern zusammenarbeiten.
Zu Gast bei Teichwirt Helmut Hartl
Wie die meisten seiner Berufskolle-
gen betreibt auch Helmut Hartl die
Teichwirtschaft im Nebenerwerb.
Hauptberuflich ist Hartl Schreiner
und Zimmermann. Der Niederbayer
bewirtschaftet gut 30 Teiche mit ca.
3½ ha Wasserfläche. Aufgrund seiner
Wasserverhältnisse kann Hartl beide
Produktionszweige abdecken. Er er-
zeugt sowohl Karpfen als auch Forel-
len. Außerdem kommen verschiedene
Nebenfische wie Schleie, Zander und
Rotauge dazu. Während er die Karpfen
sowohl als Speise- als auch als Satzfisch
vermarktet, konzentriert er sich bei
den Forellen und Nebenfischen haupt-
sächlich auf die Laichfischhaltung und
die Nachzucht von Setzlingen.
Während der Besatzsaison werden
samstags die Satzfische abgefischt
und in der selbstgezimmerten Hütte,
die von Hälterteichen umringt ist, ver-
marktet. Zum Abfischen wird das Was-
ser aus den Teichen abgelassen. Die Fi-
sche können dann mit Zugnetzen und
die restlichen Fische mit dem Kescher
entnommen werden. Nach dem Abfi-
schen kommen die Fische in die kleine-
ren Hälterteiche und warten dort auf
ihre neuen Besitzer. Satzfische werden
im Frühjahr ein- oder zweijährig ver-
marktet. Der Verkauf von Speisefisch
hat im Herbst Hochsaison.
Der Unterschied – Karpfen- und Forellenteichwirtschaft
Beim Besuch der Teiche und Becken
fällt der Unterschied zwischen Kar-
pfen- und Forellenhaltung sofort auf.
Die Karpfenteiche liegen ruhig und
natürlich in der Landschaft. Karpfen
brauchen flache und stehende Gewäs-
ser, die die Sonne schnell erwärmen
kann. Die Fische werden kaum oder
gar nicht zugefüttert. Karpfen ernäh-
ren sich hauptsächlich von Naturfut-
ter, das sind Kleinstlebewesen wie
Wasserflöhe.
Karpfenteiche sind beeindruckende
Ökosysteme. Das Zusammenspiel der
verschiedenen Lebewesen im Teich
Teichwirt Helmut Hartl (links) ist dankbar für die gute Zusammenarbeit mit Ringberater Jörg Illing (rechts).
44 LKV JOURNAL 3 | 2018
FLEISCHERZEUGUNG
Photosynthese der Microalgen und
anderer Wasserpflanzen freigesetzt.
Diese Microalgen wiederum bilden
die Nahrungsgrundlage für das Zoo-
plankton, das wiederum den Fischen
als Nahrung dient. Die Stoffkreisläufe
bewirken im Tagesverlauf Schwan-
kungen von pH-Wert und Sauerstoff-
gehalt. In einem gesunden Teich sind
die Schwankungen moderat. Stimmt
sorgt für gesunde Stoffkreisläufe und
Nahrungsketten. Nährstoffeinträ-
ge aus der Umwelt können im Kar-
pfenteich optimal umgesetzt werden.
Karpfen wühlen im Teichgrund nach
Nahrung und sorgen dadurch für eine
Durchmischung der verschiedenen
Teichschichten. Durch die Vermi-
schung der festen Schichten mit dem
Wasser werden Nährstoffe für die
etwas nicht, werden die Schwankun-
gen größer und beeinträchtigen die
Gesundheit der Fische und des gesam-
ten Systems. Um das System aufrecht
zu erhalten, ist ein Mindestbesatz an
Karpfen notwendig.
Die Umweltwirkung der Teichwirtschaft
Illing unterstreicht die hohe Umwelt-
wirkung einer sinnvollen Teichwirt-
schaft. Eine gewisse Menge an Nährstof-
fen, die auch aus der Landwirtschaft
in die Gewässer gelangen, sorgt für
Zuwachs im Teich. Dieser Zuwachs
wird durch die Fischereiwirtschaft zur
Erzeugung von Fisch verwertet. Ohne
die Nutzung durch die Teichwirtschaft
würde eine noch höhere Nährstoffbe-
lastung der Gewässer drohen.
Der Experte weiß, wie empfindlich
die extensive Karpfenerzeugung ist.
Der Teichwirt muss dafür sorgen,
dass Stoffkreisläufe und Nahrungs-
ketten im Gleichgewicht gehalten Ganz anders als im ruhigen Karpfenteich herrscht großes Gewusel im Forellenbecken.
Schön natürlich – Karpfenteiche sind empfindliche Ökosysteme mit hoher Umweltwirkung.
LKV JOURNAL 3 | 2018 45
FLEISCHERZEUGUNG
werden. Das verlangt nach Erfahrung
und einem guten Auge für die vielen
Details. Das Beobachten der Teiche ge-
hört daher zu einer der wichtigsten
Arbeiten in der Teichwirtschaft. Der
ehemalige Ausbilder von Teichwirten
scherzt: „Saß einer meiner Lehrlinge
mit der Kaffeetasse am Teich und
blickte hinein, gab es nie Ärger. Aber
wehe er spielte mit dem Handy.“
Etwas ganz anderes ist die Forellen-
haltung. Die Fische haben ganz an-
dere Ansprüche an Wasserqualität
und Fütterung. Die Raubfische brau-
chen fließende Gewässer mit einem
hohen Sauerstoffgehalt. Hartl hält
seine Forellen in kleinen Becken mit
Durchflusssystem. Die Einspeisung
des Wassers erfolgt über eine Quelle.
Dadurch wird gleichzeitig vermie-
den, dass fremde Fische und gewäs-
serbelastende Stoffe in die Becken
gelangen. In der Regel ist das Was-
ser in den Forellenbecken klar, durch
den Niederschlag der vergangenen
Tage ist es heute allerdings getrübt.
Gefüttert werden die Forellen mit
pelletiertem Mischfutter. Das Futter
besteht hauptsächlich aus Fisch-
mehl, das durch Getreide ergänzt
wird.
Herausforderungen in der Teichwirtschaft
Die Erfahrung der Teichwirte droht
verloren zu gehen. Häufig wird die
Teichwirtschaft im Nebenerwerb
vom Altenteiler betrieben. Nach-
folger scheuen den Arbeitsaufwand
zum Erhalt der Anlagen und stel-
len die Wirtschaftlichkeit in Frage.
Bodenerosion und der Eintrag von
Spritzmittel stören die empfindli-
chen Ökosysteme und machen die
teure und maschinelle Entnahme
von Eintragungen notwendig. Im-Ringberater Illing nimmt eine Wasserprobe vom Forellenbecken. Im Hintergrund liegen Karpfen-teiche.
46 LKV JOURNAL 3 | 2018
FLEISCHERZEUGUNG
mer häufiger treten auch Probleme
mit Bibern auf, die die Teichanlagen
zerstören. Prädatoren, wie Kormo-
ran, Reiher und Fischotter, entneh-
men den Teichen zu viele Fische.
Oft bleibt für den Teichwirt nicht
mehr viel übrig. Die Gesamtsumme
der Schäden haben mittlerweile für
viele Betriebe existenzbedrohende
Ausmaße angenommen und führen
zum vermehrten Sterben der wichti-
gen Kleinbetriebe.
Teiche – Perlen in der Natur
Trotzdem hoffen Illing und Hartl
darauf, dass es mit der Teichwirt-
schaft weitergeht. Die beiden sind
sich einig, neben der Ökologie und
der Erzeugung des Lebensmittels
geht es auch um den Erhalt der Kul-
turlandschaft. Die Teiche sind wahre
Perlen in der Natur und bereiten den
Besitzern aber auch Spaziergängern
und Anwohnern Freude. Hartl will
auf alle Fälle weiterhin seine Teiche
bewirtschaften. Er würde sich freu-
en, wenn sein Sohn die Tradition
weiterlebt. Auf die Zusammenar-
beit mit seinem Ringberater will
der Niederbayer nicht verzichten.
Er schätzt den Austausch und den
freundschaftlichen Umgang mit
dem Experten. „Es ist gut zu wissen,
einen festen Ansprechpartner bei
allen Fragen rund um Teiche und
Fische zu haben!“
SONJA HARTWIG-KUHN
Was schwimmt denn da? Hartls Goldforellen erregen Aufmerksamkeit.
Untersuchungslabor auf kleinsten Raum – gemessen werden Temperatur, Sauerstoffgehalt und -sättigung, pH-Wert, Säurebindungsvermögen und Ammonium.
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LEBEN
Den Verbraucher auf den Geschmack bringen
Die Idee wurde bestens ange-
nommen. Im Rahmen von
vier ausgebuchten Abenden
konnte Hansbauer Anfang April ins-
gesamt 112 Männern die Aufgaben der
Landwirte mit Schweinehaltung und
Rindermast näher bringen. Dazu hat-
te Hansbauer Lokalitäten ausgewählt,
die von LKV-Mitgliedbetrieben gelei-
tet werden. Drei Termine fanden im
Hof Café der Familie Reichenspurner
aus Unterneukirchen statt. Familie
Reichenspurner hält Schweine im
geschlossenen System. Ein weiterer
Termin fand auf dem Schweinemast-
betrieb mit Direktvermarktung von
Familie Obermayer aus Fridolfing
statt. Bevor es an den Grill ging, prä-
sentierte Hansbauer zunächst Fakten
aus der Praxis zu den vier Themen-
komplexen Fütterung, Haltung, Tier-
wohl und Umwelt.
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: ©
Hansb
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Fütterung und Haltung, Tierwohl und Umwelt – Ring-berater und Schweinehalter Johann Hansbauer von der Verwaltungsstelle Töging will diese Themen nicht nur seinen Landwirten näher bringen. Auch Verbrau-cher sollen Einblick in den Alltag von Ferkelerzeugern, Schweine- und Rindermästern erhalten. Gemäß des Spruchs „Mit Speck fängt man Mäuse“ organisierte er Grillkurse für Männer, bei denen neben dem Genuss auch Information zur Landwirtschaft auf dem Pro-gramm standen.
48 LKV JOURNAL 3 | 2018
LEBEN
Einblick in die Praxis von Landwirt und Ringberater
Die Kursteilnehmer erfuhren, dass
Landwirte gemeinsam mit ihren
Ringberatern eigene Rationen für die
verschiedenen Mast- und Wachstums-
phasen der Schweine und Rinder zu-
sammenstellten. So wird der Bedarf
der Tiere optimal gedeckt und Nähr-
stoffe ressourcenschonend eingesetzt.
Der Ringberater vergaß nicht darauf
hinzuweisen, dass dabei auch die
Wirtschaftlichkeit nicht außer Acht
gelassen werden kann.
Luft und Licht, Funktionsbereiche
und Versorgungsleitungen für Fut-
ter und Wasser. Die Kursteilnehmer
waren beeindruckt, dass die Tierhal-
tung so innovativ und detailliert ge-
staltet wird. Sie wunderten sich aber
genauso über die vielen Regeln und
Vorschriften.
Hansbauer betonte, dass das Thema
Tierwohl komplexer ist als man zu-
nächst denkt. Schweine auf Stroh zu
halten, ist nicht automatisch besser
für Tier und Tierhalter. Verfügbar-
keit und Lagerung von hygienisch
einwandfreiem Stroh müssen garan-
tiert werden können. Für Fleisch aus
extensiven Verfahren wie Weideoch-
senmast fehlt vielerorts die Nachfra-
ge. Aber der Arbeitsaufwand muss
vertretbar und die Nachfrage gewähr-
leistet sein.
Schließlich wies der Ringberater die
Teilnehmer auf die Mühen und In-
vestitionen der Landwirte im Um-
weltschutz hin. Mit moderner Gül-
le- und Stalltechnik, aber auch mit
ausgeklügelten Fütterungsstrategien
leisten die Tierhalter ihren Beitrag
für den schonenden Umgang mit Res-
Entenbrust vom Grill – das gibt es nicht alle Tage.
Da ist Selbermachen angesagt.
Der richtige Grill, das richtige Fleisch – Metzgermeister Wolfgang Meier hat die besten Tipps.
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LKV JOURNAL 3 | 2018 49
LEBEN
sourcen und die hohe Qualität vom
Trinkwasser.
Auf geht’s zum Grill
Nachdem der fachliche Teil zu Ende
war, rückte das leibliche Wohl in
den Mittelpunkt. Metzgermeister
und Landwirt Wolfgang Mayer weiß,
wann der Grill die richtige Tempera-
tur und welche Vorzüge ein Gas- bzw.
ein Kohlegrill hat. Gemeinsam zauber-
ten die Männer mehrere Gerichte auf
dem Grill. Es gab Schweinebauch und
Rippchen, Entrecote vom Rind und
Entenbrust. Zu jedem Fleisch wurde
eine passende Marinade zubereitet.
Schließlich durfte auch ein Nachtisch
nicht fehlen. Es gab gegrillte Bananen-
schiffchen mit Schokolade.
Hansbauer freut sich über vier gelun-
gene Veranstaltungen und bedankt
sich bei der Erzeugergemeinschaft
für Schlachtvieh Traunstein und bei
der Erzeugergemeinschaft Oberbayern
für die Bereitstellung von Rind- und
Schweinefleisch. Die Zusammenarbeit
mit Metzgermeister und den Gastge-
berfamilien hat gut funktioniert. So
erhielten die Teilnehmer einen um-
fassenden Einblick in die Branche.
Sonja Hartwig-Kuhn
Foto
: ©
Hansb
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Ringberater Johann Hansbauer lässt nichts anbrennen.
Rezeptefür echte Kerle
Grillsoße ¼ l Öl2 EL Essig2 EL mittelscharfer Senf4 EL Ketchup2 TL Grillgewürz2 TL Honig1 ½ Zwiebel und Knoblauch Kräuter
Alle Zutaten zu einer Soße verrühren. Der Dipp passt eigentlich zu jedem Fleisch und natürlich auch zu knuspri-gen Brot.
Grüne Gewürzpaste1-2 Knoblauchzehen Salz2-3 EL Pflanzenöl Majoran Pfeffer Chili Kardamom Zimt
Metzgermeister Wolfgang Maier empfiehlt:
Knoblauch und eine gute Prise Salz zu-nächst im Mörser zu einer Paste zer-reiben. Die Paste mit dem Öl verrüh-ren und nach Geschmack mit Kräutern und Gewürzen abschmecken. Das Grill-fleisch mit der Marinade einreiben und anschließen luft- und wasserdicht in Frischhaltefolie verpacken. Die Ma-rinade am besten über Nacht im Kühl-schrank einziehen lassen. Die Gewürz-paste passt gut zu dunklen Fleisch wie Wild oder Rind.
BBQ-Soße mit Whiskey für Rippchen 4 EL Tomatenketchup2 EL Balsamico1 EL flüssiger Honig2 EL Rohrzucker1 TL Worcestersauce1 TL Sojasauce3 Scheiben einer unbehandel-
ten Zitrone2 Knoblauchzehen1TL Olivenöl½ TL mittelscharfer Senf50 ml Whisky Salz Pfeffer Ingwerpulver Chilipulver1,5 kg (dünne) Rippchen
Aus den Zutaten eine Marinade erstellen und die Rippchen damit einreiben. Nach Möglichkeit über Nacht einwirken las-sen. Grillen, bis die Rippchen knusprig braun sind.
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JOURNAL PORTRÄT
Joachim RukwiedPräsident des Deutschen Bauernverbandes
10 Fragen an...
Wie würden Sie einem Kind Ihren Beruf erklären?Indem ich das Kind mit auf den Acker und in den Stall nehme.
Wofür hätten Sie gerne mehr Zeit?Für die Familie und den eigenen landwirtschaftlichen Betrieb.
Mit welcher bekannten Persönlichkeit würden Sie gerne ein Bier trinken gehen?Lieber trinke ich Wein mit meiner Frau.
Ihr Traumauto ist?Unser Mähdrescher hat mehr PS als die meisten Autos.
Ihr wichtigster Lehrmeister?Mein Vater.
Wie sieht der ideale Samstagabend für Sie aus?Ein geselliger Abend mit Familie und Freunden.
Wie haben Sie Ihren letzten Geburtstag gefeiert?Gemütlich, im Kreise der Familie.
Zur Person
Joachim Rukwied, geboren 1961 in Heilbronn, be-
wirtschaftet bereits in der achten Generation einen
Acker- und Weinbaubetrieb in Eberstadt. Er studierte
Landwirtschaft mit Schwerpunkt Betriebswirtschaft
und schloss als Diplom-Ingenieur (FH) ab. Schon
früh setzte er sich für die Belange des Berufsstands
ein – ab 1993 zunächst als stellvertretender Vorsit-
zender des Kreisbauernverbandes Heilbronn, dessen
Vorsitzender er 1996 wurde. Ein Engagement, das in
der Familie Tradition hat. Schon der Großvater war
Kreisvorsitzender des Bauernverbands Heilbronn.
2001 rückt Rukwied in den geschäftsführenden
Vorstand des Landesbauernverbands Baden-Würt-
temberg auf, zu dessen Präsident er seit 2006 gewählt
wurde. 2012 folgt die Wahl zum Präsidenten des
Deutschen Bauernverbandes und seit 2017 ist Ruk-
wied mit einem deutlichen Votum auch zum Prä-
sidenten des europäischen Bauernverbandes, Copa
gewählt worden: Rund 90 Prozent der Präsidenten der
60 Bauernverbände aus allen 28 EU-Mitgliedstaaten
sprachen Rukwied ihr Vertrauen aus. Bei allem ver-
bandspolitischen Engagement – Joachim Rukwied ist
immer noch Landwirt mit Leib und Seele. Rukwied
ist verheiratet und hat drei Kinder.
Über was können Sie sich richtig aufregen?Wenn Leute über Landwirtschaft sprechen und urtei-len, obwohl sie nichts davon verstehen.
Was fällt Ihnen zu den folgenden Stichworten ein? Gott
Glaube ist für mich wichtig.
Eltern … haben mir mein Fundament gegeben.
HeimatVerwurzelung in der Region, vertraute Menschen, Sprache und Kulturlandschaft.
LieblingsessenLinsen mit Spätzle.
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Für die Region SchwabenRückfragen richten Sie bitte an:Franz Heber, Regionalleiter Schwaben, Tel.: 0152 / 38 85 02 45, E-Mail: [email protected]
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