Michel Eyquem de Michel Eyquem de MontaigneMontaigne
HS Klassiker der PädagogikHS Klassiker der Pädagogik
Referent: Annika AngenvoortReferent: Annika Angenvoort
Dozent: Prof. BarzDozent: Prof. Barz
Sommersemester 2004Sommersemester 2004
Heinrich-Heine-Universität DüsseldorfHeinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Michel Eyquem de Michel Eyquem de MontaigneMontaigne
LebenLeben
WerkWerk
Essais über Erziehung Essais über Erziehung II
17.06.2004
GliederungGliederung
1.1. Allgemeine EinführungAllgemeine Einführung
2.2. BiographieBiographie
3.3. Die EssaisDie Essais
3.1. Die Struktur der Essais3.1. Die Struktur der Essais
4. Über die Erziehung der Kinder4. Über die Erziehung der Kinder
5. Wirkung5. Wirkung
1. Montaigne1. Montaigne
Einer der geistreichsten Schriftsteller Einer der geistreichsten Schriftsteller FrankreichsFrankreichs
Seine Essais verschafften ihm literarischen und Seine Essais verschafften ihm literarischen und philosophischen Weltruhmphilosophischen Weltruhm
Er sieht und zeichnet in Ihnen sehr scharf den Er sieht und zeichnet in Ihnen sehr scharf den Menschen und seine SchwächenMenschen und seine Schwächen
Er hält es für die Er hält es für die „größte Pest“„größte Pest“ des Menschen des Menschen zu glauben, dass es wahres Wissen geben zu glauben, dass es wahres Wissen geben könnekönne
1. Montaigne1. MontaigneEr steht vor einer fremden, von dunklen Er steht vor einer fremden, von dunklen Mächten durchwalteten Welt, und eine dieser Mächten durchwalteten Welt, und eine dieser Mächte ist der Tod, der sich überall in das Mächte ist der Tod, der sich überall in das Leben mischt, so dass, wer lernen will zu leben, Leben mischt, so dass, wer lernen will zu leben, lernen muss zu sterbenlernen muss zu sterben
Das Wissen ist seiner Meinung nach nicht das Das Wissen ist seiner Meinung nach nicht das Entscheidende, sondern die sittliche Tat ist esEntscheidende, sondern die sittliche Tat ist es
Er vertritt eine eher stoische HaltungEr vertritt eine eher stoische Haltung
„„Existenzphilosophie“Existenzphilosophie“
2. Biographie 2. Biographie
Geboren am 28. Februar 1533 auf Château Geboren am 28. Februar 1533 auf Château de Montaigne als Sohn des wohlhabenden de Montaigne als Sohn des wohlhabenden Kaufmanns Pierre Eyquem (1495 – 1568) und Kaufmanns Pierre Eyquem (1495 – 1568) und seiner Frau Antoinette de Louppes de seiner Frau Antoinette de Louppes de VillanuevaVillanueva
Er Stammt aus der hohen Noblesse de robe Er Stammt aus der hohen Noblesse de robe
(= Amtsadel)(= Amtsadel)
Er hat insgesamt 7 Brüder und Schwestern Er hat insgesamt 7 Brüder und Schwestern
1533 - 15381533 - 1538Montaigne wird unkonventionell und zugleich Montaigne wird unkonventionell und zugleich experimentell erzogenexperimentell erzogen
Als Säugling überlässt der Vater ihn einfachen Als Säugling überlässt der Vater ihn einfachen LandleutenLandleuten
Später stellt der Vater einen Arzt als Später stellt der Vater einen Arzt als Privatlehrer ein, der ausschließlich Latein mit Privatlehrer ein, der ausschließlich Latein mit ihm sprichtihm spricht
Er wächst als „Heide“ auf, nicht aus Trotz Er wächst als „Heide“ auf, nicht aus Trotz gegen elterliche Christlichkeit, sondern als das gegen elterliche Christlichkeit, sondern als das für ihn in seiner Welt Selbstverständlichstefür ihn in seiner Welt Selbstverständlichste
1539 - 15461539 - 1546Er besucht das Collège de Guyenne und erhält Er besucht das Collège de Guyenne und erhält eine humanistische Schulbildungeine humanistische Schulbildung
Er lernt die klassischen Texte der Antike Er lernt die klassischen Texte der Antike kennen und lieben, PLUTARCH, SENECA und kennen und lieben, PLUTARCH, SENECA und TACITUS werden seine Lieblingsschriftsteller TACITUS werden seine Lieblingsschriftsteller und sein Leben und seine Werke werden von und sein Leben und seine Werke werden von ihnen stark geprägtihnen stark geprägt
Er strebt eine Unabhängigkeit von Vorbildern Er strebt eine Unabhängigkeit von Vorbildern an, weiß aber, dass man sich von ihnen nie an, weiß aber, dass man sich von ihnen nie ganz lösen kannganz lösen kann
1546 - 15531546 - 1553
Montaigne studiert Rechtswissenschaften Montaigne studiert Rechtswissenschaften in Bordeaux und Toulousein Bordeaux und Toulouse
1554 – 15571554 – 1557
Montaigne ist Ratsherr am Montaigne ist Ratsherr am Steuergerichtshof inSteuergerichtshof in
PérigueuxPérigueux
1557 - 15701557 - 1570
Montaigne wird Parlamentsrat in BordeauxMontaigne wird Parlamentsrat in Bordeaux
1559 - 15631559 - 1563
Montaigne lernt den Schriftsteller Étienne Montaigne lernt den Schriftsteller Étienne Boetie kennenBoetie kennen
Dieser wird zu einem idealen Dieser wird zu einem idealen Gesprächspartner und Freund (Montaigne Gesprächspartner und Freund (Montaigne setzt ihm in einem seiner Essais ein setzt ihm in einem seiner Essais ein Denkmal)Denkmal)
Als Boetie stirbt verfällt Montaigne in tiefe Als Boetie stirbt verfällt Montaigne in tiefe MelancholieMelancholie
15651565
Montaigne heiratet am 25. September Montaigne heiratet am 25. September Francoise de la ChasseFrancoise de la Chasse
Aus dieser Ehe werden 5 Kinder Aus dieser Ehe werden 5 Kinder hervorgehen, die allerdings bis auf eins hervorgehen, die allerdings bis auf eins (Leonore) kurz nach der Geburt gestorben (Leonore) kurz nach der Geburt gestorben sindsind
15681568
Am 08. Juni stirbt sein Vater und Am 08. Juni stirbt sein Vater und Montaigne übernimmt als ältester Sohn Montaigne übernimmt als ältester Sohn das Schloss seines Vatersdas Schloss seines Vaters
Von nun an hat er die Möglichkeiten, die Von nun an hat er die Möglichkeiten, die ihm den Rückzug ins Private, von dem er ihm den Rückzug ins Private, von dem er schon lange träumt, erleichternschon lange träumt, erleichtern
15691569
Er veröffentlicht eine französische Er veröffentlicht eine französische Übersetzung des urspr. lateinischen Übersetzung des urspr. lateinischen Buches Buches Theologia naturalis Theologia naturalis von einem von einem Theologen names Raimundus SebundusTheologen names Raimundus Sebundus
In diesem Werk basiert der Glaube auf In diesem Werk basiert der Glaube auf Vernunft Vernunft
Später wird er seinen längsten Essay mit Später wird er seinen längsten Essay mit dem Titel dem Titel Apologie Raimund Sebundus Apologie Raimund Sebundus diesem Theologen widmendiesem Theologen widmen
15701570
Sein Entschluss, sich ins Privatleben Sein Entschluss, sich ins Privatleben zurückzuziehen ist gefallenzurückzuziehen ist gefallen
Er reist noch einmal nach Paris, um Er reist noch einmal nach Paris, um nachgelassene Werke seines Freundes nachgelassene Werke seines Freundes Boetie zu veröffentlichenBoetie zu veröffentlichen
15711571
Am 28. Februar 1571 (also seinem 38. Am 28. Februar 1571 (also seinem 38. Geburtstag) zieht sich Montaigne aus den Geburtstag) zieht sich Montaigne aus den in öffentlichen Geschäften zurück, um sich in öffentlichen Geschäften zurück, um sich in den in den „Schoß der Musen“„Schoß der Musen“ zu begeben zu begeben
In die Dachbalken seiner Bibliothek, die für In die Dachbalken seiner Bibliothek, die für ihn seine Zufluchtsstätte wird, lässt er 50 ihn seine Zufluchtsstätte wird, lässt er 50 Lebensregeln, zumeist Klassiken, Lebensregeln, zumeist Klassiken, einbrenneneinbrennen
1572 - 15731572 - 1573
Er verfasst das erste Buch der EssaisEr verfasst das erste Buch der Essais
Am 24. August 1572 kommt es zu einem Am 24. August 1572 kommt es zu einem traurigen Höhepunkt des religiösen traurigen Höhepunkt des religiösen Bürgerkrieges: die Bartholomäus-NachtBürgerkrieges: die Bartholomäus-Nacht
Er selbst gerät in den Strudel des Er selbst gerät in den Strudel des Bürgerkrieges, als Diplomat, als Bürgerkrieges, als Diplomat, als Gefangener, als Soldat und als Gefangener, als Soldat und als Verzweifelter über die Bösartigkeit des Verzweifelter über die Bösartigkeit des MenschenMenschen
1577 - 15801577 - 1580
Das zweite Buch der Essais entstehtDas zweite Buch der Essais entsteht
Erstmals erkrankt Montaigne an Erstmals erkrankt Montaigne an Nierensteinen und das Thema Medizin und Nierensteinen und das Thema Medizin und Körperlichkeit generell wird von ihm Körperlichkeit generell wird von ihm überaus offen und gleichzeitig nahezu überaus offen und gleichzeitig nahezu schamlos in seinen Essais thematisiertschamlos in seinen Essais thematisiert
15801580
Am 01. März erscheinen die ersten beiden Am 01. März erscheinen die ersten beiden Bände seiner EssaisBände seiner Essais
Aufbruch zur „großen Reise“ durch Europa Aufbruch zur „großen Reise“ durch Europa mit dem Hauptziel Rommit dem Hauptziel Rom
Während des Aufenthaltes in Rom macht Während des Aufenthaltes in Rom macht er Bekanntschaft mit der Zensurbehörde, er Bekanntschaft mit der Zensurbehörde, die viele Stellen in den Essais als nicht die viele Stellen in den Essais als nicht rechtgläubig kritisiertrechtgläubig kritisiert
15811581
Am 07. September erreicht ihn die Am 07. September erreicht ihn die Nachricht, dass er am 02. August Nachricht, dass er am 02. August einstimmig zum Bürgermeister gewählt einstimmig zum Bürgermeister gewählt wurdewurde
Im Spätherbst reist er daher wieder nach Im Spätherbst reist er daher wieder nach Frankreich zurückFrankreich zurück
1582 - 15851582 - 1585
Der Bürgerkrieg fordert sein ganzes Der Bürgerkrieg fordert sein ganzes politisches Geschick und er wird 1583 bis politisches Geschick und er wird 1583 bis zum 31. Juli 1585 ein weiteres Mal in zum 31. Juli 1585 ein weiteres Mal in seinem Amt bestätigtseinem Amt bestätigt
Gleichzeitig sorgt er 1582 für die 2. Gleichzeitig sorgt er 1582 für die 2. Ausgabe seiner Essais mit einigen Ausgabe seiner Essais mit einigen Änderungen und ZusätzenÄnderungen und Zusätzen
1586 - 15911586 - 1591Er schreibt den 3. Band seiner EssaisEr schreibt den 3. Band seiner Essais
1588 reist er nach Paris, um eine weitere 1588 reist er nach Paris, um eine weitere Ausgabe der Essais, jetzt ergänzt um das Ausgabe der Essais, jetzt ergänzt um das dritte Buch, zu veröffentlichendritte Buch, zu veröffentlichen
Dabei besucht er die 23-jährige Fräulein Dabei besucht er die 23-jährige Fräulein von Gournay, die nach seinem Tode die von Gournay, die nach seinem Tode die verantwortliche Herausgeberin der Essais verantwortliche Herausgeberin der Essais istist
Seine Maxime lautet: Seine Maxime lautet: „Ich versuche, mich „Ich versuche, mich zu verkriechen“zu verkriechen“ (er lehnt ein politisches (er lehnt ein politisches Staatsamt ab, das Heinrich IV ihm Staatsamt ab, das Heinrich IV ihm angeboten hat)angeboten hat)
15921592
Am 13. September stirbt Montaigne im Am 13. September stirbt Montaigne im Alter von 59 Jahren an einer schweren Alter von 59 Jahren an einer schweren AnginaAngina
Über seinen Tod gibt es nur Berichte aus Über seinen Tod gibt es nur Berichte aus zweiter Handzweiter Hand
1595 - 18741595 - 1874Die bis heute grundlegende Ausgabe der Essais Die bis heute grundlegende Ausgabe der Essais (Vulgata) erscheint 1595, herausgegeben von Frau (Vulgata) erscheint 1595, herausgegeben von Frau de Gournayde Gournay
1753 erscheint die erste deutsche Ausgabe von 1753 erscheint die erste deutsche Ausgabe von Johann Daniel TietzJohann Daniel Tietz
1793 – 1797 entsteht eine Übersetzung ins 1793 – 1797 entsteht eine Übersetzung ins Deutsche von Joh. Joachim Christoph Bode, die bis Deutsche von Joh. Joachim Christoph Bode, die bis ins 20. Jahrhundert als die maßgebende deutsche ins 20. Jahrhundert als die maßgebende deutsche Ausgabe der Essais giltAusgabe der Essais gilt
In Nietzsches Werk „Schopenhauer als Erzieher“ In Nietzsches Werk „Schopenhauer als Erzieher“ findet sich die vielleicht schönste Huldigung an findet sich die vielleicht schönste Huldigung an MontaigneMontaigne
3. Die Essais3. Die Essais
Verraten seine Abneigung gegen eine Verraten seine Abneigung gegen eine endgültige Fixierung seiner Gedankenendgültige Fixierung seiner Gedanken
Sind in einem Zeitraum von über 20 Jahren Sind in einem Zeitraum von über 20 Jahren entstandenentstanden
Betrachtungen nahezu aller sittlichen Betrachtungen nahezu aller sittlichen Fragen, die den Menschen bewegenFragen, die den Menschen bewegen
3.1. Struktur der Essais3.1. Struktur der Essais
Themen werden ohne erkennbare Ordnung Themen werden ohne erkennbare Ordnung scheinbar willkürlich in Kapitel eingeteiltscheinbar willkürlich in Kapitel eingeteilt
Montaigne lässt sich von Einfall zu Einfall Montaigne lässt sich von Einfall zu Einfall treibentreiben
Unterbricht immer wieder den logischen Unterbricht immer wieder den logischen Gedankengang um von sich selbst zu erzählenGedankengang um von sich selbst zu erzählen
Montaigne selbst spricht von Montaigne selbst spricht von „Salat“, „Salat“, „schlechtem Ragout“, „Fricassée“ „schlechtem Ragout“, „Fricassée“ oder oder „verworrenem Geschwätz“„verworrenem Geschwätz“
Die EssaisDie Essais
Montaigne hat die Essais nicht als Montaigne hat die Essais nicht als allgemeingültige philosophisch-moralische allgemeingültige philosophisch-moralische Traktate verstanden, sondern als Traktate verstanden, sondern als „Versuche an sich selbst“„Versuche an sich selbst“
Er geht davon aus, dass der Mensch dieses Er geht davon aus, dass der Mensch dieses „merkwürdig wechselhafte, schwankende „merkwürdig wechselhafte, schwankende und eitle Wesen“und eitle Wesen“ durch eine durch eine unsystematische Darstellung am besten zu unsystematische Darstellung am besten zu erfassen seierfassen sei
Die EssaisDie Essais
Seine Sprache ist nüchtern-alltäglichSeine Sprache ist nüchtern-alltäglich
Er verzichtet auf das Moralisieren mit Er verzichtet auf das Moralisieren mit gehobenem Zeigefingergehobenem Zeigefinger
Es ist nicht zu bestreiten, dass Montaigne Es ist nicht zu bestreiten, dass Montaigne mit den Essais eine neue literarische mit den Essais eine neue literarische Gestaltungsform kreiert hat, die Einfluss Gestaltungsform kreiert hat, die Einfluss auf die gesamte europäische Literatur auf die gesamte europäische Literatur hattehatte
4. Über die Erziehung der 4. Über die Erziehung der KinderKinder
Allgemeine Ausgangsfrage: Welches Ziel Allgemeine Ausgangsfrage: Welches Ziel hat Erziehung und was muss dem zu Folge hat Erziehung und was muss dem zu Folge einen Erzieher auszeichnen?einen Erzieher auszeichnen?
Der Mensch kommt nach Montaigne mit Der Mensch kommt nach Montaigne mit bestimmten Anlagen und Neigungen zur bestimmten Anlagen und Neigungen zur Welt, er wird durch seine Erziehung aber Welt, er wird durch seine Erziehung aber entscheidend geprägt und geformtentscheidend geprägt und geformt
4. Über die Erziehung der 4. Über die Erziehung der KinderKinder
Erziehung soll sich allerdings nicht nur an den Erziehung soll sich allerdings nicht nur an den Neigungen der Kinder orientierenNeigungen der Kinder orientieren
Eigentlicher Nutzen der Erziehung ist nicht der Eigentlicher Nutzen der Erziehung ist nicht der Geldverdienst sondern geschieht um ihrer Geldverdienst sondern geschieht um ihrer selbst Willenselbst Willen
Im Mittelpunkt der Erziehung steht Im Mittelpunkt der Erziehung steht „Lebenstüchtigkeit“ und weniger „Lebenstüchtigkeit“ und weniger Gelehrsamkeit, dies gilt auch für die Rolle des Gelehrsamkeit, dies gilt auch für die Rolle des ErziehersErziehers
4. Über die Erziehung der 4. Über die Erziehung der KinderKinder
Montaigne prangert das reine „Eintrichtern“ Montaigne prangert das reine „Eintrichtern“ von Wissen anvon Wissen an
Fähigkeiten des Erziehers:Fähigkeiten des Erziehers:- Er muss den Schüler zu Wort kommen lassenEr muss den Schüler zu Wort kommen lassen- Richtige Dosierung der WissensvermittlungRichtige Dosierung der Wissensvermittlung- Richtige Balance zwischen Lenken und Richtige Balance zwischen Lenken und
selbständigem Suchen des Schülers findenselbständigem Suchen des Schülers finden- Methoden, Tempo und Menge müssen Methoden, Tempo und Menge müssen
immer der Individualität des Kindes immer der Individualität des Kindes angepasst werdenangepasst werden
4. Über die Erziehung der 4. Über die Erziehung der KinderKinder
Eine erfolgreiche Erziehung zeichnet sich Eine erfolgreiche Erziehung zeichnet sich also aus durch Anwendbarkeit des also aus durch Anwendbarkeit des Gelernten und Übertragung der Einsichten Gelernten und Übertragung der Einsichten auf Situationen des Lebensauf Situationen des Lebens
Nicht die reine Reproduktion des Nicht die reine Reproduktion des GelerntenGelernten
4. Über die Erziehung der 4. Über die Erziehung der KinderKinder
Wissen ist als Angebot zu definieren, zu Wissen ist als Angebot zu definieren, zu dem der Schüler sich seine Meinung bilden dem der Schüler sich seine Meinung bilden kannkann
Autoritätsgläubigkeit wird entschieden Autoritätsgläubigkeit wird entschieden abgelehnt: „Wer anderen folgt, der folgt abgelehnt: „Wer anderen folgt, der folgt einem Nichts; er findet nichts, weil er einem Nichts; er findet nichts, weil er nichts sucht.“nichts sucht.“
4. Über die Erziehung der 4. Über die Erziehung der KinderKinder
Ziel der Erziehung ist die Bildung der Ziel der Erziehung ist die Bildung der eigenen Urteilskraft:eigenen Urteilskraft:
„ „So wird auch der Zögling das, was er So wird auch der Zögling das, was er anderen entlehnt hat, umbilden und anderen entlehnt hat, umbilden und miteinander verbinden, um daraus eine miteinander verbinden, um daraus eine Schöpfung zu gestalten, die ganz sein Schöpfung zu gestalten, die ganz sein Eigentum ist, nämlich seine Urteilskraft.“Eigentum ist, nämlich seine Urteilskraft.“
4. Über die Erziehung der 4. Über die Erziehung der KinderKinder
Das Ergebnis ist „weiser und besser zu Das Ergebnis ist „weiser und besser zu sein“sein“
Keine „Buchgelehrsamkeit“ sondern Keine „Buchgelehrsamkeit“ sondern Charakterfestigkeit, Zuverlässigkeit und Charakterfestigkeit, Zuverlässigkeit und AufrichtigkeitAufrichtigkeit
„„Alles was uns begegnet kann ein Alles was uns begegnet kann ein wissenschaftliches Buch ersetzen.“wissenschaftliches Buch ersetzen.“
4. Über die Erziehung der 4. Über die Erziehung der KinderKinder
Montaigne ist für eine Zurückhaltung in der Montaigne ist für eine Zurückhaltung in der Anwendung von Wissen: Anwendung von Wissen: „Mäßigung, „Mäßigung, Schweigsamkeit und Bescheidenheit“Schweigsamkeit und Bescheidenheit“
„„Ihm Ihm (dem Zögling) (dem Zögling) ist es genug, sich selbst ist es genug, sich selbst zu bessern“zu bessern“
Der direkte Umgang mit Menschen ist Der direkte Umgang mit Menschen ist wichtiger als der Umgang mit Büchern; wichtiger als der Umgang mit Büchern; Erweiterung des Horizonts durch den Erweiterung des Horizonts durch den Umgang mit Menschen:Umgang mit Menschen:
„„Die Welt soll das Buch meines Schülers Die Welt soll das Buch meines Schülers sein.“sein.“
4. Über die Erziehung der 4. Über die Erziehung der KinderKinder
Was soll zuerst gelehrt werden?Was soll zuerst gelehrt werden?
- Selbsterkenntnis, Beschränkung auf Selbsterkenntnis, Beschränkung auf Nutzen, vom Naheliegenden zum Nutzen, vom Naheliegenden zum AbstraktenAbstrakten
- „„Unterrichtsfächer“: Logik, Physik, Unterrichtsfächer“: Logik, Physik, Geometrie und RhetorikGeometrie und Rhetorik
4. Über die Erziehung der 4. Über die Erziehung der KinderKinder
Der Beruf soll nicht nach dem Vermögen Der Beruf soll nicht nach dem Vermögen des Vaters sondern aus dem eigenen des Vaters sondern aus dem eigenen geistigen Vermögen bestimmt werdengeistigen Vermögen bestimmt werden
Der Schüler muss in wenig Zeit viel lernen, Der Schüler muss in wenig Zeit viel lernen, daher Konzentration auf das Wesentliche daher Konzentration auf das Wesentliche (was der Besserung des Lebens dient)(was der Besserung des Lebens dient)
Gewandtheit im Umgang mit anderen Gewandtheit im Umgang mit anderen Ländern und SittenLändern und Sitten
4. Über die Erziehung der 4. Über die Erziehung der KinderKinder
Alles Lernen mündet im Handeln:Alles Lernen mündet im Handeln:
„ „Unser Zögling soll nicht seine Aufgabe Unser Zögling soll nicht seine Aufgabe hersagen, sondern vielmehr sie ausführen. hersagen, sondern vielmehr sie ausführen. In seinem Tun und Handeln soll er sie In seinem Tun und Handeln soll er sie wiederholen.“wiederholen.“
5. Wirkung der Essais5. Wirkung der Essais
Essais als eigene Gattung in der LiteraturEssais als eigene Gattung in der Literatur
Rabelais, Pascal, La Rochefoucauld, La Rabelais, Pascal, La Rochefoucauld, La Bruyère, Montesquieu, Voltaire und Bruyère, Montesquieu, Voltaire und Nietzsche weisen immer wieder auf Nietzsche weisen immer wieder auf Montaigne und seine EssaisMontaigne und seine Essais
„„Unstrukturiertheit“ als heutiges Unstrukturiertheit“ als heutiges „Brainstorming“„Brainstorming“
5. Wirkung der Essais5. Wirkung der Essais
Dennoch gelten die Essais als eigene Dennoch gelten die Essais als eigene literarische Gattung und nicht als streng literarische Gattung und nicht als streng wissenschaftliche Gestaltungen.wissenschaftliche Gestaltungen.