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Page 1: Mikronachweis von Hydrazin

Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 131

Bes0nders wird die ~therextrakt ion der Bromide und Jodide von Gallium und I n d i u m sowie der ttalogenide yon Thallium aus den entspreehenden Halogen- wasserstoffs~uren in Abhi~ngigkeit der S~urekonzentration geprfift. Die Verf. ver- wenden ffir die Analyse die Radioisotope des V2Ga (T ~ 14,1 h), 11~In (T ~ 48 d) und des 2~ (T ~ 2,7 a). Die Untersuehungen erfo]gen im Flfissigkeitsz~hlrohr. Hier werden bei Berficksichtigung der verschiedenen Strahlung der einzelnen Isotope und der ge~nderten Diehte der zu messenden LSsung Korrekturen der Zahlrate not- wendig. Die gewonnenen Ergebnisse best~tigen das bereits fiber die Extrahierbarkeit der Metallhalogenide Bekannte und zeigen darfiber hinaus, dab I n d i u m ~ Ms Jodid aus H J (0,5--2,5 n) vom Gallium]odid getrennt werden kann. Anwesende Fremd- stoffe wie KBr, KCN, KF, Citronensi~ure, Na2HPO 4 bis herauf zu 0,5 m stSren die Extraktion nicht. Wie zu erwarten ist, beeintr~chtigt die Anwesenheit yon C1-- Ionen die Extrakt ion in geringem AusmaB. Bemerkenswert ist, dab sieh In aus 1,5 m HCLLSsung, welehe 1,5 m an K J ist, zu 99,5% extrahieren ]hBt. Weiterhin wurde gefunden, dab Fe-Jodid und Be-Jodid unter diesen Bedingungen praktiseh nieht extrahierbar ist, und da~ der Weg geeignet sein dfirfte, Indium in Gegenwart dieser Metalle zu bestimmen. Freie Jodwasserstoffs~ure kalm ebenso gut dutch H2SO a (1--7 n), die 1,5 m an K J ist, ersetzt werden. SchlieBlieh wurden noch orientierende Untersuchungen an den Jodiden der Elemente Be, Fe, A1, Mo, W, Bi, Cu, Zn, Hg, Cd, Sn durehgefiihrt, wobei spektrographisehe Analysenmethoden Ver- wendung fanden. Die Befunde werden in fibersichtlichen Kurvendarstellungen zusammenge~aBt und beweisen die Brauehbarkeit des Verfahrens. W. HER~.

Der Verlauf der Titrationskurve yon Gyanid mit Silbernitratliisung wird yon J. E. l%ICCI 1 theoretisch untersucht, um den Inflexionspunkt der Kurve und seine Lage im Verhi~ltnis zum ~quivalenzpunkt und zu dem Punkt festzustellen, an welehem der AgCN-Niedersehlag zuerst erscheint. Der Titrationsverlauf wird unter zweierlei Bedingungen veffo]gt, n~mlich in rein w~Briger LSsung yon K C ~ und in ammoniakalischer LSsung, Ffir beide F~lle werden die Gleiehungen zur Bereeh- nung der Gleichgewichtskonstanten entwickelt. Das umfangreich e mathemathische Material eignet sieh nicht zur kurzen Wiedergabe und mSge deshalb im Original eingesehen werden. H. KURTE~ACKER.

Cyano~errat(II) neben Cyanid bestimmen F. BU~RIEL-MARTI, ~. Lvc~A-Co~nE und S. BOLL~ 2 durch Titration mit Cer(IV)-suffatlSsung, wobei Ferrophenan- throlin als Endpunktsanzeiger verwendet wird. Diese Titration, die der klassisehen Methode (Titration mit Permanganat nach Entfernung yon HCN durch Einleiten yon C02) vorzuziehen ist, kann selbst in Anwesenheit grSl~erer Mengen CN- dutch: geffihrt werden, da weder in saurem noch in alkalischem Medium Cyanid oxydiert wird. Die Titration mul~ jedoeh sehnell und an einem gut gelfifteten Platz dureh- geffihrt werden (Entwicklung yon HCN). In gleieher Weise kSnnen aueh andere reduzierende Substanzen (z. B. H202) in Gegenwart yon C ~ - mit Cer(IV)-sulfat- 15sung titriert werden. Die Analysengenauigkeit betr~gt - - 0 , 1 bis -~ 0,2% rel. Man verdfinnt die zu titrierende L5sung in einem E~LE~nlE~-Kolben auf 100 ml, setzt 5 m] 12 n Salzs~ure oder 6 ml 10 n Sehwefels~ure und 2 Tropfen Ferrophenan- throlinl5sung zu und titriert mit Cer(IV)-sulfat]5sung bis um Farbumschlag.

H. S c ~ i n ~ .

-~Iikronachweis )~on Hydrazin. ~Iydrazin laBt sieh naeh F. FEIr und W.A. MANN]~E~ER a dadurch nachweisen, dal~ essigsaure, acetatgepufferte Hydrazin-

Aualyt. Chemistry 25, 1650--1656 (1953). New York Univ., New York (USA). Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 7, 302--303 (1952). Univ. Madrid. Mikroehem. verein. Mikrochim. Acta (Wien) 40, 50 52 (1953). Min. Agrieu]t.,

Rio de Janeiro (Brasilien).

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Page 2: Mikronachweis von Hydrazin

132 Berieht: ~ Analyse anorganiseher Stoffe.

15sung mit Salieylaldehyddampf Salicylaldazin bfldet, das im festen Zustand im UV-Licht intensiv gelbe Fluorescenz zeigt. Die Erfassungsgrenze betr~gt 0,1 #g, die Grenzkonzentration 1 : 500000. Bei Beachtung der folgenden Arbeitsvorschrift sind 0,1/~g Hydrazin neben 5000 #g Hydroxylamin nachweisbar. - - Aus/i~hrung. In einen Porzellantiegel werden einige Tropfen Salicylaldehyd gebraeht und der Tiegel mit einem Filterpapierscheibehen bedeckt, das mit einem Tropfen der mineralsauren, aeetatgepufferten ProbelSsung angetfipfelt wurde. Je naeh Menge an Hydrazin zeigt der Tfipfelfleek im UV-Lieht sofort oder naeh wenigen Minuten eine mehr oder weniger intensive, gelbe Fluoreseenz, die aueh n~eh Baden des Papiers in verd. Sehwefel-, Salz- oder Essigs~ure bestehen bleibt. Bei Mengen bis zu 10 #g Hydra~in neben Hydroxylamin zeigt sieh die Fluoreseenz nach 1--2 rain langer Einwirkung yon Salieylaldehyddampf. Die Einwh'kungszeit ist ~uf 10 bis 15 rain auszudehnen, wenn kleinere Hydrazinmengen neben viel Hydroxylamin naehzuweisen sind, auBerdem mu] anscMie~end das Fflterpapier in Wasser oder 0,5 n Essigs~ure gebadet werden, um das entstandene Salicylaldoxim, das die Fluoreseenz auslSscht, zu entfernen. H. SC~DT.

Ein weiterer Mikronachweis yon Hydrazin l~nn nach F. F~.mL und W. A. M.~N~- ~EIMER ~ darauf gegr~indet werden, dal~ p-Dimethylaminobenzaldehyd mit Hydrazin- salzen eine gelb bis orange gef~rbte ehinoide Verbindung der Zusammensetzung

N H - - C H ~ > = N + (CH3)2

I =

bildet. Fiihrt man die Reaktion auf Filtrierpapier dnreh, so wird der Farbfleek nieht gelb, sondern rot und augerdem t~ritt noeh eine eharakterist~isehe Fluorescenz anti Offensiehtlieh finder eine Adsorption des ehinoiden Kations am Ffltrierpapier start. - - Aus]~hr~ng. Die ReagenslSsung wird berei~et dttrch AuflSsen yon 0,4 g p-Dimel~hylaminobenzaldehyd in 20 ml Alkohol und 2 ml konz. Salzs~ure. Ein Tropfen dieser LSsung wird in einem Mikroreagensglas mig 1 Tr. der Probel6sung vermiseht trod auf Ffltrierpapier (Seh. & Seh. 589) gebraeht. Der Tfipfelfleek wird in verdfinnter Salzs~nre (1:250) gebadet und im UV-Lieht betrachtet; bei An- wesenheit yon ttydrazin fluoresciert er ]achsfarbig, nach Baden in Ammoniak (1: 10) blaugriin. Die Erfassungsgrenze liegt bei 0,001 #g Hydrazin, die Grenz- konzentration bei 1:50000000. Sell Hydrazin in sehr konzentrier~en LSsungen yon ttydroxylaminsalzen nachgewiesen werden, so ist die Aldehydkonzentration in der ReagenslTsung zu verzehnfaehen (4 g start 0,4 g Dimethylaminobenzaldehyd).

G. DENK.

Substituierte Benzidine und verwandte Verbindungen als Reagenzien zur F~illung yon Sulfaten. Naehdem 1%. B E L C ~ und A. J. NVTTE~ 2 gezeigt hatten, dal~ die Sulfate des 4-Amido- and des 4,4'-Diamidodiphenyls die LSslieh- keit des Sulfats yon Benzidin (p-Diamidodiphenyl) nicht untersehreiten, stellten t~. BET.C~R, A. J. NUTTE~ und W. I. STE~E~ 3 4-Amido-4'-halogendiphenyle her; es konnte ermittelt werden, da~ yon den ~ier verschiedenen Halogendiphenylen (F, J, Br, C1) ffir die praktische Verwendung in der Bestimmung yon SO~ 2- nur das 4-Amido-u in Betraeht kommt. Sein Sulfat besitzt die geringste LSslichkeit und kommt damit derjenigen des B~SO~ nahe. Es kann aber auch zur sehnellen und gen~nen alk~limetrischen Bestimmung des Sulfat-Ions verwendet

Mikrochem. verein. Mikrochim. Acta (Wien) 40, 355 358 (1953). J. chem. See. (London) 1951, 544; vgl. diese Z. 185, 209 (1952). J. chem. Soc. (London) 1953, 1334--1337. Univ. Egdb~ston, Birmingham

(England).


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