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Prof. Dr. Horst Völz
Neue, eventuell zu erwartende Speicher
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Eventuell langfristig mögliche Speicher
Techniken mit neuer Qualität folgen immer wieder aufeinander, dies gilt sicher auch für Speicher
Jahr (ca.) Speichertechnik ca. Abstand (Jahre)-300 000 -35 000 -5 000 1450 1830 1900 1950 1985 2015
Werkzeuggebrauch Felsbilder
Schrift Buchdruck Photografie
Lochkarte, Schallplatte elektronische Medien
opto-motorische Medien ? ? ?
Bezug 300 000
30 000 6 500
380 70 50 35 30
Nach den opto-motorischen Speichern (CD, DVD usw.) wäre daher eine neue Technologie zu erwarten
Selbst bei verlängertem Zeitraum auf 30 Jahre ist sie noch nicht zu erkennen
Gründe hierfür könnten vielfältig sein:
Sie tritt unvermittelt auf oder es gibt keine weitere, denn jetzige Speicher befriedigen alle Bedürfnisse
Vielleicht gelingt aber einer, der heute im Labor untersuchten Varianten der Durchbruch
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Eventuell mögliche Varianten Im Folgenden kurz vorgestellt:
• Nanotechnologien ersetzen das bisherige top-down durch ein bottom-up und nutzen u.a. Selbstorganisation und Selbstheilung
• Photonik (Optronik) u.a. photonische Kristalle und nichtlinear optisches Verhalten. Vielleicht sind sogar rein optische Lösungen möglich, die nicht oder nur indirekt auf Elektronik zurückgreifen, evtl. auch Holografie
• Quantenmechanik mit QuBit, Probleme sind hierbei u.a.: Zufall, kein Kopieren und Vervielfältigen
• Bio-Elektronik, z.B. auf Basis von Nukleotiden, Aminosäuren usw. oder neuronal-elektronische Kopplungen
• Supraleitung mit Notwendigkeit von Tiefsttemperatur, unwahrscheinlich. da schon mehrere Versuche in der Vergangenheit
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Zukunft ohne Technologiewechsel
Sind neuartige Speicher überhaupt erforderlich? → andersartige Lösungen!
Seit etwa 2000 ist die kostengünstig, individuell verfügbare Kapazität fast immer ausreichend Im Prinzip ist alles, was elektronisch geschieht, vollständig zu speichern Ausnahmen bei Videobearbeitung und für extrem große Datenbanken Aber für Videotechnik muss eventuell das heute übliche Grafik-Konzept (Pixel) in Frage gestellt werden Vergleich ASCII- und MIDI-Code sowie Kontinuierliche Digitaltechnik
Eine Grenze ist heute eher unzureichende Datenrate, nicht Speicherkapazität
Problem „digitales Vergessen“, Zu schneller Wechsel der Hardware und Datenformate (z. B. 8“-Diskette, alte Bänder) „Migration“ von Daten = ständiges Umkopieren der Daten und Datenformate häufig notwendig (vgl. Mikrofilm) Wenn mit Gewissheit kein Technologiewechsel erfolgen würde, wären viele Probleme schlagartig verschwunden.
Neuer Umgang mit gespeicherten Daten, u.a. Notwendigkeit und mehrfache Speicherung untersuchen (Internet?!) Wegen gespeichertem Kultur-, Wissensgut müsste hier sogar Politik neuartig eingreifen, nicht nur bzgl. der Privatsphäre Offensichtlich sind die Probleme noch nicht hinreichend erkannt
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Für neue Technologien beachten
1. Prognostische Aussagen von Experten betreffen jenes, was heute realisierbar ist Neues betreffend sollte man ihnen nur sehr bedingt Glauben schenken Dies belegte KARL STEINBUCH (1917 – 2005) mit vielen und beeindruckenden Beispielen
2. Eine breit eingeführte Technik/Technologie (gilt für Halbleiterspeicher) kann nicht verdrängt werden, verschwinden Bekannte Ausnahmen nur Zeppelin, Gaslicht und Dampfmaschine Bei Speichern sind dies Ferritkern- und Relaisspeicher sowie Lochkarten und Lochbänder Meist erlangen verdrängte Varianten in technischen Lücken immer wieder eine, zumindest noch geringe Verbreitung z. B: Elektronenröhre bei Mikrowellen, Display und Oszilloskop
3. Prinzipien, die trotz vieler Vorteile und positiver Prognosen nach Jahrzehnten nicht eingeführt wurden besitzen keine Chance mehr Hierzu zählen u.a. die Bubbles, magnetische Dünnschicht- und Drahtspeicher sowie die Blochlinienspeicher Vielleicht gilt dies auch für Assoziativ-, Tieftemperatur- und digitale Holographie-Speicher
4. Wegen Neuheit keine Aussagen zu Nano-, Quanten- und weitere Speicher, jedoch Hypezyklus ist zu beachten Provokativ ist, ob langfristig Elektronik durch andere Prinzipien, wie z.B. Optik oder Quantenelektronik ergänzt oder abgelöst wird
5. Einmal breit eingeführte Techniken sterben ganz selten aus Die bekannten Ausnahmen sind nur Zeppelin (Luftschiff), Dampfmaschine, Glühstrumpf (Gaslicht) Für die Speichertechnik: Ferritkernspeicher, Lochkarten, Lochbänder und teilweise die Diskette Mit großer Wahrscheinlichkeit bleiben also irgendwie auf lange Sicht bestehen Halbleiterspeicher, Festplatten und optischen Medien, insbesondere CD, DVD und Nachfolger Ihnen gegenüber müssen neue Techniken massive Vorteile bieten
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Was muss künftig und wie lange gespeichert werden?
Im Prinzip ist heute alles was auf der Welt elektronisch geschieht vollständig speicherbar Doch dabei wird die Menge so groß, dass kein sinnvoller Zugriff mehr möglich ist Hierzu zählt eine erhebliche Reduzierung des Ballastes „überflüssiger“ Daten (Markt, Geheimdienste usw.) Künftig wird daher zu fragen sein, was gespeichert werden muss und wo Doppelungen erforderlich sind Hierzu sind entsprechende Redundanz und Relevanz neu zu definieren Zunächst sind Inhalte, Sachbezüge zu unterscheiden, hierfür sind inhaltliche zeitbegrenzende Kriterien zu entwickeln
• Was wofür: Utility. Anwendbarkeit
• Was für wen: individuell oder allgemein
• Was für Kultur und Geschichte: Originale der Kunst, Menschenbild, Religion usw.
• Was für die Menschheit: Notwendigkeit, Nutzen
• Was in einem (oder mehreren) Welt-Archiv, „Weltwissen on demand“
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Wie mit Daten umzugehen ist
• Wie Daten vor Zerstörung, Verlust usw. geschützt werden
• Wie der Zugriff auf einzelnen Stellen und Daten zu regeln ist, neben Geschwindigkeit auch Möglichkeiten, Rechte usw.; für Ausbildung und Kulturgüter kostenlos erforderlich
• Wie mit Urheberrechten umzugehen ist: Zitate, Plagiate, Vergütungen
• Wie sind Sammler und Nostalgiker einzuordnen
• Wie ist mit Geheimhaltung umzugehen: strenge zeitbegrenzte Zulässigkeit
• Wie ist mit Schädlichem, Destruktivem umzugehen: moralisch wichtiger als gesetzlich?!
• Problem „Wissen ist Macht“ für alle verfügbar machen! Abschwächen, Wie?
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Mögliche Eingrenzungen, Beschränkungen
Für Lehrbücher, Lexika, Publikationen usw. genügt ein eingeschränkter, stets aktuell zu haltender Anteil (Didaktik)
Museen, Archive, Bibliotheken usw. müssen vor allem typische Originale in geringer Anzahl aufheben
Rundfunk und Fernsehen usw. müssen wichtige Zeitdokumente und (Eigen-) Produktionen speichern
Historiker interessieren vor allen Original-Dokumente, die ständig neu interpretiert werden müssen
Archäologie muss kulturhistorische Inhalte sichern
Entwicklung von Universalformaten und spezieller Hardware, gegen „digitalen Verlust“ Speichern der Originale oder/und Rekonstruktion mittels Formeln und Algorithmen
Vergleich von inhaltlichen und ökonomischen Grenzen Frage nach der Vollständigkeit der hier genannten Argumente und Inhalte, ordnen nach Wichtigkeit
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Vereinfachte Zusammenfassung der vier wichtigsten Bereiche
Bereich Fakt, Zweck Maximaler, notwendiger Bestand des Gespeicherten Natur Genetik Neuronal Gesellschaft
Ständigkeit, Irreversibilität, Geologie Erhaltung der Art
Überleben des Individuums Wissen, Kultur, Werte
→ ∞ ≈109 Jahre
bis zum Tod ≈100 Jahre , 0 → ∞, Bestehen der Menschheit, ≈106 Jahre?
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Versuch einer Einteilung und Abgrenzung
Inhalt der Information Art der Information Umgang für die Speicherung Historisch Originale Dauerhaft aufheben
Kulturell, künstlerisch
Menschliche Werte betreffend Große Auswahl von Originalen aufheben, allgemein verfügbar machen
Utilitär, technisch, wissenschaftlich Wissen, Fakten, Gesetze, Methoden Ständig aktualisieren Didaktisch Darstellungsform, gut lehrbar Besseres ersetzt Älteres
Geheimhaltung
Fakten, Geschehen falls überhaupt notwendig, dann unbedingt zeitliche Begrenzung
Destruktiv, zerstörerisch Wissen, Methoden moralische Verurteilung (Strafen?)
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Top-down ↔ botton up
Zwei deutlich verschiedene Techniken
top down = von oben abwärts = aus einem Ganzen herausarbeiten
Bildhauer gestaltet Plastik → meißelt sie aus großen Steinblock heraus Details der Konturen sind durch sein Können und die Feinheit seiner Werkzeuge bestimmt So werden mikroelektronische Schaltkreise auf dem Silizium-Wafer erzeugt Selbst mit Elektronenstrahl-Lithographie Maximal ist nur bis ≈ 10 nm Strukturieren möglich
bottom up = von unten aus aufbauen = aus bekannten Bausteinen zusammengefügt
Ein Kind setzt so eine Figur aus Lego-Steinen zusammen. Geschieht in der Natur „automatisch“ und ermöglicht dennoch große Vielfalt Für die erstmalig im Dezember 1959 RICHARD PHILLIPS FEYNMAN (1918 – 1988) im öffentlichen Vortrag vorgeschlagen Hierfür erfand dann 1974 NORIO TANIGUCHI den Begriff „Nanotechnologie“; griechische nãnos Zwerg Aber auch SI-Vorsatzzeichen n = 10-9 (System International der Maßeinheiten) Ab 1980 ERIC DREXLER (*1955) Bücher mit visionären Ideen → viele Wissenschaftler wandten sich dem Gebiet zu Wesentliches Ziel ist Manipulation von Materie im atomaren Maßstab Bald zeigte sich, dass eine technische Umsetzung der Gedanken äußerst schwierig ist
Inzwischen entstanden mehrere Hauptwege:
Raster-Tunnel-Mikroskop, Nanotechnik, Selbstorganisation, neue optische Methoden, Molecular-Engineering und QuBit
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Magnetischer Kabel-Laufzeitspeicher
Historische Variante mit Zukunft?!
1965 entstand die Idee eines Kabel-Laufzeit-Speichers, erfolgreich erprobt, mehrere Patente, doch technisch viel zu früh Vorteil: er hat keine obere, sondern nur eine untere Datenrate (Frequenz) daher vielleicht noch für Zukunft interessant Verbindet zwei bekannte Fakten: Signalausbreitung im Kabel mit v = c/n aus: c die Lichtgeschwindigkeit, n den Brechungsindex
Nach einiger Zeit befindet sich das zeitliche Signal entsprechend örtlich verteilt im Kabel, müssen „eingefroren“ werden Hierfür eignet die HF-Vormagnetisierung der Magnetbandtechnik, ändert Remanenzkurve magnetischer Materialien Das Laufzeitkabel kann sehr dicht „aufgewickelt“ werden, auf die das Magnetfeld des HF-Impulses global einwirkt Wiedergabe zerstörend durch einen kurzen Gleichstromimpuls, treibt das „Gespeicherte“ hinaus Je Magnet-Position sind bis zu 256 Stufen = 9 Bit möglich
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RTM = STM und RKM = AFM
1986 entwickelten GERD KARL BINNIG (*1947) und HEINRICH ROHRER (*1933) das Raster-Tunnel-Mikroskop (RTM) Englisch = scanning tunneling microscope (STM) nur für elektrisch leitende Oberfläche Hiermit gelang es später einzelne Atome direkt zu manipulieren
1994 Matsushita 20 nm GaSbTe-Schicht ⇒ Volumen 30 Atome: kristallin → amorph: Widerstandänderung nachgewiesen Wegen hochpräziser Bewegungen Datenrate nur 100 Bit/s.
1997 demonstrierte IBM einen Abakus aus einzelnen Atomen Feine Sonde mit ≈3 V (Bias) wird in etwa 1 nm gegenüber einer bewegt Tunneleffekt bewirkt Strom, der exponential von der Entfernung abhängt
constant gap width method (CGM) ⇔ constant current method (CCM), Strom- ⇔ Abstand-Änderung
Später für nichtleitendes Material BINNIG, CALVIN QUATE und CHRISTOPH GERBER Raster-Kraft-Mikroskop (RKM), = Englisch atomic force microscope (AFM) Spitze an Blattfeder (englisch cantilever freitragend)
Unebenheiten der Oberflächenstruktur bewirken Kraft ⇒ Verbiegung der Blattfeder Kann u.a. kapazitiv, optisch oder piezoelektrisch gemessen werden
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Milliped
Insbesondere mehrjährige Forschungsarbeit im IBM Almaden Research Center (San Jose) 1998 gelang es BINNIG im IBM-Zürich-Laboratorien das Muster eines Speichersystems vorzustellen 5 × 5 Abtastspitzen in einem Feld von 25 mm2 benutzt, Anzahl wurde später mehrfach erhöht 2002 bereits 64 × 64 = 4096 RKM-Spitzen ⇒ Milliped (Tausendfüßler)
Spitzen an biegsamen, V-förmigen Federzungen = Balken = Cantilever (englisch frei schwebend), 1998 = 50 µm lang Vollständige Struktur in MEMS-Technologie (micro electro mechanical systems) auf Silizium-Basis hergestellt Unter Cantilever-Array ein mikromechanisch in definierten feinen Schritten verschiebbares Substrat = 6 × 6 mm2 Maximaler Rasterabstand des Cantilevers etwa 100 µm in x- und y-Richtung, Speicherdichte ≈ TBit/inch2 System muss sehr erschütterungsarm gelagert werden.
Auf Substrat eine etwa 20 nm dünne Schicht eines speziellen Polymers, im Schleuderverfahren aufgebracht Ursprünglich PMMA (Poly-methyl-meth-acrylat), inzwischen besser geeignete Polymere, Beständigkeit > 3 Jahre
Speichervorgänge mehrfach geändert, ab 2002: Aufzeichnen Spitze = Stromwärme ≈1 µs auf etwa 200 °C erhitzt → Vertiefung = 1 mit ∅ = 10 - 50 nm, ≈50 000 Bit/s Wiedergabe thermischer (Piezo-) Sensor ca. 100 °C erhitzt: 1 sinkt Spitze ins Loch So Sensor näher kalter Kunststoffschicht als bei einer 0 → kühlt sich stärker ab. 100 000 Mal lesbar Löschen zunächst nur global: Kunststoffschicht auf ≈ 150 °C erhitzt glättet die Oberfläche, Löcher verschwinden Ab 2000 lokale Löschung ≈ Aufzeichnung 1, jedoch dicht neben der Bit-Position: neue Mulde glättet So mehrfaches Wiederbeschreiben möglich.
2005 sollte ein Nano-Laufwerke (englisch nanodrive) auf den Markt kommen Leistung von 100 mW, Größe ähnlich CF-Karten, sehr großer Kapazität, hohen Parallelität → mehreren MBit/s
Als Erinnerung an die IBM-Lochkarte auch als Mikro-Lochkarte bezeichnet
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Nano-Technik
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Versuch einer Definition
Seit 1995 gewaltige Entwicklung. Erster Überblick [Rubahn]. Bis heute kein theoretisches oder lehrbares Gebäude und kein einheitlicher Inhalt Technisch nutzbare Möglichkeiten liegen noch weit in der Zukunft In einer Nano-Prognose von 2002 wurden aber bereits für 2008 und 2011 Milliarden-$-Umsätze abgeschätzt!? So besteht Gefahr, dass Nanotechnik, -technologie usw. zu inhaltslosen Schlagwörtern verkommen könnten
Wichtig ist das selbstorganisierte Entstehen (englisch: self-assembling) von Clustern Für Nano-Technik entsprechendes Zusammenwachsen von Atomen und Molekülen zu einer festen Einheit Prozesse müssen gemäß Vorbild der Natur (bottom-up) gesucht und dann technisch realisiert werden Es entstehen häufig spezielle strukturelle, magnetische und elektronische Eigenschaften auch Quantenpunkte sind möglich (s. u.)
Beispiele: magnetische Strukturen aus PtFe → magnetische Speicherung ≈10 nm PbS- und magnetische Eisenoxyd-Partikel → magnetooptische Speicherung Besonders wichtig sind spezielle C-Strukturen (s. u.)
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Englisch cluster Büschel, Menge, Haufen, Traube, Schwarm, Begriff sonst vielfältig benutzt, z. B.:
• Medizin: Zellwucherungen
• Musik: viele übereinandergestellte kleine Intervalle
• Rechentechnik: Zentral-Computer mit den angeschlossenen Rechnern
• Chemie: nichtstöchiometrische chemische Verbindungen aus direkt verknüpften, durch Liganden stabilisierte Metallatomen
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Richtungen der Nano-Technik
• Nano-Elektronik benutzt Schaltelemente, z. T. mit Quanteneffekten März 1998 wurde erstmalig der hierzu gehörende Einzel-Elektronen-Transistor beschrieben (s. u.) Wichtiger Zweig mit speziellen Kohlenstoff-Vatianten, u. a. Fullerene, C-Röhrchen und Graphene
• Nano-Computer nutzen klassische Rechentechnik, verwenden jedoch u.a. Polymere und DNA-Stränge 1994 LEONARD ADLEMAN (*1945) DNA-Fragmente: Berechnung des NP-vollständigen Traveling-Salesman-Problems Gehört zur Klasse NP-vollständiger Probleme: Rechenaufwand, Rechenzeit steigen exponentiell mit Parameterzahl Z.T. werden hier auch die Quanten-Computer eingeordnet
• Nano-Mechanik benutzt mechanische Elemente im nm-Bereich Dazu gehörend MEMS (micro electro mechanical systems) Meist lithographisch hergestellt, z. B. kleinste bewegliche Spiegel, Motoren, Schalter, Zahnräder, Mikrophone usw. U.a. Milliped von IBM (s. u.) von IBM und Vielfach-Spiegel-Chips für Großprojektoren von Texas Instruments Erprobt wurden auch kleinste bistabile mechanische Schalter als Speicherelemente, noch zu langsam
Getrennt sind Quanten-Elemente mit QuBit zu betrachten (s. u.)
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Geschichte neuer C-Varianten 1950 Rein theoretische Untersuchungen von Graphenen durch P. R. WALLACE
1985 ROBERT FLOYD CURL (*1933), HAROLD W. KROTO (*1939) und RICHARD E. SMALLEY (*1943) zufällig Fullerene
1991 synthetisierte SUMIO IIJIMA (*1939) Nanodrähte aus Kohlenstoff = Nano-Röhrchen = CNT (carbon nano tubes) zunächst nur Multiwall (MW-NT) einige zig Röhrchen konzentrisch ineinander, ∅ ca. 10 bis über 100 nm
2003 einlagige CNT = single wall (SW-NT) etwa 0,4 – 5 nm ∅
2004 einatomare C-Schichten = Graphene = Nanobänder Nur Nano-Röhrchen und Graphene werden wahrscheinlich zu neuen Anwendungen führen
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Fullerene
1985 von R. F. CURL, H. W. KROTO und R. E. SMALLEY zufällig gefunden Beim mit Lichtbogen erzeugten Graphit fanden sie die kugelförmigen (fußballähnliche) Gebilde aus 60 C-Atomen Nur aus 6- und 5-Ecken zusammengesetzt, nicht im Phasendiagramm des Kohlenstoffs! Nur Diamant und Graphit Besitzen große Ähnlichkeiten zu den Kuppelbauten des Architekten RICHARD BUCKMINSTER FULLER (1895 – 1983) Besonders bekannt die gewaltige Kuppel des amerikanischen Pavillons der Weltausstellung 1967 in Montreal So erhielten sie den Namen Fullerene; auch Buckyball ist gebräuchlich Mehrere Varianten: Allgemein 12 Fünfecke und (n-10) Sechsecke → C2n Fullerene
Eigenschaften
Hohe Symmetrie und hohe Stabilität wie Diamant, ungewöhnliche elektronische und optische Eigenschaften
Versuche zur Dotierung C80:1 C → 1 N + innen 2 Yttrium ⇒ Cluster mit nutzbarem Spin, auch mit Terbium möglich
C60 unter hohem Druck bis etwa 200 °C gering magnetisch, nur etwa 1 % der Fullerene bewirkt einen Spin
Supraleitung bei tiefen Temperaturen, Zugabe von Kalium oder Rubidium kritische Temperatur auf -245 °C erhöht Einbau sperriger Chloro- oder Boroform-Moleküle -224 °C, teilweise sogar -156 °C erreicht Gegenüber anderen Supraleitern alle drei Richtungen zur Strom-Leitung nutzbar
Bisher wurde keine nützliche Anwendung erreicht
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Nano-Röhrchen
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Kurze Geschichte 1991 SUMIO IIJIMA (*1939) synthetisiert erste Nano-Röhrchen = CNT, noch Multiwall (MWNT)
1996. RICHARD E. SMALLEY Laserverfahren zur Herstellung von einwandigen Kohlenstoffnanoröhren
1998 Erste Transistoren von S. J. TAUS, A. VERSCHNEREN und C. DEKKER vorgestellt
2003 einlage CNT = single wall (SW-NT) etwa 0,4 nm ∅
2005 Samsung: Twin-Si-Nanowire MOSFET (TSNWFET) mit zwei Nanodrähten, je r = 5 nm
2006 einen Gate-All-Around-(GAA)-TSNWFET mit 2 Si-Drähten r = 4 nm, Sehr kurze effektive Gatelänge (ähnlich FinFET)
2007 CNT als künftige elektromechanische Datenspeicher
2007 Ge-NT für „CrossPoint"-Speicherzelle
2007 auch Material für Phasenwechsel-Speicher
Heute in großer Vielfalt und auch bei anderen Stoffen, u.a. Si, GaAs, ZnO bekannt
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Fünf Herstellungsverfahren
Immer müssen Katalysatoren anwesend sein, etwa Eisen, Nickel oder Kobalt
• Gleichstrom-Bogenentladung zwischen zwei Graphitelektroden, in die Metallkatalysatoren eingearbeitet sind
• Laser-Ablation (verdampfen) durch Laserimpulse auf Graphitelektroden, 1996 RICHARD E. SMALLEY
• CVD (chemical vapour deposition) durch Zersetzung eines kohlenstoffhaltigen Gases (z.B. Kohlenwasserstoff) = katalytische Abscheidung aus der Dampfphase = CCVD (catalytic chemical vapor deposition) Substrat z. B. mit „precursor“ Fe(NO3)3 belegt (Kondensationspunkte), Azetylen-Atmosphäre C2H2 bei 700 -1000°C entstehen Metall-Cluster = Zentren für das Wachsen der Nanoröhren Auf Siliziumchip bildet sich eine Art „Rasen“
• HipCO-Verfahren (high pressure carbon monoxide) zersetzt gasförmiges Eisenkarbonyl Fe(CO)5
• Kondensieren von Kohlenstoffdampf, der sich beim Erhitzen einer Mischung von Ethylen und Paraffinöl bildet Gehandelt wird Pulver unterschiedlicher Korngrößen, ∅ mehrere µm, Röhrchen pappen ungeordnet zusammen Vereinzeln mit Tensid-Dispersionsmittel und Ultraschall, Nanoröhren entstehen meist nicht fehlerfrei Reparatur mit ultrakurzen Laser-Impulsen möglich, wichtiger ist jedoch Selbstheilung
Absichtliche Störung beim Wachsen – z. B. Fe- oder Ti-Legierungen – bewirkt Y-förmige Abzweigung Mit Spannung ist dann Stromfluss digital zu schalten bzw. analog zu steuern Drei Verzweigungen ermöglichen Transistoren, Bit-Zelle nur wenige nm2. >1000 Atome = quasi-klassische Speicherung
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Aufbau-Arten (1)
1. MWNT ⇔ SWNT + (RNT) Länge ca. 10 bis über 100 µm, selten mm oder gar cm Abstand zwischen benachbarten Atomen = 0,142 nm
Zunächst gab es nur MWNT (multiple wall nano tube) einige zig Röhrchen konzentrisch ineinander ∅ ca. 10 bis über 100 nm, Abstand zwischen den Schichen ≈0.34 nm.
SWNT (single wall nano tube) ∅ 0,4 – 1,5 nm, bei 1,2 nm auf Umfang etwa 20 C-Atome, bei MWNT bis etwa 100 Entstehen meist 2/3 halbleitend, 1/3 metallisch.
RNT (Kohlenstoff-Riesen-Röhren) ∅ 40 - 100 µm, Längen bis zu mehreren cm Wände 1,4 µm dick und schwammartig, innen zylinderförmige Hohlräume Außen von Schichten aus grafitartigem Kohlenstoff umschlossen Brechen beim Biegen nicht, verformen sich ähnlich wie Metalldrähte Kombination aus Stärke, Biegsamkeit und Leichtigkeit optimal zum Weben von Stoffen effiziente und leichte kugelsichere Weste, besser als bisher verwendetes Kevlar
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Aufbau-Arten (2)
2. Endkappen Nur z. T. vorhandenen, entsprechen „halbe“ Fullerene Jede Endkappe enthält dabei sechs 5-Ecke, Anzahl der 6-Ecke vom Durchmesser bestimmt
3. Helizität in 3 Varianten
Betrifft Aneinanderfügung von Kohlenstoffatomen = Ausrichtung der Sechsecke zur Längsachse
Ist über Rollwinkel sichtbar = Kanten der 6-Ecke radial verfolgen, beeinflusst elektrischen Eigenschaften metallisch oder halbleitend
Armchair (Lehnstuhl) ⇔ Zigzag ⇔ Chiral
Chiral (griechisch cheír Hand) Struktur, kann durch keine Symmetrieoperation mit ihrem Spiegelbild zur Deckung gebracht werden
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Eigenschaften
Sehr flexibel, leicht 1,3 - 1,6 g/cm3 ≈ Baumwolle Zugfestigkeit ≈5⋅1010 Pa » Diamant oder übliche Carbonfasern, 20mal Stahl Beständig an Luft bis etwa 1000 °C, im Vakuum bis 2800 °C Thermische Leitfähigkeit ≈ 6000 W/mK (Diamant nur 2000 W/mK). Piezoelektrische Verformung ∆l/l liegt für 1 V bei 0,11 %
Energielücke Eg/V ≈ 1/d [in nm] ≈0,1 - 1 eV, je dünner, desto größer. Bei 1 nm ≈0,5 eV In Längsrichtung oft sehr hohe Leitfähigkeit ≈ 105 S/m = 20 mΩ⋅mm2, hängt von Defekten ab » Cu mittlere freie Weglänge der Elektronen ≈ 10 µm → elektrischer Widerstand unabhängig von Länge der Röhre Quantentheoretischer Einströmwiderstand = h/4e2
≈ 6,5 kΩ Molekularen Wellenfunktionen über gesamte Röhrenlänge verschmiert ≈ kohärenter Quantendraht Elektronentransport „ballistisch“, d.h. ohne Streuung, Widerstand praktisch Null Elektronenmobilität von 105 cm2/V = 200-mal höher als bei Si Strombelastbarkeit bis zu 1010 A/cm2 ≈ 25 µA je Röhre; praktisch Supraleitung bei Raumtemperatur Cu schmilzt bei 107 A/cm2 Elektrische Werte gelten bis ≈ 10 GHz
Nicht-metallische CNT zeigen magnetisches Verhalten ≤ -240 °C. Widerspricht üblicher These des Magnetismus: nur d- und f-Elemente zeigen Magnetismus zeigen Wahrscheinlich Störstellen entscheidend, nicht-metallisch kaum Wirbelstromverluste Könnte zu leichten und preiswerten Magneten führen
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Versuchte Anwendungen 1998 erste Transistoren von S. J. TAUS, A. VERSCHNEREN und C. DEKKER vorgestellt Ab 2007 u.a. mehreren Anordnungen um Nanoröhre isoliertes Gate gelegt, ähnlich wie üblicher Si-FET sehr geringem Kanalwiderstand (Schaltverhältnis 1 : 106), s. SET FET aus Zwillings-Nanodrähten von ∅ = 2 - 3 nm, Gatelänge 30 nm, Gate „all around" um Nanodraht Schreiben bei 1 ps, Löschen bei 1 ms
Diode aus Ge-NT für „CrossPoint“ = matrixförmige Adressierung, Kreuzungspunkten spezielle Moleküle als Speicherzellen
Elektromechanischer Datenspeicher Auf Si-Oberfläche wird Wald aufrecht stehender Nano-Röhrchen aufgebracht, jedem Röhrchen eine Elektrode zugeordnet Elektrische Spannung zieht elektromagnetische Kraft Röhrchen an, verbiegt es, schließlich wird Elektrode berührt Elektrisch aufgeladene Röhrchen halten Zustand längere Zeit aufrecht → jedes Röhrchen Speicher für 1 oder 0 Von praktischer Nutzung noch weit entfernt, noch keine Wiedergabemöglichkeit vorhanden
Feldemission bei sehr geringen Spannungen, Kontaktierung meist durch Gold-Elektroden
2008. Racetrack-Speicher = IBM-Patent = Schieberegister aus Trennwänden zwischen magnetischen Domänen Sie lassen sich in permanentmagnetischen Nanodrähten definiert mit spinpolarisierten Strömen bewegen Kopplung mit Si-Halbleitern ist möglich. Hohe Datenrate = jeder Nanodraht hat eigene Schreib-/Leseeinheit
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Graphene Bindungsenergie von Graphit zwischen C-Atomen: innerhalb einer Schicht 4,3 eV, zwischen zwei Schichten nur 0,07 eV
1950 hat P. R. WALLACE einatomare C-Schichten = Graphene = Nanobänder bereits theoretisch untersucht
2004 gelingt es ANDRE K. GEIM und KOSTYA S. NOVOSELOV Graphen auf einem Siliziumoxid-Substrat zu isolieren
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Eigenschaften
Kohlenstoff-Atome sind in einem hexagonalen Gitter angeordnet. Leitungs- und Valenzband berühren sich in 6 ausgezeichneten Punkten, direkte Übergänge Quanten-Hall-Effekt ist bei Raumtemperatur zu beobachten, verlangt sehr hohe Magnetfeldstärken Schwache Spin-Bahn-Kopplung → Anwendungen in Spintronik möglich Elektronen verhalten sich wie masselose, ultrarelativistische Teilchen; Flächenwiderstand von 6 kΩ Graphen-Schicht ist unter optischem Mikroskop sichtbar Optische Transmission ≈ 80 %
Herstellung u.a.
Low-Tech-Methode: Tesafilm auf Graphitsplitter drücken, am Tesafilm klebende Flocken auf SiO2-Substrat pressen
Methode von WALT A. DE HEER und CLAIRE BERGER epitaktisches Wachsen von Graphen auf SiC-Substrat
CNT aufschlitzen ( 2009)
CVD: (2009) Gemisch aus Kohlenwasserstoffen ≈1000 °C über Ni-Schicht leiten, dann rasch mit Argon-Gas abkühlen
Anwendungen u.a.
FET aus 10 nm breiten Graphen-Streifen, wegen sehr hoher Beweglichkeit auch bei Raumtemperatur funktionierend Als Elektroden für LCD statt Indium, dessen weltweite Vorräte in etwa zehn Jahren erschöpft sind Vermeidet außerdem Nachteil, dass Indiumzinnoxid Sauerstoff freigibt Möglichkeit für QuBit besteht
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Organische und biologische Möglichkeiten
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Allgemein
Die Natur kennt als Speicher genetische, Immunbiologische und neuronale (Gehirn) Systeme Ähnliche Ansätze benutzt die Molekularbiologie, hierzu gehört z.B. die Sequenzierung der DNA Daher könnten entsprechende technisch orientierte Varianten möglich werden Wichtig sind auch die Fortschritte bei der Kopplung zwischen Neuronen und Elektronik
Es entstehen neue Gebiete, die Biologie und Technik verbinden, u.a. Molecular Engineering Sehr große, Moleküle, Oligomere und Polymere werden unter definierten Bedingungen zusammengeführt Selbstorganisation lässt daraus Cluster, u.a. Kugeln, Doppelspiralen oder Gitterstrukturen entstehen
Genutzt werden Membranen, Enzyme und Proteine, auf z. B. die manipulierter Bakterien einwirken
Medizinisch nutzbar: Nano-Moleküle klein gegenüber biologischen Zellen, können daher eingeschleust werden
Das Protein Ferritin mit ∅ = 12 nm wird so in lebenden Organismen zur Anreicherung und Lagerung von Eisen genutzt
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Technische Speicherzellen aus organischen Materialien
Erfolgreich z. B. bei Fotographie, CD-R usw.: Aufzeichnung/Wiedergabe durch Licht wichtig jedoch elektronische Varianten
Organische Halbleiter ermöglichen OLEDs, Displays, Solarzellen, elektronischen Preisschilder, integrierten Schaltung
1976 entdeckten HIDEKI SHIRAKAWA, ALAN MACDIARMID und ALAN HEEGER: Polyacetylen mit Cl bzw. Br oxidiert: Leitfähigkeit 109-fach erhöht (103; Cu = 106 S/cm). Kunststoffe erstmals nicht mehr Isolatoren.
1998 – 2002 Skandal um JAN-HENDRIK SCHÖN, gefälschte Daten zu organische Transistoren publiziert
2003 benutzt Philips Tetracen = orangegelber Kohlenwasserstoff aus vier aneinander gefügten Benzolringen Entsprechende Einkristalle weisen in dünnen Schichten auf Silizium gute Speichereigenschaften auf
2007 Crossbar-Speicher 160 kBit mit organische Moleküle und Nanodrähte erprobt, total etwa 160 µm2 Unten 400 parallele Si-Nanodrähte → Monolage Rotaxan-Moleküle → gekreuzt 400 parallele Ti-Nanodrähte Draht-Abstände 33 nm → Speicherzelle ≈ 1000 nm2 ≈ 100 Rotaxan-Moleküle Rotaxan ähnelt Hantel, deren Schaft von einem Ringmolekül umschlossen ist Kann durch +/-Spannung zwei Positionen einnehmen → bistabiler molekularer Schalter, technisch noch viele Mängel
2009 Kunststoff mit guter Elektronenbeweglichkeit (1/1000 von Si) gefunden = modifizierte Naphthalenketten Kann mit „Tintenstrahldrucker“ verarbeitet werden, brauchbarer FET auf flexibler Unterlage mit Goldkontakten Es werden billige, flexible Plastikchips als „Wegwerfware“ möglich
Genereller Vorteil: organische Schichten lassen sich mehrfach übereinander stapeln → große Speicherkapazität
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Weitere Varianten
Zwischen 2 Goldkontakte organische Moleküle, Substanzen (∅ ≈50 nm) eingefügt elektrisches Feld bewegt Orbitale so, dass sie sich überlappen und das Material dabei leitend wird
Bio-Transistor (FET) mit Azurin-Molekül zwischen 2 Goldelektroden und darüber isoliertem Gate
Künstliche DNA-Moleküle werden mit Metall-Ionen zu molekularen, magnetischen Drähten zusammengefügt
Mit künstlichen DNA-Strängen werden 2D-Gitter-Plättchen erzeugt, die Bar-Codes ähneln, aber nur mit RTM lesbar sind
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Optische Varianten
Signal- und Datenverarbeitung heute elektronisch, Ausnahmen u.a. IR-Übertragung, Laser und Lichtleiter Wellenleiter statt übliche Leiter werden bereits in Chips erprobt → Datenverarbeitung vollständig auf Lichtsignale umstellen?
Neue, rein optische Möglichkeiten u. a. nichtlineare Optik, Metamaterial ≈ photonische Kristalle und Photonenspeicherung
Übertragung von Effekten auf eine technische Speicherung ist bereits versucht, evtl. Holographie!?
Um 1990 entstand Kunstwort Photonik aus Photon und Elektronik, später auch Optronik Inhaltlich aber keine Kombination von Photonen mit Elektronen sondern Absicht Elektronik→ Optik (Elektronen → Photonen) ersetzen
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Nichtlineare Optik Bei hohen Lichtintensitäten ändern sich optische Kennwerte, u.a. Brechungsindex, Divergenz und Polarisation
Änderung Brechungsindex kann Selbstfokussierung (Rückkopplung) bewirken = Solitonen (lateinisch solus allein)
Ähnliche Effekte bewirken optische Bistabilität, bereits als optische Schalter mit Speichereigenschaft benutzt
Frequenzverdopplung: monochromatische Welle mit ω → Oberwellen n⋅ω mit n = 2, 3, 4 ... 2 Lichtfrequenzen ω1 und ω2 – eine intensiv genügt – erzeugen Frequenzen n⋅ω1 ± m⋅ω2 (n, m ganzzahlig)
Optischen Transistor: ein intensiver Lichtstrahl erzeugt nichtlineares Material, in dem ein anderer lichtschwacher Strahl verstärkt wird
Optische Gitter stehende Wellen erzeugen ortsabhängige Kenndaten, unterschiedliche Wellen aus x-, y- und z-Richtung ermöglichen Raster im Raum, wird bereits für QuBit genutzt (s. u.)
Zur Speicherung können nichtlineare Effekte mit 2 oder 3 Lichtstrahlen Speicherzellen adressieren (≈ Ferritkern), gewünscht wäre dazu ein optisch transparentes Material mit hysteretischen (magnetischen) Eigenschaften
Effekte sind im Photonen-Bild schwierig zu interpretieren
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Photonische Kristalle = Metamaterial
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Geschichte 1785 FRANCIS HOPKINSON (1737 – 1791): Straßenlaternen, durch ein feines Seidentaschentuch betrachtet erzeugen
Vielfachbilder
1820 JOSEPH VON FRAUNHOFER (1787 – 1826) benutzt Gitter zur Spektralzerlegung
1912 MAX VON LAUE (1879 – 1960) weist Beugung von Röntgenstrahlen nach
1921 LOUIS VICTOR DE BROGLIE (1892 – 1987): Doktorarbeit Materiewellen gemäß λ = h/m⋅v (v Geschwindigkeit)
1927 CLINTON JOSEPH DAVISSON (1881 – 1958), LESTER HALBERT GERMER (1896 – 1971) Beugung von Elektronenstrahlen in Kristallen
1972 V. P. BYKOV beschreibt Struktur für photonische Kristalle benutzt aber noch nicht Bezeichnung
1977 SHANHUI FAN und JOHN D. JOANNOPOULOS Berechnungen für zweidimensionale optische Kristalle
1987 ELI YABLONOVICH und SAJEEV JOHN weitere, unabhängige theoretische Arbeiten
1999 PHILIP ST. J. RUSSEL erzeugt photonische Fasern mit Bandlücken
2000 YABLONOVICH, stellt ersten photonischen Kristall her
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Analogie: elektronische ⇔ photonische Bandlücke Halbleiter-Energie-Bandlücke Grundlage für elektronische Bauelemente Analogiebetrachtung: Wellenlänge λ = c/f → Energie des Photons E = h⋅f c Lichtgeschwindigkeit, f Licht-Frequenz, h Plancksche Konstante (v Geschwindigkeit von Materiewellen)
Photonische Bandlücke = energetischer Bereich, in dem keine entsprechenden Photonen existieren können Entsteht durch periodische Strukturen ≈λ/2 in dielektrischen Material, realisiert als „3-D-Streuer“ = künstliche Atome Abstand Si-Atome ≈0,25 nm, für photonische Kristalle einige 100 nm erforderlich → richtungsabhängig
Einfacher Fall: hinter Gitter mehrere Strahlrichtungen (DVD) Licht nur in bestimmte Richtungen möglich = Richtungslücken
Ähnlich Mehrfachschichten bei Lasern oder Entspiegelung von Optiken
Photonische Kristalle erst dann, wenn Bandlücken weitgehend richtungsunabhängig sind
Berechnung kompliziert, oft nur numerisch möglich, technische Ausführung noch mehr
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In Natur vorhandene Beispiele
Perlmut besitzt eine zweidimensional periodische Schichtstruktur, typisches Schillern
Opal ist eigentlich kein Kristall, ausgehärtete, wasserarme Silikatkügelchen sind regelmäßig in wasserreichem Silikat eingebettet
Schmetterlingsflügel: es existieren periodische Quer- und Längs-Stege im Submikrometer-Bereich Dadurch Lichttransmission, -reflexion modifiziert, schillern unter bestimmten Winkeln in allen Regenbogenfarben Photonische Bandlücke unvollständig, daher Winkelabhängigkeit
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Erste technische Anwendungen
1998 NEC Photonisches „Superprisma“ mit Abmessungen 10 - 100 µm, Periodische Zylinderlöcher eingefügt 10fache Dispersion gegenüber Glasprisma, Bei 1 µm erfolgt 60 ° Richtungsänderung
1999 PHILIP ST. J. RUSSEL Photonische Faser: Idee: Licht in Luft wesentlich weniger als in Gläsern absorbiert Mantel verlangt aber Material mit kleinerem Brechungsindex (Luft n ≈ 1) existiert nicht Photonisches Material = Vielzahl sechseckig regelmäßig verteilter Luftkanäle, Licht „Luft-Faser“ nicht verlassen Großtechnologisch relativ einfach: viele dicke Glasröhren zu 1 mm Bündel, durch Zug bei erhöhter Temperatur gestreckt ∅≈50 µm Faser kann 100fache Energie äußerst verlustarm übertragen
2000 YABLONOVICH erster photonischer Kristall, regelmäßig kleine Löcher in Diamantkristall (n = 1,787) aus 3 Richtungen gebohrt Experimentell nachweisbare, vollständige Bandlücke im Mikrowellenbereich bei 1,5 µm
Experimente für Tarnkappen, negative Brechungsindizes usw. ermöglichen neuartige Anwendungen
Blaue LED mit doppelter Strahlung: oberer Kontakt auf GaN regelmäßige kleine Löchern mit 500 nm Abstand Auch kristallographische Struktur des künstlich veränderten Dielektrikums geht ein Häufig ist Diamant-Struktur (tetrahedral) günstig, alles erst in Anfängen
U.a. für selektive optische Filter, Frequenzverdopplung, ultraschnelle optische Schalter, integrierte photonische Schaltungen, neuartige optische Fasern, Kompression von Lichtimpulsen, Erzeugung negativer Brechungsindizes = Meta-Material Abstrahlcharakteristik Antennen Mobiltelefonen so verändern, dass viele Strahlung vom Menschen ferngehalten
völlig neuartige Linsenkonstruktionen.
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Herstellungsmethoden Strukturen durch Ätzen hergestellen, Erzeugung synthetischer Hologramme, Fokussierte Atomstrahlen lagern Atome zum 3D-photonischen Kristall zusammen
Selbstorganisation Kleinste Kugeln, u.a. aus Latex werden in möglichst korrekter kugeldichte Packung augeschichtet Zwischenräume mit feineren Goldpartikeln aufgefüllt, lagern sich dabei fest aneinander Latex wird bei 300 °C entfernt, es verbleibt ein photonischer Kristall aus Goldteilchen
Ähnlich: sintert Silikat-Strukturen, füllt Hohlräume durch CVP (chemical vapor deposition) mit kristallinem Silizium Bei Opal Kügelchen entfernen und mit Ti2O2 auffüllen, besser nur Ti2O2-Matrix mit Poren-∅ = 0,24 – 2 µm übrig lassen Glaskugeln benutzen, Freiräume mit Flüssigkeiten auffüllen, elektrische Felder können dann Bandlücke verschieben Polymer durch Schlitzdüsen → Polymerschaum mit Poren von 200 - 1000 nm
Meta-Material = Kristall aus Legierung von Yt, Va, O = komplizierte Anordnung von metallischen Gittern und Ringen Bricht Licht vollständig, es tritt keine Lichtreflexion auf. Damit umhülltes Objekt ist unsichtbar
Weiterentwicklung ≈ Dotierung von Halbleitern = gezielt eingebaute Störstellen oder Defekte Z: B. größeres Mittelloch der photonischen Faser
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Photonen-Speicherung (1) Photonen Ruhemasse Null, müssen sich daher mit Lichtgeschwindigkeit bewegen Im Material mit Brechungsindex n verlangsamt sich die Geschwindigkeit auf c/n Damit Photonen eingefangen werden und ruhen, muss n → ∞ gelten , ⇒ λ → ∞ Grenzwert ist nicht sinnvoll zu interpretieren, auch nicht für Materiewellen gemäß λ = h/m⋅v (v = m = 0) Daher müssen Photonen-Zustände reversibel auf andere Objekte, z.B. Atome, übertragen werden
Hierfür drei Möglichkeiten bekannt geworden 1. Für die zuspeichernden Photonen (Lichtimpuls) wird ein zusätzlicher Kopplungsstrahl benutzt Frequenz der Photonen muss mit Absorptionsbande eines Gases (z. B: Cs oder Ru) übereinstimmen Der Kontrollstrahl teilt den Energieterm der Atome in zwei Terme mit abweichender Energie auf Dann können die Photonen nicht vom Gas absorbiert werden, werden nur etwas abgebremst Das Gas ist so für den Lichtimpuls völlig durchsichtig = elektromagnetisch induzierte Transparenz (EIT) Wird dann der Kontrollstrahl abgeschaltet, erzeugen die Photonen kohärente Anregungsmuster der Gasatome Photonen sind aufgezeichnet, der Lichtstrahl ist nicht mehr vorhanden = Zwitterwesen aus Licht und Materie = Dunkelzustands-Polarisaton, die für etwa 10 µs stabil ist Wird Kontrollstrahl wieder eingeschaltet, geben die Atome den zuvor eingefangenen Lichtimpuls wieder unverändert frei Methode ist inzwischen weiterentwickelt auf zwei Kontroll-Laser = Spiegelrater dauernde Reflexion
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Photonen-Speicherung (2 + 3) 2. Mit einem speziellen elektrischen Feld wird die Bandstruktur örtlich verbogen Ein Photon hebt dann ein Elektron auf ein höheres Niveau Das verformte Band verschiebt das zurückgebliebene „Loch“ uns das angehobene Elektron seitlich voneinander Weil es keinen senkrechten Übergang gibt, kann Elektron nicht zurückkehren, das Photon ist gefangen, gespeichert Aufhebung der Bandverformung gibt es frei ⇒ Photon-Wiedergabe 3. Farblose, goldhaltige Kristalle speichern ultraviolettes Licht auf noch nahezu unbekannte Weise Anschließender Kontakt mit Flüssigkeit (z.B. Dichlormethan) gibt Licht als gelbe Fluoreszenzstrahlung 10 s ab = Solvolumineszenz ist beliebig oft wiederholbar
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Holographie
Die Holographie ist primär ein rein optisches Verfahren, das mit filmähnlichem Material arbeitet. Zum Verständnis sind viele optische Grundlagen erforderlich, daher wird sie getrennt behandelt. Lange bearbeitet wird eine rein digital-optisch-elektronische Variante, nur diese wird hier kurz erklärt. Seit kurzen wird sie auch bei CD-DVD-ähnlichen Medien benutzt (s. d.).
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Zwischen-Exkurs Quantentheorie ⇒ QuBit
Für Quantentheorie existiert ein spezielles, umfangreiches Manuskript
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Einführung 1900 14.12. PLANCK stellt in Berlin seine Theorie zur Schwarzer Körper-Strahlung vor
1905 A. EINSTEIN Lichthypothese: Lichtquanten = Photonen und Energie-Masse E = m⋅c2
1922 ARTHUR HOLLY COMPTON (1892 – 1962) Compton-Effekt + Begriff Photon eingeführt
1924 LOUIS DE BROGLIE (1892 - 1981) Materie-Wellen λ=h/m⋅v Für Licht heute drei Modelle:
1. Strahlenoptik Lichtstrahlen breiten sich geradlinig aus, an Grenzflächen abgelenkt und reflektiert 2. Wellenoptik: Licht ist elektromagnetische Welle, die sich von jedem Punkt kugelförmig ausbreitet HUYGENS’sches
Prinzip 3. Quantentheorie: Licht besteht aus Teilchen ohne Masse, Photonen mit E = h⋅v besitzen
Ausgangspunkt ist Beschreibung und Erklärung von Spektren = Wellen-Optik
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PLANCK-sche Formel Problem Strahlung des „Schwarzen“ Körpers → PLANCK-Formel, PLANCK-Konstante h = 6,626...⋅10-34 J⋅s
2
3
8( , )1
h fk T
f h fu f Tc e
π⋅⋅
⋅ ⋅ ⋅= ⋅
−
Energie kann also nur diskrete Stufen gemäß E = h⋅f ⇒ Quanten annehmen h hat die Dimension einer Wirkung J⋅s, Wert sehr klein, wurde daher früher nicht bemerkt
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Matrizenmechanik
WERNER KARL HEISENBERG (1901 – 1976) litt stark unter Heuschnupfen Im Mai 1925 beurlaubt ihn MAX BORN (1882 - 1970) für Helgoland Dort rechnet er mit den Zahlen der Spektren,
gewonnene formale Ergebnisse stimmen sehr gut mit den Experimenten überein
Bei der Rückkehr erkennt MAX BORN das in der Mathematik lange bekannte Rechnen mit Matrizen a, b Hier gilt nicht das übliche kommutative Gesetz: a⋅b = b⋅a, sondern a ×b – b ×a = ∆x Aus Impuls p, Ort q, PLANCK'schem Wirkungsquantum h und Einheitsmatrix I folgt dann p⋅q - q⋅p = (h/2⋅π⋅i)⋅I Diese Formel steht auf dem Grabstein von MAX BORN in Göttingen.
1926 leitet HEISENBERG hieraus die Unschärfe-Beziehung ab: ∆t⋅∆E = h/2 bzw. ∆x⋅∆p ≥ h/2 (genau müsste ħ = h/2π)
BORN, HEISENBERG und PASCUAL JORDAN (1902 - 1980) bauen Matrizenmechanik → 1926 „Zeitschrift für Physik“
WOLFGANG PAULI (1913 – 1993) berechnet hiermit das vollständige Wasserstoffspektrum
Neue Einsicht: Partikel und Welle zwei unterschiedliche Beschreibungen des gleichen Sachverhalts Welle und Partikel, Dualismus
Unschärfe = Unbestimmtheit macht sich nur im Kleinen, aber nicht im Makroskopischen bemerkbar LAPLACE-Dämon ist tot! Klassische Physik = Grenzfall! → Korrespondenz-Modell
Zuordnung der Matrizenmechanik nur zu HEISENBERG (und BOHR) ist historisch falsch Insbesondere wird BORN als Lehrer von HEISENBERG und weiterer wichtiger Ergebnisse nicht genügend gewürdigt NORBERT WIENER (1894 – 1964) sagte, BORN sei „der bescheidenste Gelehrte, den ich kenne“
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Bilder von Oskar Schirmer (geändert)
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Planeten-Modell
1911 leitet RUTHERFORD aus Streuung von α-Strahlen ein Atom-Modell ab (≈ Planetensystem) Elektronen laufen auf Bahnen im Abstand ≈10-10 m um den noch nicht identifizierten positiv geladenen Kern mit 10-14
m. Zentrifugalkraft ↔ elektrische Anziehung. Atom jetzt zerlegbar! Es müsste aber elektromagnetische Strahlung auftreten, wodurch Elektronen dann sofort auf den Kern stürzen
1913 NIELS BOHR postuliert Bahndrehimpuls (Energie) nur bestimmte diskrete Werte, die erlaubten Bahnradien Abstrahlung erfolgt nur bei Sprüngen zu niederen Bahnen = Spektrallinien; Elektron zu höherer Bahn durch Energiezufuhr.
1922 Korrespondenzprinzip von BOHR = Komplementaritätsprinzip = Kopenhagener Deutung Klassisch → quantentheoretisch ist intuitiv möglich, wenn für beide Modelle große Quantenzahlen angenommen werden So sind Quanten-Gesetze zu erraten
Beispiele: Bei klassischen Schwingungen existieren Grundwelle und Oberwelle Über die Auswahlregeln der Atomzustände folgen die stabilen Bahnen der Atome Jede Bahn bedeutet einen Energiezustand des Atoms.
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Materie-Wellen 1924 LOUIS DE BROGLIE (1892 - 1981) Aus E = m⋅c2 folgt die DE-BROGLIE-Wellenlänge
h hp mv
λ = =
Elektronen-Bahnen = stehende Wellen; Bahnlänge k-faches l = k⋅λ, mit Elektronenmasse me → Radius r
1931 Anwendung beim Elektronen-Mikroskop ERNST AUGUST FRIEDRICH RUSKA (1906 – 1988)
Wellenlängen in nm
Spannung 1 V 10 V 100 V 1 kV 10 kV 100 kV 1 MV Elektron 1230 388 123 38,8 12,2 3,7 0,87 Proton 28,6 9,05 2,86 0,905 0,286 0,0905 0,0286
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Quantenzahlen und Spin v
1915 ARNOLD SOMMERFELD (1868 – 1951) vermutet Ellipsenbahnen.
1925 GEORGE EUGENE UHLENBECK (1900 – 1988) und SAMUEL ABRAHAM GOUDSMIT (1902 – 1978) nehmen Eigenrotation für Elektronen an = Spin (englisch to spin spinnen; (sich) drehen
1. Hauptquantenzahl n (Schale, K, L, ...), entspricht großer Ellipsen-Achse, Energie proportional n2
2. Nebenquantenzahl l (Drehimpuls, 0, 1, 2, ...) entspricht kleiner Ellipsen-Achse; Achsverhältnis
3. magnetische Quantenzahl als 2⋅1+1 Ausrichtung der Achsen (Orbitale) im Raum = Feinstruktur von Spektrallinien, je Schale sind maximal 2⋅n2 Elektronen möglich
4. Spin-Quantenzahl s bzw. S mit s = +½ bzw. -½, nicht anschaulich erklärbar 1925 WOLFGANG ERNST PAULI (1900 – 1958) Verbot für Quantenzustände:
zwei Teichen an einem Ort müssen sich zumindest durch einen der 4 Quantzustände unterscheiden
Für Kristalle folgt daraus das Bänder-Modell
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SCHRÖDINGER-Wellen-Gleichung
Im November 1925 hielt ERWIN SCHRÖDINGER in Zürich ein Seminar zu DE BROGLIES Arbeit ab Nachher fragte der Leiter des Instituts PETER DEBYE (Petrus Josephus Wilhelmus, 1884 – 1966):
„Sie sprechen über Wellen, aber wo ist die Wellengleichung, die beschreibt, wie sich die Wellen im Raum fortpflanzen?“
Daraufhin schuf sie SCHRÖDINGER als Weiterentwicklung der klassischen Wellengleichung Hierzu soll er auch Hinweise von EINSTEIN erhalten haben
Neue ortsabhängige komplexe Wellenfunktion ψ (Interpretation s.u.). Einfache Schreibweise erfordert Nabla-Operator
i j kx y z r
∂ ∂ ∂ ∂∇ = + + =
∂ ∂ ∂ ∂
Mit Gesamt-Energie W, potentieller Energie U, Masse m und PLANCK-Konstante h gilt dann
( ) 2
2 mW Uh
ψ ψ ⋅∇ = − ⋅ ⋅
Die Ableitung kann u.a. über Energieerhaltungssatz und Unschärfe-Relation erfolgen
Es entsteht erneuter Streit kontinuierlich ⇔ diskret, gemäß SCHRÖDINGER ⇔ HEISENBERG
Zunächst existierten beide Quantentheorien völlig getrennt und lieferten jeweils hervorragende Voraussagen 1926 konnte SCHRÖDINGER beweisen, dass sie mathematisch vollkommen äquivalent sind Rechnungen mit SCHRÖDINGER-Gleichung sind jedoch einfacher und so setzte sie sich durch
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Interpretation als Wahrscheinlichkeit
1927 Interpretiert MAX BORN das Betrags-Quadrat der Wellenfunktion ψ als Wahrscheinlichkeitsamplitude Wellenfunktion ψ beschreibt nicht den Zustand eines Quantenobjekts
gibt nur die Wahrscheinlichkeit dafür an, bei einer Messung das Objekt anzutreffen = Aufenthalts-Wahrscheinlichkeit im Volumen V
2d dW Vψ= ⋅
Es entstehen Orbitale erklären lassen sich so Doppelspalteffekt für Elektronen, Tunneleffekt, Radioaktivität und Supraleitung
Unser Alltag wird zur wahrscheinlichsten aller Welten
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Subjektiver und objektiver Zufall
Subjektiven Zufall
= Informationsmangel (Anfangsbedingungen und/oder Prozessablaufes) zu den gerade bekannten Gesetzen Keine korrekte Vorausberechnung möglich, typisch Unfälle, Wetter,Würfel- oder Lottospiel Es wird vorausgesetzt, dass es deterministische Gesetze (LAPLACE'scher Dämon?!)
Objektiver Zufall
bei wirklich zufälligem Geschehen vor, Ursache nicht mangelnde Kenntnis, nicht Ursache → Wirkung Wichtig Quanten-Erscheinungen = Folgerung aus der Unschärfe-Relation Ein Quantenobjekt besitzt (teilweise) keine bestimmten Eigenschaften Wäre sein Impuls genau festgelegt (gemessen) ⇒ Aufenthaltsort nicht nur ungenau, sondern existiert nicht (s.u.
Superposition)
Provokant
Wenn ein Elektron gezwungen wird, in eine bestimmte Richtung zu fliegen, weiß es nicht einmal selbst, wo es sich aufhält.
Dies wollte EINSTEIN mit verdeckten Parametern aufheben, ist aber experimentell widerlegt
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Fünf Feststellungen
• Quantentheorie ist eine Theorie des begrenzten Wissens konzipiert Obwohl es nur Wahrscheinlichkeitsaussagen gibt, ist sie vielfach sehr genau, z. B. die Energiezustände von Atomen und Molekülen sind sehr genau berechenbar
• Anschaulich gibt es zwar keine Schalen um den Kern, auf denen sich Elektronen bewegen abstrakt und auf Mittelwerte bezogen, besteht jedoch eine Analogie zum Schalenaufbau
• MAXWELL und BOLTZMANN setzen die kausalen Gesetze an die Spitze und leiten daraus Durchschnittswerte ab Quantentheorie Gegenteil: Grundaussagen sind Durchschnittswerte, Einzelwerte bei Aufsummierung wieder kausalartig.
• Relativitätstheorie gilt großräumig, Quantentheorie im Mikrobereich insbesondere gibt es bis heute keine relativistische Quantenmechanik
• Wir verfügen entsprechend unserer Erfahrungen nur über eine Sprache der Makrowelt. Daraus folgen die Probleme bei der Beschreibung der anderen, der Mikrowelt Dies betrifft auch unsere Intuition
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Einsteins Kritik
Mit Wahrscheinlichkeit ≈ Inderterminiertheit ≈ objektiven Zufall konnte sich EINSTEIN nie abfinden: In einem Brief von 1926 an BORN schreibt er:
„Die Quantenmechanik ist sehr achtung-gebietend. Aber eine innere Stimme sagt mir, dass das doch nicht der wahre Jakob ist. Die Theorie liefert viel, aber dem Geheimnis des Alten bringt sie uns kaum näher. Jedenfalls bin ich überzeugt, dass der nicht würfelt.“
An anderer Stelle sagt er:
„Ich will wissen, wie Gott diese Welt erschaffen hat. Ich bin nicht an dieser oder Erscheinung interessiert, am Spektrum dieses oder jenes Element. Ich möchte Seine Gedanken kennen, das übrige sind Details. Was mich wirklich interessiert ist, ob Gott bei der Erschaffung der Welt eine Wahl hatte.“
Weiter schreibt er in einen Brief an seinen Kollegen DAVID BOHM:
„Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicherlich nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können.“
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DIRAC-Schreibweise 1958 schuf PAUL ADRIEN MAURICE DIRAC (1902 – 1984) eine abstrakte Schreibweise Sie gilt für die Matrix-Schreibweise von HEISENBERG und die Wellengleichung mit Ψ von SCHRÖDINGER Benutzt wird ein komplexer Wert ξ gemäß a + b⋅i mit i =√-1 Für die Zeile der Matrix wird ⟨ ξ| (gesprochen bra) und für die Spalte | ξ⟩ (gesprochen ket) eingeführt
Einfache zweifach entartetet Beispiele sind:
Abstraktes (binäres) System Elektronenspin Photon-Polarisation Atomares System*) |0⟩ up |↑⟩ horizontal |↔⟩ Grundzustand |1⟩ down |↓⟩ vertikal | ⟩ angeregter Zustand
Standardbeschreibung STERN-GERLACH-Versuch Polarisator Energieterme *) Dies ist eine Vereinfachung, denn eigentlich existieren bei einem atomaren System viele Zustände Für den Betrag der Matrix gilt dann ⟨ ξ| ξ⟩ (gesprochen bra-ket, englisch Klammer) Für zwei Lösungen (Zustände) A und B – z. B. der SCHRÖDINGER-Gleichung – ist dann ⟨A|B⟩ ihr Skalar-Produkt
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Superposition und BLOCH-Kugel
Für ein gegenüber allen Einwirkungen von der Außenwelt abgeschirmtes Quantensystem gilt
Ψ = c1⋅|A⟩ + c2⋅|B⟩ mit c12
+ c22
= 1
Da c1 und c2 beliebige, frei verfügbare Konstanten sind, existieren gleichzeitig unendlich viele überlagerte Quantenzustände
Die Überlagerung der unendlichen vielen Zustände heißt Superpositionsprinzip
1932 beschrieb es JOHN VON NEUMANN (1903 – 1957) in „Mathematische Grundlagen der Quantenmechanik“
Anschaulich alle Punkte auf der Kreisoberfläche mit r = ⟨A|B⟩. Kugelbild schuf FELIX BLOCH (1905 – 1983) Am oberen „Nordpol“ befindet sich Zustand A, am unteren „Südpol“ B
Gleichzeitigkeit der Zustände ⇒ Vorteile vom Quantenrechner und QuBit
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Bedeutung von äußeren Einwirkungen
Durch eine externe Einwirkung, z. B. durch Messung wird zufällig nur ein einziger Zustand angenommen Dem System wird Quantenenergie entnommen und so verstärkt, dass ein Makrosystem sich ändert Das Makrosystem kann dabei aber von den vielen Quantenzuständen nur einen einzigen übernehmen Hierbei tritt der Zufall, die Wahrscheinlichkeit auf Die Folge ist Dekohärenz als aufgehobene Superposition
Messung an einem Quantensystem entspricht folglich einer zerstörenden Wiedergabe Außerdem ergibt sie nicht deterministisch eindeutige, sondern nur statistisch bedingte Werte Das ist letztlich auch Ursache der HEISENBERGschen Unschärferelation.
SCHRÖDINGERs Katze versucht derartige Zusammenhänge zu veranschaulichen
Im Alltag sehen wir deshalb keine Superposition, weil makroskopische Objekte praktisch nicht von der Umwelt hinreichend zu isolieren sind und damit sehr schnell Dekohärenz auftritt
Quantentheoretisch sollte eine instabil hochgestellte Karte superpositioniert (gleichzeitig) nach links und rechts umfallen Durch die Dekohärenz fällt sie aber nur nach einer Seite
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Physikalische Modelle für kleine Teilchen.
Modell Masse Dichte ρ Radius r ZeiteinflussPunktmechanik →∞ →0 Starre Körper endlich, konstant endlich
kein
deformierbare Körper
konstant
druckabhängig druckabhängig p(t) Quantenmechanik nur als Wirkung →Ψ(x, y, z, t) unbestimmt vielfältig Relativitätstheorie m(v/c) endlich, konstant endlich v(t)
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Paradoxa zur Quantentheorie • Als der sechzehnjährige MAX PLANCK sich nach seinem Abitur 1874 mit der Frage an den Physiker JOHANN PHILIPP
GUSTAV VON Jolly (1809 – 1884) wandte, ob er Physik studieren sollte, erhielt er den Rat:
„Studieren Sie ja nicht Physik. Das ist doch ein Gebiet, in dem alles Wesentliche erforscht ist, nur einige unbedeutende Lücken sind noch zu füllen.“
• 1905 entwickelt EINSTEIN die Idee der Lichtquanten als materielle Teilchen (Photonen). Zur Berufung in die
Akademie der Wissenschaften kreidet ihm das PLANCK in seiner Laudatio als Jugendsünde an Ausspruch von NIELS BOHR (1885 – 1962):
„Wer über Quantenmechanik nachdenken kann, ohne wirr im Kopf zu werden, hat sie nicht wirklich verstanden.“
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QuBit
Begriff Quantenphysikalisches Bit hat 1995 hat BENJAMIN W. SCHUMACHER geprägt Physical Review A, 51(4); 2738 - 2747, 1995 Neben QuBit sind auch qbit, QBit und Qbit gebräuchlich Hierzu werden die SHANNON’schen Bit-Zustände Bit = 0, 1 formal auf ein Quantensystem übertragen
QuBit = c1|0⟩ + c2|1⟩.
Es kann somit alle Werte der Kreisoberfläche mit dem Radius 1 annehmen Durch eine Messung wird jedoch nur ein reeller Wert mit c1m und c2m angenommen
x = c1m⋅0+c2m⋅1.
Er liegt im abgeschlossenen Intervall [-1 ... ±0 ... 1]
Die technischen Folgen hiervon sind: 1. Für Quantenzustände gibt es kein Backup
2. Quantenzustände sind nicht zu klonen
3. QuBits sind fest an einen Ort gebunden
4. Eine Fehlerkorrektur dürfte sehr schwierig sein
5. Abmessungen für QuBit (nm) extrem klein → sehr hohe Speicherdichte
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Das Traumaskop
Das Traumaskop ist ein Vorläufer des Films und wird zuweilen noch als Kinderspielzeug benutzt In der Mitte auf einen langen Faden ist eine runde Pappscheibe befestigt Auf ihrer Vorder- und Rückseite befinden zwei Bewegungsphasen eines Bildes Durch Rotation kann so dem Auge Bewegung vorgetäuscht werden
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Traumaskop = Modell für QuBit Vorder- und Rückseite per Zufall mit 0 oder 1 belegt, Zusätzlich unterschiedliche Schriftfonts, Farben und Größen Die Rückseite der Pappscheibe erhält außerdem einen grünen Rand; 4 Belegungen möglich: 11, 12, 21 oder 22
Klassisch informationstheoretisch sind zur Feststellung der aktuellen Belegungsvariante zwei Bit erforderlich Zunächst wird die Ziffer auf der Vorderseite und nach dem Umdrehen die auf der Rückseite gefunden
Schneller Rotation mit f: beide Seiten überlagern sich, beide Belegungen sind sofort (unscharf) sichtbar 1 QuBit „Unscharf“: Es existieren auch viele geneigte Zwischenzustände Entspricht dem Korrespondenzprinzip von BOHR mit Betrachtungszeit ∆t → ∞, bzw. ∆t » 1/f
Kurzes Blitzlicht erzeugt Aufnahme in „zufälliger“ Lage, Strich, Schräglage oder eine Seite Werte von c1 und c2
Längere Belichtungen erzeugen „unscharfe“ Bilder
Gedanklicher Übergang zu mikrophysikalischen Abmessungen, extrem kleine Masse = Analogie zum Spin Jede Einwirkung, auch ein Blitz, zerstört dann den, auf dem Bild gezeigten Zustand, Superposition geht verloren!
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Verschränkung und Nichtlokalität
Anwendungen, z. B. Computer und Speicher verlangen mehrere QuBit Dazu müssen zwei oder mehrere Quantensysteme (-register) in enger Wechselwirkung stehen = „Verschränkung“ Begriff 1935 von SCHRÖDINGER eingeführt
Auch Quanten-Registern müssen völlig gegenüber Umwelteinflüssen geschützt sein bisher maximal einige hundert QuBit realisiert
Bei Quanten-Rechnungen liegen immer alle möglichen Ergebnisse gleichzeitig als Superposition vor Daher wären Quanten-Computer viel leistungsfähiger und schneller! U.a. würden so die heute üblichen Krypto-Verfahren unsicher werden (Primzahlzerlegung)
Sind zwei Partikel, z.B. Photonen, verschränkt, so betrifft die Änderung des einen sofort das andere (v = ∞) Können sich dabei bereits beliebig weit voneinander entfernt haben
Ähnlich: Elektron existiert als Welle großräumig, als Teilchen jedoch an genau definierten Ort gemessen Hier und bei jeder (Quanten-) Messung erfolgt Kollaps der Wellenfunktion → Kopenhagener Deutung Ohne Verzögerung mit v = ∞ muss die Welle im gesamten Raum verschwinden
Wichtig: Eigenschaften der Quantenobjekte können prinzipiell nicht störungsfrei gemessen werden es tritt immer Dekohärenz ein, denn Messung entnimmt Energie, muss verstärkt werden, um sie anschließend auf ein Makrosystem zu übertragen = Heisenberg-Unschärfe
Daher kein Kopieren und Vervielfältigen von QuBit möglich, zur Fehlerkorrektur gibt es Ansätze
EINSTEIN sprach daher von spukhafter Fernwirkung ⇒ Nichtlokalität der Quantentheorie folgt
Anschaulich vereinfacht: Paar Handschuhe: einen morgens in die Tasche, andere ist zuhause geblieben das gilt auch dann, wenn man erst mittags den mitgenommenen betrachtet
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Supra-Leitung = makroskopischer Quantenzustand
1911 entdeckte HEIKE KAMERLINGH ONNES (1853 – 1926) die Supraleitung für Hg bei T ≤ 4,2 K = -269 °C Es besitzt dann keinen elektrischen Widerstand: Ein Kreisstrom fließt unaufhörlich und ist als Magnetfeld nachweisbar
Zur Erklärung führte 1956 LEON N. COOPER (*1930) das Cooper-Paar von 2 Elektronen ein 1957 BCS-Theorie: JOHN BARDEEN (*1908), LEON N. COOPER (*1930) und JOHN ROBERT SCHRIEFFER (*1931) Zwei Kugeln befinden sich auf einem aufgespannten Gummituch und drücken sich etwas in die Unterlage ein Bei geringer Entfernung laufen sie unter Energiegewinn zusammen, bilden Paar mit gemeinsamer Vertiefung 2 Elektronen mit gegensätzlichem Spin und Impuls überwinden elektrostatische Abstoßung Gewinn ∆W ≈ 10-4 bis 10-3 eV = COOPER-Paare → Spin wird kompensiert, werden zu Bosonen, PAULI-Verbot gilt nicht mehr Viele Paare (≈ 1020) können gleichen Zustand einnehmen ⇒ BOSE-EINSTEIN-Kondensat = ein einziges Quantensystem COOPER-Paaren ∅ = 10-7 - 10-6 m = 100- bis 1000facher Atomdurchmesser daher nicht mehr gestreut → Strom verlustfrei
Bei Zimmertemperatur gilt für Elektronen die FERMI-DIRAC-Statistik, Belegungsdichte F(W) endet an FERMI-Grenze WF Die Mehrzahl der Cooper-Paare befindet im Abstand ∆W/2 links von der Fermi-Kante
COOPER-Paare zerfallen wieder in Elektronen, wenn eine Energie >∆W zugeführt wird Kann durch höhere Temperatur oder Magnetfeld erfolgen → Material wird normalleitend
Experimentelle Beobachtung supraleitender Eigenschaften bestätigt Gültigkeit der Quantenphysik auch für makroskopische Systeme
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QuBit-Systeme
Wichtige Varianten sind:
1. JOSEPHSON-Kontakt 2. Quantenpunkt 3. Kernspin, 4. Ionenfalle + Magneto-optische Falle 5. BOSE-EINSTEIN-Kondensat QuBit-Abmessungen in nm-Bereich → theoretisch sehr hohe Speicherdichte → große Speicherkapazität Bisher gelang es bestenfalls 100 QuBit zu verschränken Für Quantenrechner statt AND, OR, NOT bzw. NAND, NOR oder XOR neue logisch Operationen Üblich sind Hadamard, Phasengatter und CNOT
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JOSEPHSON-Kontakt 1963 BRIAN DAVID JOSEPHSON (*1940) experimentell nachgewiesen = 2 Supraleiter durch dünne Isolierschicht getrennt ≈ 10 µm Kantenlänge, C ≈10-16 F, schaltet ≈1 µW, 1 ps
COOPER-Paare: Strom ohne Spannungsabfall ⇔ zuviel Strom → normalleitend 1997 von SHNIRMAN u.a. als QuBit vorgeschlagen
Auslesen verlangt Einzel-Elektronen-Transistor (s.u.) mit Gate-Kapazität ≈10-18 F, T ≤2 K Für ausreichenden Störabstand jedoch T ≤ 50 nK, QuBit-Operation ∆t ≈100 ps
Theoretisch Computer mit 10 bis 100 verschränkten QuBit möglich
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Quantenpunkte
= quantum dots = Quanten-Fallen, 1998 von DANIEL LOSS und DAVID DIVINCENZO vorgeschlagen Mit Rasterkraftmikroskop werden atomweise im Halbleiterkristall „Fehlstellen“ von wenigen nm3 eingebaut Elektronen und Fehlstellen verhalten sich als Ganzes wie ein großes Atom In ihnen sind einzelne Elektronen (QuBit) in der Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt, Wände reflektieren sie Mit Nanotechnologie winzige Säulen aus ca. 50 dünnen Schichten von GaAs und AlGaAs herstellen Tempern in N-Atmosphäre ca. 1100 °C erzeugt Nanokristalle: ∅ ≈ 2,5 nm, Dichte 1019 Quantenpunkte/cm3 Selektiv metallisierter DNA-Strang als Quantenpunkt führte zum organischen SET bei Zimmertemperatur Anregung erfolgt u.a. mit Lichtblitzen von 100 fs Als „Wiedergabesignal“ senden sie genau definierte Photonen aus
Quantenpunkte sind immer etwas mit dem umgebenden Kristallgitter verkoppelt → kurze Dekohärenzzeit
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Kernspin
Nutzung von NMR (nuclear magnetic resonance = Kernmagnetische Resonanz) Einziges Prinzip, das bei Zimmertemperatur funktioniert Alle erforderlichen QuBit müssen in einem Molekül als Quantenregister vorhanden sein Infolge guter Abschirmung des Kernspins durch Elektronenhüllen relativ lange Dekohärenzzeit, ca. Sekunden
Kernspins (QuBit) werden durch externes Magnetfeld parallel oder antiparallel ausgerichtet
Logische Operationen werden über Gesamt-Drehimpuls-Kopplung erzeugt
Ergebnis wird als magnetisches Induktions-Signal ausgelesen Weil immer gleichzeitig sehr viele Moleküle (≈1018) notwendig sind, ist Speicherdichte sehr gering
Neben NMR auch Elektronenspinresonanz (ESR) möglich, dann nur 1012 bis 1014 Spin erforderlich Verbesserung: Detektion im optischen Bereich (Optically Detected Magnetit Resonance, ODMR) u.a. bei Farbzentren 1997 D. CORY, N. GERSCHENFELD und I. CHUANG nutzen Atome komplexer Moleküle
1999 5-QuBit-Computer mit Molekül BOC = 13C2-15N-2D2-Glycerin-Fluorid
2001 Perfluorobutadien-Eisen-Komplex = C11H5F5O2Fe mit Algorhythmus von PETER SHOR von 1994 Primzahlzerlegung von 15
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Ionenfallen + MOT
Notwendig Kombination von 3 Methoden
• Vakuum-Gefäß um restliche Wechselwirkungen zu unterbinden • Mehrstufige Kühlung bis nK zur Senkung der thermischen Bewegung
von THEODOR WOLFGANG HÄNSCH (*1941) und ARTHUR LEONARD SCHAWLOW (*1921) für freie Atome und von WINELAND und DEHMELT für Ionen vorgeschlagen 2995 zusätzliche optische Laser-Kühlung von JUAN IGNACIO CIRAC (*1965) und PETER ZOLLER
• Örtliche Fixierung durch speziell geformte elektrische und zusätzliche magnetische Felder. U.a. MOT
Varianten
A. Bereits Ende der 50er Jahre schlug WOLFGANG PAUL (1913 – 1993) heutige PAUL-Fallen für Ionen vor Zunächst nur für optischen und Massenspektroskopie, Ende 80er gelang es, einzelne Ionen zu speichern 2000 gelang es mit verbesserten PAUL-Fallen 10 Ionen als verschränkte QuBit in einem Quantenregister aufzureihen,
einzeln anzusprechen und mit ihnen Quanten-Operationen durchzuführen
B. 1987 Idee der Magneto-optische Falle = MOT (magneto optical trap) von JEAN DALIBARD (*1958) später von DAVID PRITCHARD und STEVEN CHU (*1948) besser als Paul-Fallen
6 Laserstrahlen mW-Energie, je 2 gleicher Polarisation und Wellenlänge aber entgegen gesetzter Richtung Die 3 verschiednen um jeweils 90° versetzt. Es entsteht Lichtgitter mit periodisch getrennten Volumen Durch Magnetfelder (Spulen) werden dann Ionen in Licht-Gitterfeld des Vakuumgefäßes festgehalten Weiterentwicklung benutzt zusätzlich einen Halbleiter-Chip zur Steuerung, dient zugleich als Spiegel
C. benutzt Hohlraum-Quanten-Elektrodynamik (CQED) = stehende Wellen im Hohlraum-Resonator sehr hoher Güte
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BOSE-EINSTEIN-Kondensat = BEK englisch BEC 1924 von ALBERT EINSTEIN (1879 – 1955) und SATYENDRA NATH BOSE (1894 – 1974) vorhergesagt Kann als Weiterentwicklung von Ionenfallen betrachtet werden
1995 erstmalig von WOLFGANG KETTERLE (*1957) bei µK mit Ru-Atomen realisiert dann von IGNACIO CIRAC und PETER ZOLLER für QuBit vorgeschlagen Bei Raumtemperatur verhalten sich Atome eines Gases wie kleine, harte Kugeln → Materiewelle λ = h/m⋅v Bei sehr tiefer Temperatur wird thermische Geschwindigkeit v sehr klein → λ enorm groß So werden viele Bosonen auf engstem Raum zusammengedrängt → nehmen den gleichen Grundzustand an Alle Teilchen verlieren ihre Individualität, sind korrekt – wie in einem Eierkarton – angeordnet Es entsteht eine einzige, makroskopische, phasenkohärente Wellenfunktion ψ Die Atome wechselwirken kaum miteinander, reagieren völlig synchron, wie Soldaten bei einer Parade Es liegt ein einziges Quantenobjekt von makroskopischer Dimension, das BEK vor
Es entspricht einen superfluiden Zustand und zeigt daher keine Reibung (Viskosität)
Optisches Analogon ist kohärenter elektromagnetischer Wellenzug eines Lasers = Vielzahl phasenstarr verkoppelter Photonen
Anmerkung
Bosonen (Nach BOSE bennannt) besitzen keinem oder ganzzahligem Spin, kein PAULI-Verbot! Fermionen besitzen halbzahligem Spin (Elektron, Proton und Neutron) (nach ENRICO FERMI; 1901 – 1954).
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Speicher- = Dekohärenz- und Schaltzeit beim QuBit
QuBit sind nur solange beständig, wie kein äußerer Einfluss ausgeübt wird, keine Dekohärenz erfolgt Da thermisches Rauschen stört, sind sehr tiefe Temperaturen – mK bis pK – notwendig Weiter stören kosmische und radioaktive Strahlung, spontane Photonen-Emission, spontaner Atom-Zerfall
Näherungsweise gilt, je größer die Masse (z.B. des Quanten-Registers), desto kürzer ist die Dekohärenzzeit z.B. ist die Superposition zweier Zustände mit 1 g Masse und 1 cm Abstand ist bereits nach 10-23s zerstört
Dekohärenzzeiten hängen erheblich vom verwendeten Quantensystem ab, beste Werte beim gut „abgeschirmten“ Kernspin
Für Quanten-Computer sind außerdem noch die „Schaltzeiten” der Quanten-Gatter wichtig Typisch sind folgende Werte, die allerdings stark von der Temperatur abhängen:
System tDekohärenz tGatter Verhältnis Ionenfallen Kernspin Quantenpunkte
10-4 s 10 s
10-6 s
10-17 s 10-6 s 10-9 s
1013 107 103
Das Verhältnis gibt die maximal mögliche Anzahl der Operationen an.
Keine Daten gefunden zu JOSEPHSON-Kontakte, BOSE-EINSTEIN-Kondensate, Licht-Polarisation
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Ein-Elektronen-Transistor
= single electron transistor (SET; von transfer resistor ≈ steuerbarer Widerstand)
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Geschichtliche Entwicklung 1960 entstand mittels der Metall-Oxid-Silizium-Technik (MOS) der Feldeffekt-Transistor (FET) Übergang zu immer kleineren Abmessungen, Zukunft < 50 nm Probleme: Kurzkanal, Fotolithographie + Abwärme
1991 schlugen AVERIN und LIKHAREV als Ausweg SET vor, statt ≈105 Elektronen nur 1 Elektron Notwendig: atomaren Dimensionen, Quanten-, Tunneleffekte λ des bewegten Elektrons ebenfalls nm → tiefe Temperatur
1998 beschreiben STONE und AHMED im Märzheft „Microelectronics Engineering“ Speicherzelle mit 2 SET + C, arbeitet bei 10 K
Seitdem mehrere Ausführungsvarianten und Prinzipien entstanden, großtechnischen Einsatz nicht vor 2020: 1012 Bit/cm2
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SET mit Tunnelkontakten (1)
Aufbau
2 in Reihe geschaltete Tunnelkontakten in (halb-) leitender Streifen Querschnitt ≈ 100 nm2
2 Isolatoren wenige nm Darüber in geringem Abstand 2 isolierte Gate-Elektroden
Trotz sperrender Gate-Spannungen können Elektronen Barrieren durchtunneln → zwischen Gates entsteht Quantenpunkt
Sind dort bereits Elektronen → elektrostatische Abstoßung für weitere Elektronen = Coulomb-Blockade
Weitere Elektronen verlangen höhere Energie → treppenförmiger Stromverlauf
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SET mit Tunnelkontakten (2)
Näherungsbetrachtung
Tunnelkontakt ≈ Kapazität C + Tunnel-Widerstand R im TΩ-Bereich » Quanten-Widerstand h/2e2 = 25,8 kΩ Zeitkonstante τ = R⋅C bestimmt Verweildauer der Elektronen → SET = Reihenschaltung C1, R1 und C2, R2 Insel-Kapazität CΣ = C1 + C2 + CG, auf ihr befinden sich bereits n Elektronen, Gate-Elektrode UG an CG
Zum Tunneln eines weiteren Elektrons auf die Insel ist Energie: EC = e2/2CΣ notwendig Außerdem führt Potentialdifferenz Elektrode-Insel zum Energie-Gewinn: EW = e(UBC2+UGCG)/CΣ Bei EW – EC > 0 kann kein Elektron auf die Insel tunneln → Stromfluss ist blockiert (Coulomb-Blockade)
Erst wenn UB größer, tunnelt ein Elektron, gilt bis zur nächsten Coulomb-Blockade →diskrete Strom-Änderung
Auch Steuerung mit UG ist möglich, jedoch auch Tunneln von Gegenseite ist möglich
Störung durch thermische Energie k⋅T; k Boltzmann-Konstante, T absolute Temperatur Es muss gelten EC » k⋅T → kleine Kapazität CΣ + tiefe Temperatur T, Für C Annahme Kugelkapazität, Radius r: C = 4πε0r
Ferner beachten HEISENBERG-Unschärfe
2
2Ch h eE E E
RC Cτ∂ ≈ = ∆ ≈ =
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SET mit Tunnelkontakten (3)
Abschätzungen der Daten Temperaturen für flüssiges Helium, flüssigen Stickstoff und Raumtemperatur; (1 aF = 10-18 F)
T k⋅T e2/2⋅k⋅T rmax Bauelement Schaltung 4,2 K 77 K 300 K
0,36 meV 6,6 meV
25,2 meV
220 aF 12 aF 3,1 aF
2000 nm 100 nm 3 nm
CΣ ≤ 55 aF CΣ ≤ 3 aF
CΣ ≤ 0,8 aF
CΣ ≤ 15 aF CΣ ≤ 0,8 aF CΣ ≤ 0,2 aF
Bei 70 K und ∅ ≈ 10 nm erste Ergebnisse bei Metallen und Halbleitern
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AHARONOV-BOHM-Ring
Besteht z.B. aus einer AlGaAs/GaAs-Heterostruktur, in Mitte Tunneldiode ∅ ≈500 nm senkrecht zum Ring wird ein Magnetfeld Darunter ein Gate, erzeugt Verarmungszonen und steuert Geschwindigkeit = Wellenlänge der Elektronen Wellenlänge ihres Wellenpakets muss ganzzahlig in den Querschnitt passen → wieder stufenförmiger Strom-Verlauf
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Weitere SET-Versuche
Kohlenstoff-Nano-Röhren auf SiO2-Substrat, an den Enden Au-Elektroden, Mitte isoliertes Gate SWNT (einwandig) ∅≈ 1 nm bei 4 K quantenphysikalischen Eigenschaften, MWNT bei bei 120 mK bzw. 24 K. 1990 SUPRIYO DATTA und BISWAJIT DAS beschreiben theoretisch Nutzung des Spins, 2002 gelang Nachweis Elektronenspin verlustfrei mit seletenem Spin-Flip auf Atomkern übertragen Energie hierfür ≈ 1000mal größer als für Kernspin-Flip, aber Kernspin viel besser gegen Störungen abgeschirmt Notwendig sehr tiefe Temperaturen und sehr starke Magnetfelder, auch Rückführung Kernspins → Elektronenspin gelang Organische, Goldsubstrat, organische Barriereschicht, Farbstoffmoleküle als Ladungsinseln, Anregung
Rastertunnelmikroskop Spezialkunststoff darauf Lösung mit Goldkügelchen, ordnen sich regelmäßig an, ebenfalls Rastertunnelmikroskop Selektiv metallisierter DNA-Strang als Quantenpunkt, bei nahezu Zimmertemperatur
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Literaturauswahl
Bruß, D. Quanteninformation. Fischer, Frankfurt 2003 Camejo, S. A.: Skurrile Quantenwelt. Fischer Taschenbuch. Frankfurt a. M. 2007 Ingold, G.-L.: Quantentheorie. 4. Aufl. C. H. Beck, München 2008 Kiefer, Cl.: Quantentheorie. Fischer Taschenbuch, Frankfurt a. M. 2002 Rae, A.: Quantenphysik: Illusion oder Realität? Reclam, Stuttgart 1996 Rubahn, H.-G.: Nanophysik und Nanotechnologie. Teubner, Stuttgart - Leipzig – Wiesbaden 2002 Schreiner, J.: Physik - Anschauliche Quantentheorie. Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt/M - Berlin - München 1978. Völz, H.: Eine anschauliche Darstellung des Quanten-Bit. GrKG 48(2007) 4, 147 – 154 Völz, H.: Handbuch der Speicherung von Information Bd. 3 Geschichte und Zukunft elektronischer Medien. Shaker
Verlag Aachen 2007. auch in Völz, H.: Wissen - Erkennen - Information. Datenspeicher von der Steinzeit bis ins 21. Jahrhundert. CD Digitale Bibliothek, Bd. 159, Berlin 2007
Nanoelektronik: Physik Journal: 2004: 10/39, 2005: 1/12, 5/29, 2007: 7/39: 2009: 2/22 c’t: 2003: 17/80; 18/54; 2004: 25/58, 2005: 11/52; 16/54, 19/44: 2009: 11/40