Lokaljournalismus und Open Data
Best Practice Beispiele
Scoopcamp, Hamburg 29.09.2010
Ulrike Langer, medialdigital.de
Der Prototyp des Datenjournalismus: Everyblock
eine vielseitig recherchierbare, immer neu gefütterte Datenbank
Projekt des Progammierer-
Journalisten Adrian Holovaty
Projekt ist hervorgegangen aus der Seite chicagocrime.org
Der transparente Bundeshaushalt - lässt sich auf kommunale Haushalte übertragen
http://bund.offenerhaushalt.de/ von Tactical Tools
• Jeder Klick auf einen Haushaltsposten bringt eine weitere Aufschlüsselung der Gelder.
• 1200 Seiten Papierinformationen mit rund 7000 Posten, die sich in weitere anklickbare Unterposten gliedern.
• Die Zahlen werden zu jedem Posten auch auf einer Zeitleiste von 2003 bis 2010 dargestellt – einige Zahlen erst ab 2005.
• Jeder Haushaltsposten hat eine eigene Internetadresse und kann mit Artikeln oder einer Online-Diskussion verlinkt werden.
• weitere Haushalte für Länder und und Kommunen unter Subdomains sollen folgen.
mehr dazu bei: kooptech
Vorbild: britische Website Where does my money go?
Farmsubsidy.org
Recherchefundgrube für lokale Medien
stiftungsfinanziertes Nonprofit-Projekt
Quellcode verfügbar auch für kommerzielle Medien
(Quellennennung)
interaktive Infografik von Jess3 für Bayerischen Rundfunk
Wiesen-Wissens-Welt
Crowdmap
entwickelt von Ushahidi
Landkarten-und Timeline-Visualisierung
von Meldungen per Web und SMS
http://politifact.com
„Truth-o-Meter“
= Überprüfung vonPolitikeraussagen national und in
Kooperation mit Verlagswebsites in mittlerweile 7 US-Bundesstaaten(Florida, Georgia, Ohio, Oregon, Rhode Island, Texas, Wisconsin)
OWNI - Où je vote?
- Projekt zu den französischen Regionalwahlen im Frühjahr 2010- Applikation, die Nutzern zeigt, in welchem Wahllokal sie am Wahltag wählen können.- erstes Crowdsourcing-Experiment von OWNI: Nutzer tippten eingescannte Dokumente ab, damit sie computerlesbar wurden- zum Wahltag war die Facebook App fertig, funktionierte aber mangels genügend valider Daten nicht perfekt
Leipziger Volkszeitung (via AFP)
http://www.lvz-online.de/infografik/content/akwlaufzeiten/
Zeit Online: interaktive Karte zu Todesopfern rechter Gewalt
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/todesopfer-rechter-gewalt
Ein vierköpfiges Reporterteam recherchierte monatelang um alle mindestens 137 Fälle dokumentieren zu können, in denen Menschen aufgrund rechter Gewalt ums Leben gekommen sind.
Die Polizei führt lediglich 47 Tote in ihrer Statistik.
In erster Linie investigative Leistung, gut visualisiert
Frankfurt Gestalten
Basis Open Street Map
lokalisiert lokalpolitische Entscheidungen, Anträge, Bürgerbegehren etc. auf
einer Karte
deckt alle 42 Stadtteile von Frankfurt ab
sechsköpfiges Designer- und Entwicklerteam
Christian Kreutz (Politologe, Initiator): "Inspiriert von Projekten in anderen Ländern kam mir die Idee eines Tages als ich im Ortsbeirat saß. Wie wäre es wenn sich Bürger direkt über das Internet vernetzen und Ideen zur Stadtgestaltung austauschen."
Frankfurt gestalten: Nutzer können eigene Initiativen starten
ortsbasierte Informationen über soziale Netzwerke anbieten (Twitter, Facebook, Foursquare etc.)
Foursquare-Nutzer können Restaurant- und Freizeittipps der „National Post“ (Toronto) in
ihre To-Do-Liste übernehmen
Daily Places
Ortsdaten-Visualisierung / Fototagging
UShovel - Kombination von Twitter Geotagging und Hashtags für Jobangebote (Schneeschaufeln)
nahraum.de
ein regionales + lokales flickr
Start: 11.11.2009
Stand nach 6 Monaten: 1.700 Nutzerkonten, rund 50.000 hochgeladene Bilderin 4/10: 2,7 Mio PIs. Tendenz steigend
Dienstleister: wissenmedia (Bertelsmann)
- „das lokale Foto-Gedächtnis einer Region“
Projekt der „Ruhrnachrichten, Medienhaus Lensing,Ost-Ruhrgebiet, West-Münsterland
Zugänge zum Fotoportal über Startseite, lokale Suche, Verschlagwortung von möglichst vielen Texten der Lokalausgaben
nahraum.de - Erfolgsfaktoren:
• Hobby-Historiker scannen ihre s/w-Aufnahmen ein und freuen sich, dass sich andere für ihre Bilder interessieren
• Hürden niedrig halten: Nicht jeder kann scannen - Portal bietet Digitalisierungsdienst an
• redaktionelle Nutzung - Redaktion fordert Nutzer zum Hochladen von Fotos zu bestimmten Themen auf
• Umgekehrt ergeben sich Geschichten aus Fotos von Nutzern (z.B. Schienenzeppelin von 1931 in Schwerte)
• Community-Förderung durch Gewinnspiele, Aufrufe
• automatischer Email-Versand an die Lokalredaktionen bei neuen Fotos aus ihrer Stadt
• Geplant: Integration hyperlokaler Werbekunden
• Geplant: Widgets auf fremden Websites (z.B. Einbindung in Facebook-Profilen, Blogs, Homepages)
weitere Infos: medium magazin
Originaldokumente zur Verfügung stellen - so könnte der Anfang von Datenjournalismus aussehen:
Januar 2010
Rhein-Zeitung
Reaktionen (Auswahl):
Christian Lindner, Chefredakteur „Rhein-Zeitung“:
“Der Wirtschaftsminister des Landes ist nicht eben amused, Opposition, Interessierte und Netzverfolger sind happy. [...] Wir haben das
zum ersten Mal so gemacht – und merken, wie sich unser Denken und Arbeiten mit, durch und
wegen Web 2.0 ändert”
• Dokumentensammlung
• Recherchierbarkeit in einer Datenbank
• visuelle Aufbereitung
• offene Schnittstelle / crowdsourcing
Was zum echten Datenjournalismus noch fehlt:
schon wesentlich weiter: „The Guardian“
Investigate your MP‘s Expenses
Frühjahr 2009
Der Guardian bereitete im Frühjahr 2009 die gesamten verfügbaren Daten zum Spesenskandal der britischen Unterhaus-Abgeordneten (Wer hat welche Steuernachlässe in Anspruch genommen? Wer hat sie zurückgezahlt? Wer nicht?)
- interaktive Darstellungsform
- kollaborative Charakter des Projekts (Crowdsourcing)
„Can you do something with this data? Please post us your visualisations and mash-ups below or mail us at
MP‘s expenses: All the revelations as a spreadsheet (Guardian)
Seitdem beim Guardian:
data blogdata store
world government data search
Beispiel für eine Anwendung, die auf Daten aus dem data store beruht:
London traffic cam viewer for the iPad
Vernetzung? Auf eine Plattform klicken:
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