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Orientierungsphanoniene bei der Substitution aromatischer Bicyclen I1

Die Chinolinsynthese nach Coinbes

Von Rolf Huisgen (AUS dem Chrmischen Laboratorium der Univrrsitat Miinrhen,

AuUenstelle Weilheim/Obb.)

(Mit 1 Figur im Text)

(Eingcgangen am 9. April 1949)

Die Ungleichwertigkeit der o-Positionen, speziell die unterschiedliche 1,2- und 2,3-Reaktivitat des Naphtalinkerns, stellt die .bemerkenswer- teste Abweichung der Bicyclen von den einkernigen aromatischen Systemen im Substitutionsverhalten dar. Die genannte Erscheinung wird besonders anschaulich, wenn man die Zahl der reaktiven Positionen eines in 2 substituierten Naphtalinabkommlings auf die Stellungen 1 und 3 beschrankt. Diese Bedingung erfullen Ringschlufireaktionen ideal, deren systematisches Studium in der ersten Mitteilungl) in Angriff

. genommen wurde. Eine Deutung der unterschiedlichen Reaktivitiit der o-Positionen

wurde im Rahmen der Mesomerielehre gegeben. Der tZbergang des Grundzustandes in die Reaktionsformel ist stets mit einem Verlust an aromatischer Resonanz verbunden. Dieser Verlust bezieht sich bei dem fi i r die l,a-Reaktivitat mafigeblichen butadienoiden Schema I nur auf

einen der Kerne, wahrend der andere die volle Benzolresonanz beibehalt. Die Substitution in 3 beansprucht die 2,3-Doppelbindung des benzoiden Schemas 11, das nur noch uber die recht geringe Resonanz offener Polyensysteme verfhgt. Der Verlust an Resonanzenergie beim Obergang des Grundzustandes in I und I1 betriigt grol3enordnungsmaSig 30 bzw. 60 kcal2). Da die bei den Substitutionsreaktionen zu iiberwindenden Schwellen der Aktiviemgsenergie vie1 weniger hoch sind, wurde an-

l) A. 559. 101 (1948). 2) Der EinfluB des Substituenten nuf die Itesonanzenergie des Nephtalins ist hier

zu beriicksichtigen.

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Orienlimngsp~no,h2inomene bei &r Subetitutim aramatischer Bicyclen I I 17

6,..dmmen, daI3 es erst innerhalb des Reaktionskniiuels durch wechsel- seitige Polarisation mit dem Reaktionspartner zur vollstandigen Aus- bildung der I und I1 entsprechenden Strukturen kommt. Auf welche Weise diese Wechselwirkung fur die fehlenden Energiebetrage aufkommt, blieb unklar.

Diese Lucke fiillen inzwischen zuganglich gewordene Arbeiten yon G . W. Whelands) sowie von E. D. Hughes und C. K. Ingold*) rnit einer zusatzlichen Resonanz des tfbergangszustandes (transition state), Wahrend unsere Betrachtung und die von E. C. Kooyman und J. A, K e t elaa fl) die Reaktionsformeln mar von den mesomeren Grenz- formeln zu unterscheiden lehrt, die ersteren aber durch eine formale Zerlegung des Aktes der Molekiilanregung von den letzteren ableitet, lost W h e la n d diesen Zusammenhang vollig. Bei einer elektrophilen Substitution etwa hat die Annaherung des kationischen Agens6) eine Storung zur Folge, die zu einem tfbergangszustand fiihrt, welcher d&h die Resonanz der Strukturen der Klassen A und B charakterisiert ist:

H R+ X+ R H R H R H R

- I

R A B - u+-=+ Bei Benzolderivaten sowie bei Polycyclen bestimmt der Energieunter- schied der verschiedenen moglichen Strukturen der Klasse B den 01% des Substit~enteneintritts~). Diese B-Strukturen, im Palle des Naphta-

s, Am. Soc. 64, 900 (1942); The Theory of Resonance, J. Wiley& Sons, New York. ') Soc. 1941, 608. ') Rec. 65, 869 (1946). ") Normalerweise geht nicht ein freies Kation, sondern eine polarisierte Molekel in

den Aktivierungskomplex ein. . ') F. Seel gibt Ang. Ch. 60, 300 (1948); 61, 89 (1949) eine ausfiihrliche Diskuseion

iiber die Bedeutung der B-Strukturen fiir die Orientierungsregeln bei der Zweitsubsti-' tution des Benzols, Pyridins, Naphtalins und Diphenyls, wobei er wie Wheland mit einem induktiven und einem' mesomeren Substituenteneffekt auskommt. Dihktisch wertvoll ist die Zuriickfiihhlng des induktiven Effekts auf Ionisierungeenergie und Elektroaffmittit dea den Emtsubstituenten tragenden Kernkohlenstoffs. Unter g e d e n Vereinfachungen gelingt es Seel, durch bloks Abzahlen der moglichen' B-Strukturen den Substitutionsort richtig vorauszusagen. W. A. Waters , Soc. 1948, 727, setzt die ,,quesi-chinoiden" B-Strukturen mit den Potentialen der betreffenden Chinone in Be- ziehung und erfaDt damit noch wesenthh feinere Details, etwa den Vorzug der p- vor der o-Substitution, im Fall der elektrophilen Subst. des ,!?-Naphtols die Abstufung der Reaktivitht in der Folge 1, 6, 3.

Annalen der Chemie. 884. Band 2

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lins unseren Reaktionsformeln I und I1 entsprechend, besitzen ein mehr oder weniger weitgehend fixiertes Doppelbindungssystem ; ihr Energie- niveau wird erniedrigt durch die Beteiligung der vollaromatischen A-Strukturen am Aktivierungskomplex.

Bei Ringschluheaktionen von P-subst. Naplitalinabkommlingen, etwa der K n o r rschen Carbostyrilsynthese vom Acetoacet-P-naphtalid aus, unterscheiden sich die B-Strukturen der Ubergangszustande fur die beiden Anellienlngstypen im Einklang mit unseren friiheren Aus- fuhrungen um den Betrag der Benzolresonanz :

c: co

Die lineare Anellierung, ist also nur moglich, wenn a) der angulare Ring- schlul3 durch einen nicht verdriingbaren Substituenten verhindert ist, b) die Resonanz des ubergangszustandes geniigend grol3 ist, um den Verlust an aromatischer Resonanz ausreichend zu kompensieren.

W. S. Johnson und F. J. Mathewssa) rnachen mit einer bemerkens- werten Ausnahme von diesen Orientierungsregeln bekannt, der Uber- tragung der Chinolinsynthese nach A. Combess) a d das b-Naphtylamin. Das Anil aus Acetylaceton und b-Naphtylamin schlieflt bei freier a-Stellung den Ring ausschZieplich linear zu 111.

Auf eine gewisse Sonderstellung des Combcs-Ringschlusses weist allerdings schon ein hiiufiges Versagen in der Rcihe der subst. Aniline hid"). I n der Phenan- thrylamin-Reihe wird ebenfalls eine anomale Ringangliederung beobachtet*b).

Diese Abweichung vom normalen Anellierungsverhalten ist urn so eindrucksvoller als die Cyclisierung des oben erwahnten Acetoacet-

8 , a ) Am. SOC. 66,210 (1944); b) W. 8. J o h n s o n , E . Woroch und F. J. Mathews,

O) BI. 49, 90 (1888); C. r. 106, 142, 1536 (1888). Schon Combcs hrtttc den nicht

lo) E. R o b e r t s und E. E. T u r n e r , SOC. 1927, 1832.

Am. SOC. 69, 566 (1947).

ganz reinen Korper 111 in Handen, oline seine Konstitution festlegen zu konncn.

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13-naphtalids (IV) als Musterbeispiel fiir die normale Ringangliederung herangezogen wurde'). Beide Reaktionen sind nun irn Typus gleich : Orthokondensation des Kerns mit einem Ketoncarbonyl. Die ameri- kanischen Autoren nehmen zur Erklarung eine desaktivierende Wirkung der Seitenkette auf die o-Positionen des Kerns an. Wegen des hoheren Doppelbindungsgrades zwischen 2 und 1 sol1 die Stellung 1 starker von der Desaktivierung betroffen sein als 3.

Zunachst erschien daher die Festlegung der Struktur dieser Seiten- kette wichtig. Vor der bislang ohne Diskussion verwendeten Ketonanil-

Formel V bevorzugen wir die Enamin-Formel VI. Die Kondensations- produkte von p-Diketonen und aromatischen Aminen sind namlich

' alkali-unloslich (V sollte sich enolisieren). Die von N. H. Cromwell") durchgefuhrte Kondensation rnit sekundaren Basen kann uberdies nur zum Enamin fuhren. Die Permanganat-Oxydation des Produktes aus, B-Naphtylamin und Acetylaceton liefert Acet-p-naphtalid, die des Produktes rnit Dibenzoylmethan entsprechend Benz-B-naphtalid und Renzoesaure. Auch spricht die Analogie mit den Derivaten des Acet- essigesters, deren Konstitution als Arylamino-crotonester gesichert ist, fur die Enamin-formulierung.

Was die Kondensationsbedinggen anbelangt, erhielten die ameri- kanischen Autorensa) bei der Behandlung des Acetylaceton-enamins rnit wasserfreier FluIjsaure 96 % I11 ohne nachweisbare B e i m e n g g des angularen Isomeren. Die Cyclisierung unter den Bedingungen von Combes - konz. Schwefelsaure bei 100" - fuhrt zur Sulfosaure von I11 neben 4% des angularen Tricyclus. G. R. Clemo und N. Leggla) erzielten mit 90proz. Schwefelsaure bei 100" 76% Ausbeute an 111. Eigene Versuche ergaben, daD konz. Schwefelsaure bei 0" ein vorzug- liches Kondensationsmittel ist, das ohne Sulfurierung rnit iiber 90proz. Ausbeuten den RingschluD leistet. Der anomale lineare Ringschlul3 erfordert also keineswegs scharfe Kondensationsbedingungen. Mit waariger Salzsaure, Salzsaure in Eisessig oder Alkohol findet lediglich Hydrolyse des Enamins statt, sirupose Phosphorsaure gibt kleine Mengen des linearen Chinolinkorpers. Die Rolle des Kondensationsmittels darf man wohl in einer Erleichterung der Aufrichtung der Carbonylgruppe

11) Am. SOC. 62, 1072, 2897, 3470 (1940). I*) SOC. 1947, 548.

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20 Huiagen

erblicken durch Bildung einer Wasserstoffbriicke mit dem Carbonyl- Sauerstoff als Donator gemaI3

Das C-Atom rnit Elektronensextett ist das fur die Kernsubstitution verantwortliche elektrophile Zentrum. Die Bedeutung der Polarisierung ergibt sich daraus, da13 die hier beschriebenen Enaniine beim Erhitzen in Paraffin01 auf 300" nicht vedndert werden.

Das in Stellung 1 rnit Brom oder Methyl substituierte Naphtyl- aminderivat schlieDt den Ring zum linearen Benzochinolin VII mit

R R

(R =Br,CH,) dHs VII VIlI

gleicher Leichtigkeit wie das unsubstituierte Enamin. tfberraschend ist, daI3 sich auch durch Blockierung der Position 3 der RingschluD nicht in die angulare Richtung zwingen laat. Das Enamin aus 3-Brom- naphtylamin-(2) und Acetylaceton wird lediglich in die Komponenten gespal ten.

Da es moglich erschien, den angularen RingschluD durch Ausschaltung der konkurrierenden Hydrolyse doch noch zu verwirklichen, wurde das Verhalten der Enamine rnit Dibenzoylmethan und Benzoylaceton als B-Diketon-Komponente gepriift. Diese Kiirper sind niimlich in der Kalte recht stabil gegeniiber konz. Mineralsiiuren. Das p-Naphtylamin-Derivat VIII (R=H) wird von kalter konz. Schwefelsaure rnit 93proz. Ausbeute cyclisiert zu einem Gemisch von Diphenyl-benzo-chinolinen, das den linearen (IX, R=H) und den angularen (X) Vertreter im Verhaltnis 10 : 1 enthalt.

R

Die Konstitutionszuordnug der Isomeren bereitet keine Schwierig- keit. Der angulare Tricyclus ist farblos, bildet farblose Salze und zeigt

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Orientierungsphiinom&e bei deer Substitution aromatischer Bic yclen I I 2 1

maBig starke blauviolette F luoreszen~~~) im UV-Licht. Der lineare Korper IX ist 'gelb, seine Losungen fluoreszieren hellblau mit ungewohn- licher Intensitat; die Salze sind orangerot. Fig. 1 zeigt die UV-Absorption der beiden Isomeren14). Die chemi-- schen Eigenschaften entsprechen in ihrer charakteristischen Verschie- denheit denen des Paares Phenan- thren Anthracen. Das lineare Diphe- nyl-benzo-chinolin wird von konz. Schwefelsaure bei 80" in eine wohl- kristallisierte Sulfosaure uberge- fiihrt, mit Chromsaure in ausge- zeichneter Ausbeute zum 2,4-Diphe- nyl-1-azanthrachinon (XI) oxydiert. Mit Chinon entsteht ein Dien-addukt XII. Beim Belichten der Losungen

Fig. r

von I X in org. Solventien schGidet sich ein farblases Photo-Dimerea aus, das in volliger Analogie zum Paranthracen sich oberhalb 270" depolymerisiertl5).

0 w X I XI1

Auch X geht eine Iichtreaktion ein, die allerdings ganz anderer Art ist. Es handelt sich urn eine nur in saurem Medium stattfindende photochemische \Dehydrierung; die entstehende, um 2 H iirmere Base diirfte wohl in Analogie zu den von W. D i 1 t h e y untersuchten Photo- reaktionen als Derivat des Benzo-am-p yrens gemaB Xa zu formulieren sein.

Das Enamin aus 1 -Methyl-naphtyl-amin-( 2) und Dibenzoylmethan (VIII, R = CH,) schlieBt mit 96proz. Ausbeute den Ring zum 2,4-Diphenyl- 8-methyl-6,7-benzo-cliinolin (IX, R = CH,), das schon im kristallisierten Zustand eine den Uranylsalzen ahnliche Fluoreszenz zeigt. Der Ab- kommling des 3-Brom-naphtylamins-( a), in dem die lineare Anellierung blockiert ist, wurde aus der kalten konz. Schwefelsaure, selbst nach der Behandlung mit ' 90proz. Schwefelsaure bei loo", unverandert

lS) Schon das 2,4-Diphenyl-chinolin zeigt Fluoreszenz nach C. Beyer, B. 20, 1767

14) Frl. Dr. F. Prucknef, KWI fur Psychiatrie, Miinchen, sei auch an dieser Stelle

16) K. Elbs, J. Pr. Ch. (2)¶4, 467 (1891).

(1887).

fiir die Aufnahme der Absorptionsspektren bestens gedankt.

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22 H 11 i x g e n

zuruckgewonnen. Auffallend ist dabei, daB das Enamin, in org. Sol- ventien blal3gelb loslich, in der Schwefelsaure eine orangerote Losungs- farbe aufweist. Das Enamin ist also offensichtlich zur Salzbildung be- fahigt, mit der eine Erweiterung des chromophoren Systems verbunden sein rnuBl6).

Wir nehmen an, daB eine solche Salzbildung fur den anomalen Anel- lierungsverlauf verantwortlich ist. Fur dieses Salz - es sei fur das Enamin des B-Naphtylamins selbst formuliert - 1aBt sich neben der normalen Ammonium-struktur XI11 eine solche voraussehen , bei der das Proton am Kohlenstoff gemaB XIV verankert ist. Diese Art der

Salzbildung erinnert an das Verhalten der Methylenbasen von Hetero- cyclen”), etwa an das 1,3,3-Trimethy1-2-methylen-indolin von E . Fischer , das ebenfalls unter Doppelbindungsverschiebung das Proton am Kohlenstoff aufnimmt :

I I CH, CH3

Die Besonderheit im vorliegentlen Fall liegt in der EinbuBe an aroma- tischer Resonanz ; XIV leitet sich von der butaclienoiden Anregungsform des Naphtalins ab, verfiigt aber uber ein clurchgehend konjugiertes System, wahrend in XI11 Kern uncl Seitenkette durch den vierbindigen Stickstoff unterbrochen sind. Wenn tlein Sdz die Struldur XIV zii- kommt, ist leicht einzusehen, claB der angulare RingschluB nicht mehr stattfinden kann. Eine Annaiherung der pola’risierten Carbonylgruppe der Seitenkette an die Position 1 kann hier keine weitere Polarisierung auslosen, da das f ur die Bildung des Ubergangszustandes notwendige freie Elektronenpaar bereits durch das salzbildende Proton besetzt ist. Die Blockierung der Position 1 durch Snlzbildung mucht also den nngularen Ringschlup unmoglich. Nahert sich dagegen die aufgerichtete Carbonyl- gruppe bei den innermolekularen BewegFgen der Stellung 3, d a m findet durch wechselseitige Polarisation Ubergang in die benzoide An-

le) lnfolge einer technischen Sch\vieriglteit war die Absorptionsmessung nooh nivht

l’) Siehe M. Coencn, Ang. Ch. 61, 11 (1949). moglich.

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regungsstruktur XV statt, wobei das salzbildende Proton den Molekiil- verband verlassen muIj. Eine Proton-Addition an das freie Elektronen- paar an C, kann nicht stattfinden, da es sich bei XV nicht um einen permanenten Zustand handelt. Das Elek-

Effekt an das C-Atom 3 herangezogen, wenn sich der Carbonyl-Kohlenstoff schon im richtigen Bindungsabstand befindet.

form-XI11 Eine Tautomerie sollte den mit vie1 der weniger ,,n6rmalen" Energie Salz- be- &: 7H---6-$&H notigcnden angularen RingschluD zum Zug kommen lassen. Die Konsequenz einer Fixierung des Systems in XIV diirfte ver- meidbar sein. Es erscheint moglich, daD sich im Solvatkomplcx mit konz. Schwe- felsiiure, erst rccht mit Fluorwasserstoff, Wasserstoffbriicken mit den beiden potcntiell basischen Zentren (N und C-Atom 1)17*) ausbilden. I n den verschiedcnen moglichen Strukturen wurden dann XI11 und XlV als Teile eines mesomeren Systems auftreten. Fur die untcrgeordncte Bildung dcs angularen Tricyclus X darf wohl das im Gleichgewicht mit dem Salz vorbendcne freie Enamin verant- wortlich geniacht werden; die Basicitiit cincs solchen Vinylaryl-amin-Derivats ist sicher gering.

Ein experimenteller Beweis f i i r die Blockierung der Stellung 1 durch Salzbildung laBt sich unschwer erbringen. Wenn es gelingt, ein H-freies Kondensationsmittel zu finden, das die Carbonylgruppe genugend zu polarisieren vermag, dann sollte der RingschluB angular erfolgen. Unterwirft man das Enamin VIII (R=H) der Zinkchloridschmelze bei 200°, erhalt man eine. 6Oproz. Ausbeute am angularen Diphenyl- benzo-chinolin X ohne nachweisbare Beimengung des linearen Isomeren. Das Enamin aus 3-Brom-2-naphtylamin schliel3t unter den gleichen Bedingungen glatt den Ring zu XVI. Diese Zinkchlorid-Cyclisierung ist so weitgehend ,,normal", daB sich sogar das Phiinomen der Substi- tuentenverdrangung dartun laDt. Ausgehend vom Enamin des 1-Brom- naphtylamins-(2) wird in der Chlorzinkschmelze unter AbstoIjung des Broms der angulare RingschluB zu X erzwungen.

tronenpaar wird erst durch elektromeren H

/ /, , F l \ c / c e H 5 &X+f , xv

Schon V. A. Petrow") cyclisiertc die Anile von p-Diketonen bzw. Ketoaldehy- den in Gegenwart von Zinkchlorid und Amin-chlorhydrat in alkoholischer Losung.

17.) uber die Beteiligung des Kohlenstoffs an Wasserstoffbriicken berichten G. F. Z e l l h o e f e r , M. J. C o p l e y und C. S. Marve l , Am. SOC. 60, 1337 (1938) und spiitere Arbeiten.

Is) SOC. 1942, 693.

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24 €I u i E I ~ e n

Bei der Verwendung von Ketoaldehyden der dgemeinen Formel Ra-CO4HR1 4 H O wurden nur 2,3-, keine 3,4-Dialkyl-chinoline erhalten, obwohl die primare Reaktion mit der Aminogruppe sichcrlich am Aldehydcarbonyl stattfindet zu XVII. Pe t row, spater auch Johnsonab) , dcr diese Methodik auf die Naphtylamin-reihe iibertrug, lrechneten mit der intermedilrrn Bildung eines Dianils bzw. Enamin- A d s XVIII und anschlieaendem RingschluD gegen den neu eingetretenen Arylamin- rest hin. Dieser Verlauf ist unglaubhaft, wril a) cine Ketonanil-Bildung unter so milden Bedingungen analogielos ist, b) sich die beiden prototropen Formen von XVIII sofort miteinander ins Glcichgewicht setzen und zu einem Gemisch von 2,3- und 3,4-Dialkyl-chinolin fiihren sollten. Die auaerst leichte Verseifbarkeit der Enamine aus Dicarbonylverbindungen ohne Arylrcstc legt cinen anderen Mechanis-

NT€--C=G-C=N NH-C=C-CHO

XVIII XIX

mus nahe: Das Enamin XVII setzt sich ins Gleichgewicht mit seinem Hydrolysen- produkt und dem Isomeren XIX. Diejenige Carbonylgruppe, die leichter mit der Aminogruppe in Reaktion tritt, wird auch die grijfiere Neigung zur Orthokonden- sation rnit dem Kern besitzcn, m. a. \Y. die Aldehydgruppe in XIX genie& bei der milden Kondensation in alkoholischer Losung den \'orzug.

Der verschiedenartige Verlauf des Comb e s - Ringschlusses in Ab- hangigkeit vom Kondensationsmittel mu0 auf mehrkernige aromatische Systeme beschrankt sein. Bei einfachen Benzolsystemen diirfte eine 'Salzstruktur gemiiB XIV kaum moglich sein; rnit einer Salzbildung, der Formel XI11 entsprechend, ist kein Blockierungseffekt verbunden. Es ist daher nicht weiter verwunderlich, da0 das Enamin aus @-Amino- tetralin und Dibenzoylmethan sowohl rnit Zinkchlorid als auch mit konz. Schwefelsiiure zum gbichen Tetramethylen-diphenyl-chinolin XX cyclisiert wird, dessen Konstitution durch Dehydrierung zu IX sicher- gestellt wurde. Diese bevorzugte linesre Angliederung steht im Einklang rnit der allgemeinen Bevorzugung der p- gegeniiber der o-SubstitutionlQ) und entspricht auch den Erfahrungen in cler P-Amino-tetralin-ReiheZo). Die Energieunterschiede der Ubergangszustande fiir die angulare und lineare Anellierung sind fiir das 1-Amino-tetralin sehr vie1 kleiner als im

Is) Deutung: W. A. Waters, SOC. 1948, 727. ao) J. v. Braun und H. Gruber, B. 55, 1740 (1922).

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Falle des B-Naphtylamins. Es ergibt sich die auf den ersten Blick paradox anmutende Tatsache, daB n u eine Position, die beim RingschluB einen besonders groBen Vorzug genieBen sollte, von der Sperrung durch Salz- bildung betroffen wird.

gingangs wurde schon erwahnt, dal3 die Knorrsche Carbostyril- Synthese im Gegensatz zur Com bes -Anellierung in der B-Naphtylamin- Reihe stets normal verlauft. Die Ursache liegt darin, daB im Acetoacet- B-naphtalid (IV) die Basicitat des Stickstoffs durch die Saureamid- Mesomerie so stark geschwacht ist, daB eine Salzbildung und damit ver- bundene Blockierung der Stellung 1 nicht stattfindet. Der Oxy-pyridin- ring wird daher quanticativ angular angegliedert. Bei Blockierung der Position 1 rnit Methyl entsteht in kalter Schwefelsiiure rnit unvermh- derter Ausbeute das lineare Benzocarbostyrill). Die Methylblockierung in diesem Fall ist aber nicht mit der Protonblockierung beim Combes- RingschluB in Parallele zu setzen. Im Salz XIV liegt das Kernkohlen- stoffatom 1 schon vor der Erreichung des tfbergangszustandes vierbindig vor. Das Methyl-blockierte Acetoacet-arylid ist sehr wohl zur rever- siblen Bildiing des Aktivierungskomplexes XXI hefiihigt ; der zur Ab- stoBung des Methyls erforderliche Arbeitsaufwand verhindert aber die irreversible Aromatisierung.

Der Bayrischen Akademie der Wissenschaftcn spreche ich fur ein Arbeits- stipendium meincn Dank aus. Hcrrn H. G e y e r sei f i i r die Ausfiihrung der A-nalyse n gcda nkt .

Versuchsteil

2-,3-NuphtyZamino-penten-2-on-4 (VI, R = CH,) Beim Erwiirmen gleicher Gewichtsmengen ,9-Naphtylamin und Acetylaoeton

auf dem Wasserbad findet spontan Wasserabspaltung statt. Noch heil3 wird rnit 2 ccm Benzol und 8 ccm Petroliither versetzt, das beim Erkitlten auskriatallisierende Enamin abgesaugt. Schmp. 99".

O x y d a t i o n rnit P e r m a n g a n a t . 800 mg Enamin werden rnit 25 ccm Aceton p. a. zum Sieden erhitzt, innerhalb 4 Stunden mit 2 g Kaliumpermanganat in kleincn Anteilen versetzt. Nach 4 Stunden wird UberschuD des Oxydationsmittels mit einigen Tropfen Methanol reduziert, vom Braunstein abgesaugt, mit Aceton aus- gewaschen und eingedampft. Der Riiokstand wird bei 140-150°/10-4 mm iiber- getrieben, aus Methanol-Wasser kristallisiert. Fraktionierte Kristallisation aus wenig Benzol liefert 236 mg farblose Stiibchen vom Schmp. 132-133O, die mit einem aus 8-Naphtylamin und Acetanhydrid bereiteten Priiparat von Acet-@- naphtalid (Schmp. 133O) keine Depression geben.

Molgew. (nach Rast): Ber. 186 Gef. 191

Aus der benzolischen Mutterlauge' kristallisieren auf Pctroliithenueatz 110 mg i n Drusen vom Schmp. 89-94O; nach Umlosen aus Benzol-petrolather in Schmelz- punkt und Mischschmelzpunkt rnit Ausgangsmaterial identisch. Ausbeute an Acet-,9-naphtalid: 42% d. Th.

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26 Huisgen

Cyclis ierungsversucl ie : 0,Fj g Enamin wcrdrn 20 min in 8 com l'araffinol auf 290" trhitzt. Die stark vcrfiirbtc Losung wird nach dem Erkalten niit 4mal 5 ccm Methanol durchgeschiittelt, tlicl Ausziigc cingedampft, der Riickstand in Benzol aufgenommen, warm mit 2n-Salzsaure ausgezogen. Beim Erkalten kristal- lisiert aus dem siluren Extrakt das Chlorhydrat des d-Naphtylamins in zarten Blattchen.

1 g Enamin wird in kleinen Aritcilen i n 6 ccni konz. Schwcfrlsaure, auf 0" vor- gekiihlt, eingrriihrt. Sobald Losung cveicht ist, wird a u f Eis gegossen und iiher das Sulfat nach drr Literaturvorscliriftl2) aufgearbeitet. Ausheute an 2,4-Dimcthyl- 6,7-benzochinolin (111) : gegen !loc'{, d. Th. (Kleinc Menge des angularen lsonieren nicht ahgetrennt.)

0,5 g Enamin werden 1 Stunde niit 5 ccm bci 220° entwasserter Phosphorsaure auf 70" erhitzt. AufaS3eitung mit Ammoniak-Chloroform liefert vie1 p-Naphtylamin. Die Destillation des nicht acetylierbaren Antcils drr Mutterlauge gestattet die Isolierung einer kleincn Mcnge von III iibrr das Sulfat.

2,d-Dirneth yl-8-brom-6,7-benzo-chinolin (VII, R= Br) E m n ~ i n . 1 g l-Brorn-naplitylami11-(2) werden mit 1,2 ccm Acetylaccton auf 100"

crhitzt. M'assrrabspaltung sctzt erst nach Zusntz cines Tropfens Eisessig und cines Kornchens Chlorzink rin. Da das Enamin nicht spontnn Itristallisirrt, wird C y cli- s ieru ng vorgenommen durch EingieOcn in 5 ccni konz. Schwefelsiiure unter Eis- kiihlung. Nach Aufarbeitung mit Amnioniak-C'liloroform aus Alkohol hcllgrlbe Kristallc vom Schmp. 168-169", untw Aufarbritung der Mutterlauge 680 mg. Umlosen aus Alkohol crliljht den Schmclzpunkt nieht.

Cl6HlZNBr (286,03) Ber. C 62,93 H 4.22 Gef. I) 63,31 0 4,03

Die nahezu farhlose alkoholischc Liisung wird auf SIurczusatz kriiftig gelb. I)ie Losung dcr Base zeigt intensiv blauc, dio des Salzcs schwach gelbe Fluoreszenz.

2,4,8-T~1.imethyl-6,7-benzo-chinolin (VII, R=CH,) 2 g I-Mcthyl-naphtylamin-(2) uiid 2 ccm Acctylaccton wcrden 40 min auf d6.m

m'assprbad rrhitzt. Nach Zusatz von 10 ccm Athw kristsllisieren 1860 mg drs En- amins in fnrhlosrn Blockclien vom Sclimp. 9 5 O aus. 580 mg davon wtrden in 3 ccm konz. Schwcfclsiiure hei O0 gelfist, sofort auf Eis gegeben und wie iiblich auf- genrbeitet. Nach Umkristallisirren iius Allwho1480 mg = 90'; des farblosen ('hino- linkorpers8a) vom Schnip. 127". I n Fluorcszcnz und Salzfarbe dem Bromkirper e nt sprechend .

C16H16N (221,13) I h . c' 86,83 I€ 6,84 Gef. o 86,71 o 7,04

2(3- Brom-2-nnphty~a?ti i t to ) -pntei i -2-on-4

Das wie iiblich aus 3-Brom-naplityl;~niin-(2) und Acetylaceton bereitete Enamin kristallisiert nach einigem Stehen aus Athrr i n Nadeln vom Schmp. 95O.

600 mg tles Enamins liken sich nahczu farblos in 3 ccm konz. SchwefelGure bei 0-5". Aufnrbeitung liefert 310 nig farhlosrr Bliittchen vom Schmp. 169-170", aus drn Mutterlaugen weitrrr 50 mg (166-168O). Nach Umkribtallisieren a m Alkohol Schnip. 151" ; krinc Depression mit 3-Brom-naphtylamin-2, das so zu 83'jA als Hydrolyscnprodukt gefaljt wird.

CloH,NBr (221,99) Ber. U 64,05 H 3,63 Gef. o 53,81 D 3,46

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Orientierungsphiin,omene bei der Substihiion aromatischer Bicyclen IZ 27

Enamip aus Dibenzoylmethan und ,&Naphtylumin (VIII, R=H) 10 g p-Naphtylamin und 17 g Dibenzoylmethan werden im olbad auf 130." er-

hitzt. Dic Wasserabspaltung wird durch einen Tropfen alkoholischer SalzGure in Gang gebracht, die Reaktion durch dreistiindigcs Erhitzen im offenen Kolben zu Endc gefiihrt. Nach Abkiihlen auf 60" nimmt man das dunkle 01 in 80 ccm sicden- dem Methanol auf. Nach kurzem Stehen bei 50" setzt die Kristallisation in derben gelben Kristallen ein, die nocli warm abgesaugt werdcn: 16,95g vom Schmp. 142-145". Nach zweimaligem Urnlosen aus Alkohol gelbe Nadeln, die bei 146-147" schmelzen.

C,,HI,NO (349,16) Rer. C 85,92 H 5,49 N 4,Ol Gcr. o 85,74 o 5,47 o 4,25

Das Enamin fluoresziert nicht, ist unloslich in heil3en vcrdunnten Saurcn und Alkalien, wird beim Erhitzen in Paraffin01 auf 300° nicht veriindert.

P e r m a n g a n a t - O x y d a t i o n . 500 mg Enamin werden niit 800 mg gepulvertem Kaliumperrnanganat in 25 ccm stabilcm Aceton untcr Zusatz von einigcn Tropfen verdiinntcr Essigsaure 2 Stunden unter Riickflun gekocht. Es wird abgesaugt, der Braunstein mehrfach mit heillem Aceton ausgezogcn, dic Acetonfiltrate gcsammelt, cingecngt und mit Methanol versetzt. Dcr am schwcrsten lijsliche Anteil sind 187 mg gelbe Nadeln vom Schmp. 145-146", mit dcm Ausgengsmcterial idcntisch. Aus der Mutterlauge 130 mg farblose Stabchen vom Schmp. 156-159" = Benz-8-naphtalid; aus ganz klcinem Volumen Methanol schlieIJlich noch 64 mg glanzcnde Tafeln, die sich als K-benzoat erweisen. Das zu 5976 (bezogcn auf vcrbrauchtes Enamin) erhaltene Benz-8-naphtalid schmilzt nach Umlosen aus Methanol bci 159-160" und zeigt im Mischschmelzpunkt keinc Depression.

Cl,Hl8NO (247,ll) Bcr. C 82,55'H 5,30 Gef. I) 82,43 o 5,42

Cyclis ierung mi t konz. Schwefelsaure

15 g gepulvertes Enamin werden in 90 ccm Saure bei 0" schnell ein- getragen und ergeben beim Schutteln tiefrote Losung. Nach kurzer Zeit beginnt die Kristallisation des orangeroten Sulfats, ein Erstarren der Losung verursachend. Nach Digerieren rnit 400 g Eis + Eiswasser wird das Sulfat abgesaugt, trocken gepreflt und rnit 500 ccm Wasser + 80 ccm Chloroform geschiittelt. Der gewaschene und getrocknete Chloroform- extrakt wird an Aluminiumoxyd vorgereinigt, auf kleines Volumen ein- geengt, rnit 100 ccm siedendem 96proz. Alkohol aufgenommen. Nach 2 Stunden Stehen bei 40" wird die reiche gelbe Kristallisation abgesaugt: 10,81 g vom Schmp. 144-145". Wenn bei der Aufarbeitung starkere Lichteinmirkung nicht vermieden wurde, Eleibt beim Schmelzpunkt ein kleiner Teil des Materials ungeschmolzen ; iiber die- Photodimerisation siehe weiter unten. Handelt es sich hier um recht reinen linearen Korper IX, so stellen die aus der Mutterlauge isolierten 2,35 g vom Schmp. 118- 129" eine Mischung rnit dem angularen Isomeren dar. Durch muhsames Fraktionieren aus Aceton, Essigester und Methanol gelingt es, daraus 1,2 g des farblosen angularen Korpers X abzuscheiden, der ebenfalls mit Schmp. 143-145" anfallt. Die einfachste Trennungsmoglichkeit

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28 Huisgen

bietet die Belichtung der Acetoiiliisung, bei der sich der lineare Korper als schwerlosliches Dimeres ausscheidet ; Einengen der Mutterlauge liefert fast reines X. 'Ausbeute am linearen Tricyclus 82olO, am angu- laren Isomeren d. Th.

2,4-Diphenyl-6,7-benw-chinoZin (IX, R =H) Nach drcimaligem Umloscn aus Chloroform-Alkohol hellgelbe Nadeln vom Schmp. 146". Enamin, angulares und lineares Jsomeres haben glcichcn Schmelzpunkt, geben abcr Dcpressionen von 20 bis 30" miteinander. Das vorliegendc lineare Isomere ist dimorph; die crstarrte Schmelze wird erst wieder bei 165" fliissig. Nach erneutem Umkristallisieren aus Alkohol wieder Schmelzpunkt 146". Die alkoholische Losung zeigt schon am Tages- licht eine auflergewohnlich starke hellblaue Fluoreszenz, die bei Saurezusatz in ein schwaches Gelb umschlagt. Chlorhydrat und Sulfat sind schwcrloslich, in 2n-Mineral- saure schon vollstandig hydrolytisch gespalten.

C,,H17N (331,14) Her. C 90,60 H 5,17 N 4,23 Gef. 90,55 1) 5,21 D 4,36

Molgcw. (nach Rast) Gef. 328, 329.

2,~-l)i~henyl-l-aul7lthraehi,LorL (Xl) . 1,s g Base werden in 30 ccm Eisessig gelost und mit 1 g Chromsaure in 15 ccm Hisessig + 3 ccm Wasser versetzt, wobei sich das schwerliisliche orangerote Bichromat itusscheidet. Bei Siedetemperatur rasch Liisung unter Oxydation. Nach 10 min Kochen la& man erkalten, saugt nach ein- stiindigcm Stehen bei 0" ab und trocknet. bci 100": 1,39 g sattgelbe Nadeln, die bei 250" schmelzen nach geringem Sintern gegen 225". Das aus der Mutterlauge mit Wasser gefallte Material liefert aus wcnig Eisessig noch 80 mg des gleichen Korpers. Nach mehrfachem Umlosen aus Eisessig oder aus vie1 Benzol Schmp. 250-251O.

C,,H,,NO, (361,13) Ber. C 83,07 H 4,19 C k f . o 83,03 )) 4,31

2,4-Uiphenyl-6,7-l~enw-chinolin-x-szilfonsu~ire. 0,3 g Base werden mit 1 ,,5. ccni konz. Schwefelsiiure angerieben. Bcim Erhitzen auf 80" geht das Sulftlt dunkelrot in Losung, die nach wenigen Minutcn in der Farbstiirke auf blanorange zuruckgcht. Nach 30 min gieflt man in Wasser ein, wolwi die Sulfosaure mikrokristallin ausfallt. Nach Trocknen i . V. uber Schwefelsaurc 375 mg. k'arblos in Alkalien loslich. Zur Reinigung wird mit 96proz. Alkohol aus der Hulsr extmhicrt, dann noch einmal aus vicl Alkohol umgelost.. Orangerote hTadrln mit Sclimp. oberhdb 3 0 0 O .

Cz5H16NSOsH H,O (429,22) Ber. CJ 69,89 H 4,43 Gef. D 69,27 P 4,41

Addition von Chhon. Je 500 mg Base und p-Benzochinon werden in 8 ccm Renzol 6 Stundcn gekocht. Nach Abdestillieren dcs Bcnzols wird in wcnig Methanol auf- genommen. Die sich ausscheidende liristallisation wird im Vakuumexsikkator uber Schwefelsiiure von Chinon befreit, mit wenig heiBem Aceton ausgezogen, aus wenig Benzol mehrfach umkristallisiert. Farblose, nicht fluoreszierende Kristalle, die bci 204-206" einen zahen Schaum crgcbcn (vermutlich Dissoziation); erst bei 240" Hare Schmelze.

C31H,lN0, (439,18) Ber. C 84,71 H 4,82 Gef. D 84,80 H 4,96

P h o t o - D i m e r i s a t i o n . 600 mg Base werdcn in 10 ccm Benzol gelijst und im Kolben untcr Stickstoff einen Tag dem Sonncnlicht ausgesctzt. Unter Aufarbeitung der Mutterlauge 370 mg liristallc, die nach 2maligem Umlosen aus vie1 siedendem Benzol schneeweifl sind, schwachc blaue Fhoreszenz zeigen und bei 273O eine hell- gelbe fluoreszierende Schmelze ergebcn. Am Schmelzpunkt findet quantitativ

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Orientiermqap?u%nmne bei der Subatitution aromatischer Ric yclen 11 29

Depolymerisation statt. Das bei der Destillation bei 280-300°/12 mm iibergehende Material kristallisiert aus Alkohol in gelben Nadeln vom Schmp. 146'. Aus Analogie- griinden (Dianthracen) wird auf Dimbres geschlossen. Salze farblos.

(C,,H&), (662,30) Ber. C 90,60 H 5,18 N 4,23 Gef. D 90,76 o 5,40 o 4,41

2,4-Diphenyl-5,6-benzo-chinolin (X) Das angulare Isomere fiillt bei der Schwefelsaure-Cyclisierung des

Enamins nur zu 9% d. Th. an. Ergiebiger ist die Chlorzinkschmelze. 2 g frisch geschmolzenes und gepulvertes Zinkchlorid werden im 25 ccm-Erlenmeyer in ein auf 200" vorgeheiztes Metallbad gebracht. Beim portionsweisen Eintragen von 600 mg Enamin entsteht eine orangerote Schmelze, die im Lade einer Stunde (200") dunkelbraun wird. Nach Erkalten wjrd das Zinkchlorid mit Wasser ausgezogen, das Ringschld- produkt in Chloroform gelost. Die braune getrocknete Losung wikd an A1,0, weitgehend entfiirbt, eingeengt und mit Methanol versetzt. EB kristallisieren 280 mg' blaSgelbe Tafeln vom Schmp. 143-145'. Um- losen aus Methanol fiihrt zu farblosen, bei 146" schmelzenden, silber- glanzenden Blattchen. Aufarbeitung der Mutterlauge ist nicht lohnend ; die Fahndung nach kleinen Mengen des linearen Isomeren war ver- geblich. Erhohung der Reaktionstemperatur auf 270' bei der Chlor- zinkschmelze andert die 5g0/, d. Th. betragende Ausbeute nicht.

CsH17N (331,14) Ber. C 90,W H 5,17 N 4,23 Gef. )) 90,62 )) 5,05 B 4,55

Molgew. (naoh Rast) Gef. 327, 332

Die alkoholische Losung fluoresziert unter der Analysenlampe blau- violett. Sulfat und Chlorhydrat sind farblos, schwerloslich, in waariger Losung stark hydrolysiert.

4-Phen yl-1,2-benzo-5-aza-pyren (Xa) Das 2,4-Diphenyl-5,6-benzo-chinolin (X) ist photostabil: Von 100 mg in 30 ccm

Alkohol werden nach eintiigiger Sonnenbelichtung 94 mg unveriindert zuriickerhal- ten. I n saurer Lijsungfindet dagegen eine schnelle Photoreaktion statt; die eaure alkoholische Losung, etwa 0,Ol-proc. a n X, fluoresziert nicht, erlangt aber schon am diffusen Tageslicht in wenigen Minuten eine starke hellblaue Fluoreszenz. I m Dunkeln gewinnt die Losung auch nach mehreren Stunden diese Fiihigkeit nicht.

150 mg X werden in 30 ccm Alkohol unter Zusatz einiger Tropfen konz. Schwefel- siiure gelost und dem Sonnenlicht ausgesetzt. Die farblose Lijsung ist schon nach wenigen Minuten kraftig gelb; nach 1 Stunde haben sich 170 mg zitronengelbe Nadeln ausgeschieden. Das E'iltrat liefert bei weiterer Belichtung noch 24 mg dea gleichen Stoffes. Das vorliegende Sulfat des Photodehydrierungsproduktes wird mit warmem Ammoniak zerlegt, die Base aus vie1 Chloroform-Alkohol umkristalli. siert zu 136 mg farblosen, verfilzten Nadeln, die bei 220' schmelzen.

CaaHI,N (329,13) Ber. C 91,15 H 4.59 0 91,23 H 4,44

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30 Huisgen

2,4-Diphenyl-8-rnethyl-6,7-benzo-chinolin (IX, R=CH,) h'mtniti. Der Umsatz von 1 -Methyl-naplitylamin-2 mit Dibenzoylmethan erfolgt

bei 140" auf Zusatz von etwas Zinkclilorid hin. Kristallisation aus Alkohol liefert nus 2 g Amin 1,81 g Enamin in derben, gelben Kristallcn vom Schmp. 163-164".

RiiagschhiP erfolgt praktivch monientan Iwim Eintragcn von 1 g feingepulvcvtrm Anil in 3 ccm konz. Schwefelsaure bei 5'. Dic blutrote Losung wird mit Eis versctzt, mit Ammoniak-Chloroform aufgearbeitet. Nach Rcinigung a n Al,03 wird ein- gedampft; auf Alkoholzusatz uppigr gelbc Kristallisstion, schon in der Hitze Er- starrcn der Losung verursachend: 860 mg vom Schmp. 138-139". Umkristallisierrn a u s Chloroform-Alkohol stcigert Schmelzpunkt niclit nielir. Aus der Muttcrlauge beim Einrngen noch writere 30 mg, die in der WBrmc abgesaugt werden, da heim Erkalten ulausscheidung. Ausbeutc 96':: d. Th. an leuchtend gelben Kristallcn, die schon am Tageslicht gelbgrun fluoreszieren.

CzBHlsN (345,lO) Her. C 90,39 H 5 3 4 Gef. o 90,44 D 5,34

Das Photodimere wird in farhlosen Kristallen von blafigrunem Oberfl%clienglanz erhalten, die nach Umlosen aus wenig Benzol bci 246-247" unter Dissoziation schmelzen. Hellblaue UV-Fluoreszenz.

Die Zinkchlorid-Schmelze des Enamins liefert blafigclbe Nadeln vom Schmp. 221-224', die auch in starken Mineralsluren unliislich sind. Es handelt sich rit.1- leicht um das Di-(l-niethyl-naphtyl-2)-smin.

Eizamin nus 1-Brom-nupht ylnmin-2 uvid Dibenzoyl-methnn Darstellung wie oben. I n 55proz. Ausbeute werden nach Umldsenaus Chloroform-

Alkohol gelbe Tafeln vom Schmp. 174' erhaltrn. Das Enamin liist sich mit dunkclroter Farbo in konz. Schwefelsiiure, a u s der cs

mit viel Wasser wieder unvcrandcrt ausfiillt. Nach cintiigigem Stehen in konz. Schwefelsiiure wird ncben viel Ausgangsmaterial cine kleine Menge braungelber Kristallc crhalten, die nach zweimaligem Urnl6sc.n aus Chloroform-Alkohol bei 199-204" schmelzen. Die gclbe Salzfarbr deutrt auf das lineare Benzochinolin hin; auf Grund dcr Analyse ist das Matrrial niclit cinheitlich.

Fur C,,H,,NBr Ber. C 73,16 ,H 3,93 N 3,42 Gvi. D 77,41 )) 3,93 )) 3,73

Zinkchlorid-Schmelze. 0,50 g Enamin wcrdcn bei 200' mit 4 g frisch entwlsswtem Zinkchlorid verrieben und inncrhalb eincr Stundr unter gelegentlichem Umriihren der Schmelze auf 300" erhitzt. Nach 30 min bei 300-310' lii(3t man erkalten, laugt das Zinksalz mit heiBem Wasser aus. Das schwane harzige Reaktionsprodukt wird aus der wiifirigcn Suspension in Chloroform geschiittelt, wobei durch mildes Ab- ,

saugen von unloslichen Schtnieren abgetrennt wird. Der Chloroformcxtrakt wird getrocknet, an N,08 weitgehend entfarbt, zur Trockne gebracht, im Hochvakuum destilliert. Das bei 170-220'/0,001 iihergetricbene gelbrote 61 kristallisiert aus Alkohol in grungelben Nadeln vom Schmp. 139-142', die nach zweimaligem Um- losen aus Chloroform-Alkohol farblos sind, bei 146' schmelzen und mit X keine Depression geben. Ausbeute 96 nig.

CZ6H1,N (331,15) Bcr. C 90,GO H 5,18 N 4,23 Gef. a 90,03 B 5,29 o 4,36

Aus einer Chloninkschmclze, die bis 270' crhitzt wurde, werden 32% des sehr resistenten Brom-enamins z uriickgcswonnen.

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Om'entierungsphtinomene bei der Substitution aromatischer Bicyclen I I 31

2,4-Diphen yl-8-brom-5,6-belzzo-chinolin (XVI) Enamin. 1 g 3-Brom-naphtylamin-2 setzt sich beim Erhitzen mit 1,7 g Dibenzoyl-

methan auf 130' nur recht langsam urn; es bedarf mehrfachen Zusatzes von etwas Eisessig. Nach Erkalten wird in 10 ccm siedendem Alkohol gelost. Beim Abkiihlen sclieidet sich 01 aus, das nach Stehen iiber Nacht durchkristallisicrt. Zur Losung des iibersohiissigen Diketons wird auf 60' erwiirmt, das gelbe Enamin abgesaugt, rnit warmem Alkohd ausgewaschen. Schmp. 131'. Analysicrt wird ein mehrfach aus Alkohol umgelostes Priiparat.

C',,HI,NOBr (428,07) Ber. C 70,08 H 4,24 M 428 Gef. o 69,91 o 4,18 o 425

Zinkcchlorid-Schmelze. 280 mg Enamin werden in 1,5 g frisch entwiissertes Zink- chlorid bei 200' eingetragen und 30 min auf 240' erhitzt. Aufarbeitun ergibt 100 mg blaBgelbe Nadeln, die nach hiiufigem Umkristallisieren aus Alkohof farblos sind und bei 152-153' schmelzen. Schwach violette Fluoreszenz.

C,,H16NBr (410,OG) Ber. C 73,16 H 3,93 Gef. )) 74,Ol )) 4,14

2,4-DiphenyZ-6,7-tetramethylen-chinoZin (XX) Enamin. 2 g frisch destilliertes ,9-Amino-tetralin (140-141'/11) und 4 g Diben-

zoylmcthan wcrden wie oben zur.Reaktion gebracht, die nach 7 Stunden beendet ist. Dic Schmclze wird mit 25 ccm Athanol aufgekocht, in der Wiirme stehcngelassen, bis Kristallisation einsetzt. HeiB absaugen, mit warmem Alkohol waschen: 2,45 g derbe gelbe Spieflc vom Schmp. 135'.

Ringschlul3. 1 g Enamin kDt man rnit 5 ccm kopz. Schwefelsiiure 2 Stunden bei 5' stehen. Beim GiclJen auf Eis scheidet sich cin farbloses' Sulfat aus, das rnit Ammoniak-Chloroform zerlegt wird. Aus Methanol unter Aufarbeitung der Mutter- lauge 875 mg blalJgelbe Drusen, die bei 126-128' schmelzen. Nach Umkristallisieren aus vie1 Allcohol farblose Nadeln vom Schmp. 129O. Ausb. 92% d. Th.

C,,H,,N (335,18) Ber. C 89,51 H 6,31 M 335 Gef. D 89,40 u 6,27 o 318, 330

MiiDig starke blaue Fluoreszenz im UV-Licht; farblose Salze. Bei der Zinkchlor id- Schmelze (240O) werden aus400 mg Enamin 155 mg desgleichen Korperserhalten. Der nichtkristallisierende Anteil der Mutterlauge wurde eigens mit Pt-Kohle dehy- driert, wobei aber keine Spur des angularen Tricyclus X faDbar war.

D e h y d r i e r u ng. 500 mg der Tetrahydrobase werden mit 600 mg 20proz. Platin- kohle gemischt und in einer kleinen Retorte im Metallbad auf 32O-34Op erhitzt. Innerhalb 4 Stunden werden 42 ccm Wasserstoff abgespalten. Ausziehen mit Chloroform, Entfiirbung an A1,0,; aus Alkohol 235 mg gelbe Kristalldrusen vom Schmp. 136-139'. Nach zweimaligem Umkristallisieren aus Alkohol ist der Schmp. auf 143-144' gestiegen. Die iMischung rnit I X (R=H) schmilzt bei 143-146'.

2-Meth y Z-4-phen yl-6,7-benzo-chinoZin Enamin. 1 g /3-Naphtylamin und 1,6 g Benzoylaceton wcrden im Olbad auf 130"

erhitzt irn offenen GefiiD. Die Schmelze erstarrt innerhalb einer Stunde zum Kristall- kuchen, der zur Reinigung mehrfach mit Alkohol ausgekocht wird. 1,94 g hellgelber Kristalle vom Schmp. 152-153' = 96% d. Th.

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32 Kuhn und D u r y

R i ngschluD in konz. Schwefelsilure und Aufarbeitung wie iiblich. Das Reak- tionsprodukt aus 800 mg Enamin wird i. V. destillicrt bei 260'/12 mm, wobei 675 mg eincs gelben, langsam durchkristallisierendcn 61s ubergehen. In Alkoholen und Benzol sehr leicht loslich. Aus Pctroliither 580 mg blaljgelbe, sandige Kristalle, die hei 109-110' schmelzen; BUS der Mutterlauge weitere 45 mgweniger reinen Mate- rials. Mehrfaches Umliisen aus Petrollther steigert Schmp. auf 1 loo, ohne dalj'die blal3gelbe Farbe verschwindet.

C,,H,,N (269,13) Ber. C 89,18 H 6,62 Gef. )) 89,39 o 5,74

Was die Verteilung des Methyl- uad Phenyl-restcs auf die Positionen 2 und 4 an- belangt, so konnte C. B e y e P ) nachweisen, dal3 das Enamin aus Benzoylaceton und Anilin den Ring zum 4-Phenyl-chinaldin schlieljt.

2,8-Dimeth yl-4-phen yl-6,7'-benzochinolin Das Enamin aus Benzoylaceton und 1-Methyl-naphtylamin-2 wird schon bei 100'

unter Essigslure-Katalyse in iiher 90proz. Ausbeute gebildet. Aus Alkohol blall- gelbe Prismen vom Schmp. 158". Die orangerote Losung in konz. Schwefelslure ergibt bei der iiblichen Aufarbeitung 70% an farblosen Prismen, die aus Alkohol urngeltist werden und eine hellgriingelbe Schmelze bei 105-106" ergeben. Intensive blaugriine Fluoreszenz im UV-Licht. Gelbe Salze.

CPIHl,N (283,15) Ber. C 89,OO H 6,05 M 283 Gef. D 89,25 D 5,98 )) 281, 284

Enamin a w 3- Brom-nuphlylamin-2 und Benzoyluceton

Kondensation bei 130'. Aus 0,95 g Amin 1,35 g hellgelbe Kristalle, die bei'

Der RingschluDversuch mit konz. Schwefelslure fiihrt zu einem Gemisch von 133-134" schmelzen.

unvcrilndertem Enamin und 3-Brom-2-naphtylamin als Hydrolysenprodukt.

Umwandlung von Brenztraubensaure in a,a'-Diketoadipinsaure

Von Richard Kuhn und Karl Dury (Aos dem Kaiser-Wilhelm-lnstitut fur medizinische Forschung Heidelberg,

Institut fur Chemie )

(Eingegsngcn am 11. April 1949)

Bei Durchstromungsversuchen von Kaninchenmuskulatur mit Brenz- traubensaure hatten E. Toenniessen und E. Br inkmannl ) geringe Mengen Bernsteinsaure und Ameisensaure erhalten. Sie zogen eine Dehydrierung von 2 Molen Brenztraubendiure zur a&-Diketoadipin-

H. 8. 187, 137 (1980).


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