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DIENSTAG/MITTWOCH, 1./2. MAI 2018, SEITE 29

Wir inPorz Gut 100 Helfer sammelten Abfälleam Straßenrand und in

Grünanlagen ein Seite 31

Plötzlich gute Chancen für VernunftlösungUMGEHUNGSSTRASSE ZweivonvierVariantenfallendurcheinBauprojektweg–BürgerundPolitiker freutdasVON ALEXANDER FIGGE

Porz. Wohin mit den Massen anAutos, die täglich aus dem Rhein-Sieg-Kreis durch Porz in die Köl-ner Innenstadt rollen? An Werkta-gen sindAutobahn 59, FrankfurterStraße und Mauspfad fast immerverstopft. Autofahrer suchen sichdann Schleichwege durch dieWohnorte Libur und Zündorf. DieBewohner müssen täglich LärmundDreck von tausenden von Pkwertragen: eine ungeheurere Belas-tung. Deshalb wird seit Jahren vonBürgern und Politik eine Umge-hungsstraße gefordert. Verschie-denste Varianten wurden geprüft.Zwei sind nun wohl vomTisch.Insgesamt vier verschiede Rou-

ten für eine Umgehungsstraßewurden bisher diskutiert: eineUmgehungsstraße für Zündorf mitAnschluss an die Frankfurter Stra-ße über die Houdainer Straße (Va-riante 1) oder mit einem direktenAnschluss an die Autobahn 59 inHöhe der Liburer Heide (Variante3).Variante 2 ist eineVerlängerungder L 269 in Niederkassel über dieLiburer Straße hinaus durch dieSpicher Seen bis hin zur Frankfur-ter Straße. Variante 4 wäre eine

Trasse (L82n), die vor der Ortsbe-bauung Zündorf vom Loorweg ab-biegt, die Ranzeler Straße undWahner Straße kreuzt, zur Post-straße, durch die Eisenbahnunter-führung und über die FrankfurterStraße hinweg zurAutobahn führt.

Für die Porzer Bürgervereinewar stets Variante 2 der Königs-weg, da sie den Verkehr komplettum Porz herumleitet. Doch eineUmgehungsstraße durch die Spi-cher Seen wäre durch das langeVerfahren für eine neue Rheinbrü-cke auf Jahre blockiert. Vernunft-lösung der Porzer Vereine ist des-halbVariante 4.Favorit der Verwaltung war stets

dieVariante 1. Die städtischen Pla-ner hielten die Strecke für die kos-tengünstigste und am schnellstenzu realisierende. Doch diese Tras-se ist nunwohlGeschichte. In Lindwurde lange Zeit eine städtischeGewerbefläche für die möglicheUmgehungsstraße freigehalten.Doch jetzt sollen auf diesemArealan der Frankfurter Straße gegen-über des Möbelhauses Porta neueBetriebe angesiedelt werden.„Nachdem die Politik die hier

entwickelte Variante abgelehnthat, gibt es keine sachlichen Grün-de mehr, die Vermarktung des Ge-werbegebietes Lind weiterhin aus-zusetzen“, teilt das Amt für Stra-ßen undVerkehrsentwicklung mit.„Das wäre erst mal eine gute Sa-

che“, sagt Hans Baedorf Sprecherder vernetzten Porzer Bürgerverei-ne, die sich seit Jahren für eineVerkehrsentlastung einsetzen. DieVariante 1 hielt Beadorf schon im-mer für die falsche Lösung derVerkehrsprobleme, da sie keine di-rekte Anbindung an die Autobahnvorsah, sondern nur über dieFrankfurter Straße, die eh schonüberlastet sei. Deshalb ist Baedorffroh, dass diese nun nicht realisiertwird.Auch die Bezirksvertreter hiel-

ten die von der Verwaltung unter-suchteVariante 1 für unzureichendund hatten eineUmsetzung deswe-gen abgelehnt. „Somit setzt dieVerwaltung nur den politischenWillen um“, sagt CDU-Fraktions-Chef Werner Marx. Für die ange-sprochene Variante hätte es ein-fach keine Mehrheit gegeben.Stattdessen haben die Porzer Po-

litiker mit breiter Mehrheit dieVa-riante 4 unterstützt. In einem ge-meinsamen Antrag fordertenCDU, SPD, Grüne und FDP jetzt,

diese Strecke zu prüfen. Dabei istdie Variante nicht neu, sondernstammt aus einem rund 20 Jahre al-ten Plan, der auch schon früher inder Bezirksvertretung besprochenwurde. Gescheitert war das Pro-jekt damals unter anderem an dergeplanten Autobahn-Auffahrt.Auch die große Mehrheit der Por-zerBürgervereine unterstütztVari-ante 4: „Sie würde Langel undZündorf an die Autobahn anbin-den, wäre aber auch für Porz-Mit-

te,Wahn, Urbach und Elsdorf eineVerkehrsentlastung“, erklärt Si-min Fakhim-Haschemi, ebenfallsSprecherin des Bündnisses PorzerVereine. Nach Einschätzung desBundesverkehrsministeriums wardie in dem Plan vorgesehene Ver-knüpfung der Entlastungsstraßemit der Autobahn 59 nicht geneh-migungsfähig. Sie liege zwischendem Kreuz Flughafen und derdicht darauffolgenden Anschluss-stelle Wahn und würde – wegender kurzen Abstände – damit dieVerkehrssicherheit gefährden,hieß es in der Begründung. DieAussage hält Baedorf für nichthaltbar: „Verkehrsexperten vomLandesbetrieb Straße NRW habenuns erklärt, dass man eine solcheAnschlussstelle als kombinierteAusfahrt mit zwei Abzweigungenkonzipieren kann.“ So wie das et-wa in Klettenberg auf der A4 derFall ist. Dort gibt es die AbfahrtenEifeltor und Klettenberg in kurzenAbständen hintereinander.Auch die Politiker glauben, dass

Bei der KompromisslösungVariante 4 würden dieAutofahrer zumTeil über die heutige Poststraße geführt und könnten die vorhanden Unterfüh-rung der ICE-Strecke nutzen. Foto: Figge

Neue RheinbrückeEine künftige Verbindung imSüden von Köln über eine neueRheinbrücke zwischen der A555 und der A 59 ist das größteAutobahn-Neubauprojekt inNordrhein-Westfalen. Die ge-naue Trassenführung ist nochnicht entschieden. Bislang stehtnur fest, dass die Autobahnüber vier Fahrspuren verfügensoll und dass der Bund den Baufinanziert. Im Bundesverkehrs-wegeplan wird das Vorhabenals eines der bundesweit wich-tigsten bewertet. Die Bürgerbe-teiligung für das Projekt hat be-gonnen. Auf Grund der Zahl derbetroffenen Bürger wurde dieBeteiligung schon vor der kon-kreten Planung gestartet. (af)

dieVariante 4 umsetzbar wäre.Al-lerdings haben die Bezirksvertre-ter noch keine neue Einschätzungvon der Verwaltung bekommen.„Wir hatten uns eigentlich ge-wünscht, dass es schneller geht“,klagt der SPD-Fraktionsvorsitzen-de Simon Bujanowski. Denn dieAutobahn 59 soll sechsspurig aus-gebaut werden und eine möglicheneue Autobahnanschlussstelle –wie in Variante 4 vorgesehen –müsste vor der Planfeststellung beider zuständigen LandesregierungNRW angemeldet werden.Das setzt die Verwaltung auch

um, heißt es aus demAmt für Stra-ßen und Verkehrsentwicklung.„Mit der Durchführung der gefor-derten Machbarkeitsuntersuchungzum Bau der L 82n und derenAn-schluss an dieA 59 ist ein externesPlanungsbüro beauftragt worden“,teilte das Amt weiter mit. Da dieVarianten 1 und 3 zusammenhän-gen und Wunsch-Lösung 2 unrea-listisch ist, bleibt also zurzeit nurnoch die neue alteVariante 4 übrig.

Wir hatten unseigentlich gewünscht,dass es schneller geht

Simon Bujanowski

Das wäre erst maleine gute Sache

Hans Baedorf, Porzer Bürgervereine

FEIERTAG

WahnerBadbleibtgeschlossenWahn. Die Kölnbäder haben amheutigen Dienstag, 1. Mai, wegendes Feiertages geänderte Öff-nungszeiten. Das Hallenbad inWahn bleibt ebenso wie die Bäderin Chorweiler, Mülheim und Ro-denkirchen geschlossen.Die Saunalandschaft im Wahn-

bad bleibt in der Zeit vonDienstag,1. Mai, bis einschließlich Sonntag,30. September, zudem geschlos-sen. Grund dafür ist, dass alle Bä-der der Stadt einmal im Jahr ge-wartet und gesäubert werden müs-sen. (lod)

NEUGESTALTUNG

WahnerFriedhof soll barrierefrei umgebautwerdenWahn. Der Friedhof in Wahn ander Siebengebirgsallee soll barrie-refrei und besucherfreundlichwer-den, so haben es die Porzer Be-zirksvertreter auf ihrer vergange-nen Sitzung beschlossen. Einenentsprechenden Antrag der CDU-Fraktion haben die Stadtteilpoliti-

ker einstimmig verabschiedet.Darin fordern die gewählten Bür-gervertreter die Verwaltung auf,die Friedhofwege in Zusammenar-beit mit demAmt für Soziales undSenioren einheitlich und neu zugestalten. Ziel soll es sein, dassauch gehbehinderte Menschen mit

Rollatoren oder im Rollstuhl dieGrabstätten auf dem weitläufigenFriedhofsareal gut erreichen kön-nen.Zudem soll ein „entleihbares

Transportmittel“ an Haupt- undSeiteneingang bereitgestellt wer-den. Als vergleichbares System

nennt der CDU-FraktionschefWerner Marx in seinemAntrag dieEinkaufswagen im Supermarkt.Außerdem, so heißt es weiter, solldie Verwaltung die Internetseitedes Friedhofs überarbeiten. Dortsollte zum einen der vorhandeneParkplatz amHaupteingang an der

Siebengebirgsallee aufgeführtwerden und zum anderen die in derNähe haltenden KVB-Buslinienangegeben sein. Die Haltestelle„Wahn Friedhof“ an der Frankfur-ter Straßewird angefahren von denLinien 162 und 167 sowie von derTaxibus-Linie 185. (af)

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LITERATUR

Bücherschränkefür alleOrtsteilePorz. Der Bücherschrank auf derJosefstraße vor demCity-Center inder Porzer Innenstadt ist bei denBürgern eine beliebte Einrichtung.Dort können sie sich kostenlos Le-sestoff besorgen und gelesen Bü-cher abgeben. Diese Möglichkeitwollen die Bezirksvertreter nun al-len Bücherwürmern des Stadtbe-zirks geben. Deshalb haben dieFraktionen von CDU, SPD, Grü-nen und FDP einen gemeinsamenAntrag verabschiedet, der die Ver-waltung auffordert in allenOrtstei-len – von Poll bis Libur – Bücher-schränke aufzustellen. Zudem sol-len Paten für die Schränke gewor-ben und mögliche Sponsoren fürdie Schränke gesucht werden. DasAufstellen eines Bücherschrankes,ohne Lesestoff, kosten nämlichrund 5000 Euro. (af)

CÄCILIA ZÜNDORF

Chor suchtSängerfürKonzert inderPhilharmonieZündorf. Die ChorgemeinschaftCäcilia Zündorf sucht für ihrnächstes Konzert in der KölnerPhilharmonie noch Sänger in allenStimmlagen. Die Proben beginnenamSamstag, 5.Mai, um 19.45Uhrim Probenlokal Groov-TerrasseamMarkt. Der Chor singt bei demKonzert Mitte Oktober Stücke ausdem Bereich Oper – zum Beispieldas Trinklied aus La Traviata – ,Operette und Musical, zum Bei-spiel Werst Side Story und Phan-tom der Oper. Voraussetzung sindGesangserfahrung und etwas No-tenkenntnis. Notenmaterial undKonzertkleidung werden gestellt.Die Teilnahmegebühr für die Pro-ben kostet 60 Euro. (lod)www.caeciliazuendorf.de

VielMüll entsorgt

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