Kein ElfenbeinturmDie Gutenberg Realschule in Eltville ist eine der ersten bei „ElVi macht Schule“ Seite 3
Der Newsletter der HessenChemie / Nr. 4 / Dezember 2012
Pluspunkte
editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
die chemische Indus-
trie beschäftigt sich
bereits seit Jahren mit
den Herausforderungen
des demografischen
Wandels. Wie können
die Unternehmen gute
Nachwuchskräfte für
sich begeistern? Wie können sie sich
im Wettbewerb um kluge Köpfe von
anderen Branchen abheben? Ange-
sichts sinkender Zahlen von Schulab-
solventen werden Antworten immer
dringender.
Die Chemie-Arbeitgeberverbände
arbeiten kontinuierlich an Lösungs-
vorschlägen für die Praxis. Mit der
bundes weiten Kampagne „Elemen-
tare Vielfalt (ElVi)“ ist nun erneut
ein wichtiger Baustein entstanden.
Einen weiteren hat HessenChemie
mit „ElVi macht Schule“ hinzugefügt.
Wie Sie hiervon profitieren können,
lesen Sie auf den folgenden Seiten.
Ich wünsche Ihnen eine gewinn-
bringende Lektüre.
Ihr
Dr. Axel Schack
und das Team der HessenChemie
Im Wettbewerb um qualifizierten Nachwuchs fällt die Attraktivität einzel-
ner Branchen immer stärker ins Gewicht. Die Ausbildungskampagne „Ele-
mentare Vielfalt (ElVi)“ der Chemie-Arbeitgeberverbände leistet hier wert-
volle Hilfe. Sie macht Unternehmen sichtbar, zeigt deren Attraktivität als
Arbeitgeber und hilft, die Zielgruppe auf dem richtigen Weg anzusprechen.
Ausbildung in der Chemie bedeutet Vielfalt: Vielfalt der Berufe, der Unterneh-
men und der Berufsperspektiven. Unter Jugendlichen ist dies noch allzu wenig
bekannt. „Viele finden die Automobilindustrie oder die IT attraktiv. Dass aber
die Chemie maßgeblich zu Innovationen in allen Bereichen beiträgt, wissen
nur wenige“, sagt Jürgen Funk, Geschäftsführer der HessenChemie mit den
Aufgabenbereichen berufliche Bildung und Kommunikation. „Das müssen wir
bekannt machen. ElVi leistet genau diesen Beitrag für die Unternehmen.“
Kernstück von ElVi ist die Ausbildungsplatzbörse auf www.elementare-viel-
falt.de. Hier können Unternehmen freie Plätze einstellen. Insbesondere kleine
und mittlere Betriebe können damit ihre Aktivitäten effizient bündeln: Über
ElVi bedienen sie zentral eine Vielzahl von Veröffentlichungskanälen, ohne sie
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Die chemische Industrie bietet breite berufliche Vielfalt. Das und mehr erfahren Ausbildungsplatz suchende auf dem neuen Online-Portal.
Schnell, einfach, aktuellEine Online-Ausbildungsplatzbörse, die mit wenigen Klicks viele Portale bedient: einfacher geht es kaum Seite 4
Ausbildungskampagne „Elementare Vielfalt“
Gesucht, gefunden
nachgehakt:
einzeln pflegen zu müssen. Sie präsentieren sich folglich
nicht nur in dem Schülerportal, sondern auch in zahl-
reichen weiteren Internetportalen modern und profes-
sionell, auf Wunsch sogar im eigenen Corporate Design.
Aufwand und Kosten sind gering (siehe Seite 4). Neben
der Webseite gehören auch gedruckte Materialien, ein Fa-
cebook-Auftritt sowie eine breite Öffentlichkeitsarbeit der
Chemie-Arbeitgeberverbände zu der Kampagne.
Unternehmen in Hessen haben es besonders gut. Denn
hier hat HessenChemie das ElVi-Angebot weiterentwi-
ckelt. „ElVi macht Schule“ heißt die Initiative, die das Su-
chen und Finden noch stärker vereinfacht. Damit können
Schulen die ElVi-Ausbildungsplatzbörse direkt in ihre ei-
gene Homepage einbinden. „Unsere Mitgliedsunterneh-
men haben die Erfahrung gemacht, dass die Angebote
für Jugendliche möglichst niedrigschwellig sein soll-
ten“, sagt Jürgen Funk. „Genau das ist der Fall, wenn die
Schüler eine Jobbörse in der gewohnten Umgebung ihrer
Schulhomepage finden.“
Diesen Nutzen sieht auch die hessische Kultusministerin:
„Aus meiner Sicht ist das eine gute Initiative“, so
Ministerin Nicola Beer. Erste Erfolge sind bereits in den
Unternehmen zu spüren. Das Bildungszentrum Kalle-
Albert der Infraserv Wiesbaden war eines der ersten,
die mitmachten (siehe unten). Ausbildungsleiter Walter
Schmidt kann vermelden: „Obwohl das Projekt erst an-
läuft und die Jobbörse deshalb noch mit relativ wenigen
Schulen verlinkt ist, stoßen immer mehr Bewerber über
ElVi zu uns.“
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Walter Schmidt ist Ausbildungsleiter im BildungszentrumKalle-Albert der Infraserv GmbH & Co. Wiesbaden KG.
Im Takt der jungen TalenteDrei Fragen an Walter Schmidt, Bildungszentrum Kalle-Albert
1 Es gibt jede Menge Jobbörsen im Internet. Musste es wirklich noch eine mehr sein?
Wir waren früher in vielen Jobportalen unterwegs, des-
halb wissen wir, was für ein Aufwand das ist. Es bedarf
permanenter Pflege - und am Ende können Sie dennoch
nicht vermeiden, dass durch Verlinkungen Daten im
Netz stehen, die nicht mehr aktuell sind. Bei ElVi da-
gegen stellen wir unsere Angebote nur einmal ein und
haben Zugang auf bis zu 60 weitere Portale, darunter
das der Agentur für Arbeit und andere große Jobbör-
sen. Durch die hessische Weiterentwicklung „ElVi macht
Schule“ stehen unsere Angebote außerdem direkt auf
den Schulhomepages. Ein unschätzbarer Vorteil.
Die hessische Kultusministerin Nicola Beer hält „Elvi macht Schule“ für eine gute Initiative. Das machte sie auf der Mitglieder versammlung der HessenChemie deutlich.
Die Berufsorientierung fängt in der Gutenberg Realschule früh an. Mit ElVi wird der Übergang von der Schule zum Beruf noch leichter.
Ganz nah dranDie Gutenberg Realschule tut viel für eine frühe und fun-
dierte Berufsorientierung ihrer Schüler. Als eine der ers-
ten ist sie jetzt bei „ElVi macht Schule“ dabei.
Werner Rogler ist sicher, dass es sich um eine gute Sache
handelt. „Ich kenne derzeit nichts Vergleichbares aus an-
deren Branchen“, sagt der Schulleiter der Gutenberg Re-
alschule in Eltville (GRE). „Wenn ‚ElVi macht Schule‘ zum
Standard wird, haben wir einen höchst attraktiven Zu-
gang zu freien Ausbildungsplätzen.“
Die Berufsorientierung ist an der GRE seit Jahren fest ver-
ankert - dafür erhielt sie 2011 als eine der ersten Schulen
das „Gütesiegel Berufsorientierung“ vom hessischen Kul-
tusministerium. Und auch bei ElVi ist die GRE ganz vorn
dabei: Als HessenChemie Anfang 2012 auf Rogler zukam,
war dieser rasch überzeugt. „Wir suchten schon länger
nach einer Online-Plattform, auf der wir unseren Schü-
lern freie Ausbildungsplätze präsentieren können“, so der
Schulleiter. Denn bestehende Seiten seien oft umständ-
lich zu bedienen und die Stellen teilweise schon in dem
Moment besetzt, in dem die Schüler sie läsen. Ein eigenes
Portal sei jedoch bis dato an der Pflege gescheitert: „Der
Aufwand, das aktuell zu halten, ist immens. Das können
wir als Schule nicht leisten.“
Bei ElVi werden die Seiten im Auftrag der Chemie-Arbeit-
geberverbände durch einen externen Dienstleister ge-
pflegt. „Hier können wir uns auf die Aktualität verlassen“,
sagt Rogler. Darüber hinaus werde das Portal auch im
Unterricht eingesetzt, zum Beispiel, um Ausbildungsmög-
lichkeiten in der chemischen Industrie zu erläutern oder
zu erklären, wie eine Online-Bewerbung funktioniert.
Seine eigene berufliche Laufbahn hat Werner Rogler mit
einer Ausbildung zum Chemielaboranten begonnen -
auch daher vielleicht seine Nähe zum Berufsalltag in der
Wirtschaft. „Schule darf kein Elfenbeinturm sein“, so sei-
ne Überzeugung. „Sie muss aufs Leben vorbereiten. Die
Zusammenarbeit mit Unternehmen in der Region ist hier-
für ein wichtiger Baustein.“
Der Aufwand, den wir dafür betreiben, ist minimal. Ich
hatte kürzlich noch einen ganzen Ordner voller Pass-
wörter … Der hat sich erübrigt, denn wir nutzen prak-
tisch nur noch die ElVi-Jobbörse.
2 Was raten Sie Unternehmen, die überlegen,
ob sie bei „ElVi macht Schule“ mitmachen?
Ich kann die Beteiligung nur empfehlen. Nicht nur der
zeitliche, sondern auch der finanzielle Aufwand ist ge-
ring, er beträgt einen Bruchteil von dem, was zum Bei-
spiel eine Anzeigenkampagne kostet. Deshalb rate ich
Unternehmen: Sprechen Sie Schulen in Ihrer Region an,
gehen Sie insbesondere auf Einrichtungen zu, mit de-
nen Sie ohnehin schon kooperieren. So jeden falls haben
wir es gemacht.
3 Welchen Nutzen hat die Kampagne über die
Jobbörse hinaus?
Sie bietet Möglichkeiten, die ein mittelständisches
Unternehmen wie wir sonst nicht hätte. Es gibt zum
Beispiel Filme, die einzelne Berufe vorstellen und die
genau auf unsere Zielgruppe zugeschnitten sind.
Die Welt der Jugendlichen erschließt sich ja bereits
Menschen ab 30 schon nicht mehr ... Bei ElVi sind Pro-
fis am Werk, die wissen, wie diese Zielgruppe tickt.
Als Mitgliedsunternehmen der HessenChemie können
wir auf diese professionellen Instrumente zugreifen.
Das ist eine wichtige Hilfe bei der Suche nach jungen
Talenten. Wir müssen uns weniger um das Marketing
kümmern und können uns ganz auf unsere Kern-
aufgabe konzentrieren: die Ausbildung.
Erscheinungsweise: 4 Ausgaben/Jahr
Auflage: 3000
Redaktion: Ole Richert (v.i.S.d.P.),
Dr. Ute Heinemann
(Sprache + Text, Frankfurt)
Layout: Q GmbH, Wiesbaden
Fotos: Maren Böttcher, Fazit Design
Internet: www.hessenchemie.de
Kontakt: Arbeitgeberverband Chemie
und verwandte Industrien für das Land
Hessen e. V.
Abraham-Lincoln-Straße 24
65189 Wiesbaden
Telefon 0611 7 106-0
www.hessenchemie.de
www.hessenchemie.de
impressum
Tipp Über das Portal www.elementare-vielfalt.de bekommen Unter-
nehmen einen denkbar einfachen Zugang zu mehr als 60 Jobbörsen. Aber
nicht nur das. Klar gegliedert in die beiden Rubriken „Schüler“ sowie „Unter-
nehmen/Schule“ gibt es einerseits Infos zu den Berufsbildern in der Chemie,
zum dualen Studium sowie Bewerbungstipps von der Vorbereitung bis zum
ersten Tag im Betrieb - und andererseits Hintergrundinformationen zur Kam-
pagne sowie ergänzende Materialien. Ein Terminkalender mit Veranstaltungen
zum Thema Ausbildung rundet das Portal ab.
Die jährlichen Hochschul- und Berufsinformationstage HOBIT
sind eine wichtige Anlaufstelle für Schüler und Schulabsolven-
ten in der Region Darmstadt. HessenChemie wird vom 29. bis
31.01.2013 über Ausbildungsmöglichkeiten in der Chemie infor-
mieren. Auch „ElVi macht Schule“ wird vorgestellt. Erfahrungs-
gemäß ist der Zugriff auf die Online-Angebote nach den In-
formationstagen groß. Unternehmen, die ihre freien Ausbildungsplätze
und dualen Studienplätze bis Ende Januar eingestellt haben, können
davon profitieren. Mehr Informationen unter www.hobit.de
Direkt in die SchulenEinmal erfasst – mehrfach veröffentlicht, so lautet das
Prinzip der ElVi-Ausbildungsplatzbörse. Einen Extra-
nutzen bringt „ElVi macht Schule“ mit der Einbindung in
Schulhomepages. Unternehmen können diese Koope -
r ation aktiv fördern.
Der Zugang ist einfach: Wer freie Ausbildungsplätze
ins Netz stellen will, geht ins ElVi-Controlcenter unter
https://elvi.jobcluster.de. Nach wenigen Mausklicks er-
scheinen die Stellenanzeigen auf den Kampagnenseiten
www.elementare-vielfalt.de sowie hessenchemie.de. So-
fern gewünscht stehen sie auch auf den Seiten der Bun-
desagentur für Arbeit und in regionalen Stellenbörsen,
die von Jobcluster betrieben werden – einem externen
Dienstleister, spezialisiert auf die Personalbeschaffung für
mittelständische Unternehmen im Internet.
In Hessen können die so eingestellten Ausbildungsplät-
ze zusätzlich auf Schulhomepages veröffentlicht werden.
„ElVi macht Schule“ heißt die Initiative, die die Hessen-
Chemie für ihre Mitgliedsunternehmen gestartet hat.
Damit möglichst viele Schulen mitmachen, sollten Un-
ternehmen zu Förderern werden: Einmalig 450 Euro und
dann 250 Euro in jedem Folgejahr – das sind die Kos-
ten, die ein Unternehmen übernimmt, wenn es das ElVi-
Ausbildungsplatzportal einer Schule fördert. Das Logo des
Förderers wird in die Jobbörse der Schule eingebunden.
Auch für die Schulen ist das Ganze denkbar einfach. Eine
Pflege der Jobbörse ist für sie nicht erforderlich.
Mitgliedsunternehmen, die das Ausbildungsportal einer
Schule fördern möchten, wenden sich an Jürgen Funk,
Mehr als 50 spannende Ausbildungsberufe und duale Studiengänge im naturwissenschaftlichen, technischen und kaufmännischen Bereich warten auf dich.
“Elementare Vielfalt” (ElVi) ist die Ausbildungskampagne der Chemie-Arbeitgeberverbände.
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Die Kampagne „Elementare Vielfalt“ wurde im Zusammenspiel mit Auszu bildenden gestaltet.