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Quantitative Trennung von A r m , Antimen und Zinn. Von FRIEDRICH L. HABN und PETEB PEU~PPL

Vor llingerer Zeit hat der eine von nns einen eehr eidachen qnalitativen Nachmeis von Arsen, Antimon . nnd Zinn angegeben.1) Er bernht darauf, daS man aus einer Losnng der Natrinmsnlfosalze diem drei Elomente durch Natronlange nnd Wasserstoffsnperoxyd Natrinmpyroantimoniat flillen, aus dem Filtrat durch Ammonium- nitrat Zinna&nre abscheiden und RUB dem Rltrat hiervon Magfiesium- Rmmoniumarseniat ausflillon kann. Natrinmpyrostibiat i a t ubrigens, was damals tibersehen wurde, sohon von J. PETEIRSEN~) zur Er- kennung von Antimonsnlfid .benutat worden.

Wir haben jetzt nachgepriift, ob sich das Verfahren anah mr, ynantitativen Trennung dieser 80 oft gemeinsam vorkommenden Elernente eignet, und gefnnden, daB ea recht gnte Ergebnism liefert. Merkwiirdigerweise hat man sich bis jetzt diese einfaohe Trennung stets dadnrah verdorben, daS man vor der Oxydstion Weinssure zugab, urn Antimon und Zinn in Lbsnng zu halten nnd zuntiahat Arsen a18 Magnesinmsmmoni~arseniat abzusoheiden.

h ider ist es nioht gelungen, das Natriumpyroantimoniat un- wittelbar zur Wligung zu bringen. Es haftet so fest an der Glaswand, daS es fast nie vollstlndig entfernt werden kann. Man kann es eber leioht in weinsaurehaltiger flalmiiure lbsen und nun ale 8b,$ .oder titrimetrisch bestimmen. Das zum BchluS erhaltene Ammonium- magneeiumarseniat ist b d der groSen Menge Natriumaalze, die die L6sung enthtilt, nieist nicht ganz rein, so daS 08 eich empfiehlt, auch dieses nochmalfi zu losen und entweder in der gleichen Fonri oder als As2€& mieder zu fallen oder titrimetrisch zu bestimmen.

Fur die Probemnlysen nmrden folgende Elnbstanzen mr Ein- wage verwandt.*)

l) 2. umrg. u. d g . Chem. 9!2 ( l9 lbb 168 (F. HAEH). 3 2. unorg. C%.enz. 88 (1914), 108.

VgL anch die Diemtation von Pass, Q~ILWPI, Frankfurt + M., LOPI.

202 F! L. Hahii urd P. Philippi.

1. Kaliumarseniat (KHAsO,) Merck. Es wurde durch Bestimmung des Srsens als As,S, auf Reinheit

gepriift. Nach der iiblichen Vorschrift sol1 zur Fiillung aaf ein Yolumen Losung 2 Volumina konzentrierte Salzsaure zugesetzt werden; es wurde aber festgestellt, daS die Fiillung viel leichter nnd sicherer erfolgt, wenn man 5-6 Volumina Salzsiiure verwendet. Es wurden 99,953, 100,00, 99,96 und 100,0!2 im Mittel also 99,98OjO der Einwaga gefnnden. Bestimmnngen als Magnesiumpyroarseniat nech Levol ergaben 100,04, 100,06, 100,02 im Mittel also 100,04°/, der Einwage.

2. Antimon in Stangen, Kahlbanm. Das Metall wurde rnit starker S&s&ure abgebeizt, mit Wosser

und Alkohol gewasohen und getrocknet. Qualitativ waren 81s Ver- unreinigung nur Spnren von Eisen nachzuweisen. Es wurden 6 g Metall in Konigswasser gelost, die LBsung verdnnstet, der Ruck- stend mit Natriumsulfid gelost und die wenigen zuriickbleibenden Flooken abfiltriert, ausgeweschen, verascht, gegliiht und als Fe,O, gewogen. Danach enthielt das Metall 0,020/, Fe. Vier Bestimmungen als Sb,& nach HENZ~) (mit j e etwa 0,!36g Metall ausgefiihrt) er- gaben 100,09, 99,87, 100,00, 99,82, im Mittel also 99,940/, 8b.

5. Zinn in Btangen, Kahlbaum. Die qualitative Priifung ergab als einzige in Betracht kommende

Verunreinigang Blei. Das Metall wurde unter Kaliumcyanid ge- schmolaen, gewaschen und getrocknet und in starker Sslzslinre ge- lost, die Losung verdunstet, der Ruckstand mit Natriumpolysulfid behandelt und das ungeldst bleibende abfiltriert, ausgewaschen, ver- asaht, mit Salpetersliure abgeraucht, gegliiht und als PbO auf Pb umgerechnet. Es ergab sich danach ein Gehalt von etwa 99,960/0 Sn.

Zur Bestimmung wurde die salzsaure Losung mit Ammoniak neutralisiert (Methylorange) und dann durch Kochen der stark ver- diinnten Losung mit viel Ammonnitrat Zinnsaure gefiillt und ale SnO, gewogen. Gefunden wurde 100,02, 100,00, 99,86, 99,95, im Mittel alRo 99,96O[, Sn.

Arbeitsvorsohrift fiir die Trennung. Des Gernenge der Sulfide 16st man in moglichst wenig 100/,iger

Nstriumsulfidldsung (mit etwas Natronlauge versetzt), die men am

Omttitative Trennmg urn Ar88)1, Antimon und Zinn. 203

einem MeSzylinder zugibt (man braucht fiir j e 0,l g Metall etwa 2ccm), fiigt die gleiche Menge 2OO/,ige Natronlauge hinzu (eher mehr als weniger), verdiinnt auf 60-100ccm und gibt unter st&- digem Ruhren starkes Wasserstoffsuperouyd (leSOO/oig) in kleinen Mengen hinzu. Dabei nimmt die Losung jedesmal voriibergehend eine hellgelbe Farbe an; tritt danernde Briiunung ein, so muS man noch Natronlauge augeben. Sind grBBere Snbstanzmengen vor- handen, so erwlirmt sich die Losung stark, man mnS dann mit dem Zugeben von starkem H,O, vorsichtig sein. Die z u g e w e Menge geniigt, wenn die Losung ganz farblos bleibt und anflingt Sanerstoff zn entwickeln. Oft flillt schon wtihrend dieser Operation Natrinm- pyrostibiat am. Man vollendet die Oxydation dnrch kurzes Auf- kochen oder etwas ltingeres Erwiirmen auf dem Wamerbad, lliSt abkuhlen, fugt des Volnmens 800/,igen (oder absoluten) Alkohol hinzu und filtriert nach 24 Sttipden. Das Pyrost,ybiat wird mit inimer stgrkerem Alkohol ausgewaschen (anfangs 1 Vol. Wasser + 1 Vol. f300/oigem Alkohol zuletat 1 + S), dem man einige Tropfen Sodalosung zusetzt. Der auf das Filter gekommene Teil des Nieder- schlags wird durch UbergieSen mit verdiinnter, weinsaurehaltiger Sa1zsli;ure leicht gelost und diese Losung in das bei der Fiillung be- nutzte GefaS gegeben, wobei auch die dsran haftenden Substanz- teile verschwinden. In dieser Losung kann Antimon wie sonst ublioh bestimmt werdon, a. B. durch Falung als Sb,8,.

Das Fdtrat mird in einer Poraellan- oder Platinschsle BID Ver- jegen des Alkohols eingedunstet, dann auf etwa S00ccm verdiinnt, und unter stiindigem Umriihren ebensoviel 50°/,ige Ammonnitrat- Iosung zugegeben, wie vorher 200/,ige Natronlauge gebraucht wurde. Das Zinn fallt als weiSer flockigor Niederschlag sus; man kocht bis der Ammoniakgeruch verschwunden ist, laSt absitaen, dekan- tiert und wlischt mit heiI3er verdiinnter Ammonnitratlosung. Man gliiht und wiigt als SnO,.

Dgs Filtrat wird stark eingedampft,, das MQgnesium damns dmch Magnesiagemisoh gefhllt, der Niederschlag, der infolge der groSen Menge Natriumsalz nicht rein ist, in Salzs8;ure gelbt nnd durch Ammoniak wieder ansgefiillt.

Beleganalyren. Es wurden insgesamt 65 Analysen aQf diem WBise mit stark

wechselnden Mengen der drei Substaazen ansgefiihrt ; die folgende

mO'0 -

W'O

- avo -t IL'O

-

91'0 - 01'0 - 28'0 - IVO

- m'o - 6Z'O - s

o 1-

Lg'o i-

12'0 - m

'0 - OP'O - W

'O +

91'0 - TI'O - ZZ'O - PZ'U 81'0 -

Yo

-

I_

_

ZU

a

9'0 - 9'0 f

1'0 4- Z'E 3- E'O

- 2'0, 4-

9'0 -

P'O -

0'E 4- 9'0 -

1'0 - 1'0 - 9'0 - P'O

- P'O

- 9'0 - 9'0

3- 9'0 + 2'0 - 6%

- 8'0 - 2%

+ 9'1 - 8'0 - 0'1 - 9'0 - 9'0 -

. 8m

za 1

8980'0 0680'0 6960'0 2688'0 09LI'O

8880'0

902 L'oz

1160'0 W

S0'0 2&

80'0 V900'0 0960'0 m

z'o

--L

9880'0 8960'0 0988'0 ZLLI'O 9880'0

ZL60'0 OZ60'0 IQOZ'O 191Z'O

LSSO'O Zi5I6'0 EZW

O s L

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6990'1 m

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01w

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9802'0 ZIZZ'O

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ZT'O - 09'0 - QL'O - OL'O + 8Z'O

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IOEL'OZ

9160'0 1088'0 8&

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0980'0 90V8'0

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PI'O + 29'0 - 9P'O

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ZZ'O -+ 0'1 + 8'0 + 2'0 - E'O -

01'0 + 80'0 + EZ'O - 8E'O .- 11'0 - IP'O

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Tabelle gibt einige davon wieder. Die ereten eind 60 ausgewithlt,, daS die sngewendten Mengen recht stark schwmken, die leteten seche enthalten die groflten uberhaupt beobachteten Fehler. Im all- gemeinen waren die absoluten Fehler nur dam betrtiohtlich, wenn sehr groDe, die prozentischen nur dann, wenn sehr kleine Bnbstanz- mengen angewandt wurden. Die letzte Zeile gibt daa Mittel aua allen 53 Beatimmungen.

Bei der Redattion eingegaugen am 6. M6ra 1991.


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