MitteilungenfĂŒr Ehemalige, kĂŒnftige Ehemalige
und Freunde der Schule
Nr. 9/2010
Verein der Ehemaligen und Freunde des StÀdt. Ratsgymnasiums Gladbeck e.V.
Professor Dr. med. Heinrich Rodeckgilt derzeit als der Ă€lteste lebendeAbiturient des heutigen Rats-gymnasiums. Er wurde am Aller-heiligentag 90 Jahre alt. Einige Tagezuvor besuchte der Jubilar aufEinladung der âEhemaligenâ seinealte Schule. Dabei traf er nebenSchulleiter Manfred Lauffs und eini-gen Lehrerinnen und Lehrern auchzwei der jĂŒngsten Ratsianer ausder Jahrgangsstufe 5, die zuseiner Schulzeit noch Sexta hieĂ:
Lena Lewen und Marcel Garus. Diebeiden ZehnjÀhrigen begleitetenProfessor Rodeck beim Rundgangdurch die Schule und zeigten ihmu. a. das Mosaik im Hof. Es wurdezur Eröffnung der Neubauten vonRatsianern und GÀsten gesteckt.
Das Treffen von Alt und Jung zeigt,wie âDie Heftklammerâ als BrĂŒckezwischen den SchĂŒlergenerationendient (s.a. Seite 18).
DAS RATSGYMNASIUM HEUTEALT TRIFFT JUNG
IMPRESSUMHerausgeber:Verein der Ehemaligen und Freundedes Ratsgymnasiums e.V.
Verantwortliche:Gerd Steffen, Josef Wolters, Manfred Bogedain,Werner Kaspari
Titelbild:Josef Wolters
KKaarriikkaattuurreenn::Friedhelm Kempkens (ehemaliger SchĂŒler)
Druck & Layout:HEWEA-Druck GmbH, Gladbeck
Postanschrift: Verein der Ehemaligen des Ratsgymnasiums z. Hd. Herrn Gerd SteffenZum MĂŒhlenbach 645964 Gladbeck
Telefon: 020 43 /6 5126Telefax: 0 20 43 /674 60
Bankverbindung:Volksbank Ruhr Mitte eGBLZ 422 600 01, Kto.-Nr. 479 073 200
E-Mail: [email protected]: www.ratsgymnasium-gladbeck.de
DAS RATSGYMNASIUM HEUTE
Liebe Vereinsmitglieder,
das warâs fĂŒr mich! â Das ist das letzte Mal,dass ich mich an dieser Stelle zu Wortmelde. Unser Ehemaligenverein ist am03.05.2000 gegrĂŒndet und damit in diesemJahr zehn Jahre alt geworden. Das ist einguter Zeitpunkt, die Geschicke des Vereinsin jĂŒngere HĂ€nde zu legen. Josef Wolters(Pressereferent) und ich haben daherbeschlossen, bei der am 09.12.2010 stattfin-denden Mitgliederversammlung nicht mehrzu kandidieren, zumal wir bei der Auswahlder vorgesehenen Nachfolger eine mehr alsglĂŒckliche Hand gehabt haben. WernerKaspari (Abi 1959) als zukĂŒnftiger 1. Vor -sitzen der und Manfred Bogedain (Abi 1963)als neuer Pressereferent dĂŒrften ein opti-males Team bilden, bei dem auch dieNutzung der neuen Medien in den bestenHĂ€nden liegen wĂŒrde.
Vor zehn Jahren habe ich das Amt des 1. Vorsitzenden ĂŒbernommen, von dem ehe-maligen Schulleiter Hans-Wilhelm Schulteisund dem unvergessenen, umtriebigenRĂŒdiger Winter mehr ĂŒberredet als ĂŒber-zeugt. Im RĂŒckblick aber kann ich sagen, hatmir die Aufgabe als âGeburtshelferâ desVereins viel SpaĂ gemacht. Die Arbeits be -lastung hielt sich in Grenzen, nur dieErstellung des Mitteilungsblattes âDieHeftklammerâ hat uns zeitweise doch eini-ges abgefordert.
Nun bleibt mir nur noch, mich bei meinenMitstreitern im Vorstand zu bedanken. DerDank gilt in erster Linie dem Pressereferen -ten Josef Wolters. Vor allem bei der Arbeitan unserem Mitteilungsblatt haben wir her-vorragend zusammengearbeitet und war erunersetzlich.
Mein Dank gilt ferner der SchatzmeisterinSabine Zerbe-Lange fĂŒr ihre unauffĂ€lligeaber Ă€uĂerst effiziente Arbeit.Aber auch Andreas Berger, der 2. Vor sitzen de, Johannes Tenhumberg, Verbin -
dungsmann zum Ratsgymnasium, und KlausNicht, verantwortlich fĂŒr die EDV-Arbeiten,waren immer zur Stelle, wenn sie gebrauchtwurden und haben dann ihre Aufgabenkompetent gelöst.
Ein Dank gebĂŒhrt aber auch allen Mit -gliedern. Sie haben mir die Arbeit leichtgemacht.
Zum Schluss wĂŒnsche ich dem Verein einweiteres Wachsen und Gedeihen undIhnen, wie immer an dieser Stelle, einebesinnliche Adventszeit, ein geruhsamesWeihnachtsfest und alles Gute fĂŒr 2011.
Gerd SteffenIm November 2010
P.S. Unsere Vereinszeitschrift âDie Heft -klammerâ Nr. 8 ist ĂŒbrigens im Internetunter der Homepage des RatsgymnasiumsLink âSchulgemeindeâ einzusehen! DasnĂ€chste Ehemaligentreffen findet im Rah mendes 111-jĂ€hrigen Bestehens des Rats gymna -siums im November 2011 statt.
VORWORT des Vorsitzenden
Gerd SteffenGerd Steffen
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Liebe Ehemalige!
Man sagt, eine lebendige Schule ist eineSchule, an der âwas los istâ. Sollte das stim-men, so ist das Ratsgymnasium quickleben-dig! Wenn wir auf das vergangene SchuljahrzurĂŒckblicken, können wir eine groĂe Zahlvon Ereignissen und Veranstaltungen regis-trieren, die â neben dem normalen Unter -richt â zeigen, was das Ratsgymnasium zubieten hat, um fĂŒr seine SchĂŒlerinnen undSchĂŒler das Schulprogramm zu erweiternund damit das Schulleben noch vielfĂ€ltigerund interessanter zu gestalten!
Ich möchte einiges nennen: die FortfĂŒh rungunseres MuZ-Projekts (musikalisch-kulturellerZweig ab Klasse 5), die Klassenfahrten nachNottuln und Norderney, unsere Partner -schaften mit Schulen in Marcq, Ermelo,Wodzislaw und in Turin, den Tag derOffenen TĂŒr, dem wieder ein Infor ma tions -abend nur fĂŒr Eltern vorausging, die Foto -aktion, das halbjĂ€hrlich stattfindendeLiteRATScafĂ© (BĂŒchervorstellung mit Musikin der Aula), die Autorenlesung mit AlinaBronsky fĂŒr die Klassen 9, den Nikolaus -besuch und die Weihnachtsfeier, unsereâSelbstbewertungsumfrageâ (SEIS), das SV-Seminar in Gemen, den Berufsinformations -tag, die Karnevalsfeiern, die Informations -veranstaltungen zu âGefahren bei Handysund im Internetâ, das Methodenseminar âFitfor jobâ, den âIch-kann-was-Abendâ, die Unter-stufentheater-AG mit ihrer AuffĂŒhrungâCinderella in New Yorkâ, die Theater -auffĂŒhrungen âDie Fröscheâ (Theaterkreis)und âWie Biff den Messias entdeckteâ, dasSchulkonzert, den 1. Rats Poetry Slam, denChansonabend mit Jean-Claude SĂ©fĂ©rian, dieenglischen Sprachzertifikatskurse, die vielenArbeitsgemeinschaften und Projekte: Ein -rad fahren, Roboterbau, NAWI-PAT (SchĂŒlerder Klassen 5 experimentieren mit SchĂŒlernder Klassen 4), âHeldenâ, u.v.m.
Ich glaube, all das zeigt wieder deutlich, wieund wohin sich das Ratsgymnasium unterdem Leitmotiv âTradition und Innovationâentwickelt: zu einer Schule, die im unter-richtlichen und auĂerunterrichtlichen Be -reich neuen Ideen und Konzepten gegenĂŒberaufgeschlossen ist, âĂffnung von Schuleâbetreibt und sich so stets modernisiert,ohne BewĂ€hrtes ĂŒber Bord zu werfen. Dassunsere BemĂŒhungen, eine attraktive Schulezu schaffen, anerkannt werden, zeigen dieAnmeldezahlen: 104 neue SchĂŒlerinnen undSchĂŒler sind in den vier Klassen 5a, 5b, 5cund 5d!
Der offene Ganztag mit der Ăbermittags -betreuung bei achtstĂŒndigem Unterricht isterfolgreich angelaufen.
Und die QualitĂ€tsprĂŒfer der Bezirksregie rungwaren im November 2009 da. Mit demErgebnis ihrer Analyse können wir sehrzufrieden sein: In sechs Bereichen warenwir âvorbildlichâ, in siebzehn Bereichenâeher stark als schwachâ, in zwei Bereichenâeher schwach als starkâ.
Das neue Schuljahr wird sicher ebensoereignisreich und spannend!
Manfred Lauffs, Oberstudiendirektor
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Manfred LauffsManfred Lauffs
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ABITUR 2010
Name, Vorname
1. BÀcker, Bianca Victoria2. Beckmann, Jan Henrik3. Benning, Miriam Maria4. Böddeker, Laura5. Böttger, Carina6. Brinks, Fabian7. Brömmel, Louisa Julia Sophie8. Bussmann, Michael9. Doberauer, Sophie
10. Florian, Hannah Laura11. Frenzel, Isabell12. Freudiger, Katja13. Goll, Moritz14. Grewer, Anna Katharina15. GroĂbröhmer, Eva16. GrĂŒter, Ann-Christin17. Haase, Fabian18. Hanke, Maximillian19. HassenrĂŒck, Christian20. Henrich, Eva Charlotte21. Hochhaus, Sebastian22. Hoffmann, Luisa23. HollĂ€nder, Hannah Maria24. Hörbe, Mario-Robert25. Hotze, Simon26. HĂŒmpfner, Isabel27. Jachmann, David28. Janko, Meike29. Jeschke, Markus30. Jockenhöfer, Sebastian Ulrich31. Karsten, Julia Maria32. Keppner, Max33. KeĂen, Marie Christin34. König, Stephan35. Kramza, Elisabeth Barbara36. Kreutz, Lucas
37. Kreyerhoff, Pia38. Landmesser, Linda39. Lib or, Benjamin40. Lohaus, Andreas41. Martins, Raquel42. Masson, Alexander43. May, Jan-Niklas44. Meinert, Tobias45. MĂŒller, Alexandra Elisabeth46. Naas, Tobias47. Orberger, Matthias48. Polenz, Tom49. Pröse, Anna50. Ptak, Sebastian Jörg51. PĂŒtz, Nina Christine52. Reinstein, Nina Mercedes53. Rensing, Magdalena54. Riahi, Janina Kim Sarah55. Rolke, Kristin56. Rosenstein, Mira57. Schauth, Tobias Michael58. Schlichtinger, Sascha Stephan59. Steinhoff, Caroline Andrea60. Tinz, Sören Niklas61. Trojca, Katharina62. Tschiersky, Jana63. Völker, Amelie Theresa64. Wachsmann, Matthias 65. Wallesch, Louisa66. Weigl, Sarah Lorraine67. Witzke, Lisa Marie68. Wloka, Marvin Alexander69. Zajac, Anika70. Zejewski, Christina71. Zielke, Pierre Jens
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Liebe Eltern,liebe GĂ€ste,liebe Kolleginnen und Kollegen,vor allem aber meine liebenAbiturientinnen und Abiturienten!
Sie haben die Schulzeit hinter sich, und ichgratuliere Ihnen herzlich zum Abitur, Siehaben es mit Bravour und einer Erfolgs -quote von 100% bestanden! Zur Belohnunglade ich Sie heute ein, mit mir auf eine Reiseim Raumschiff âAbigator 2010â zu gehen,eine Reise an den Rand des Universums. Wirstarten gleich, aber zuvor möchte ich nochunsere GĂ€ste begrĂŒĂen, die wir mitnehmenwerden, denn die ganze Aula hat in unseremRaumschiff Platz.
Herzlich willkommen heiĂe ich HerrnBĂŒrgermeister Roland, er darf mit in derKanzel sitzen, links von der Mitte, auf demroten Drehsessel. Ich begrĂŒĂe HerrnWeichelt, unseren Schuldezernenten, undFrau Landmesser als Vorsitzende derSchulpflegschaft sowie ihre Stellvertreter,Frau Werring, Herrn Bösch und Frau El-Meshai. FĂŒr Frau Landmesser ist es die letzteAbiturfeier in ihrer Funktion als Schul -pflegschaftsvorsitzende. Sie hat dieses Amtseit fĂŒnf Jahren mit groĂem Engagement,mit Tatkraft und Ideenreichtum ausgefĂŒlltund damit zum guten Bild unserer Schule inhervorragender Weise beigetragen, dafĂŒrganz herzlichen Dank und einen Riesen -applaus! Ich begrĂŒĂe ebenso ClaudiaKotarski, unsere engagierte SchĂŒler -sprecherin! Ich freue mich ferner ĂŒber dieAnwesenheit von Frau Rietkötter, derVorsitzenden des Fördervereins, sowie desEhrenvorsitzenden und ehemaligen Schul -leiters, Herrn OStD a.D. Schulteis. HerrBösch ist der neue stellvertretende Vor -sitzende, ich habe ihn schon willkommengeheiĂen. Ich begrĂŒĂe mit Freude dieHerren Steffen und Kaspari vom Vorstanddes Ehemaligenvereins, sie haben Ihnen als
Geschenk das Organ des Ehemaligen -vereins, die âHeftklammerâ, auf den Raum -schiffsitz gelegt, ein Mitgliedsantrag istdabei, und Sie bekommen Ihr Zeugnis heutenur, wenn Sie den unterzeichnen! Ich freuemich ferner ĂŒber die Anwesenheit derVertreter der Presse, die unsere Arbeit stetsmit kritischer Sympathie begleiten.
Wir haben nach alter Tradition auch wiederehemalige SchĂŒler eingeladen: Von denGoldabiturienten ist anwesend Herr Wiet -kamp, mehrere Klassenkameraden sind mit-gekommen. Vom Abijahrgang 1985 ist HerrKahlen aus MĂŒnchen angereist. Herzlichwillkommen!
Ferner begrĂŒĂe ich Sie, meine verehrtenEltern. Ich gratuliere auch Ihnen und sageIhnen herzlichen Dank, denn auch Siehaben â in vertrauensvoller Zusammen -arbeit mit uns Lehrerinnen und Lehrern âdafĂŒr gesorgt, dass Ihre Kinder erzogen undgebildet wurden, und zugleich aufopfernddas FĂŒnf-Sterne-Hotel âBei Mama und Papaâbetrieben, nebst hauseigener Taxizentrale.
Last but not least begrĂŒĂe ich Sie, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, die Siewieder einmal mit groĂem Engagementeinen Jahrgang erfolgreich zum AbiturgefĂŒhrt haben. Ganz herzlichen Dank Ihnenallen, besonders dem Oberstufen koor -dinator, Herrn Studiendirektor GerhardSchmidt, der leider aus KrankheitsgrĂŒndennicht anwesend ist â er wird hervorragendvertreten durch Frau OberstudienrĂ€tin UteBachmann â und dem Jahrgangsstufenleiter,Herrn Oberstudienrat Georg Hoppe, derheute als Abigator-Navigator an Bord dabeisein wird. Und ein herzliches Willkommenauch meinem Stellvertreter, Herrn StDHans-Christoph Pocha!
Bitte schnallen Sie sich an, wir starten! Derschnelle Raumgleiter âAbigator 2010â hebtab und bewegt sich mit der Phantasie -geschwindigkeit von 100 Megarats pro
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Sekunde nach oben â doch die Begriffeoben und unten werden gleich ihreBedeutung verlieren. In zehn KilometernHöhe fangen die ersten SchĂŒler an zu singen, es sind die, die in der 8b bei mirDeutsch hatten, Louisa, Janina, Marvin,Matthias und die anderen: âĂber denWolken muss die Freiheit wohl grenzenlosseinâ von Reinhard Mey, nicht ahnend, wieweit wir noch fliegen!
Die Erde bleibt in 10.000 km hinter unssichtbar. Bedeckt mit einer hauchdĂŒnnenLuftschicht, die dĂŒnner ist im VerhĂ€ltnis zuihr als die Schale im VerhĂ€ltnis zu einemApfel, der Planet, der in der habitablen, alsobewohnbaren SphĂ€re schwebt, der einzige,von dem wir wissen, dass es auf ihm Lebengibt, 150 Millionen km von der Sonne ent-fernt, ganz ideal, nicht zu weit, nicht zu nah,nicht so kalt wie der Mars, nicht so heiĂ wiedie Venus, aber nur auf der OberflĂ€che:innen dagegen voller Glut, was sich inErdbeben und VulkanausbrĂŒchen immerwieder bemerkbar macht. 12.000 km Durch -messer, 40.000 km Umfang, mit schĂŒtzen-dem Magnetfeld, und von hier oben wirktder blaue Planet unglaublich schön und zer-brechlich, und uns allen wird auf einmalbewusst, dass es vielleicht wichtigere Dingegibt als einen verschossenen Elfmeter vonPoldi oder ein getrĂ€llertes Liedchen namensâSatelliteâ. Wir fliegen weiter und kommenam Mond an, 360.000 km von der Erde ent-fernt, ein Teil von ihr ursprĂŒnglich, denn
durch den ZusammenstoĂ mit einemImpaktor, einem EinschlĂ€ger, ist Materialder noch glĂŒhenden Erde ins All gestoĂenworden. Woher wissen wir das? DurchAnalyse des Gesteins, das die Astronauten1969 vom Mond mitgebracht haben. Aufdem Erdtrabanten erkennen wir eineMenge buntgekleideter Gestalten, sie haltenmerkwĂŒrdige Instrumente in der Hand.Aha! Es sind FuĂballfans, die man mitsamtihren Vuvuzelas auf den Mond geschossenhat... Wir fliegen weiter und erreichen nach150 Millionen Kilometern unser Zentral -gestirn, die Sonne. Diese Entfernung, auchâeine Astronomische Einheitâ genannt, istschon riesig. Wenn wir mit einem Autoununterbrochen in Richtung Sonne fahrenwĂŒrden, sagen wir mit 100 Stunden kilo -metern, dann wĂ€ren wir 172 Jahre unter-wegs. Gut, dass wir den âAbigator 2010âhaben! Ohne Sonne gĂ€be es keine Energieauf der Erde, kein Leben, keine BĂ€ume,keine Amöben, keine Dinosaurier, keinenShakespeare, keinen Mozart, keine FuĂball-WM, kein Ratsgymnasium, kein Abitur. DieSonne: 300.000 Erdmassen schwer, Durch -messer 1,4 Millionen Kilometer, das Schwer -kraftzentrum des Sonnensystems mit seinenPlaneten. Ein typischer Stern, eine Kern -fusionsmaschine, 4,5 Milliarden Jahre alt, siehat aber noch dieselbe Zahl von Jahren vorsich; dass wir ihr Ende erleben, ist daherextrem unwahrscheinlich. Sterne sindgewissermaĂen auch nur Menschen, siehaben eine Geburt und sie haben ein Ende.Bei 10 Millionen km sahen wir nichts, aberab 100 Millionen Kilometer kamen diePlaneten ins Blickfeld. Merkur, der hatâsschwer, 500 Grad Temperatur, Venus, auchwahnsinnig heiĂ, Jupiter: 317 Mal so schwer,fĂŒnf Mal so weit von der Sonne entfernt wiedie Erde. Der Abstand Erde/Sonne betrĂ€gt 8 Lichtminuten, das Licht braucht also 8 Minuten, das Sonnenlicht zum Jupiterbraucht 40 Minuten. Wie hoch ist dieLichtgeschwindigkeit? Christina? (ChristinaZejewski antwortet: â300.000 km proSekunde!â) Korrekt! Also in einer Sekunde
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siebeneinhalb Mal um die Erde! Dannkommt der Herr der Ringe, Saturn, und ganzweit drauĂen Uranus und Neptun, die bei-den Eisplaneten, und Pluto. Herr Steinnennt uns den Planeten-Merkvers: MeinVater erklĂ€rt mir jeden Sonntag unsere neunPlaneten. Also: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter,Saturn, Uranus, Neptun, Pluto.Wir fliegen dann durch den KuipergĂŒrtel,eine Menge von vielen kleinen Zwerg -planeten, Abstand von der Erde: 100 Astro -nomische Einheiten. (Wir erinnern uns: 1 AEist der Abstand zwischen der Erde und derSonne.) Die Pioneer- und Voyagersondenhaben 30 Jahre gebraucht, um ĂŒberhaupthierher zu kommen!
Wir fliegen durch das Nichts. Da kommtnichts. 1.000 AE: nichts! 10.000 AE: Immernoch nichts. Max Keppner ist schwer enttĂ€uscht: Niemand begegnet uns. KeinRaumschiff âEnterpriseâ mit Captain Kirkund Mister Spock, kein TraumschiffSurprise mit âCaptain Kork und Mr. Spuckâ!Keine âOrionâ mit Dietmar Schönherr alsCommander McLane! Kein E.T.! Kein Alien!Nichts! 100.000 AE: Jetzt erst, in der sogenannten Orthâschen Wolke, jetzt erst sindwir an der Grenze des Sonnensystems ange-kommen. Die Gravitation der Sonne istnoch vorhanden. Wir sind 1,58 Lichtjahrevon der Erde entfernt. Wir fliegen jetztdurch einen Raum, der so weit vomRatsgymnasium entfernt ist, dass das Lichtanderthalb Jahre braucht, um diese Distanzzu ĂŒberbrĂŒcken. Hier waren noch niemalsMenschen. Wir sind die ersten! Bei etwa 4,2Lichtjahren, also 300.000 astronomischenEinheiten, taucht endlich mal wieder einStern auf, Proxima centauri. Wenn wir mitder gleichen Geschwindigkeit, mit der dieAmerikaner 1969 zum Mond geflogen sind(Wir erinnern uns: âEin kleiner Schritt fĂŒreinen Mann, aber ein groĂer Schritt fĂŒr dieMenschheitâ), dann brauchten wir 75.000Jahre! Zum GlĂŒck ist unser tapfererâAbigator 2010â schneller, und wir sind
schon da! Ob es hier Leben gibt? Ăber 370Planetensysteme sind inzwischen in derMilchstraĂe gefunden worden. WĂ€hrenddiesen ErlĂ€uterungen ĂŒber den Bord -lautsprecher isst Christin KeĂen genĂŒsslich,dem Anlass angemessen, ein Milky way ausdem CoCa. Denn wir sind mitten in der groĂen Sterneninsel angekommen, derMilchstraĂe. Hunderte von Milliarden vonSternen. Eine Scheibe mit Spiralarmen, miteinem Durchmesser von 100.000 Licht -jahren. Wir mĂŒssen aufpassen, dass wir jetztnicht in das schwarze Loch in der Mitte flie-gen! Und die MilchstraĂe ist nur eine vonMilliarden Galaxien, zu denen sich alleSterne des Weltraums arrangiert haben. Wirfliegen weiter durch unvorstellbar riesigeRĂ€ume, zu den beiden MagellanschenWolken und zwei Dutzend weiteren kleinenGalaxien, die alle zusammen zur LokalenGruppe gehören. Wir passieren Löwe 1,Löwe 2, den Drachen und den kleinenBĂ€ren, und als wir in der groĂenMagellansche Wolke ankommen, sind wir170.000 Lichtjahre von der Erde entfernt.Unsere Nachbarin, die Andromeda-Galaxie,ist noch weiter weg, sie hat einen Abstandvon knapp drei Millionen Lichtjahren zurErde. Von der Erde aus könnten wir sie amNachthimmel gerade noch als kleinen blassen Fleck im Sternbild Andromedaerkennen â dabei beheimatet sie mehr als 3 Milliarden Sonnen. Die ganze LokaleGruppe bewegt sich mit einer Geschwin -dig keit von mehr als 400 km pro Sekunde inRichtung einer noch gröĂeren Massen -konzentration im Universum, des Galaxien -haufens, den die Astrophysiker auch denLokalen Superhaufen nennen. Und hierdurchqueren wir mit unserem RaumschiffAbstĂ€nde von mehreren hundert MillionenLichtjahren, es wird alles immer riesigerund fĂŒr unser Gehirn immer schwerer fass-bar, entsprechend weit sind unsere Augengeöffnet, und an Verpflegung (aus demCoCa mitgebracht), denkt im Moment nie-mand an Bord. Wir bewegen uns auf einGebiet zu, wo zig Tausende Galaxien war-
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ten, immer noch wirkt die Gravitation, dieSchwerkraft, die das Universum regiert, dassich stĂ€ndig ausdehnt. Und endlich errei-chen wir die Grenzen des Universums,Abstand zur Erde 10 hoch 26 oder 10Milliarden Lichtjahre. Wir erinnern uns: EinLichtjahr bedeutet schon: 9,46 Billionen km.Jetzt also: 9,6 Billionen mal 10 Milliarden!Mehr werden wir nie zu sehen kriegen. Dasist unser Horizont. Der Rand der erkenn ba-ren Wirklichkeit. Das ganze Universum â einriesiger Schwamm: groĂe leere Blasen,jeweils 150 Millionen Lichtjahre dick,umhĂŒllt von WĂ€nden und FĂ€den, bestehendaus den Superhaufen. Eine Wahnsinnsreise!Und wĂ€hrend unser Raumschiff sich wiederin Richtung MilchstraĂe, Sonnensystem,Erde, Europa, Deutschland, Gladbeck,Mittel straĂe, Aula bewegt, erklĂ€ren uns diemitgereisten Physiklehrer, dass die Wissen -schaftler aus den Beobachtungen des Welt -alls Theorien entwickeln ĂŒber die Ent -stehung der Erde durch einen Urknall.
Uff! Wir sind sanft mit dem âAbigator 2010âgelandet, noch ganz benommen von denphantastischen EindrĂŒcken, die hinter unsliegen.
Warum habe ich diese Reise mit Ihnengemacht?
1. Weil ich möchte, dass auch Sie staunen:Der unglaubliche Zufall, die Tatsache,dass Materie sich auf einem kleinenStaubkörnchen wie der Erde zu einerdenkenden Struktur verdichten kann,das forschen und fragen und sich wun-dern kann, wie wir Menschen, das ist einGeheimnis und ein Wunder.
2. Weil Sie sich heute noch einmal an dievergangenen Schuljahre erinnern sollen:an das Forschen und Fragen, an dasgemeinsame Lernen, an die GlĂŒcks- undErfolgsgefĂŒhle, wenn man etwas Neuesgelernt, begriffen, verinnerlicht, erlebthatte.
3. Weil manches was uns groĂ und wichtig
erscheint â so heiĂt es bei Reinhard Meyâ in einer anderen Perspektive dochânichtig und kleinâ ist.
4. Weil ich vor zwei Wochen eine wunder-bare DVD fĂŒr die Schule angeschafft undmir angesehen habe: â1026 bis 10-35 âUniversum und Quantenâ von ProfessorDr. Harald Lesch, dem ich viele Detailsmeiner Rede verdanke. Ich wollte Sie anmeiner Begeisterung teilhaben lassen.
5. Weil ich Ihnen das Zitat aus DĂŒrrenmattsâ21 Punktenâ zu seinem StĂŒck âDiePhysikerâ noch einmal ans Herz legenmöchte: âDer Inhalt der Physik geht diePhysiker an, die Auswirkung alleMenschen.â
Aristoteles hat gesagt: âDas Staunen, dieWissbegier gehört zum Menschenâ.
Bewahren Sie sich diese Wissbegier! Ichdanke Ihnen dafĂŒr, dass Sie diese Schulemenschlich gemacht haben. Ich dankeIhnen fĂŒr Ihr vielfĂ€ltiges Engagement, dasunser Schulleben immer wieder bereicherthat, von der politischen Arbeit in der SV unddie MentorentĂ€tigkeit ĂŒber die journalis -tische AktivitĂ€t in der SchĂŒlerzeitung RATSIA,Ihre Siege in kĂŒnstlerischen Wettbewerbenund SportwettkĂ€mpfen, die Mithilfe bei derGestaltung des SchulgebĂ€udes und IhreGastfreundschaft gegenĂŒber auslĂ€ndischenBesuchern bis zur Mitwirkung in den vielenschönen TheaterstĂŒcken und Schulkonzerten.Und ich wĂŒnsche Ihnen, dass Sie mit unse-rem âAbigator 2010â noch viele Reisenmachen werden, allein oder in Gruppenoder als Stufe. Reisen zu beruflichenAbenteuern, in die Welt der Wissen -schaften, in die Höhen der Literatur, Reisenzum Liebesplaneten (diese am besten zuzweit), Reisen in die Zukunft und in dieVergangenheit und in die Phantasie. DerâAbigator 2010â steht hier immer bereit. Ihr Abiturzeugnis gilt als FĂŒhrerschein.Voranmeldung bitte im Sekretariat bei FrauHesse. Gute Reise!
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Ich habe mir lange ĂŒberlegt, wie ich Euchansprechen soll. Im Unterricht nannte ichEuch ganz einfach beim Namen: Pia, Simonoder Andreas. In unseren Versammlungenhier in der Aula nutzte ich meist ein ermah-nendes ÂŽL e u t eÂŽ.
An einem so feierlichen Tag wie heute seidIhr jedoch geduldig und aufmerksam. WieEuch also ansprechen: ?Liebe SchĂŒlerinnenund SchĂŒler?, das ward Ihr mal. Vor neunJahren kamen wir an diese Schule, da hieĂes dann von vorn beginnen und die vielenneuen MitschĂŒler erstmal kennen lernen,mit allen Ecken und Kanten. Also doch bes-ser: ?Liebe Bekannte?. Das wĂŒrde zutreffen,wir kennen uns mittlerweile nĂ€mlich ganzgut, Jana tanzt gerne, unsere Anna singt,Maximilian bekommt stĂ€ndig ÂŽnen Korb âbeim Basketball â versteht sich. Ihr merktschon, wenn Ihr mal den Blick schweifenlasst, da gibt es doch die eine oder anderePerson, die Ihr besonders ins Herz geschlos-sen habt. Unter Euch haben sich echteFreundschaften entwickelt, Hannah undKristin, die sich erst hier kennen lernten,sind da nur 1 Beispiel. Also doch etwa?Liebe Freunde?. In Kirchen heiĂt es oftÂŽLiebe Schwestern und BrĂŒderÂŽ, sind wirnicht manchmal wegen Kleinigkeiten anein-ander geraten? Haben wir uns nicht wieKinder verhalten, wenn es einmal nicht sogelaufen ist, wie wir es uns vorgestellthaben? Wir haben uns gestritten undgezankt, doch wir wussten stets, dass wirmiteinander auskommen mussten. Wenneiner Mist gebaut hat, haben wir zusam-mengehalten, wenn es einem schlecht ging, haben wir ihn nicht im Stich ge-lassen. Freunde kann man sich aussuchen,die Familie aber kann am Ende alles sein, was einem bleibt, in ihr findet manHalt und Geborgenheit, wenn es daraufankommt.
Es war ein langer und anstrengender Wegbis hierhin und wir haben viele Mitstreiterauf dem Weg verloren. Seid Ihr, die Ihr hiersitzt, also die Ăbriggebliebenen? Um dieFrage zu beantworten, wer wir sind, solltenwir uns vor Augen fĂŒhren, welches gemein-same Ziel wir eigentlich verfolgten: Es wardie âAllgemeine Hochschulreifeâ. Alle vonuns haben diese heute erreicht und dasnicht im Alleingang. Wir haben denUnterricht zusammen ĂŒberstanden, unsdurch fesselnde Referate die Welt erklĂ€rtund gemeinsam fĂŒr die nĂ€chste Klausurgepaukt. Die MĂŒhe hat sich gelohnt, wirkönnen uns nun als waschechte Abi -turienten bezeichnen.
Wenn ich nun aber âLiebe Abiturientinnenund Abiturientenâ sage, dann drĂŒckt dasnicht das aus, was alles dahinter steckt, wasuns verbindet. Wenn ich Euch also gleichendlich anspreche, hoffe ich, dass diesesWort Euch an die schönen Momenteerinnert, die Ihr in den letzten neun Jahrenhier an dieser Stelle erlebt habt, und dass
ABSCHIEDSWORTE des Stufensprechers Benjamin Libor
Benjamin LiborBenjamin Libor
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dieses Wort Euch nicht nur bezeichnet son-dern Euch berĂŒhrt.
Also, liebe Abiturientia 2010, heute werdeich als Euer Stufensprecher endlich das tun,worum Ihr mich vor 3 Jahren gebeten habt:Ich werde fĂŒr Euch sprechen. Ich nutzediese Gelegenheit â um stellvertretend fĂŒrEuch â allen Menschen zu danken, die unsin den letzten Jahren begleitet haben.
ZunĂ€chst danken wir unserer SekretĂ€rin,Frau Hesse, die uns mit Hausaufgaben fĂŒrversĂ€umte Stunden versorgte und wichtigeFragen zum Schulleiter klĂ€rte.
Ein riesengroĂes Lob und allerherzlichstenDank verdient unser fleiĂiger Hausmeister,Herr Piccirilli. Er war immer zur Stelle,unterstĂŒtzte uns bei geglichen Veranstal -tungen und half uns immer mit einem gutenRatschlag.
Wie danken auch unserem Direktor, HerrnLauffs, der Stadt Gladbeck und allenVerantwortlichen dafĂŒr, dass wir eine be hĂŒ-tete und angenehme Zeit an dieser Schulehatten und hoffen, dass auch nachfolgendeGenerationen die VorzĂŒge desRatsgymnasiums genieĂen werden.
GroĂer Dank gebĂŒhrt natĂŒrlich unserenEltern. Ihnen ist es zu verdanken, dass wirunsere Chance am Ratsgymnasium nutzenkonnten. Ohne die tatkrĂ€ftige Unter stĂŒt -zung und den enormen Zeit- und Kraft -aufwand, um uns bei Tisch und vor allembei Laune zu halten auch bei den hĂ€rtestenHerausforderungen nicht frĂŒhzeitig dasHandtuch zu werfen, wĂ€ren wir womöglichder Schluderei oder dem Bazillus Faulheitzum Opfer gefallen. Heute sehen Sie, liebeEltern, die FrĂŒchte Ihrer gut investiertenArbeit. Herzlichen Dank.
Von Herzen danken möchten wir auch denLehrern am Ratsgymnasium. Sie haben essich zur Aufgabe gemacht, uns den Unter -
richtsstoff nicht nur auf Teufel komm rauseinzuimpfen, sondern haben auch ihreBerufung ernst genommen und uns zuselbststĂ€ndigen, fleiĂigen und selbstbe -wussten Menschen erzogen. Wir bedankenuns fĂŒr neun Jahre spannenden Unterricht,Klassen- und Stufenfahrten, Schulfeste undWeihnachtsfeiern.Herzlichen Dank.
Kommen wir nun zu einer Person, die speziell in den vergangenen drei Jahren fĂŒruns alle von zentraler Bedeutung war, unserStufenleiter, Herr Hoppe. Er hatte fĂŒr je-gliches Anliegen ein offenes Ohr und beijeder Frage eine individuelle Antwort. Vonseiner Erfahrung im Umgang mit Stufen, die das Abitur anstreben, konnten wir nurprofitieren. Egal, ob in Laufbahnplanungoder Veranstaltungsmanagement, auf dasMultitalent Georg Hoppe war immerVerlass. Herr Hoppe, wir bedanken uns beiIhnen fĂŒr den hundertprozentigen Ein-satz in dieser aufreibenden Phase unseresLebens.
Zum Schluss möchte ich Euch danken fĂŒrdie vielen schönen Jahre, die ich mit Euchverbringen durfte. Ich habe mich immerwohl gefĂŒhlt und hoffe, es ging Euch auchso. Ich wĂŒnsche mir fĂŒr uns alle, dass wirerreichen, was wir uns vorgenommenhaben, dass wir Menschen um uns haben,auf die man sich verlassen kann, und dasswir uns auch nach vielen Jahren gesund undmunter wieder sehen werden, um uns andiesen gemeinsam bestrittenen Lebens-ab schnitt erinnern. Vielen Dank!
In diesem Sinne: âSee you later, Abigatorâ
ABSCHIEDSWORTE des Stufensprechers Benjamin Libor
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GRUSSWORT DER ABITURIENTIA 1960
RReeddee zzuurr AAbbiittuurrffeeiieerr 22001100 aamm RRaattssggyymmnnaassiiuumm
Liebe Abiturientinnen, liebe Abiturienten!Sehr geehrte Damen und Herren!
Stellvertretend fĂŒr meine Klassen kameraden,die im MĂ€rz 1960 in diesem Festsaal mit derAushĂ€ndigung des Abiturzeugnisses aus die-ser Schule verabschiedet wurde, darf ichheute an Ihrer Feier teilnehmen.
ZunĂ€chst ein paar SĂ€tze als Vorstellung: Wirwaren 1951 die erste Sexta, die nicht mehrin der kriegsbedingten Notunterkunft inder Aloysius-Schule eingeschult wurden,sondern im schon gut zur HĂ€lfte wiedererrichteten GebĂ€ude hier an der Mittel -straĂe. â Die Turnhalle und diese Aula konn-ten noch nicht wieder benutzt werden.Schulfeiern fanden deshalb auf dieser Etageim Treppenhaus statt â die erste Abiturfeierin diesem GebĂ€ude nach dem Krieg also1952 â damals war Direktor Hans-WilhelmSchultheiss dabei.
Von den zunĂ€chst 50 SchĂŒlern unsererKlasse haben 9 hier an der Schule denDurchlauf bis zum Abitur 1960 glattgeschafft; ein Teil unserer Klassenkame ra -den hat das Gymnasium verlassen, anderesind zwischenzeitlich weggezogen undhaben an anderen Schulen das Abiturgemacht. Es sind auch von auswĂ€rts neueSchĂŒler hinzugekommen, so dass unserJahrgang zwischenzeitlich ĂŒber 60 SchĂŒlerin zwei Klassen hatte. Von den 22 SchĂŒlern,die in die Abitur-PrĂŒfung gingen, haben 21bestanden.Ab Obertertia â also von der 9. Klasse an âwar Heinz-Otto Diehl unser Klassenlehrer,mit dem uns inzwischen eine engeFreundschaft verbindet. Wir haben ihn vol-ler Freude und Dankbarkeit noch bei der 50 jĂ€hrigen Abiturfeier in unserer Mittegehabt.Vor 50 Jahren war er als Klassenlehrer derAbiturientia dabei, heute als stolzerGroĂvater eines Abiturienten.
Liebe Abiturientinnen und Abiturienten!Im Namen der Abiturientia 1960 und ihresKlassenlehrers, des Herrn Studiendirektorsi. R. Heinz-Otto Diehl, spreche ich Ihnenganz herzliche GlĂŒck- und SegenswĂŒnschezu Ihrer bestandenen ReifeprĂŒfung aus.
Als wir vor gut 50 Jahren unser Abiturbestanden hatten, haben wir auf einerAnzeigenkarte â obwohl auf einem neu-sprachlichen Gymnasium in lateinischerSprache â erleichtert und stolz verkĂŒndet:âHic est finis curarum laborumque, ergogaudete nobiscum.âMit Blick auf die zurĂŒckliegenden Schul -jahre hat das ja wohl eine gewisse GĂŒltigkeitgehabt, aber eben nur eine gewisse, dennkeiner von uns ahnte, was vor ihm lag undwas die Zukunft an Sorgen und Arbeit fĂŒrihn bereit halten wĂŒrde.
Als wir im MĂ€rz dieses Jahres aus Anlass des50. Jahrestages unseres Abiturs gemeinsamRĂŒckschau gehalten haben, ist uns klargeworden, dass es zunĂ€chst schon mal nichtselbstverstĂ€ndlich ist, dass wir einschlieĂ-lich unseres Klassenlehrers bis auf zwei
Willi WietkampWilli Wietkamp
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GRUSSWORT DER ABITURIENTIA 1960
MitschĂŒler noch alle leben! Und auch sonstist uns im RĂŒckblick klar geworden, dass wirnicht alles Gute selbst gemacht haben â aberauch nicht fĂŒr alles, was uns nicht gelungenist, die Verant wortung haben. Es liegt nichtalles in unserer Hand. Vielleicht haben wirja â wie es in einem Kirchenlied heiĂt â tat-sĂ€chlich âgespĂŒret, dass Gott uns sichergefĂŒhret.â
Liebe Abiturientinnen und Abiturienten!Wir wĂŒnschen Ihnen nicht das Unmögliche,nĂ€mlich dass sich alle Ihre WĂŒnsche umset-zen lassen und alle Ihre Hoffnungen inErfĂŒllung gehen. Aber wir wĂŒnschen Ihnenvon ganzem Herzen, dass Sie auf Ihrem Wegâzu neuen Ufernâ immer wieder dieErfahrung machen, dass Sie nicht allein stehen und dass Sie beschĂŒtzt und gefĂŒhrtwerden.
In meinem Fotoalbum bewahre ich auch dieKarte der Abiturientia der MĂ€dchenschule,mit der wir damals â offiziell zumindest â sogut wie nichts zu tun hatten. Darauf steht âzusammen mit einer entsprechenden
Zeichnung â der Text: âWir haben gut ge ru-dert! sagte die Fliege zum FĂ€hrmann, als dasBoot am Ufer ankam.â
Ich weiĂ das nicht mehr ganz sicher, aberich kann mir gut vorstellen, dass wir damalsgedacht haben: âNa ja, aber etwas mehr, alsdie Fliege zum Rudern beigetragen hat,haben wir ja schon auch selbst gemacht!â
Aber uns ist in unserem RĂŒckblick ebenauch klar geworden, dass Lehrer und ElterntatsĂ€chlich die wichtige Rolle eines FĂ€hr -manns ausĂŒben.
Liebe Eltern der Abiturienten und verehrteLehrerinnen und Lehrern dieser Klasse!Ganz herzlich gratulieren wir deshalb auchIhnen zu diesem Abitur! Und wir wĂŒnschenIhnen sehr, dass Sie weiterhin die Krafthaben, in Freude und auch mit Begeisterungsolche FĂ€hrmannsdienste zu tun.
âAuf zu neuen Ufern!â
Willi Wietkamp
HaldenstraĂe 15 · 45966 GladbeckTelefon (0 20 43) 4 60 06 · Telefax (0 20 43) 4 74 [email protected] · www.heweadruck.de
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Wir bringen Ideen und Farbe aufâs Papier.
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Vor gut 60 Jahren â im FrĂŒhjahr 1950 âhaben 24 Oberprimaner im gerade wieder-erstellten Gymnasium an der MittelstraĂeihr Abitur bestanden â fĂŒr sie und ihrenKlassenlehrer Franz Böller eigentlich Anlasszu guter Laune pur. Doch da gibtâs einepikante Vorgeschichte.
In der Klasse hatten sich nach und nachzwei Gruppen gebildet. Bei der Vor be rei -tung zur Abiturarbeit in Latein â heuteKlausur genannt â hatte eine Gruppe durchintensive Recherche und gute Kontakte denmutmaĂlichen Text herausgefunden, den eszu ĂŒbersetzen und zu interpretieren geltensollte. Gemeinsam bearbeitete man dasFundstĂŒck. Fehler wurden â der jeweiligenVorzensur angepasst â eingebaut und ver-teilt. Denn natĂŒrlich sollte niemand durchplötzliche Geistesblitze auffallen und so dasganze Manöver gefĂ€hrden.
Die Klassenkameraden aus der anderenGruppe bekamen Wind von der Aktion â
und hĂ€tten ihrerseits die Chance gehabt,Ă€hnliche Vorkehrungen zu treffen. Aber einKollege patzte und petzte beim Lateinlehrer.NatĂŒrlich lieĂ der den Schwindel nichtdurchgehen, zog seine Abiturarbeit zurĂŒckund legte wenige Tage vor der PrĂŒfung demSchulkollegium in MĂŒnster eine neueAufgabe vor. Das drĂŒckte so manche Note.Aus der Traum!
Von Friede, Freude, Eierkuchen keine Redemehr, gemeinsame Geselligkeit wurde aufkleiner Flamme gekocht. Aber zum GlĂŒckkostete die Lateinnote niemanden dasAbitur. Man vertrug sich leidlich, so heiĂt esheute. AuffĂ€llig jedoch: der Abi-Jahrgang1950 hat sich spĂ€ter nur selten getroffenund auch zum 60. Jahrestag gabâs keineFeier. Warum nicht? Niemand rĂŒckt mit derSprache heraus. Dass das âKriegsbeilâ immernoch nicht endgĂŒltig begraben sei, bezeich-nen die Ex-Abiturienten - inzwischen umdie 80 Jahre alt - rundweg als GerĂŒcht.
bo
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KEIN ABITURTREFFEN NACH 60 JAHREN
GGuutt 4400 JJaahhrree nnaacchh iihhrreemm AAbbiittuurr trafen sich am 18. August 1990 einige ehemalige Klassenkameraden:(v.l. stehend) GĂŒnter Kissenbeck (â ), Artur Lamka, Heinrich MarrĂ©, Walter Rohmert (â ), Karl-Heinz Ipen(â ), sowie Heinrich Rehberg, Adolf Spalthoff und Helmut BĂŒltermann (v.l. sitzend).
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UUnntteenn:: v.l. Berthold Lampen,Heinz-Otto Diehl,Andreas Goedecke,Diethard Vogt.OObbeenn:: v.l. JĂŒrgen Fröhlich, Hans Sustmann, Rainer Goy, Paul Puls, Willi Wietkamp, Rudolf-H. Tomaschek,Helmut Tatar, Manfred Nicht
Die Abiturienten des Jahrgangs 1960 trafen sichvom 5. bis 7. MĂ€rz 2010, um zusammen mitihrem ehemaligen Klassenlehrer StD Heinz-OttoDiehl das 50jĂ€hrige Abitur zu feiern. FĂŒnfzehnEhemalige nahmen das ausfĂŒhrliche Programmzum Anlass, zum Teil nach vielen Jahren wiedereinmal Gladbeck zu besuchen. Nur wenigekonnten aus gesundheitlichen GrĂŒnden bedau-erlicherweise nicht an dem Treffen teilnehmen.Nach einem feucht-fröhlichen BegrĂŒĂungs -abend am Freitag im Restaurant Poseidon trafensich die Alt-Abiturienten an dem folgendemSamstagmorgen zu einem Stadtrundgang mitdem Vorsitzenden des Vereins fĂŒr Orts- undHeimatkunde, Heinz Enxing, der den Teil neh -men den viele interessante Einblicke in die Ge -schichte Gladbecks und die Entwicklung derStadt in den vergangenen Jahrzehnten bot.Stationen des Rundgangs waren die Propstei -kirche St. Lamberti, der belebte Markt, das alteund neue Rathaus mit der Gladbecker Ge -schichts sĂ€ule, der Jovyplatz mit Amtsgerichtund den GebĂ€uden des Finanzamtes und derPolizei. Ein Kurz besuch am Hauptportal deralten Penne fĂŒr ein Erinnerungsfoto durfte na -tĂŒrlich nicht fehlen. Bei strahlendem Sonnen -schein und einem frischen Wind aus Nord-Westbegeisterte die Alt-Abiturienten der ĂŒberausinteressante Rundblick ĂŒber die grĂŒne Stadt, zudem sie der Direktor des Geldinstituts, HerrKreyerhoff, persönlich begrĂŒĂte. Es war ein ge -lungener Vormittag. Am Nachmittag trafen sichdie Abiturienten dann im Schloss Wittringen,
wo ihnen der ehemalige Redakteur der Ruhr-Nachrichten, Josef Wolters, und der Vorsitzendedes Vereins der Ehemaligen des Rats gymna -siums, Gerd Steffen, einen launigen RĂŒckblickĂŒber die letzten fĂŒnf Jahrzehnte GladbeckerStadt geschichte garniert mit allerhand Dönekengaben. AnschlieĂend feierten die Abi turientenzusammen mit ihrem Klassen lehrer Diehl beieinem guten Abendessen. Bei manch kĂŒhlenBier oder Wein wurde bis in die spĂ€ten Abend -stunden so manche Erinnerung ausgetauscht undviele Anek doten aus der lange zurĂŒckliegendenSchulzeit berichtet. Einer der Teil neh mer nahmdas âAustauschenâ sehr wörtlich, vertauschteseinen Mantel mit dem eines Klassen kameraden(samt Auto- und Haus tĂŒr schlĂŒssel) und fuhrnach Hause in die NĂ€he von Siegen. EinigeTelefongesprĂ€che brachten aber schnell Klar -heit und der Siegener traf am nĂ€chsten Tag mitden Mantel samt Inhalt wieder in Gladbeck ein.
Nach einem Dankgottesdienst in der Kapelledes St. Barbara-Hospitals, den ConabiturientPfarrer Willi Wietkamp zelebrierte, besuchtendie Jubilare die GrÀber ihres Klassen kameradenWerner Ahorn und ihres Franzö sischlehrersPaul Jung auf dem Rentforter Friedhof. Danntraten alle bis auf einen ihre zum Teil weiteHeimreise in alle Himmels richtungen an, nichtohne einander zu versprechen, gesund zu blei-ben und sich in zwei Jahren wieder zu treffen.
Manfred Nicht
ABITURTREFFEN NACH 50 JAHREN
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Am 23. Juni 1970 erhielten wir aus der Hand desnoch ziemlich frisch gebackenen SchulleitersOStD Paul Jung unsere Abiturzeugnisse.âNiemand fiel durchâ, textete die WAZ aus diesem Anlass; alle 24 hoffnungsvollen Ober -primaner hatten nach 9 (oder mehr) Jahren dasangestrebte Ziel erreicht. Ein halbes Jahr weni-ger war es schon, hatten wir doch von zweiKurzschuljahren profitieren können â oder dar-unter gelitten, je nachdem.
Die Kurzschuljahre waren vielleicht ein gewis-ser Ausgleich fĂŒr die Jahre extremen Lehrer -mangels, der unter anderem zu KlassenstĂ€rkenvon bis zu ĂŒber 50 SchĂŒlern gefĂŒhrt hatte. EineHerausforderung an die Unterrichtenden, diezum Teil unter heute nicht mehr vorstellbarenUnterrichtsbedingungen und Korrektur be las -tungen litten. Teilweise reagierten sie, indemsie durch entsprechende Zensurierung dieKlassenstĂ€rken drastisch reduzierten â diesauch âmit Ansageâ zu Beginn des jeweiligenSchuljahres.
Ansonsten waren unsere Schuljahre am âJun -gen gymnasiumâ, wie es damals noch allgemeinhieĂ, eine Mischung aus kleinstĂ€dtischer Schul -idylle Ă la âFeuerzangenbowleâ, teilweise stock -konservativen, teilweise aufgeschlossenenLehrern, aber auch heraufziehenden VerĂ€nde -rungen, die sich in unangepasstem Ă€uĂeremHabitus, oftmals ungelittener Musik und lang-sam lĂ€nger werdenden Haaren zeigten.
Sogar eine âDemoâ hatte es schon gegeben â imRathaus - weil wir nicht in ungeheizten RĂ€umenunterrichtet werden wollten. Die Lokalpresseschrieb etwas von âVandalismusâ. Die Ah nungs -losen! Zumindest diejenigen von uns die ânatĂŒrlich meist nach abgeleis tetem Wehrdienstâ ein geisteswissenschaftliches Fach studierten,bekamen dann in den frĂŒhen 70ern doch nocheine Ahnung von dem, was sich mit dem Begriffder â68er Revolteâ verbindet.
Vierzig Jahre spĂ€ter treffen wir uns am Rats -gymnasium wieder und sitzen dann spĂ€ter beiâBergerâ in Feldhausen zusammen. FĂŒnf von unssind bereits verstorben, zuletzt unser Klassen -
sprecher Johannes Nienhaus, dem etliche vonuns vor einigen Wochen die letzte Ehre erwie-sen haben. Auch er war, wie sieben andere vonuns (also genau ein Drittel der Klasse!), Lehrergeworden. Wir gedachten auch unserer ande-ren schon verstorbenen Klassenkameraden:Werner Jacke, Bernhard NattkÀmper, RudolfTrödel und Georg Kampmann, der uns als ersterverlassen hat.
Insgesamt kamen 18 ehemalige SchĂŒler derKlasse zu unserem Klassentreffen. Einige weite-re von uns hĂ€tten auch gern teilgenommen,waren aber aus beruflichen GrĂŒnden verhin-dert. Besonders gefreut hat uns, dass unserEnglischlehrer, Herr StD a.D. Hartmut Klein,auch gekommen war. Offenbar war er derLehrer, der den nachfolgenden PĂ€dagogen ausunserer Klasse besonders wirksame Impulsegegeben hat: Von den acht Lehrern, die ausunserer Klasse hervorgegangen sind, unterrich-ten sechs âseinâ Fach. Es war eine wahre Freudezu sehen, wie gut es Herrn Klein auch im Altervon 80 Jahren geht, das macht natĂŒrlich auchHoffnung fĂŒr den eigenen Ruhestand.
Einer dieser Englischlehrer war es auch, dersozusagen als âletzter Mohikaner der Klasseânoch immer zu derselben Schule gehen muss âbzw. darf. OStR Heiner Sump, dereinst eine dertragenden SĂ€ulen unserer Klassen-FuĂ ball mann -schaft, vermittelte in seiner bekannt lebhaftenArt Einblicke in den Lebensbereich Schule, sowie er sich heute am Ratsgymnasium darstellt,und fĂŒhrte uns dann zu markanten Stellen desSchulgebĂ€udes. Allgemein wurde anerkannt,dass es sehr wohl gelungen ist, eine guteVerbindung aus Vertrautem und Neuem zuschaffen. Alle erkannten z. B. den Wandanstrichin den Ă€lteren GebĂ€udeteilen, aber auch dieFarbgebung der alten KassettentĂŒren, die meinVater Boris Schaub seinerzeit gegen groĂeWiderstĂ€nde des ausfĂŒhrenden Malermeistersdurchgesetzt hatte. Die funktional und gestalte-risch sehr gelungenen nachtrĂ€glichen Anbautenschaffen eine sehr ansprechende Symbiose ausneuen und alten Ele men ten.
ABITURTREFFEN NACH 40 JAHREN
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Nach diesem gelungenenEinstieg in unsere Zeit -reise folgte das beliebtegemĂŒtliche Zu sam men -sein bei âBergerâ. Bis -weilen bedurfte es schoneines zweiten Blickes, umfestzustellen, mit wemman da gerade sprach. Inden meisten FĂ€llen je -doch war das Wieder -erkennen kein Problem,hat es doch allenfalls einDrittel der Klasse imLaufe der Zeit ĂŒber dieGrenzen Gladbecks undseiner NachbarstĂ€dte hin-ausgetrieben. Dr. UlrichMeier, der aus Madeiraangereist war, stellte indieser Hinsicht denWeitenrekord auf, gefolgtvon Dr. Gert Rusche, der aus Erding gekom-men war.
Wie es nicht anders zu erwarten war, wurde dieZeit ausgefĂŒllt mit dem Austausch von âDönekesâaus der Schulzeit, unterstĂŒtzt durch die Fotos, die aus den verschiedenen Ecken zusammengetragen worden waren. Sehr angenehm : âMeinHaus, mein Auto, mein etc.â gab es nicht. Alle
genossen die Gelegenheit zum Wiedersehenund den Austausch von Erinne rungen.
Es bleibt halt so wie es immer war: Schule ist, imGuten wie im Bösen, ein Teil Heimat undZuhause, besonders in einer solchen Klasse, wiewir das GlĂŒck hatten, sie gehabt zu haben.
RĂŒdiger Schaub
20 Jahre sind nun um, kaum zu glauben! Am 13.MĂ€rz 2010 fand das Nachtreffen der Abiturientia1990 statt. Durch die gute Organisation undintensive Recherchen durch einige unserer ehe-maligen Stufen mitglieder traf sich ein erfreulichgroĂer Anteil des Jahrgangs, um gewonneneErfahrungen auszutauschen und in Erinne -rungen zu schwelgen.
Dies ging natĂŒrlich besonders gut bei der nach-mittĂ€glichen Begehung unserer alten erwĂŒrdi-gen Schule. Unser ehemaliger StufenleiterReinhard âEdeâ FĂŒlbeck zeichnete sich durch
erstaunlich detaillierte Kenntnisse ĂŒber denWerdegang einzelner SchĂŒler aus und erfreuteuns durch seine unverwechselbare Art. Unter -stĂŒtzt von Gerhard Schmidt wurden wir mitreichlich Aktuellem ĂŒber die Entwicklung vonSchule und Lehrerschaft in zwei Jahrzehnteninformiert. Vieles hat sich verĂ€ndert, aber derCharme der Schule lebt in Chemie-, Physik- undKunstsaal weiter, wo die Erinnerungen bei allenlebendig wurden und wir gern ein bisschenmehr Zeit verbracht hĂ€tten, um ein eigenes ein-geritztes kleines Kunstwerk im Holz der Tischewieder zu entdecken.
ABITURTREFFEN NACH 20 JAHREN
DDiiee ââ4400JJÀÀhhrriiggeennââ vvoorr iihhrreerr aalltteenn PPeennnnee
Erinnern Sie sich noch an das Jahr 2000?Michael Schumacher wurde Weltmeister â mitFerrari. Der erste Titel fĂŒr die âScuderiaâ seit 21Jahren. In London feierte Queen Mum imBuckingham Palace ihren 100. Geburtstag. Undin Gladbeck erhielten 66 âKadettenâ nach 13Jahren in der Aula des StĂ€dtischen Ratsgym -nasiums in Gladbeck ihr Abiturzeugnis. Dieerste Abiturientia des neuen Jahrtausends wargeboren. 66 junge Abiturienten, hungrig, unver-braucht, zu allem entschlossen. Eine laute undfröhliche Schar Jugendlicher. 13 Jahre lang teil-ten sie Seite an Seite die Sorgen und Freudeneines SchĂŒlers am Ratsgymnasium. Ob in einemder Pavillons an der HermannstraĂe, ob imBĂŒdchen von Hausmeister Marquardt bei einerbunten TĂŒte Weingummi oder auf den Klassen -fahrten in die teils unentdeckten EckenDeutsch lands im Nirgendwo von Bayern.
Doch was ist aus den Abiturienten von damalsgeworden? Sind sie reich und berĂŒhmt, arm undglĂŒcklich, genauso schlau wie bei ihrer Ein -schulung.
Tanja Hoffmann wollte es wissen. Vor demNach treffen am 29. Mai hatte sie so ziemlich alleInstrumente des sozialen Netzwerks im Internetin Anspruch genommen, um die weltweit ver-streuten Kadetten wieder zusammenzubringenâ in den Meygarten. SpĂ€testens um Mitternachtwusste sie, dass mindestens fĂŒnf ihrer Mit -schĂŒler geheiratet haben, eine gerade im KreiĂ -saal lag, mindestens zwei promoviert haben undeiner in die USA ausgewandert war.
WĂ€hrend Lena Meyer-Landruth in Oslo amEurovision Song-Contest teilnahm, Vitali Klitsch-ko zeitgleich in Gelsenkirchen boxte, kamen 45Ex-Ratser zum Nachtreffen. Lehrer wurdenkeine gesichtet. AuĂer Bernd BrĂŒninghoff, aberer war der prominente Gast auf dem Nach -treffen der Abiturientia 95, das auch gerade imMeygarten stattfand.
Wer an diesem Abend eine Umfrage gestartethÀtte, welche Fragen am meisten gestellt wur-den, wÀre zu folgendem Ergebnis gekommen: 1. Und was machst du so jetzt? 2. Wo wohnst dujetzt? 3. Was arbeitest du?
Anstelle eines groĂen Rahmenprogramms standalso eine Form des systematischen Ausfragensim Vordergrund. Aber allen gefiel es. In dereinen Ecke blĂ€tterten einige in alten Abi-Magazinen, lachten sich ĂŒber die Fotos aus derSchulzeit kaputt. In der anderen konnten sicheinige nicht mehr von den Vorspeisen losrei-Ăen. Höhepunkt des Treffens war das gemeinsa-me Abendessen: Es gab leckere Antipasti,warme Speisen und vieles mehr. Vor demRestaurant nutzten andere das schöneSommerwetter zum âSmall-Talkâ.
Gegen Mitternacht wollte dann noch eineGruppe den Abend auf einer Ă25-Party inGladbeck ausklingen lassen. Sieben Personenwurde der Einlass verwehrt. Sie sahen nochnicht aus wie 25.
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ABITURTREFFEN NACH 10 JAHREN
Am Abend traf sich dann gut die HĂ€lfte derRatsâler in alter Tradition in Kirchhellen aufUmbergâs Hof zur Revival-Party. Herr Schmidt,Ede FĂŒlbeck und Frau BĂ€sse-Smith waren mitvon der Partie und so mancher war aus weiterFerne angereist. Es war doch recht beruhigend,dass sich abgesehen von ein paar grauen Haarenkeiner wirklich verĂ€ndert hat. Alles war perfektorganisiert (Danke an Umbi, Anke, Isa, Rotti,Heiko und Lupo), und bei unglaublich vielEssen und reichlich KaltgetrĂ€nken wurden dieErfahrungen und Lebenswege aus 20 Jahren
rege ausgetauscht, alte Freunde wurden nachlanger Zeit wieder getroffen und es war vielSpannendes zu erfahren. Dazu gab es eineBeamer-Show mit vielen alten Fotos von diver-sen Klassenfahrten und der Abizeit. Insgesamterlebten wir einen sehr schönen, entspanntenund lustigen Abend, und inmitten der altenWeggefĂ€hrten waren wir zeitweilig in Gedan -ken wieder jung und 19 Jahre alt. Ein unbeding-ter Grund, sich hoffentlich in fĂŒnf Jahren wie-der zu treffen!
Dr. Peter Weghaus
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PPrrooffeessssoorr DDrr.. mmeedd.. HHeeiinnrriicchh RRooddeecckkffeeiieerrttee AAlllleerrhheeiilliiggeenn sseeiinneenn 9900.. GGeebbuurrttssttaagg
âIch zĂ€hle tĂ€glich meine grauen Zellen undstelle jeden Morgen fest, dass zwei fehlen.âDas behauptet der ehemalige Chefarzt derVestischen Kinder- und Jugendklinik weni-ge Tage vor seinem 90. Geburtstag von sich.Doch dieser Schwund ist offenbar bedeu-tungslos. Das beweisen schon die erstenWorte von Professor Dr. Heinrich Rodeckbeim Besuch in seiner alten Schule. LenaLewen und Marcel Garus â beide zehn Jahrealt und in der 5. Klasse â begrĂŒĂt der Jubilarso: âFrĂŒher hieĂ die fĂŒnfte Klasse ja Sextaund normalerweise hatten wir neun Jahrebis zum Abitur vor uns. Aber wegen desKrieges musste ich auch schon nach achtJahren in die PrĂŒfung, so wie ihr jetzt beimTurbo-Abitur.â Das war im MĂ€rz 1939 undHeinrich Rodeck gilt als der Ă€lteste nochlebende Abiturient des heutigen Ratsgym -nasiums. Deshalb haben ihn âEhemaligeâund Schulleiter Manfred Lauffs in seineâPenneâ eingeladen.
âKinder waren immer meine bestenFreundeâ, verrĂ€t der Professor dem Be -grĂŒĂungsduo Lena und Marcel. Und sie sind es offensichtlich bis heute. Marcelsetwas zögerlichen HĂ€ndedruck wĂŒrde ergerne etwas fester spĂŒren, und nach demzweiten Versuch zeigt sich der freundlichealte Herr zufrieden: âJetzt weiĂ ich dass ander Hand ein Mensch hĂ€ngt.â Auch Lena âvom Sternzeichen Skorpion wie der Gast âheimst einen flotten, hoffnungsvollenSpruch ein: âSkorpione sind phantastisch!âEben ein Profi im Umgang mit Kindern âaber einer mit einem groĂen Herzen.
Dass Professor Rodeck in diesem Punkt nurja nicht aus der Ăbung kommt, dafĂŒr garan-tieren inzwischen seine 14 Enkelkinder, fĂŒrdie fĂŒnf Söhne und eine Tochter gesorgthaben. Dennoch: gelernt ist gelernt. âEr warimmer begeisterter Kinderarztâ, so hatEhefrau KĂ€the Rodeck im RĂŒckblick aufs
Arbeitsleben ihres Mannes festgestellt under selbst sah eigenem Bekunden zufolge seinen âPlatz immer am Bett des krankenKindesâ.
Und wie ist Heinrich Rodeck dahin gekom-men? 1920 in Gladbeck als Spross einge-sessener Familien geboren, wechselt ernach der Volksschule 1931 aufs Gymnasium,an dem sein Vater Dr. Franz Rodeck seit1912 unterrichtet. Die nĂ€chsten acht Jahresind unter den Augen des strengen Vaters,der ihn besonders in Sprache und Stil prĂ€gt,aber auch wegen der Redseligkeit dessenKollegen nicht immer leicht. âAls passio-niertem Deutschlehrer war es ihm einGrĂ€uel, wenn wir zu Hause mit der MutterPlatt kĂŒrten, Kohlenpott-Deutsch galt ge-radezu als Sakrileg. Und mein Vater wussteimmer gleich in der nĂ€chsten Pause, wo undwie ich aufgefallen war.â Dennoch erzĂ€hltHeinrich Rodeck ĂŒberwiegend Gutes ĂŒberseine Schule und das Kollegium. Die damalsan die 100 Jungen hĂ€tten es offenbarschlechter treffen können.
GRATULATION
Prof. Dr. med. Heinrich RodeckProf. Dr. med. Heinrich Rodeck
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Nach dem Abitur im MĂ€rz 1939, nachArbeitsdienst und Unterbrechungen durchWehrdienst â studiert Heinrich Rodeck inHalle, WĂŒrzburg und MĂŒnster Medizin. DemStaatsexamen in MĂŒnster folgt 1947 diePromotion. Ab 1946 arbeitet er zwei Jahrelang am Physiologischen Institut der Uni -versitĂ€t MĂŒnster, danach weitere zwei Jahream Physiologisch-Chemischen Institut. Mitdieser fundierten theoretischen Ausbildungwechselt Dr. Rodeck 1950 zur Kinderklinikder Medizinischen Akademie DĂŒsseldorf indie klinische Weiterbildung, unterbrochenvon Gastassistenzen an der UniversitĂ€t Kielund im kanadischen Montreal. âIch habedamals den richtigen Weg gefunden â wun-derbarâ, so sein Fazit heute. Aufgrund seinerHabilitationsarbeit âDie Entwicklung desneurosekretonischen Systems in Zusam -men hang mit der Regulation des Wasser -haus halts bei Neugeborenen und SĂ€uglin -genâ wird er 1956 zum Dozenten fĂŒrKinderheilkunde ernannt. Obwohl fĂŒr dieBesetzung frei werdender LehrstĂŒhle inBetracht gezogen, ĂŒbernimmt Priv. Dozentund spĂ€terer Professor Dr. Rodeck am 1.Dezember 1960 die Leitung der VestischenKinderklinik in Datteln, deren Geschicke erbis zu seinem Ruhestand 1986 als Ă€rztlicherChef bestimmt.
26 Jahre lang hat der Arzt neben seinemPlatz am Krankenbett den steten Auf- undAusbau der Klinik im Blick, die 1946 mitzehn Betten fĂŒr die Betreuung vonBergarbeiter-Kindern in einer alten Villaden Betrieb aufgenommen hatte. Der ersteNachkriegs-Direktor der Zeche Emscher-Lippe, Dr. Friedrich Steiner und seine Frau,hatten auf den Einzug in die einstige Cloos-Villa verzichtet. Stattdessen ĂŒbernahmendie Schwestern des Ordens der GöttlichenVorsehung die fĂŒrsorgliche Regie in derKleinstklinik.
Beim Amtsantritt des neuen Chefs ist geradeein erster Neubau bezogen und es gilt deninzwischen guten Ruf der Klinik zu festigen.
Es folgt eine Phase struktureller VerĂ€nde -rungen: Ausstattungsstandards werden ver-bessert, Personal aufgestockt, fachlicheSchwerpunkte gesetzt. Der Ausbau einesgroĂen FrĂŒhgeborenenzentrums schafftgute Voraussetzungen fĂŒr kindgerechteHochleistungsmedizin. âEs entsteht eineIdeenschmiedeâ, so heiĂt es in einerFestschrift zum 40jĂ€hrigen Bestehen derVestischen Kinderklinik, âdie den Aufgaben -wandel in der klinischen PĂ€diatrie umfang-reich publiziert und vor allem nachvollzieh-bar beispielgebend demonstriert. Mit 195wissenschaftlichen Arbeiten und BeitrĂ€gen,154 VortrĂ€gen oder Moderationen ⊠hatallein Prof. Rodeck ⊠die Kinder-Heilkunde⊠in den Vordergrund gesundheitspo-litischer Diskussionen gepushtâ. In der eigenen Klinik, so heiĂt es weiter, habe erâdurch Teamarbeit mit hochqualifiziertenFachbereichsspezialisten einen groĂflĂ€chi-gen Einzugsbereich erschlossen, wobei Stilund AtmosphĂ€re, Exaktheit und lĂŒckenlosePrĂ€senz von QualitĂ€t, von Schwestern,Ărzten und Verwaltung mit beispielloserAusstrahlung reprĂ€sentiert werden.â Unge -zĂ€hlte medizinische Auszeichnungen undöffentliche Ehrungen, darunter âDasVerdienst kreuz am Bande des Verdienst -ordens der Bundesrepublik Deutschlandâ,unterstreichen das Wirken und die Leistungvon Prof. Dr. Heinrich Rodeck.
Der so Gelobte relativiert bei demselbenAnlass die Laudatio: âWas ist ein Klinikchefohne seine Mitarbeiter â und zwar Mit -arbeiter auf allen Ebenen? Eine Kinderklinikder höchsten Versorgungsstufe mit etwa450 Leuten Personal und 280 Patienten istgerade in der heutigen, ⊠maĂlos schwieri-gen Zeit, auf Mitarbeiter angewiesen, diestets ihr Bestes und darĂŒber hinaus geben, âŠdie voll motiviert sind!â Zur Erinnerung:Diese Erkenntnis stammt aus 1986. Dochfast ein Viertel Jahrhundert danach ist sienoch genau so richtig. Besonders die uner-mĂŒdlich schaffenden Ordensfrauen rĂŒcktder Klinikchef immer wieder in den
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Mittelpunkt. Beim Fest -akt zum 50. Geburtstagder Klinik rĂ€umt der tiefglĂ€ubige Katholik aller-dings ein: âDen Oberendes Ordens war ichsicherlich manchmalunheimlich. Ich war auchsicher nicht so frommwie die Schwestern, aberich hatte ein unerschĂŒt-terliches Gottvertrauen.â
1986 verabschiedet sichProf. Rodeck von seinerKinderklinik, von seinenkleinen Patienten undeinem groĂen Ă€rztlichenund pflegerischen Mit -arbeiterstab. Er rĂ€umtseinen Platz fĂŒr Nach -folger Professor Werner Andler. Als derChefarzt in den Ruhestand tritt, versorgt dieVestische Kinderklinik stationĂ€r rund 7000Kinder pro Jahr. âMan hat mich einerseitsgetragen, andererseits ertragenâ, erinnertsich ein schmunzelnder Professor, als manzehn Jahre spĂ€ter in groĂem Rahmen das50-jĂ€hrige Bestehen des Hauses feiert.
Ăber sein auĂerordentliches Berufslebenverliert der Kinderarzt, der heute inRecklinghausen lebt, kaum ein Wort beimBesuch in seiner alten âPenneâ. Da wird ĂŒberKindheit und Jugend geplauscht, Vertellkesund Dönekes sind angesagt, Plattdeutschsteht hoch im Kurs. Familiengeschichte und-geschichten werden bis ins 19 JahrhundertzurĂŒckverfolgt, Kreuz- und Querver bin -dungen auseinander gefisselt. Da gibtâs fĂŒrdie Kaffeerunde bei OStD. Manfred Lauffsordentlich was zu schmunzeln. Aber LenaLewen und Marcel Garus staunen nichtschlecht, dass am Gladbecker Gymnasiumschon in den âRoaring Twentiesâ Koedu -kation kein Fremdwort war. Zwi schen 1923und 1925 bestanden hier nĂ€mlich elf Junge Damen ihre ReifeprĂŒfung, das Abitur konn-
ten MĂ€dchen bis dahin nur in Nachbarortenablegen.
Wer rastet, der rostet? Kein Thema fĂŒr denpensionierten Klinikchef. Er kennt bisheute keine Langeweile, liest leidenschaft-lich gern, interessiert sich, wie EhefrauKĂ€the verrĂ€t, fĂŒr âGott und die Weltâ. Bisheute stehen Kinder im Mittel punkt seinesLebens und seine Enkelinnen und Enkel sor-gen dafĂŒr, dass der 14-fache Opa Heinrichauch mit 90 körperlich fit bleibt. BeimRundgang durchs Rats gymnasium ist keineTreppe zu steil, zaghaftes Schnaufen ist nurvon Begleitern zu hören. Von seinem gelieb-ten âalten Kastenâ ist zwar nicht mehr vielzu sehen. Aber auch die Neubauten findensein Wohlwollen. Nun ja: sie mĂŒssen ja auchrund 800 SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern undknapp 60 Lehrerinnen und Lehrern Raumbieten.
Aber eine Sorge beschleicht den Kinder -freund am Ende doch: âDie haben ja gar keinen Platz mehr zum Spielen.â
Manfred Bogedain
GRATULATION
MMaarrcceell GGaarruussDer 10-JĂ€hrige kommt von derKĂ€the-Kollwitz-Schule und hateine Schwester.
LLeennaa LLeewweennDie 10-JĂ€hrige kommt von derVinzenzschule und hat dreiGeschwister.
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Zwischen âPillen und Musikâ bewegte sich âschlicht und verkĂŒrzt ausgedrĂŒckt â dasLeben und Wirken von Heinz Ilaender,ehemaliger Ratsgymnasiast und Abiturientdes Jahrgangs 1949. Die Pillen sind lĂ€ngstVergangenheit im Leben des inzwischen 81-jĂ€hrigen studierten Pharmazeuten, ge -blieben aber ist die Musik. Und davon profi-tieren auch die Musikfreunde in seinerHeimatstadt Gladbeck zu ihrer groĂenFreude. Seit 2002 ist Heinz Ilaender nĂ€mlichkĂŒnstlerischer Leiter der jĂ€hrlich zehnKonzerte der Reihe âForum der Musik hoch -schulenâ â oder besser gesagt die Seele die-ses kammermusikalischen Juwels. Er schafftes immer wieder, die groĂe Fan-Gemeindedieser Konzertreihe mit hochklassigenProgrammen zu begeistern.
Das gelingt ihm u. a. dank seiner hervor -ragenden persönlichen Kontakte zu den 23deutschen Musikhochschulen und den dortLehrenden. âSie kommen alle gern nachGladbeck und sind voll des Lobes ĂŒber diehervorragende KonzertatmosphĂ€re und dieschon sprichwörtlich gute Betreuungâ,freut sich Ilaender. âSchlieĂlich gibt es einsolches permanentes Forum, auf dem sichmusikalische Stars von morgen einem brei-
ten Publikum prĂ€sentieren können, in ganzEuropa nicht ein zweites Malâ, stelltIlaender nicht ohne Stolz fest. Seine Ideewar es auch, interessierten Zuhörern vonFall zu Fall nach den Konzerten Gelegenheitzu einem Gedankenaustausch mit den jungenKĂŒnstlern zu verschaffen.
Schon viele Jahre bevor er das Managementder Forumkonzertreihe vom unvergessenenKarl Riebe ĂŒbernahm, war Ilaender einnicht mehr weg zu denkender Faktor im heimischen Konzertleben. Mit groĂer Sach -kenntnis verfasste er ĂŒber zwei Jahr zehntefĂŒr die stĂ€dtische Kultur verwal tung die ein-fĂŒhrenden Texte zu deren Konzertveranstal -tungen â eine Praxis, die natĂŒrlich auch beiden Forumskonzerten zum guten Brauchwurde. Dabei konnte und kann HeinzIlaender nicht nur auf einen riesigen per-sönlichen Wissensschatz u. a. aus einemGaststudium der Musikgeschichte zurĂŒckgreifen, sondern auch auf umfangreicheMusikliteratur.
Schon als Gymnasiast und spĂ€ter als Studentder Chemie und Pharmazie in Bamberg,MĂŒnster, WĂŒrzburg und Erlangen konnteHeinz Ilaender die Finger nicht von derMusik lassen. So wirkte er im Schul orches tersowie spĂ€ter in verschiedenen Studenten-Tanz-, Salon- und Jazzorchestern als Pianistmit. Die Grundlagen dafĂŒr wurden im strengen Klavierunterricht der vielen Glad -beckern bestens bekannt gewordenenMusikpĂ€dagogin CĂ€cilie (Cilli) Bambeck aufder HeinrichstraĂe gelegt. Es folgte Orgel -unterricht beim langjĂ€hrigen Kantor von St.Lamberti und Leiter des StĂ€dt. Musikvereins,Heinz KĂŒper.
Daraus ergab sich fast zwangslÀufig, dassHeinz Ilaender neben seinen beruflichenPflichten im Apothekergewerbe so nachund nach mit nahezu allen Manualen heimi-scher Kirchenorgeln vertraut wurde. Auchheute noch springt er im Bedarfsfall in evan-gelischen wie katholischen Kirchen immer
EHEMALIGE MACHEN VON SICH REDEN
Heinz Ilaender
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mal wieder ein, wenn der Organist fehlt. AlsChorbariton singt er seit ĂŒber 60 Jahren imstĂ€dtischen Musikverein und im Kirchen -chor von St. Lamberti.
In einem musikalischen Elternhaus aufge-wachsen war Heinz Ilaender von 1976 bis1985 Mitglied im Kulturausschuss des Ratesund hier vor allem als Berater zurVorbereitung und DurchfĂŒhrung vonKonzertveranstaltungen und Kontakter zuden ausfĂŒhrenden KĂŒnstlern tĂ€tig. Seinengagiertes BemĂŒhen um das GladbeckerKultur- und Konzertleben, um die Heran -fĂŒhrung junger Menschen an die Klassik,aber auch an die Musik im weitesten Sinne,wurde vom Rat der Stadt mit derGladbecker Ehrenplakette fĂŒr besondersverdiente BĂŒrger bedacht.
Die Gladbecker Musikfreunde wĂŒnschensich, dass Heinz Ilaender noch lange alsunermĂŒdlicher Makler in Sachen MusiktĂ€tig bleiben möge, ihnen den Einstieg inschwierige Werke weiterhin durch kennt-nisreiche Texte erleichtert oder im Zwei fels -fall auch erklĂ€rt, was ein Marimbaphon ist.
Ăbrigens: am 30. November ist die Musik -hochschule Dresden anlĂ€sslich des 200.Geburtstages von Robert Schumann inGladbeck zu Gast, am 25. Januar 2011 folgtdie Hochschule fĂŒr Musik Trossingen mitâVielSAITIG Gezupftemâ, um nur die nĂ€chs-ten von Heinz Ilaender vorbereiteten Konzert-termine in Erinnerung zu rufen.
Josef Wolters
EHEMALIGE MACHEN VON SICH REDEN
Ein bisher eher seltener thematisiertesKapitel aus der Schulgeschichte des Rats -gymnasiums lieà Studiendirektor a. D.Manfred Samen in einem vielbeachtetenVortrag im Rahmen des diesjÀhrigen VHS-Herbstprogramms unlÀngst wieder leben-dig werden: Die NS-Zeit.
Die Mitglieder des damaligen Lehrerkolle -giums nĂ€herten sich zwar ĂŒberwiegend nursehr zurĂŒckhaltend der nationalsozialis -tischen Ideologie und einige von ihnen ris-kierten wegen dieser ZurĂŒckhaltung sogareine Degradierung (Oberstudienrat Dr.Ludwig Bette) oder gar eine Amtsent -hebung (Oberstudiendirektor Prof. Dr.Anton Henrich). Doch es gab eine beson-ders unrĂŒhmliche Ausnahme: Den seit 1927an der Schule tĂ€tigen Studienrat JohannPasse. Er wurde sofort nach der Macht -ergreifung ein ĂŒberaus rĂŒhriges NS-Partei -mitglied und wirkte als Fraktions vor -
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AUS DER 110-JĂHRIGEN SCHULGESCHICHTE
sitzender (damals FraktionsfĂŒhrer) derNSDAP im Rat der Stadt ganz unstrittigâaktiv an der Zerschlagung der demokra -tischen Strukturen in unserer Stadt mitâ,wie Manfred Samen resĂŒmierte.
Schon vor 1933 hatte Passe sich offen zurHitler-Partei bekannt und wurde â wie Man -fred Samen recherchierte â am 1. November1932 deren Mitglied. Neben seiner Funktionim Rat avancierte er auch zum stellvertre-tenden Kreisleiter und machte in den fol-genden Jahren auf der politischen Schienesehr rasch Karriere. In einem seiner erstenAntrĂ€ge an die Stadtverordneten versamm -lung forderte er die EhrenbĂŒrgerrechte fĂŒrden ReichsprĂ€sidenten von Hindenburg
und den Reichskanzler Adolf Hitler. DemAntrag wurde einstimmig entsprochen.
Erst 1983 stieĂ man im inzwischen lĂ€ngstwieder demokratischen politischen Alltagder Stadt auf dieses bis dahin verdrĂ€ngteKapitel Stadtgeschichte und stellte nachnĂ€herer juristischer Betrachtung erleichtertfest, dass diese höchst peinlichen Ehren -bĂŒrger schaften mit dem Tod der so Geehrt -en glĂŒck licherweise erloschen seien. DasFaktum selbst könne man nicht ungesche-hen machen, schlussfolgerte man damalsrichtig. Doch wurde unlĂ€ngst auf Antrag desBĂŒrgermeisters die EhrenbĂŒrgerliste einernochmaligen SĂ€uberung unterzogen. Einesolche Langzeitwirkung seines Antrages
Zur Verabschiedung von Oberschullehrer Brinkmann, der 1932 nach 30jÀhrigem Dienst und nur einemFehltag in den Ruhestand ging, stellte sich das Kollegium dem Fotografen.
UUnntteerree RReeiihhee:: v.l. OStRat Dr. Bette, Brinkmann, OStDir. Prof. Dr. Henrich, StR BĂŒllingMMiittttlleerree RReeiihhee:: v.l. die Stud.RĂ€te Dr. BĂŒltermann, Dr. MarrĂ©, Dr. Rodeck, unbekannt, Böller, Dr. WeimerOObbeerree RReeiihhee:: v.l. Oberschullehrer Sahlenbeck, die Stud.RĂ€te Dr. Ingendoh, Wegener, Passe, Hautkappe,Dr. Loffing, Dr. HĂŒls, Lorenzen.Sahlenbeck als Verbindungslehrer zur HJ wurde spĂ€ter von den Nazis zum Studienrat ernannt, Lorenzenwurde nach der Degradierung von Dr. Bette Oberstudienrat und stellv. Schulleiter.
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hÀtte sich Johann Passe damals wohl kaumtrÀumen lassen.
Als Sohn eines Landwirtes 1893 in Heme -lingen, Provinz Hannover, geboren, legte er1912 in Bremen das Abitur ab und diente im1. Weltkrieg als Freiwilliger. Mit den Lehr -befĂ€higungen fĂŒr Deutsch, Englisch, Franzö -sisch und Turnen wirkte er nach demStudium ab 1920 am Gelsenkirchener Grillo -gymnasium, wurde dort aber 1923 vomOberprĂ€sidenten in MĂŒnster wegen Fern -bleibens vom Dienst disziplinarisch mitDienstentlassung bestraft. Als er sich 1926um Wiedereinstellung in den Schuldienstbewarb, urteilte sein ehemaliger Schulleiter:âPasse hat sich fĂŒr immer unwĂŒrdig erwie-sen, Jugenderzieher zu sein.â Dennochwurde er kurz darauf vom GladbeckerSchul ausschuss â wahrscheinlich wegen desdamals herrschenden Lehrermangels â ineine Studienratsstelle am heutigen Rats -gymnasium gewĂ€hlt.
Systemkonform trat er â der als Lehrer keinebemerkenswerten Spuren an der SchulehinterlieĂ â mit Beginn der NS-Ăra aus derevangelischen Kirche aus und nannte sichfortan âdeutschgottglĂ€ubigâ. Wegen seinerpolitischen TĂ€tigkeiten erhielt er eineEntlastung von neun Wochenstunden vonseinen Unterrichtsverpflichtungen. Umsointensiver agitierte er fĂŒr die Nazis. âZumersten Mal Braunhemden in der Aula! SA-und SS-MĂ€nner unter den Kameraden derPrimaâ, heiĂt es bereits 1933 in der Glad -becker Volkszeitung. Als Kreiskulturwartfunktionierte Passe die KunstgemeindeGladbeck nach NS-Schema um, als Vor -sitzender der Ortsgruppe des deutschenLuftschutzbundes bemĂŒhte er sich, HitlersWeisungen wortgetreu umzusetzen, alsâFĂŒhrerâ der Nazi-Fraktion im Rat (alle ande-ren Parteien waren inzwischen verschwun-den) initiierte er den Boykott jĂŒdischerGeschĂ€fte und die Judenverfolgung inGladbeck direkt und indirekt mit und seinemaĂgebliche Beteiligung an der BĂŒcher -verbrennung am 1. Juli 1933 im Wittringer
Wald konnte Manfred Samen ebenfalls ein-deutig belegen. Passe gehörte nĂ€mlich demArbeitsausschuss fĂŒr Planung und Durch -fĂŒhrung an.
1934 verlieĂ Passe Gladbeck, wurde Schul -leiter in Altena und ĂŒbernahm bereits 1936die Stelle eines Oberschulrates beim Pro -vinzialschulkollegium in MĂŒnster. âEr bietetGewĂ€hr, sich jederzeit fĂŒr den national -sozialistischen Staat und die BewegungAdolf Hitlers einzusetzenâ heiĂt es in einemParteigutachten. Seine Ernennungsurkundewar von Hitler persönlich unterschrieben.Zu seinem Dezernat gehörte auch seine frĂŒ-here Schule in Gladbeck, wo er zum Abitur1937 in seiner neuen Funktion erschien.Obschon als aktiver Nazi schwer belastetund als Beamter entlassen gelang es Passe,nach dem Krieg wieder in das Beamten -verhĂ€ltnis ĂŒbernommen zu werden. Samenvermutet hier eindeutig das Wirken âalterSeilschaftenâ und sieht sich in dieserVermutung durch eindeutig falsche âPersil -scheineâ fĂŒr Passe (âes sind keine engenBindungen zum Nationalsozialismus anzu-nehmenâ) bestĂ€tigt. SpĂ€ter erhielt er sogardie Amtsbezeichnung âOberschulrat a. D.âzurĂŒck â und ein entsprechend hohes Ruhe -gehalt. Er habe die politische Situation inder Adenauer-Ăra gezielt fĂŒr sich genutzt,urteilt Samen. So sei sein Funktionieren imNS-Staat letztlich noch belohnt worden.Passe starb ĂŒbrigens 1977.
Josef Wolters
Studiendirektor Manfred Samen (Abi 1956) warviele Jahre als Lehrer am Rats gym na sium und inder Referendarausbildung am StudienseminarGelsenkirchen tĂ€tig. Seit seiner Pensionierungwidmet er sich verstĂ€rkt der Aufarbeitung stadt -geschichtlicher Themen. Die Ergebnisse seinerFor schun gen fanden bzw. finden in zahlreichenArtikeln und Referaten ihren Niederschlag. FĂŒrseine Arbeit zeichnete die Stadt Glad beck ihn mitder Ehrenplakette fĂŒr beson deres bĂŒrgerschaft -liches Engagement aus.
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Habe nun, ach! Philosophie,Juristerei und Medizin,Und leider auch Theologie!Durchaus studiert, mit heiĂem BemĂŒhn.Da stehÂŽ ich nun, ich armer Tor,Und bin so klug als wie zuvor!HeiĂe Magister, heiĂe Doktor gar,Und ziehe schon an die zehen Jahr!Herauf, herab und quer und krummMeine SchĂŒler an der Nase herum.[Faust, J.W. von Goethe]
Hans-Christoph Schmidt am Busch warSchĂŒler der Gladbecker Aloysius-Grund -schule, des StĂ€dtischen Ratsgymnasiumsund der Interlachen High School. Er legte1987 am Ratsgymnasium die AbiturprĂŒfungmit der Durchschnittsnote 1,0 ab. Zwischen1987 und 1989 leistete er Zivildienst bei derStadt Gladbeck. Er studierte Philosophie,Soziologie, Politikwissenschaft und Wirt -schaftswissenschaft an den UniversitĂ€ten inFrankfurt a. Main, Montpellier, MĂŒnster undHagen. Er wurde mit einer Untersuchung zuHegels Begriff der Arbeit an der UniversitĂ€tMĂŒnster promoviert und hat sich an derFrankfurter Goethe-UniversitĂ€t im FachPhilosophie mit der Schrift âAnerkennungâals Prinzip der Kritischen Theorie habi li-tiert. Seit 2006 ist er Mitarbeiter amFrankfurter Institut fĂŒr Sozialforschung, seitApril 2010 vertritt er den Lehrstuhl fĂŒrPhilosophische Anthropologie, Kultur- undTechnikphilosophie an der Otto vonGuericke-UniversitĂ€t in Magdeburg.
Zu seinen wwiicchhttiiggsstteenn Buchveröffent -lichungen gehören u. a.: Hegels Begriff derArbeit (Berlin: Akademie Verlag 2002),Religiöse Hingabe oder soziale Freiheit. Die saint-simonistische Theorie und dieHegelsche Sozialphilosophie (Hamburg:Felix Meiner Verlag, 2007), âAnerkennungâals Prinzip der Kritischen Theorie (Berlin:de Gruyter, 2011), Heinrich Scholz. Logiker,Philosoph, Theologe (hg. mit K. F. Weh -meier, Paderborn: Mentis Verlag, 2005) undThe Philosophy of Recognition, Historical
and Contemporary Perspectives (hg. mit C. F. Zurn, Lanham: Rowman & Littlefield,2010).
Hans-Christoph Schmidt am Busch ist ver-heiratet und hat einen Sohn.
Die ââHeftklammerâ hat im November 2010das nachfolgende Interview mit ihmgefĂŒhrt:
Lassen Sie mich, Herr Dr. Schmidt am Busch,zunĂ€chst fragen, warum Sie trotz derTraumnote 1,0 im Abitur nicht das bei die-ser Note fĂŒr viele Ihrer Konabiturientenattraktive Studium der Medizin gewĂ€hlthaben.
Antwort: Ich hatte als OberstufenschĂŒlerden Wunsch, nach dem Abitur Philosophieund sozialwissenschaftliche FĂ€cher zu stu-dieren. Was die Philosophie angeht, habeich wichtige Impulse durch einen Leis-tungs kurs im Fach Französisch erhalten,den ich am Ratsgymnasium absolviert habe.In diesem Kurs wurden die Schriften eini-ger bedeutender französischer Philosophen
DAS RATS KANN AUCH PHILOSOPHEN!!
Privatdozent Dr. Hans-Christoph Schmidt am BuschPrivatdozent Dr. Hans-Christoph Schmidt am Busch
(etwa Voltaires und Sartres) behandelt. EinStudium der Medizin habe ich hingegennicht in ErwÀgung gezogen.
Können Sie, Herr Dr. Schmidt am Busch, dieUntersuchungsziele ihrer MonographienHegels Begriff der Arbeit und âAnerken -nungâ als Prinzip der Kritischen Theorie fĂŒrNichtexperten verstĂ€ndlich beschreiben?
Antwort: Ein Schwerpunkt meiner Arbeitbetrifft die normativen Grundlagen moder-ner Arbeitsgesellschaften und -welten sowiedie Frage, ob die gegenwĂ€rtig stattfinden-den Globalisierungsprozesse von einemnormativen Strukturwandel begleitet sindoder nicht. âNormativâ, damit ist hiergemeint: Sind moderne Arbeitswelten auchals Quelle von gesellschaftlicher Aner ken -nung, sozialer WertschĂ€tzung und Selbst -achtung wichtig â und nicht nur als Quellevon Einkommen? Und wie verhalten sich dieaktuellen Globalisierungsprozesse zu jenennormativen Faktoren? Ich glaube, dassHegel, wenngleich seine Schriften aus derersten HĂ€lfte des 19. Jahrhunderts datieren,ein aktueller Autor ist. Hegel lebte in einerZeit massiver sozialer UmbrĂŒche. Er the ma-tisiert â und problematisiert â die moderne,marktförmige Arbeit unter normativenAspekten. Ich glaube, dass die Fragen undeinige der Antworten, die Hegel in diesemZusammenhang formuliert, aus heutigerSicht sachlich relevant sind. Dies zu zeigenist eines meiner Anliegen in den von Ihnengenannten BĂŒchern.
In der politischen Diskussion in Deutsch -land werden Institutionen wie das GGrruunndd --eeiinnkkoommmmeenn, der MMiinnddeessttlloohhnn und dieLLeeiihhaarrbbeeiitt kontrovers diskutiert. Kann manIhren BĂŒchern philosophisch begrĂŒndeteAnsichten zu diesen Problemfeldern ent-nehmen und was ist Ihre ganz persönlicheMeinung hierzu?
Antwort: Ich glaube, dass sich die Philo -sophie nur im Verbund mit empirischen
Disziplinen (Soziologie, Ăkonomie, usw.) zuThemen wie den von Ihnen genanntenĂ€uĂern kann. Das ist unter anderem deshalbso, weil die sozio-ökonomischen Auswir -kungen (etwa in puncto Arbeitslosenzahl)von Institutionen wie dem Grundeinkom -men oder dem Mindestlohn normativ rele-vant sind und weil sie sich nur aufgrund vonempirischen Untersuchungen zuverlĂ€ssigvorhersagen lassen. Aus der Geschichte desMarxismus kann man lernen, dass einePhilosophie, die in Fragen der gesellschaft-lichen Arbeit eine AlleinzustĂ€ndigkeit bean-sprucht, Gefahr lĂ€uft, einen Irrweg einzu-schlagen.
Ich habe mich in einigen kleineren Arbeitenunter philosophischer Perspektive mit denMöglichkeiten der BegrĂŒndung des so ge-nannten Grundeinkommens fĂŒr alle befasst.Ăber diese Einrichtung wird ja zurzeit in vielen politischen Parteien dis-kutiert. Versteht man unter einem Grund -einkommen fĂŒr alle ein existenzsicherndesEinkommen, auf das der Einzelne unab-hĂ€ngig von seiner Bereitschaft, einer Er -werbstĂ€tigkeit nachzugehen einen recht-lichen Anspruch hat, dann scheint mir dasGrundeinkommen keine attraktive sozial -politische Option zu sein.
Zum einen wirft ein solches Grundein -kommen nĂ€mlich Gerechtigkeitsproblemeauf â warum soll die Gesellschaft MillionĂ€reoder Arbeits un willige mit einem Grund ein -kom men ausstatten? â, zum anderen trĂ€gt es der Relevanz der AusĂŒbung von Arbeithinsichtlich eines gelingenden Lebens inmodernen Gesellschaften nicht Rechnung.Offen kundige Probleme im Bereich derArbeits welt (etwa die durch eine zuneh-mende Flexibilisierung von Arbeitsbe -ziehungen hervorgerufenen) erfordernmeines Er achtens andere LösungsansĂ€tze.
Interview: Werner Kaspari
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DAS RATS KANN AUCH PHILOSOPHEN!!
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FĂNF NEUE AM RATS
StudienrĂ€tin VVeerreennaa BBööcckkmmaannnn ist 27 Jahre alt und unterrichtet seit August2010 die FĂ€cher Deutsch und Katholische Religion am Ratsgymnasium. Siehat an der WestfĂ€lischen Wilhelms-UniversitĂ€t MĂŒnster studiert.AnschlieĂend absolvierte sie ihr Referendariat am StudienseminarGelsenkirchen.
IIrriinnaa TTooggeerr wurde am 20.06.1981 in Kirowograd (Ukraine) geboren. 1994wanderte sie mit ihrer Familie nach Deutschland aus. Sie machte 2001 ihrAbitur am Heinrich-von-Kleist Gymnasium in Bochum und studierteanschlieĂend Mathematik und Chemie an der Ruhr-UniversitĂ€t Bochum. Inihrer Freizeit widmet sie sich gerne dem Tanz und der Musik.
StudienrÀtin SSaarraahh BBrriinnkksscchhnneeiiddeerr wurde am 1.3.1983 in Oelde ge boren.Nach ihrem Abitur 2002 entschloss sie sich ins Ruhrgebiet zu ziehen, umdort an der Ruhr-UniversitÀt-Bochum Anglistik und Geschichte zu studieren.Im Jahr 2005 schloss sie ihr Studium zunÀchst mit dem Bachelor of Arts, imJahr 2007 mit dem Master of Education ab. Nach einer viermonatigenVertretungsstelle an der Johann-Gutenberg-Realschule in Dortmund,begann sie im Februar 2008 ihr Referendariat am Studienseminar Gelsen -kirchen bzw. am Ratsgymnasium Gladbeck, das sie im Jahr 2010 beendete.Zur Zeit nimmt Frau Brinkschneider an einem Zertifikatskurs Latein teil, umdieses Fach in der Sekundarstufe I unterrichten zu können.
CChhrriissttiinnee DDoommmmeess, geb. 03.09.1960, unterrichtet seit August 2010 an unse-rer Schule die JahrgÀnge 5, 10 und 12 in den FÀchern Mathematik und Sport.Sie ist verheiratet und Mutter von drei Söhnen. Nachdem sie im November2007 an der Willy-Brandt-Gesamtschule Marl ihr 2. Staatsexamen nachgeholtund dort weitere zwei Jahre als Lehrerein gearbeitet hat, freut sie sich, jetzthier zu sein.
MMoorriiss KKaalleettttaa wurde am 27.07.1979 geboren und ist im Essener Norden mitvier Geschwistern aufgewachsen. Nach dem Abitur verbrachte er seinenZivildienst in Israel und nahm danach ein Studium der Medientechnik auf,welches er schnell wieder aufgab. Das Gleiche gilt fĂŒr eine Ausbildung zumKaufmann fĂŒr BĂŒrokommunikation. So landete er schlieĂlich an der Ruhr-Uni Bochum, um sein Lehramtsstudium in den FĂ€chern Geographie undAnglistik aufzunehmen. Nach einer Vertretungsstelle am Andreas-Vesalius-Gymnasium in Wesel hat er nun zum Schuljahr 2010/2011 seinen Dienst amRats gymnasium angetreten. Am 21. Mai 2010 kam seine Tochter Lena Mariezur Welt!
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Im Sommer wurden drei weitere Kollegenpensio niert: die Oberstudien rÀte HHuuggooAAppppeell hhooffff, FFrraannzz LLeennsskkii und WWoollffggaanngg SStteeiinn.
Herr Appelhoff unterrichtete Mathematikseit 1977 und war zustĂ€ndig fĂŒr den alljĂ€hr-lichen Berufsinformationstag und das Netz -werk. Herr Lenski vertrat die FĂ€cher Englischund Erdkunde. Er kam im Jahre 1975 an dieSchule. Er betreute den Kartenraum und
verwaltete das Inventar. Herr Stein, Fach -lehrer fĂŒr Mathe matik und Physik, kam ausBayern nach Gladbeck. Er war seit 1973 amRatsgymnasium.
In seinen Abschiedsreden dankte der Schul -leiter den vier verdienten PĂ€dagogen fĂŒr ihreengagierte Arbeit am Ratsgymnmasium undwĂŒnschte ihnen alles Gute fĂŒr den Ruhestand.
VIER PENSIONĂRE
Hugo Appelhoff Franz Lenski Wolfgang Stein
Reinhard (Ede) FĂŒlbeck
Oberstudienrat Reinhard FĂŒlbeck unterrichtete von 1975 bis 2010 am Ratsgymnasium die FĂ€cher Ge schichte,Sozialwissenschaften und Politik. Er war zustĂ€ndig fĂŒr dasBerufspraktikum, die Lehr bĂŒcher, die Kontakte zurWirtschaft. Geboren 1946 in Unna, besuchte er das dortigePestalozzi-Gymnasium und studierte an der Ruhr-UniBochum.
Er gehörte aufgrund seines Humors und seiner Ironie zu denbeliebtesten Lehrern des Ratsgym nasiums. Zu seinemAbschied wurde ein Riesen poster in der Pausenhalle aufge-hĂ€ngt, auf dem, um das PortrĂ€tfoto herum, seine typischenSprĂŒche abgedruckt sind. Ăberschrift: âBig Ede is watchingyouâ. Im Februar 2010 ist Herr FĂŒlbeck in die Frei -stellungsphase der Altersteilzeit eingetreten.
Bisse auf Rente, hasâ nix umme Ohrân,hasâ inne Schule au nix mehr verlorn,legse dich einfach in dein Gaaten raus,und wenn die Socken dich qualmen.
Dann ziehĂe se aus, dat muss doch auch mal sein.
DAS RATSGYMNASIUM HEUTE
Ich möchte Mitglied im Verein der Ehemaligen und Freunde des StÀdtischen Ratsgymnasiums Gladbeck e.V. werden.
Gleichzeitig ermÀchtige ich den Verein der Ehemaligen Abiturientia widerruflich, den von mir zu entrichtendenJahresbeitrag bei FÀlligkeit zu Lasten nachfolgenden Kontos durch Lastschrift einzuziehen.
ERWERB DER MITGLIEDSCHAFTERMĂCHTIGUNG ZUM EINZUG DES JAHRESBEITRAGS DURCH LASTSCHRIFT
Ort, Datum Unterschrift
Kontoinhaber
Bezeichnung des Kreditinstitutes
Konto-Nr. Bankleitzahl
Name Vorname
Anschrift
Telefon Telefax
E-Mail Geb.-Datum
An alle Ehemaligen,
damit wende ich mich nicht nur an dieehe maligen Abiturientinnen und Abi -tu rien ten, sondern an alle ehemaligenSchĂŒ le rinnen und SchĂŒler des Ratsgym-nasiums, ferner an alle frĂŒheren und jetzi-gen Lehrer sowie an alle, die ĂŒber kĂŒrzereoder lĂ€ngere Zeit der Schule verbundenwaren, wie z. B. Eltern von SchĂŒlerinnenund SchĂŒlern.
Am 03. 05. 2000 haben wir den âVereinder Ehemaligen und Freunde des StĂ€dt.Ratsgymnasiums Gladbeck e. V.â gegrĂŒn-det.
Zweck des Vereins ist vor allem die Pflegeund Förderung der Tradition des Rats -gym nasiums soweit die Aufrechterhal -tung von Kontakten zwischen ehemali-gen SchĂŒlern und der Schule, aber auchvon ehemaligen SchĂŒlern untereinander.Dazu geben wir jĂ€hrlich unser Mittei -lungs blatt âDie Heftklammerâ heraus, daswir allen Mitgliedern zusenden.
Ich bitte alle Ehemaligen, doch einmal zuĂŒberlegen, ob sie nicht auch Mitglied wer-den könnten.Der Jahresbeitrag betrĂ€gt h 10,â.
Gerd Steffen, Vorsitzender
MITGLIEDSCHAFT
ïżœ
Verein der Ehemaligen und Freunde des StÀdt. Ratsgymnasiums e.V.z. Hd. Herrn Gerd Steffen
Zum MĂŒhlenbach 6
45964 Gladbeck
Bitte in einen C6-Umschlag einstecken!