Die Arbeit amDie Arbeit amrauen Stein
Freimaurerlogen in BremenFreimaurerlogen in Bremen
Frei|mau|re|rei die ltoPlgt Bewegung der Freimaurer ndash so die Erklaumlrung in der sechsten Auflage des Duden Deutsches Universalwoumlrterbuch Wer die Freimaurer genau sind wird an dieser Stelle nicht erlaumlutert Auch mehr als 250 Jahre nach seiner Entstehung umgibt den weltweit vertretenen Maumln-nerbund eine geheimnisvolle Aura Zum einen liegt es daran dass die Freimaurer selbst lange Zeit uumlber ihre Taumltigkeiten geschwiegen haben Hinzu kamen Geruumlchte und Spekulationen uumlber befremdliche Rituale die im Ver-borgenen der Logenhaumluser stattfinden sollten Verschiedene Verschwoumlrungs-theorien und Science-Fiction-Romane agrave la Dan Brown taten ihr Uumlbriges dass sich der Mythos uumlber die Vereinigung bis heute haumllt
bdquoDenn jeder von uns bildet immer einen Teil vom Ganzen einen Teil der Mensch-heitldquo sagte der Hamburger Redakteur und Buchverleger Rolf Appel einmal Ein Zitat welches das Selbstverstaumlndnis der Freimaurerei in einem Satz zusam-menfasst Die so genannte bdquoKoumlnigliche Kunstldquo versteht sich als ethischer Bund freier Menschen mit dem Anspruch dass die staumlndige Arbeit an sich selbst zu einem besseren Umgang mit anderen fuumlhrt
Durch regelmaumlszligige praktische Uumlbung sollen die fuumlnf Eckpfeiler freimaureri-schen Denkens und Handelns ndash Freiheit Gleichheit Bruumlderlichkeit Toleranz und Humanitaumlt ndash in den Alltag uumlbertragen werden Wer tagtaumlglich nach ihnen lebt traumlgt dazu bei das soziale Miteinander in der Welt zu foumlrdern
Entstanden sind diese Grundsaumltze in der Zeit der Aufklaumlrung Anfang des 18 Jahr-hunderts Am 24 Juni 1717 sollen sich fuumlnf Londoner Logen zu einer Groszligloge zusammengeschlossen haben Obwohl es hierfuumlr keinen gesicherten Nachweis gibt gilt dieses Datum als offizieller Beginn der Freimaurerei Im Auftrag der Groszligloge verfasste James Andersen fuumlnf Jahre spaumlter mit den bdquoAlten Pflichtenldquo eine Art Grundgesetz das noch immer
Guumlltigkeit hat Der Autor bezog sich dabei auf die Traditionen der mittelal-terlichen Bauhuumltten und Steinmetzzuumlnf-te die fuumlr die Errichtung groszliger Kirchen und Kathedralen zustaumlndig waren
Um diese Mammutvorhaben zu realisie-ren war eine strenge Organisation an der Tagesordnung Zum Schutz der Bau-stellen vor Eindringlingen entwickelten die Handwerker bestimmte Erkennungs-zeichen oder Passwoumlrter Den geregelten Umgang und das Zusammengehoumlrig-keitsgefuumlhl der Menschen die gemein-sam fuumlr ein Projekt verantwortlich wa-ren nahm Andersen als Basis fuumlr seine Konstitution
Der Zweck der Logen allerdings war ein neuer eine Gemeinschaft von
bdquoDunkle Kammerldquo des Logenhauses der Loge bdquoAnker der Eintrachtldquo in Vegesack
Raum fuumlr die rituelle Arbeit bei der Aufnahme eines Mitgliedes
Das Bremer Logenhaus Kuumlrfuumlrstenallee 15
wurde 1948 von fuumlnf Logen bezogen
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Gleichgesinnten die nur noch im uumlber-tragenen Sinne mit Hammer und Meiszligel arbeiten Demnach sollten ihre Mitglie-der bdquogute und wahrhafte Maumlnner sein Maumlnner von Ehre und Rechtschaffenheit durch was fuumlr Sekten und Glaubensmei-nungen sie auch sonst sich unterschei-den moumlgen Hierdurch wird die Maurerei ein Mittelpunkt der Vereinigung und ein Mittel treue Freundschaften unter Perso-nen zu stiften welche sonst in staumlndiger Entfernung voneinander haumltten bleiben muumlssenldquo
Die Werkzeuge des Bauhandwerks ndash Winkelmaszlig Zirkel Senkblei und Wasser-waage ndash dienen den Freimaurern noch heute als Symbole Sie haben jedoch keine kultische oder magische Funktion sondern verkoumlrpern einzelne Werte der Bruderschaft wie Gradlinigkeit Ethik Vernunft oder Gleichheit Zudem erin-nern sie an Pflichten die die Mitglieder gegenuumlber ihren Mitmenschen dem Staat und der Familie haben Gemaumlszlig dem Ziel an sich selbst zu arbeiten wird der Mensch als rauer Stein angesehen den es in Form zu bringen gilt
Der Ort an dem dies geschieht ist die Loge in der man sich zur rituellen Tempelarbeit trifft Auch dieser Begriff stammt aus der Aumlra der Steinmetzbru-derschaften Die Huumltte ndash bdquoLodgeldquo ndash galt
als Treffpunkt an dem Meister und Ge-sellen zu Absprachen Arbeitsverteilung oder Pausen zusammenkamen Betreten die bdquoBruumlderldquo wie die Mitglieder bezeich-net werden den so genannten Tempel einen bestimmten Raum des Hauses verlieren berufliche oder religioumlse Un-terschiede an Bedeutung Fuumlr die Dauer des Aufenthaltes zaumlhlt nur der Mensch an sich nicht ob jemand Kaufmann In-genieur Arzt Geistlicher oder Adliger ist
Uumlber das Ritual selbst wird Stillschwei-gen bewahrt Bei Gespraumlchen mit Freimaurern daruumlber lautet die Antwort meist dass man dieses erleben muumlsse um es in seiner Ganzheit zu verstehen Waumlhrend der Arbeit am Selbst in staumlndi-ger Reflexion mit den Logen-Bruumldern fin-det ein innerer Prozess statt der immer wieder neu angestoszligen werde ndash und rein rational schwer erklaumlrbar sei
Wenn man so will ist dies das eigent-liche Geheimnis der Freimaurerei uumlber das so viel spekuliert wird Alles andere und das betrifft auch den Ablauf der Tempelarbeit wurde bereits seit dem 18 Jahrhundert schriftlich festgehalten Wer es also genau wissen will kann Erklauml-rungen von Traditionen bis zu Ritualtex-ten in einer oumlffentlichen Bibliothek oder dem Internet nachlesen Nachdem sich die Vereinigte Groszligloge von England ab
Bibel Winkelmaszlig und Zirkel sind die Symbole der freimaurerischen Arbeit
Das Logenhaus in der SoumlgestraszligeEs wurde nach den Plaumlnen des Bremer Architekten Heinrich Muumlller im Jahr 1880 erbaut Beim Verbot der Logen 1935 musste es weit unter Wert an die Allianz-Ver-sicherung verkauft werden und wurde im Krieg zerstoumlrt
Der Hammer des Meisters vom Stuhl der Loge Herder stammt aus dem Gruumlndungsjahr 1902 und wird noch heute waumlhrend der freimaurerischen Arbeiten benutzt
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1719 zu einem Treffpunkt des etablier-ten Buumlrgertums entwickelt hatte ver-breitete sich die Freimaurerei bald auch in anderen Laumlndern und zaumlhlt heute weltweit circa fuumlnf Millionen Mitglieder
Die erste deutsche Loge wurde 1737 in Hamburg gegruumlndet rund 30 Jahre spaumlter fasste der Maumlnnerbund auch in Bremen Fuszlig In der Loge bdquoZum silbernen Schluumlsselldquo versammelten sich Senatoren Verwaltungsbeamte Kaufleute Advo-katen Pastoren und Aumlrzte Als diese sich im Zuge der Franzoumlsischen Revolution aufloumlste war die Loge bdquoZum Oumllzweigldquo die 1788 ihre Stiftungsurkunde erhielt lange Zeit die einzige Freimaurerloge der Hansestadt Ins Leben gerufen wur-de die Vereinigung der ebenfalls viele Kaufleute angehoumlrten von dem Bre-mer Senator Johann Vollmers der zur bdquoGroszligen Landesloge der Freimaurer von Deutschlandldquo gehoumlrte Der Politiker und spaumltere Buumlrgermeister Johann Smidt war ein haumlufiger Gast der Loge die wie die uumlbrigen buumlrgerlichen Vereine der Zeit Kontaktboumlrsen und wichtiger Zugang zur Elite der Stadt waren
Da die Freimaurerei von Anfang an international ausgelegt war wurden Gaumlste aus dem Ausland ebenfalls gerne aufgenommen Dahinter stand die Idee Gleichgesinnten in der Fremde ein Stuumlck Heimat zu bieten Als bdquoAlte Pflichtldquo der Freimaurer und Inhalt des bremischen Buumlrgerrechtes war es Johann Heinrich Bernhard Draumlseke ab 1815 Logenmeis-ter des Oumllzweigs ein Anliegen sich sozial zu engagieren Mit dem von ihm initiierten Aufbau einer Armen- sowie einer Witwen- und Waisenkasse startete eine Reihe bdquofreimaurerischer Tatenldquo zum Wohle ihrer Heimatstadt
Daruumlber hinaus entstanden von 1874 und 1921 in Bremen insgesamt sechs Freimaurerlogen Die Gruumlndungsmit-glieder des Bundes bdquoZur Hansaldquo kamen dabei groumlszligtenteils aus der bdquoOdd Fellow Loge Hansa Nr1ldquo einer freimaureraumlhnli-chen Organisation aus Groszligbritannien Dort unzufrieden suchten sie nach einer Loumlsung die eher ihren hanseatischen
Wurzeln entsprach Am 4 November 1883 nahm die neue Loge um den Arzt Dr Ludwig Degener in Raumlumlichkei-ten am Schuumlsselkorb 2 ihre Arbeit auf Bereits im ersten Jahr stieg die Mitglie-derzahl von zehn auf 47 und umfasste zum zehnjaumlhrigen Jubilaumlum 186 Bruumlder Aus der Vereinigung die inzwischen an der Langenstraszlige 20 Ecke Kahlenstraszlige ein eigenes Logenhaus errichtet hatte ging am 19 Januar 1902 mit bdquoHerderldquo eine weitere bremische Loge hervor Diese bezog das zweite Stockwerk des so genannten bdquoDrostehausesldquo An der Schleifmuumlhle 31 Ecke Dobbenweg und zog elf Jahre spaumlter in einen Neubau an der Muumlhlenstraszlige 67 um
Trotz herber Verluste waumlhrend des Ersten Weltkrieges stand das bremische Logen-leben in guter Arbeit
Abzeichen das so genannte bdquoBijouldquohier des 33 Grades in der Hochgradfreimaurerei
Johann Smidt war zwischen 1821 und 1857 Buumlrger-meister von Bremen Er wurde in der Loge bdquoGuumlnther zum stehenden Loumlwenldquo als Freimaurer aufgenommen und besuchte regelmaumlszligig die Bremer Loge bdquoZum Oumllzweigldquo
Adolph Freiherr von Knigge lebte von 1790 bis zu seinem Tode 1796 in Bremen Er war Mitglied einer Freimaurer-Loge und einer der einflussreichsten Illuminaten seiner Zeit
Groszliger Festsaal des Vereins Bremer Logenhaus eV
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allein bdquoZur Hansaldquo zaumlhlte 1918 298 Mit-glieder Mit der Inflation allerdings be-gann der Abstieg der deutschen Frei-maurerei Zu allgemein schlechten wirt-schaftlichen Bedingungen und einer ho-hen Arbeitslosenquote kamen vermehrte Anfeindungen bei denen die Freimaurer unter anderem fuumlr den Verlust des Krie-ges verantwortlich gemacht wurden Ihr einflussreichster Gegner war General Erich Ludendorff der den Logenbruumldern in seinem 1927 veroumlffentlichten Buch bdquoVernichtung der Freimaurerei durch Enthuumlllung ihrer Geheimnisseldquo feindliche Handlungen unterstellte und sie als Inst-rument des Judentums bezeichnete
Mit der Machtuumlbernahme der National-sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) im Jahr 1933 uumlberschlugen sich die Ereignisse Obwohl einige Logen der neuen Regierung gegenuumlber ihre vaterlaumlndische Treue zusicherten oder sich in christliche Orden umbenannten um weiter bestehen zu koumlnnen forderte die Gestapo eine systematische Zer-schlagung der Freimaurer Beamte und Angestellte im oumlffentlichen Dienst wur-den gezwungen die Logen zu verlassen wenn sie ihren Arbeitsplatz und damit ihre Existenz sichern wollten Von einer Mitgliedschaft in der NSDAP blieben aktive oder ehemalige Bruumlder zudem ausgeschlossen die ihrer Loge nicht vor Januar 1933 den Ruumlcken gekehrt hatten
1935 wurde das endguumlltige Verbot der Freimaurervereinigungen Wer dabei bleiben wollte dem blieben schlieszliglich nur heimliche Treffen Die einstigen Mitglieder des bdquoOumllzweigldquo trafen sich als bdquoRitter-Gesang-Vereinldquo im Ratskeller waumlhrend die restlichen Bruumlder der bdquoHan-saldquo in einem Kegelklub gleichen Namens Unterschlupf fanden
Schon bald nach Ende des Zweiten Welt-krieges organisierten sich die Bremer Freimaurer allerdings neu Unter der Leitung ihres langjaumlhrigen Stuhlmeisters Otto Sonnet wurde die Herder-Loge am 2 August 1945 als erste wiederbegruumln-det Nach erfolgreicher Genehmigung durch die Militaumlrregierung konnte
bdquoZur Hansaldquo im Juni 1946 ihre Arbeit erneut aufnehmen die endguumlltige Aner-kennung erfolgte 1947 In diesem Jahr ging auch bdquoZum Oumllzweigldquo offiziell wieder an den Start
Da die bisherigen Logenhaumluser groumlszligten-teils zerstoumlrt waren mussten die Mitglie-der auf andere Versammlungsorte aus-weichen Treffpunkte waren zunaumlchst Wohnungen Restaurants groszlige Saumlle Raumlume der Sparkasse oder der Kunsthal-le Die Witwe eines Hansa-Bruders stellte schlieszliglich ihr Haus an der Kurfuumlrsten-allee 15 zur Verfuumlgung
Am 9 August 1948 gruumlndeten fuumlnf Freimaurerlogen gemeinsam den Verein bdquoBremer Logenhaus eVldquo der das Gebaumlu-de einige Jahre spaumlter erwarb und bis heute nutzt Die Oumllzweig-Loge verkaufte ihr ehemaliges Grundstuumlck am Philoso-phen weg und zog Mitte der 50er in das jetzige Logenhaus an der Kurfuumlrsten-allee 8
Text Kerstin BoelsenFotos Kerstin Boelsen via roeper Loge Herder Focke-Museum Ruumldiger Grotheer
Quellen ua Licht ins Dunkel Die Freimaurer und Bremen Edition Temmen Buch zur gleichnamigen Ausstellung im Focke-Museum vom 2 Juli bis 29 Oktober 2006
Lesen Sie in der naumlchsten Ausgabe Der Mythos Mensch ndash Freimaurer heute am Beispiel von vier Bremer Logen
MeisterschurzDer Schurz eines Freimaurers im sogenannten Meistergrad der houmlchsten Erkenntnisstufe der Johannismaurerei Er stammt aus dem Ende des 19 Jahrhunderts und gehoumlrte dem in London lebenden Bremer Kaufmann Johann Heinrich Albers
Das Papiertheater zeigt eine Freimaurerloge Mitte des 18 Jahrhunderts
Das Oumllzweighaus wurde von der Freimaurer-Loge bdquoZum Oumllzweigldquo nach dem Krieg bezogen und wird bis heute genutzt
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Gleichgesinnten die nur noch im uumlber-tragenen Sinne mit Hammer und Meiszligel arbeiten Demnach sollten ihre Mitglie-der bdquogute und wahrhafte Maumlnner sein Maumlnner von Ehre und Rechtschaffenheit durch was fuumlr Sekten und Glaubensmei-nungen sie auch sonst sich unterschei-den moumlgen Hierdurch wird die Maurerei ein Mittelpunkt der Vereinigung und ein Mittel treue Freundschaften unter Perso-nen zu stiften welche sonst in staumlndiger Entfernung voneinander haumltten bleiben muumlssenldquo
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allein bdquoZur Hansaldquo zaumlhlte 1918 298 Mit-glieder Mit der Inflation allerdings be-gann der Abstieg der deutschen Frei-maurerei Zu allgemein schlechten wirt-schaftlichen Bedingungen und einer ho-hen Arbeitslosenquote kamen vermehrte Anfeindungen bei denen die Freimaurer unter anderem fuumlr den Verlust des Krie-ges verantwortlich gemacht wurden Ihr einflussreichster Gegner war General Erich Ludendorff der den Logenbruumldern in seinem 1927 veroumlffentlichten Buch bdquoVernichtung der Freimaurerei durch Enthuumlllung ihrer Geheimnisseldquo feindliche Handlungen unterstellte und sie als Inst-rument des Judentums bezeichnete
Mit der Machtuumlbernahme der National-sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) im Jahr 1933 uumlberschlugen sich die Ereignisse Obwohl einige Logen der neuen Regierung gegenuumlber ihre vaterlaumlndische Treue zusicherten oder sich in christliche Orden umbenannten um weiter bestehen zu koumlnnen forderte die Gestapo eine systematische Zer-schlagung der Freimaurer Beamte und Angestellte im oumlffentlichen Dienst wur-den gezwungen die Logen zu verlassen wenn sie ihren Arbeitsplatz und damit ihre Existenz sichern wollten Von einer Mitgliedschaft in der NSDAP blieben aktive oder ehemalige Bruumlder zudem ausgeschlossen die ihrer Loge nicht vor Januar 1933 den Ruumlcken gekehrt hatten
1935 wurde das endguumlltige Verbot der Freimaurervereinigungen Wer dabei bleiben wollte dem blieben schlieszliglich nur heimliche Treffen Die einstigen Mitglieder des bdquoOumllzweigldquo trafen sich als bdquoRitter-Gesang-Vereinldquo im Ratskeller waumlhrend die restlichen Bruumlder der bdquoHan-saldquo in einem Kegelklub gleichen Namens Unterschlupf fanden
Schon bald nach Ende des Zweiten Welt-krieges organisierten sich die Bremer Freimaurer allerdings neu Unter der Leitung ihres langjaumlhrigen Stuhlmeisters Otto Sonnet wurde die Herder-Loge am 2 August 1945 als erste wiederbegruumln-det Nach erfolgreicher Genehmigung durch die Militaumlrregierung konnte
bdquoZur Hansaldquo im Juni 1946 ihre Arbeit erneut aufnehmen die endguumlltige Aner-kennung erfolgte 1947 In diesem Jahr ging auch bdquoZum Oumllzweigldquo offiziell wieder an den Start
Da die bisherigen Logenhaumluser groumlszligten-teils zerstoumlrt waren mussten die Mitglie-der auf andere Versammlungsorte aus-weichen Treffpunkte waren zunaumlchst Wohnungen Restaurants groszlige Saumlle Raumlume der Sparkasse oder der Kunsthal-le Die Witwe eines Hansa-Bruders stellte schlieszliglich ihr Haus an der Kurfuumlrsten-allee 15 zur Verfuumlgung
Am 9 August 1948 gruumlndeten fuumlnf Freimaurerlogen gemeinsam den Verein bdquoBremer Logenhaus eVldquo der das Gebaumlu-de einige Jahre spaumlter erwarb und bis heute nutzt Die Oumllzweig-Loge verkaufte ihr ehemaliges Grundstuumlck am Philoso-phen weg und zog Mitte der 50er in das jetzige Logenhaus an der Kurfuumlrsten-allee 8
Text Kerstin BoelsenFotos Kerstin Boelsen via roeper Loge Herder Focke-Museum Ruumldiger Grotheer
Quellen ua Licht ins Dunkel Die Freimaurer und Bremen Edition Temmen Buch zur gleichnamigen Ausstellung im Focke-Museum vom 2 Juli bis 29 Oktober 2006
Lesen Sie in der naumlchsten Ausgabe Der Mythos Mensch ndash Freimaurer heute am Beispiel von vier Bremer Logen
MeisterschurzDer Schurz eines Freimaurers im sogenannten Meistergrad der houmlchsten Erkenntnisstufe der Johannismaurerei Er stammt aus dem Ende des 19 Jahrhunderts und gehoumlrte dem in London lebenden Bremer Kaufmann Johann Heinrich Albers
Das Papiertheater zeigt eine Freimaurerloge Mitte des 18 Jahrhunderts
Das Oumllzweighaus wurde von der Freimaurer-Loge bdquoZum Oumllzweigldquo nach dem Krieg bezogen und wird bis heute genutzt
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Schritt 2 Beratung
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1719 zu einem Treffpunkt des etablier-ten Buumlrgertums entwickelt hatte ver-breitete sich die Freimaurerei bald auch in anderen Laumlndern und zaumlhlt heute weltweit circa fuumlnf Millionen Mitglieder
Die erste deutsche Loge wurde 1737 in Hamburg gegruumlndet rund 30 Jahre spaumlter fasste der Maumlnnerbund auch in Bremen Fuszlig In der Loge bdquoZum silbernen Schluumlsselldquo versammelten sich Senatoren Verwaltungsbeamte Kaufleute Advo-katen Pastoren und Aumlrzte Als diese sich im Zuge der Franzoumlsischen Revolution aufloumlste war die Loge bdquoZum Oumllzweigldquo die 1788 ihre Stiftungsurkunde erhielt lange Zeit die einzige Freimaurerloge der Hansestadt Ins Leben gerufen wur-de die Vereinigung der ebenfalls viele Kaufleute angehoumlrten von dem Bre-mer Senator Johann Vollmers der zur bdquoGroszligen Landesloge der Freimaurer von Deutschlandldquo gehoumlrte Der Politiker und spaumltere Buumlrgermeister Johann Smidt war ein haumlufiger Gast der Loge die wie die uumlbrigen buumlrgerlichen Vereine der Zeit Kontaktboumlrsen und wichtiger Zugang zur Elite der Stadt waren
Da die Freimaurerei von Anfang an international ausgelegt war wurden Gaumlste aus dem Ausland ebenfalls gerne aufgenommen Dahinter stand die Idee Gleichgesinnten in der Fremde ein Stuumlck Heimat zu bieten Als bdquoAlte Pflichtldquo der Freimaurer und Inhalt des bremischen Buumlrgerrechtes war es Johann Heinrich Bernhard Draumlseke ab 1815 Logenmeis-ter des Oumllzweigs ein Anliegen sich sozial zu engagieren Mit dem von ihm initiierten Aufbau einer Armen- sowie einer Witwen- und Waisenkasse startete eine Reihe bdquofreimaurerischer Tatenldquo zum Wohle ihrer Heimatstadt
Daruumlber hinaus entstanden von 1874 und 1921 in Bremen insgesamt sechs Freimaurerlogen Die Gruumlndungsmit-glieder des Bundes bdquoZur Hansaldquo kamen dabei groumlszligtenteils aus der bdquoOdd Fellow Loge Hansa Nr1ldquo einer freimaureraumlhnli-chen Organisation aus Groszligbritannien Dort unzufrieden suchten sie nach einer Loumlsung die eher ihren hanseatischen
Wurzeln entsprach Am 4 November 1883 nahm die neue Loge um den Arzt Dr Ludwig Degener in Raumlumlichkei-ten am Schuumlsselkorb 2 ihre Arbeit auf Bereits im ersten Jahr stieg die Mitglie-derzahl von zehn auf 47 und umfasste zum zehnjaumlhrigen Jubilaumlum 186 Bruumlder Aus der Vereinigung die inzwischen an der Langenstraszlige 20 Ecke Kahlenstraszlige ein eigenes Logenhaus errichtet hatte ging am 19 Januar 1902 mit bdquoHerderldquo eine weitere bremische Loge hervor Diese bezog das zweite Stockwerk des so genannten bdquoDrostehausesldquo An der Schleifmuumlhle 31 Ecke Dobbenweg und zog elf Jahre spaumlter in einen Neubau an der Muumlhlenstraszlige 67 um
Trotz herber Verluste waumlhrend des Ersten Weltkrieges stand das bremische Logen-leben in guter Arbeit
Abzeichen das so genannte bdquoBijouldquohier des 33 Grades in der Hochgradfreimaurerei
Johann Smidt war zwischen 1821 und 1857 Buumlrger-meister von Bremen Er wurde in der Loge bdquoGuumlnther zum stehenden Loumlwenldquo als Freimaurer aufgenommen und besuchte regelmaumlszligig die Bremer Loge bdquoZum Oumllzweigldquo
Adolph Freiherr von Knigge lebte von 1790 bis zu seinem Tode 1796 in Bremen Er war Mitglied einer Freimaurer-Loge und einer der einflussreichsten Illuminaten seiner Zeit
Groszliger Festsaal des Vereins Bremer Logenhaus eV
Skulptur eines Steinmetzes bei der Bearbeitung des bdquorauen Steinesldquo mit Hammer und Meiszligel
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allein bdquoZur Hansaldquo zaumlhlte 1918 298 Mit-glieder Mit der Inflation allerdings be-gann der Abstieg der deutschen Frei-maurerei Zu allgemein schlechten wirt-schaftlichen Bedingungen und einer ho-hen Arbeitslosenquote kamen vermehrte Anfeindungen bei denen die Freimaurer unter anderem fuumlr den Verlust des Krie-ges verantwortlich gemacht wurden Ihr einflussreichster Gegner war General Erich Ludendorff der den Logenbruumldern in seinem 1927 veroumlffentlichten Buch bdquoVernichtung der Freimaurerei durch Enthuumlllung ihrer Geheimnisseldquo feindliche Handlungen unterstellte und sie als Inst-rument des Judentums bezeichnete
Mit der Machtuumlbernahme der National-sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) im Jahr 1933 uumlberschlugen sich die Ereignisse Obwohl einige Logen der neuen Regierung gegenuumlber ihre vaterlaumlndische Treue zusicherten oder sich in christliche Orden umbenannten um weiter bestehen zu koumlnnen forderte die Gestapo eine systematische Zer-schlagung der Freimaurer Beamte und Angestellte im oumlffentlichen Dienst wur-den gezwungen die Logen zu verlassen wenn sie ihren Arbeitsplatz und damit ihre Existenz sichern wollten Von einer Mitgliedschaft in der NSDAP blieben aktive oder ehemalige Bruumlder zudem ausgeschlossen die ihrer Loge nicht vor Januar 1933 den Ruumlcken gekehrt hatten
1935 wurde das endguumlltige Verbot der Freimaurervereinigungen Wer dabei bleiben wollte dem blieben schlieszliglich nur heimliche Treffen Die einstigen Mitglieder des bdquoOumllzweigldquo trafen sich als bdquoRitter-Gesang-Vereinldquo im Ratskeller waumlhrend die restlichen Bruumlder der bdquoHan-saldquo in einem Kegelklub gleichen Namens Unterschlupf fanden
Schon bald nach Ende des Zweiten Welt-krieges organisierten sich die Bremer Freimaurer allerdings neu Unter der Leitung ihres langjaumlhrigen Stuhlmeisters Otto Sonnet wurde die Herder-Loge am 2 August 1945 als erste wiederbegruumln-det Nach erfolgreicher Genehmigung durch die Militaumlrregierung konnte
bdquoZur Hansaldquo im Juni 1946 ihre Arbeit erneut aufnehmen die endguumlltige Aner-kennung erfolgte 1947 In diesem Jahr ging auch bdquoZum Oumllzweigldquo offiziell wieder an den Start
Da die bisherigen Logenhaumluser groumlszligten-teils zerstoumlrt waren mussten die Mitglie-der auf andere Versammlungsorte aus-weichen Treffpunkte waren zunaumlchst Wohnungen Restaurants groszlige Saumlle Raumlume der Sparkasse oder der Kunsthal-le Die Witwe eines Hansa-Bruders stellte schlieszliglich ihr Haus an der Kurfuumlrsten-allee 15 zur Verfuumlgung
Am 9 August 1948 gruumlndeten fuumlnf Freimaurerlogen gemeinsam den Verein bdquoBremer Logenhaus eVldquo der das Gebaumlu-de einige Jahre spaumlter erwarb und bis heute nutzt Die Oumllzweig-Loge verkaufte ihr ehemaliges Grundstuumlck am Philoso-phen weg und zog Mitte der 50er in das jetzige Logenhaus an der Kurfuumlrsten-allee 8
Text Kerstin BoelsenFotos Kerstin Boelsen via roeper Loge Herder Focke-Museum Ruumldiger Grotheer
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1935 wurde das endguumlltige Verbot der Freimaurervereinigungen Wer dabei bleiben wollte dem blieben schlieszliglich nur heimliche Treffen Die einstigen Mitglieder des bdquoOumllzweigldquo trafen sich als bdquoRitter-Gesang-Vereinldquo im Ratskeller waumlhrend die restlichen Bruumlder der bdquoHan-saldquo in einem Kegelklub gleichen Namens Unterschlupf fanden
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