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Nr. 53 Winter 2013/2014
Schlösschen - Post
Erlebtes
& Aktuelles
vom Sozialwerk Berlin
Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband – Landesverband Berlin e.V.
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Inhaltsverzeichnis Seite Impressum 2
Leitartikel 3
Zeitlied: In Memoriam Käte und Harry Tresenreuter 4
Auf ein Wort 5
Das Portrait: Interview mit Adrienne Pickert 6
Offizielle Ehrungen 8
Veranstaltungsplanung für 2014 9
Erlebtes und Aktuelles: 9
1. Unsere Modenschau am 21.09.2013
2. Internes Seminar am 04.10. + 04./05.11.2013
3. LSBB: „Ehrenamt ist nicht umsonst.“ am 28.10.2013
4. Vortrag über die Pflegeversicherung am 08. 11.2013
5. Der EURO-Toilettenschlüssel
6. „…und plötzlich entscheiden andere über mich“ am 19.11.2013
7. Einführung in das Projekt GLUT am 20.11.2013
8. Auftritte unseres Schlösschen-Chors am 22.10., 29.10. und 15.12.2013
9. Unser Basar am 29. + 30.11.2013
10. Weihnachtsfeiern für Bewohner von Einrichtungen vom 04.-10.12.‘13
11. 30-Jahresfeier des Altenselbsthilfe- und Beratungszentrums am 13.12.‘13
12. Weihnachtsfeiern für unsere Mitglieder am 14. und 16.12.2013
13. Weihnachtsfeier u. Ehrung verdienstvoller Mitarbeiter/Innen am 18.12.13
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Unterhaltsame Veranstaltungen im „Schlösschen“: 24
1. Konzert zum Tag der Deutschen Einheit am 03.10.2013
2. Klassisches Konzert mit Vladislav Urbanski am 27.10.2013
3. Konzert des Mandolinen-Orchesters „Rheingold“ am 02.11.2013
4. Moskauer Nächte mit Urmas Pevgonen, estnischer Bariton am 16.11.2013
5. Erzähl-Cafés mit Renate Mülders-Noske und Ilse Pagé
6. Geburtstagsfeiern im „Schlösschen“
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Museumsbesuche: 30
1. „Grunewald und Großstadtluft“ im Bröhan-Museum am 19.09.2013
2. „Die Sammlungen“ im Hamburger Bahnhof am 17.10.2013
3. „KPM Berlin 1763-2013“ in der König. Porzellan-Manufaktur am 14.11.2013
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Programm der Kulturgruppe Januar-Februar 2014 34
Beratungen-Information-Sprechstunden 34
Meine 13. Reise 35
Veranstaltungen im „Schlösschen“ 36
Wir gratulieren 37
Nachruf Frau Elsholz 38
Vorm Winter 39
Neujahrswünsche 40
Impressum: 53. Ausgabe Winter 2013/2014
Herausgeber: Arbeitskreis „Schlösschen-Post“ des „Sozialwerk Berlin e.V.“
Humboldtstr. 12, 14193 Berlin - Grunewald, Tel: 891 10 51/52
Redaktion: Jean Mangers, Christine Bökel-Striebeck, Gabriele Losse,
Beiträge: Lilian Bischoff, Christine Bökel-Striebeck, Margit Hankewitz, Eveline Harder,
Renate Hensler-Tresenreuter, Heidemarie Mangers, Jean Mangers, Gisela Telschow
Fotos: Gabriele Losse, Béla János Bács (S. 6),
Für Aufsätze und Berichte, die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichnet sind,
trägt dieser die Verantwortung. Kleine, nicht sinnentstellende Korrekturen bleiben vorbehalten.
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Liebe Leserinnen und Leser,
in Ihren Händen halten sie die neue Ausgabe der Schlösschen-Post, die zum
Jahresbeginn 2014 in guter Tradition erschienen ist.
Der Jahreswechsel ist immer ein Zeitpunkt, um das vergangene Jahr noch
einmal Revue passieren zu lassen und sich Gedanken darüber zu machen, was
das neue Jahr so bringen mag. Das geht Ihnen im privaten Bereich genau so, wie
uns im Sozialwerk Berlin e. V..
Ich hoffe Sie haben für 2013 ein gutes Resümee ziehen können und sind mit viel
Lebensfreude in das neue Jahr gestartet.
Sicherlich haben Sie aufmerksam verfolgt, was sich im vergangenen Jahr bei
uns im Verein alles ereignet hat oder als ehrenamtlich engagiertes Mitglied
sogar aktiv mitgeholfen. Für uns wurde die ganze Gefühlspalette ausgereizt.
Von der Trauer um meine verstorbenen Eltern, über die Verunsicherung, wie es
im Sozialwerk wohl weitergehen wird, der Neugierde bezüglich Veränderungen,
großer Einsatzbereitschaft auch schwierige Situationen und Aufgaben zu
meistern: Freude über gelungene Veranstaltungen bis hin zu Glücksgefühlen bei
den Weihnachtsfeiern und dem 30-jährigen Jubiläum unseres liebevoll
„Schlösschen“ und ehrenvoll „Käte-Tresenreuter-Haus“ genannten Zentrums.
Ich möchte mich im Namen des Vorstandes recht herzlich bei allen bedanken,
die uns zur Seite standen und dazu beigetragen haben, diesen kräftezehrenden
Entwicklungsprozess so zu gestalten, dass wir als Sozialwerk Berlin e.V. unsere
anerkannte Position in der Arbeit mit und für ältere Menschen festigen und
ausbauen konnten.
Mit frohem Mut und optimistisch gehen wir in das Jahr 2014. Bewährtes werden
wir fortsetzen und neue Ideen aufgreifen, so wie es unser Leitspruch: „Wir
haben die Tradition im Herzen und die Zukunft in der Hand“ zum Ausdruck
bringt. Lassen Sie sich überraschen, wen wir zum Erzähl-Café einladen.
Erfreuen Sie sich bei unseren Kulturveranstaltungen, Konzerten oder spüren den
Zusammenhalt in den Interessenkreisen. Seien Sie neugierig auf unseren neuen
Wanderleiter und was sich hinter den Filmnachmittagen verbirgt. Computer-
kurse finden auch ab Januar in unserem Haus statt. Schließlich lernen wir ein
Leben lang. Vorträge und Fachveranstaltungen werden dazu beitragen,
Lebenshilfe zu geben. Die Beratungsangebote werden erweitert und stehen
Ihnen individuell zur Verfügung. Neue ehrenamtliche Mitarbeiter sind zu uns
gestoßen und verstärken unsere Arbeit. Sie werden sie bei einem Ihrer nächsten
Besuche im Haus kennenlernen. Sie können versichert sein, dass wir nur die
besten Ehrenamtlichen in Berlin und darüber hinaus haben. Langjährigen
Mitgliedern kommt dieser Satz von meiner Mutter bestimmt bekannt vor. Daran
soll sich auch nichts ändern. Ändern werden wir jedoch unsere Aktivitäten am
Wochenende. Mit ausgewählten Angebotsreihen möchten wir den Sonnabend
und Sonntag weiter beleben, die Sonntagsspaziergänge im Kiez fortsetzen sowie
Möglichkeiten schaffen, anderen Menschen zu begegnen. Niemand soll sich
einsam fühlen.
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In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein 2014 mit vielen Begegnungen,
Lebensfreude und gegenseitiger Unterstützung überall dort, wo wir sein können.
Auf ein Wiedersehen freut sich
Margit Hankewitz
Vorsitzende
In Memoriam Käte und Harry Tresenreuter
Zeitlied
Die Träumer und Propheten,
Die raten und die reden
Viel von der Ewigkeit.
Wohlan, wer‘s kann, der fliege!
Wir steigen auf der Stiege
Bescheiden, stufenweise; so dienen wir der Zeit.
Wir bleiben auf der Erden,
Hier gilt es reif zu werden
In Kraft und Fröhlichkeit.
Das ist des Lebens Segen:
Im Lichte sich zu regen;
Wir messen unsere Kräfte: am Maß unsrer Zeit.
Sie gibt uns viel, wir geben
Ihr unser ganzes Leben
In Kindesdankbarkeit.
Das Erbe gilt ‘s zu mehren,
Dass wir mit ihr in Ehren
Vor uns bestehen können, froh einer reichen Zeit.
Schön soll sie sein, und Stärke
Das Merkmal ihrer Werke:
Der Kraft sei sie geweiht.
Die Seele, Geist und Triebe
Umfasst mit gleicher Liebe,
Dass wir mit Stolz bekennen: wir dienen dieser Zeit.
Otto Julius Bierbaum
Von Horst D. Degner anlässlich der Trauerfeier für Frau Käte Tresenreuter
vorgetragen.
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Auf ein Wort...
Kürzlich las ich ein interessantes Zitat, das mich sehr zum Nachdenken angeregt
hat: „Wenn alle Mitglieder eine lebendige Balance untereinander verspü-
ren, dann wird GEMEINSCHAFT zu einem Ort großer Leidenschaft und
tiefer Zufriedenheit.“ (L. Downey, eurotopia Verz.)
Für den Menschen ist es wichtig eine soziale Zugehörigkeit zu haben und dieses
elementare Bedürfnis nach sozialem Anschluss kann mit der Gemeinschaft
erfüllt werden. Deshalb wenden wir uns unterschiedlichen Interessengruppen zu,
in denen wir auf der Basis von gemeinsamem Kontakt und gemeinsamen
Werten unsere Neigungen (z. B. Kultur, Musik, Sport etc.) pflegen und das
Wohlgefühl einer guten Gemeinschaft genießen können.
Es existieren unzählige Formen von Gemeinschaft, auf nahezu jeder Bezie-
hungsebene (die kleinste Gemeinschaft ist die Familie) und aus den verschieden-
sten Gründen. Die Sprachwissenschaftler schreiben dazu: „Gemeinschaft“ bein-
haltet die Silbe m e i -, was für 'wechseln', 'tauschen' steht. Im Germanischen
bedeutete g e m e i n ursprünglich 'mehreren abwechselnd zukommend', woraus
sich die Bedeutungen 'gemeinsam' und 'gemeinschaftlich' entwickelten.
Nach allg. Definition ist eine Gemeinschaft eine Gruppe, die etwas miteinander
teilt oder deren Mitglieder in bestimmten Eigenschaften, Verhaltensweisen oder
Interessen übereinstimmen, d. h., sie ist ein Kreis von Menschen, die sich
kennen und annehmen und die sich in ihrem Wachstum gegenseitig unter-
stützen, sich vertrauen und einen Teil ihrer Lebensenergie einem größeren
Ganzen widmen.
All diese Definitionen zeigen uns ein Ideal, so soll es sein!, das optimale Bild
von einer Gemeinschaft!
Wir alle wissen aber auch, dass Gemeinschaft im täglichen Leben nicht immer
so funktioniert. - Nehmen wir die große Gemeinschaft in unserem Schlösschen
mit all den kleinen 'Untergemeinschaften' der verschiedenen Interessengruppen:
Die älteren Menschen kommen hierher, weil sie sich wohlfühlen, sich
austauschen können, Freundschaften schließen, angenehme und frohe Stunden
verleben, „einen Teil ihrer Lebensenergie einem größeren Ganzen widmen“ -
und natürlich dafür Anerkennung erwarten dürfen.
Aber manchmal brodelt es auch, manchmal nehmen sie sich nicht wirklich
gegenseitig an und unterstützen sich nicht gegenseitig in ihrem Wachstum,
manchmal werden Mitglieder der Gemeinschaft verdrängt, sogar auch ausge-
schlossen. Auch das ist Realität, eine Realität, der wir uns stellen müssen, die
wir bekämpfen müssen.
Jeder von uns hat eine eigene Geschichte, viele haben schlimme Kriegsjahre
und/oder schwierige Zeiten erlebt und haben dadurch manchmal eine
Persönlichkeitsstruktur, mit der nicht jeder sofort zurechtkommt und die uns ein
wenig Geduld und Verständnis abverlangt. Deshalb sollten wir j e d e m
Mitglied unserer kleineren und großen Gemeinschaft wohlwollend, hilfreich und
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respektvoll gegenübertreten. Denn wir haben a l l e das Bedürfnis nach
Anerkennung, Angenommen-Sein und Aufrichtigkeit.
Ich wünsche Ihnen für 2014 von ganzem Herzen alles erdenklich Gute, beste
Gesundheit, wohlverdiente Anerkennung, Wärme und Liebe vonseiten Ihrer
Mitmenschen und möchte das neue Jahr einläuten und begleitet wissen von
folgender chinesischer Weisheit:
„Alle Gedanken und Gefühle, die du aussendest, kommen zu dir zurück!“
Herzlichst
Ihre Christine Bökel-Striebeck
Das Portrait:
ADRIENNE
PICKERT
Guten Tag, liebe Frau Pickert. Sie heißen mit Vornamen Adrienne. Das ist
ein besonders schöner Name. Welche Intentionen hatten Ihre Eltern, Ihnen
diesen französischen Namen zu geben?
Mein Vater war nach dem Ersten Weltkrieg in französischer Gefangenschaft.
Dort hat ihm die Tochter des Aufsehers, die 17jährige Adrienne, bei der Flucht
geholfen…. Meine Mutter mochte diesen Namen nie!
Wo und wann wurden Sie geboren?
Am 25. Juni 1919 in Berlin-Tempelhof
In welche Schulen gingen Sie und wie lange? Ich war fünf Jahre in der Volksschule, dann auf dem Gymnasium bis zum Abitur.
Welche Berufsausbildung haben Sie absolviert?
Mein Vater wollte unbedingt, dass ich seine „Tante-Emma-Läden“ übernehme.
Obwohl ich so gerne Kinderärztin geworden wäre, musste ich nun zwei Jahre in
die Handelsschule gehen und dann als Lehrling eine Ausbildung in den
einzelnen Läden meines Vaters machen.
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Hat Ihnen Ihr Beruf Freude gemacht?
Nein, aber ich habe mich damit abgefunden. Später, als ich im Rentenalter war,
habe ich alles verkauft und mich erst einmal meinen Enkelkindern gewidmet, da
ich ja für meine eigenen Kinder viel zu wenig Zeit hatte. Allerdings hatte ich
auch wieder Lust zu arbeiten und habe mir bei Butter-Beck eine kleine
Teilzeitstelle an der Kasse gesucht. Das Schicksal wollte es aber, dass ich dort
alsbald die Geschäftsführung mit 40 (!) Angestellten übernehmen sollte. Diese
Arbeit hat mir sehr viel Freude bereitet. Vor allem hatte ich die Möglichkeit,
mich richtig zu entwickeln.
Würden Sie auch etwas über Ihr Familienleben berichten?
1941 habe ich geheiratet und drei Kinder bekommen. Mit meinem zweiten
Mann, den ich 1951 geheiratet habe, hatte ich noch ein weiteres Kind. Meine
Schwiegereltern waren sehr liebe Menschen; während der Ferien durften immer
alle vier Kinder bei ihnen sein.
Leider ist mein zweiter Mann schon 1964 gestorben. Auch meine späteren
Partner leben nicht mehr. Ich habe noch fünf Enkel und zwei Urenkel. Zu allen
habe ich sehr engen Kontakt (gestern habe ich gerade wieder einen Kuchen für
meinen Enkel gebacken). Besonders kümmert sich ein Sohn mit seiner Frau um
mich, manchmal ein bisschen zu sehr…
Es gibt sogar immer noch gute Verbindungen zu ehemaligen Schwiegertöchtern,
sogar mit ihren neuen Männern.
Sie sind jetzt 94 Jahre alt. Es ist nicht selbstverständlich, in diesem hohen
Alter noch so wach und aktiv zu sein. Welches Geheimnis steckt dahinter?
Es gibt kein Geheimnis. Das Sozialwerk erhält mich durch den Kontakt zu den
Menschen fit. Was ich übernommen habe, mache ich auch hundertprozentig.
Wenn ich morgens aufwache und eigentlich noch gern liegen bleiben würde,
sage ich mir: „Du musst aber heute ins Schlösschen, auf geht`s!“ Auch einzelne
Schmerzen werden einfach ignoriert, es darf nichts wehtun, ich muss doch meine
Pflicht erfüllen.
Welches war Ihr schönstes Erlebnis in den 94 Jahren? Ich war noch sehr, sehr jung, mein Mann fuhr als Matrose auf der „Admiral
Scheer.“ Eines Tages stand ich im Laden, als jemand rief: „Da kommt ein
Matrose um die Ecke!“ – Das war einfach wunderbar……
Viele andere schöne Erlebnisse hatte ich aber auch während der Jahre mit
meinen Enkelkindern.
Wie und wann sind Sie zum Sozialwerk gekommen?
Es war 1988, durch eine ehemalige Klassenkameradin. Ich hatte mir seinerzeit
verschiedene Häuser angesehen, die ebenfalls Aktivitäten für Senioren anboten.
Sie gefielen mir alle nicht. Da brachte mich diese Bekannte hierher. Sie kannte
das Schlösschen gut, denn die uns allen bekannte Frau Ziegler („Ziegler-
Zimmer“) war ihre Tante, die zu diesem Zeitpunkt aber leider nicht mehr lebte.
Welche Aufgaben übernehmen Sie im Sozialwerk?
Ich bin regelmäßig an der Rezeption, koordiniere die Geburtstagsfeiern und
kümmere mich um die schriftlichen Gratulationen. Ich schicke Programme an
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frühere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und halte Kontakt zu Ehemaligen,
die nicht mehr in der Lage sind, hierher zu kommen.
Ich führe auch Gäste durch das Haus, häufig auch jüngere Menschen, die sich
über die Angebote und Aktivitäten des Schlösschens informieren wollen.
Was mögen Sie besonders gern im Sozialwerk?
Das ist der Kontakt zu den Menschen hier, ich freue mich sehr darüber, wenn
ich jemandem durch ein gutes Gespräch helfen kann.
Worauf freuen Sie sich in nächster Zeit?
Ich freue mich über jeden neuen Tag.
Liebe Frau Pickert, ich danke Ihnen für dieses nette Gespräch!
Christine Bökel-Striebeck.
Offizielle Ehrung verdienstvoller Mitarbeiter
des Sozialwerk Berlin e. V.
Anlässlich der Danksagungsrunde im Roten Rathaus von Berlin, im Herbst
2013, wurden vier von uns vorgeschlagene ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter von der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales geehrt und
mit einer Urkunde bedacht.
Es handelte sich um die Damen Sabine Bartsch und Kirsten Litzner sowie die
Herren Achim Held und Wolfgang Rohrlack.
V.l.n.r. Senator Mario Czaja, Wolfgang Rohrlack, Achim Held,
Kirsten Litzner, Sabine Bartsch und Staatssekretär Dirk Gerstle
Das Sozialwerk Berlin sagt: „Herzlichen Glückwunsch!
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Voraussichtliche Veranstaltungsplanung 2014
Veranstaltungen im „Schlösschen“ 04.01/01.02./ 15.02./01.03./ 22.03./19.04./
10.05./07.06./ 02.08./ 23.08./ 15.11.
Geburtstagskreise 20.01./17.03./19.05./21.07./22.09./17.11.
Bereichsleiterbesprechungen jeden Dienstag 10.30 Uhr
Mitarbeiterbesprechungen 10.01./07.02./07.03./04.04./09.05./06.06./
04.07./05.09./10.10./07.11.
Landesseniorenbeirat 19.02./16.04./18.06./20.08./15.10./17.12.
Filmnachmittage 18.01./23.02./16.03./27.04./25.05.
Erzähl-Café 26.01./30.03/18.05.
Seminar 1.Teil (Europa) So. 11.05. – Do. 15.05.
Sommerfeste Di. 24.06. und Mi. 25.06.
Besuch des Präventionstheaters
der Berliner Polizei Di. 01.07.
Sommerfest Seniorenunion Do. 03.07.
Dampferfahrten Mo. 07.07. und Do. 10.07.
Eröffnung Seniorenwoche Sa. 30.08.
Mitarbeiterausflug 13. oder 14.August
Modenschau Sa. 13.09.
Tag der Einheit Do. 03.10.
Seminar 2.Teil Mo. 20.10. - Mi. 22.10.
Weinfest Sa. 25.10.
Basaraufbau Mi. 26.11. und Do. 27.11.
Basar Fr. 28.11. und Sa. 29.11.
Weihnachtsfeiern für die Mi. 03.12./ Do. 04.12./ Fr.05.12.
Pflegeeinrichtungen Sa.06.12./Mo. 08.12./ Di. 09.12.
Weihnachtsfeier Inner-Wheel-Klub Do. 11.12.
Weihnachtsfeier Mitglieder Fr. 12.12. und Sa. 13.12.
Weihnachtsfeier Seniorenunion So. 14.12.
Mitarbeiterweihnachtsfeier Fr. 19.12.
Erlebtes & Aktuelles:
1. Unsere Modenschau am 21.09.2013
Die diesjährige vom Schlösschen-Chor organisierte Modenschau, am 21. Sep-
tember 2013, gestaltete sich wieder zu einem besonderen Ereignis.
Die Gäste wurden gleich mit Sekt begrüßt und zu ihren Plätzen geleitet, die
entsprechend der Jahreszeit mit Sonnenblumen und gelben Servietten hübsch
dekoriert waren.
Nach der kurzen Ansprache durch die Vorsitzende, Margit Hankewitz, die sich
bei den eifrigen Spendern für die vielen hübschen und ausgesprochen schönen
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Sachen bedankte, marschierte der Schlösschen-Chor unter den Klängen des
Liedes „Horch, was kommt von draußen rein“ durch den bis auf den letzten
Platz besetzten Saal hin zur Bühne, wo er ein kleines Konzert zum Besten gab.
Er sang unter anderem unter Leitung von Barbara Pudig: „Heut‘ ist unsre
Modenschau, heute führen wir was vor, Kleider, Röcke, Schals finden Sie hier,
die verkaufen wir, zum Spottpreis!“
Die Models, die ausschließlich aus den Reihen der Mitarbeiter und Mitglieder
stammten, machten ihre Sache so gut, dass man sie kaum von Profis
unterscheiden konnte. Herr Lehmann führte mit viel Charme und Fachlichkeit
durch die Frühjahrs-, Sommer-, Herbst- und Winterkollektion und meinte dabei:
„Die Kleider können Sie kaufen, die Models nicht!“ Die vorgeführten Kleider
konnten in der Pause von den Gästen käuflich erworben werden. Der Erlös
kommt dem Sozialwerk Berlin zugute.
Nach der Pause begann der zweite Teil der Vorführungen wieder mit
Darbietungen des Schlösschen-Chors, die eine Auswahl bekannter Schlager wie
„Zwei kleine Italiener“, „Schön war die Zeit“, „Tanze mit mir in den Morgen“,
„Rote Lippen soll man küssen“ usw. darbot. Dann stellte Herr Lehmann die
Abendmode vor, die einige besonders schöne Kleider aufwies.
Zum Schluss tanzten die Models auf der Bühne einen Walzer und das Publikum
wähnte sich auf einmal auf einem Opernball. Die Veranstaltung schloss mit dem
vom Schlösschen-Chor vorgetragenen Lied: „Conquest of Paradise...“
An dieser Stelle sei dem Schlösschen-Chor herzlich gedankt für seinen Einsatz.
Wir freuen uns schon auf die nächste Schau. Jean Mangers
2. Internes Seminar am 04.10. + 04./05.11.2013
Unser diesjähriges Herbstseminar beschäftigte sich mit dem Thema
„Erfahrungen bei der Umsetzung der Konzeption des Altenselbsthilfe- und
Beratungszentrums“ und beinhaltete folgende Themenbereiche:
Versicherungsschutz in der Ehrenamtsarbeit
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Zielstellung des Seminars und Erwartung der Teilnehmer
Was haben wir seit der Erarbeitung der Konzeption erreicht?
Mitgliederarbeit und Mitgliederbetreuung
Sozial-kulturelle Angebote und Interessenkreise
Öffentlichkeitsarbeit und Medien
Finanzierungsgrundlagen
Standbetreuung und Materialien
Vorstellung des „Sozialwerk-Handbuch“
Zusammenfassung und Seminarauswertung
Zu allen Seminarthemen waren Aussprachen und Diskussionen vorgesehen.
Organisation und Leitung des Seminars: Margit Hankewitz, Vorsitzende
Moderation: Peter Stawenow
V.l.n.r. Prof. Dr. Herbert Striebeck, Stellv. Vorsitzender, Margit Hankewitz, Vorsitzende,
Peter Stawenow, Moderator, Jean Mangers, Berichterstatter
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Seminarteilnehmer
Bei der Auswertung des Seminars schlug Peter Stawenow vor, eine
Aufgabenliste auch für 2014 zu erstellen. Er lobte die rege Mitarbeit der
ehrenamtlichen Teilnehmer und betonte, dass jede Mitarbeiterin und jeder
Mitarbeiter gleichwertig sei, egal welche Arbeit sie/er verrichtet.
Über dieses Seminar wurde ein Bericht erstellt, der auf Wunsch erhältlich ist. Jean Mangers
„Ehrenamt ist nicht umsonst.“
Am 28. Oktober fand in unserem Altenselbsthilfe- und Beratungszentrum eine
vom Landesseniorenbeirat Berlin organisierte, gut besuchte Fachtagung zum
oben genannten Thema statt. Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende
Regina Saeger gab Dagmar Seidlitz, Sprecherin der AG Ehrenamt,
Bürgerschaftliches Engagement und Selbsthilfe des LSBB, ein Statement zum
Anliegen der Fachtagung ab. Auf der Tagesordnung standen Erfahrungen aus
der ehrenamtlichen Tätigkeit, Praxisbeispiele und Diskussionsbeiträge ehren-
amtlicher Vertreter aus den Tätigkeitsfeldern: bezirkliche Seniorenvertretungen,
Sozialkommissionen, offene Altenarbeit (Begegnungsstätten, Sport), soziale
Projekte (Mobilitätsdienste, Besuchsdienste, Betreuungsvereine, Hospize) und
Einrichtungen (Pflegestützpunkte, Pflegeeinrichtungen).
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Es folgten noch einige Statements von Mitgliedern des Ausschusses für
Bürgerschaftliches Engagement im Abgeordnetenhaus von Berlin, ehe es
unter der Moderation von Elke Schilling zu Diskussionen mit Referenten und
Teilnehmern kam. Fazit und Ausblick lieferte Peter Stawenow, Leiter des
Kompetenzzentrums „Offene Altenarbeit“ des Sozialwerk Berlin e. V.. Jean Mangers
4.Thematisierte Mitarbeiterbesprechung:
Vortrag über die Pflegeversicherung am 8. November 2013
Referentin: Frau Christine Schmidt-Statzkowski, Pflegesachverständige
und Pflegeberaterin
Am 8. November 2013 referierte
Frau Christine Schmidt-Statzkowski
im Altenselbsthilfe- und Beratungs-
zentrum des Sozialwerk Berlin e.V.
zum Thema Pflegeversicherung.
Sie stellte eingangs die von ihr ge-
gründete und geleitete Firma
PREMIO, mit Sitz in der Groß-
beerenstraße 15, 10963 Berlin vor.
Einleitend hielt sie fest, dass jeder Laienpfleger (Angehörige, Freunde,
Bekannte, auch ehrenamtliche Pflegepersonen) die Möglichkeit hat, sich
kostenlos auf der Grundlage des Sozialgesetzbuches XI § 45 schulen zu lassen.
Die oben genannte Firma führt diese Schulungen durch und leistet Hilfestellung
im Zusammenhang mit der Pflegeversicherung.
In Berlin leben 56 % der Einwohner in Singlehaushalten. 2,7 Millionen
Menschen erhalten in der BRD Leistungen nach dem Pflegeversicherungsgesetz.
Davon werden 70 % in der Häuslichkeit gepflegt.
Anspruch auf Leistungen der Pflegeversicherung besteht, wenn der Versicherte
in den letzten zehn Jahren vor der Antragsstellung mindestens zwei Jahre als
Mitglied versichert oder nach § 25 familienversichert war.
Versicherte erhalten die Leistungen der Pflegeversicherung auf Antrag, den je-
der für sich selbst stellen muss (Ausnahme bei gerichtlich bestellten Betreuern).
Nach Antragstellung bei seiner Pflegekasse durch den Versicherten beauftragt
diese den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) ein Gutachten
zu erstellen, was in der Regel im häuslichen Bereich erfolgt.
Frau Schmidt-Statzkowski gab hierzu ein paar Hinweise, die beachtet werden
sollten:
-Erhält der Versicherte einen Termin vom MDK, kann dieser aus wichtigen
Gründen von Seiten des Versicherten verschoben werden.
-Der Versicherte hat die Möglichkeit eine oder mehrere Vertrauenspersonen
beim Gutachten dabeizuhaben. Gibt es einen gerichtlich bestellten Betreuer, so
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muss dieser über den Termin der Begutachtung durch den MDK informiert
werden, ansonsten kann der Betreuer das Gutachten für ungültig erklären lassen.
-Nach Antragstellung durch den Versicherten muss der Bescheid der Pflege-
kasse innerhalb von fünf Wochen vorliegen. Wird diese Frist durch Verschul-
den der Pflegekasse nicht eingehalten, hat der Versicherte für jede begonnene
Woche der Fristüberschreitung Anspruch auf einen Entschädigungsbetrag von
70 Euro. Diesen Anspruch muss der Versicherte in Form einer Eigenrechnung
bei seiner Pflegekasse einreichen. Es wurde angeraten bei Ablehnung immer
innerhalb von vier Wochen Widerspruch einzulegen.
Seit einiger Zeit muss der Versicherte seinen Personalausweis bei der
Begutachtung vorlegen, um Missbrauch auszuschließen. Die Referentin brachte
zu diesem Punkt einige Beispiele aus ihrer praktischen Arbeit.
Bei der Begutachtung muss eine Hilfsbedürftigkeit zu erkennen sein (anlässlich
des Begutachtungsbesuchs sind eine vorbildlich aufgeräumte Wohnung und
besonders fein angezogene Versicherte nicht dienlich). Es soll der alltäglich
wiederkehrende Hilfebedarf verdeutlicht werden. Dazu erläuterte die Rednerin
die Begriffe Grundpflege, Mobilität und hauswirtschaftliche Versorgung.
Bei der Begutachtung spielen pflegeerschwerende Faktoren, wie z.B.
Übergewicht (>80 kg), Lähmungen und Spastizität, eine wesentliche Rolle.
Frau Schmidt-Statzkowski erläuterte die Pflegestufen 1 bis 3 und die
Härtefallregelung. Sie schilderte auf der Grundlage des Pflegeneuausrichtungs-
gesetzes, welches seit dem 1. Januar 2013 in Kraft ist, die Besonderheit der
Pflegestufe 0 für Menschen mit eingeschränkten Alltagskompetenzen
(vorherrschende dementielle Erkrankung, Depressionen, Tumore).
Die Referentin benannte folgende Arten der Leistungen nach dem
Pflegeversicherungsgesetz (SGB XI)
- Pflegesachleistung nach § 36
(Ein Pflegedienst erbringt Leistungen auf der Grundlage eines Vertrags)
- Pflegegeldleistung nach § 37
(Der Pflegebedürftige erhält die Geldleistung durch die Pflegekasse auf
sein Konto)
- Kombinationsleistung nach § 38
(Einen Teil der Leistungen erbringt ein Pflegedienst als Sachleistung; ein
weiterer Teil der Leistungen wird als Geldleistung auf das Konto des
Pflegebedürftigen ausbezahlt.)
- Verhinderungspflege nach § 39 (Entlastung der Pflegeperson)
- Kurzzeitpflege nach § 42
Zur Entlastung der Pflegeperson gab sie folgende Hinweise:
Verhinderungspflege: Wenn die Pflegeperson wegen Urlaub, Krankheit oder
anderen Gründen (z.B. Überlastung) an der Ausübung der Pflege gehindert ist,
übernimmt die Pflegekasse die Kosten für eine notwendige Ersatzpflege. Die
Leistungshöhe beträgt in dem Fall höchstens 1550 Euro pro Jahr bei den
Pflegestufen 1 bis 3. Ist die Verhinderungssituation eingetreten, kann die nötige
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Leistung durch einen Pflegedienst erbracht werden. Der Pflegebedürftige kann
aber auch in eine Tagespflege gebracht werden.
Kurzzeitpflege: Hier besteht die Möglichkeit den Pflegebedürftigen zeitlich
begrenzt in eine stationäre Pflegeeinrichtung bis maximal 28 Tage im Jahr zu
geben, dies wird bis zu 1550 Euro jährlich durch die Pflegekasse finanziert.
Weitere Hinweise:
- Befindet ein Versicherter sich im Krankenhaus, so sollte von dort aus
bereits ein Antrag an die Pflegekasse gestellt werden, da die Bearbei-
tungszeit des Antrags dann wesentlich kürzer ist.
- Was die Hilfsmittelversorgung und technische Hilfsmittel nach § 40 des
Sozialgesetzbuchs XI anbelangt, so gibt es Wohnumfeldverbesserungs-
maßnahmen bei vorliegender Pflegebedürftigkeit als „Kann-Leistung“ pro
Maßnahme bis zu max. 2557 Euro.
- Eine Aufnahme in ein Hospiz ist bei Entlassung aus dem Krankenhaus
viel weniger kompliziert als vom häuslichen Bereich aus.
Da es sich hier um eine sehr komplexe Materie handelt, hatte Frau Schmidt-
Statzkowski Informationsmaterial zum Nachlesen ausgelegt. Sie verwies des
Weiteren auf Hilfestellungs- und Unterstützungsangebote seitens ihrer Firma
PREMIO. Heidemarie Mangers
5. Der EURO-Toilettenschlüssel
Der CBF Darmstadt vertreibt zentral in Deutschland und in das europäische
Ausland den EURO-Toilettenschlüssel. Dieser Schlüssel öffnet die Türen zu
einigen tausend Behindertentoiletten in Europa.
Seit 1986 sind sämtliche Behinderten-WCs an den Raststätten, Tankstellen und
Kiosken der Tank und Rast AG (früher GFN) an allen Bundesautobahnen mit
der „EURO Behinderten WC Schließanlage“ versehen. Im Folgenden haben
über 4.000 Städte und Gemeinden in Hochschulen, Universitäten, Freizeitanla-
gen, Kaufhäusern und öffentlichen Gebäuden diese Schließanlage in ihren Be-
hinderten-WCs eingebaut. Der Schlüssel passt darüber hinaus auch in viele WCs
in Österreich, der Schweiz sowie in einigen weiteren europäischen Ländern.
In der Broschüre „Der Locus“, ISBN 3-00-005272-0, sind auf 390 Seiten
europaweit 6.700 Standorte für Behindertentoiletten beschrieben. Den Toiletten-
führer erhalten Sie zusammen mit dem Schlüssel bei folgender Anschrift:
CBF Darmstadt (Club Behinderter und ihrer Freunde in Darmstadt und Umgebung e. V.)
Pallaswiesenstraße 123 A 64293 Darmstadt
Telefon: 06151 81220
www.cbf-da.de
Diese Empfehlung stammt aus dem Handout von Frau Schmidt-Statzkowski. Sie
ist für diejenigen gedacht, die mit Rollstuhlfahrern unterwegs sind. Eveline Harder
16
6. „…und plötzlich entscheiden andere über mich“
Am 19. November 2013 befasste sich das von der Seniorenvertretung
Charlottenburg-Wilmersdorf in Zusammenarbeit mit dem „Kompetenzzentrum
Offene Altenarbeit“ des Sozialwerk Berlin e. V. organisierte Forum Pflege-
qualität III mit diesem für ältere Menschen so wichtigen Thema.
Nach der Eröffnung durch Jens Friedrich, Vorsitzender der Seniorenvertretung,
und dem Einführungsvortrag durch Carsten Engelmann, Bezirksstadtrat für
Gesundheit und Soziales, kam es unter der Sitzungsleitung von Hannelore
Rohde-Käsling, Vorstandsmitglied der Seniorenvertretung, zu folgenden Refe-
raten: „Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung – Wie kann ich vorbeugen?“
(Christine Schmidt-Statzkowski), „Wenn eine gesetzliche Betreuung erforder-
lich wird“ und „Aus dem Alltag eines ehrenamtlichen Betreuers“ (Peter Senge
vom Betreuungsverein Reinickendorf, Träger VDK).
Anschließend hatten die Teilnehmer Gelegenheit ihre Fragen und Vorstellungen
zum Thema vorzubringen.
An dieser Stelle sei schon auf das Forum Pflegequalität IV am 17. Februar
2014 um 15.00 Uhr im Sozialwerk Berlin mit dem interessanten Thema: Wer
pflegt mich? hingewiesen.
7. Einführung in das Projekt „GLUT“
Den Mitgliedern des designierten Projektbeirates und den vielen an diesem
Projekt Interessierten, wie etwa dem bewährten Umfrageteam des Sozialwerks
Berlin, wurde am 20. November 2013 im „Schlösschen“ die Gelegenheit
geboten den damaligen Stand des von der Alice-Salomon-Hochschule Berlin
und der Beuth Hochschule für Technik Berlin geplanten Projektes kennen zu
lernen und darüber zu diskutieren. Der Einladung waren auch viele Studentinnen
und Studenten der genannten Hochschulen gefolgt. Sie konnten sich vor dem um
17.30 Uhr beginnen Vortragsprogramm im Käte-Tresenreuter-Haus umsehen
und Einzelheiten über das Sozialwerk Berlin erfahren.
Der Name GLUT setzt sich zusammen aus den Initialen der Begriffe
Geoinformationssysteme, Lebensqualität Und Teilhabe
gesundheitsbeeinträchtigter Menschen in ihrem Wohngebiet.
Diese Gebiete wurden dann auch von den vier Referenten behandelt. Es
sprachen Prof. Dr. med. Rainer Neubart (Gastprofessur für soziale
Gerontologie und Gesundheitsmanagement an der Alice-Salomon-Hochschule
Berlin) über Krankheit, Behinderung und die Lebensqualität im Wohnumfeld,
Dipl. Soz. Gesine Bär (Gastprofessur für sozialmedizinische und soziologische
Grundlagen der sozialen Arbeit und klinische Sozialarbeit an der Alice-
Salomon-Hochschule Berlin) über Teilhabe und gesundheitsfördernde
Stadt(teil)entwicklung und Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Schweikart (Professor
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für Kartographie und Geoinformationssysteme an der Beuth Hochschule für
Technik Berlin) über Geoinformationssysteme in der Gesundheitsforschung.
Peter Stawenow (Leiter des „Kompetenzzentrums Offene Altenarbeit“ im
Sozialwerk Berlin) stellte abschließend einige Wünsche der älteren Generation
an die Gestaltung der Wohnumgebung vor.
Dieser Veranstaltung war ein großer Erfolg beschieden und es bleibt zu hoffen,
dass die letzten Hürden vor der praktischen Aufnahme der Forschungsarbeit
schnell fallen werden.
8. Auftritte unseres Schlösschen-Chors
in Pflegeeinrichtungen im Herbst 2013
Neben der Gestaltung der Weihnachtsfeiern im „Schlösschen“ für die über 1000
Bewohner aus befreundeten Pflegeeinrichtungen war unser Schlösschen-Chor
im Herbst auch außerhalb des Hauses sehr rege.
Der erste Auftritt, am 22. Oktober, war in der Elsbeth-Seidel-Stiftung. Zwei
weitere folgten am 29. Oktober im Wilhelmsstift und 15. Dezember vor zum
Teil sehbehindertem Publikum in der Auerbachstraße.
Unser 2007 ins Leben gerufener Chor stand abwechselnd unter der Leitung von
Barbara Pudig, seiner Gründerin, und von Prof. Dr. Herbert Striebeck, unserem
stellvertretenden Vorsitzenden, der einzelne Gesangsdarbietungen auch am
Keyboard begleitete.
Unser auf das Publikum speziell angepasstes Programm kam sehr gut an und
verhalf unserem Chor zu einem sehr guten Ruf. So ist es nicht verwunderlich,
dass uns schon eine Reihe von Anfragen für weitere Auftritte in 2014 erreicht
haben.
9. Unser Adventsbasar am 29. und 30.11.2013
Diese Veranstaltung, die bekannter Weise alle Räume des „Schlösschens“ in
Beschlag nimmt, hatte den gewohnten großen Erfolg, sowohl, was die
Teilnehmerzahlen als auch die Umsätze anbelangt.
Maßgeblich beteiligt daran ist, wie jedes Jahr, die große Tombola, die von
vielen Spenden, aber auch von Zukäufen gespeist wird und bei der jedes Los
gewinnt. Es gab viele Hauptgewinne, darunter eine ganze Reihe schöner
Präsentkörbe und auch zwei Fernsehgeräte. Bewundernswert sind die
Leistungen der eifrigen Damen, die die sechshundert Gewinne einzeln hübsch
einpackten.
Besondere Anziehungskraft übt der reich bestückte Flohmarkt aus. Sehr beliebt
waren auch unsere neuen Angebote wie Glühwein, Kartoffelsuppe und unsere
selbstgebackenen Plätzchen.
Die Besucher konnten sich zum Schluss von den Strapazen ihres Rundgangs bei
einer guten Tasse Kaffee und herrlich schmeckendem Kuchen erholen.
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Tombola-Betreuer und Losverkäufer
Die Flohmarkt-Frauenschaft
10. Die Weihnachtsfeiern für Bewohner von Pflegeeinrichtungen
Vom 04. bis 10. Dezember 2013 fanden diese traditionsgemäßen Weihnachts-
feiern statt. Dieses Jahr wurde einmal anders gefeiert. Sie wurden ganz von
unserem Schlösschen-Chor gestaltet, unterstützt von Resi und Gerd, die
ebenfalls eine halbe Stunde Programm mit Weihnachtsliedern machten.
Der Schlösschen-Chor mit Herrn Stadtrat für Soziales, Carsten Engelmann
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Alle Aufführungen stießen auf ein großes positives Echo seitens der Besucher
aus den Pflegeeinrichtungen. Besonderen Applaus erntete unsere lustige Einlage
mit Rudolf, dem Rentier.
Jürgen Schambach als Rentier Rudolf
Nach den gelungenen Nachmittagen erhielten die insgesamt circa tausend Gäste
an den sechs Tagen Geschenktüten mit Süßigkeiten und nahmen an den Lich-
terfahrten über den hell erleuchteten, herrlich geschmückten Kurfürstendamm
teil.
Die neu vom Schlösschen-Chor übernommene Gestaltung der Weihnachtsfeiern
hat sich bewährt, somit gebührt dem Chor – abwechselnd unter der Leitung von
Barbara Pudig und Prof. Dr. Herbert Striebeck – unser herzlichster Dank. Die Beiträge 6 – 10 wurden von Jean Mangers verfasst.
11. 30-Jahresfeier des Altenselbsthilfe- und
Beratungszentrums am 13. Dezember 2013
Siehe dazu den Sonderbericht
12. Weihnachtsfeiern für unsere Mitglieder
am 14. und 16. 12.2013
Die traditionelle Weihnachtsfeier für unsere Mitglieder sollte ursprünglich
ausschließlich am 14. Dezember stattfinden. Aufgrund der großen Nachfrage
wurde kurzfristig beschlossen, zwei Tage darauf eine weitere Feier mit dem-
selben Programm der Kabaretttruppe „Konfetti“, unter der Leitung von Frau
Baldrich, stattfinden zu lassen. Dieser Entschluss stieß auf große Zustimmung
und hatte auch den erwarteten Erfolg.
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In ihrer Begrüßungsansprache wies die Vorsitzende Margit Hankewitz auf das
schwierige Jahr hin, das vom Ableben ihrer Schwester, ihrer Mutter, ihrem
Vater und ihrer Tante geprägt war. Sie bedankte sich bei den Mitgliedern und
der Mitarbeiterschaft, die sie in dieser schweren Zeit mit vielen lieben Worten,
sowie mit Rat und Tat unterstützt haben. Sie erwähnte die wichtigsten
Aktivitäten der letzten Monate, wie das interne Seminar, die Weihnachtsfeiern
für Bewohner von Pflegeeinrichtungen, die über tausend gepackten Tüten, die
ihnen mitgegeben wurden, und die anschließenden Lichterfahrten über den
festlich erleuchteten Kurfürstendamm.
Höhepunkt der Adventszeit war aber diesmal die würdig verlaufene Jubiläums-
feier zum 30-jährigen Bestehen des Altenselbsthilfe- und Beratungszentrums,
des Käte-Tresenreuter-Hauses, zu dem auch eine Festschrift erstellt wurde, die
auf Wunsch erhältlich ist.
Abschließend berief die Rednerin sich auf das für die Zukunft geltende neue
Motto des Sozialwerks Berlin: „Wir haben die Tradition im Herzen, und die
Zukunft in der Hand“. Jean Mangers
Die Kabaretttruppe „Konfetti“ in Aktion
Fröhliche Teilnehmer
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13. Weihnachtsfeier für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
und Danksagungsveranstaltung
am 18. Dezember 2013 im „Schlösschen“
Teilgenommen haben die Ehrengäste Joachim Krüger, seines Zeichens
Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, aber auch Vorstandsmitglied unseres
Vereins, sowie Carsten Engelmann, stellv. Bürgermeister und Sozialstadtrat
von Charlottenburg-Wilmersdorf.
In ihrer Begrüßungsansprache wies Margit Hankewitz, Vorsitzende des
Sozialwerk Berlin e.V. auf zwei Besonderheiten der diesjährigen Veranstaltung
hin:
- Es handelt sich diesmal um eine Dankeschön-Weihnachtsfeier, in deren
Verlauf die langjährigen treuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer
Dankesurkunde geehrt werden.
- Diesmal gibt es den Kuchen nach Wahl am Buffet.
Die Rednerin gestattete sich ein paar persönliche Worte: „Am 18. Dezember
2012 hatte Käte Tresenreuter, meine Mutter, anlässlich der Weihnachtsfeier für
die Mitarbeiter zum letzten Mal an einer Veranstaltung hier im Hause
teilgenommen. Viele liebe Menschen haben zu ihr gestanden und sie in den Arm
genommen.
2013 erwies sich dann, wie Sie wissen, als ein sehr schwieriges Jahr. Zuerst das
Ableben meiner Mutter, dann zwei Monate später dasjenige meines Vaters, der
kurz vor seinem Tode zu mir gesagt hat:
Mädchen, denk daran, alles geht weiter, wir sind da,
um den älteren Menschen Freude zu bereiten.
Ich bin überzeugt, dass meine Mutter im Himmel auf meinen Vater gewartet hat,
denn sie braucht ihn, um dort ein Himmelssozialwerk aufzubauen!“
Margit Hankewitz bedankte sich bei den Mitarbeitern, die in den letzten Wochen
viel geleistet haben, sei es in der Küche, beim Saaldienst, in der Rezeption und
beim Tagesdienst, beim Packen von über 1000 Tüten für die Gäste aus den
Pflegeeinrichtungen, beim Einwickeln der Kalender, beim Zusammentragen und
Einpacken der 6oo Tombola-Gewinne, bei den Auftritten des Schlösschen-
Chors an sechs Tagen sowie am 13. und 15. Dezember, beim Keksebacken,
Bücher sortieren, bei den Handarbeiten und dem kreativen Gestalten, beim
Bereithalten der Tischdecken, bei den Vorbereitungen zur 30-Jahresfeier des
Käte-Tresenreuter-Hauses mit Festbroschüre und Büffet. Sie erwähnte belobi-
gend auch den Großeinsatz von „Männern für alle Fälle“ bei der Reinigung der
Räume und des Umfeldes sowie die musikalischen Darbietungen unseres stellv.
Vorsitzenden Prof. Dr. Herbert Striebeck am Flügel.
Die Rednerin bedankte sich auch bei der Buchhaltung, den Leitern der
Interessenkreise, dem Geburtstagkreis, den Verfassern der Glückwunschkarten,
des Weiteren für die Hilfeleistungen durch die erteilten Beratungen und für die
Betreuung von Schüler- und Studentengruppen, die das Käte-Tresenreuter-Haus
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immer häufiger besuchen und über Sein und Wirken des Sozialwerks Berlin
unterrichtet werden.
Margit Hankewitz dankte schließlich dem neuen Vorstand, bestehend neben
ihrer Person aus Prof. Dr. Herbert Striebeck, stellv. Vorsitzender, Prof. Dr.
Hans-Jochen Brauns, Joachim Krüger, MdA, und Jean Mangers,
Öffentlichkeitsarbeit.
Abschließend trug Margit Hankewitz das Gedicht: Engel im Alltag vor:
Nicht immer haben Engel Flügel, weißes Gewand und gold'nen Stern.
Sie leben meistens auf der Erde und sind dem Himmel recht weit fern.
Ein Engel, irdisch und ganz menschlich, der öffnet weit des Herzens Tor,
er will nur einfach für Dich da sein und leiht Dir willig stets sein Ohr.
Ein Engel hat Geduld und Liebe, sagt nie: Ich habe keine Zeit.
Er ist, wann immer Du ihn brauchest, für Dich zur Hilfe gern bereit.
Ich wünsche Dir heut' solchen Engel, damit ein weihnachtlicher Schein
ein ganzes Jahr in Deinem Herzen, ein ganzes Jahr mag um Dich sein.
und meinte, dass die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Sozialwerks Berlin alle selber diese Engel seien.
Christa Fischer, unsere Schatzmeisterin, überreichte Margit Hankewitz im
Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen herrlichen Blumenstrauß als
Dankeschön für ihre gelungene und mustergültige Übernahme der Leitung des
Sozialwerk Berlin e. V..
In seiner Ansprache an die ehrenamtlich Tätigen bezeichnete Joachim Krüger
sie als die Seelen des Hauses, die immer bestrebt sind, den Menschen, die
hierher kommen, eine große Freude zu bereiten. Für diese Menschen ist es
immer ein großes Erlebnis. Dafür dankte er den Mitarbeitern und las
abschließend die Geschichte „Als die Weihnachtsgänse flüchteten“ vor.
Die Ansprache von Carsten Engelmann, stellv. Bürgermeister und Stadtrat für
Soziales des Bezirks Charlottenburg/Wilmersdorf begann mit den Worten:
„Meine Damen und Herren, liebe Gesangsschwestern und –Brüder“ – hatte er
doch schon einige Male im Schlösschen-Chor mitgewirkt. Er führte weiter aus,
dass im Sozialwerk Berlin jeder seine Aufgabe habe, vergleichbar mit der
Arbeitsteilung auf einem Schiff. Die Brücke schien führerlos, dann übernahm
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Margit Hankewitz das Steuer, und das Schiff war auch dank der ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell wieder flott.
Margit Hankewitz bat dann nacheinander drei Kohorten von ehrenamtlichen
Mitarbeitern auf die Bühne, die aus der Hand von Carsten Engelmann
Dankesurkunden für treue Ehrenamtsarbeit überreicht bekamen. Es waren dies
- für über 10 Jahre die Damen Karin Alber, Renate Bökel, Christa Fischer,
Renate Hensler-Tresenreuter, Gertrud Lagemann, Kirsten Litzner, Inge
Neureither, Paula Priester, Barbara Pudig, Inge Radnasitz, Helga
Rohrlack, Irmgard Schädlich und die Herren Jean Mangers und Wolfgang
Rohrlack;
- für über 15 Jahre die Damen Dr. Gerda Klimaszewsky, Christa Kübler,
Ruth Wölfer und die Herren Joachim Held und Dieter Wachalski;
- und für über 20 Jahre die Damen Lilian Bischoff, Edeltraud Braun,
Hedwig Donderski, Irmgard Elsholz, Käte Gade, Dagmar Grün, Irmgard
Heinrich, Ursula Korenke, Ingeborg Kotowski, Heidemarie Mangers, Inge
Martynus, Lore Nitzschke, Adrienne Pickert, Käthe Schiller, Brigitte
Schulz, Erika Werkmeister, Maria Tappert und Herr Horst Bade.
Die 20+ Geehrten mit Sozialstadtrat Carsten Engelmann und Margit Hankewitz
Nach diesen Ehrungen trug Lore Nitzschke das Gedicht „Weihnachten“ von
Joseph von Eichendorff vor:
Markt und Straßen stehʼn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh’ ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehʼn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.
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Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schneees Einsamkeit
Steigt’s wie wunderbares Singen –
O du gnadenreiche Zeit!
Den Abschluss dieser sehr gediegenen Feier gestaltete das Berolina
Chorensemble Köpenick mit zum Teil besinnlichen und zum Teil
volkstümlichen Weihnachtsliedern und Beiträgen.
Diese Lieder waren laut Margit Hankewitz sehr dazu angetan, dass ein jeder
seinen Gedanken nachhängen konnte.
Zum Abendbrot wurde herrlich mundende Pastete mit Salat gereicht.
Joachim Krüger verteilte CDs vom bestbekannten Polizei-Orchester Berlin, und
Margit Hankewitz händigte den Teilnehmern beim Abschied als Dankeschön die
Festbroschüre zum 30. Jubiläum des „Schlösschens“ sowie Baumkuchen bzw.
Stollen aus. Jean Mangers
Unterhaltsame Veranstaltungen im „Schlösschen“
1. Konzert zum Tag der Deutschen Einheit
Traditionell wurde dieser Feiertag am 03.10.2013 mit dem Ensemble Kristall,
unter Leitung von Wilfried Schmidt, zelebriert.
In ihrer Begrüßungsansprache rief unsere Vorsitzende Margit Hankewitz
Erinnerungen an die bewegte und bewegende Zeit um den 9. November 1989,
um die damalige Wende, wach. Viele unserer Zuhörer haben ja den Mauerbau
und den Mauerfall erlebt und konnten ihren eigenen Gedanken anhängen.
Die Rednerin erinnerte an die aktive Rolle des Sozialwerks Berlin, das nicht nur
in den turbulenten Tagen um den 9. November, sondern auch später bei
Vereinsgründungen in den neuen Bundesländern mitgeholfen hat.
Das Ensemble Kristall unternahm dann eine musikalische Europareise, die mit
Paul Linke in Baden-Württemberg begann, über Berlin, Frankreich, Spanien,
Italien, Tirol, Österreich, Ungarn, Ukraine, Russland und wieder zurück nach
Berlin mit der Berliner Luft führte.
Es war ein sehr schönes Konzert, das dank dem Sänger-Ehepaar Sax noch an
Glanz gewann.
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2. Klassisches Konzert im „Schlösschen-Café“
Das für den 27. Oktober 2013 angesagte Konzert mit dem Akkordeon-Virtuosen
Vladislav Urbanski gestaltete sich bei vollem Haus zu einem großen Erfolg.
Margit Hankewitz kündigte an, dass dieses Konzert das erste einer neuen Serie
von klassischen Konzerten bei Wein und Kerzenschein wäre, eine Tradition, die
es wieder aufzuleben gelte. Dann stellte sie Vladislav als unseren Hausmusiker
vor, der schon bei vielen Gelegenheiten im „Schlösschen“ aufgetreten ist, so
z.B. bei unserem Basar oder bei Geburtstagsfeiern usw..
Vladislav Urbanski verriet, dass er kein vorausbestimmtes Programm habe,
sondern auf die Reaktion des Publikums höre und sich deren Stimmung und
Wünschen anpasse. Er schlug kleine musikalische Perlen aus mehreren Epochen
vor. Dabei kamen Dimitri Schostakowitsch, Edward Grieg, Peter Tschaikowski,
Johann Sebastian Bach, Rimski Korsakow, Antonin Dvorak, Fréderic Chopin,
Luigi Boccherini, Chatchaturian und Monti zu Gehör.
Des Weiteren erklangen La Mer, bekannt durch Edith Piaf, eine russische
Romanze, die an Tallinn erinnern sollte, ein Potpourri bekannter Lehar-Themen.
Als Zugabe ertönte das bestbekannte und beliebte Kalinka-Lied.
Es war dies ein besonderes Konzert und eine lobenswerte Initiative, die man
öfters aufgreifen sollte.
3. Konzert des Mandolinen-Orchesters
„Rheingold Berlin 1915“ am 2. November 2013
Nachdem das Gänsebratenessen mit Rotkohl, Grünkohl und Klößen sowie die
Begrüßungsworte von Margit Hankewitz, Vorsitzende, auf den zu erwartenden
schönen Nachmittag eingestimmt hatten, betraten zwölf Musiker unter Leitung
von Hilmar Schmalenberg die Bühne und gaben zuerst ein Geburtstags-
ständchen für Frau Linthaler zum Besten.
Das Programm startete schwungvoll mit dem Paso Doble El Campillo von
Musonius. Nach dem Walzer Tesoro mio von Becucci erklang der Zwischenakt
und die Ballettmusik aus Rosamunde von Franz Schubert. Vor der Pause gab es
noch die Romanze in A-Dur von Rudolph Krebs und den Walzer Münchner
Kindl von Karl Komzák.
Nach der Pause ertönten das Potpourri Wolgaklänge von Theo Ritter und
rumänische Volksmelodien von Johann Knümann. Ein weiteres Potpourri von
Melodien von Emmerich Kálmán kam beim Publikum sehr gut an. Es sang des
Öfteren mit, so bei den Weisen: „Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht“,
„Singen möchte‘ ich, tanzen möcht‘ ich“, „Machen wir‘s den Schwalben nach,
bauen wir ein Nest“, „Komm Zigan, spiel mir was vor“.
Um das Ganze gebührend abzuschließen, folgte dann noch „Das ist die Berliner
Luft“.
Den Besuchern hat diese Veranstaltung sehr gut gefallen.
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4. „Moskauer Nächte“
Der Auftritt, am 16. November 2013, von Urmas Pevgonen, klassischer
Bariton, Opernsänger aus Estland und Solist der Bolschoi Don Kosaken, der ein
Potpourri bekannter russischer Volkslieder und Romanzen präsentierte,
gestaltete sich zu einem echten Triumph.
Er wurde meisterlich begleitet von dem wunderbar gekleideten Ehepaar Oxana
an der Domra, einer Art Mandoline, und Dmitri Faller am Bajan, einem
Knopf-Akkordeon, die auch einige Stücke als Solisten zum Besten gaben.
Nach der Begrüßung durch unsere Vorsitzende Margit Hankewitz, teilweise in
estnischer Sprache, intonierten die Fallers als Einstieg das Musikstück
„Moskauer Nächte“.
Umas Pegonen begrüßte die Zuhörer auf Deutsch und erzählte kurz aus seinem
Leben. Aus dieser Schilderung ging hervor, dass er schon sehr lange in Berlin
lebt. Mit dem anschließenden „Heiligen Beikal“ – dem Lieblingslied von Käte
Tresenreuter – hatte er auf einen Schlag das Publikum für sich gewonnen.
Es folgten bekannte und weniger bekannte Beiträge aus dem russischen
Liedergut, wie „Auf dem Markt“, „Warte, warte schönes Mädchen“, „Stenka
Rasin“, das „Wolgalied“, „Schwarze Augen“, die „Legende der zwölf Räuber“,
„Leuchte, leuchte mein Stern“, „Allein“ aus dem Zarewitsch, „Wenn ich einmal
reich wär“, „Katjuschka“ und „Kalinka“.
Dies war ein berauschender Nachmittag, an dem immer wieder Stürme der
Begeisterung aufbrausten. Wir freuen uns schon auf einen weiteren Auftritt
dieser begnadeten Künstler. Die Beiträge 1-4 wurden von Jean Mangers verfasst.
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5. Erzähl-Cafés…
a) …mit der Maskenbildnerin Renate Mülders-Noske
Am 13. Oktober 2013 war Renate Mülders-Noske unser Gast mit dem Thema
„Ab in die Maske“. Jahrgang 1937, in Berlin-Mitte aufgewachsen, machte sie
die Bombenangriffe und alle damit verbundenen Lebensschwierigkeiten im
Krieg mit. Ihr Vater war Maskenbildner und sie war so fasziniert davon, dass sie
und ihre Schwester ebenfalls diesen Beruf ergriffen. Renate Mülders-Noskes
Tochter Sabrina ergriff auch den Beruf der Maskenbildnerin, sie arbeitet an der
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.
Nach der mittleren Reife begann die Ausbildung zur Friseurin, 1954-1957.
Diese Ausbildung ist Grundvoraussetzung für diesen Beruf zur Anfertigung der
Frisuren, Perücken und Bärte. 1957 begann ihre Maskenbildnerin-Assistenz
beim DDR Fernsehen. Bis 1960 studierte sie in Dresden das Gebiet „Bild und
Kunst“, Fach Maskenbild (mit Diplom-Abschluss). Bis zum Ende der DDR
arbeitete sie in diesem Metier beim DDR Fernsehen.
Für eine Film- oder Fernsehproduktion erhielt sie das Manuskript des zu
verfilmenden Stoffes und entwickelte dann in Zusammenarbeit mit dem
Regisseur – zum Teil aber auch mit den Schauspielern – die Masken/Perücken-
Ausgestaltungen. Auf die Sensibilitäten der Regisseure und Schauspieler war
immer Rücksicht zu nehmen. Hierzu fügte sie kleine Anekdoten dazu bei. Sie
erzählte begeistert von den großen Kostümfilmen, für die das DDR Fernsehen
berühmt war, wie „Marie Grube, Schicksal einer dänischen Königin“ mit Mifu
Kovac, Inge Keller u. a., dreiteiliges Stück „J. S. Bach“ mit Ullrich Thein und
Franziska Trögener sowie einen Kriminalstoff von Friedrich Schiller
„Geistersetzer“ mit Götz Schubert u. a. Sie reichte etliche DIN-A-4-große
Fotografien herum, damit die Zuhörer/innen sich ein Bild davon machen
konnten.
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b) …mit der Schauspielerin ILSE PAGÉ am 24. November 2013
„Die Bühne – mein Leben“
Als ich im Mai dieses Jahres Ilse Pagé fragte, ob sie zum Erzähl-Café ins
Sozialwerk Berlin käme, sagte sie sofort zu. Das Motto „Ältere Menschen
helfen älteren Menschen“ hat sie sofort überzeugt: „Ja, ich komme gern!“
um vierten Male fand nun das Erzähl-Café statt und Ilse Pagé berichtete, wie sie
sich schon als Kind vor dem Spiegel in Verkleidungen bewundert und
dargestellt hatte. Anlässlich eines Spaziergangs mit dem Freund wurde sie als
16-Jährige auf der Straße von einem Herrn angesprochen, ob sie zu Probe-
aufnahmen für einen Film kommen könnte. – Heute heißt das Casting. – Die
Eltern protestierten, Ilse ging hin und erhielt unter 100 Bewerberinnen den
Zuschlag für den Film „Berlin, Ecke Schönhauser“. Ihr Filmpartner war
Ekkehard Schall, der große Darsteller am Berliner Ensemble, dem Brecht-
Theater am Schiffbauer Damm. Der Vater handelte dann mit der DEFA
hervorragende Konditionen aus. Nach Fertigstellung durfte sie diesen Film nicht
im Kino sehen, er war für ihr Alter nicht freigegeben.
Nun hatte sie „Blut geleckt“ und nahm Schauspielunterricht bei der „roten
Marie“ Marie Borchardt – einer Altkommunistin, wechselte dann nach einiger
Zeit an die Max-Reinhardt-Schule, bestand die Aufnahmeprüfung und Hilde
Körber war ihre Ausbilderin. Diese wollte sie unbedingt in das Fach der Senti-
mentalen drängen, was ihr überhaupt nicht lag. Ein Angebot vom SFB für ein
Stück mit Lu Säuberlich und Wolfgang Borchert brachte den Durchbruch.
Boweslag Barlog- entdeckte sie dort! Dafür musste sie das Studium an der Max-
Reinhardt-Schule aufgeben. Im Alter von 19 Jahren fing ihr Weg im Schloss-
park- und Schiller-Theater und in der Werkstatt an. Nach 6 Jahren wechselte sie
an die Wölffer’schen Bühnen am Kurfürstendamm und anschließend an das
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Renaissance-Theater. Der Film entdeckte sie, „Das Haus in Montevideo“ mit
Heinz Rühmann und Michael Verhoeven entstand und in der Edgar-Wallace-
Serie spielte sie die Sekretärin, diese Rolle wurde extra für sie hinein-
geschrieben. Diese Serie läuft ja heute noch als Wiederholung von Zeit zu Zeit
im Fernsehen. Große Filme wie „Die Blechtrommel“ und „Ganovenehre“
entstanden unter anderem und „Engel aus Eisen“ von Thomas Braasch. Hierfür
erhielt sie den Bundesfilmpreis in Gold.
Sie arbeitete auch mit den Regisseuren Boweslag Barlog, Helmut Käutner, Fritz
Kortner, Dieter Wedel, Volker Schlöndorff und Peter Zadeck zusammen. Sie
filmte und spielte mit Mario Adorf, Karin Baal, Curt Bois, Günter Lamprecht,
Grete Mosheim, Martin Held, Otto Sander, Angela Winkler, David Bennent,
Horst Bollmann, Klaus Kinski, Monika Peitsch und Thomas Fritsch, um nur
einige wenige zu nennen. Immerhin machte sie insgesamt über 100 Filme.
An uns zogen großartige Filme, Theaterstücke und Darsteller vorüber, aber das
Theater hat sie immer wieder begeistert, die Direktheit des Publikums ist einfach
wichtig für ihre Arbeit. Außerdem hat sie viel Synchronarbeit geleistet. 1964
war sie mit einem Gastspiel des Schiller-Theater in New York. Sie schilderte die
Eindrücke aus der damaligen Zeit und dass ihr dort überall Schauspieler in
artfremden Berufen begegneten. Eine Situation, die wir heute ebenfalls in
Deutschland haben.
Bei aller Leidenschaft für den Beruf hat ihr ihre Schlaflosigkeit sehr viele
Probleme bereitet. In den spielfreien Zeiten zog sie sich in eine Schlafklinik in
der Schweiz zurück. Tourneen sind dabei besonders enervierend, und sie ist
nicht wenig herumgekommen. Im Juni 1994 gab sie schließlich ihren Beruf auf.
Der Schlafentzug raubte ihr die Kräfte. Näheres erfahren Sie in der Broschüre
über das Erzähl-Café Mitte des Jahres.
Die lebendigen Schilderungen, Anekdoten und Bonmots gaben Einblick in ein
außergewöhnliches Leben. Bei allem Erfolg blieb sie mit beiden Beinen auf der
Erde. Danke Ilse Pagé für den Ausflug in die Glitzerwelt des Theaters und der
Filmwelt.
Da ab Januar 2014 einmal im Monat ein Filmnachmittag im Schlösschen
stattfindet, planen wir im Februar den Film „Sylvester in Treptow“ mit Ilse
Pagé. Eveline Harder – Erzähl-Café
7. Geburtstagskreisfeiern im Sozialwerk Berlin
Vor 21 Jahren wurden die Geburtstagskreisfeiern im Sozialwerk Berlin instal-
liert. Frau Pickert hat seit dieser Zeit die Leitung dieses Kreises inne, begrüßt
die Teilnehmer/innen und deren Begleitung und spricht die einführenden Worte.
Die Bibliothek wird aus diesem Anlass festlich gestaltet, fast könnte man dazu
sagen „romantisch“. Es gibt Kaffee und leckere Torten stehen zur Auswahl. Der
berühmte Zuckerkuchen wird ebenfalls gereicht.
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In fröhlicher Runde
Im November 2013 wurden Gedichte vorgetragen und nach der
„Kuchenschlacht“ unternahm Vladislav auf dem Akkordeon eine Weltreise
durch altbekannte Lieder, Schlager und berühmte Walzer. So mancher Gast
summte leise mit.
Diese kleine Festivität wurde von Anfang an gut angenommen. Ist sie doch für
manches Geburtstagskind die einzige Feier, die ihm noch gewidmet ist. Wer
nicht mehr so mobil ist, wird von unserem Fahrdienst unterstützt. In fröhlicher
Stimmung bei einem Glas Wein endet dann die Zusammenkunft. Eveline Harder
Aus dem Kulturkreis:
1. „GRUNEWALD und GROßSTADTLUFT “
(Meisterwerke der Berliner Sezession)
Ziel unseres Kulturkreises war am 19. September 2013 die Ausstellung
„Grunewald und Großstadtluft” im Bröhan-Museum, Meisterwerke der um
1900 entstandenen Gemälde und Grafiken von Leistikow, Baluschek, Jaeckel
und Hagemeister.
Die Künstlergruppe „Malerei der Sezession “, gegründet 1898, hatte nicht etwa
einen gemeinsamen Stil, sondern sie war in ihrer modernen Kunst anders als die
etablierten Akademie-Künstler ihrer Zeit, auch schon aus Protest gegen die
verkrustete Kulturpolitik des Kaisers Wilhelm II. Sie rebellierten gegen
Salonkunst und stellten eine künstlerische Revolution dar.
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Zu ihrem Präsidenten wählten die Sezessionisten den Maler Max Liebermann.
Ihre neue Kunstrichtung war in den Jahren ab 1890 in ganz Deutschland
Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen.
Walter Leistikow (1865-1908) etwa malte in gedeckten Farben unverfängliche
Landschaften aus seiner Umgebung, wie den Berliner Grunewald. Er wurde zum
Interpreten der märkischen Wald- und Seenlandschaft erkoren.
Karl Hagemeister, der mit zu den Gründungsmitgliedern gehörte, schuf mit
pastosem Farbauftrag und abstraktem Farbenspiel ebenfalls Landschaften in der
Natur, zum Greifen nahe.
Mit feinem naturalistischen, manchmal auch karikaturistischen Strich zeichnete
Hans Baluschek, 1870 in Breslau geboren und ab 1894 als freier Künstler tätig,
Menschen am Rande der Gesellschaft, wie Lumpensammler, Obdachlose, Varie-
té-Tänzerinnen u. a. - also das kleinbürgerliche - proletarische Milieu Berlins.
Auch Eisenbahnen, Bahnhöfe, Großstadtbilder und Fabriken waren seine
Motive, die ihm den Spitznamen „Eisenbahnmaler“ einbrachten.
Die Nazis setzten seine Werke auf die Liste der „entarteten Künstler”.
1935 starb Baluschek in Berlin.
Insbesondere aufgrund seines Kinderbuchs „Peterchens Mondfahrt“ würdigte
ihn das Bröhan-Museum als wichtigsten Berliner Künstler um 1900.
Willy Jäckel (1888-1944) entlarvte in seinen Bildern vornehm gekleidete
Caféhausbesucher mit fiesen Fratzen und setzte sich mit farbstarkem Pinsel-
strich mit dem Expressionismus auseinander.
Im Herbst 2013 feierte nun das Bröhan-Museum seinen 40. Geburtstag
mit dieser bemerkenswerten, historisch denkwürdigen und faszinierenden
Ausstellung, die uns sehr beeindruckt hat. Renate Hensler-Tresenreuter
2. „Die Sammlungen“ BODY PRESSURE - Skulptur seit den
1960er Jahren im Museum für Gegenwart im Hamburger Bahnhof Berlin
Der Hamburger Bahnhof war der erste Schienenbahnhof in Berlin, der im Jahre
1840 eröffnet wurde und für den Handel der Stadt eine wichtige Rolle spielte.
Nach nur 37 Jahren wurde der Bahnhof für den Personenverkehr geschlossen.
Der nahe gelegene Lehrter Bahnhof übernahm dann diese Funktion, nur der
Güterbahnverkehr verblieb weiter im hinteren Bereich des Geländes. Die später
abgerissene Bahnhofshalle wurde zu einer noch bis heute bestehenden
Ausstellungshalle errichtet, und im Dezember 1906 fand hier das „Verkehrs-
und Baumuseum“ seinen Platz, - bis zum Zweitem Weltkrieg.
Im Zweiten Weltkrieg entstanden große Schäden, und nach Kriegsende stand
dieses Museumsgebäude der Öffentlichkeit nicht mehr zur Verfügung.
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Im Jahre 1984 übernahm der Berliner Senat nach Verhandlungen mit der
Deutschen Reichsbahn die Sanierung des ehemaligen Bahnhofs, und seit 1987
dienen diese Ausstellungshallen dem „Museum der Gegenwartskunde“. Zahlrei-
che Kunstausstellungen waren dort zu besichtigen. Unter anderem stellte der
Bauunternehmer Erich Marx seine Privatsammlung dafür zur Verfügung. Erneut
kam es zu einem Umbau durch den Architekten Paul Kleihus und die
Neueröffnung erfolgte im November 1996.
Am 17. Oktober 2013 besuchte unser Kulturkreis unter unserer Leiterin, Frau
Grün, in der großen Historischen Halle die Ausstellung: „Sammlungen“, die
menschliche Figuren in zeitgenössischen Skulpturen zeigt. Für diese Skulpturen
wurden verschiedenartige Materialien verwandt, neben Marmor und Bronze
auch Plastik, Keramik, Wachs und Gummi.
Mit Hilfe eines Museumsführers, er hat Kunst studiert, war es für uns leichter,
diese modernen Kunstwerke zu verstehen.
Die älteste Arbeit: „Der Gestürzte“ - aus Bronze – schuf Wilhelm Lehmbruck
in den Jahren 1915/16. Schon er stellt in seiner Skulptur, die nicht auf einem
Sockel steht, eine Verfremdung des menschlichen Körpers dar. Das
abgebrochene Schwert in seiner Hand, der Körper ermattet am Boden, ein
unaussprechliches Leid ist zu spüren. Ein sehr sensibler Künstler, die
Bewegungen in seinem Kunstwerk lassen den Tod ahnen.
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Zu unserem großen Erstaunen begegnen wir in der Ausstellungshalle einer
bewegungslosen Frau, mit Einkaufstüten bepackt. Der Künstler, Duane
Hanson, hat die „Lady with Shopping Bags“ betont realistisch dargestellt.
Nach Abdrücken von lebenden Menschen entstehen bei ihm Skulpturen aus
Polyesterharz und Fiberglas, die am Ende nach genauester Bemalung so echt
wirken. Verblüffend!
Ein weiteres ungeheures Kunstwerk ist für uns eine nacktliegende Frau. Der
Künstler Urs Fischer hat eine Frauenfigur aus Styropor geschnitzt, sie dient als
Gussform, hat diese mit einem Dochtsystem versehen und mit Paraffin und
Mikrowachs gefüllt – wie eine Kerze. Während dieser Ausstellung brennen die
Dochte langsam herunter. Der Künstler will darauf hinweisen, dass nicht nur
sein Werk, sondern auch das Leben vergänglich ist.
Eine dreiteilige Skulptur zeigt einen umgestürzten Rollstuhl, einen am Boden
liegenden Mann auf der Seitenlage, machtlos dargestellt, - ein Selbstportrait des
Künstlers Ryan Gander - und einen kleinen blauen Kubus, der oft in seinen
Werken zu sehen ist. Dieses Miniaturwerk wird platziert in einer Ecke eines
großen weißen Sockels.
Die Künstlerin Berlinde De Bruyckere arbeitet in einer Kirche und ist geprägt
von Leiden, Tod und Vergänglichkeit. So entsteht ihr Werk „Robin V.“ aus
Schichten von Wachs und Ölfarbe, dabei etwas blau schimmernd. Die kopflose
Skulptur wird in einer Art Vitrine, ein Teil ihrer Arbeit, ausgestellt.
Martin Kippenberger, ein oft schwieriger Künstler mit einem übertriebenen
Lebensstil, schafft sich immer wieder Feinde, auch in der Öffentlichkeit. Und
mit seinem Selbstportrait: „Martin, ab in die Ecke und schäm dich“ stellt er sich
selbst als Skulptur beschämt in die Ecke. Doch zeigt er Reue?
Das Selbstportrait des Künstlers Marc Quinn, „sein Kopf“ steht auf einer
Kühlhaube, besteht aus einfacher Arbeit: Ein authentischer Abdruck wird durch
eine Naht zusammengefügt. Er verwendet teilweise billiges Material: Edelstahl,
Kot und Glas.
Mit dem Kunstwerk: „Michael Jackson and Bubbles (Gold)“, aus Fiberglas,
Stahl, Holz und Urethanfarbe (künstliches Gold), schuf Paul McCarthy eine
übergroße Figur. Diese Skulptur soll den berühmten Popsänger als eine Art
Erlöserfigur darstellen, gutmenschlich, verflacht und auch verkitscht.
Wie weit hat uns diese moderne Sammlung im Hamburger Bahnhof zugesagt?
Es bleibt jedem einzelnen von uns überlassen, aber zum Nachdenken wurden
wir wieder einmal besonders angeregt, auch bei unserem anschließenden
gemeinsamen kleinen Imbiss.
Gisela Telschow
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3. 250-jährige Jubiläumsausstellung
„LUST auf DEKOR“-KPM-Porzellane im Bröhan-Museum:
Auch die Königliche Porzellanmanufaktur feiert ihr 250. Jubiläum, außer im
Charlottenburger Schloss und im Gartensaal des Alten Schlosses, im Dach-
geschoß des Bröhan-Museums (zwischen „Jugendstil Art Deco“) mit einer
Ausstellung, die den Blick auf außergewöhnlich schönes Porzellan und
Tafelgeschirr lenkte, die wir in einem privaten Rundgang besichtigten.
Wir bekamen Einblicke in die Ära des Künstlers Theo Schmuz-Baudiß (1859-
1942), des seinerzeit künstlerischen Direktors der KPM, durch die er der KPM
eine Jugendstil-Hochblüte ermöglichte.
Wir sahen Blumen-, Tier - und Landschaftsdekore in leuchtenden Farben und
virtuoser Bemalung, eine breite Auswahl der besten Porzellane aus dem
Museumsbestand und aus Privatsammlungen.
Zu besichtigen war auch der Hochzeitszug des Kronprinzen Friedrich Wilhelm
anlässlich seiner Eheschließung mit der Kaiserin.
Beim Bundespräsidenten im Schloss Bellevue wird bei Staatsbanketten auf
KPM-Porzellan mit Goldrand und goldenem Adlerwappen gespeist, das wir hier
bewundern konnten.
Vedutenvasen und -schalen, Sammeltassen mit herrlichen Blumendekoren
waren schon immer als politische Geschenke in ganz Europa begehrt.
Zur Abrundung der vielen faszinierenden Impressionen kehrten wir in der Nähe
des Schlosses Charlottenburg in einer italienischen Pizzeria ein, um auch uns
lukullisch verwöhnen zu lassen. Renate Hensler-Tresenreuter
Kulturprogramm für Januar, Februar und März 2014 Siehe Zweimonatsprogramm
Anmeldungen: Dagmar Grün 821 44 53 oder 0160-599 3914
Gisela Telschow 813 38 48
Beratungen, Informationen, Sprechstunden
Sozialrechtliche Angelegenheiten: Heidemarie Mangers, dienstags, 16-18 Uhr
Tel.: 65015999
Rechtsberatung: RA Andreas Katz, Termin auf Anfrage und Anmeldungen in
der Rezeption
Des Weiteren Beratung in behördlichen Angelegenheiten
Sozialstadtrat Carsten Engelmann steht auf Anfrage ebenfalls zur Verfügung.
Nota bene: Alle Beratungen sind kostenlos!
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Meine 13. Reise: MALTA
Diesmal ging es mit meinem Freund nach Malta. Das war nicht unbedingt so
prickelnd, da er nicht gerade so der unterhaltsamste war. Mit dem Flugzeug nach
Valletta, weiter mit dem Bus ins Hotel. Die Umgebung und die Häuser hatten
einen arabischen Einfluss. Angekommen im Hotel, hatte mein Freund als
ehemaliger Elektroniker und Elektrofreak gleich eine Beschäftigung - eine
wahre Fundgrube, denn er musste verschiedene Kabel verlängern, kürzen oder
erneuern und war deshalb in den nächsten Stunden vollauf damit beschäftigt.
Ich ging dann selbst auf Pirsch, um mich im Hotel umzusehen. Das Hotel war
klasse. Wir hatten ganz oben auf dem Dach einen Swimmingpool und eine
herrliche Aussicht auf die kleinen Boote, die überall kreuz und quer auf dem
Wasser angelegt hatten. Das sah besonders am Abend sehr hübsch aus. Da ich
die ersten Abende ohne ihn auf der Dachterrasse war, hatte ich die Bekannt-
schaft dreier lustiger Damen gemacht, die auch zu unserer Gruppe gehörten.
Wir hatten eine sehr nette Reiseführerin, die uns von morgens bis abends
beschäftigte. Sie zeigte uns täglich eine neue Kirche, von denen es hier sehr
viele gab. Einige Tage später machten wir eine Fahrt nach Sizilien mit dem
Katamaran, das Schaukeln war ja vom Feinsten. Ich saß wie versteinert im
Sessel - mir wurde richtig schlecht - und sah mir den Film mit Mr. Bean an. Ich
wollte mich im Kinosaal ja nicht outen, dass ich seekrank wurde.
Einen Tag waren wir in Gozo, der Nachbarinsel von Malta. Sie ist nur 14 km
lang und 7 km breit. Sie ist ruhiger und grüner als Malta und liegt südlich von
Sizilien. Es gibt dort schöne Landhäuser, Razetts genannt, auf Mallorca nennt
man sie Fincas, sie sind versehen mit dicken unverputzten Steinmauern.
Manchmal fegt der Wind aus der Sahara über die Insel und bringt roten Sand
mit. Bis 1637 mussten die Gozitaner laut Gesetz die Nacht noch in den Mauern
der Zitadelle verbringen. Immer wieder wurde die Insel überfallen. Sie war
ärmer und schutzloser als Malta. 31.000 Menschen leben auf Gozo. Jeder fährt
hier Auto, egal wie alt er ist und ohne Führerschein, offenbar ein Gozitanisches
Grundrecht. Unter Tauchern ist Gozo bekannt für seine Grotten und Höhlen. In
Calypso Cave in der unscheinbaren Höhle soll die Nymphe Calypso Odysseus 7
Jahre gefangen gehalten bzw. bezirzt haben - wenigstens Homers Sage nach.
Die letzte große Sturmflut war 1979, als in der malerischen Bucht Autos
schwammen. Hier blühen wilder Thymian, Feigenkakteen, Leanderbüsche und
Granatapfelbäume. Bei einem Sonntagsspaziergang kann man die älteren Herren
Boccia spielen sehen. Wer die Ruhe bevorzugt und die Natur sehen will, ist auf
der Insel Gozo gut aufgehoben.
Malti hat seine Wurzeln im Arabischen und ist neben Englisch die 2.
Amtssprache. Es ist wieder mal Linksverkehr. Eine Malta-Spezialität ist
Lampuki, eine frische Goldmakrele. Die Bevölkerung ist ausschließlich
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katholisch. In Valletta, der Hauptstadt, Mdina und Rabat gibt es viele barocke
Kirchen und Paläste.
Hollywood drehte viele Filme auf Malta, z.B. den Agententhriller „München"
von Spielberg oder „Swept away" mit Madonna in der berühmten blauen
Lagune auf Comino, der kleinsten der maltesischen Inseln; es gibt da übrigens
nur ein Hotel. In der Golden Bay, an einem der schönsten Strände, hat Brad Pitt
als Achilles in Troja gekämpft.
Nachdem wir die ganze Historie von Malta von unserer netten Reiseleiterin
erfahren hatten, hat sie uns alle am letzten Tag eingeladen zu einem Picknick.
Ihre Schwester hat mitgeholfen alles zusammenzutragen. Es gab viele schöne
einheimische Gerichte - oft musste man raten, was man da eigentlich isst - und
ebensolche unbekannte, aber wohlschmeckende Getränke. Lilian Bischoff
Veranstaltungen im Käte-Tresenreuter-Haus
Januar, Februar undMärz 2014
04.01.: Festliches Neujahrskonzert mit dem Shanty-Chor
19.01.: Filmnachmittag von 14. – 16.00 Uhr: Premiere mit
„Vergiss mein nicht.“
26.01.: Erzähl-Café von 14.00 – 16.00 Uhr mit
Friedrich Malewski
„Vom Tellerwäscher zum Millionär“
01.02.: 14.30 Uhr: Konzert mit dem Goldi-Chor:
Neues Programm aus Film und Schlager
15.02.: 14.30 Uhr: Nachmittag mit dem
Schauspieler und Sänger Christoph Schobesberger
„Nennen wir es Liebe“
23.02.: 14.00 – 16.00 Uhr: Wunschfilm-Nachmittag
01.03. : 14.30 Uhr: Faschingstreiben
16.03: 14.-16.00 Uhr: Filmnachmittag
30.03: Erzähl-Café von 14.00 – 16.00 Uhr mit Gaby Seyfert
Einzelheiten bitte dem Programm oder den Anzeigen entnehmen
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Wir gratulieren...
...unseren lieben Mitgliedern und ehrenamtlichen Mitarbeitern aller-
herzlichst nachträglich (von Oktober bis Dezember 2013) zum Geburtstag
und wünschen noch viele schöne Jahre bei bester Gesundheit!
70 Jahre wurden
Frau Helga Pomplun 11.10.1943
Frau Christel Groth 30.10.1943
Frau Karla Genrich 31.10.1943
Frau Sylvia Schmitt 17.11.1943
Frau Heidemarie Jäck 14.12.1943
Frau Renate Schröder 26.12.1943
75 Jahre wurden
Herr Dieter Wachalski 17.10.1938
Frau Helga Ellinger 10.11.1938
Herr Herwig Neureither 08.12.1938
Frau Brigitte Schirmann 31.12.1938
80 Jahre wurden
Frau Elfriede Rautenberg 23.11.1933
Frau Christa Kübler 18.12.1933
85 Jahre wurden
Frau Marie-Elisabeth Glintschert 22.10.1928
Frau Dr. Erika Joepgen 27.11.1928
90 Jahre wurden
Frau Brigitte Melchior 29.10.1923
Frau Ursela Himmer 19.11.1923
Frau Elli Krämer 20.12.1923
Frau Irene Heller 26.12.1923
95 Jahre wurde
Frau Edith Frieß 21.12.1918
Sollten wir versehentlich jemanden vergessen oder eine falsche Angabe gemacht
haben, so lassen Sie uns dies bitte unbedingt wissen.
Herzlichen Dank.
Die Redaktion
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Nachruf
09.10.1927 – 22.12.2013
Irmgard Elsholz hat uns im 87.
Lebensjahr für immer verlassen.
Sie war im Sozialwerk Berlin e. V.
lange Jahre ehrenamtlich als
Leiterin des Malkreises tätig und
hat die letzten Jahre in der
Rezeption gewirkt. Sie hat auch
jahrelang die ganzen Tombola-
Gewinne eingepackt.
Ihr war ein aufgeschlossenes und
fröhliches Wesen beschieden und
sie wird uns in bester Erinnerung
bleiben.
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Tröstlicher Spruch von Dietrich Bonhöffer:
Je schöner und je voller die Erinnerung,
desto schwerer ist die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual
der Erinnerung in eine stille Freude.
Man trägt das Vergangene, Schöne
nicht wie einen Stachel,
sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.
Eingereicht von Horst D. Degner
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Klassische Lyrik neu verfasst
Vorm Winter (nach Rainer Maria Rilke, „Herbsttag“)
Herbst und Sommer war‘n zu groß;
Mach endlich Winter, Herr!
Es hat zu lange nicht gefroren,
und schick von den Azoren
her – uns bloß nicht noch ein Hoch!
Befiehl dem Himmel, jetzt zu schnei‘n!
Schick darauf ein paar klirrend kalte Tage,
dann halte inne und entsage
jedwedem Tauwetter und lass Atlantiktiefs
überm Atlantik bleib’n.
Wen’s dann nicht rauszieht,
dem hilft keiner mehr.
Soll der ruhig twittern, skypen…
in seinen Virtu-Welten bleiben,
wenn wir auf Kufen hin und her
draußen durch den Winter gleiten.
Gregor Murmann, Xanten
Eingereicht von Eveline Harder
Redaktionsschluss für die Frühlings-Ausgabe: 15. März 2014
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Die Redaktionskommission wünscht
allen Lesern für 2014
alles Gute und vor allem
eine bestmögliche Gesundheit!
Winterzauber in Erwartung des Frühlings