Literatur
• M. Scheer, J. WachterSkript zum Praktikum Anorganische Chemie I ,Institut für Anorganische Chemie der Universität Regensburg
• A. F. Holleman, E. Wiberg,Lehrbuch der Anorganischen Chemie,de Gruyter Verlag, Berlin, New York (Achtung, neue Auflage erscheint dieses Jahr !!!)
• U.R. Kunze, G. Schwedt,Grundlagen der qualitativen und quantitativen Analy se, Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York
• Jander, JahrMaßanalyseWalter de Gruyter Verlag Berlin, New York
• G. Jander, E. BlasiusLehrbuch der analytischen und präparativenanorganischen ChemieS. Hirzel Verlag Stuttgart, Leipzig
Quantitative Analyse
• Quantitative Analyse
Bestimmung von Stoffmengen bekannter Bestandteile von Verbindungen, Gemischen und Lösungen
(Wie viel davon ist drin ???)
Bestimmung durch chemische und physikalische Methoden
Wichtige Größen in der quantitativen Analyse
• Grundlage: Internationales Einheitensystem (SI-System)(Système International d’Unités)
• Stoffmengeneinheit Mol (Formelzeichen: n, Einheit: mol )
1 Mol ist eine Stoffmenge, die aus so vielen Teilchen besteht,wie 0,012 kg des Kohlenstoff-Nuklids 12C Atome enthalten.
Avogadro-Konstante NA = 6,022·1023 mol–1
A
X)()X(
N
Nn =
n(X): StoffmengeN(X): TeilchenzahlNA:Avogadro-Konstante
Wichtige Größen in der quantitativen Analyse
• Massenanteil
• Stoffmengenanteil
• Volumenanteil
• Massenkonzentration
• Stoffmengenkonzentration
• Volumenkonzentration
Wichtige Größen in der quantitativen Analyse
• Molare Masse (Formelzeichen: M, Einheit g mol–1)
Masse der Stoffmenge 1 mol eines bestimmten Teilchens
Beispiele
142 molg07,98)O(4)S()H(2)SOH( −=++= MMMM
Berechnung der molaren Masse von Schwefelsäure
Berechnung der Stoffmenge von 10 g Kochsalz (NaCl)
Beispiel (stöchiometrische Berechnung)
• Wie viel Eisen(III)oxid und Kohlenstoff wird benötigt, um durch Reduktion eine Tonne Eisen herzustellen ? Wie viel CO2 entsteht dabei ?
Äquivalentkonzentrationen
• Äquivalentteilchen: Bruchteil 1/z* eines Teilchens (Molekül, Atom etc.) der bei einer bestimmten chemischen Reaktion jeweils am Austausch einer Elementarladung beteiligt ist.
)X(*X*
1nz
zn ⋅=
)X(*X*
1cz
zc ⋅=
( ) ( ) ;Lmol01,0KMnO51; Lmol1,0SOH2
1 14
142
−− == ccz.B.:
Massenwirkungsgesetz
Alle ungehemmt ablaufenden chemischen Reaktionen führen zu einem Gleichgewichtszustand, der durch das Massenwirkungsgesetz(MWG) beschrieben wird.
Massenwirkungsgesetz
• Folgereaktionen
A + BC + DAB
AB
C + DA + B
21c )B()A(
)D()C(KK
cc
ccK ⋅=
⋅⋅=
)B()A(
)AB(1 cc
cK
⋅=
)AB(
)D()C(2 c
ccK
⋅=
Massenwirkungsgesetz
Beispiel: Eigendissoziation des Wassers
Kw: Ionenprodukt des Wassers (temperaturabhängig)Bestimmung über Leitfähigkeitsmessungen
Löslichkeit von Stoffen
• Löslichkeitsprodukt : maximales Ionenprodukt einer Verbindung. Für binäre Verbindungen gilt:
• Die Löslichkeit ist die Gesamtkonzentration des gelösten Stoffes in der gesättigten Lösung, bezogen auf die Formeleinheit. Für binäre, einwertige Verbindungen gilt:
ABfest A+ + B-L)B()A( Kcc =⋅ −+
L
2L )AB()B()A( und)AB()B()A(
)AB(
KL
cccKccc
cL
=⇒
=⋅====
−+−+
Löslichkeit von Stoffen
Allgemeine Formulierung
(Aax+Bb
y-)fest a Ax+ + b By-L
yx )B()A( Kcc ba =⋅ −+
Daraus ergibt sich die allgemeine Formel für die Löslichkeit:
baba ba
KL +
⋅= L
BA ba
Herleitung allgemeine Formel für Löslichkeit
(Aax+Bb
y-)fest a Ax+ + b By-L
yx )B()A( Kcc ba =⋅ −+
143
3´311
3 L2121
LCaF
2
LbaBA
L
L
L
L
baba
baBA
Lmol1084,14
Lmol105,2
421
2,1:CaF:
)BA(
)()(B)(A)(
in Einsetzen
)BA(B)(und)BA(A)(
hung Rkt.GleicausB)(1
A)(1
)BA(
2
ba
ba
−−−−
+
+
++
+
⋅=⋅==⋅
=
==⋅
==
=⋅
⋅⋅=
⋅⋅⋅=⋅=
⋅=⋅=⇒
===
KKL
baBspba
KcL
Lba
K
LbaK
LbLaccK
K
cbccac
cb
ca
cL
baba
bababa
baba
baba
Beispiel
• Löslichkeit von AgCl in NaCl-Lösung der Konzentration 0,1 mol/l
AgClfest Ag+ + Cl- 2210L Lmol10)Cl()A( −−−+ =⋅= cgcK
Herstellen einer Lösung mit einer bestimmten Stoffmengenkonzentration
Vorgehen: • Genaues Abwiegen einer Stoffportion
(daraus ergibt sich Stoffmenge n)• Auflösen des Stoffs in einem Lösungsmittel
(Wasser)• Auffüllen auf ein bestimmtes Volumen im
Messkolben (daraus ergibt sich V und damit c = n / V)
Volumetrie oder Maßanalyse
• Der zur analysierenden Probe wird soviel einer Reagenslösung bekannter Konzentration zugefügt, wie für die chemische Umsetzung gerade erforderlich ist, d. h. die äquivalente Stoffmenge.(Titration ) Anzeige des Endpunkts ggf. durch Indikator
• Voraussetzungen
Volumetrische Bestimmung von Fe2+
• Zugabe von KMnO4 zu Fe2+-Lösung: Entfärbung der KMnO4 Lösung• Wenn alle Fe2+-Ionen verbraucht sind (Äquivalenzpunkt):
Rosafärbung der Lösung durch Überschuss an KMnO4
• Aus Volumen und Konzentration der verbrauchten KMnO4-Maßlösung lässt sich die Stoffmenge an Fe2+ berechnen
5 Fe3+ + Mn2+ + 4 H2O5 Fe2+ + MnO4- + 8 H+
Beispiel
Eine Stahlprobe (m = 200 mg) soll auf ihren Eisengehalt untersucht werden.
Praktisches Vorgehen
• Auflösen der Probe in Säure und ggf. weitere Vorbehandlungen• Auffüllen der Probe auf ein bekanntes Volumen (100 mL)• Entnehmen eines Bruchteils der Probe (20 mL) und Bestimmen des
Eisengehalts mittels Titration:durchschnittlicher Verbrauch V(KMnO4)=7,00 mL c(KMnO4)=0,02 mol L-1 und c( KMnO4)=0,1 mol L-1
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Maßlösungen
• Einfache und reproduzierbare Darstellung• Stabilität gegen atmosphärische, thermische und photochemische
Einflüsse� Gehalt bzw. Konzentration der Maßlösung müssen längere Zeit
konstant bleiben.
� Konzentration (Titer) muss genau bekannt sein
� Exaktes Abwägen der Verbindung und Auffüllen auf ein bekanntes Volumen (z.B. NaCl, KBrO3, K2Cr2O7)
� Herstellen einer Maßlösung von ungefähr bekannter Konzentration und bestimmen der exakten Konzentration durch Titration gegen eine Urtitersubstanz
Beispiel
• Eine Maßlösung von HCl soll gegen Na2CO3 eingestellt werden. Dabei werden für die Reaktion von 110,2 mg Na2CO3 20,2 mL HCl-Lösung der ungefähren Konzentration 0,1 mol/L verbraucht. Wie ist die exakte HCl-Konzentration (Titer)?
CO2 + H2OCO32- + 2 H+
CO2 + H2O + 2 NaClNa2CO3 + 2 HCl
)CONa(2)HCl(
)CONa()CONa(
)CONa(2)H()HCl(
32
3232
32
M
mn
M
mn
nnn
⋅=
=
⋅== +
11
32
Lmol10294,0L0202,0molg99,105g1102,0
2)HCl(
)CONa(2
)HCl()HCl(
−−
=⋅
=
⋅==
c
V
Mm
V
nc
Gravimetrie
• Zu analysierende Substanz wird in schwerlöslichen Niederschlag überführt, der anschließend ausgewogen wird.
• Voraussetzungen:
Gravimetrische Bestimmung von Fe3+
• Schwerlösliche Verbindung, aber keine stöchiometrische Zusammensetzung
Fe2O3·xH2O(f) +6 NH4Cl2 FeCl3 + 6 NH3(aq) + x+3 H2O
Fe2O3·xH2O Fe2O3 + x H2O∆
• Lösung: Durch Glühen des Niederschlags entsteht Fe2O3, das eine bekannte Zusammensetzung hat und exakt gewogen werden kann
Beispiel
• Aus einer Fe3+-Lösung unbekannter Konzentration wird Eisen als Oxidhydrat gefällt und durch Glühen zu Fe2O3 überführt. Auswaage: 50 mg. Wie viel Eisen war in der Lösung ?
%9,69699,0mg50,0
mg0,35Fe)(
mg0,35g0350,0molg69,159
molg84,552g0500,0Fe)(
)OFe(
Fe)(2)OFe(Fe)(
Fe)()OFe(2Fe)(Fe)(Fe)(
)OFe(
)OFe()OFe(und)OFe(2)Fe(
1
1
3232
32
32
323232
===
==⋅=
⋅=
⋅=⋅=
==
−
−
w
m
M
Mmm
MnMnm
M
mnnn