GeschäftsBeRIcht 2013 / 2014
KENNZAHLEN DES SiNNErScHrADEr-KONZErNS
2013/2014 2012/2013 Veränderung
Nettoumsatz T€ 48.601 36.401 +34 %
EBITA T€ 3.064 681 +350 %
EBITA-Marge % 6,3 1,9 +232 %
Konzernergebnis - Anteil der SinnerSchrader-Aktionäre T€ 1.843 1 > +1.000 %
Konzernergebnis je Aktie, verwässert € 0,16 0,00 > +1.000 %
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit T€ 1.517 2.439 –38 %
Vollzeitmitarbeiter, ø Anzahl 444 406 +9 %
31.08.14 31.08.13 Veränderung
Liquide Mittel und Wertpapiere T€ 5.833 5.949 –2%
Eigenkapital T€ 14.062 12.047 +17%
Eigenkapitalquote % 49 52 –6%
Mitarbeiter, Endstand Anzahl 521 451 +16%
–20 %
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XeTra-SchluSSkurSe in % +/– zum kurS am 30.08.2013 (= 100 %)
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Nettoumsatz T€ 48.601 36.401 +34 %
EBITA T€ 3.064 681 +350 %
EBITA-Marge % 6,3 1,9 +232 %
Konzernergebnis - Anteil der SinnerSchrader-Aktionäre T€ 1.843 1 > +1.000 %
Konzernergebnis je Aktie, verwässert € 0,16 0,00 > +1.000 %
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit T€ 1.517 2.439 –38 %
Vollzeitmitarbeiter, ø Anzahl 444 406 +9 %
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Liquide Mittel und Wertpapiere T€ 5.833 5.949 –2%
Eigenkapital T€ 14.062 12.047 +17%
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Mitarbeiter, Endstand Anzahl 521 451 +16%
GeschäftsBeRIcht 2013 / 2014
2015 RETHINK DIGITAL STRATEGY.HOW THE LATEST INNOVATIONSWILL SHAPE MARKETINGIN 2015.
#NE XT YEAR !
#IN HAL T
Vier Wege zum Erfolg. Wie Marken 2015 geführt werden. Seite 4
Der ideale Weg zu neuen Kunden. Marken transportieren ihre Inhalte selbst. Seite 24
Herausforderung und Chance zugleich. Amazon und Apple stellen den Handel auf den Kopf. Seite 8
Daten sind der Schlüssel zum Erfolg. Wenn sie entschlüsselt werden. Seite 30
Leadership Transformation. Die Digitalisierung ist in den Führungs - etagen angekommen. Seite 34
Alles ist verbunden, und Dinge lernen sprechen. Marken stiften neuen Nutzen durch das Internet of Things. Seite 16
#iNTRO
#COmmeRCe
#CONNeCTiON
#CONTeNT#CAmPAiGN
#OUTRO
01 05–07 NEXT EXPERIENcE
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TEXT NILS WOLLNY
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NeXT eXPeRieNCeSchluss mit Marketingroutinen.
Marken brauchen digitale Nutzererlebnisse mit Weitblick.
D sellschaft, auf einzelne Geschäftsmodelle und ganze Industrien. Diese Veränderung konfrontiert viele Unternehmen mit neuen Herausforderungen und eröffnet ihnen zu-gleich neue Chancen – unter einer Voraus-setzung: der bedingungslosen Fokussie rung auf den Nutzer und seine Bedürfnisse.
Die Digitalisierung schreitet fort und ver-wandelt alles. Sie nimmt Einfluss auf jeden einzelnen Menschen und die gesamte Ge-
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NEXT GENERATION: Ich, alles, jetztGemeinsam mit dem rheingold institut hat SinnerSchrader in einer qualitativen Stu-die junge Menschen zwischen 6 und 29 Jahren zu ihrem digitalen Alltag befragt. Das zentrale Ergebnis lautet: Niemand aus dieser Altersgruppe kann sich ein Leben ohne das Smartphone und dessen Dienste vorstellen. Der intensive und virtuose Um-gang mit digitalen Technologien ist normal. Statt zwischen „online“ und „offline“ wird eher zwischen „onscreen“ und „offscreen“ unterschieden – aber auch diese Grenze verschwimmt zusehends.
„SErVICES WIE UBEr UND NETFLIX MACHEN ES Vor: CoMMErCE WIrD MIT CoNNECTIoN, CoNTENT UND CAMpAIGN zU EINEM üBErLEGENEN ANGEBoT VErKNüpFT.“
N I L S WO L L N Y
G E S c H Ä F T S F Ü H R E R S T R AT E G I E
S I N N E R S c H R A D E R
Der täglich neuen Flut von Angeboten und Informationen begegnen junge Menschen mit einer durch und durch digitalen Geis-teshaltung: schnellen Entscheidungen nach einer Like-Dislike-Logik. Sie lehnen alles ab, was keinen unmittelbaren Nutzen ver-spricht.
Die Erwartungen an das digitale Erle-ben einer Marke orientieren sich an deren Nutzwert und dem Kriterium maximaler Einfachheit. Etablierte player wie Apple, Google oder Facebook setzen die Standards in Sachen Funktionslogik, Anmutung und Design. Mit ihnen wird alles verglichen, was das digitale parkett betritt. Um in diesem Kontext als Marke weiterhin wahrgenom-men zu werden, muss der Fokus auf die Ge-staltung digitaler Erlebnisse gelegt werden.
NEXT EXPERIENcE: Vier Elemente der digitalen Marke Die neuen Ansprüche der Nutzer verlangen eine Abkehr von etablierten Marketingrou-tinen, deutlicher und entschiedener denn je. Dies erfordert eine Unternehmenskultur, die sich in jeder Hinsicht an den Bedürfnis-sen und Interessen der Nutzer orientiert – unter einer Führung, die den digitalen Wan-del aktiv gestaltet. Wesentliche Aufgabe ist es, digitale Nutzererlebnisse vorausschau-end zu denken und ständig weiterzuent- wickeln. Es geht um den Entwurf einer ganzheitlichen NEXT EXpErIENCE, die aus vier Elementen besteht: commerce – Transaktionen von Waren und Dienstleistungen. Unternehmen wie Ama-zon haben das Kaufverhalten von Men-schen in den vergangenen zwei Jahrzehn-ten massiv verändert. Die nächste Welle von Innovationen, die das Verhalten der Nutzer erneut revolutionieren werden, steht bevor: Mobile payment, intelligente Logistik und Beacon-Technologie.
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connection – Verknüpfung von physischer und virtueller Welt. produkte wie Apple Watch oder Google Glass heben die Mög-lichkeiten der Wearables auf eine neue Stufe. Gleichzeitig bringen Technologien wie Beacons oder NFC neue Arten von Ser-vices hervor. Darüber hinaus werden mit dem privaten 3-D-Drucker neue produkt-kategorien entstehen.content – Inhalte, die für die Nutzer von hohem Interesse sind. Traditionelle Werbe-kampagnen lassen die NEXT GENErATIoN ratlos zurück. zugleich reduzieren die Auk-tionsmodelle der Netzgiganten die Effekti-vität der eingesetzten Marketinggelder. Aggregatoren werden zu Gatekeepern für digitale Angebote. Für Marken wird es da-her überlebenswichtig, eine Contentstrate-gie zu entwickeln, die den Usern einen ech-ten Mehrwert bietet.campaign – Kommunikation zwischen Marke und Mensch. Kampagnen unterlie-gen aktuell einer zweifachen Evolution: sowohl einer systemischen als auch einer inhaltlichen Wandlung. Dank neuer Techno-logien wird die Distribution von Kampagnen und Content effizienter, und zugleich kön-nen die Botschaften und Inhalte personali-siert oder in Echtzeit angepasst werden.
Eine ganzheitlich gedachte NEXT EXpE-rIENCE kann diese vier Elemente zu einem neuen, überzeugenden Erlebnis verbinden.
Services wie UBEr und NETFLIX machen es vor: Commerce (Kauf einer Transportdienstleistung bzw. Unterhal-tungsdienstleistung) wird mit Connection (Fahrzeugtracking via Smartphone bzw. deviceunabhängiger Distribution), Content (Liberalisierung des Transportwesens bzw. eigene Serien) und Campaign (Empfeh-lungsmarketing bzw. Social Media) zu ei-nem überlegenen Angebot verknüpft.
NEXT AGENcY: Agentur für eine neue ZeitDie Entwicklung solcher überlegenen Ange-bote und die Begleitung ihrer realisierung ist nur mit einer neuen Art von Agentur möglich: Einer Agentur, die Unternehmen dabei hilft, mit dem Tempo von Technik und Nutzern Schritt zu halten – weil sie es selbst tut. Einer Agentur, die das Verhalten von Menschen analysiert, durchdringt und in der Lage ist, es mit ihren Ideen zu verän-dern. Einer Agentur, die in ganzheitlich kon-zipierten, lebendigen Systemen denkt – Systemen, die darauf ausgelegt sind, zu wachsen und sich ständig zu wandeln.
SinnerSchrader arbeitet an dieser Schnittstelle von Technologie, Mensch und Marke und entwickelt wertstiftende pro-dukte und Services, in deren Mittelpunkt der User steht und die hervorragend umgesetzt sind. Als Initiator der internationalen Kon-ferenz NEXT prägen wir seit Jahren digi- tale Trends. Wir verbinden Kreation und Technik zu Lösungen, die unsere Kunden er-folgreich machen. Das ist unser Anspruch. Das macht uns zur NEXT AGENCY.
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ist Geschäftsführer Strategie bei Sinner-Schrader. Mit einer nutzerzentrierten Denk- und Arbeitsweise hilft er Unterneh- men verschiedenster Branchen, die Themen Innovation und Digitalisierung voranzutreiben.
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13–15 MOBILE PAYMENT
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Was die zunehmende Vormachtstellung von Amazon für Konsumenten und Werbetreibende bedeutet.
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Als Amazon-Boss Jeff Bezos 2001 mit Freunden am Mount rushmore einen Stopp einlegte, wurde er an der Sehens-würdigkeit von Touristen erkannt – aller-dings nicht als der CEo des schon damals mächtigen Unternehmens, sondern als der Typ, der in einem gerade aktuellen US-Spot von Taco Bell für Käsetortillas warb. Vielleicht hat Bezos seitdem ein gespalte-nes Verhältnis zur Werbung. Jahrelang machte Amazon einen Bogen um TV-Spots.
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Bevor der Digitalriese dann doch für den Kindle-reader TV-Werbezeit buchte, be-trachtete Bezos klassische Werbung als zeichen von Schwäche: „Werbung ist der preis, den man dafür zahlt, ein unschein-bares produkt anzubieten.“
Künftig lässt er die Werbeindustrie zahlen. Die hat vermutlich noch nicht ein - mal gemerkt, was ihr bevorsteht. Einer, der es verstanden hat, ist Eric Schmidt – Executive Chairman Google: „Unser größ-ter Mit bewerber im Bereich Internetsuche ist Amazon.“ Schließlich wird schon jetzt etwa jede dritte produktsuche bei Amazon und nicht bei Google durchgeführt. Das bedeutet weniger Klicks und weniger Ad-Words-Dollars für Google. Doch es geht nicht allein um die Suche.
Abgesehen von Eric Schmidt nimmt der rest der Welt Amazon immer noch vor allem als onlineverkaufsplattform wahr, als Beinahe-Monopolisten gar, der ohne rücksicht auf Gewinn weitere Marktantei-le erzwingen will. Durchaus zu recht: Fast jedes zweite E-Book in Deutschland wird nach Schätzungen bei Amazon gekauft. Im gesamten Buchmarkt – auch dies ist nur Kaffeesatzleserei – hat Amazon mehr als 40 prozent Marktanteil.
Der Gesamtumsatz mit Büchern, Musik, Elektronik und Mode lag 2013 in Deutsch-land bei 7,7 Milliarden Euro. rund jeder vierte Euro im deutschen E-Commerce lan-det bei Amazon. Und Bezos tut alles, damit
die Kunden bleiben. Er zimmert einen digi-talen Mischkonzern: deutlich subventio-nierte Kindles, publishingprogramme für Autoren, eine Leihbücherei mit „All you can read“-Flatrate, Inhaltelieferant mit TV-pro-duktionen für seine Abspielstation „Instant Video“ und die eigene TV-Set-Top-Box „ Fire TV“. Auch der Kauf der „Washington post“ passt ins Bild. Die zeitung stärkt das Con-tentangebot für den Kindle. Der Kauf von „Twitch“, dem YouTube für Gamer, sorgt für weitere Inhalte und Verkaufshebel.
Und dann ist da noch das eigene „Fire phone“. Das ist bislang kein Verkaufsschla-ger. Muss es auch nicht sein. Für Bezos rechnet sich das Smartphone langfristig. Es hilft nicht nur, den Verkauf weiterer di-gitaler Inhalte anzustoßen, sondern ist vor allem ein großer Datensauger: Mit einem Knopfdruck löst der Nutzer das „Kauf bei uns“-Feature aus und kann so mit Kamera und Mikrofon aufgenommene produkte, Musik und Videos bei Amazon erwerben. Das Handy macht damit die Welt zum Showroom. So setzt sich Amazon nicht nur direkt an den Beginn des Kaufprozesses, sondern macht in Teilen die Google-Suche überflüssig. Warum schließlich noch lange in die Suchmaske tippen, wenn man das per Foto erledigen kann?
Hinzu kommt: Fotoaufnahmen über das Feature „Firefly“ speichert Amazon, um die Funktion seines Systems zu ver-bessern. So erfährt der Konzern über zusätzlich übermittelte GpS-Daten, Umge-bungsgeräusche und weitere Metadaten mehr über den Nutzer: wo er einkauft, was er in seiner Freizeit tut, welche Interessen er jenseits der Konsumwelt hat und was er vielleicht bislang vor Amazon verborgen hat. Ein Beispiel: Sie machen mit dem Identifizierungswerkzeug Bilder von ihrem Nachwuchs. Amazon kann das für pass-genaue produktempfehlungen und wirksa-mere Werbung nutzen.
„UNSEr GröSSTEr MITBEWErBEr IM BErEICH INTErNET-SUCHE IST AMAzoN.“
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Während Google also den Werbeunterneh-men gerade einmal sagen kann, was Nut-zer suchen und klicken, kann Amazon ih-nen sagen, was sie tatsächlich kaufen, wo und wie oft sie es tun und – mit einem im-mer genaueren Blick auf die Customer Journey – auch, warum sie es tun.
Ein Konkurrent ist Amazon für Schmidt erst recht, seitdem dem Konzern unter-stellt wird, sich selbst um mehr Werbegel-der bemühen zu wollen und dafür seine Datengoldmine zu nutzen. Amazon will wohl schon 2015 ein eigenes Display-Ad-vertising-Network starten und Anzeigen-plätze ähnlich wie AdWords vermitteln. zu-nächst sollen die Anzeigen auf der eigenen Website zu sehen sein, später auch bei an-deren publishern. Amazon tritt damit in di-rekte Konkurrenz zu Google.
Nur zu Google? Das Targeting-Eldora-do tangiert ebenso Marketer, Technologie-anbieter und Agenturen. Wenn Amazon mit seinem eigenen personalisierungsal-gorithmus und seiner Datenmacht hausie-ren geht, macht es diese Dienstleister ein Stück weit überflüssig. Es geht aber nicht nur darum, dass Amazon mit seinen Daten
und seiner reichweite tolle Conversion rates erreichen kann, sondern jeder Klick verfeinert auch das Wissen von Amazon, um die eigenen produkte, Inhalte und Ser-vices zu verbessern.
Der Umgang des onlineriesen mit seinen partnern kann da lehrreich sein: Wenn die Daten melden, dass sich ein neues produkt im Marktplatz eines Händ-lers besonders gut verkauft, soll Amazon gerne selbst in den Direktverkauf einstei-gen – und unterbietet alle anderen preise. Wenn sich ein Konsumgüterhersteller an zweistellige Umsatzanteile bei Amazon gewöhnt hat, zieht Amazon die Schraube für rabatte und Konditionen knallhart an. Das bekommen gerade die Buchverlage zu spüren. Verkaufshemmnisse inklusive.
Amazon ist nämlich vor allem an nied-rigen preisen interessiert. Da kommt die Quersubventionierung über die Werbegel-der der Konsumgüterhersteller und Händ-ler gerade recht. Wegezoll, der dann eines Tages zulasten eben dieser Marken gehen könnte, wenn Amazon mit Marketingein-nahmen Kampfpreise stützt, beispielswei-se um Eigenmarken gegen die Konkurrenz durchzusetzen. oder um Händler im Markt- platz zu unterbieten. Amazon kann immer günstiger sein: Es spart schließlich die Amazon-Gebühr.
O L A F KO L B R Ü c K
leitet das von ihm gegründete E-Commerce-Fachportal etailment.de und ist Autor des Fachbuchs „Erfolgs-faktor online-Marketing“. Von 2000 bis 2013 war er beim Fachmagazin „Hori-zont“ als reporter verantwortlich für die Themengebiete Internet und E-Business.
H OW TO D E A L W I T H A M A Z O N
# reizen Sie Darstellungsoptionen wie produktbeschreibung, produkt-bilder, Videos aus.
# Nutzen Sie Werbepakete von Amazon wie den Brandstore zur Ergänzung eigener Kanäle.
# Bieten Sie auf Amazon nur Teilsortimente an.
# Stärken bzw. diversifizieren Sie andere Vertriebskanäle.
# Vertreiben Sie private Labels und neue produkte zunächst nur über eigene Kanäle.
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Wie das Smartphone den Zahlungsverkehr revolutioniert.
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Als Apple-Chef Tim Cook im Herbst 2014 das iphone 6 vorstellte, sorgte vor allem ein neues Feature für lebhafte Debatten auch unter den deutschen Aficionados der Marke: die mobile zahlungsfunktion „Apple pay“. Unbescheiden kündigte Cook an: „Apple pay wird die Art, wie wir einkaufen und bezahlen, für immer verändern.“
Dies wird sich noch erweisen müssen. Erst seit Herbst 2014 können Besitzer des iphone 6 damit zahlen, und das bisher nur an 220.000 Kontaktpunkten in den USA. Hilfsmittel ist die Technik Near Field Communications (NFC). Sie überträgt per radiosignal Daten vom Handy auf eine Sta-tion. Identifizieren müssen sich Nutzer zur Sicherheit per Fingerabdruck. In Europa – wo die NFC-Technologie weiter verbreitet ist als in den USA – ist der Dienst für iphone-Nutzer vermutlich ab 2015 verfüg-bar, in den USA dann bald auch für Träger der Apple Watch.
Fest steht: Bezahlen wird einfacher. Eine neue technische revolution steht vor der Tür. Bereits mit der Einführung von
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iTunes hat Apple bewiesen, dass sich das Einkaufsverhalten der Menschen radikal verändern lässt.
pro Apple-pay-Transaktion im Wert von 100 Dollar kassieren die Amerikaner 15 Cent Gebühr von den beteiligten Banken und Kartenanbietern. Damit ist Apple nach eigenem Bekunden günstiger als andere zahlungssysteme. „Bis dato hat sich keine der Technologien im Massenmarkt durch-setzen können. Der jüngste Vorstoß von Apple mit diversen Kreditkartenanbietern könnte dies jedoch mittelfristig ändern“, schreibt die Deutsche Bank in einer Studie über die FinTech-Branche.
Die Entwicklung ist eindeutig: 2013 stieg das globale Volumen bargeldloser zahlungen gegenüber 2012 um 9,4 pro-zent auf 366 Milliarden Transaktionen – „durch das starke Wachstum in aufstre-benden Märkten sowie den zunehmenden
Einsatz von Kredit- und Debitkarten, vor allem bei elektronischen und mobilen zahlungsvorgängen“, wie es im aktuellen payment-report der Beratungsgesell-schaft Capgemini heißt.
Selbst im Scheine- und Münzen mekka Deutschland zahlen wahrscheinlich bald sehr viel mehr Menschen unbar. Die Wirt-schaftsprüfungs- und Be ra tungs ge sell-schaft pwC schätzt, dass in Deutschland aktuell 176.000 Endverbraucher mobil bezahlen, es 2020 aber 11 Millionen sein werden.
Vorreiter ist Apple gleichwohl nicht. zahlreiche Start-ups, Banken und Mobil-funkunternehmen bieten bereits Mobile-payment-Konzepte an. Und auch die Ebay-Tochter paypal testet in Deutschland gerade eine App zum mobilen Bezahlen. Durchgesetzt hat sich bislang aber noch kein Verfahren. Erst 40.000 der mehr als 740.000 Bezahlterminals in Deutschland können derzeit mit Mobilfunkgeräten oder speziellen Karten kommunizieren.
Doch das kann sich ändern: So hat MasterCard kürzlich alle deutschen Einzel-handelspartner verpflichtet, ihre Terminals
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ZAHLuNGSVORGÄNGE VON 2011 BIS 2015
SHOPS, DIE BIS 2018
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bis spätestens 2018 auf die NFC-Technolo-gie umzustellen. Laut einer Umfrage des EHI retail Institute unter 55 deutschen Einzelhandelsunternehmen mit insgesamt 58.300 Filialen wollen 81 prozent ihre Kas-sensysteme aufrüsten.
Und die Banken, deren Kerngeschäft ja immerhin auch der zahlungsverkehr ist? Sie sind erleichtert, dass Apple nach wie vor mit ihnen kooperiert. So haben zum Beispiel die deutschen Sparkassen bereits verkündet, dass sie mit Apple zusammen-arbeiten wollen. Denn abgeschlossen ist eine zahlung auch weiterhin erst dann, wenn das Bankkonto des Kunden belastet wird. „Die Kuchenstücke sind also noch nicht verteilt“, so die Deutsche Bank in ihrer FinTech-Studie. Kampflos werden die Geld-häuser die provisionen, die im zahlungs-verkehr anfallen, jedenfalls nicht aufgeben. Warum auch – in der gegenwärtigen Versuchsphase hätten die klassischen Finanzdienstleister die Chance, an der Ent-wicklung moderner digitaler zahlungs- verkehrslösungen mitzuwirken, glauben die Experten der Deutschen Bank.
Auch in den Marketingabteilungen – vor allem der Konsumgüterhersteller – grübeln die Fachleute weltweit, wie sich
Apple pay auf Kaufentscheidungen aus-wirkt. Die Chancen liegen vor allem in Apples passbook-App für Loyalitätspro-gramme, die aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem zahlungssystem verbunden wird. Marketingentscheider sollten daher dafür sorgen, dass Nutzer ihre Bonusprogramme oder produktgutscheine unkompliziert in der App ablegen können. Diese könnte dann dem Kunden melden, wie viele punkte sein aktueller Einkauf bringt, oder das aktuell zu erwerbende produkt automatisch mit dem passenden Gutschein bezahlen.
Anneke Neuhaus, Marketingexpertin von der Frankfurt University of Applied Sciences, sagt: „Marketingentscheider soll-ten sich zudem fragen, welche Vorteile die Kunden daraus ziehen könnten. zum Beispiel könnten via Smartphone weitere Informationen zu dem produkt angeboten werden. Warum bei hochwertigen produk-ten nicht ein Erklärvideo oder alternative Modelle in anderen preiskategorien an-bieten? Der Kunde kann sich informieren und bei Nutzung der zahlungsfunktion ei-ne rabattregelung oder Bonuspunkte in Anspruch nehmen.“ Hersteller könnten Kaufentscheidungen außerdem besser ver-stehen und dies für produktentwicklungen oder Kommunikation nutzen. „Die Chance zur Interaktion mit dem Kunden kann zu einer Verdrängung, aber auch zu einem echten Win-win führen“, sagt Neuhaus.
M E I K E S c H R E I B E R
ist Journalistin in Frankfurt am Main und berichtet seit vielen Jahren über die Bankenbranche. Mit Heinz-roger Dohms unterhält sie das Journalistenbüro Schreiber-Dohms. Die beiden schreiben unter anderem für „Capital“, „manager magazin online“ und „DIE zEIT“.
„IN DEr rEGEL BEzAHLEN WIr DAS MEISTE NoCH oFFLINE, DoCH DAS WIrD SICH SCHNELL äNDErN. SCHoN BALD WErDEN ALLE UNSErE zAHLUNGEN oNLINE pASSIErEN.“
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THiNGsVerbindungen für neue Geschäftsfelder.
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Was würden Alltagsgegenstände sagen, wenn sie sprechen könnten? Um genau diese Frage geht es, wenn wir die Möglich-keiten erkunden wollen die das Internet der Dinge ( oder kurz „IoT“ für „Internet of Things“ ) bietet. Das Internet der Dinge ver-bindet physische objekte – TV-Geräte, Con-tainer, Armbänder, Kaffeemaschinen, Autos, Thermostate – zu einer digital vernetzten Welt, gespickt mit Sensoren und im ständi-gen Datenaustausch zwischen Menschen und Maschinen. IoT ist einer der einfluss-reichsten Technologietrends seit dem Be-ginn des Konsumenteninternets. Wie aber lässt sich IoT im Marketingkontext nutzen?
Verbindung und VerbundenheitIn den letzten Jahren wurde mit dem In-ternet der Dinge auf sehr kreative Weise experimentiert. Die bekannteren Beispie-le stammen dabei aus Werbekampagnen. So baute Budweiser ein viel beachtetes Gadget: eine Warnleuchte, die Eishockey- Ergebnisse online mitliest. Hat das Lieb-lingsteam ein Tor erzielt, blinkt die Lampe rot auf, begleitet von einem lauten Hupen. Auf charmante Art kann die Marke über ein stark emotional aufgeladenes Thema so spielerisch mit Fans in Dialog treten. Hun-derte Hockeyanhänger kauften diese Lam-pen, die seither in ihren Wohnzimmern lautstark Bierwerbung machen. Eine cleve-re Werbeidee – und dennoch kratzt sie erst an der oberfläche des Machbaren.
Das Internet der Dinge erlaubt einen besonderen Dialog mit den Kunden. Intel-ligentes Sammeln und Analysieren von Daten ermöglicht die Entwicklung von Diensten, die für Konsumenten wie Marke-ter gleichermaßen nützlich sind.
Insbesondere zwei Bereiche verspre-chen agilen Vorreitern im Markt riesige Möglichkeiten: Wearables – also im wört-lichen Sinne tragbare Technologien – und das vernetzte Automobil. Für den Erfolg muss jedoch der Drahtseilakt zwischen einem Mehrwert für den Nutzer und des-sen Angst vor Datenkraken gelingen.
Wunderbare Wearables Was passiert, wenn Sie eine Smartwatch um Ihr Handgelenk legen oder einen Fit-ness tracker in die Hosentasche stecken? Sie lassen einen mit Sensoren und Inter-netverbindung ausgestatteten Computer in Ihr Leben. Die meisten von uns denken darüber kaum nach, da wir mit unseren Smartphones ohnehin einen vernetzten Computer bei uns tragen.
Dank immer kleinerer Sensoren und Chips entwickeln sich auch die Wearables ständig weiter. Anstatt sperriger Smart-watches werden immer schickere Acces-soires produziert. Auch Schmuck und Mode sind zunehmend vernetzt. Ein ring, der Sie subtil informiert, dass Ihr partner eine SMS gesendet hat? Gibt es schon – vom New Yorker Start-up ringly. T-Shirts und Sport-BHs, die die Herzfrequenz messen? Die Firma Sensil aus San Francisco entwickelt genau dies.
Was jetzt noch nach Gadgets für Early Adopters klingen mag, wird in wenigen Jahren zum Alltag gehören. Die Chance liegt darin, Dienste so zu gestalten, dass sie für die Nutzer attraktiv und nützlich sind. Damit werden sie Teil ihres Alltags und gehen eine echte Verbindung mit den Kunden ein.
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crowdshapingDank neuer Technologien können Men-schen mit ihren Bioreaktionen künftig di-rekten Einfluss auf die physische Welt neh-men. Das Armband Lightwave etwa kann körperliche Aktivität und Energie level des Trägers messen. Erfunden hat es die Ent-wicklerin rana June, um ihrer Arbeit als DJ eine neue Dimension zu verleihen. Bei ih-ren Konzerten passt sie Musik und Artwork den (Körper-)reaktionen des publikums an und zeigt beispielsweise die Namen der wildesten Tänzer auf einer interaktiven Leinwand.
Man stelle sich diese Innovation nur einmal im Marketingkontext vor: TV-An-zeigen, die in Echtzeit auf die Emotionen des publikums reagieren, oder Sonder-angebote, die sich im Geschäft dem Ener-gielevel der Shoppingcrowd anpassen.
Der bessere Beifahrerzusammen mit unseren Daten bewegen sich auch Autos in die Cloud oder genauer: Die Datenwolke bewegt sich in den Wagen hinein. Mit ihrer permanenten Internetver-bindung wachsen Autos – sei es nun das eigene oder ein mit anderen geteiltes – über ihren Charakter als bloßes Transport-mittel hinaus. Sie entwickeln sich zu einem weiteren Medium, einem neuen Interface.
Durch die Kombination von Navigati-onsdaten (Wo befinden Sie sich und wo wollen Sie hin?), plänen (Ihr Kalender weiß, wohin Sie mit wem und warum gehen!) und externen Faktoren wie Wetter, Verkehr oder Veranstaltungsinformationen entsteht ein wahrer Datenschatz, den es zu bergen gilt. Auf dieser Grundlage lassen sich wun-derbare kontextbezogene Services entwi-ckeln, die von aufmerksamen Erinnerun-gen bis zu komplexen Angeboten reichen können. zwei Beispiele:
• Erinnerung: „Ihr Kühlschrank sagt, dass Sie noch Milch benötigen. Diese ist im Supermarkt an der nächsten Straßen-ecke im Angebot. Soll ich einen zwi-schenstopp einkalkulieren?“
• Empfehlung: „Laut Verkehrsmeldungen benötigen wir für die Strecke 28 Minuten. Soll ich in der zwischenzeit ein paar Kapi-tel Ihres aktuellen Hörbuchs abspielen?“
Der Schlüssel: Die Achtung der Privatsphäre.Der Schüssel zum Erfolg ist, wie so oft, das richtige Maß. Das Internet der Dinge bietet so viele Gelegenheiten, Daten zu sammeln, dass Unternehmen leicht die Sammelwut packen kann. Konsumenten sind jedoch hochsensibel, was das Speichern ihrer Daten für ihre privatsphäre angeht – insbe-sondere in Deutschland.
Sie werden jene Unternehmen beloh-nen, die die richtige Balance finden mit ei-nem Marketing, das ihnen klaren Nutzen bietet und gleichzeitig ihre privatsphäre re-spektiert. Wem das gelingt, den werden Konsumenten in ihr Leben lassen. Davon können beide Seiten nur profitieren.
P E T E R B I H R
ist Gründer und Geschäftsführer der The Waving Cat GmbH. Er analysiert die Auswirkungen neuer Technologien und vermittelt durch Beratung und auf Konferenzen die Erkenntnisse führender Innovatoren. peter Bihr hat eine reihe erfolgreicher Konferenzen wie die ThingsCon ins Leben gerufen und ist seit mehreren Jahren programmdirektor der NEXT Berlin.
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„Software Is Eating The World“ erklärte der Unternehmer, Investor und Entwickler Marc Andreessen 2011 in einem Essay. Wie das, fragt man sich, besteht doch die physi-sche Welt immer noch überwiegend aus Atomen, auch wenn Bits und damit die digi-tale Sphäre stetig an Bedeutung gewinnen.
Beacons sind ein Teil der Antwort. Sie verbinden die physische Welt mit der digi-talen. Beacons sind nichts anderes als klei-ne Sender mit geringem Energieverbrauch und begrenzter, lokaler reichweite. Mobil-telefone zum Beispiel können die Signale empfangen und darauf reagieren.
Dank Beacons weiß eine App, wo sich der Nutzer gerade befindet, und kann ihm so ein dem Kontext angepasstes Nutzerer-
lebnis bieten. zu den ersten Anwendern gehört der Einzelhandel – kein Wunder, hat doch Apple selbst seine Stores frühzeitig mit Beacons ausgestattet und die Apple-Store-App entsprechend aufgerüstet.
Doch die Möglichkeiten gehen weit über den retailbereich hinaus. Interaktive Museumsführer interagieren via Beacons mit dem Besucher und erklären ihm die Ausstellung. In den USA erhalten Fans im Baseballstadion Hintergrundinfos zum aktuellen Spielverlauf. Der Schaffner in der Bahn signalisiert der Bahn-App mit-tels Beacon seine Anwesenheit, woraufhin die App auf dem Smartphone des Fahr-gasts automatisch das digitale Ticket an-zeigt. Ebenso können neue Interfaces re-alisiert werden. Statt des schwerfälligen Geld automaten bedient der Bankkunde ei-ne elegante App, die dank Beacon weiß, welcher Kunde am Automaten steht. Nach wenigen Eingaben zahlt das Gerät den gewünschten Betrag aus.
Das potenzial für innovative Services ist schier unbegrenzt. Der Erfolg wird auch hier davon abhängen, ob zuerst an den Nutzer und seine Bedürfnisse gedacht wird und Content und Nutzererlebnis an ort und Kontext angepasst sind. Es gilt, die relevanzschwelle anzuheben, denn was für den Nutzer irrelevant ist, wird er ignorie-ren. Kreativität ist also gefragt. Mit Beacons ist schließlich weit mehr möglich, als nur Sonderangebote zu pushen.
unsichtbare Schlüssel zu neuen Services.
D R . A X E L AV E R D u N G
ist Head of Strategy bei SinnerSchrader und entwickelt innovative, nutzen-stiftende Lösungen für digitale produkte und Services.
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Anbruch einer magischen Zeit.
Die Uhr an unserem Handgelenk, sie tickt nicht mehr. Stattdessen können wir mit ihr reden, Nachrichten lesen oder den Kaffee bezahlen. Im kommenden Jahr wird vermutlich jeder Early Adopter eine tragen, und alle können die Magie der Mo-bile Connections erleben: neue Technolo-gien, neue Anwendungen und neue Kun-den. Mit der Smartwatch und weiteren Innovationen bricht die zeit der Connected objects an. Wie wird sie aussehen, die Welt, in der alles mit allem verbunden ist? Und welche Konsequenzen hat das für die Mobile-Branche?
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Eine Lawine fegt durch die BrancheExperten prognostizieren eine Verhun-dertfachung der zahl verbundener Geräte innerhalb der kommenden fünf Jahre. Aus der Branche für Mobile wird eine Bran-che für Mobile Connections. Der Wandel wird alle betreffen: Entwickler, Start-ups, Agenturen, Mobile-produktanbieter, Mar-keter und große Brands. Ein Blick nach Berlin, wo die Mobile-Branche in Deutsch-land besonders stark vertreten ist, zeigt, welches enorme Ausmaß die Umwälzung derzeit hat.
Magie durch TechnikHinter dem Trend stehen drei technologi-sche Treiber: die Geräte, die Verbindung und die Cloud. Die Gerätehersteller liefern alle paar Monate Neuheiten wie Mobile pay-ment oder smarte objekte – mehr Speicher, mehr Leistung, mehr Bildschirm. Auch die Verbindungsalternativen werden vielfälti-ger: Mobilfunk, Wi-Fi, NFC, Bluetooth Low Energy, eigene Automobil-Verbindungssys-teme wie Carplay oder Android Auto. Dahin-ter stehen Clouddienste, die alle Daten sammeln und auswerten. Die Magie wird alltäglich! So können sich beispielsweise Kaffeeliebhaber via App mit der Espresso-maschine im Coffeeshop verbinden, die dann den Lieblingskaffee aufbrüht. Auto-matisch wird der Cappuccino mit dem Smartphone dann auch gleich bezahlt. Alles bereits realität bei TopBrewer in Kopen-hagen. Verblüffend einfach für den Nutzer und extrem zeitsparend für den Coffeeshop.
Mit Macht in den MarktDie Konsumenten sind bereit. Und der Elek-trohandel ist es auch: MediaMarkt etwa hat seine Abteilung für Armbänder und Smart-watches groß aufgestellt und will sie wei-ter expandieren. Erinnern wir uns an den Markt für Kopfhörer: War er vor drei Jah-ren noch klein und unspannend, gibt es heute viele interessante produkte und ein massives Facing im Handel. So wird es auch mit vielen weiteren neuen Connected objects kommen.
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HEuTE:
1. Deutlich mehr ressourcen zur pflege des Mobile-portfolios (App und Web) einsetzen.
2. Den Aktivitätspegel zur Erzielung größerer Frequenzen und einer höheren zahl von App-Downloads stark steigern.
3. Die vernachlässigten Mobile- Webportale verbessern.
MORGEN:
4. Einen Use-Case unter Verwendung eines objekts ( z. B. Smartwatch ) erfinden.
5. Webanwendungen mit der physischen Welt verbinden ( z. B. im Handel ).
6. Ein proprietäres Connected object entwickeln.
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Personalisierte ImpulseDie Möglichkeiten, Kunden und Interes-senten im richtigen Moment zu erreichen, sind enorm gewachsen. personalisierte Impulse ermöglichen ein vollständig neu-es Customer-relationship-Management. Im Handel kann dies den entscheidenden Unterschied ausmachen. Ein neues Ein-kaufszentrum in Marseille, das mit 240 Beacons ausgestattet wurde, zeigt, wie es funktioniert: Hat ein Kunde die passende App, erhält er locationbasierte promo-tions der Stores. Das Einkaufszentrum kann zudem die Kundenflüsse im Detail analysieren.
Ende der InselnEine App hier, eine App da, mal eine Mobile-Website, eine Kunden-App, dazu noch Banner und eine Mobile-Landing- page. Bislang bot die Mobile-Branche nur Additionen von Insellösungen. Jetzt wer-den sich Stand-alone-Lösungen mit der phy sischen Welt verbinden. Mit einer Smartwatch, mit einem Beacon im Shop, Stadion oder Museum, mit einer Kasse, einer Tür, einer Verpackung, einem Auto. Und all das basiert auf Technologien und Codesprachen aus dem Mobile-Bereich.
Vorpreschen – auch ohne StandardsDer größte Fehler in dieser Situation ist, nichts zu tun. Technische Standards beste-hen noch nicht, doch alle großen player sind schon aktiv. Google positioniert sich mit Nest im Bereich Home Automation in Haus und office. Hinter dem iBeacon steht ein Apple-protokoll. Und alle player entwi-ckeln Automobil-plattformen.
L Au R E N T B u R D I N
ist Geschäftsführer von SinnerSchrader Mobile in Berlin, mitten im Mobile- ökosystem Deutschlands.
„ DEr GröSSTE FEHLEr IST, NICHTS zU TUN.“
„Im Thema Mobile Connections stecken große Chancen, aber auch erhebliche risiken. Nichts zu tun, führt zu den größten risiken. An der retailindustrie ist das derzeit gut abzu-lesen. Da geht es um Amazon oder andere große player wie Alibaba mit einer Markt- kapitalisierung von über 200 Milliarden Dollar. Viele Akteure setzen massiv auf innovative Mobile-Lösungen: Tesco zum Beispiel mit Connected-preisschildern, dem Ausrollen eines Beacon-Netzes und push-Notifications im Laden. oder Amazon mit dem eigenen Device ‚Dash‘, einem Barcodeleser mit Mikro-fon, der hilft, Einkaufslisten im Haushalt zu erstellen, sich automatisch mit der App ver-bindet und so one-Click-Shopping ermöglicht. Wie wäre es, wenn jede Marke ihr eigenes Device auf den Markt bringen würde, um sich auf charmante Weise mit den eigenen Kunden zu verbinden? Mein Traum.“
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BEST PRAcTIcE
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TEXT NILS jAcOBSEN
TEXT ADAM TINWORTH
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besT PRACTiCecuRVED.de – Der „Guide Michelin“ für die
mobile Generation.
„Ein ipod. Ein Telefon. Ein Internetkommu-nikator.“ Vor acht Jahren stellte der Apple-Gründer seine Erfindung der öffentlichkeit vor. In der Folge prägte das Gadget die Kul-tur des noch jungen 21. Jahrhunderts wie kein zweites und ebnete den Weg für den Siegeszug des Smartphones.
Innerhalb der vergangenen Jahre ha-ben sich unsere Nutzungsgewohnheiten grundlegend verändert – weg vom Schreib-tisch, hin zu Smartphone oder Tablet. „Mo-bile first“ wird von „Mobile only“ abgelöst,
insbesondere bei der jungen Generation. Mobile hat gewonnen.
Doch was bedeutet diese mobile revo-lution für Telekommunikationsanbieter und Mobilfunkprovider, die mit ihren Netzen Mil-lionen Kunden rund um die Welt verbinden? Vor allem eines: Umdenken. Das Geschäfts-modell Telefonie und SMS war gestern, Da-tenvolumen machen in naher zukunft den Löwenanteil der Umsätze aus. Wie und wo aber sind die (potenziellen) Kunden ohne große Streuverluste erreichbar?
Vor dieser Frage steht auch E-plus, nach der Fusion mit o2 inzwischen die Nummer eins im deutschen Mobilfunk-markt. In diesem weitgehend gesättigten Markt gilt es, Differenzierungsmerkmale herauszuarbeiten. Klassische Medien mit
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TV- oder printwerbung können die ziel-gruppe längst nur noch graduell und kurz-fristig erreichen. Der Königsweg führt über das Internet. Und da Bannerwerbung und Initiativen zur Gewinnung neuer Kunden über onlinemedien und Social Media aus-gereizt scheinen, beschreitet man mit CUrVED neue Wege.
content für die Generation TouchSinnerSchrader hat Anfang 2014 im Auftrag der E-plus Gruppe die plattform CUrVED gelauncht – damit hat die Generation Touch nun ein Techportal für das mobile zeitalter, das bisher gefehlt hat. CUrVED berichtet über die menschliche Seite der mobilen revolution. über das, was die Gadgets aus unserem Leben machen, wie sie unseren Alltag erleichtern und zum Treiber des gesellschaftlichen Fortschritts werden.
Das Konzept folgt dem über 100 Jahre alten Erfolgsrezept des Contentmarketings. Seit 1895 wendet sich der amerikanische Landmaschinenhersteller John Deere im Magazin „The Furrow“ an seine Kunden. Ein weiteres Musterbeispiel gelungenen Contentmarketings erschien erstmals im Jahr 1900: der „Guide Michelin“. Initiiert durch den reifenfabrikanten Michelin, bie-tet der restaurantführer Automobilisten gute Gründe, häufiger weitere Strecken zu fahren – was entsprechende reifenabnut-zung und Absatzsteigerungen zur Folge hat. zwei Gründe machen dieses Modell bis heute erfolgreich: die Qualität der Inhalte und die Glaubwürdigkeit durch die Tren-nung von absendender Marke und Inhalt.
Reichweite rulesMehr als ein Jahrhundert später adaptiert CUrVED dieses prinzip für das digitale zeitalter. Die redaktion aus erfahrenen Techjournalisten bietet Smartphonenut-zern rund um die Uhr Hilfe, Einordnung,
Analysen, Hintergrundstücke und ratge-ber mit langer Lebensdauer. Mehr als 25 neue Artikel erscheinen täglich, genutzt von 1,3 Millionen Unique Users pro Monat. redaktionelle Unabhängigkeit ist dabei Basis für ein nachhaltiges Wachstum.
Möglich wurde die rasante reichwei-tensteigerung auch durch eine steile Lern-kurve und die ständige Traffic-überprüfung der Artikel. SEo-Experten helfen, Themen und Keywords zu priorisieren und die Web-site technisch perfekt für Google aufzube-reiten. Die Sichtbarkeit bei Google be-stimmt maßgeblich den Erfolg, denn die präsenz in der organischen Suche ver-schafft CUrVED nachhaltigen Traffic, auch für ältere Artikel.
Welchen direkten Nutzen zieht E-plus nun aus CUrVED? „Inhaltlich qualifizierte Leads konvertieren in den Shops um eini-ges besser als Leads aus Werbung“, so Jür-gen rösger, der Anfang 2014 als Chief Digi-tal officer (CDo) von E-plus die Einführung von CUrVED begleitet hat. Je häufiger die Seite also gelesen wird, desto höher ist die Conversion rate. Die jeweiligen Artikel werden mit den passenden produkten im E-plus Shop verlinkt. Hinzu kommen Ban-ner und Ad vertorials zu speziellen, nur für CUrVED- Leser verfügbaren Angeboten.
CUrVEDs Erfolgsrezept kann als Blau-pause auch für andere Branchen dienen: Warum dem „manager magazin“ oder „rol-ling Stone“ überlassen, was ein Bank- oder Musikportal mit entsprechender produkt-anbindung ebenfalls leisten kann?
N I L S jAc O B S E N
ist Wirtschafts- und Techjournalist mit 15-jähriger Erfahrung und schreibt neben seiner Tätigkeit als Chefredakteur von CUrVED u. a. für das Medienportal MEEDIA und Yahoo.
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wie fällt euer fazit nach einem Jahr CURved aus?Nils Jacobsen: Sehr positiv. SinnerSchrader ist es gelungen, in nur 100 Tagen ein neues Techportal zu kreieren, das sofort funktioniert hat. Die Traffic- Entwicklung ist sehr erfreulich. Wir haben mit 1,3 Millionen Unique Users bereits mehr als doppelt so viele wie auf den onlineangeboten von „Neon“, der „Computerwoche“ oder des Medien-dienstes „Horizont“.
welche erfolgsfaktoren macht ihr aus?felix disselhoff: Die technische Basis, die Sinner-Schrader als führende Digitalagentur mitbringt, ist extrem hilfreich. probleme lassen sich auf kurzen Wegen an der Schnittstelle zwischen redaktion und programmierung integriert lösen. Vor allem aber: zeitgemäße Inhalte sind im Mobile-Tech- Bereich der Königsweg. was können marketer anderer branchen von CURved lernen?Nils Jacobsen: Innovative projekte entwickeln sich heute fast ausschließlich im Netz. Die Lerneffekte stellen sich praktisch täglich ein – schon in der regen Interaktion mit unseren Lesern in Form von Kommentaren oder in Social Media. Der Erfolg von CUrVED als Contentangebot ist sicher auf andere Branchenportale aus dem Umfeld Musik, Lifestyle, Food oder Finanzen übertragbar, allerdings nicht eins zu eins. Die Techbranche hat ihre eigene, sehr spezielle zielgruppe.
welche voraussetzungen sind eurer meinung nach für den erfolg eines Contentportals unabdingbar? felix disselhoff: Ein absolutes Commitment für redaktionelle Unabhängigkeit und ein langer Atem. Mit dem schnellen Erfolg von CUrVED in dieser Form hatten wir nicht gerechnet. Doch in der schnelllebigen Techszene gleicht kein Monat dem vorherigen. Jeder Tag ist eine neue Herausforderung.
Interview mit den cuRVED-chefredakteuren Nils jacobsen und Felix Disselhoff
„INHALTLICH QUALIFIzIErTE LEADS KoNVErTIErEN IN DEN SHopS UM EINIGES BESSEr ALS LEADS AUS WErBUNG.“
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Fernsehen war früher so einfach. Man blät-terte im programm, schaltete den Fernse-her ein und schaute eine Sendung an. oder verpasste sie. Eine klare Sache.
Diese zeiten sind vorbei. Das Fernse-hen hat die gleichen digitalen Erschütte-rungen erlebt wie andere Medien – aller-dings in zeitlupe. Vor zehn Jahren schon wurde das Ende des Fernsehens ausgeru-fen, doch es ist noch immer da. Hinter den
Veränderungen steht dabei aber nicht eine einzelne Erfindung oder ein besonderer Dienst, der das ganze Geschäft auf den Kopf gestellt hätte. Stattdessen kommt der Umbruch von allen Seiten und in unter-schiedlichster Form.
Da haben wir zum Beispiel den Auf-schwung der Streamingdienste. Es kom-men immer mehr Streamingboxen zum Anschluss an TV-Geräte auf den Markt. Apples „Hobby“, Apple TV, ist lange vor allem für iTunes-Content genutzt worden, jetzt fungiert es zusätzlich als Streamer für Netflix und eine wachsende zahl weite-rer Dienste. Google bringt sich mit zwei Neueinführungen in position: dem Chrome-cast-Stick, einem kleinen, preisgünstigen Ge rät, mit dem Videocontent von anderen Geräten auf den Fernseher übertragen wird, und dem neuen Android-TV-basierten Nexus player. Amazon hat sein Fire TV, das vor allem als Streamingdienst für Amazon
Die Ablösung der „Glotze“.
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Werbemillionen mit witzigen Gamer-Videos
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prime dient, schon früher in diesem Jahr auf den Markt gebracht.
Aus Diensten, die als Nischenprodukt angefangen haben, sind praktisch eigen-ständige Fernsehstudios geworden. Netflix bringt schon seit einiger zeit eigene Serien heraus – oder hält bereits eingestellte wie „Arrested Development“ am Leben. Jetzt wird Netflix durch das Filmfranchise mit den enorm erfolgreichen Marvel-Comics noch einmal expandieren. Auch Amazon hat den Schritt in die Welt der Filmproduk-tion gewagt. Der onlinehändler hat meh-rere piloten produziert, von denen eini- ge inzwischen in Serie gegangen sind – darunter das hochgelobte „Transparent“. Anders als im traditionellen Fernsehen werden bei diesen Serien alle Folgen auf einmal herausgebracht. So sieht Fernsehen in der postprogrammzeitschriften-ära aus.
Diese Veränderungen haben Auswir-kungen auf die Beziehung mit Marketern und Werbetreibenden, weil dieser Typ von TV-Serien keine Werbung enthält. Genau genommen sind die Serien selbst Werbung für den Streamingdienst. Für den, der auf der Welle ihres Erfolges mitreiten will, bleibt nur product placement.
Die vielleicht interessanteste Entwick-lung ist jedoch der Boom der YouTube-Stars, die mittlerweile selbst zu eigenstän-digen Marken geworden sind. YouTube setzt auf die massive Vermarktung seiner Stars, denn sie bringen Werbeeinnahmen. pewDiepie, bürgerlich Felix Arvid Ulf Kjell-berg, ist derzeit der größte von ihnen. Er produziert Videos für Gaming-Fans, er-reicht pro Veröffentlichung zwei bis drei Millionen Klicks und hat 30 Millionen Abon-nenten. Nach Angaben von „The Atlantic“ bringt ihm die Werbung in diesen Videos zwischen 140.000 und 1,4 Millionen Dollar ein – pro Monat. pewDiepies aktueller Ver-trag mit den Maker Studios läuft nun aus. Es wird interessant sein, zu sehen, was er als Nächstes vorhat.
Michelle phan, Bethany Mota und ro- sanna pansino sind weitere Stars im You-
Tube-Werbeuniversum, die über Make-up, Mode und Kochen sprechen. Sie verkör-pern eigene Lifestyle-Marken und wenden sich an ein riesiges publikum – in einem Stil, den das traditionelle Fernsehen als unprofessionell gebrandmarkt hätte. Wir erleben die Entstehung eines neuen Medi-ums mit neuen regeln.
Videocontent dieses zuschnitts passt perfekt in die digitale Welt. Das mächtige Medienportal BuzzFeed hat viel Geld in-vestiert, um Topstars wie den online-Videokünstler ze Frank zu engagieren und ein Studio zur produktion seiner Vi-deos zu bauen. Es verfügt über zahlrei-che Sets für klassische Filmlocations, die es ermöglichen, Ideen sofort als Film am Set umzusetzen. BuzzFeed wird weiter in-vestieren, um ein breites produktions-spektrum abzudecken – von animierten GIFs bis zu Videos in Spielfilmlänge.
Schnell, persönlich, unter Einsatz in-novativer Technologien, mit Sets, die eine unmittelbare realisierung von Ideen er-möglichen – so sieht die Dynamik der neu-en onlinevideos aus. Konsumiert werden sie on demand und auf einer Vielzahl von Geräten, zu denen jedes Jahr neue hinzu-kommen.
Diese stille und langsame revolution ist noch im Gange, aber sie lässt sich nicht länger ignorieren. Wer davon profitieren will, sollte sich nicht an traditionellen Ver-marktungsstrategien orientieren: Setzt man stattdessen auf innovative Medien und den onlinekanal? oder betritt man gleich selbst die Welt der kostengünstigen, intelligenten und individuellen Contentproduktion?
A DA M T I N WO RT H
ist Wirtschaftsjournalist, Medienberater und Dozent für Digitaljournalismus. Seit über einem Jahrzehnt studiert er die Effekte digitaler Technologie auf Medien und Wirtschaft und schreibt darüber u. a. auf dem NEXT Blog.
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INTERVIEW MIT MATTHIAS ScHRADER
TIPPS VON AMELIA SHOWALTER
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So bewahren Sie die Hoheit über Ihre Kundendaten.
onlinewerbung automatisiert sich rasant und kann längst nutzerprofilbezogen vermarktet werden. Der Schlüssel dazu sind die Daten, über die Unterneh-men heute bereits verfügen, die sie oftmals aber nicht effizient nutzen. Hier liefert NEXT AUDIENCE mit private programmatic bessere Ergebnisse und verknüpft für Werbetreibende die exklusive Eigenda-tennutzung mit individuell an gepassten Algorithmen. Wie das funktioniert, erklärt Matthias Schrader.
wie kommen Unternehmen an die daten, die für ihre kampagnen von Nutzen sein können?matthias schrader: Erstaunlicherweise haben die meisten Unternehmen schon zugriff darauf. Die ex-klusiven Eigendaten von Werbetreibenden, die soge-nannten First-party-Daten, sind extrem wertvoll. Da-bei handelt es sich zum Beispiel um die Erfassung des konkreten Nutzerverhaltens auf der eigenen Website, aber auch um CrM-Daten. Sie sind deshalb so wertvoll, weil bereits heute ein bedeutender Teil der Displaywerbung im programmatic Buying nut-zerprofilbezogen vermarktet wird. Dies wird in der praxis über Hochgeschwindigkeitsauktionen im Mil-lisekundenbereich ab ge wickelt. Und wie bei jeder Auktion gilt auch hier: Der Teilnehmer mit den bes-ten Informationen macht den besten Deal und kann zu den wirtschaftlich günstigsten Konditionen die je-weils geeigneten Nutzer ansprechen.
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PRivATe PROGRAmmATiC
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„ UNTEr DEr oBEr-FLäCHE FINDET GErADE EIN EpoCHALEr KrIEG UM DIE DATEN DEr WErBETrEIBEN-DEN STATT.“
das klingt auf den ersten blick nach dem alt-bekannten Retargeting.matthias schrader: Tatsächlich ist retargeting ein spezieller Fall des prozesses, den wir bei NEXT AUDIENCE private programmatic nennen. Es gibt drei wesentliche Unterschiede zum klassischen re-targeting. Erstens: Wir schauen nicht nur auf den Buying Funnel, also beispielsweise Warenkorbab-brecher. Wir analysieren die komplette Customer Journey eines Nutzers und können daher relevante Botschaften in jeder phase des Kundenzyklus trans-portieren. Nur so skaliert Displaywerbung für die Werbekunden im gesamten prozess. zweitens: Wir verlassen uns nicht auf den Cookie, sondern spei-chern die profile auf einer eigenen Serverinfrastruk-tur. Dadurch können wir die profile jederzeit mit weiteren Daten anreichern – beispielsweise mit CrM-Daten – oder mittels statistischer Methoden Audience-Segmente schneiden, die individuell an-gesprochen werden. Drittens: Mit unseren Lösungen können Werbetreibende die Kontaktdosis und -qua-lität für jeden Nutzer sehr präzise definieren. Für den kurzfristigen Erfolg von Kampagnen und die langfristige Akzeptanz von onlinewerbung wird dies unserer Meinung nach immer wichtiger werden.
was heißt Private Programmatic nun konkret?matthias schrader: Unter der oberfläche findet gerade ein epochaler Krieg um die Daten der Werbetreibenden statt. Auf dem Schlachtfeld gibt es drei parteien, deren Geschäftsmodell in zukunft darin liegen wird, diese Daten zu monetarisieren. zum einen die großen plattformen wie Google und Facebook, dann die Ad-Networks (etwa re tar ge t ing-anbieter) und schließlich die internationalen Media-agenturen-Networks. Letztere verlieren durch das Auktionsmodell im real Time Bidding ihre Einkaufs-vorteile – mehr vom Gleichen wird durch den Auk-tionshammer teurer, nicht günstiger. Daher versu-chen sie, durch den Einsatz eigener Technologie ih-re bisherige, äußerst komfortable Margensituation zu konservieren. Der Haken: Werbetreibende kön-nen in diesem Spiel kaum die potenziale heben, die ihnen programmatic Buying eigentlich bietet. Nur die wenigsten Advertiser werden beispielsweise ih-re CrM-Daten mit Google und Facebook teilen wol-len. Aber auch die Mediaagenturen sind ein schwie-riger partner, denn durch ihre proprietäre Techno-
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Mit einer „Culture of Testing“ hat Amelia Showalter als Director of Digital Analytics erfolgreich die Wiederwahlkampagne von US-präsident obama vorangetrieben. Nun wirbt sie bei Unternehmen für die Implementierung dieser Test-Kultur. Ihre Grundsätze:
# Test-Kultur bedeutet, sich auf Daten, nicht auf das Bauchgefühl zu verlassen.
# Fangen Sie klein an. Wenn Sie z. B. einen Newsletter unterhalten, teilen Sie die Empfängergruppe auf, und testen Sie, welche Aussagen und Formate besser performen. Ebenso können Sie mit Web-sites oder Anzeigen verfahren. Um eine Test-Kultur aufzubauen, müssen Sie irgendwo beginnen und immer neue Wege ausprobieren, um die Kampagne kontinuierlich zu verbessern.
# Wichtig ist dabei, immer möglichst viele Messages und Bilder zu testen und jede Gelegenheit zu nutzen, mehr über die präfe renzen der zielgruppe zu erfahren.
TEST-KULTUr STATT
BAUCHGEFüHL
# Eine solche Test-Kultur zu etablieren, bedeutet, dass alle etwas mehr Arbeit investieren müssen, um verschiedene Versionen von E-Mails, Bannern oder Landing-pages zu entwerfen und zu testen. Vorausschauende planung ist dabei das A und o. Und natürlich muss die Unter nehmensführung hinter diesem prozess stehen, denn ohne sie mit an Bord zu haben, ist eine Test- Kultur nicht umzusetzen.
# Die besten Informationen über eine zielgruppe sind die, die Ihnen die Leute freiwillig geben. Es ist besser, mit den Leuten in Kontakt zu stehen und Daten nach und nach abzufragen, als einfach Adressen oder Mobilnum-mern einzukaufen.
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logie findet quasi ein Lock-in statt. Nutzerprofile lassen sich nicht auf einen neuen Agenturpartner übertragen, sodass Werbetreibende große Schwie-rigkeiten haben, ihre Agenturpartner zu wechseln, ohne massive performanceverluste zu erleiden.
Als NEXT AUDIENCE arbeiten wir ausschließlich für die vierte partei am Tisch: den Werbetreiben-den, der als Gastgeber die ganze Veranstaltung am Ende bezahlt. Wir betreiben für ihn eine exklusive Data Management platform (DMp) auf eigener
Hardware, die ihm die vollständige Kontrolle über seine Daten garantiert. Sie ermöglicht ihm, die Nut-zerprofile ohne Datenabflüsse an Dritte mit exklusiven Eigendaten, wie etwa CrM-Daten, anzu-reichern. Da hierfür lediglich technische Kosten an-fallen, kommen die Effizienzgewinne im program-matischen Mediaeinkauf komplett dem Werbe- treibenden zugute, und er muss sie nicht mehr mit Dritten teilen. Dieses prinzip nennen wir private programmatic.
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Die digitale Transformation erreicht die Führungsetagen.
Die meisten Innovationen werden in ih- ren Auswirkungen kurzfristig überschätzt, langfristig jedoch dramatisch unterschätzt. Das ist eine Binsenweisheit, trotzdem ge-schieht es immer wieder. Und zwar mit ei-ner Berechenbarkeit, die die IT-Berater von Gartner in ihrem Hype Cycle für jede neue Technologie bis ins Detail nachzeichnen.
Der Hype um die digitale Transforma-tion hat 2014 wahrscheinlich den Gipfel der Erwartungen erreicht. ähnlich wie die New Economy vor fünfzehn Jahren ist das The-ma in den Chefetagen angekommen – die es ab 2001 erst einmal an praktikanten de-legiert hatten, bevor Mitte des vergange-nen Jahrzehnts der langsame Wiederauf-stieg begann.
Mit der internationalen Konferenz NEXT und weiteren Veranstaltungen begleitet SinnerSchrader die digitale revolution seit 2006 – ihren Beginn und die ersten Erfolge ebenso wie den übergang zur nächsten phase, der digitalen Transformation. Diese revolution hat die Machtverhältnisse zu-gunsten der Konsumenten und zulasten
der Unternehmen verschoben. Der digitale Konsument erwartet heute die Standards, die er aus dem Netz und von seinem Smart-phone kennt, auch in der analogen Welt.
Dies hat zunächst Konsequenzen für Interfaces, die Kommunikation und Inter-aktion mit dem Kunden, in der Folge aber ebenso für produkte und Dienstleistungen selbst und schließlich für den gesamten produktionsprozess inklusive Lieferkette. Hierfür stehen Begriffe wie Industrie 4.0 und Industrial Internet.
Damit überschreitet die digitale Trans-formation die klassischen ressortgrenzen in den Unternehmen. Fiel das Thema zu-nächst in den Bereich des Chief Marketing officers (CMo), so hat sich in den letzten Jahren herausgestellt, dass nur wenige CMos ihre Unternehmen im Alleingang vom analogen Kopf auf die digitalen Füße stel-
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Seit 2006 stellt SinnerSchrader digitale Business-trends auf Veranstaltungen wie der NEXT Berlin vor.
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len können. Dazu braucht es ein klares Commitment seitens des CEo.
Viele Unternehmen, vor allem in den USA, reagieren auf diese Erkenntnis mit der Ernennung eines Chief Digital officers (CDo). Die digitalen Belange von McDonald’s zum Beispiel treibt seit einem Jahr Atif rafiq vo-ran. Er ist von Amazon gekommen, um die Fastfoodkette zu einem E-Commerce-Unter-nehmen auszubauen. Etwa ein Viertel der großen US-Firmen wird 2015 die CDo-po-sition besetzt haben, schätzt Gartner.
Dies ist zunächst ein klares Signal – nach innen wie nach außen –, dass das The-ma im Topmanagement angekommen ist und es nun einen Ansprechpartner im Vor-stand gibt. Dass CDos zum Teil auch in der zweiten Führungsebene installiert wer den, schadet nur bedingt, denn dieses Schicksal teilen sie mit anderen CXos.
Ein anderer Ansatz ist, das Thema beim Coo anzusiedeln, der bereits eine klassi-sche Querschnittsaufgabe hat und die di-gitale Transformation deshalb eher von der Warte der Ablauf- und prozessorga-nisation betrachtet. Dafür hat sich die Deutsche Bank entschieden, als sie Ende oktober ihrem Coo, Henry ritchotte, die Verantwortung für Digitales übertrug.
Weitere Kandidaten für die Veranke-rung der digitalen Transformation im Ma-nagement sind CIo und CTo, wobei Letz-terer neuerdings auch gerne als „Chief Transformation officer“ ausgeschrieben wird. Ihnen obliegt bereits die Verantwor-tung für die digitalen plattformen und prozesse in den Unternehmen, was sie in eine Gatekeeperposition bringt.
Letztlich ist es für den Erfolg nicht ent-scheidend, wie die Vorstandsposition heißt und ob sie neu geschaffen wird oder nicht. Erfolgskritisch sind jedoch• die Unterstützung des CEO, um Wider-
stände innerhalb des Hauses überwin-den zu können,
• die Verankerung der digitalen Transfor-mation im Topmanagement, da es sich um ein Thema von strategischer Trag-weite handelt, und
• ein klarer Fokus auf den Konsumenten und seine Bedürfnisse, da die Konsu-menten schon weiter sind als die meis-ten Unternehmen.
Die NEXT hat es sich von Anfang an zur Aufgabe gemacht, in dieser unübersicht-lichen Situation orientierung zu schaffen und die relevanten Trends und Themen auf die Agenda der Entscheider zu bringen. Ne-ben der jährlichen Konferenz dienen dazu auch das umfangreiche Videoarchiv und unser laufend aktualisierter Blog. Mit der in diesem Jahr erstmals von SinnerSchrader
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„ FrEI NACH CHArLES DICKENS: ES IST DIE BESTE zEIT, UND ES IST DIE SCHLECHTESTE zEIT. DIE TECHNIK, DIE UNS UMGIBT, WAr NIE So AUFrEGEND WIE HEUTE, ABEr GLEICHzEITIG STELLT SIE UNSErE orGANISA- TIoNEN Vor ENorME HErAUSForDErUNGEN.“
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und dem rheingold institut durchgeführten Studie NEXT Generation werfen wir außer-dem einen qualitativen Blick auf das Ver-halten der jüngsten Nutzergruppen.
Darüber hinaus haben wir begonnen, den NEXT Executive Circle als Forum für Entscheider aufzubauen, die sich den He-rausforderungen der digitalen Transforma-tion stellen wollen. Nach dem Auftakt in Berlin und weiteren Treffen in Hamburg und paris sind die nächsten Termine für März 2015 in Barcelona und für Mai 2015 wiederum in Berlin geplant. Die Teilnahme an den regelmäßig stattfindenden Veran-staltungen ist nur auf Einladung möglich. Bei Interesse wenden Sie sich gerne an [email protected].
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Marketingentscheider unter sich. Intensiver Austausch zwischen CMos und CDos zu Themen der digitalen Transformation.
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organisiert als Head of Conference Management für SinnerSchrader seit 2006 die NEXT und weitere Events. Als Blogger schreibt er unter anderem auf nextberlin.eu.
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I N N OVAT I O N S M A N AG E R B M W
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„ JEDEr, DEr SICH IN DIESEM BErEICH ALS EXpErTE BEzEICHNET, IST EIN EXpErTE Für 15 SEKUNDEN, DENN SCHoN IN KürzE WIrD SEINE EXpErTISE VoN WIEDEr NEUEN INNoVATIoNEN üBErHoLT SEIN.“
H E R Au S G E B E R SinnerSchrader Group, Völckersstraße 38, 22765 Hamburg, Deutschland M I T B E I T R ÄG E N VO N Axel Averdung, peter Bihr,
Anni Brück, Laurent Burdin, Nils Jacobsen, olaf Kolbrück, Martin recke, Matthias Schrader, Meike Schreiber, Amelia Showalter, Adam
Tinworth und Nils Wollny R E DA K T I O N Ina Feistritzer, Benjamin Nickel, Martin recke, Niko Timm (CD), Nils Wollny L E K TO R AT Dieter Schlichting
I L Lu S T R AT I O N Christian Schupp F OTO S Thomas Fedra, Nils Hasenau, Katrin Saalfrank, Dan Taylor G E S TA LT u N G ringzwei, Hamburg
L I T H O G R A F I E Johannes Bauer in der printarena, Hamburg D R u c K Eurodruck in der printarena, Hamburg
c O PY R I G H T 2014 SinnerSchrader Group | Eine Haftung für die richtigkeit der Angaben kann trotz prüfung durch die redaktion vom Herausgeber
nicht übernommen werden. Diese Ausgabe, einschließlich aller ihrer Teile und Beiträge, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung bedarf der
vorherigen schriftlichen zustimmung des Herausgebers.
www.sinnerschrader.com
I M P R E S S u M
#iN HAL t
006 Brief an die Aktionäre 008 Die Aktie 012 Corporate Governance 016 Bericht des Aufsichtsrats
01 KONZErNLAgEbEricHt DEr SiNNErScHrADEr Ag
022 Allgemeines 022 Geschäftstätigkeit und Struktur des Konzerns 025 Markt- und Wettbewerbsumfeld 026 Geschäftsverlauf und Lage des Konzerns 042 Geschäftsentwicklung und Lage der AG 045 Corporate Governance 048 Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 048 Prognose 051 Risiken und Chancen der künftigen Geschäftsentwicklung
02 KONZErNAbScHLuSS DEr SiNNErScHrADEr Ag
060 Konzern-Bilanz 062 Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung 063 Konzern-Gesamtergebnisrechnung 064 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 066 Konzern-Kapitalflussrechnung 068 Konzernanhang 112 Bestätigungsvermerk 113 Bilanzeid
03 JAHrESAbScHLuSS DEr SiNNErScHrADEr Ag
116 Bilanz der SinnerSchrader AG 118 Gewinn- und Verlustrechnung der SinnerSchrader AG 120 Anhang der SinnerSchrader AG 138 Bestätigungsvermerk 139 Bilanzeid
04 WEitErE iNfOrmAtiONEN
142 Kennzahlen des Sinnerschrader Konzerns 143 Termine & Kontakt
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Brief an die aktionäre
LiEbE AKtiONärE,
„Rock ’n’ Roll ist wichtig für eine Agentur“, so betitelte vor
Kurzem „Horizont“, eine der beiden führenden Wochenzeitschrif-
ten der deutschen Marketingwirtschaft, ein Interview. In dem
Gespräch berichten die „Fantastischen Vier“ von ihrer Zusam-
menarbeit mit SinnerSchrader zur digitalen Inszenierung
des fünfundzwanzigjährigen Jubiläums der Band im Jahr 2014.
Im Interview verweist der Satz auf den befruchtenden Austausch
zwischen Agenturen und der Kunst- und Musikwelt. Losgelöst
davon passt er jedoch auch sehr gut zum zurückliegenden
Geschäftsjahr 2013/2014 unseres Unternehmens und zu dem,
was die Agenturgruppe in den nächsten Jahren vor sich hat.
2013/2014 war für SinnerSchrader „Rock ’n’ Roll“: Mit einem
organischen Umsatzzuwachs von 33,5 % oder 12,2 Mio. € im
Vergleich zum Geschäftsjahr 2012/2013 hat die Agenturgruppe
gezeigt, welches Potenzial in ihrer Aufstellung, in der in den
18 Jahren seit Gründung erarbeiteten Marktposition und dem
Fortschreiten des digitalen Wandels in vielen Unternehmen und
der Wirtschaft im Allgemeinen steckt. Dies war wichtig – ins-
besondere nachdem SinnerSchrader im Vorjahr beim Umsatz
kaum Fortschritte verzeichnen konnte.
5,6 Mio. € des Umsatzzuwachses stammen von neuen Kunden,
die SinnerSchrader im Verlauf des Berichtsjahres davon über-
zeugt hat, dass die Agentur der richtige Partner für die digita-
len Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft ist.
Darunter war nicht zuletzt ein wichtiger Vertreter der deutschen
Auto mobil industrie, von dem SinnerSchrader in der Mitte
des Geschäftsjahres den größten Auftrag der Unternehmens-
geschichte erhalten hat.
Im Wettbewerb mit anderen Anbietern aus der Agentur- und
IT-Dienstleisterbranche haben für SinnerSchrader zwei
Faktoren den Ausschlag gegeben: Wir verfügen zum einen
sowohl über ein tiefes Verständnis für die Perspektive, die
heutige Kunden und Nutzer auf die Angebote von Unternehmen
haben, als auch über die Fähigkeit, Ideen für die Gestaltung von
Oberflächen, Schnittstellen und neuen Dienstleistungen sowie
die dahinter liegenden Prozesse konsequent aus der Kunden-
und Nutzerperspektive abzuleiten. Zum anderen verfügt Sinner-
Schrader über eine hohe Kompetenz, diese Ideen im Hinblick
auf die wachsende Zahl sogenannter digitaler Touchpoints auch
im Zusammenspiel mit komplexen IT-Strukturen großer Unter-
nehmen technisch umzusetzen.
Technische, prozessuale Kompetenz und kreative, kommunika-
tive Exzellenz zusammenzubringen – darin besteht eine der
großen Herausforderungen für Agenturen, die im digitalen Zeit-
alter eine führende Rolle einnehmen wollen. Mit seinem histo-
risch eher technischen Schwerpunkt und ersten Erfolgen bei
kommunikativen Aufgaben unter der Zweitmarke „Haasenstein“
ist SinnerSchrader im Geschäftsjahr 2013/2014 ein gutes Stück
vorangekommen. Beleg dafür ist nicht zuletzt , dass die inter-
nationale Brauereigruppe Anheuser-Busch InBev SinnerSchrader
Ende 2013 mit der digitalen Kommunikation für Beck’s, ihre
wichtigste Marke auf dem deutschen Markt, betraut hat.
Der erfolgreiche Rock ’n’ Roll mit den „Fantastischen Vier“ ist
ein weiteres Beispiel für die erweiterten Möglichkeiten und
Perspektiven von SinnerSchrader, die sich im Geschäftsjahr
2013/2014 zeigten. Sie wurden im Berichtsjahr immer wieder
auch von langjährigen Bestandskunden erkannt und genutzt:
So hat SinnerSchrader zum ersten Mal in der Unternehmens-
geschichte eine TV-Werbung für die Mobilfunkmarke simyo ent-
wickelt und für die Marke Base ein neues Markenbild entworfen.
Damit hatte das im Verlauf des Geschäftsjahres in die Sinner-
Schrader-Agentur integrierte und erweiterte Kommunikations-
team Anteil daran, dass der Umsatzzuwachs im Bestands-
kundengeschäft den Zuwachs aus neuen Kundenbeziehungen
noch um 1 Mio. € übertraf.
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mAttHiAS ScHrADEr tHOmAS DycKHOff
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Dieser Erfolg im Bestandskundengeschäft wäre nicht möglich
gewesen, hätte SinnerSchrader sein Leistungsportfolio nicht
immer wieder im Hinblick auf die dynamische Entwicklung des
noch vergleichbar jungen Felds des digitalen Marketings erwei-
tert. SinnerSchrader hat früher und konsequenter als andere
eine Einheit für Content-Marketing aufgebaut und mit CURVED
für die E-Plus Gruppe ein erstes erfolgreiches Projekt initiiert,
entwickelt und in den laufenden Betrieb übernommen.
Die Potenziale einer Content-Marketing-Strategie sind beson-
ders hoch, wenn sie mit einer umfassenden Steuerung der
Mediaausgaben verknüpft werden können. Darauf sind derzeit
noch die wenigsten Unternehmen vorbereitet, die für sich und
ihre Produkte unter Einsatz erheblicher finanzieller Ressourcen
werben. Mit seinem Investment in die Entwicklung der NEXT
AUDIENCE Platform, einer sogenannten Audience oder Data
Management Platform (DMP), setzt SinnerSchrader darauf, dass
die Werbungtreibenden diese Lücke in naher Zukunft schließen
werden. Nachdem die NEXT AUDIENCE Platform – wenn auch
mit über sechs Monaten Verzögerung – im Geschäftsjahr
2013/2014 fertiggestellt werden konnte, wird das Vorgehen im
Zusammenspiel mit CURVED derzeit im Pilotbetrieb erprobt.
Das Beispiel zeigt, wie wir die Entwicklung von SinnerSchrader
an der Gesamtheit der Aufgaben des Marketings im digitalen
Zeitalter ausrichten. Die Unterscheidungen zwischen online und
offline und zwischen Plattform, Kommunikation und Produkt
verschwimmen zusehends. Damit verlieren auch die daran aus-
gerichteten Differenzierungen von Agenturmodellen an Bedeu-
tung. Für die Herausforderungen des digitalen Zeitalters brau-
chen die Marketingverantwortlichen Agenturen, die in der neuen
Welt ganzheitliche Strategien entwickeln und umsetzen können.
Wir nennen das „NEXT AGENCY“.
Der breit gefächerte Ausbau des Geschäftes im Berichtsjahr
2013/2014, der alle Einheiten der SinnerSchrader-Gruppe
umfasste, hat eine Verbesserung des operativen Ergebnisses
der Gruppe auf über 3 Mio. € ermöglicht. Nach zwei schwachen
Jahren konnte mit über 1,8 Mio. € unter dem Strich auch ein
gutes Konzernergebnis erzielt werden. Aufgrund der Geschwin-
digkeit des Wachstums und der Aufwendungen für den Aufbau
des NEXT-AUDIENCE-Geschäfts konnte dabei noch keine
optimale Marge erzielt werden. Die Wiederaufnahme der Divi-
dendenausschüttungen mit einer Dividende von 0,12 € je Aktie
halten wir dennoch für geboten.
Nach den Erfahrungen aus dem Vorjahr sind wir uns bewusst,
dass der Rock ’n’ Roll für SinnerSchrader 2013/2014 ohne ein
überaus positives gesamtwirtschaftliches Umfeld in Deutsch-
land, das die Investitionsentscheidungen der Unternehmen
beflügelt hat, nicht möglich gewesen wäre.
Vor dem Hintergrund der deutlichen Eintrübung der Konjunktur-
prognosen für 2015 in den letzten Monaten und der anhaltenden
Verunsicherung durch die politischen Krisen – nicht zuletzt
durch die Konflikte in der Ukraine – lassen wir beim Blick auf das
nächste Geschäftsjahr 2014/2015 Vorsicht walten. Wir prognos-
tizieren ein Umsatzwachstum von 5 % und planen, das EBITA
und das Konzernergebnis damit auf Werte zwischen 3,5 Mio. €
und 4,0 Mio. € bzw. 2,2 Mio. € und 2,5 Mio. € zu verbessern.
Seit dem Geschäftsjahr 2004/2005 wäre SinnerSchrader dann
im Mittel mit 15,4 % pro Jahr gewachsen. Für das Geschäfts-
jahr 2015/2016 erwarten wir eine Fortsetzung des zwei-
stelligen Umsatzwachstums. Es steckt noch viel Rock ’n’ Roll
im digitalen Wandel.
Hamburg, im November 2014
Matthias Schrader Thomas Dyckhoff
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die aktie
AKtiENmArKt
Vom 1. September 2013 bis zum 31. August 2014 hat der deut-
sche Aktienmarkt die positive Entwicklung der beiden Vorjahre
auf eindrucksvolle Weise fortgesetzt. Der marktweisende Aktien-
index DAX stieg im Verlauf des Sinner Schrader-Geschäfts jahres
2013/2014 nach Zuwachsraten von 20,5 % im Zeitraum Septem-
ber 2011 bis August 2012 sowie von 16,2 % von September
2012 bis August 2013 noch einmal um 16,9 %. Dabei lag der im
Verlauf des Jahres erreichte Höchststand sogar noch deutlich
über dem Schlusskurs am letzten Handelstag des Geschäfts-
jahreszeitraums: Am 3. Juli 2014 erreichte der DAX seinen
bisher höchsten Tagesschlusstand von 10.029,43 Punkten, ein
Plus gegenüber dem Schlussstand des Vorjahres von 23,8 %.
Getragen von der guten konjunkturellen Lage in Deutschland
und den hohen Erwartungen an die wirtschaftliche Entwicklung
bis 2015 sowie einem trotz des schon im Vorjahr erreichten
niedrigen Zinsniveaus noch einmal rückläufigen Zinstrend, stieg
der DAX in den ersten sechs Monaten des Sinner Schrader-
Geschäftsjahres besonders dynamisch. Nicht zuletzt aufgrund
der beginnenden Ukraine-Krise und der sich wieder ver-
schlechternden politischen Situation im Nahen Osten schwächte
sich die Aufwärtsdynamik des DAX im Frühjahr 2014 ab und
die Volatilität des Verlaufes nahm deutlich zu.
Der Trend wies jedoch bis Anfang Juli weiter nach oben und
kippte erst, als deutlich zu werden begann, dass sich die deut-
sche Konjunkturentwicklung nicht vollständig von den Folgen
der weltweiten politischen Krisen und der Wachstumsschwäche
im EU-Raum würde abkoppeln können. Als dies in den Meldun-
gen des Statistischen Bundesamtes zur Konjunktur im zweiten
Kalenderquartal 2014 Mitte August und Anfang September
bestätigt wurde, war der Kurs bereits deutlich unter das Jahres-
hoch von Anfang Juli gerutscht. Der Kurs des DAX lag zum Ende
des Sinner Schrader-Geschäftsjahreszeitraums am 29. August
2014 bei einem Stand von 9.470,17 Punkten.
Die breiteren Marktindizes wie CDAX und Prime All Share sind
der Entwicklung des DAX weitestgehend gefolgt und zeigten
Anstiege der Indexwerte über den Geschäftsjahreszeitraum von
jeweils 16,2 % und Spitzenwerte im Jahresverlauf von jeweils
23,4 %. Die Technologieaktien haben sich ausweislich des Tech-
nology All Share im Durchschnitt besser entwickelt und lagen
am 29. August 2014 um 20,2 % – und in der Spitze um 28,9 % –
über dem Wert am 30. August 2013.
Die informationstechnologieorientierten Indizes, in denen auch
Sinner Schrader gelistet ist – der der DAXsubsector-Index
IT-Services und der DAXsector-Index Software – haben sich im
Zeitraum des Sinner Schrader-Geschäftsjahres 2013/2014
ebenfalls positiv entwickelt, allerdings mit deutlich unterschied-
licher Dynamik. Während der DAXsubsector-Index IT-Services
mit einem Anstieg um 32,8 % erneut ein Jahr mit überdurch-
schnittlichem Zuwachs verzeichnete, entwickelte sich der
DAXsector-Index Software mit einem Plus von 10,4 % schlechter
als der gesamte Markt.
SiNNEr ScHrADEr-AKtiE
Nach zwei Geschäftsjahren, in denen der Aktienkurs um 19,8 %
bzw. 8,5 % zurückfiel, konnte die Sinner Schrader-Aktie im
Berichtsjahr 2013/2014 verlorenes Terrain mehr als gutma-
chen. Der Xetra-Schlusskurs am 29. August 2014 lag mit 3,399 €
um 118,6 % über dem Schlusskurs am 30. August 2013.
Die gute Entwicklung des Geschäftes bei Sinner Schrader, die
kontinuierlich positive Nachrichten ermöglichte, und die Anhe-
bung der Jahresprognose für Umsatz und operatives Ergebnis
nach Abschluss des ersten Geschäftshalbjahres bildeten die
Grundlage für die starke Entwicklung des Aktienkurses. Diese
wurde zusätzlich dadurch befördert, dass sich Analysten und In-
vestoren im Verlauf des ersten Geschäftshalbjahres zunehmend
für den Aufbau des Audience-Management-Geschäfts der NEXT
AUDIENCE GmbH interessierten und das Potenzial erkannten,
das in Verbindung mit der starken Digitalagentur position der
Sinner Schrader-Gruppe in Deutschland in der Entwicklung der
NEXT AUDIENCE Platform als Data Management Platform (DMP)
steckt. Zusätzlich trafen die positiven Nachrichten über die
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09/13 10/13 11/13 12/13 01/14 02/14 03/14 04/14 05/14 06/14 07/14 08/14
140 %
sInneR schRadeRdaXdaXsectoR softwaRedaXsuBsectoR It-seRVIcestechnoloGy all shaRe
KurSvErLAuf DEr SiNNErScHrADEr-AKtiE 2013/2014 ( iNDEXiErt)Xetra-Schlusskurse in % +/– zum Kurs am 30.08.2013 (= 100 %)
HANDELSvOLumEN DEr SiNNEr ScHrADEr-AKtiE 2013/2014in St . an al len Handelsplätzen
Kurs am 30.08.2013 1,56 €
Kurs am 29.08.2014 3,40 €
Kursperformance 2013/2014 1,84 €
in % vom Kurs am 31.08.2013 +118,6 %
Dividendenausschüttung 2013/2014 0,00 €
Gesamtperformance 2013/2014 1,84 €
1) Bezogen auf den Xetra-Markt
∅-Volumen pro Tag in St. 22.295
∅-Volumen pro Tag in € 62.929
Max. Tagesvolumen in St. 321.663
Max. Tagesvolumen in € 1.004.875
1) An allen Handelsplätzen
in % vom Kurs am 31.08.2013 +118,6 %
Höchstkurs 3,69 €
Tiefstkurs 1,56 €
Aktien im Umlauf 29.08.2014 11.235.858
Marktkapitalisierung 29.08.2014 38,2 Mio. €
KurS-/pErfOrmANcEStAtiStiK 2013/2014 1) vOLumENStAtiStiK 2013/2014 1)
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3,0 % Pre-iPo-Beteiligte MitarBeiter 2) 47,1 % StreuBeSitz
2,7 % eigene aktien
32,1 % MatthiaS Schrader, oliver Sinner und faMilien
10,7 % StrategiScher inveStor
4,4 % clef holding ag
1) Soweit der Gesellschaft bekannt2) Soweit Organ oder konsortialrechtlich gebunden
Geschäftsentwicklung und das NEXT-AUDIENCE-Potenzial auf
ein verstärktes Interesse ausländischer, insbesondere Londoner
Investoren an deutschen Micro- und Minicaps, Nebenwerten mit
einer geringen Marktkapitalisierung.
Die signifikante Erhöhung des Interesses an der Sinner Schrader-
Aktie und die Verbreiterung der Investorenbasis führten auch
wieder zu einer erheblichen Verbesserung der Liquidität in der
Aktie. Im Durchschnitt der Handelstage wurden auf allen
Handelsplätzen pro Tag 22.295 Aktien mit einem Gegenwert von
62.929 € gehandelt. Im letzten Jahr war das durchschnittliche
Handelsvolumen auf 6.213 Aktien im Gegenwert von 10.199 €
abgesackt. An 30 Handelstagen lag das Handelsvolumen über
50.000, an 10 Handelstagen sogar über 100.000 Aktien.
aktionärsstruktur
Die Aktionärsstruktur der Sinner Schrader AG war im Geschäfts-
jahr 2013/2014 – soweit der Gesellschaft bekannt – weiterhin
vergleichsweise stabil. Im Verlauf des Geschäftsjahres hat
die Sinner Schrader AG von der CLEF Trading AG, Schweiz, eine
Pflichtmitteilung gem. § 21 Wertpapierhandelsgesetz erhalten,
in der diese der Gesellschaft einen Stimmrechtsanteil von
3,472 % meldet. Ausweislich einer Meldung aus der CLEF-
Gruppe nach dem Bilanzstichtag am 5. November 2014 hat sich
der Anteil auf 4,43 % erhöht und wird nunmehr von der CLEF
Holding AG und der CLEF Trading AG jeweils zu Teilen gehalten.
Durch die Ausübung von Mitarbeiteroptionen und die Hingabe
eigener Aktien zur Bedienung dieser Optionen hat sich
der Bestand der Sinner Schrader AG an eigenen Aktien im
Geschäftsjahresverlauf und danach bis zum 17. November 2014
auf 306.906 Aktien oder 2,66 % aller Stimmrechte verringert.
Der Anteil der Aktien, der von den Gründern der Sinner Schrader-
Gruppe und ihren Familien, den zum Börsengang 1999 einge-
stiegenen strategischen Investoren, dem Vorstand, ehemaligen
und heutigen Mitarbeitern und Führungskräften aus vor oder im
Zusammenhang mit dem Börsengang erhaltenen Aktien sowie
von der Gesellschaft selbst gehalten wird, lag zum 31. August
2014 bei rd. 48,4 % und aufgrund der Verringerung des Anteils
eigener Aktien damit um rd. 0,6 Prozentpunkte unter dem Anteil
zum 31. August 2013.
aktionärsstruktur am 17. november 2014 1)
in %
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iNvEStOr rELAtiONS
Die Sinner Schrader AG hat ihre Investor-Relations-Arbeit im
Geschäftsjahr 2013/2014 ausgebaut. Ein wesentlicher Schritt
war dabei die Mandatierung eines zweiten Researchhauses
mit der Coverage der Sinner Schrader-Aktie. Die Wahl fiel dabei
mit Blick auf die Internationalisierung der Investorenbasis
auf die Edison Investment Research Limited, London, die die
Berichterstattung über ihre Aktienanalyse am 20. Februar 2014
aufgenommen hat. Unverändert hat die Warburg Research
GmbH (vormals SES Research GmbH), Hamburg, die Sinner-
Schrader-Aktie im Geschäftsjahr 2013/2014 durch Analysen
und Berichte begleitet.
Mit der Funktion des Designated Sponsors hat die Sinner-
Schrader AG seit April 2009 unverändert die Close Brothers
Seydler Bank AG beauftragt, die ihrer Aufgabe entsprechend
die Liquidität der Sinner Schrader-Aktie im Xetra-Handel
der Frankfurter Wertpapierbörse sicherstellt.
Aufgrund des gestiegenen Interesses an der Aktie hat sich die
Anzahl der Gelegenheiten, bei denen sich Sinner Schrader dem
Investorenpublikum in größeren Veranstaltungen, wie z. B. auf
der Analystenkonferenz im Rahmen des Eigenkapitalforums, in
persönlichen Einzelgesprächen oder telefonisch präsentiert,
deutlich erhöht. In diesem Zusammenhang hat Sinner Schrader
im Geschäftsjahr 2013/2014 jeweils eintägige Roadshows in
London, Frankfurt am Main und Hamburg durchgeführt.
Darüber hinaus war die umfangreiche und transparente Erläu-
terung der Geschäftsentwicklung in den Finanzberichten ein
unverändert wichtiges Element der Investor-Relations-Arbeit
von Sinner Schrader.
Vertrauen, Transparenz und Beständigkeit sind die Leitlinien der
Aktionärsbetreuung bei Sinner Schrader, die ein wesentliches
Element einer guten und transparenten Unternehmensführung
im Sinne der im Corporate Governance Kodex festgelegten
Standards darstellt. Alle relevanten Informationen zur Sinner-
Schrader-Aktie sind auf der Website www.sinnerschrader.ag für
alle Aktionäre und Interessierten jederzeit abrufbar.
Eckdaten zur Aktie
WKN 514190
ISIN DE0005141907
Symbol SZZ
Reuters-Symbol SZZG.DE
Bloomberg-Symbol SZZ.GR
Zulassungssegment Geregelter Markt, Prime Standard
Börsenplätze Xetra, Frankfurt am Main, Hamburg, Stuttgart, München, Düsseldorf, Berlin
Indizes DAXsector Software, DAXsubsector IT-Services, CDAX, Prime All Share, Technology All Share
Designated Sponsor Close Brothers Seydler Bank AG
Analysten Felix Ellmann, Warburg Research, Bridie Barrett, Edison Research
Anzahl ausgegebener Aktien zum 31.08.2014 11.542.764
Anzahl Aktien im Umlauf zum 31.08.2014 11.235.858
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corporate governance
Unter Corporate Governance ist die Gesamtheit aller Werte,
Grundsätze und Regeln der Unternehmensführung und
- kontrolle zu verstehen. Seit 2002 werden von der Regierungs-
kommission Deutscher Corporate Governance Kodex („DCGK“)
Grundsätze und Normen herausgegeben, die eine gute und
verantwortungsvolle Corporate Governance kennzeichnen.
Der Kodex wird von der Regierungskommission regelmäßig
auf der Basis aktueller Erkenntnisse und Anforderungen
weiter entwickelt. Er wurde zuletzt am 24. Juni 2014 angepasst.
Aufsichtsrat und Vorstand der Sinner Schrader AG begrüßen
die Entwicklung zur Corporate Governance in Deutschland und
fühlen sich den im Deutschen Corporate Governance Kodex
aufgestellten Prinzipien einer guten, transparenten, auf Wert-
schöpfung ausgerichteten Unternehmensführung verpflichtet.
ENtSprEcHENSErKLäruNg
Gemäß § 161 Aktiengesetz sind alle börsennotierten deutschen
Gesellschaften verpflichtet, sich einmal im Jahr in einer
Entsprechenserklärung zur Einhaltung der Grundsätze und
Normen des DCGK zu äußern. Dementsprechend haben Auf-
sichtsrat und Vorstand der Sinner Schrader AG am 18. Dezem-
ber 2013 eine Entsprechenserklärung, basierend auf dem DCGK
in seiner Fassung vom 13. Mai 2013, abgegeben. Sie ist am Ende
dieser Ausführungen zur Corporate Governance im Wortlaut
abgedruckt und auf der Website www.sinnerschrader.ag im
Bereich „Corporate Governance“ zusammen mit dem Wortlaut
des Kodex für alle Aktionäre und Interessierten dauerhaft
einsehbar. Die Erklärung dokumentiert, dass Sinner Schrader
bis auf wenige Ausnahmen den Verhaltensempfehlungen des
Deutschen Corporate Governance Kodex entspricht.
Im Dezember 2014 werden sich Vorstand und Aufsichtsrat
turnusmäßig mit dem Thema Corporate Governance befassen
und die jährliche Erklärung auf Grundlage des aktuellen
Standes des Kodex vom Mai dieses Jahres erneuern.
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ErKLäruNg Zur uNtErNEHmENSfüHruNgSeit Inkrafttreten des Bilanzmodernisierungsgesetzes („BilMog“)
haben börsennotierte Aktiengesellschaften eine Erklärung zur
Unternehmensführung abzugeben, die neben der Entsprechens-
erklärung relevante Angaben zu Unternehmensführungs-
praktiken, die über die gesetzlichen Anforderungen hinaus
angewandt werden, und eine Beschreibung der Arbeitsweise
von Vorstand und Aufsichtsrat sowie der Zusammensetzung
und Arbeitsweise ihrer Ausschüsse enthalten soll. Diese
Erklärung ist ebenfalls auf der Website www.sinnerschrader.ag
im Bereich „Corporate Governance“ dauerhaft einsehbar.
OrgANE DEr gESELLScHAftDer Vorstand einer Aktiengesellschaft wird vom Aufsichtsrat
bestellt und leitet die Gesellschaft in eigener Verantwortung. Er
führt die Geschäfte nach dem Gesetz, der Satzung der Gesell-
schaft und der vom Aufsichtsrat für den Vorstand erlassenen
Geschäftsordnung. Diesen Regeln folgend ist der Vorstand
bei Vornahme bestimmter Geschäfte zur vorherigen Einholung
der Zustimmung des Aufsichtsrats verpflichtet.
Der Vorstand der Sinner Schrader AG besteht unverändert aus
zwei Mitgliedern. Die Bestellung des Vorstandsvorsitzenden,
Matthias Schrader, läuft bis zum 31. Dezember 2015, der
Finanzvorstand, Thomas Dyckhoff, ist bis zum 31. Dezember
2016 bestellt. Interessenkonflikte nach Ziffer 4.3 DCGK traten
im Geschäftsjahr 2013/2014 nicht auf.
Der Aufsichtsrat kontrolliert den Vorstand und steht ihm bei
der Leitung der Gesellschaft beratend zur Seite. Zu den wesent-
lichen Aufgaben des Aufsichtsrats gehören die Vertretung der
Sinner Schrader AG gegenüber dem Vorstand, die Bestellung der
Vorstandsmitglieder, die Festlegung ihrer Vergütung, die Über-
wachung der Arbeit des Vorstands und der Gesellschaft, insbe-
sondere im Hinblick auf die Rechnungslegungsprozesse, auf die
Wirksamkeit des internen Kontrollsystems sowie auf die Wirk-
samkeit des Risikomanagementsystems, die Beauftragung der
Wirtschaftsprüfer und die Überwachung der Abschlussprüfung,
die Billigung des Jahresabschlusses und Konzernabschlusses
sowie die Beschlussfassung über nach Gesetz, Satzung oder Ge-
schäftsordnung zustimmungspflichtige Geschäfte des Vorstands.
Der Aufsichtsrat der Sinner Schrader AG besteht aus drei Mitglie-
dern, die von der Hauptversammlung gewählt werden. Der
Aufsichtsrat wird derzeit von Herrn Dieter Heyde, Vorsitzender,
Herrn Prof. Cyrus D. Khazaeli, stellvertretender Vorsitzender, und
Herrn Philip W. Seitz gebildet. Bei unverändertem Geschäftsjahr
der Gesellschaft (1. September bis 31. August) sind die Auf-
sichtsräte bis zum Ablauf der Hauptversammlung bestellt, die
über die Entlastung für das am 31. August 2018 endende
Geschäftsjahr beschließt. Die Amtszeit von Herrn Heyde wird
abweichend hiervon nach § 9 Abs. 9 Satz 2 der Satzung mit
Beendigung der ersten nach Vollendung seines 70. Lebensjahres
stattfindenden Hauptversammlung enden, d. h. voraussichtlich
mit Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung
für das am 31. August 2017 endende Geschäftsjahr beschließt.
Interessenkonflikte nach Ziffer 5.5 DCGK traten im Geschäftsjahr
2013/2014 nicht auf. Die Sinner Schrader AG unterhält keine
unmittelbaren oder mittelbaren geschäftlichen Beziehungen zu
Mitgliedern des Aufsichtsrats. Insbesondere bestehen zwischen
der AG und einzelnen Mitgliedern des Aufsichtsrats weder
Berater- noch sonstige Dienstleistungs- oder Werkverträge.
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vErgütuNgSbEricHt für vOrStAND uND AufSicHtSrAtDetaillierte Angaben zur Vergütung der Organmitglieder finden
sich gemäß Vorstandsvergütungsoffenlegungsgesetz im
Abschnitt 6.2 des zusammengefassten Lageberichts und Kon-
zernlageberichts sowie in den Abschnitten 5.3 und 5.4 im Anhang
des Jahresabschlusses der Sinner Schrader AG dieses Ge-
schäftsberichts. Dort sowie im Anhang des Konzernabschlusses
werden auch die laufenden Aktienoptionsprogramme erläutert.
AKtiENbESitZ vON OrgANmitgLiEDErN Über die Bestände an Sinner Schrader-Aktien und auf
Sinner Schrader-Aktien bezogenen Derivaten, die sich zum
31. August 2014 im Besitz der Mitglieder von Vorstand und
Aufsichtsrat befanden, sowie über Veränderungen dieser
Bestände im Geschäftsjahr 2013/2014 gibt eine Übersicht im
Abschnitt 5.10 des Anhangs zum Jahresabschluss der Sinner-
Schrader AG in diesem Geschäftsbericht Auskunft. Der Bestand
an Aktien des Vorstands machte zum 31. August 2014 einen
Anteil von ca. 23,0 % der ausgegebenen Sinner Schrader-Aktien
aus. Der Aufsichtsrat hielt zum 31. August 2014 weiterhin keine
Sinner Schrader-Aktien.
mELDEpfLicHtigE WErtpApiErgEScHäftE („DirEctOrS’ DEALiNgS“)Nach § 15 a Wertpapierhandelsgesetz sind die Organmitglieder
sowie sonstige Personen mit Führungsaufgaben und Personen,
die in einer engen Beziehung zu Organmitgliedern und Personen
mit Führungsaufgaben stehen, verpflichtet, Erwerb und Ver-
äußerung von Sinner Schrader-Aktien bzw. sich auf diese Aktien
beziehenden derivativen Finanzinstrumenten gegenüber der
Sinner Schrader AG offenzulegen, wenn sie im Jahr einen
Gegenwert von insgesamt 5.000 € überschreiten. Im Geschäfts-
jahr 2013/2014 hat Herr Schrader die Übernahme von
121.114 Aktien, die bis dahin bereits im Familienkreis gehalten
waren, bekannt gemacht.
rEcHNuNgSLEguNgSgruNDSätZEDie Rechnungslegung des Sinner Schrader-Konzerns erfolgt
gemäß der EU-Verordnung 1606/2002 seit dem Geschäftsjahr
2005/2006 nach den International Financial Reporting Standards.
Davor wurde nach den US-amerikanischen Rechnungslegungs-
standards US-GAAP bilanziert. Der Jahresabschluss der Sinner-
Schrader AG wird unverändert nach den Rechnungslegungs-
vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs aufgestellt.
Jahresabschluss und Konzernabschluss wurden von einer
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft, die gegenüber dem
Aufsichtsrat ihre Unabhängigkeit erklärt hat und die von
der Hauptversammlung am 29. Januar 2014 für diese Aufgabe
bestimmt wurde.
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ErKLäruNg DES vOrStANDS uND DES AufSicHtSrAtS Zu DEN EmpfEHLuNgEN DEr „rEgiEruNgS-KOmmiSSiON DEutScHEr cOrpOrAtE gOvErNANcE KODEX“ gEmäSS § 161 AKtg
Vorstand und Aufsichtsrat der Sinner Schrader AG erklären, dass
im Berichtszeitraum seit der letzten Entsprechens erklärung
am 15. Dezember 2012 den Empfehlungen der Regierungs-
kommission Deutscher Corporate Governance Kodex in der
Fassung vom 13. Mai 2013 mit Ausnahme der nachfolgenden
Abweichungen entsprochen wurde und mit Ausnahme der
nach folgenden Abweichungen auch künftig entsprochen wird:
AufSicHtSrAtZiffer 3.8:
Für die Mitglieder des Aufsichtsrats besteht eine D&O-Versiche-
rung ohne Selbstbehalt. Den Empfehlungen gemäß Ziffer 3.8
DCGK (Selbstbehalt in der D&O-Versicherung auch für den
Aufsichtsrat) wurde und wird nicht entsprochen, da eine Selbst-
beteiligung angesichts der geringen Höhe der Aufsichtsrats-
vergütungen als nicht angemessen angesehen wird und nach
Auffassung der Gesellschaft nicht geeignet ist, Motivation
und Verantwortung, mit der die Mitglieder des Aufsichtsrats
ihre Aufgaben wahrnehmen, zu erhöhen.
Ziffer 5.3.1 ff.:
Der Aufsichtsrat hat keine Ausschüsse gebildet, da er nur aus
drei Mitgliedern besteht.
Hamburg, 18. Dezember 2013
Sinner Schrader Aktiengesellschaft
Für den Aufsichtsrat Für den Vorstand
Dieter Heyde Matthias Schrader
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Bericht des aufsichtsrats der sinner schrader ag zum geschäftsjahr 2013/2014
Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsentwicklung der Sinner-
Schrader Aktiengesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften im
Geschäftsjahr 2013/2014 intensiv begleitet. Er hat dabei mit
dem Vorstand vertrauensvoll und offen zusammen gearbeitet.
In den turnusmäßigen Aufsichtsratssitzungen, durch monatliche
Berichte sowie durch schriftlichen, telefonischen und persön-
lichen Austausch wurde der Aufsichtsrat durch den Vorstand
laufend über die Geschäftsentwicklung und die aktuelle Lage
des Sinner Schrader-Konzerns, die strategische Weiterentwick-
lung, das Risikomanagement sowie über wesentliche Geschäfts-
vorfälle und Investitionsvorhaben informiert. In Geschäfts-
vorgänge und Entscheidungen, die für die Gesellschaft oder den
Konzern von wesentlicher Bedeutung waren, hat der Vorstand
den Aufsichtsrat rechtzeitig einbezogen. Darüber hinaus hat
der Aufsichtsrat die Gespräche mit Schlüssel mitarbeitern des
Sinner Schrader-Konzerns – insbesondere den Geschäfts-
leitungen der Tochtergesellschaften und den Leitern der zen-
tralen Bereiche der AG – fortgesetzt.
Auf dieser Basis hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz und
Satzung zukommenden Aufgaben wahrgenommen, die
Geschäftsführung des Vorstands überwacht und den Vorstand
bei der Leitung der Gesellschaft beraten. Maßstab für die Über-
wachung waren die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit,
Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit des Vorstandshandelns.
Dabei hat der Aufsichtsrat angesichts der unverändert geringen
Anzahl seiner Mitglieder weiterhin auf die Bildung von Aus-
schüssen verzichtet und alle Aufgaben im Gesamtgremium
wahrgenommen.
OrgANEDie Zusammensetzung des Aufsichtsrats hat sich im Geschäfts-
jahr 2013/2014 nicht verändert. Die Hauptversammlung am
29. Januar 2014 hat die Mitglieder des Aufsichtsrats, Herrn
Dieter Heyde, Herrn Prof. Cyrus D. Khazaeli und Herrn Philip W.
Seitz, deren Amtszeit mit dem Ablauf der Hauptversammlung
auslief, erneut für eine Amtszeit bis zum Ablauf der Hauptver-
sammlung, die über die Entlastung für das am 31. August 2018
endende Geschäftsjahr beschließt, zu Aufsichtsräten der
Sinner Schrader AG bestellt.
In seiner konstituierenden Sitzung hat der Aufsichtsrat
Herrn Heyde zum Vorsitzenden und Herrn Khazaeli zu dessen
Stellvertreter bestimmt. Herr Seitz nimmt die Funktion des
unabhängigen Finanzexperten im Sinne des § 100 Abs. 5 Aktien-
gesetz wahr.
In der Besetzung des Vorstands gab es im Geschäftsjahr
2013/2014 ebenfalls keine Veränderungen. Vorstände sind
unverändert Herr Matthias Schrader als Vorsitzender und
Herr Thomas Dyckhoff als Finanzvorstand. Herr Schrader ist
bis zum 31. Dezember 2015, Herr Dyckhoff bis zum 31. De-
zember 2016 zum Vorstand bestellt.
Vorstand und Aufsichtsrat wurde auf der Hauptversammlung
am 29. Januar 2014 für das Geschäftsjahr 2012/2013 Ent-
lastung erteilt.
SitZuNgEN DES AufSicHtSrAtSDer Aufsichtsrat trat innerhalb des Geschäftsjahres 2013/2014
zu sechs ordentlichen Sitzungen am 9. Oktober 2013, 7. Novem-
ber 2013, 18. Dezember 2013, 29. Januar 2014, 11. April 2014
und 10. Juli 2014 zusammen. Darüber hinaus hat der Aufsichts-
rat am 8. und 22. November 2013 Beschlüsse im Rahmen einer
Telefonkonferenz gefasst.
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DiEtEr HEyDE prOf. cyruS D. KHAZAELi pHiLip W. SEitZ
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Die Sitzungen fanden jeweils im Beisein des Vorstands statt.
Bei Bedarf und für die Gespräche mit Schlüsselmitarbeitern hat
sich der Aufsichtsrat vor der Befassung mit einzelnen Tages-
ordnungspunkten einer Sitzung ohne die Anwesenheit des
Vorstands zusammengefunden.
In allen ordentlichen Sitzungen hat sich der Aufsichtsrat auf
Basis des aktuellen Standes der monatlichen Berichterstattung
jeweils eingehend mit dem Verlauf des Geschäftes und der
Lage des Konzerns bis zum bzw. am jeweiligen Stichtag, dem
gegebenenfalls anstehenden Quartalsbericht sowie einem
aktualisierten Umsatz- und Ergebnisforecast für das gesamte
Geschäftsjahr befasst. Dabei stellten die Geschäftsentwicklung
der NEXT AUDIENCE GmbH und die Bewertung der Chancen
und Risiken beim Aufbau des Audience-Management-Geschäfts
besondere Schwerpunkte im Verlauf des gesamten Jahres dar.
Des Weiteren befasste sich der Aufsichtsrat in den einzelnen
Sitzungen im Wesentlichen mit den folgenden Themen:
In der ordentlichen Sitzung am 9. Oktober 2013 beschäftigte
sich der Aufsichtsrat mit dem vorläufigen Stand des Konzern-
abschlusses 2012/2013 und im Beisein der Wirtschaftsprüfer
mit der Schwerpunktsetzung der anstehenden Prüfung
des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses der
Sinner Schrader AG.
In der ordentlichen Sitzung am 7. November 2013 erörterte der
Aufsichtsrat im Beisein der Wirtschaftsprüfer auf Basis von Ent-
würfen zu den Prüfungsberichten, Erläuterungen zur Prüfung
einschließlich der Prüfung des internen Kontroll- und Risiko-
managementsystems sowie den Ergebnissen der Prüfungs-
berichte eingehend den Konzernabschluss, den Jahresabschluss
sowie den zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebe-
richt der Sinner Schrader Aktiengesellschaft für das Geschäfts-
jahr 2012/2013. Des Weiteren befasste sich der Aufsichtsrat mit
der Tagesordnung für die anstehende Hauptversammlung.
Auf Basis der Erörterungen in der Sitzung am 7. November 2013
billigte der Aufsichtsrat in einer Telefonkonferenz am 8. Novem-
ber 2013 die beiden Abschlüsse und den zusammengefassten
Lagebericht und stimmte dem Vorschlag des Vorstands zu,
im Abschluss der AG durch Entnahme aus den Gewinnrücklagen
einen ausgeglichenen Bilanzgewinn auszuweisen.
In der Telefonkonferenz vom 22. November 2013 beschloss der
Aufsichtsrat auf Vorschlag des Vorstands die Verschiebung der
Hauptversammlung vom ursprünglich vorgesehenen Termin am
18. Dezember 2013 auf den 29. Januar 2014 und verabschiedete
die Tagesordnung für die Hauptversammlung.
In der Sitzung am 18. Dezember 2013 befasste sich der Auf-
sichtsrat mit Fragen der Vorstandsvergütung – insbesondere
der Zielerreichung für die variable Vergütung im Geschäftsjahr
2012/2013 sowie für den Dreijahreszeitraum 2010/2011 bis
2012/2013 –, der Corporate-Governance-Erklärung, potenziellen
Akquisitionen und dem Aktienrückkaufprogramm.
Die Aufsichtsratssitzung am 29. Januar 2014 im Anschluss an
die Hauptversammlung war die konstituierende Sitzung des neu
gewählten Aufsichtsrats in unveränderter Besetzung. Es wurden
der Vorsitzende, sein Stellvertreter sowie der unabhängige
Finanzexperte bestimmt. Darüber hinaus wurden die Termine
für die ordentlichen Aufsichtsratssitzungen bis zum Ende des
Geschäftsjahres festgelegt.
Die Aufsichtsratssitzung am 11. April 2014 war durch die Befas-
sung mit der laufenden Geschäftsentwicklung, dem Gesamt-
jahresforecast und der NEXT-AUDIENCE-Entwicklung geprägt.
Darüber hinaus wurden eine Akquisitionsoption diskutiert sowie
die Ziele für das laufende Geschäftsjahr und den Mittelfristzeit-
raum bis zum Geschäftsjahr 2016/2017 abschließend fixiert.
Am 10. Juli 2014 schließlich befasste sich der Aufsichtsrat
mit dem Compliance-Management-System der Sinner Schrader-
Gruppe und der Umstrukturierung im Segment Interactive
Media, insbesondere der Einbringung der Anteile an der
Sinner Schrader Content GmbH in die NEXT AUDIENCE GmbH.
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cOrpOrAtE gOvErNANcEDie Befassung mit Corporate Governance, insbesondere mit
dem Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner jeweils
aktuellen Fassung, ist fester Bestandteil der Arbeit von Vorstand
und Aufsichtsrat. Dabei ist die Gesellschaft bestrebt, den An-
forderungen an eine gute Corporate Governance, wie sie im
Kodex niedergelegt sind, möglichst weitgehend zu entsprechen
und jeweils dafür geforderte Maßnahmen umzusetzen.
Am 18. Dezember 2013 haben Aufsichtsrat und Vorstand die
nach § 161 Aktiengesetz geforderte Entsprechenserklärung
zum Corporate Governance Kodex in seiner Fassung vom
13. Mai 2013 abgegeben, die die weitgehende Erfüllung der
Handlungsempfehlungen des Kodex dokumentiert. Die Erklä-
rung ist auf der Website der Gesellschaft www.sinnerschrader.
ag im Bereich „Corporate Governance“ dauerhaft zugänglich.
Des Weiteren ist sie im Geschäftsbericht der Gesellschaft im
Corporate- Governance-Bericht abgedruckt.
KONZErN- uND JAHrESAbScHLuSSBuchführung und Jahresabschluss der Sinner Schrader AG
sowie der gem. § 315 a Abs. 1 HGB nach den internationalen
Rechnungslegungsstandards (IFRS) aufgestellte Konzern-
abschluss einschließlich des zusammengefassten Lageberichts
des Konzerns und der Sinner Schrader AG für das Geschäftsjahr
2013/2014 bzw. zum 31. August 2014 sind von der BDO AG Wirt-
schaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, im Auftrag des Auf-
sichtsrats geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestäti-
gungsvermerk versehen worden. Die BDO AG war von der
Hauptversammlung am 29. Januar 2014 auf Vorschlag des
Aufsichtsrats als Abschluss- und Konzernabschlussprüfer
bestellt worden. Der Aufsichtsrat hat keine Umstände fest-
gestellt, die eine Befangenheit der BDO AG begründet hätten.
Die BDO AG selbst hatte vor der Beschlussfassung des Auf-
sichtsrats über den Vorschlag an die Hauptversammlung eine
Unabhängigkeitserklärung abgegeben.
Nach Vorbesprechungen zwischen dem Abschlussprüfer und
dem Aufsichtsrat im Beisein des Vorstands zu Beginn der
Prüfung im Rahmen einer ordentlichen Aufsichtsratssitzung
am 8. Oktober 2014 hat der Aufsichtsrat auf seiner Sitzung am
24. November 2014 in Gegenwart des Abschlussprüfers und
des Vorstands den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und
den zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht
eingehend erörtert. Abschlüsse und Lagebericht sowie die
jeweiligen Prüfungsberichtsentwürfe waren den Mitgliedern
des Aufsichtsrats rechtzeitig vor der Sitzung zugeleitet worden.
In der Sitzung legten die Abschlussprüfer die Schwerpunkte
und Ergebnisse ihrer Prüfung, einschließlich der Prüfung des
internen Kontroll- und Risikomanagementsystems, mündlich
dar und beantworteten die Fragen des Aufsichtsrats zu des-
sen Zufriedenheit. Der Aufsichtsrat hatte keine Einwände und
schloss sich den Ergebnissen der Abschlussprüfer an. Er hat
den Konzernabschluss sowie den Jahresabschluss gebilligt.
Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.
Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat auf Vorlage des Vorstands
beschlossen, der Hauptversammlung die Ausschüttung
einer Dividende von 0,12 € je Aktie aus dem Bilanzgewinn der
Sinner Schrader AG vorzuschlagen.
gEScHäftSENtWicKLuNgSinner Schrader hat im Geschäftsjahr 2013/2014 wie vor einem
Jahr prognostiziert den negativen Ergebnistrend aus den beiden
Vorjahren erfolgreich umgekehrt. Die auf einer unverändert
hohen Dynamik des digitalen Wandels, einer guten Vertriebs-
pipeline sowie günstigen konjunkturellen Umfeldbedingungen
beruhenden Erwartungen haben nicht getrogen.
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Die sich bietenden Chancen haben die Erwartungen sogar deut-
lich übertroffen, und Sinner Schrader ist es gelungen, diese
Chancen für sich sehr erfolgreich zu nutzen. Das Umsatzwachs-
tum fiel mehr als doppelt so hoch aus wie ursprünglich pro-
gnostiziert und sowohl das operative Ergebnis als auch das
Konzernergebnis verbesserten sich stärker als geplant.
Die Folgen einer Verzögerung bei der Fertigstellung der NEXT
AUDIENCE Platform um mehr als ein halbes Jahr – geringere
Umsatzbeiträge und höhere Verluste aus diesem Geschäftsfeld –
konnten dabei kompensiert werden. Am Ende des Geschäfts-
jahres 2013/2014 ist die Software jedoch in der 1.0-Version
fertiggestellt und im erfolgreichen Pilotbetrieb implementiert
worden. Das Interesse am Markt ist weiter gewachsen. Ein-
gebettet in ein umfassendes Programmatic-Media-Angebot,
dem die Zusammenführung der NEXT AUDIENCE GmbH und der
mediaby GmbH zu Beginn des neuen Geschäftsjahres dient,
sollten sich im Geschäftsjahr 2014/2015 so die ersten Markt-
erfolge für die NEXT AUDIENCE Platform einstellen.
Nach dem dynamischen Ausbau des Geschäftes im Jahr
2013/2014 wird das Jahr 2014/2015 insgesamt eher unter dem
Aspekt der Konsolidierung und eines moderaten Ausbaus des
Erreichten stehen. Diese Erwartung wird durch eine deutliche
Eintrübung der Konjunkturaussichten und entsprechende
Anpassungen der Investitionsneigung in der deutschen Industrie
verstärkt.
Die im Berichtsjahr erzielten Erfolge und der Ausblick auf das
Geschäftsjahr 2014/2015 bieten eine solide Grundlage für die
Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen.
DANKDer Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern der Sinner Schrader-Gruppe für ihre engagierte
und sehr erfolgreiche Arbeit im Geschäftsjahr 2013/2014. Sie
ist und bleibt die wesentliche Grundlage für die Entwicklung von
Sinner Schrader im neuen Geschäftsjahr 2014/2015 und
darüber hinaus.
Hamburg, 24. November 2014
Dieter Heyde
Vorsitzender des Aufsichtsrats
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SinnerSchraderGRouP2013 / 2014
022–057
060–113
116–139
142–143
KONZErNLAgEbEricHt
KONZErNAbScHLuSS
JAHrESAbScHLuSS
WEitErE iNfOrmAtiONEN
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1 ALLgEmEiNES
Der folgende Lagebericht ist der zusammengefasste Lagebericht und Konzernlagebericht der SinnerSchrader Aktien-
gesellschaft („SinnerSchrader AG“ oder „AG“) für das Geschäftsjahr 2013/2014 vom 1. September 2013 bis zum 31. Au-
gust 2014. Er stellt die Entwicklung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des SinnerSchrader-Konzerns („Sinner-
Schrader“, „Konzern“ oder „Gruppe“) und der AG im Geschäftsjahr dar und geht auf die wesentlichen Risiken und Chancen
sowie die voraussichtliche zukünftige Entwicklung des Geschäftes ein. Sofern nicht ausdrücklich auf die AG Bezug
genommen wird, beziehen sich die Aussagen auf den Konzern.
Der Konzernabschluss 2013/2014 wurde nach den International Financial Reporting Standards („IFRS“), wie sie in der
EU anzuwenden sind, und den ergänzenden nach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften
auf gestellt. Der Jahresabschluss 2013/2014 der AG wurde nach den deutschen handelsrechtlichen Rechnungslegungs-
vorschriften aufgestellt.
Der Lagebericht und Konzernlagebericht enthält, insbesondere im Abschnitt 8, zukunftsgerichtete Aussagen und Informa-
tionen. Diese sind an der Verwendung von Wörtern wie „erwarten“, „antizipieren“, „prognostizieren“, „beabsichtigen“,
„ planen“, „anstreben“, „einschätzen“, „werden“, „sollen“ und ähnlichen zu erkennen. Solche vorausschauenden Aussagen
beruhen auf derzeitigen Erkenntnissen, Einschätzungen und Annahmen. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und
Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs von SinnerSchrader
liegen, beeinflusst den Geschäftsverlauf und dessen Ergebnisse. Diese Faktoren können dazu führen, dass der tatsächlich
in der Zukunft eintretende Geschäftsverlauf von SinnerSchrader und die tatsächlich erzielten Ergebnisse von den dazu in
den zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit gemachten Angaben wesentlich abweichen.
2 gEScHäftStätigKEit uND StruKtur DES KONZErNS
2.1 gEScHäftStätigKEit
Die von der Sinner Schrader AG geführte Sinner Schrader-Gruppe ist mit mehr als 500 Mitarbeitern zum 31. August 2014
eine der größten unabhängigen Digitalagenturgruppen in Deutschland. Sie bietet Unternehmen im In- und Ausland ein
umfassendes Dienstleistungsportfolio für die Nutzung digitaler Technologien zur Weiterentwicklung und Optimierung
ihres Geschäftes. Im Vordergrund steht dabei der Einsatz des Internets für den Vertrieb von Waren und Dienstleistungen
(E-Commerce), für Marketing und Kommunikation sowie für die Gewinnung und Bindung von Kunden.
Das Dienstleistungsangebot von Sinner Schrader umfasst im Wesentlichen
• die Beratung zu und Entwicklung von Strategien zur Nutzung digitaler Technologie für Marketing, Vertrieb und
Kommunikation sowie zum Aufbau digitaler Geschäftsmodelle,
• die kundenindividuelle Konzeption, Gestaltung und technische Entwicklung von Websites, Internetanwendungen und
mobilen Applikationen,
• die inhaltsbezogene und technische Pflege, die Performancemessung und -optimierung sowie den technischen
Betrieb einschließlich der Bereitstellung der technischen Infrastruktur von Websites und Internetanwendungen,
• die Konzeption, Umsetzung und Durchführung von digitalen Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen,
• die Planung und Durchführung von Onlinewerbemaßnahmen mit dem Schwerpunkt auf performanceorientierter
Displaywerbung („Onlinemediageschäft“),
• die Auslieferung und Erfolgsmessung von Werbemitteln („Adserving“) mit modernen und datenschutzrechtlich
unbedenklichen Targeting- und Retargetingverfahren auf der Basis einer selbst entwickelten Adservinglösung über
ein Software-as-a-Service-Modell,
• die Übernahme der Gesamtverantwortung für Aufbau und Management des Vertriebskanals Internet einschließlich
Logistik, Zahlungsabwicklung und Shopmanagement („E-Commerce-Outsourcing“).
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Im Geschäftsjahr 2013/2014 hat Sinner Schrader sein Leistungsportfolio um ein Angebot zur Planung und Konzeption von
auf redaktionellen Inhalten basierenden Marketingstrategien im Internet und deren Umsetzung in einem täglichen Redak-
tionsbetrieb („Content-Marketing“) erweitert. Es blieb damit im Geschäftsjahr 2013/2014 im Wesentlichen unverändert.
Im Adservinggeschäft hat Sinner Schrader die Entwicklung der NEXT AUDIENCE Platform wie geplant vorangetrieben, ein
erstes Release der Software, wenn auch mit Verzögerungen, fertiggestellt und in einem Pilotbetrieb mit einem Kunden
implementiert. Die NEXT AUDIENCE Platform ist eine „Data Management Platform“ (DMP) mit integriertem Adserver, mit
der Werbungtreibende ihre Onlinewerbeausgaben in neuer Form ganzheitlich und unter Beachtung der strengen deut-
schen datenschutzrechtlichen Vorgaben unbedenklich managen und optimieren können. Sinner Schrader ist davon über-
zeugt, dass Softwarelösungen wie die NEXT AUDIENCE Platform zukünftig von allen Werbungtreibenden mit großen und
mittleren (Online-)Werbebudgets eingesetzt werden.
Sinner Schrader arbeitet vornehmlich für in Deutschland ansässige große und größere mittelständische Unternehmen,
war im Berichtsjahr 2013/2014 aber auch für namhafte Unternehmen, die in der Schweiz, Großbritannien, den Niederlan-
den, der Tschechischen Repblik und Frankreich ansässig sind, tätig. Sinner Schrader erbrachte seine Dienstleistungen
aus Büros in Hamburg, Frankfurt am Main, Berlin, Hannover, München und Prag. Der Hauptsitz befindet sich in Hamburg,
wo Sinner Schrader im Jahr 1996 gegründet wurde.
Sinner Schrader strebt langfristige Kundenbeziehungen an und ist für einige wesentliche Kunden bereits seit mehr
als zehn Jahren tätig. Die Kunden können überwiegend den Branchen Handel & Konsumgüter, Finanzdienstleistungen,
Telekommunikation & Technologie sowie Transport & Touristik zugeordnet werden.
2.2 StruKtur DES KONZErNS
Sinner Schrader betreibt sein Geschäft aus verschiedenen operativen Gesellschaften, die von der Sinner Schrader AG
als Muttergesellschaft der Gruppe geführt werden.
Im Geschäftsjahr 2013/2014 wurde für die Erweiterung des Leistungsportfolios um Content-Marketing die Sinner-
Schrader Content GmbH mit Sitz in Hamburg neu gegründet. Nach Aufnahme des Geschäftes und Entwicklung eines
ersten Content-Marketing-Projekts wurde die Sinner Schrader Content GmbH unter Beibehaltung des Namens auf die
nicht operativ aktive newtention services GmbH, eine Tochtergesellschaft der NEXT AUDIENCE GmbH, verschmolzen.
In Bezug auf die Zusammensetzung der Gruppe erfolgten im Geschäftsjahr 2013/2014 keine weiteren Veränderungen.
Damit gehörten im Berichtsjahr neben der Sinner Schrader AG die folgenden operativen Gesellschaften zur
Sinner Schrader-Gruppe:
• die Sinner Schrader Deutschland GmbH mit Sitz in Hamburg und Büros in Frankfurt am Main und München,
• die Sinner Schrader Praha s.r.o. mit Sitz in Prag,
• die Sinner Schrader Benelux B.V. mit Sitz in Rotterdam,
• die Sinner Schrader UK Ltd. mit Sitz in London,
• die Sinner Schrader Mobile GmbH mit Sitz in Berlin,
• die NEXT AUDIENCE GmbH mit ihrer Tochtergesellschaft Sinner Schrader Content GmbH mit Sitz in Hamburg,
• die mediaby GmbH mit Sitz in Hamburg,
• die Commerce Plus GmbH mit ihrer Tochtergesellschaft Commerce Plus Consulting GmbH mit Sitz in Hamburg
und einem Büro in Hannover.
Die beiden Auslandsgesellschaften Sinner Schrader UK Ltd. und Sinner Schrader Benelux B.V. waren im Berichtsjahr
weiterhin nicht operativ tätig.
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Die Sinner Schrader Deutschland GmbH bzw. deren Vorgängergesellschaften gehören seit Gründung der Agenturgruppe
im Jahr 1996 zum Konzern. Sie ist die größte Tochtergesellschaft und verantwortet das Digitalagenturgeschäft unter der
Marke „Sinner Schrader“. Zusammen mit der Sinner Schrader Praha s.r.o. bildet sie die „Sinner Schrader-Agentur“ und
erbringt mit Ausnahme des Onlinemedia-, Adserving- und Content-Marketing-Geschäfts, des E-Commerce-Outsourcings
sowie der Entwicklung nativer mobiler Applikationen das komplette Leistungsspektrum der Gruppe, schwerpunktmäßig
für Unternehmen mit jährlichen Digitalbudgets von mehr als 500 T€.
Die für Leistungen zur Markenbildung und Markenkommunikation von der Sinner Schrader-Agentur im Jahr 2010 eta-
blierte Marke „Haasenstein“ wurde im Verlauf des Berichtsjahres aufgegeben und die Leistungen unter dem Markendach
der Sinner Schrader-Agentur integriert.
Die Sinner Schrader-Agentur ist im Inland mit Büros in Hamburg, Frankfurt am Main und München sowie im Ausland mit
einem Büro in Prag vertreten. Sie und die in Berlin ansässige Sinner Schrader Mobile GmbH, die sich auf Applikationen
für mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets, mittlerweile aber auch Smartwatches und unterschiedlichste einge-
bettete Devices, fokussiert, sind zum Segment Interactive Marketing zusammengefasst.
Die Commerce-Plus-Gruppe – im Geschäftsjahr 2012/2013 aus der Verschmelzung der spot-media-Gruppe mit der next
commerce GmbH hervorgegangen – bietet unter der Marke „Commerce Plus“ das vollständige Leistungsspektrum von
der Beratung über die Konzeption und den Aufbau bis zum Betrieb digitaler Vertriebskanäle und deren Integration in ein
umfassendes Multikanalvertriebssystem an. Dabei erbringt die Commerce-Plus-Gruppe ihre Leistungen entweder im
Rahmen von Dienstleistungs- und Werkverträgen oder auf Basis von E-Commerce-Betreibermodellen. Bei Letzteren
übernimmt Commerce Plus für Unternehmen auf der Grundlage mehrjähriger Verträge Entwicklung, Management und
Betrieb des Onlinevertriebskanals gegen eine umsatz- und oder anderweitig erfolgsabhängige Vergütung. Der Schwer-
punkt von Commerce Plus liegt, ohne darauf beschränkt zu sein, auf PHP-basierten Technologien. Die Commerce-Plus-
Gruppe stellt das Segment Interactive Commerce dar.
Die mediaby GmbH, 2009 durch Abspaltung aus der Sinner Schrader Deutschland GmbH entstanden, die NEXT AUDIENCE
GmbH und die im Geschäftsjahr neu aufgebaute Sinner Schrader Content GmbH bilden das Segment Interactive Media.
Die mediaby GmbH betreibt das Geschäft einer Onlinemediaagentur und positioniert sich in erster Linie als Spezialist für
performanceorientierte Displaywerbung.
Die NEXT AUDIENCE GmbH, durch Umfirmierung aus der von Sinner Schrader 2009 akquirierten newtention technologies
GmbH hervorgegangen, entwickelt und vermarktet über ein Software-as-a-Service-Modell Technologien für die Durch-
führung, Steuerung und Optimierung von Onlinewerbekampagnen. Wesentliche Komponenten der NEXT-AUDIENCE-
Technologie sind eine Data Management Platform und ein Adserver, die in engem Verbund modernste und datenschutz-
rechtlich an den strengen deutschen Standards orientierte Verfahren für die Profilierung von Werbeempfängern
und die Anreicherung von Profildaten aus unterschiedlichen Datenquellen und darauf aufbauend für Segmentierung,
Targeting und Retargeting von Kampagnen mit dynamisch erzeugten Werbemitteln zur Verfügung stellen. NEXT
AUDIENCE richtet sich mit seinem Angebot vor allem an Werbung treibende Unternehmen.
Im Berichtsjahr 2013/2014 wurde das Segment Interactive Media um die Sinner Schrader Content GmbH erweitert, die
für Unternehmen contentbasierte Marketingstrategien entwickelt und betreibt. Im Zuge dieser Strategien wird mithilfe
redaktionell erarbeiteter Inhalte, die über Marken- und Werbebotschaften weit hinausgehen, eine Leser-/Zuhörer-/
Zuschauerschaft – also Reichweite – aufgebaut, an die sich das Unternehmen gezielter mit Angeboten und Werbe-
botschaften richten kann.
Die Sinner Schrader AG ist als geschäftsführende Holding des Konzerns für die strategische Steuerung und Weiterent-
wicklung der Gruppe, die Finanzierung des operativen Geschäftes, die Verwaltung der Liquiditätsreserven sowie die Kom-
munikation mit dem Kapitalmarkt verantwortlich. Darüber hinaus stellt die Sinner Schrader AG den Tochtergesellschaften
Infrastruktur und administrative Dienstleistungen zentral bereit.
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3 mArKt- uND WEttbEWErbSumfELD
Das gesamtwirtschaftliche Umfeld war im Zeitraum des SinnerSchrader-Geschäftsjahres 2013/2014 vom 1. September
2013 bis 31. August 2014 über weite Strecken durch eine ausgezeichnete Lage der deutschen Wirtschaft und positive
Erwartungen für die kommenden 12 bis 24 Monate geprägt.
Vor allem die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres bis Ende Februar 2014 standen ganz im Zeichen einer hohen
Wachstumsdynamik und guter Stimmung in der deutschen Wirtschaft. Die Konjunktur hatte nach einer Durststrecke von
sechs Quartalen im letzten Kalenderquartal 2013 spürbar Fahrt aufgenommen und das preisbereinigte Bruttoinlands-
produkt einen Wert erreicht, der 1,0 % über dem Vergleichsquartal des Vorjahres lag. Im nachfolgenden ersten Kalender-
quartal 2014 wurde, begünstigt auch durch milde Witterungsverhältnisse, das Vorjahresquartal um 2,6 % übertroffen.
Die Prognosen für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft wurden daher in den ersten Monaten des Jahres 2014 von
zahlreichen Experten und Institutionen angehoben. So setzten führende Wirtschaftsforschungsinstitute in der Gemein-
schaftsdiagnose Frühjahr 2014 Anfang April ihre Prognose für das Wachstum des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts
für 2014 auf 1,9 % und für 2015 auf 2,0 % hoch.
Die positive Entwicklung spiegelte sich auch im Verlauf des ifo Geschäftsklimaindex und des GfK-Konsumklimaindex
wider. Von August 2013 bis April 2014 stieg der ifo Geschäftsklimaindex – gleichermaßen getrieben von sich
ver bessernden Lagebeurteilungen und steigenden Erwartungen – von 107,8 Indexpunkten nahezu kontinuierlich auf
111,2 Indexpunkte und zeigte in der Kategorisierung des ifo Instituts eine wirtschaftliche Boomphase an.
Die gesamtwirtschaftliche Lage bot damit ein positives Umfeld für Investitionsentscheidungen in Deutschland. Das ifo
Institut bestätigte Ende Februar 2014 in einer Studie über die Ergebnisse seines Investitionstests diese Einschätzung und
berichtete, dass das verarbeitende Gewerbe in Deutschland seine Investitionen im Jahr 2014 voraussichtlich real um 8 %
steigern werde, nach einer Zunahme von 3 % im Jahr 2013. In den letzten 20 Jahren war ein solcher Anstieg nur zweimal
– 2007 sowie 2011 als Reaktion auf den Einbruch um 20 % im Finanzkrisenjahr 2009 – übertroffen worden.
Die Ergebnisse des GfK-Konsumklimaindex rundeten das positive Konjunkturbild für Deutschland ab. Der Index stieg von
7,0 Punkten im August 2013 auf 8,5 Punkte im April 2014, was darauf schließen ließ, dass die Binnennachfrage 2014 eine
stabile Stütze der Konjunkturentwicklung in Deutschland sein würde.
Dieses Konjunkturbild stand in starkem Kontrast zur Situation in den ersten Monaten des Jahres 2013, nachdem das
Bruttoinlandsprodukt im vierten Kalenderquartal 2012 gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres nicht gewachsen
und im ersten Kalenderquartal 2013 sogar um 1,6 % gesunken war.
Der guten konjunkturellen Entwicklung Ende 2013/Anfang 2014 folgend, waren auch die Aussagen zur Entwicklung in der
Digitalwirtschaft positiv. Der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) – im Laufe des Jahres umbenannt in
Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e. V. (bevh) – prognostizierte Anfang Februar für den Online-
handel mit Waren im Jahr 2014 ein Wachstum gegenüber 2013 von 24,8 % auf ein Volumen von 48,8 Mrd. €, nachdem
das Volumen 2013 sogar um 41,7 % gegenüber dem Vorjahr zugenommen hatte. Der Handelsverband Deutschland (HDE)
sagte auf seiner Jahrespressekonferenz Ende Januar 2014 auf anderer Zahlenbasis ein Wachstum des Onlinehandels
von 17 % für 2014 voraus und benannte das Thema „Onlinehandel“ zum zweiten Mal in Folge als das Thema, das den
deutschen Einzelhandel am stärksten bewegt.
Für den Onlinewerbemarkt veröffentlichte der Online-Vermarkterkreis (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft
(BVDW) in seinem Frühjahrsreport Erwartungen eines Wachstums der Nettoausgaben für Online- und Mobile-Display-
werbung von 8,4 %.
Die nachfolgenden Grafiken und Tabellen sind nicht Bestandteil des geprüften Lageberichts.
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Das alljährliche Ranking der führenden deutschen Digitalagenturen, das Ende April 2014 vom BVDW veröffentlich wurde,
berichtete dann auch von einer gesunden Entwicklung der deutschen Digitalagenturen mit einem durchschnittlichen
Wachstum von 14 %. 2013 hatte das Umsatzvolumen aller meldenden Agenturen erstmals die 1-Mrd.-€-Grenze über-
schritten. Das Ranking zeigte ein vergleichsweise stabiles Wettbewerbsumfeld. In den Top 10 der gerankten Agenturen
gab es kaum Veränderungen. Sinner Schrader konnte Platz 4 erneut behaupten und platzierte sich in den Themenfeldern
„E-Commerce“ und „Mobile“ als Spitzenreiter.
Die positive Stimmung aus dem Frühjahr 2014 hielt bis in den Sommer 2014 an, in dem dann jedoch deutlich wurde, dass
die internationalen Krisenherde, wie z. B. der Ukraine-Konflikt und die in dessen Folge verhängten Wirtschaftssanktionen,
die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland spürbar belasten werden.
4 gEScHäftSvErLAuf uND LAgE DES KONZErNS
ZuSAmmENfASSENDE gESAmtAuSSAgENVor dem Hintergrund der günstigen gesamtwirtschaftlichen Lage in Deutschland und der hohen Bedeutung, die deutsche
Unternehmen dem Thema Digitalisierung für ihre Entwicklung mittlerweile zumessen, ist Sinner Schrader im Geschäfts-
jahr 2013/2014 rasant gewachsen und hat dabei die eigenen Prognosen weit übertroffen.
Nach einem wachstumsschwachen Vorjahr hatte sich Sinner Schrader für das Berichtsjahr einen zweistelligen Zuwachs
von mehr als 12,5 % oder rd. 4,5 Mio. € auf einen Umsatz von über 41 Mio. € zum Ziel gesetzt. Tatsächlich stand für
die Sinner Schrader-Gruppe ein Nettoumsatz von 48,6 Mio. € zu Buche. Das Geschäftsvolumen ist damit im Geschäftsjahr
2013/2014 mit 33,5 % gut zweieinhalbmal so stark gewachsen wie prognostiziert.
Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q4eQ2 Q3Q1Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4
2011: 3,6 2012: +0,4 2013: +0,1 2014e: +1,3
Quelle: Statistisches Bundesamt (Vorjahreszahlen wg. VGR-Generalrevision 2014 angepasst), Q4E/2014E auf Basis der Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2014
ENtWicKLuNg DES bruttOiNLANDSprODuKtSnach Quartalen und Jahren,
Veränderung zum Vorjahresquartal bzw. zum Vorjahr in %
1,0
2,6
1,0 1,20,4
3,63,1
1,8 1,5
0,3 0,1
–0,3
–1,8
0,50,8
2011/2012: +0,92010/2011: +4,3 2012/2013: –0,2 2013/2014: +1,5
4,4
6,0
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Das Umsatzplus von 12,2 Mio. € wurde durch organische Entwicklung aller drei Segmente erzielt. Die größte Wachstums-
dynamik entstand im angestammten Geschäft der Sinner Schrader-Agentur im Segment Interactive Marketing und durch
einen projektbezogenen Neuaufbau einer Einheit für Content-Marketing im Segment Interactive Media.
Sinner Schrader gelang es, aus der hohen Nachfrage nach Digitalkompetenz in überdurchschnittlichem Umfang eigenes
Geschäft zu entwickeln. 5,6 Mio. € oder knapp 45 % des Gesamtzuwachses im Nettoumsatz waren auf die Gewinnung
neuer Kunden zurückzuführen. Die Neukundenquote lag mit 11,4 % deutlich über den Vorjahren. Am Ende des ersten
Geschäftshalbjahres verzeichnete die Sinner Schrader-Agentur den bisher größten Einzelauftrag in der achtzehnjährigen
Firmengeschichte, der aus der Automobilindustrie kam.
Einzig in der NEXT AUDIENCE GmbH wurde im Berichtsjahr kein Wachstum des Nettoumsatzes erreicht. Aufgrund erheb-
licher Verzögerungen in der Pilotphase konnte die Vermarktung der neu entwickelten NEXT AUDIENCE Platform erst mehr
als sechs Monate später als geplant im laufenden Geschäftsjahr 2014/2015 begonnen werden.
Parallel zur Umsatzentwicklung verlief auch die Entwicklung der Ergebnisse der Sinner Schrader-Gruppe positiv. Das
EBITA – operative Messgröße bei Sinner Schrader – lag bei knapp 3,1 Mio. € und damit wie der Nettoumsatz auf Rekord-
niveau. Die ursprüngliche Prognose eines EBITA zwischen 2,5 Mio. € und 3,0 Mio. € wurde übertroffen. Die Differenz zur
Prognose fiel aber deutlich knapper aus als im Umsatz. Vor allem wachstumsbedingte Ineffizienzen und die mit der
Verzögerung in der Pilotphase der NEXT AUDIENCE Platform verbundenen, erheblich über der Planung liegenden Kosten
führten dazu, dass die im Berichtsjahr erzielte operative Marge lediglich am unteren Ende des Prognoseintervalls lag.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das EBITA der Gruppe mehr als vervierfacht.
Die gute operative Entwicklung schlug sich im Geschäftsjahr 2013/2014 im Konzernergebnis nieder. Der erfolgreiche Auf-
bau des Content-Marketing-Geschäfts im Segment Interactive Media machte eine Verbesserung der steuerlichen Struk-
turen der Gruppe möglich. Sinner Schrader konnte das Geschäftsjahr 2013/2014 daher mit einem Konzernergebnis von
gut 1,8 Mio. € abschließen, was einem Ergebnis je Aktie von 0,16 € entspricht. Im Vorjahr hatte das Konzernergebnis von
Sinner Schrader nur knapp über der Nullgrenze gelegen; für das Berichtsjahr wurde eine deutlich positive Ergebnisent-
wicklung angekündigt.
Quelle: Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh), Februar 2014
ENtWicKLuNg DES E-cOmmErcE-umSAtZESWert der im Internet von deutschen Konsumenten gekauften Waren in Mio. € ,
Veränderung zum Vorjahr in %
2014e
48,8
2012
27,6
2013
39,1
+27,2+18,6 +41,7 +24,8
2010
18,3
2011
21,7
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Der operative Cashflow erreichte im Geschäftsjahr 1,5 Mio. € und fiel im Unterschied zu Umsatz und Ergebnis aufgrund
des wachstumsbedingt erhöhten Working-Capital-Bedarfs um rund 0,9 Mio. € niedriger aus als im Vorjahr. Damit konnten
die Mittel für Investitionen nicht ganz gedeckt werden, sodass die Liquiditätsreserve der Sinner Schrader-Gruppe zum
Ende des Berichtsjahres, dem 31. August 2014, mit 5,8 Mio. € etwa 0,1 Mio. € unter dem Vorjahreswert lag.
Der starke Ausbau des Geschäftsvolumens hatte eine erhebliche Zunahme der Vermögenswerte – insbesondere in den
Positionen aus abgerechneten und noch nicht abgerechneten Leistungen – um insgesamt 5,6 Mio. € zur Folge. Da der
Eigenkapitalzuwachs unterhalb dieses Anstiegs blieb, ging die Eigenkapitalquote von rd. 52 % auf rd. 49 % zum 31. August
2014 zurück.
Der Ausbau der Mitarbeiterzahl hielt mit dem Wachstumstempo im Umsatz nicht Schritt. Im Geschäftsjahr 2013/2014
belief sich die durchschnittlich verfügbare Kapazität auf 444 Vollzeitmitarbeiter, d. h. nur gut 9 % mehr als im vorangegan-
genen Geschäftsjahr. Zum Geschäftsjahresende waren in der Sinner Schrader-Gruppe jedoch mit 521 Mitarbeitern bereits
70 Mitarbeiter oder fast 16 % mehr als ein Jahr zuvor beschäftigt.
Im Folgenden werden der Geschäftsverlauf und die Lage der Sinner Schrader-Gruppe und seiner Segmente im Vergleich
zum Vorjahr und zu den eigenen Prognosen näher erläutert.
4 .1 umSAtZ
Sinner Schrader erzielte im Geschäftsjahr 2013/2014 Nettoumsatzerlöse von 48,6 Mio. € gegenüber 36,4 Mio. € im voran-
gegangenen Geschäftsjahr 2012/2013. Der Umsatzzuwachs von 12,2 Mio. € entspricht einer Wachstumsrate von 33,5 %.
Der Verlauf des Geschäftsjahres zeigte einen steten Anstieg des Geschäftsvolumens von 10,8 Mio. € im ersten Quartal
über 11,3 Mio. € und 13,0 Mio. € im zweiten bzw. dritten Quartal auf knapp 13,5 Mio. € im abschließenden vierten Quartal
2013/2014. Damit unterschied sich der Geschäftsverlauf von den Vorjahren, in denen die Umsätze im zweiten und/oder
dritten Quartal aufgrund saisonaler Faktoren, insbesondere der regelmäßig geringeren Anzahl von Arbeitstagen, unter
denen des ersten und vierten Quartals lagen. Sinner Schrader ist es im Berichtsjahr aber gelungen, kontinuierlich neue
Kunden zu akquirieren und sich in bestehenden Kundenbeziehungen neue Budgets zu erarbeiten.
1) Vor Anlaufverlusten aus dem Ausbau des Leistungsportfolios
ENtWicKLuNg DES NEttOumSAtZES uND DEr NEttOumSAtZmArgE in Mio. € und % für die Geschäfts jahre 2009/2010 bis 2013/2014
2011/2012
36,0
6,5 %1)
4,5 %
2012/2013
36,4
5,7 %1)
1,9 %
2013/2014
48,6
9,5 %1)
6,3 %
2009/2010
14,4 %1)
9,1 %
23,9
2010/2011
13,3 %1)
8,5 %
30,9
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War der Anstieg gegenüber dem Vorjahr im ersten Berichtsquartal mit 17,6 % noch vergleichsweise verhalten, entwi-
ckelte sich die Umsatzdynamik im zweiten Berichtsquartal auf ein Plus gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres
von 35,8 %. Nachdem es Sinner Schrader im letzten Monat des zweiten Quartals gelungen war, den größten Auftrag seiner
Unternehmensgeschichte zu gewinnen, nahm die Wachstumsdynamik weiter zu. Im dritten Quartal 2013/2014 lag der
Nettoumsatz um 43,9 % und im vierten Quartal 2013/2104 um 37,0 % über den jeweiligen Vorjahreswerten.
iNtErActivE mArKEtiNgWachstumsmotor war im Geschäftsjahr 2013/2014 erneut das angestammte Geschäft im Segment Interactive Marketing.
Gut drei Viertel des Umsatzzuwachses in der Gruppe entstanden in diesem Segment, in dem die Sinner Schrader-Agentur
und Sinner Schrader Mobile zusammengefasst sind. Das Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr von knapp 9,4 Mio. € ent-
sprach einer Wachstumsrate von 35,8 %. Damit hat das Segment insgesamt die ursprünglichen Wachstumserwartungen
zwischen 11 % und 12 % um ein Mehrfaches übertroffen. Überrascht hat dabei die starke Entwicklung der Sinner-
Schrader-Agentur mit einer Wachstumsrate von 37,8 %, während Sinner Schrader Mobile mit 11,3 % innerhalb des Pro-
gnoseintervalls für das Segment, aber deutlich unter der eigenen Planung blieb.
Für die erfolgreiche Entwicklung der Sinner Schrader-Agentur war ausschlaggebend, dass die hohe Nachfrage auf eine im
Hinblick auf die Breite des Leistungsportfolios und die Strukturen in den Vorjahren gestärkte Agentur traf, die über einen
unverändert guten Ruf im Markt verfügt. Ausschlaggebend waren einerseits die in den Vorjahren erfolgte Entwicklung der
Bereiche Strategie und Kommunikation/Kampagne und der Aufbau der Standorte München und Prag. Hinzu kamen die
Etablierung des Systems der Kundenverantwortlichen zusammen mit der gleichgewichteten Entwicklung der kreativen
und technischen Disziplinen und deren interdisziplinärer Zusammenarbeit. Zusammengenommen ermöglichte dies,
einige wesentliche Kundenbeziehungen, vor allem aus der Telekommunikationsindustrie, signifikant auszubauen und
gleichzeitig neue Kundenbeziehungen hinzuzugewinnen.
Etwas mehr als ein Drittel des Umsatzanstiegs der Sinner Schrader-Agentur im Geschäftsjahr 2013/2014 oder gut
3,3 Mio. € wurden mit Kunden erwirtschaftet, die im Berichtsjahr gewonnen werden konnten, darunter die Marke Beck’s
des Brauereiunternehmens Anheuser-Busch InBev, die Commerzbank und ein wichtiger Vertreter der deutschen Auto-
mobilindustrie, mit dem der größte Geschäftsabschluss in der Sinner Schrader-Geschichte im mittleren einstelligen Milli-
onenbereich gelang. Im Zusammenhang mit diesem Auftrag musste Sinner Schrader zwar sein Engagement für ŠKODA
auslaufen lassen, die Entwicklung mit wesentlichen anderen Bestandskunden konnte dies allerdings weit mehr als
ENtWicKLuNg DES NEttOumSAtZES uND DEr NEttOumSAtZmArgE nach Quartalen, in Mio. € und % für die Geschäfts jahre 2012/2013 und 2013/2014
1) Vor Anlaufverlusten aus dem Ausbau des Leistungsportfolios
Q4 2013/2014
13,5
7,1 %9,3 %1)
Q3 2013/2014
13,0
4,9 %7,9 %1)
Q1 2013/2014
10,8
5,7 % 10,1 %1)
Q2 2013/2014
11,3
7,6 % 10,9 %1)
Q2 2012/2013
8,3
–4,9 % 0,2 %1)
Q3 2012/2013
9,1
2,9 % 5,6 %1)
Q4 2012/2013
9,8
6,2 % 9,7 %1)
Q1 2012/2013
9,2
2,4 %6,6 %1)
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kompensieren. So wurde die Sinner Schrader-Agentur z. B. von UnityMedia KabelBW mit der Weiterentwicklung und
Betreuung sämtlicher digitaler Kundenkanäle betraut und arbeitet auch an europaweiten Projekten der Liberty Global
Group, zu der die UnityMedia KabelBW gehört. Sehr dynamisch entwickelte sich auch die Beziehung zur E-Plus-Gruppe.
Die verhaltenere Entwicklung von Sinner Schrader Mobile ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Kundenbezie-
hungen im Bereich mobiler Applikationen stärker projektbasiert sind als im Digitalagenturgeschäft. Dies findet seinen
Ausdruck in einem nur knapp zweistelligen Wachstum bei einer hohen Neugeschäftsquote von gut 53 %. Darüber hinaus
ist auch der Preisdruck für Sinner Schrader Mobile höher als im breiter angelegten Digitalgeschäft.
iNtErActivE mEDiAIm Geschäftsjahr 2013/2014 trug auch das Segment Interactive Media spürbar zum Wachstum der Gruppe bei. Vor allem
dank des Neuaufbaus der Sinner Schrader Content GmbH und der Umsetzung und Betreuung erster contentbasierter
Onlinemarketingprojekte hat sich der Umsatz des Segments auf 5,9 Mio. € etwas mehr als verdoppelt. Damit wurde die
ursprüngliche Prognose eines Anstiegs in der Größenordnung von 50 % deutlich übertroffen, obwohl in dem sich im
Aufbau befindlichen NEXT-AUDIENCE-Geschäft eine weitere etwa sechsmonatige Verzögerung bei der Fertigstellung der
NEXT AUDIENCE Platform die dort geplante Umsatzverbesserung verhindert und sogar zu einem Umsatzrückgang
geführt hat. Dagegen ist Sinner Schrader im Onlinemediageschäft der mediaby GmbH wieder gewachsen, wenn auch nur
leicht. Die ehrgeizig geplanten Umsatzzuwächse konnten aufgrund der vergleichsweise langsamen Entwicklung im aktu-
ellen Geschäftsmodell nicht erreicht werden.
iNtErActivE cOmmErcENach einem Geschäftsjahr der Anpassung an die Entscheidung zweier Großkunden zur deutlichen Reduzierung des
Geschäftsvolumens, hatte auch die Commerce Plus Gruppe, die das Segment Interactive Commerce darstellt, für das
Geschäftsjahr 2013/2014 eine Rückkehr auf Wachstumskurs geplant. Mit einem Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr in
Höhe von 0,35 Mio. € ist dies auch klar gelungen. Die Dynamik blieb allerdings mit 4,6 % hinter der Planung von etwa 8 %
zurück. Dabei ist es Commerce Plus durchaus sehr erfolgreich gelungen, neue Kunden zu gewinnen. Mit knapp 1,3 Mio. €
lag das Neukundengeschäft auf hohem Niveau und erreichte einen Anteil am Gesamtumsatz von gut 16 %. Auch im
NEttOumSAtZ NAcH SEgmENtENin Mio. € für das Geschäfts jahr 2013/2014 im Vergleich zum Geschäfts jahr 2012/2013
InteRactIVe commeRce
7,97,6
+5 %
holdInG/konsolId.
–0,9–0,4
–172 %+36 %
InteRactIVe maRketInG
26,3
35,7+106 %
InteRactIVe medIa
2,9
5,9
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Bestandskundengeschäft konnten gute Erfolge erzielt werden: So baute Commerce Plus die Zusammenarbeit mit simyo,
für die der Hardwareshop im Betreibermodell verantwortet wird, und mit der Drogeriekette Müller, für die Onlineshops
konzipiert und realisiert wurden, aus. Dennoch waren insgesamt im Bestandskundengeschäft des Segments Einbußen zu
verzeichnen, die das Gesamtwachstum dämpften.
Im Zuge der Ausweitung des Geschäftsvolumens in allen Segmenten wuchs auch die zu konsolidierende Geschäftstätig-
keit zwischen den Segmenten. Der deutliche Anstieg der Intersegmentumsätze von knapp 0,35 Mio. € im Vorjahr auf
0,9 Mio. € im Geschäftsjahr 2013/2014 war darüber hinaus Ergebnis des Aufbaus des Content-Marketing-Geschäfts im
Segment Interactive Media, für das die technische Plattform vom Segment Interactive Marketing aufgebaut wurde und
seitdem technisch gepflegt, weiterentwickelt und betrieben wird.
Über alle Einheiten der Sinner Schrader-Gruppe summierte sich der Nettoumsatz mit im Berichtsjahr hinzugewonnenen
Kunden auf 5,6 Mio. €. Das Neukundengeschäft machte somit für die Gruppe knapp 45 % des im Geschäftsjahr 2013/2014
gegenüber dem Vorjahr erzielten Umsatzzuwachses aus. Der Anteil am gesamten Nettoumsatz der Sinner Schrader-
Gruppe, die Neukundenquote, betrug im Berichtsjahr 11,4 % und lag damit höher als in den letzten fünf Geschäftsjahren.
Ausschlaggebend für die hohe Wachstumsgeschwindigkeit der Sinner Schrader-Gruppe im Geschäftsjahr 2013/2014 war
darüber hinaus, dass das gute Neukundengeschäft von einer noch besseren Bestandskundenentwicklung begleitet wur-
de. Insgesamt bauten die Einheiten der Sinner Schrader-Gruppe ihr Geschäft in bestehenden Kundenbeziehungen um ins-
gesamt 6,76 Mio. € aus. Dabei konzentrierte sich das Wachstum auf einige der zehn größten Kunden des letzten Jahres,
die teilweise Leistungen von mehreren Sinner Schrader-Einheiten beziehen.
Die positive Entwicklung in den einzelnen Kundenbeziehungen, die davon zeugt, dass Sinner Schrader in der Lage ist,
über viele Jahre hinweg eine hohe Kundenzufriedenheit zu erreichen, führte im Berichtsjahr jedoch zu einer deutlich
stärkeren Abhängigkeit von einzelnen großen Kunden. Auf die zehn größten Kundenbeziehungen entfiel im Geschäftsjahr
2013/2014 ein Anteil am Nettoumsatz von 71,0 %. Im Geschäftsjahr 2011/2012 hatte er mit 58,6 % seinen bisher nied-
rigsten Wert erreicht, 2012/2013 war er bereits wieder leicht auf 62,0 % angestiegen. Mit den fünf größten Kunden
und dem größten Kunden wurden in der Sinner Schrader-Gruppe im Berichtsjahr 50,1 % bzw. 21,0 % des Nettoumsatzes
erzielt. Die Vergleichswerte des Vorjahres lagen bei 41,5 % bzw. 10,0 %.
umSAtZENtWicKLuNg NAcH NEu- uND bEStANDSKuNDENin Mio. € für die Geschäfts jahre 2009/2010 bis 2013/2014
+7,0
+4,1
+2,9
2010/2011
+3,0
+0,3
+2,7
2009/2010
+3,5
+1,6
+5,1
2011/2012
+2,1
–1,7
+0,4
2012/2013
+5,6
+6,7
+12,3
2013/2014
Bestandskundenneukunden
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5,2 (VoRjahR: 5,41)) Medien & unterhaltung
3,6 (VoRjahR: 7,2) SonStige
33,6 (VoRjahR: 16,91)) telekoMMunikation & technologie
17,3 (VoRjahR: 17,4) tranSPort & touriStik
20,2 (VoRjahR: 27,1) handel & konSuMgüter
20,1 (VoRjahR: 26,0) finanzdienStleiStungen
1) Nach Umgliederung von UnityMedia KabelBW zur Branche Telekommunikation & Technologie
Die dynamische Geschäftsentwicklung des Berichtsjahres führte zu deutlichen Veränderungen im Branchenmix der
Sinner Schrader-Gruppe. Da sich gerade die Bestandskunden aus der Branche Telekommunikation & Technologie im Ge-
schäftsjahr 2013/2014 besonders stark entwickelt haben, ist der Anteil dieser Branche am gesamten Nettoumsatz der
Gruppe auf 33,6 % gestiegen. Im Vorjahr hatte der Anteil – korrigiert um die Neuzuordnung der UnityMedia KabelBW aus
der Branche Medien & Unterhaltung, der sie bei Beginn der Kundenbeziehung im Jahr 2006/2007 zugeordnet worden
war – bei 16,3 % gelegen. Durch die Neuzuordnung war der Vorjahreswert um 3,7 Prozentpunkte zulasten des Anteils der
Branche Medien & Unterhaltung nach oben anzupassen.
Die starke Zunahme des Anteils der Branche Telekommunikation & Technologie hat dazu geführt, dass die Anteilsprozent-
sätze der anderen vier Branchen, die Sinner Schrader getrennt ausweist, rückläufig waren, obwohl mit Ausnahme der
Branche Handel & Konsumgüter der Umsatz mit allen Branchen ausgeweitet werden konnte. Nach Telekommunikation &
Technologie legte aufgrund des signifikanten Auftrags aus der deutschen Automobilindustrie absolut vor allem die Bran-
che Transport & Touristik zu. Ihr Anteil blieb mit 17,3 % gegenüber 17,4 % im Vorjahr nahezu stabil.
Die Umsätze mit Kunden aus den Branchen Finanzdienstleistungen und Handel & Konsumgüter erreichten in etwa – mit
leichtem Plus bei der Branche Finanzdienstleistungskunden und leichtem Minus bei der Branche Handel & Konsumgüter
– das Niveau des Vorjahres. Ihr Anteil am Nettoumsatz der Gruppe ging damit allerdings recht deutlich um 5,9 bzw.
6,9 Prozentpunkte auf 20,1 % bzw. 20,2 % zurück.
Die Branche Medien & Unterhaltung blieb für die Sinner Schrader-Gruppe die kleinste abgegrenzte Kundengruppe. Ver-
glichen mit dem um die Umgliederung von UnityMedia KabelBW korrigierten letztjährigen Anteil am Gesamtumsatz von
6,0 % hat sich der Anteil im Berichtsjahr mit 5,2 % vergleichsweise gut gehalten. Umsätze mit Kunden, die keiner der
fünf einzeln aufgeführten Branchen zuzuordnen waren, verloren an Bedeutung und erreichten einen Anteil von 3,6 %
am Gesamtumsatz nach 7,2 % im Vorjahr. Die beiden größten nicht zugeordneten Kunden stammen aus der Franchise-
Convenience-Gastronomie und der Branche Pharma & Chemie.
4 .2 OpErAtivES ErgEbNiS (EbitA)
Auf der Grundlage der starken Ausweitung des Geschäftsvolumens hat Sinner Schrader im Geschäftsjahr 2013/2014
auch die geplante deutliche Verbesserung des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungseffekten aus Akquisiti-
onen (EBITA) erreicht. Mit 3,1 Mio. € lag das EBITA im Berichtsjahr mehr als viermal so hoch wie im Vorjahr und etwas
oberhalb des in der Jahresprognose angekündigten Ergebniskorridors zwischen 2,5 Mio. € und 3,0 Mio. €.
2013/2014
NEttOumSAtZ NAcH brANcHENin % für das Geschäfts jahr 2013/2014 im Vergleich zu 2012/2013
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Das gesamte Ergebnispotenzial des deutlich ausgeweiteten Geschäftsvolumens konnte Sinner Schrader allerdings nicht
vollständig heben. Die Gründe dafür sind in erster Linie darin zu sehen, dass die hohe Wachstumsgeschwindigkeit in
der Sinner Schrader-Agentur nur durch den massiven Einsatz von Freelancern und unter Inkaufnahme von Ineffizienzen
in der Projektausführung möglich war und eine mehr als sechsmonatige Verzögerung bei der Fertigstellung der NEXT
AUDIENCE Platform die Aufnahme der Vermarktung der Audience-Management-Software in das Folgejahr verschoben
hat und dadurch im Berichtsjahr entgegen den Erwartungen noch keine Verbesserung der operativen Verlustsituation im
Vergleich zum Vorjahr eingetreten ist.
So erreichte die operative Marge, das Verhältnis von EBITA zu Nettoumsatz, im Geschäftsjahr 2013/2014 mit 6,3 % nur
einen Wert im unteren Bereich des Prognoseintervalls von 6,1 % bis 7,3 %. Ohne die weiteren NEXT-AUDIENCE-Verluste
hätte die Marge bei 9,5 % gelegen. Im Vorjahr hatte sie 1,9 % betragen.
Alle drei Segmente haben zu der positiven Ergebnisentwicklung beigetragen. Dabei wurde die größte Ergebnisverbes-
serung trotz negativer Ergebnisimpulse aus der Entwicklung von NEXT AUDIENCE im Segment Interactive Media erzielt.
Den größten Anteil zur Ergebnisverbesserung trug das neu aufgebaute Content-Marketing-Geschäft bei. Aber auch die
mediaby GmbH hatte mit einer Rückkehr in die operative Gewinnzone ihren Anteil an der guten Ergebnisentwicklung des
Segments, wenngleich das Ergebnisziel u. a. aufgrund von Wertberichtigungsbedarf durch die Insolvenz eines Kunden
nicht erreicht wurde. Das operative Ergebnis blieb insgesamt mit rd. –0,3 Mio. € zwar auch im Geschäftsjahr 2013/2014
weiter negativ, hat sich aber gegenüber dem Vorjahreswert von –1,6 Mio. € erheblich verbessert.
Im Segment Interactive Marketing stieg das EBITA im Berichtsjahr um knapp 0,7 Mio. € auf 4,05 Mio. € an. Das starke
Umsatzwachstum, vor allem in der Sinner Schrader-Agentur, ging einher mit einem Rückgang der operativen Marge um
1,5 Prozentpunkte auf 11,4 %. Die Notwendigkeit eines verstärkten Einsatzes von Freelancern und die mit dem Wachstum
des Geschäftsvolumens gestiegene Komplexität der Steuerung haben Margenpunkte gekostet. Darüber hinaus hat auch
die Entwicklung bei Sinner Schrader Mobile zum Margenrückgang beigetragen, da sich Umsatzentwicklung und Kapazi-
tätsaufbau auseinanderentwickelten. Die angestrebte Margenverbesserung wurde daher nicht erreicht. Bei konstanter
Marge hätte das operative Ergebnis im Segment Interactive Marketing bei rd. 4,6 Mio. € gelegen.
Das Segment Interactive Commerce hat im Geschäftsjahr 2013/2014 0,5 Mio. € zur Ergebnisverbesserung der Gruppe
beigetragen. Das Ziel, operativ wieder in die Gewinnzone zurückzukehren, wurde mit einem EBITA von 0,15 Mio. € im
Berichtsjahr erreicht. Die operative Marge blieb allerdings hinter der Prognose von 4 % bis 5 % zurück. Nicht zuletzt hat
ein überdurchschnittlich hoher Wertberichtigungsbedarf aufgrund zweier Insolvenzen im Kundenkreis dazu geführt,
dass die Marge 1,9 % nicht überstieg.
EbitA NAcH SEgmENtENin Mio. € für das Geschäfts jahr 2013/2014 im Vergleich zum Geschäfts jahr 2012/2013
InteRactIVe maRketInG
3,44,1
InteRactIVe medIa
–1,6 –0,3
InteRactIVe commeRce
–0,4 0,1
holdInG/konsolId.
–0,7 –0,8
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Entwicklung der Kosten nach funktionen
2013/2014 2012/2013 VeRändeRunG
In t€ In %1) In t€ In %1) In %
Umsatzkosten 37.168 76,5 27.659 76,0 34,4
davon Amortisationsaufwand 71 0,1 188 0,5 –62,2
Vertriebskosten 3.458 7,1 3.932 10,8 –12,1
davon Amortisationsaufwand 11 0,0 80 0,2 –86,2
Allgemeine und Verwaltungskosten 4.771 9,8 4.137 11,4 15,3
Forschungs- und Entwicklungskosten 356 0,7 357 1,0 –0,5
1) In Prozent vom Nettoumsatz
ENtWicKLuNg DEr KOStEN NAcH fuNKtiONENVor allem aufgrund des erhöhten Freelancereinsatzes und der Ineffizienzen in der Projektsteuerung stiegen die Umsatz-
kosten im Vergleich zum Umsatz gegenüber dem Vorjahr leicht überproportional um 34,4 % an. Die Bruttomarge ging da-
durch noch einmal um 0,5 Prozentpunkte auf 23,5 % zurück. Das Bruttoergebnis legte dennoch absolut um 2,7 Mio. € zu,
was einem Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr von 30,8 % entspricht.
Der erhebliche Ausbau des Geschäftsvolumens im Geschäftsjahr 2013/2014 gelang ohne erhöhte Vertriebsanstrengungen.
Die Vertriebskosten sanken im Berichtsjahr sogar um fast 0,5 Mio. € oder 12,1% gegenüber dem Vorjahr. Im Segment Inter-
active Marketing wurden 2013/2014 angesichts des Volumens der eingehenden Nachfrage und der hohen Auslastung der
Ressourcen rd. 0,2 Mio. € weniger für Vertrieb und Marketing ausgegeben als im Vorjahr. Im Segment Interactive Media fie-
len die Vertriebskosten um 0,3 Mio. € geringer aus, im Wesentlichen bedingt durch die Verzögerung bei der Fertigstellung
der NEXT AUDIENCE Platform, die ein vorübergehendes Zurückfahren der Vertriebsanstrengungen sinnvoll erschienen ließ.
Im Segment Interactive Commerce blieben die Vertriebskosten unverändert. Im Verhältnis zum Umsatz beliefen sich die
Vertriebskosten im Geschäftsjahr 2013/2014 noch auf 7,1 %, 3,7 Prozentpunkte weniger als ein Jahr zuvor.
Die allgemeinen und Verwaltungskosten nahmen im Berichtsjahr um gut 0,6 Mio. € oder 15,3 % zu. Der Anstieg fiel damit
deutlich niedriger aus als der Umsatzanstieg und betraf im Wesentlichen die Stärkung der administrativen Infrastruktur.
Aufgrund des unterproportionalen Kostenanstiegs ging der Anteil am Umsatz von 11,4 % im Vorjahr auf 9,8 % zurück.
Bei der Betrachtung der Kostenentwicklung nach Funktionen ist zu beachten, dass die Amortisationskosten im Geschäfts-
jahr um knapp 0,2 Mio. € unter dem Wert des Vorjahres lagen. Die Amortisationskosten – Kosten der Abschreibungen auf
immaterielle Vermögenswerte, wie z. B. Kundenstämme oder selbst erstellte Software, die bei Übernahmen im Zuge der
Kaufpreisallokationen separat vom Firmenwert zu aktivieren waren – sind nicht im EBITA enthalten, nach IFRS aber den
Funktionskosten zuzuordnen. Im Verhältnis zum Umsatz gingen diese Kosten um 0,5 Prozentpunkte zurück. Da die Amorti-
sationskosten auf die Funktionen zu verteilen sind, hat ihr Rückgang den Anstieg der Umsatzkosten etwas gedämpft und
die Verringerung der Vertriebskosten verstärkt. Ohne diese Kosten hätte die Verschlechterung der Bruttomarge bei 0,8 Pro-
zentpunkten gelegen und die Vertriebskosten wären im Verhältnis zum Umsatz nur um 3,3 Prozentpunkte zurückgegangen.
Der Aufwand für Forschung und Entwicklung lag im Geschäftsjahr 2013/2014 gegenüber dem Wert des Vorjahres unver-
ändert bei 0,35 Mio. €. Im Verhältnis zum Umsatz gingen die Forschungs- und Entwicklungskosten um 0,3 Prozentpunkte
auf 0,7 % im Berichtsjahr zurück. Soweit sich die Arbeit des Entwicklerteams von NEXT AUDIENCE im Geschäftsjahr
2013/2014 auf die Fertigstellung der ersten Version der NEXT AUDIENCE Platform bezog, wurden die dafür anfallenden
Kosten wie in den beiden Vorjahren aktiviert. Dies betraf im Berichtsjahr 0,45 Mio. € nach 0,3 Mio. € im Jahr zuvor. Insge-
samt beliefen sich die für die NEXT AUDIENCE Platform in den letzten drei Jahren aktivierten Entwicklungsleistungen
zum Ende des Geschäftsjahres 2013/2014 auf gut 0,9 Mio. €.
Der Saldo aus sonstigen Aufwendungen und Erträgen – im Wesentlichen aus periodenfremden Vorgängen – machte im
Geschäftsjahr 2013/2014 wie im Vorjahr 0,1 Mio. € aus.
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ENtWicKLuNg DEr KOStEN NAcH KOStENArtENDie Entwicklung der Kosten nach Kostenarten verdeutlicht, in welchem Umfang die hohe Wachstumsgeschwindigkeit im
Geschäftsjahr 2013/2014 durch den verstärkten Einsatz von Freelancern ermöglicht wurde. Die Aufwendungen für bezo-
gene Waren und Leistungen haben sich im Berichtsjahr um 6,1 Mio. € mehr als verdoppelt. In allen anderen Kostenarten
haben sich die Aufwendungen weit unterproportional zur Wachstumsrate des Umsatzes von 33,5 % entwickelt.
Der Personalaufwand erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 13,5 %. Dabei stieg die Personalkapazität, gemessen an
der durchschnittlichen Anzahl von Vollzeitmitarbeitern, nur um 38,5 auf 444,2 im Geschäftsjahr 2013/2014. Vor allem die
begrenzten Ressourcen des relevanten Personalmarkts haben dabei der Geschwindigkeit des Kapazitätsausbaus Gren-
zen gesetzt. Die Personalkosten je Vollzeitmitarbeiter lagen im Berichtsjahr um 3,7 % über dem Vorjahreswert. Die Pro-
duktivität – gemessen an der Wertschöpfung je Vollzeitmitarbeiter – entwickelte sich mit einem Anstieg um 9,3 % deutlich
dynamischer und trug in der Gesamtsicht wesentlich zur Verbesserung des operativen Ergebnisses bei. Der Nettoumsatz
je Vollzeitmitarbeiter erreichte im Berichtsjahr gut 109,5 T€, 22,0 % über dem Wert des Vorjahres von 89,7 T€.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen nahmen um 8,5 % zu. Kostenzuwächse vor allem in den Bereichen Raum-
kosten, IT-Infrastruktur- und -Verbindungskosten, Softwaremieten sowie Fort- und Weiterbildung konnten durch geringere
Ausgaben insbesondere im Bereich der Marketingkosten im Zusammenhang mit der Durchführung der NEXT-Konferenz
in Berlin und einem zurückhaltenden Marketing bei NEXT AUDIENCE gedämpft werden.
Die im letzten Geschäftsjahr deutlicher angestiegenen Aufwendungen für Abschreibungen (ohne Amortisationskosten)
haben sich im Geschäftsjahr 2013/2014 angesichts eines unter dem Vorjahr liegenden Niveaus der Investitionen in Sach-
anlagen und immaterielle Vermögenswerte ohne Berücksichtigung der Aktivierung eigener Entwicklungsleistungen von
1,0 Mio. € (Vj.: 1,2 Mio. €) mit einem leichten Zuwachs um 5,9 % auf hohem Niveau stabilisiert.
Entwicklung der Kosten nach Kostenarten
2013/2014 2012/2013 VeRändeRunG
In t€ In %1) In t€ In %1) In %
Personalaufwand 27.338 56,3 24.081 66,2 13,5
Aufwendungen für bezogene Waren und Leistungen 11.113 22,9 5.064 13,9 119,4
Sonstige betriebliche Aufwendungen 6.426 13,2 5.923 16,3 8,5
Abschreibungen 794 1,6 749 2,1 5,9
Amortisationsaufwendungen 82 0,2 268 0,7 –69,4
1) In Prozent vom Nettoumsatz
überleitung des betriebsergebnisses gem. gewinn- und verlustrechnung zum EbitA
2013/2014 In t€
2012/2013In t€
VeRändeRunGIn %
Betriebsergebnis 2.982 413 622,6
Rückaddition Amortisationsaufwand1) 82 268 –69,4
EBITA 3.064 681 350,0
1) Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Akquisitionen
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4 .3 KONZErNErgEbNiS
Dank der guten operativen Entwicklung, weiter verringerter Amortisationskosten und einer verbesserten steuerlichen
Struktur stieg das Sinner Schrader-Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2013/2014 von der im letzten Jahr knapp über-
schrittenen Nulllinie auf einen Wert von gut 1,8 Mio. €.
Aus den in den Jahren 2009 bis 2011 getätigten Akquisitionen fielen im Geschäftsjahr 2013/2014 ein letztes Mal Amorti-
sationskosten in Höhe von knapp 0,1 Mio. € an, mit denen der bei der Übernahme der Maris Consulting GmbH im Januar
2011 erworbene Kundenstamm und die im Zuge der Übernahme von Sinner Schrader Mobile im Mai 2011 übernommene
selbst erstellte Software vollständig amortisiert sind. Im Vorjahr hatten die Amortisationskosten noch bei knapp 0,3 Mio. €
gelegen, sodass sich für die Entwicklung des Konzernergebnisses eine Entlastung in Höhe von 0,2 Mio. € ergab.
Das Finanzergebnis, aus dem in den letzten Geschäftsjahren aufgrund einer sinkenden Liquiditätsreserve und anhaltend
niedriger Zinsen am kurzen Ende der Zinsstrukturkurve kein signifikanter Ergebnisbeitrag erzielt wurde, lag im Berichts-
jahr, noch einmal leicht verschlechtert, knapp über der Nullgrenze.
Durch den Effekt aus den Amortisationskosten wuchs das Ergebnis vor Steuern im Berichtsjahr um 0,2 Mio. € stärker als
das EBITA und stieg gegenüber dem Vorjahr um 2,55 Mio. € auf 3,0 Mio. € an.
Die Steuerrechnung für das Geschäftsjahr 2013/2014 ergab eine Belastung aus laufenden und latenten Ertragsteuern in
Höhe von gut 1,15 Mio. €. Diese lagen angesichts des erheblich höheren Vorsteuerergebnisses deutlich über den Ertrag-
steuern des Vorjahres von 0,45 Mio. €. Ausschlaggebend für die gute Entwicklung des Konzernergebnisses war allerdings,
dass sich die Steuerquote von nahezu 100 % im Vorjahr auf rd. 38,3 % deutlich normalisierte. Zur Verbesserung der
Steuer quote hat maßgeblich beigetragen, dass Sinner Schrader das Segment Interactive Media erfolgreich um das
Content-Marketing-Geschäft ergänzen konnte, das in einer neuen Gesellschaft aufgebaut wurde und nunmehr mit der
NEXT AUDIENCE GmbH eine steuerliche Organschaft bildet.
Es verbleibt zwar insgesamt ein Verlustüberhang, der aufgrund der weiterhin fehlenden Gewinnhistorie für die NEXT
AUDIENCE GmbH im Geschäftsjahr 2013/2014 jedoch steuerlich keine Wirkung entfaltet. Der Überhang fällt aber deutlich
niedriger aus als im Vorjahr. Dass die Steuerquote im Geschäftsjahr 2013/2014 noch nicht den statutarischen Satz von
amoRtIsatIon ImmateRIelleR VeRmöGensGeGenstände aus akQuIsItIonen
eBIta
eRGeBnIs aus deR anlaGe deR lIQuIdItätsReseRVe
eRtRaGsteueRn
konzeRneRGeBnIs
übErLEituNg DES EbitA Zum KONZErNErgEbNiSin Mio. € für das Geschäfts jahr 2013/2014
1,84
0,01
–1,15
3,06
–0,08
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rd. 32,3 % erreicht hat, liegt an diesem Verlust in der NEXT-AUDIENCE-Gruppe und einem Verlust in der Prager Tochter-
gesellschaft der Sinner Schrader-Agentur, die sich nach dem Auslaufen der Kundenbeziehung zu ŠKODA nach etwa der
Hälfte des Berichtsjahres in der Neuformierung befindet.
Das resultierende Konzernergebnis von gut 1,8 Mio. € entspricht einem Ergebnis je Aktie auf verwässerter Basis von
0,16 €. Wie in der Jahresprognose angekündigt, bietet dieses Konzernergebnis eine gute Basis, die in den letzten beiden
Geschäftsjahren ausgesetzten Dividendenzahlungen wieder aufzunehmen.
4 .4 cASHfLOW
Die Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2013/2014 ist geprägt von einer deutlichen Erhöhung der Mittelbindung
im Working Capital als der direkten Folge der starken Zunahme des Geschäftsvolumens. Dadurch erreichte der Mittelzu-
fluss aus betrieblicher Tätigkeit im Berichtsjahr nur 1,5 Mio. € und lag damit um 0,9 Mio. € unter dem Vorjahreswert. Die-
ser Zufluss reichte nicht aus, die 2013/2014 getätigten Investitionen im Umfang von 1,8 Mio. € abzudecken. Ein Teil des
Überhangs von 0,3 Mio. € wurde durch einen Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 0,2 Mio. € ausgeglichen.
Im Umfang der verbleibenden 0,1 Mio. € verringerte sich der Bestand der Liquiditätsreserve aus Zahlungsmitteln, Termin-
einlagen und Wertpapieren.
Im Vorjahr hatte die Liquiditätsreserve noch um 0,75 Mio. € zugenommen, wobei Mittelzuflüssen aus betrieblicher
Tätigkeit in Höhe von 2,45 Mio. € Mittelabflüsse für Investitionen (ohne Zu- und Abgänge von Termineinlagen und Wert-
papieren) von 1,6 Mio. € und für den Rückkauf eigener Aktien von 0,1 Mio. € gegenüberstanden.
Die erhöhte Mittelbindung im Working Capital ist in erste Linie Folge signifikanter Steigerungen in den Forderungspositi-
onen gegen Kunden aus offenen abgerechneten und noch nicht abgerechneten Leistungen. Zum Bilanzstichtag am
31. August 2014 waren in diesen beiden Positionen 5,0 Mio. € mehr Mittel gebunden als ein Jahr zuvor. Dies resultiert
zum einen aus der Ausweitung des Geschäftsvolumens und daraus, dass das letzte Quartal des Geschäftsjahres das um-
satzstärkste Quartal war. Zum anderen ist die Erhöhung der Forderungspositionen gegen Kunden auch Folge des beson-
ders starken Wachstums in solchen Kundenbeziehungen, in denen vergleichsweise lange Zahlungsfristen vereinbart sind;
die Forderungslaufzeiten haben sich von 86 auf 103 Tage verlängert. Das Verhältnis der Summe der offenen abgerechne-
ENtWicKLuNg vON KONZErNErgEbNiS uND StEuErquOtE in Mio. € und % für die Geschäfts jahre 2009/2010 bis 2013/2014
2013/2014
1,838 %
2011/2012
0,2
79 %
2009/2010
1,1
33 %
2010/2011
1,3
40 %
2012/2013
0,001
100 %
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ten und noch nicht abgerechneten Leistungen zum Bruttoumsatz hat sich vor allem aus diesen Gründen gegenüber
dem Vorjahr um fast 5 Prozentpunkte verschlechtert. Zu dem gestiegenen Mittelbedarf zur Finanzierung der Forderungen
gegen Kunden trat noch der Anstieg der sonstigen Vermögenswerte um 0,5 Mio. €.
Ein Teil dieser erhöhten Mittelbindung wurde durch Mittelfreisetzungen aufgrund gestiegener Verbindlichkeiten aus Liefe-
rungen und Leistungen, erhaltener Anzahlungen und sonstiger Verbindlichkeiten (in Summe 2,2 Mio. €), durch die gute
Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2013/2014, die zu verringerten Steuererstattungsansprüchen und erhöhten Steu-
erschulden führte (0,7 Mio. €), sowie durch erhöhte sonstige Rückstellungen (1,2 Mio. €), u. a. für Bonus- und Tantiemen-
zahlungen, ausgeglichen.
Der Mitteleinsatz für Investitionen (ohne Zu- und Abflüsse aus der Disposition der Liquiditätsanlagen) in Höhe von
1,8 Mio. € umfasste die voraussichtlich letzte Earn-out-Zahlung aus dem Erwerb der TIC-mobile GmbH (jetzt Sinner-
Schrader Mobile GmbH) in Höhe von 0,3 Mio. €, die aktivierten Aufwendungen für die Entwicklung der NEXT AUDIENCE
Platform im Umfang von 0,5 Mio. € sowie Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen in die Büro- und IT-Infrastruktur und die
Arbeitsplatzausstattung. Die Vergleichszahlen des Vorjahres lagen bei 0,1 Mio. €, 0,3 Mio. € bzw. 1,15 Mio. €.
In den Bereich der Finanzierungstätigkeit fielen im Berichtsjahr Mittelabflüsse von 0,07 Mio. € für den Rückkauf von 36.754
eigenen Aktien sowie Mittelzuflüsse von 0,25 Mio. € aus der Ausgabe eigener Aktien an Mitarbeiter, die im Geschäftsjahr
2013/2014 150.000 Mitarbeiteroptionen ausgeübt haben. Im Saldo ergab sich daraus ein positiver Cashflow aus Finanzie-
rungstätigkeit in Höhe von knapp 0,2 Mio. €.
4 .5 vErmÖgENS- uND fiNANZLAgE
Die erhebliche Ausweitung des Geschäftsvolumens hat im Geschäftsjahr 2013/2014 zu einer deutlichen Erhöhung der
Bilanzsumme geführt. Am 31. August 2014 umfasste die Bilanz Vermögenswerte von insgesamt 28,55 Mio. € und damit
5,55 Mio. € mehr als ein Jahr zuvor.
Die Erhöhung betrug bei den kurzfristigen Vermögenswerten 4,95 Mio. € und bei den langfristigen Aktiva 0,6 Mio. €. Die
Zunahme der kurzfristigen Vermögenswerte, von denen auf die Forderungen aus abgerechneten Lieferungen und Leis-
KONZErN-KApitALfLuSSrEcHNuNgin Mio. € für das Geschäfts jahr 2013/2014 im Vergleich zu 2012/2013
cashflow aus InVestItIonstätIGkeIt1)
cashflow aus oPeRatIVeR tätIGkeIt
cashflow aus fInanzIeRunGstätIGkeIt
VeRändeRunG deR lIQuIden mIttel, festGeldeR und weRtPaPIeRe –0,1
0,2
1,5
–1,8
1) Ohne Cashflow aus Dispositionen über Wertpapiere oder länger laufende Festgelder
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tungen allein 3,15 Mio. € entfielen, ist eine direkte Folge der um über 10 Mio. € gestiegenen Bruttoumsätze. Die Auswir-
kungen des Umsatzzuwachses wurden durch die Tatsache verstärkt, dass Bestandskundenbeziehungen mit vergleichs-
weise langen Zahlungszielen überdurchschnittlich stark gewachsen sind.
Das Anwachsen des Anlagevermögens betrifft mit knapp 0,5 Mio. € in erster Linie die im Geschäftsjahr 2013/2014 fort-
gesetzte Aktivierung der Entwicklungskosten für die NEXT AUDIENCE Platform. Zum Bilanzstichtag am 31. August 2014
stand die Software mit gut 0,9 Mio. € unter den sonstigen immateriellen Vermögenswerten zu Buche. Die Werthaltigkeit
des Ansatzes wurde mittels eines Impairmenttests auf der Basis einer dreijährigen Geschäftsplanung für NEXT
AUDIENCE und verschiedener Szenariorechnungen bestätigt. Die Entwicklung der ersten Version der NEXT AUDIENCE
Platform wurde im August 2014 abgeschlossen, sodass der Bilanzansatz beginnend ab dem Geschäftsjahr 2014/2015 in
den kommenden drei Jahren planmäßig abgeschrieben werden wird.
Der verbleibende Zuwachs im Anlagevermögen von 0,1 Mio. € betraf das Sachanlagevermögen, das damit unterproportio-
nal zum Unternehmenswachstum zunahm.
Unverändert umfasst das Anlagevermögen der Sinner Schrader-Gruppe Geschäfts- oder Firmenwerte im Umfang von
4,0 Mio. €. Sie stammen aus der Akquisition der spot-media AG im Jahr 2007 (mittlerweile aufgegangen in der Commerce
Plus GmbH) und aus nachfolgend getätigten Erweiterungsakquisitionen der AG sowie aus der Übernahme der TIC-mobile
GmbH (jetzt Sinner Schrader Mobile GmbH). Die Geschäfts- und Firmenwerte wurden im Rahmen der Abschlusserstellung
Impairmenttests unterzogen, die ihre Werthaltigkeit bestätigt haben.
Auf der Finanzierungsseite stand dem Zuwachs der Vermögenswerte eine Erhöhung der kurzfristigen Schulden um
3,55 Mio. € sowie ein Anstieg des Eigenkapitals um 2,0 Mio. € gegenüber.
Bei den kurzfristigen Schulden verzeichneten insbesondere die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit
einem Plus von 1,25 Mio. € und die Rückstellungen mit 1,2 Mio. € deutliche Anstiege. Aber auch die anderen kurzfristigen
Schuldenpositionen erhöhten sich.
Langfristige Passiva bestanden zum 31. August 2014 wie bereits zum 31. August 2013 nur aus den passiven latenten
Steuern. Dabei war der Umfang mit knapp 0,7 Mio. € gegenüber dem Wert zum Vorjahresstichtag kaum verändert.
31.08.2014 31.08.201331.08.2013 31.08.2014
ENtWicKLuNg DEr KONZErN-biLANZin Mio. €
pASSivAAKtivA
zahlunGsmIttel, teRmInGeldanlaGen und
weRtPaPIeRe
kuRzfRIstIGe foRdeRunGen und sonstIGe VeRmöGensGeGenstände
anlaGeVeRmöGen und lanGfRIstIGe foRdeRunGen und sonstIGe
VeRmöGensGeGenstände
kuRfRIstIGe VeRBIndlIchkeIten und RückstellunGen
lanGfRIstIGe VeRBIndlIchkeIten und RückstellunGen
eIGenkaPItal7,1
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Der wesentliche Zuwachs im Eigenkapital stammt aus dem im Berichtsjahr erzielten Konzernergebnis von gut 1,8 Mio. €.
Der verbleibende Anstieg von knapp 0,2 Mio. € ist auf die Ausgabe eigener Aktien für die Bedienung der Ausübung von
150.000 Mitarbeiteroptionen zurückzuführen, dem in geringem Umfang der Aufwand für den im Berichtsjahr erfolgten
Rückkauf weiterer eigener Anteile am Markt im Umfang von 36.754 Stück gegenüberstand.
Der Anstieg des Eigenkapitals um 2,0 Mio. € entspricht einer Wachstumsquote von 16,8 % gegenüber dem Vorjahr. Da die
Vermögenswerte insgesamt um 24,2 % zunahmen, verringerte sich die Eigenkapitalquote von 52,4 % zum 31. August
2013 um 3,1 Prozentpunkte auf 49,3 % zum 31. August 2014. Trotz dieses Rückgangs war und bleibt die Sinner Schrader-
Gruppe solide und ohne den Einsatz von Finanzverbindlichkeiten finanziert. Sinner Schrader kann bestehende Zahlungs-
verpflichtungen jederzeit erfüllen.
4 .6 mitArbEitEr
Am 31. August 2014 waren 521 Mitarbeiter (einschließlich Auszubildende, Praktikanten, Studenten/Diplomanden und
Geschäftsleitungsorgane) in der Sinner Schrader-Gruppe tätig. Die Anzahl der Beschäftigten hat sich gegenüber dem
Stand am 31. August 2013 um 70 Mitarbeiter oder 15,5 % erhöht. Der Ausbau der Belegschaft blieb damit deutlich hinter
dem Wachstum des Geschäftsvolumens zurück.
Mit Blick auf die Entwicklung der während des Geschäftsjahres durchschnittlich verfügbaren Personalkapazität gemessen
in Vollzeitmitarbeitern zeigt sich der Unterschied zum Umsatzwachstum noch deutlicher. Die Personalkapazität belief sich
im Geschäftsjahr 2013/2014 auf 444 Vollzeitmitarbeiter gegenüber 406 durchschnittlich beschäftigten Vollzeitmitarbei-
tern im Geschäftsjahr 2012/2013. Damit lag die Personalkapazität im Berichtsjahr nur 9,5 % über dem Wert des Vorjahres.
Die Schere zwischen Geschäfts- und Kapazitätswachstum wurde im Geschäftsjahr 2013/2014 durch eine signifikant
höhere Auslastung der produktiven Mitarbeiter und eine Intensivierung des Einsatzes freier Mitarbeiter (Freelancer)
geschlossen. Über die Gruppe summiert machten die Kosten für freie Mitarbeiter im Berichtsjahr 15,0 % vom Netto-
umsatz aus. Im Vorjahr hatte der Anteil nur bei 7,6 % gelegen.
Obwohl die Erbringung eines Teiles der Leistungen durch freie Mitarbeiter auch unter Risikogesichtspunkten vertretbar,
im Hinblick auf deren Spezial-Know-how sinnvoll und wegen der teilweise nur kurzen Fristen, in denen neue Kunden-
teams aufgebaut werden müssen, vielfach sogar unabdingbar ist, wirkt sich ein zu hoher Freelanceranteil doch negativ
auf die Projektperformance aus. Aus diesem Grund hat Sinner Schrader der Umsatzdynamik folgend die Rekrutierungs-
bemühungen im Verlauf des Geschäftsjahres verstärkt, sodass der Personalendstand die im Jahresdurchschnitt verfüg-
baren Kapazitäten übertraf.
152 (VoRjahR: 136) Beratung
58 (VoRjahR: 57) adMiniStration
116 (VoRjahR: 74) kreation
195 (VoRjahR: 184) technik
521 (VoRjahR: 451)
mitArbEitErStruKtur NAcH fuNKtiONSbErEicHENzum 31 . August 2014 im Vergleich zum 31 . August 2013
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378 (VoRjahR: 330) haMBurg
24 (VoRjahR: 25) hannover
41 (VoRjahR: 41) Berlin
10 (VoRjahR: 13) Prag
27 (VoRjahR: 13) München
41 (VoRjahR: 29) frankfurt aM Main
Von den 521 zum Geschäftsjahresende beschäftigten Mitarbeitern waren 328 im Segment Interactive Marketing tätig.
Die Mitarbeiterzahl in diesem Segment hat sich damit im Verlauf des Geschäftsjahres 2013/2014 um 69 Mitarbeiter oder
26,6 % erhöht. Auf die Standorte der Sinner Schrader-Agentur in Deutschland entfielen davon 62 Mitarbeiter, während
das Büro in Prag nach Beendigung der Zusammenarbeit mit ŠKODA um 3 Mitarbeiter verkleinert wurde. Sinner Schrader
Mobile gewann 10 Mitarbeiter hinzu.
In den Einheiten des Segments Interactive Media waren zum Bilanzstichtag 53 Mitarbeiter angestellt, 13 mehr als ein
Jahr zuvor. Der Zuwachs geht ausschließlich auf den Aufbau der Sinner Schrader Content GmbH zurück. Die Belegschafts-
größe von mediaby und von NEXT AUDIENCE war zusammengenommen mit einem Rückgang zum 31. August 2014 um
einen Mitarbeiter quasi stabil.
Im Segment Interactive Commerce wurde die Belegschaft im Geschäftsjahresverlauf um 15 Mitarbeiter verringert,
bedingt vor allem durch die Aufgabe des Berliner Standorts zum Kalenderjahresende 2013.
Die Sinner Schrader AG wuchs mit der Geschäftsentwicklung und erhöhte ihre Mitarbeiterzahl im Verlauf des Geschäfts-
jahres um 3 Mitarbeiter auf 43 am 31. August 2014. Sie blieb damit deutlich unter einem proportionalen Ausbau der Mit-
arbeiterzahl.
435 Mitarbeiter der Gesamtbelegschaft am 31. August 2014 waren fest angestellt, 11 befanden sich in einem Ausbil-
dungsverhältnis und 75 waren Praktikanten, Diplomanden oder studentische Hilfskräfte. Im Vorjahr verteilte sich die
Gesamtbelegschaft auf diese drei Gruppen mit 365, 14 bzw. 72 Mitarbeitern. Der Ausbau erfolgte damit ausschließlich im
Bereich der Festangestellten. Zwischen den anderen beiden Gruppen gab es aufgrund erfolgreicher Ausbildungs-
abschlüsse eine Verschiebung der Mitarbeiterzahlen um 3 Mitarbeiter.
Nach Standorten gegliedert verteilte sich die Mitarbeiterschaft zum 31. August 2014 mit 378 Mitarbeitern auf Hamburg,
41 auf Frankfurt am Main, ebenfalls 41 auf Berlin, 24 auf Hannover, 27 auf München und 10 auf Prag. Die Vergleichs-
zahlen zum Vorjahresstichtag lagen bei 330, 29, 41, 25, 13 bzw. 13 Mitarbeitern. Demnach konzentrierte sich der Mitarbei-
terzuwachs auf die Standorte der Sinner Schrader-Agentur Hamburg (+ 48 Mitarbeiter), München (+ 14 Mitarbeiter) und
Frankfurt am Main (+ 12 Mitarbeiter).
In der Zuordnung der Belegschaft zu den Funktionsbereichen bzw. Disziplinen Beratung, Technik, Kreation und Adminis-
tration zeigt sich, dass Sinner Schrader im Geschäftsjahr 2013/2014 alle Disziplinen personell ausgebaut hat. Ein deut-
licher Schwerpunkt lag jedoch in der Kreation, u. a. durch den Aufbau des Content-Marketing-Geschäfts in der Sinner-
Schrader Content GmbH. Mit 116 Mitarbeitern waren zum 31. August 2014 der Kreation 42 Mitarbeiter mehr zuzuordnen
als am 31. August 2013. Das entspricht einem Zuwachs von 56,8 %.
521 (VoRjahR: 451)
mitArbEitErStruKtur NAcH StANDOrtENzum 31 . August 2014 im Vergleich zum 31 . August 2013
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Die personell am stärksten besetzte Disziplin der Sinner Schrader-Gruppe blieb im Geschäftsjahr 2013/2014 weiterhin
die Technik, zu der am 31. August 2014 195 Mitarbeiter und damit 11 Mitarbeiter mehr als am Vorjahresstichtag zählten.
Hier ist Sinner Schrader damit um 6,0 % gewachsen. Ein stärkerer Ausbau wäre durchaus wünschenswert gewesen, doch
gerade im technischen Bereich bremsen die sehr begrenzten Ressourcen der Personalmärkte die Ausbaugeschwindig-
keit erheblich.
Der Disziplin Beratung, in der Mitarbeiter der Strategie, der Analyse, des Kunden- und Projektmanagements sowie der
Mediaplanung zusammengefasst sind, gehörten zum Berichtsstichtag 152 Mitarbeiter an. Im Verlauf des Geschäftsjahres
2013/2014 stieg die Zahl um 16 Mitarbeiter oder 11,8 %.
Die Anzahl der in administrativen Funktionen tätigen Mitarbeiter hat sich von Stichtag zu Stichtag lediglich um einen Mit-
arbeiter auf 58 Mitarbeiter erhöht.
Bezogen auf die im Geschäftsjahresdurchschnitt verfügbare Personalkapazität in Vollzeitmitarbeitern wird die Herausfor-
derung beim Ausbau der technischen Ressourcen noch deutlicher, denn im Vergleich zum Geschäftsjahr 2012/2013 war
die verfügbare Kapazität in dieser Disziplin sogar leicht rückläufig und sank von 176,3 auf 171,5 Vollzeitmitarbeiter im
Geschäftsjahr 2013/2014. In der Beratung und der Kreation entwickelte sich die Kapazität dagegen parallel zur Zahl der
beschäftigten Personen von 117 bzw. 68,9 auf 133,3 bzw. 92,8 Vollzeitmitarbeiter. In der Kapazitätsbetrachtung lag auch
die Administration mit 46,5 Vollzeitmitarbeitern 2013/2014 stärker über dem Vorjahr mit 43,5 Vollzeitmitarbeitern als an
der Entwicklung der Zahl der beschäftigten Personen zum jeweiligen Stichtag ablesbar wäre.
Im Hinblick auf die Entwicklung der Personalkapazität kommt nicht zuletzt angesichts der angespannten Personalmarkt-
situation der Weiterentwicklung der Bestandsmitarbeiter große Bedeutung zu. Sinner Schrader hat hier seine Anstren-
gungen daher unter dem Namen „Sinner Schrader Campus“ gebündelt und ausgebaut. Die Ausgaben für Fort- und Weiterbil-
dung wurden im Geschäftsjahr 2013/2014 im Vergleich zum Vorjahr entsprechend um 31 % auf über 0,3 Mio. € gesteigert.
5 gEScHäftSENtWicKLuNg uND LAgE DEr Ag
Die Sinner Schrader AG ist die geschäftsführende Holding des Sinner Schrader-Konzerns. Ihre Geschäftstätigkeit umfasst
die Entwicklung und Umsetzung der Konzernstrategie, den Ausbau des Geschäftsportfolios, die Steuerung, Kontrolle und
Finanzierung der operativen Konzerngesellschaften, die Verwaltung und Steuerung der Konzernliquidität, die Führung der
inländischen steuerlichen Organschaft, die Wahrnehmung zentraler Konzernaufgaben wie z. B. der Investor-Relations-
Arbeit, die Bereitstellung und Verwaltung der von den Konzerngesellschaften gemeinschaftlich genutzten Infrastruktur,
insbesondere der Büroräumlichkeiten, sowie die zentrale Erbringung administrativer Dienstleistungen.
ENtWicKLuNg DEr ErtrAgSLAgEDie insgesamt positive Geschäftsentwicklung der operativen Tochtergesellschaften im Geschäftsjahr 2013/2014 hat dazu
geführt, dass sich auch die Ertragslage der AG gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert hat. Das Ergebnis der gewöhn-
lichen Geschäftstätigkeit lag im Berichtsjahr bei knapp 0,9 Mio. € und damit 1,8 Mio. € über dem Wert des Vorjahres.
Ausschlaggebend für diese Verbesserung war, dass sich die Ergebnisbeiträge der Tochtergesellschaften, die mit der AG
über einen Ergebnisabführungsvertrag verbunden sind und deren Gewinne oder Verluste sich somit direkt auf die
Gewinn- und Verlustrechnung der AG auswirken, gegenüber dem Vorjahr um 3,25 Mio. € auf einen Betrag von knapp
4,75 Mio. € erhöht haben.
Zusätzlich zu diesen Erträgen aus Ergebnisabführungsverträgen hat die Sinner Schrader AG von der mediaby GmbH aus
den im Mediageschäft kumulierten Gewinnen eine Gewinnausschüttung in Höhe von 0,8 Mio. € vereinnahmt. Im Vorjahr
hatte es keine vergleichbaren Zahlungen gegeben. Damit summierten sich die Gewinnbeiträge der Tochtergesellschaften
im Geschäftsjahr 2013/2014 auf 5,55 Mio. €. Im Geschäftsjahr 2012/2013 waren es lediglich 1,5 Mio. €.
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Diesen Gewinnbeiträgen standen allerdings 3,5 Mio. € Abschreibungen auf Finanzanlagen gegenüber, die nicht
prognostiziert waren und die Beteiligungen an der NEXT AUDIENCE GmbH mit 1,5 Mio. € und an der mediaby GmbH mit
2,0 Mio. € betrafen.
Wie im Vorjahr hat die AG den Aufbau des Audience-Management-Geschäfts der NEXT AUDIENCE GmbH mit Einzahlungen
in die Kapitalrücklagen in Höhe von knapp 2,0 Mio. € finanziert. Dieser Betrag fiel höher aus als geplant, da es im Ge-
schäftsjahr 2013/2014 bei der Fertigstellung der NEXT AUDIENCE Platform zu Verzögerungen kam, sodass mit der neuen
Plattform noch keine wesentlichen Umsätze erzielt werden konnten. Zum Bilanzstichtag am 31. August 2014 bestand
weiterhin objektiv eine relativ hohe Unsicherheit in Bezug auf den Markterfolg der entwickelten Technologie, die durch die
Fertigstellung der NEXT AUDIENCE Platform im August 2014 im Vergleich zum Stand am 31. August 2013 allerdings
abgenommen hat. Die Sinner Schrader AG hat der Unsicherheit durch außerplanmäßige Abschreibung eines Anteils der
Kapitaleinzahlungen von 1,5 Mio. € Rechnung getragen, nach der die NEXT AUDIENCE GmbH zum 31. August 2014 mit
1,0 Mio. € zu Buche stand. Im Vorjahr hatte der Buchwert nach Abschreibungen von 1,3 Mio. € des aus Einzahlungen in die
Kapitalrücklage entstandenen Beteiligungsansatzes der NEXT AUDIENCE GmbH 0,5 Mio. € betragen.
Die außerplanmäßige Abschreibung auf den Beteiligungsansatz der mediaby GmbH stand im Zusammenhang mit der im
Vergleich zu früheren Planungen langsamen Entwicklung der Gesellschaft im aktuellen Geschäftsmodell und der strate-
gischen Entscheidung, die mediaby GmbH im Geschäftsjahr 2014/2015 mit der NEXT AUDIENCE GmbH zusammenzu-
führen. In diesem Kontext erfolgte im August 2014 auch die Ausschüttung in den Vorjahren akkumulierter Gewinne aus
der mediaby GmbH im Umfang von 0,8 Mio. €. Nach der außerplanmäßigen Abschreibung belief sich der Beteiligungsan-
satz der mediaby GmbH zum 31. August 2014 noch auf 1,3 Mio. €.
Mit der Erbringung administrativer Dienstleistungen und der Bereitstellung von Infrastruktur hat die AG im Geschäftsjahr
2013/2014 Umsatzerlöse von 4,4 Mio. € erzielt. Diese waren um knapp 0,7 Mio. € höher als im Vorjahr. Die Erhöhung
stand im Zusammenhang mit dem Geschäftswachstum der Tochtergesellschaften der AG, insbesondere der Sinner-
Schrader Deutschland GmbH, die das Geschäft der Sinner Schrader-Agentur betreibt.
Die sonstigen betrieblichen Erträge, die vor allem aus der Auflösung von Rückstellungen, aus geldwerten Vorteilen für
Mitarbeiter und aus periodenfremden Vorgängen entstanden, waren mit 0,04 Mio. € im Berichtsjahr gegenüber dem Vor-
jahreswert von knapp 0,07 Mio. € leicht rückläufig.
Die operativen Kosten der AG stiegen in etwa proportional zu den Umsatzerlösen. Die Personalaufwendungen übertrafen
den Vorjahreswert um 0,5 Mio. € und erreichten ein Volumen von 2,7 Mio. €. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen
erhöhten sich um 0,3 Mio. € auf ebenfalls 2,7 Mio. €. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und
Sachanlagen nahmen nur geringfügig um 0,02 Mio. € auf knapp 0,2 Mio. € zu.
Gegenläufig verringerten sich die Aufwendungen für bezogene Leistungen um knapp 0,2 Mio. €, im Wesentlichen bedingt
durch die Funktionsverlagerung interner IT-Administrationsaufgaben von der AG auf den internen IT-Support und
- Einkauf der Sinner Schrader Deutschland GmbH.
Der Zinssaldo ging erneut leicht zurück und war im Berichtsjahr weiter knapp negativ.
Dem resultierenden positiven Ergebnis vor Steuern stand aufgrund des hohen Anteils steuerlich nicht wirksamer Beteili-
gungsabschreibungen eine Ertragsteuerbelastung von 1,1 Mio. € gegenüber, sodass im Geschäftsjahr 2013/2014 noch
ein Verlust von 0,2 Mio. € entstand. Im Vorjahr hatte der Jahresfehlbetrag bei einem negativen Ergebnis vor Steuern von
0,9 Mio. € bei 1,3 Mio. € gelegen.
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Aufgrund der Beteiligungsabschreibungen konnte der prognostizierte Jahresüberschuss nicht erreicht werden. Da der
Beteiligungsansatz der mediaby GmbH im Wesentlichen aus Wertaufholungen in den Jahren 2004 bis 2007 stammt, für
die Sinner Schrader in den jeweiligen Jahren Einstellungen in die anderen Gewinnrücklagen nach § 58 Abs. 2 a AktG vor-
genommen hat, wurden aus diesen im Umfang der Beteiligungsabschreibungen auf die mediaby GmbH entsprechend
2,0 Mio. € entnommen. Der Bilanzgewinn der AG beläuft sich danach auf 1,8 Mio. €. Im Vorjahr wies die Gewinn- und
Verlustrechnung der AG infolge der Entnahme aus den anderen Gewinnrücklagen in Höhe des Jahresfehlbetrags einen
Bilanzgewinn von Null aus.
ENtWicKLuNg DEr vErmÖgENS- uND fiNANZLAgEDie Bilanz der AG hat sich im Geschäftsjahr 2013/2014 im Wesentlichen aufgrund der außerplanmäßigen Abschrei-
bungen auf Beteiligungsansätze um 1,3 Mio. € verkürzt. Die Bilanzsumme lag zum 31. August 2014 bei 34,1 Mio. € gegen-
über 35,4 Mio. € am 31. August 2013. Da die Abschreibungen durch die insgesamt gute operative Entwicklung der Toch-
tergesellschaften abgedeckt waren, hat sich das Eigenkapital zum 31. August 2014 nur um 0,05 Mio. € auf 31,45 Mio. €
verringert. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich dadurch von Stichtag zu Stichtag um 3,1 Prozentpunkte von 89,1 %
auf 92,2 %. Die im Vorjahr verloren gegangenen Prozentpunkte konnten somit im Berichtsjahr wieder aufgeholt werden.
Durch die Beteiligungsabschreibungen verringerte sich der ausgewiesene Wert der Anteile an verbundenen Unternehmen
um 1,5 Mio. € auf 27,7 Mio. €.
Die erhebliche Verbesserung der Ergebnisentwicklung in der Summe der Tochtergesellschaften machte sich deutlich in
der Veränderung der Forderungs- und Verbindlichkeitenposition gegenüber den Tochtergesellschaften bemerkbar. Wies
die Bilanz zum 31. August 2013 per saldo über alle Tochtergesellschaften eine Verbindlichkeitenposition von 1,4 Mio. €
aus, zeigt sie zum 31. August 2014 einen Forderungssaldo von 3,2 Mio. €. Wesentlicher Treiber dieser Veränderung sind
die deutlich höheren Gewinnabführungen sowie die Gewinnausschüttung der mediaby GmbH.
Dem Anstieg der Forderungen im Umlaufvermögen von insgesamt 2,7 Mio. € stand zum 31. August 2014 eine Verringe-
rung der liquiden Mittel um den gleichen Betrag gegenüber.
Über die erhebliche Verringerung der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen hinaus, weist die Passiv-
seite vor allem in der Position der Steuerrückstellung eine größere Veränderung aus. Zum 31. August 2014 waren
0,5 Mio. € Steuerrückstellungen zu bilden, die der guten Ergebnisentwicklung in der von der AG geführten steuerlichen
Organschaft geschuldet sind.
In der Eigenkapitalveränderung spiegeln sich auch Veränderungen im Bestand der eigenen Aktien im Geschäftsjahr
2013/2014 wider. Bis zum 31. Dezember 2013 hat die Sinner Schrader AG 36.754 eigene Aktien am Markt zurückgekauft.
In den Folgemonaten hat die AG für Ausübungen von Mitarbeiteroptionen 150.000 Aktien aus dem Bestand an eigenen
Aktien ausgegeben. Der Saldo der rechnerischen Nennwerte der Aktien von 113.246 € hat den entsprechenden Abzugs-
posten im gezeichneten Kapital verringert und damit das Eigenkapital erhöht. Durch einen positiven Saldo aus bezahlten
bzw. erhaltenen über den Nennwert hinausgehenden Preisen der Aktien hat sich die Kapitalrücklage leicht erhöht. Beide
Faktoren haben zur Erhöhung der Eigenkapitalquote beigetragen.
Zum Bilanzstichtag war die Sinner Schrader AG gegenüber dem Vorjahr unverändert ohne Einsatz von Finanzverbindlich-
keiten solide finanziert und in der Lage, alle Zahlungsverpflichtungen jederzeit zu erfüllen.
mitArbEitErDie Zahl der in der Sinner Schrader AG beschäftigen Mitarbeiter einschließlich Vorstand, Praktikanten und Studenten
betrug zum Bilanzstichtag am 31. August 2014 43 Mitarbeiter und damit 3 Mitarbeiter mehr als ein Jahr zuvor. Durch-
schnittlich waren im Geschäftsjahr 2013/2014 41 Mitarbeiter in der Sinner Schrader AG tätig, im Vorjahr waren es
36 Mitarbeiter. Damit ist die Belegschaft der AG im Vergleich zum Wachstum der Gruppe unterproportional gewachsen.
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6 cOrpOrAtE gOvErNANcE
6.1 ErKLäruNg Zur uNtErNEHmENSfüHruNg
Börsennotierte Aktiengesellschaften haben nach § 289 a Handelsgesetzbuch („HGB“) eine Erklärung zur Unternehmens-
führung entweder in ihren Lagebericht aufzunehmen oder auf ihrer Website öffentlich zugänglich zu machen. Der
Vorstand der Sinner Schrader AG hat die Erklärung am 17. November 2014 abgegeben und auf der Investor-Relations-
Website der Sinner Schrader AG unter www.sinnerschrader.ag im Menüpunkt „Corporate Governance“ veröffentlicht.
6.2 vErgütuNgSbEricHt
6.2.1 vErgütuNgSSyStEm für DEN vOrStAND
Das Vergütungssystem für den Vorstand hat sich gegenüber dem Stand der Berichterstattung im zusammengefassten
Lagebericht und Konzernlagebericht 2012/2013 nicht verändert.
Die Festlegung von Struktur und Höhe der Vergütung des Vorstands obliegt dem Aufsichtsrat.
Das Vergütungssystem für den Vorstand ist darauf ausgerichtet, die einzelnen Mitglieder entsprechend ihrem Tätigkeits-
und Verantwortungsbereich angemessen zu vergüten und dabei durch einen substanziellen variablen Anteil die individu-
elle Leistung, den Unternehmenserfolg sowie die Entwicklung des Aktienkurses adäquat zu berücksichtigen. Das System
setzt sich aus den folgenden Komponenten zusammen:
• erfolgsunabhängiges Grundgehalt, zahlbar in zwölf gleichen Monatsraten
• leistungsorientierte, auf ein Jahr bezogene variable Vergütung, teilweise auf der Grundlage der Erreichung individueller
Ziele und der in der Jahresplanung festgelegten Unternehmensziele und teilweise als Tantieme auf das Konzernergebnis
• leistungsorientierte, auf drei Jahre bezogene variable Vergütung in Abhängigkeit von der Erreichung bestimmter
Mindestwerte für die durchschnittliche Wachstumsrate des Nettoumsatzes und für die durchschnittliche Konzern-
ergebnismarge über drei Geschäftsjahre
• aktienbasierte Vergütungskomponente mit mittel- bis langfristiger Anreizwirkung
• sonstige Leistungen (im Wesentlichen Dienstwagen, Unfallversicherung, D&O-Versicherung mit Selbstbehalt
sowie Auslagenersatz)
Die individuelle Gewichtung der einzelnen Komponenten trägt der Tatsache Rechnung, dass die Vorstandsmitglieder
in unterschiedlichem Umfang an dem Unternehmen beteiligt sind. Matthias Schrader, Mitgründer der Sinner Schrader AG,
hielt zum 31. August 2014 2.576.289 Aktien oder 22,32 % aller ausgegebenen Aktien. Der Anteilsbesitz von Thomas
Dyckhoff belief sich zum 31. August 2014 auf 74.950 Aktien.
Das Gehaltspaket von Herrn Schrader enthält daher nach wie vor keine Optionszuteilungen.
Herrn Dyckhoff wurden im Zusammenhang mit der Wiederbestellung für den Zeitraum vom 1. Januar 2008 bis 31. De-
zember 2012 75.000 Aktienoptionen und zum 1. August 2011 weitere 45.000 Aktienoptionen aus dem Aktienoptions-
programm 2007, das von der Hauptversammlung am 23. Januar 2007 beschlossen worden war, zugesprochen. Im Zuge
der Wiederbestellung für den Zeitraum vom 1. Januar 2013 bis 31. Dezember 2016 wurden keine weiteren Aktienoptionen
gewährt. Das Aktienoptionsprogramm 2007 sieht einen Ausübungskurs in Höhe des durchschnittlichen Schlusskurses
der Sinner Schrader-Aktie an den fünf Handelstagen vor Zuteilung, Ausübungshürden von 30 %, 40 % bzw. 50 % über dem
Ausübungskurs und Wartezeiten von drei, vier bzw. fünf Jahren für jeweils ein Drittel der zugeteilten Optionen vor. Der
durchschnittliche Ausübungskurs der Herrn Dyckhoff zugeteilten Optionen beträgt 1,87 € je Aktie.
Die für die Vorstände im Rahmen der sonstigen Leistungen abgeschlossene D&O-Versicherung sieht seit dem 1. Juli 2010
einen Selbstbehalt in der gem. § 93 Abs. 2 Satz 3 Aktiengesetz („AktG“) vorgeschriebenen Höhe vor.
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Die Mitglieder des Vorstands unterliegen einem nachvertraglichen Wettbewerbsverbot, das eine Karenzentschädigung in
Höhe von 50 % der zuletzt bezogenen erfolgsunabhängigen Jahresvergütung vorsieht. In Bezug auf Abfindungszahlungen
wurde mit den Mitgliedern des Vorstands vereinbart, dass diese den Empfehlungen des Corporate Governance Kodex
Nr. 4.2.3 entsprechen müssen.
Eine individualisierte und nach ihren Bestandteilen aufgegliederte Übersicht der Vorstandsvergütungen für das
Geschäftsjahr 2013/2014 ist im Anhang des Konzernabschlusses sowie im Anhang des Jahresabschlusses der Sinner-
Schrader AG aufgeführt.
6.2.2 vErgütuNgSSyStEm für DEN AufSicHtSrAt
Das Vergütungssystem für den Aufsichtsrat hat sich gegenüber dem Vergütungssystem zum 31. August 2013 nicht verän-
dert. Struktur und Höhe der Vergütung des Aufsichtsrats werden von der Hauptversammlung festgelegt.
Gemäß dem Hauptversammlungsbeschluss vom 15. Dezember 2011 setzt sich die Vergütung der ordentlichen Aufsichts-
ratsmitglieder wie folgt zusammen:
• Grundvergütung von 12.500 € pro Jahr
• Auslagenersatz
• D&O-Versicherung ohne Selbstbehalt
• Ersatz der auf die Aufsichtsratsvergütung und den Auslagenersatz zu entrichtenden Umsatzsteuer
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält im Unterschied zu den anderen Mitgliedern eine feste Vergütung von 20.000 €
pro Jahr.
Eine individualisierte und nach ihren Bestandteilen aufgegliederte Übersicht der Aufsichtsratsvergütungen für das
Geschäftsjahr 2013/2014 ist im Anhang des Konzernabschlusses sowie im Anhang des Jahresabschlusses der Sinner-
Schrader AG aufgeführt.
6.3 übErNAHmErELEvANtE ANgAbEN gEmäSS § 315 AbS. 4 Hgb
Das gezeichnete Kapital der Sinner Schrader AG ist in 11.542.764 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien mit
einem rechnerischen Nennwert von 1 € je Stückaktie eingeteilt. Unterschiedliche Aktiengattungen wurden nicht gebildet.
Die Mitglieder des Vorstands sind Konsorten eines Konsortialvertrags, in dem sich die Pre-IPO-Beteiligten an der Sinner-
Schrader AG zu einem Pooling der Stimmrechte bei Rechteausübungen und zu üblichen Vorkaufs- und Mitverkaufs-
rechten verpflichten.
Die Sinner Schrader AG hielt am 31. August 2014 306.906 eigene Aktien, aus denen ihr keine Stimmrechte und anderen
Rechte zustehen.
Mehrere Anteilseigner haben der Sinner Schrader AG gemäß § 21 Wertpapierhandelsgesetz („WpHG“) in Verbindung
mit § 22 WpHG mitgeteilt, dass ihnen mehr als 10 % der Stimmrechte zuzurechnen seien. Die für den einzelnen Anteils-
eigner jeweils aktuellste Meldung ist im Anhang des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses der Sinner-
Schrader AG zum 31. August 2014 aufgeführt. Ausweislich der dortigen Angaben sowie der Darstellung des Anteils-
besitzes der Organmitglieder im Anhang des Jahresabschlusses der AG hielt Matthias Schrader, Mitgründer von
Sinner Schrader und Vorstandsvorsitzender der AG, zum 31. August 2014 direkt 2.576.289 Aktien, was einem Anteil
von 22,32 % aller Stimmrechte entspricht.
Es sind keine der ausgegebenen Aktien der Sinner Schrader AG mit Sonderrechten ausgestattet.
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Eine Stimmrechtskontrolle für am Kapital beteiligte Arbeitnehmer, soweit diese nicht unter die genannte Konsortialver-
einbarung fallen, ist von der AG nicht veranlasst.
Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach § 84 AktG. Die Satzung der Sinner Schrader
AG sieht ergänzend vor, dass der Vorstand aus mindestens zwei Personen besteht und der Aufsichtsrat stellvertretende
Vorstandsmitglieder bestellen kann.
Änderungen der Satzung obliegen nach § 119 Abs. 1 Nr. 5 AktG der Hauptversammlung. Gemäß Satzung ist darüber
hinaus der Aufsichtsrat befugt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen.
Durch Hauptversammlungsbeschluss vom 20. Dezember 2012 wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der AG
mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 19. Dezember 2017 einmalig oder mehrfach durch Ausgabe neuer nennwert-
loser Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlage um insgesamt bis zu 5.770.000 € zu erhöhen („Genehmigtes Kapital 2012“).
Durch Hauptversammlungsbeschlüsse vom 23. Januar 2007 wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der AG mit
Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 31. Dezember 2011 einmalig oder mehrmalig durch Ausgabe von insgesamt bis
zu 600.000 Optionsrechten mit einer Laufzeit von sieben Jahren auf jeweils eine nennwertlose Stückaktie der AG an
Arbeitnehmer und Mitglieder der Geschäftsführung der AG und verbundener Unternehmen bedingt um bis zu 600.000 €
zu erhöhen („Bedingtes Kapital III“).
Durch Hauptversammlungsbeschluss vom 20. Dezember 2012 wurde der Vorstand zusätzlich ermächtig, das Grundkapi-
tal der AG mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 19. Dezember 2017 durch Ausgabe von insgesamt bis zu 550.000
Optionsrechten mit einer Laufzeit von sieben Jahren auf jeweils eine nennwertlose Stückaktie der AG an Arbeitnehmer
und Mitglieder der Geschäftsführung der AG und verbundener Unternehmen bedingt um bis zu 550.000 € zu erhöhen
(„Bedingtes Kapital 2012“).
Gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 29. Januar 2014 ist der Vorstand darüber hinaus berechtigt, bis zum 17. De-
zember 2018 eigene Aktien bis zu einem Gesamtbestand der AG an eigenen Aktien von insgesamt 10 % des Grundkapitals
über die Börse oder ein an alle Aktionäre gerichtetes öffentliches Kaufangebot zurückzukaufen. Die Ermächtigung darf
vom Vorstand nicht zum Handel in eigenen Aktien genutzt werden.
Wesentliche Vereinbarungen der AG, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels stehen, bestehen zum 31. August
2014 nicht.
Entschädigungsvereinbarungen der AG für den Fall eines Übernahmeangebots sind mit Mitgliedern des Vorstands oder
Arbeitnehmern nicht getroffen.
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Am 4. November 2014 wurden sämtliche Beschlüsse und Verträge für eine Verschmelzung der mediaby GmbH auf die
NEXT AUDIENCE GmbH rückwirkend zum 1. September 2014 notariell beurkundet und zur Eintragung in das Handels-
register angemeldet.
Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2013/2014 eingetreten sind,
liegen nicht vor.
8 prOgNOSE
Sinner Schrader hat sich im Geschäftsjahr 2013/2014 positiv entwickelt und die vor einem Jahr gestellten Prognosen zur
Entwicklung von Umsatz und Ergebnissen übertroffen. Mit einem Sprung auf 48,6 Mio. € Umsatz konnte Sinner Schrader
das wachstumsschwache Vorjahr mehr als kompensieren. Die durchschnittliche Wachstumsrate über die Geschäftsjahre
2012/2013 und 2013/2014 lag bei 16,2 % und damit gut im vor zwei Jahren angekündigten zweistelligen Bereich.
Diese erfreuliche Entwicklung basiert vor allem auf dem angestammten Geschäft im Segment Interactive Marketing und
der Erweiterung des Angebots im Segment Interactive Media um contentbasierte Marketinglösungen unter Aufbau eines
Redaktionsteams und einer Redaktionsinfrastruktur. Aber auch in allen anderen Bereichen hat Sinner Schrader Fort-
schritte in der Geschäftsentwicklung gemacht, wenn auch nicht im erwarteten Umfang.
Insbesondere die Fertigstellung der NEXT AUDIENCE Platform hat sich im Verlauf des Geschäftsjahres um etwa sechs
Monate verzögert. Die Software konnte zwar Ende August 2014 fertiggestellt werden und läuft seither stabil im Pilotbetrieb,
die Verzögerung hat sich aber sowohl umsatz- als auch kostenseitig negativ auf die Entwicklung der Gruppe ausgewirkt.
Trotz dieser Effekte hat Sinner Schrader im Berichtsjahr die ursprüngliche Ergebnisprognose übertroffen, erstmals
seit dem Boomjahr 1999/2000 mit dem EBITA wieder die 3-Mio.-€-Marke überschritten und knapp 1,84 Mio. € Konzern-
ergebnis erzielt.
ENtWicKLuNg DES mArKtumfELDSDie gute Entwicklung der Geschäfte bei Sinner Schrader wurde nicht zuletzt durch die positive konjunkturelle Lage und
Zukunftserwartung in Deutschland im Zeitraum des Geschäftsjahres 2013/2014 ermöglicht. Eine Schlussfolgerung
aus dem schwierigen Geschäftsjahr 2012/2013 lautete, dass die Entwicklung der digitalen Wirtschaft mit zunehmender
Reife konjunkturabhängiger geworden ist. Die konjunkturelle Hochstimmung Ende 2013 und in den ersten Monaten
2014 sowie die daraus resultierende hohe Investitionsneigung deutscher Unternehmen haben auch die Nachfrage nach
Dienst leistungen von Digitalagenturen angetrieben.
Nachdem das Statistische Bundesamt Mitte August 2014 bekannt gegeben hatte, dass das Bruttoinlandsprodukt des
zweiten Kalenderquartals 2014 im Vergleich zum ersten Kalenderquartal auf preis-, saison- und kalenderbereinigter
Basis um 0,2 % rückläufig war, kippten Konjunkturstimmung und -erwartung in Deutschland jedoch. Negative Nachrichten
aus der deutschen Wirtschaft, wie z. B. der stärkste monatliche Rückgang der Industrieproduktion seit Januar 2009 um
4 % im August 2014, häuften sich. In der Folge wurden die Prognosen zum Wachstum des deutschen Bruttoinlandspro-
dukts im Jahr 2014 und der Ausblick für 2015, die erst im Frühjahr 2014 angehoben worden waren, zurückgenommen.
Führende Wirtschaftsinstitute verringerten in ihrer Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2014 die Wachstumserwartung
für 2014 von 1,9 % auf 1,3 % im Frühjahr 2014 und für das Jahr 2015 von 2,0 % auf nur noch 1,2 %. Der ifo Geschäfts-
klima index und der GfK-Konsumklimaindex wiesen seit ihren Höchstständen im April bzw. Juli 2014 in den vergangenen
Monaten ebenfalls auf eine deutliche Eintrübung der Wirtschaftslage hin.
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Vor diesem Hintergrund sorgte die Meldung des Statistischen Bundesamtes zu den ersten Zahlen für das dritte Kalender-
quartal 2014, für das zuvor ein weiterer Rückgang des preis-, saison- und kalenderbereinigten Bruttoinlandsprodukts
für möglich gehalten wurde, für eine gewisse Stabilisierung. Das Bruttoinlandsprodukt ist danach im dritten Quartal 2014
gegenüber dem Vorquartal wieder leicht um 0,1 % gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal bedeutet dies ohne
Berücksichtigung von Saison- und Kalendereffekten ein Plus von 1,2 %. Die Zahlen für das zweite Quartal wurden dabei
leicht auf ein Minus in der Quartalsfolge von nur noch 0,1 % nach oben korrigiert.
Dass die Entwicklung der Gesamtwirtschaft auch die Digitalwirtschaft betrifft, zeigt die Entwicklung der Prognosen des
Online-Vermarkterkreises (OVK) im Bundesverband für Digitale Wirtschaft für die Nettoinvestitionen in digitale Display-
werbung und des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels (bvh) für den Onlinehandel mit Waren für das Jahr
2014. In der ersten Septemberhälfte 2014 senkte der OVK seine Wachstumsprognose für die digitale Displaywerbung aus
dem Frühjahr um 1,6 Prozentpunkte auf 6,8 %. Noch stärker fiel die Prognoseanpassung des bvh aus: War der Verband zu
Jahresbeginn noch von einem Wachstum im Onlinehandel mit Waren von 24,8 % ausgegangen, sah er laut einer Presse-
mitteilung von Ende Oktober 2014 für das Jahr 2014 nur noch eine einstellige Wachstumsrate. Darüber hinaus berichtete
Ende Oktober 2014 das Magazin „iBusiness“ die Herbstzahlen des von ihm erhobenen „interaktiven Wirtschaftsklimas“
und schätzte ein, dass das Branchenwachstum bei den Interaktivagenturen einbrechen werde.
gEScHäftSprOgNOSE für 2014/2015Vor diesem Hintergrund geht Sinner Schrader in der Prognose für das Geschäftsjahr 2014/2015 von einem schwierigen
Marktumfeld aus, zumal sich zum Zeitpunkt der Berichterstattung in den internationalen politischen Krisen, die eine der
wesentlichen Ursachen für die Eintrübung der Konjunkturentwicklung in Deutschland darstellen, keine klaren Lösungs-
wege abzeichnen.
Dieses Marktumfeld wird sich nach Einschätzung von Sinner Schrader im Verlauf des Geschäftsjahres 2014/2015 spürbar
negativ auf die Wachstumsdynamik der Gruppe auswirken, auch wenn in den ersten Wochen des Geschäftsjahres kein
star ker Abwärtstrend in den Budgets der Bestandskunden erkennbar geworden und auch die Vertriebspipeline gut gefüllt ist.
Sinner Schrader sieht jedoch weiterhin weniger konjunktursensitive Themenfelder, so z. B. die „digitale Transformation“,
d. h. die Ausrichtung eines gesamten Unternehmens auf die durch Internet, Mobilkommunikation und verwandte tech-
nische Innovationen veränderte Lebenswelt. Diesem Thema schenken die Führungsetagen der Unternehmen derzeit
große Aufmerksamkeit. In seinem Artikel zum interaktiven Wirtschaftsklima wies auch „iBusiness“ auf die digitale Trans-
formation als interessantes Wachstumsfeld hin.
Durch Besetzung des Strategieressorts auf Geschäftsführungsebene und Ausbau des Strategiebereichs in der Sinner-
Schrader-Agentur wurde Sinner Schrader bereits im Geschäftsjahr 2012/2013 in diesem Feld tätig und hat mit seinem
Angebot bereits Zugang zu namhaften großen Unternehmen gefunden.
Darüber hinaus sieht Sinner Schrader im Bereich der neuen mobilen Technologien wie z. B. Wearables und iBeacons
sowie in der Herausforderung aller Unternehmen, ihre Werbebudgets durch Einsatz intelligenter Technologien so effizient
wie möglich einzusetzen, weniger konjunkturanfällige Entwicklungsfelder.
Insgesamt erwartet Sinner Schrader für das Geschäftsjahr 2014/2015 eine deutliche Abschwächung der Wachstums-
dynamik und geht derzeit davon aus, durch die organische Entwicklung der Segmente die 50-Mio.-€-Marke im Umsatz
sicher zu überschreiten und einen Nettoumsatz von über 51 Mio. € zu erreichen. Dies entspräche einer Wachstumsrate
im Nettoumsatz von mindestens 5 %.
Das operative Ergebnis, EBITA, soll sich überproportional verbessern und zwischen 3,5 Mio. € und 4,0 Mio. € liegen,
was einem Zuwachs gegenüber dem im Geschäftsjahr 2013/2014 erreichten EBITA zwischen 14 % und 30 % entspricht.
Die operative Marge wird sich damit auf einen Wert zwischen 6,9 % und 7,8 % verbessern.
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In dieser Prognose für die Sinner Schrader-Gruppe wird für das Segment Interactive Marketing ein Wachstum in der
Größenordnung von 6,5 % angenommen. Nach dem fulminanten Wachstum im Geschäftsjahr 2013/2014 geht die Planung
von einer Konsolidierung der Umsätze auf dem erreichten Niveau mit einem leichten Plus von gut 5 % in der Sinner-
Schrader-Agentur aus. Neben einem anhaltend guten Neukundengeschäft erwartet Sinner Schrader einen leichten Rück-
gang im Bestandskundengeschäft, da einige große Initialprojekte planungsgemäß in die laufende Maintenance übergehen
werden. Für Sinner Schrader Mobile wird auf der Grundlage einer Marktoffensive zu „Connected Services“ und verstärkter
Cross-Selling-Anstrengungen in der Breite des Kundenportfolios der Gruppe ein deutlich stärkeres Wachstum in der
Größenordnung von 19 % erwartet. Die operative Marge in diesem Segment soll im Geschäftsjahr 2014/2015 nach dem
wachstumsbedingten leichten Rückgang 2013/2014 vor allem durch eine Margenverbesserung in der Sinner Schrader-
Agentur u. a. durch Rückführung der Freelancerquote wieder auf über 12 % steigen.
Für das Segment Interactive Media ist in der Gesamtprognose ein Umsatzrückgang zwischen 15 % und 20 % unterstellt.
Durch den Aufbau des Content-Marketing-Geschäfts konnte im Geschäftsjahr 2013/2014 ein starker Umsatzanstieg
erreicht werden. Aufgrund der Neuartigkeit des von der Sinner Schrader Content GmbH verfolgten Ansatzes geht die
Umsatzplanung im Wesentlichen von den derzeit verbindlich feststehenden Geschäftsvolumina aus, auch wenn durchaus
erfolgversprechende Vertriebsansätze verfolgt werden. Dagegen wird in den seit Beginn des Geschäftsjahres 2014/2015
zusammengefasst geführten Geschäften der mediaby GmbH und der NEXT AUDIENCE GmbH auf der Grundlage erster
Erfolge bei der Vermarktung der NEXT AUDIENCE Platform ein Umsatzwachstum in der Größenordnung von 28 % erwar-
tet. Aufgrund des unterstellten Wegfalls von Ergebnisbeiträgen aus dem Content-Marketing-Geschäft ist auch das opera-
tive Ergebnis des Segments mit einer negativen Entwicklung in die Gesamtprognose eingeflossen. Dabei ist zu berück-
sichtigen, dass die aktivierten Entwicklungskosten für die NEXT AUDIENCE Platform von 0,9 Mio. € beginnend mit dem
Geschäftsjahr 2014/2015 über drei Jahre abgeschrieben werden, was allein mehr als den prognostizierten Ergebnisrück-
gang des Segments von ca. 0,25 Mio. € ausmacht. Der Break-even wird in der nach der Verschmelzung mit der mediaby
GmbH neu formierten NEXT AUDIENCE GmbH im Geschäftsjahr 2014/2015 noch nicht erreicht.
Im Segment Interactive Commerce strebt Sinner Schrader im Geschäftsjahr 2014/2015 unter der Annahme eines stabilen
Bestandskundengeschäfts und von Neukundenumsätzen etwa auf dem 2013/2014 erreichten Niveau ein Umsatzwachs-
tum zwischen 10,5 % und 11 % an. Für die Marge ist eine Verbesserung auf knapp 7 % geplant, die insbesondere durch
eine Erhöhung der Wertschöpfung je Mitarbeiter erreicht werden soll.
Die insgesamt positive operative Entwicklung im Geschäftsjahr 2014/2015 wird sich vollständig in der Entwicklung des
Konzernergebnisses niederschlagen. Amortisationsbelastungen wird es bei der unterstellten ausschließlich organischen
Entwicklung im Geschäftsjahr 2014/2015 nicht geben, das Finanzergebnis wird weiter neutral erwartet und die Steuer-
quote als konstant prognostiziert. Damit rechnet Sinner Schrader für 2014/2015 mit einem Konzernergebnis zwischen
2,2 Mio. € und 2,5 Mio. € oder zwischen 0,19 € und 0,22 € je Aktie.
Auch für den Fall, dass der Aufbau des Audience-Management-Geschäfts scheitert, erwartet Sinner Schrader, dass sich
Umsatz und operatives Ergebnis der Gruppe gegenüber dem Geschäftsjahr 2013/2014 nicht verschlechtern.
Die für den Konzern geplante Entwicklung von Umsatz und Ergebnis wird sich auch positiv in der Entwicklung des Jah-
resüberschusses der AG niederschlagen. Die geplanten Ergebnisentwicklungen in der Sinner Schrader-Agentur und im
Segment Interactive Commerce wirken sich über die bestehenden Ergebnisabführungsverträge direkt in der AG aus.
Sofern die im Geschäftsjahr 2014/2015 erzielten Ergebnisse nicht zu weit von den Planansätzen nach unten abweichen,
bieten die Beteiligungsansätze in der AG voraussichtlich keine Anlässe für weitere Abschreibungen. Unter diesen Annah-
men rechnet Sinner Schrader für das Geschäftsjahr 2014/2015 mit einem Jahresüberschuss jenseits von 2,0 Mio. €. Für
den Fall des Scheiterns im Audience-Management-Geschäft wäre der Beteiligungswert der NEXT AUDIENCE GmbH am
31. August 2014 von 1,0 Mio. € abzuschreiben. Aus dem im Geschäftsjahr 2014/2015 erwarteten Jahresüberschuss plant
Sinner Schrader auch für 2014/2015 die Ausschüttung einer Dividende.
Für das Folgejahr 2015/2016 strebt Sinner Schrader – ein zuträgliches konjunkturelles Umfeld in Deutschland voraus-
gesetzt – wieder ein Umsatzwachstum von 10 % und mehr sowie eine operative Marge in der Größenordnung von
10 % an. Im Geschäft der NEXT AUDIENCE GmbH soll vor Abschreibungen der Software der Break-even erreicht werden.
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9 riSiKEN uND cHANcEN DEr KüNftigEN gEScHäftSENtWicKLuNg
Sinner Schrader unterliegt in seinem Geschäft einer Vielzahl von Risiken, deren Eintreten die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns und der AG negativ beeinflussen kann bzw. dazu führen kann, dass Sinner Schrader seine für
die zukünftige Geschäftsentwicklung gesetzten Ziele verfehlt.
Im Rahmen des auf die Erzielung von Gewinnen ausgerichteten unternehmerischen Handelns ist es notwendig, Risiken
einzugehen. Für die Nachhaltigkeit des Erfolges ist es dabei wichtig, diese Risiken zu managen. Das heißt einerseits,
sie im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens und die möglichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage zu evaluieren und kontinuierlich zu beobachten. Es bedeutet andererseits, Maßnahmen zu identifizieren,
mit denen Risiken begrenzt oder vermieden werden können, und im Hinblick auf die eigenen Kernkompetenzen, die finan-
zielle Stärke und die Kosten der jeweiligen Maßnahmen festzulegen, in Bezug auf welche Risiken welche Begrenzungs-
oder Vermeidungsmaßnahmen in welchem Umfang ergriffen werden.
9.1 WESENtLicHE mErKmALE DES iNtErNEN KONtrOLL- uND riSiKOmANAgEmENt-SyStEmS im HiNbLicK Auf DEN (KONZErN-)rEcHNuNgSLEguNgSprOZESS gEmäSS §§ 289 AbS. 5 uND 315 AbS. 2 Nr. 5 Hgb
Es ist eine der wesentlichen Aufgaben des Vorstands in der Führung des Konzerns, Rahmenbedingungen und Prozesse
des Risikomanagements für den Sinner Schrader-Konzern festzulegen, deren Einhaltung zu überwachen und mit den
Leitern der operativen Einheiten und administrativen Bereiche regelmäßig die Entwicklung der Risiken in den jeweiligen
Bereichen zu analysieren.
Grundsätzlich verfolgt Sinner Schrader auch mit dem Risikomanagement das Ziel, die Eigenkapitalbasis nachhaltig zu
sichern und eine angemessene Rendite auf das eingesetzte Kapital zu erwirtschaften. Dabei wird eine hohe Eigenkapital-
quote angestrebt, um die Unabhängigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und die Fortführung der opera-
tiven Gesellschaften zu sichern sowie sowohl organisches als auch anorganisches Wachstum zu finanzieren.
Das Risikomanagementsystem des Sinner Schrader-Konzerns und die Risikoprofile der einzelnen Bereiche sind in einem
Risikohandbuch dokumentiert. Ein Mitarbeiter im Finanzbereich der AG ist als Risikobeauftragter des Konzerns benannt
und damit beauftragt, das niedergelegte Risikomanagementsystem einer regelmäßigen internen Evaluierung zu unterzie-
hen und diese mindestens einmal jährlich in einem Risikobericht an den Vorstand zu dokumentieren. Darüber hinaus
ist es Aufgabe des Risikobeauftragten, im Auftrag des Vorstands stichprobenartig einzelne Bereiche daraufhin zu analy-
sieren, inwieweit die festgelegten Maßnahmen zur Begrenzung oder Vermeidung von Risiken umgesetzt werden.
Es ist die Verantwortung der Leiter der einzelnen Geschäftsbereiche, die Risiken des eigenen Bereiches kontinuierlich zu
beobachten und zu managen. Bei einer signifikanten Erhöhung des Gefährdungsgrads bei einzelnen Risiken über einen
festgelegten Schwellenwert hinaus sind sie zur umgehenden Meldung an den Vorstand verpflichtet.
Grundlage für ein gutes Risikomanagement ist die zuverlässige und schnelle Versorgung des Managements mit
relevanten Informationen zum Verlauf des Geschäftes. Dazu hat Sinner Schrader ein Controlling- und Berichterstattungs-
system aufgebaut, mit dem im monatlichen Rhythmus über die Entwicklung wesentlicher Kennzahlen der Geschäfts-
tätigkeit der einzelnen Bereiche und über die monetären Ergebnisse berichtet wird.
Das Risikomanagementsystem des Sinner Schrader-Konzerns umfasst auch die rechnungslegungsbezogenen Prozesse
in der geschäftsführenden AG und in den Tochtergesellschaften, die in den Konzernabschluss einbezogen sind. Ziel ist es,
durch Grundsätze, Verfahren und Kontrollen regelkonforme Abschlüsse sicherzustellen und wesentliche Fehlaussagen
im Rahmen der externen Berichterstattung zu verhindern.
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Grundlage des Risikomanagements im Rechnungslegungsprozess sind konzernweit einheitliche Bilanzierungsregeln,
deren Einhaltung durch die zentralen, in der Sinner Schrader AG angesiedelten Bereiche Controlling und Rechnungswesen
regelmäßig überprüft wird. Darüber hinaus ist ein zentrales Buchführungssystem auf Basis von Microsoft Dynamics NAV
implementiert, das vom zentralen Rechnungswesen betreut und gebucht wird. Zum 31. August 2014 waren alle operativ
aktiven Gesellschaften in dieses zentrale Buchführungssystem eingebunden.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt des rechnungslegungsbezogenen Risikomanagementsystems ist die Erstellung von
Monatsabschlüssen, die Grundlage für ein monatliches Berichtswesen über alle Geschäftseinheiten und Gesellschaften
ist. Die Monatsberichte enthalten neben der Darstellung der Abschlusszahlen des Monats und der kumulierten Ab-
schlusszahlen des laufenden Geschäftsjahres auch einen aktualisierten Gesamtjahresforecast. Darüber hinaus umfassen
sie Vergleichsdarstellungen zum Plan und zum Vorjahr sowie jeweils zum letzten Forecast bezogen auf die wesentlichen
Zahlen der Gewinn- und Verlustrechnung sowie auf die wesentlichen operativen Kenngrößen. Die Berichte sind der Aus-
gangspunkt für ein monatlich stattfindendes Reviewgespräch zwischen dem Vorstand der Sinner Schrader AG und den
Leitern der jeweiligen Einheit bzw. Gesellschaft. Dieses Gespräch wird vom zentralen Controlling vorbereitet und dient
insbesondere der Erläuterung der wesentlichen Entwicklungen im Geschäftsverlauf und damit der Plausibilisierung der
Monatsabschlusszahlen.
Eine enge Verzahnung des zentralen Controllings und des Rechnungswesens ist ebenfalls ein Faktor des Risikomanage-
ments im Rechnungslegungsprozess. Vom Controlling berichtete Zahlen für Einzelgesellschaften, Teilkonzerne und den
Konzern müssen den jeweils gebuchten Größen entsprechen.
Um sicherzustellen, dass das Rechnungswesen immer auf dem aktuellen Stand der gesetzlichen Anforderungen ist, wer-
den die Mitarbeiter des Rechnungswesens regelmäßig intern oder extern geschult. Darüber hinaus erfolgt bei komplexen
und neuen Sachverhalten und Vorgängen von wesentlicher Bedeutung im Hinblick auf die korrekte Abbildung in den
Büchern der jeweiligen Gesellschaft und des Konzerns jeweils bereits unterjährig eine prüferische Würdigung durch den
Abschlussprüfer; bei Bedarf greift die Sinner Schrader AG auch auf die Expertise anderer externer Fachleute zurück.
Eckpunkte des rechnungslegungsbezogenen Kontrollsystems sind angemessene Zugriffsregelungen und Buchungs-
berechtigungen für das Buchhaltungssystem und die Einhaltung des Vieraugenprinzips als wichtiges Kontrollinstrument.
Darüber hinaus dienen interne Richtlinien zur Veranlassung von Zahlungen sowie zur Anlage von liquiden Mitteln der
Sicherung des Unternehmensvermögens.
9.2 riSiKEN
Im Folgenden werden wesentliche Risiken, denen die zukünftige Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
der Sinner Schrader-Gruppe unterliegt, dargestellt. Sie wirken unmittelbar über die Ergebnisabführungsverträge und über
die Beteiligungen auch auf die Sinner Schrader AG.
Das Risikoprofil des Sinner Schrader-Konzerns hat sich zum 31. August 2014 im Hinblick auf die wesentlichen Risikofelder
gegenüber dem Stand zum 31. August 2013 nicht grundsätzlich verändert. Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2014/2015
sind nach Einschätzung von Sinner Schrader die folgenden Risikofelder relevant geworden:
Im Geschäftsjahr 2013/2014 haben die Projekt- und Budgetgrößen, für die Sinner Schrader als Dienstleister angefragt
wird, spürbar zugenommen. Mit der Größe der Projekte steigen die Risiken, die geforderte Leistung in guter Qualität und
mit einer auskömmlichen Marge trotz möglicher Festpreiszusagen zu liefern und zu steuern.
Das Risiko aus der Abhängigkeit von großen Einzelkunden ist dann erhöht, wenn diese Kunden Beteiligte in einem
Mergerprozess sind oder sich in einem Restrukturierungsprozess befinden. Im Oktober 2014 wurde die Übernahme eines
der großen Kunden von Sinner Schrader vollzogen.
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Andere Risiken haben angesichts des Wachstums und der fortgesetzten Erweiterung der Geschäftstätigkeit unverändert
eine hohe Bedeutung: Dies sind die Risiken im Zusammenhang mit dem Management akquirierter Tochtergesellschaften,
dem Management von Standorten – mit dem Standort in Prag auch im Ausland – und dem Management von Komplexität.
Darüber hinaus ist die NEXT AUDIENCE GmbH unvermindert ein Geschäftsfeld mit Chancen und Risiken, die aufgrund des
vom Agenturmodell abweichenden Geschäftsmodells eines Softwareproduktunternehmens für Sinner Schrader eine
besondere Herausforderung darstellen. Die Entscheidung zur Neuentwicklung einer Audience-Management-Software auf
der Grundlage der bestehenden n7-Adservingsoftware bietet die Chance, die NEXT AUDIENCE GmbH nachhaltig in die
Profitabilität zu führen. Sie birgt aber auch das Risiko, dass die Software die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllt
und/oder der Markterfolg ausbleibt. Im Risikofall wären die in den letzten Jahren getätigten Investitionen in die Entwick-
lung der NEXT AUDIENCE GmbH im Wesentlichen verloren. Da zum 31. August 2014 bis auf rd. 1,0 Mio. € bereits sämt-
liche Investitionen auf der Ebene der Gruppe und im Einzelabschluss der AG ergebniswirksam verarbeitet waren, wären
die Auswirkungen eines Scheiterns auf die Vermögens- und Ertragslage allerdings begrenzt. Weitere Risiken könnten
aber z. B. in einer Beschädigung des Rufes der Marke Sinner Schrader oder in der Unzufriedenheit von Bestandskunden
der NEXT AUDIENCE GmbH liegen, mit denen Sinner Schrader auch an anderer Stelle Geschäfte macht.
Einzelne als wichtig identifizierte Risikofelder werden nachfolgend näher erläutert. Dabei bedeutet diese Auswahl nicht,
dass Sinner Schrader nicht auch aus anderen, nicht erwähnten Risiken signifikante Auswirkungen auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage entstehen könnten.
KONJuNKturELLE riSiKENDie allgemeine konjunkturelle Entwicklung beeinflusst das Volumen der Investitionen in IT- und Internetdienstleistungen
sowie der Ausgaben für Onlinemarketing und unterstützende Dienstleistungen. Eine Verschlechterung des konjunk turellen
Umfelds könnte das von Sinner Schrader adressierte Marktvolumen – im Hinblick auf Menge und Preis – redu zieren.
Die als Reaktion auf eine solche Entwicklung notwendigen Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung können gege benenfalls
nur mit einem Zeitverzug Wirkung zeigen und würden zu Kosten für Restrukturierungsmaßnahmen führen. Aus der
Entwicklung im Geschäftsjahr 2012/2013 hat Sinner Schrader geschlossen, dass die Nachfrage nach seinen Leistungen
konjunktursensibler geworden ist.
WEttbEWErbDer Wettbewerb im Markt für Internetdienstleistungen ist nach wie vor intensiv. Der Markt ist fragmentiert und die Anzahl
der Wettbewerber hoch. Darüber hinaus drängen neue Anbieter in den Markt, die über ein breiteres Serviceportfolio und
internationale Geschäftsaktivitäten verfügen. Dabei sind sowohl große internationale Werbenetzwerke als auch große
Systemintegratoren und IT-Beratungsunternehmen verstärkt in dem Markt aktiv, in dem Sinner Schrader seine Leistun-
gen vermarktet. Die zukünftige Entwicklung von Sinner Schrader hängt wesentlich davon ab, wie gut es dem Unterneh-
men gelingt, sich im Wettbewerb mit adäquaten Preisen für seine Dienstleistungen durchzusetzen.
Dabei spielt auch eine Rolle, inwieweit der Einkauf von Programmierleistungen in Schwellenländern in Bezug auf die von
Sinner Schrader angebotenen Individualentwicklungen für die Wettbewerbsfähigkeit an Bedeutung zunimmt. Sinner-
Schrader verfügt derzeit mit dem Büro in Prag nur in begrenztem Umfang über entsprechende Quellen und könnte diese
gegebenenfalls nur mit einem Zeitverzug aus- bzw. aufbauen. Größere und international aufgestellte Wettbewerber verfü-
gen bereits über entsprechende Strukturen oder könnten diese schneller etablieren.
OpErAtivE riSiKENSinner Schrader erzielte im Geschäftsjahr 2013/2014 rd. 21 % des Nettoumsatzes mit einem Kunden; die zehn größten
Kunden hatten einen Anteil von zusammen rd. 71 % (Vj.: 62 %) am Nettoumsatz. Ein Wegfall des Geschäftes mit diesen
wichtigen Kunden wird bestenfalls mit einem Zeitverzug ausgeglichen werden können, in dem eine entsprechende Redu-
zierung der Kosten nicht möglich ist.
Da die Umsätze der Sinner Schrader-Gruppe in der Regel nicht durch langfristige Verträge gesichert sind, sondern im We-
sentlichen auf Basis von Einzelbeauftragungen mit limitiertem Zeithorizont entstehen, unterliegen die Umsatzplanungen
einer hohen Unsicherheit. Die Auftragsbestände gehen in der Regel nicht wesentlich über einen Quartalsumsatz hinaus.
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Sinner Schrader wickelt einen wesentlichen Teil seiner Umsätze im Rahmen von Festpreisvereinbarungen ab. Aufgrund
der Komplexität und der hohen technischen Anforderungen kann es zu einer Verfehlung der ursprünglich kalkulierten
Kosten kommen, die zu nicht geplanten Verlusten führen kann. Darüber hinaus übernimmt Sinner Schrader im Rahmen
der Projektverträge übliche Gewährleistungs- und Haftungsverpflichtungen, aus denen erhebliche Nachlaufkosten für
einzelne Projekte resultieren können.
Die von Sinner Schrader für namhafte Kunden abgewickelten Projekte sind teilweise mit einer erheblichen Wirkung in
der Öffentlichkeit verbunden. Qualitätsmängel bei der Leistungserbringung, insbesondere solche, die unerlaubte Zugriffe
auf personenbezogene Daten ermöglichen, können in einer negativen Außenwirkung resultieren, die den Verkauf der
Dienstleistungen und damit die zukünftige Geschäftsentwicklung in signifikantem Umfang beeinträchtigen würde. Zur
Verrin gerung des Risikos werden u. a. interne, nicht zuletzt an Sicherheitsbelangen ausgerichtete Programmierstandards,
Reviews von Software- und Systemarchitekturen durch einen IT-Security-Spezialisten sowie durch Drittdienstleister
durchgeführte Penetrationstest als Bestandteil des Qualitätsmanagements eingesetzt.
Im Rahmen der Erbringung seiner Dienstleistungen hat Sinner Schrader teilweise Zugriff auf personenbezogene Daten
der Kunden seiner Kunden. Durch absichtliche oder fahrlässige Handlungen seiner Mitarbeiter könnten diese Daten für
missbräuchliche Zwecke genutzt werden. Neben den direkt daraus entstehenden Schäden könnte der mit dem Bekannt-
werden eines solchen Vorfalls verbundene Vertrauensverlust Sinner Schrader den Verkauf seiner Dienstleistungen erheb-
lich erschweren. Sinner Schrader begegnet diesem Risiko mit angemessenen Zugriffsbeschränkungen sowie Betriebs-
und Berechtigungskonzepten, die einem regelmäßigen Review des internen IT-Security-Beauftragten und des
Datenschutzbeauftragten unterliegen.
Im Segment Interactive Commerce bietet Sinner Schrader Unternehmen gegen eine Umsatzbeteiligung die Entwicklung,
die Pflege und den Betrieb des Onlinevertriebskanals einschließlich des Fulfillments, der Zahlungsabwicklung, der
Kundenbetreuung und gegebenenfalls der Onlinevermarktung an. Da Aufbau- und Anlaufkosten zumindest teilweise von
Sinner Schrader zu tragen sind, werden mit den Kunden mehrjährige Verträge geschlossen, in deren Verlauf Sinner-
Schrader sein Anfangsinvestment decken und einen positiven Gesamtertrag aus dem Projekt generieren kann. Negative
Entwicklungen aufseiten der Kunden, z. B. eine Verschlechterung in der Wahrnehmung der Marke, eine Verschlechterung
der relativen Wettbewerbsposition des Kunden in seiner Branche oder eine Insolvenz, können dazu führen, dass Sinner-
Schrader sein Anfangsinvestment nicht mit einer adäquaten Rendite zurückverdienen kann.
pErSONALriSiKENDer Erfolg von Sinner Schrader hängt maßgeblich von der Qualifikation und Motivation seiner Mitarbeiter ab. Dabei kommt
einigen Mitarbeitern in Schlüsselpositionen besondere Bedeutung zu. Sofern es Sinner Schrader nicht gelingt, qualifizierte
Fach- und talentierte Nachwuchskräfte in ausreichendem Umfang zu adäquaten Kosten für sich zu gewinnen und an sich
zu binden, können das weitere Wachstum und der Erfolg von Sinner Schrader signifikant beeinträchtigt werden.
tEcHNOLOgiScHE riSiKENDer Markt für IT- und Internetdienstleistungen ist von einer hohen Veränderungsgeschwindigkeit in Bezug auf verwendete
Basistechnologien und von noch geringen Standardisierungen geprägt. Der zukünftige Markterfolg von Sinner Schrader
hängt davon ab, inwieweit es gelingt, angesichts hoher Einarbeitungskosten mit beschränkten Ressourcen die Technolo-
giekompetenz in Breite und Tiefe auf einem adäquaten Niveau zu halten und technologische Sackgassen zu vermeiden.
Im Geschäftsfeld der NEXT AUDIENCE GmbH hat Sinner Schrader mit der NEXT AUDIENCE Platform ein Produkt für das
sogenannte Audience-Management entwickelt, das sich in Deutschland noch in den Anfängen befindet. Es besteht das
Risiko, dass die Software am Markt nicht oder nicht zu für die NEXT AUDIENCE GmbH auskömmlichen Preisen akzeptiert
wird. Wenngleich die Kernentwicklung der Software im Geschäftsjahr 2013/2014 abgeschlossen wurde und sich die
Software im Pilotbetrieb befindet, besteht weiterhin das Risiko, dass sie sich am Ende als nicht effektiv oder effizient für
die vorgesehenen Zwecke erweist. In beiden Fällen wären die Investments in die Entwicklung der Software, in den
Aufbau der Marke und in die derzeitige Kundenbasis von NEXT AUDIENCE, die allerdings bereits zu großen Teilen ergeb-
niswirksam waren, verloren.
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Sinner Schrader fokussiert das NEXT-AUDIENCE-Angebot auf Werbungtreibende, die mithilfe der Software hinsichtlich der
Steuerung ihrer Onlinemediaausgaben eigenständiger werden. Damit bietet die Software den Werbungtreibenden die
Möglichkeit, ihr Verhältnis zu Mediaagenturen neu zu justieren. Diese Ausrichtung könnte dazu führen, dass Mediaagen-
turen einen Markterfolg der NEXT AUDIENCE Platform als Risiko ansehen und zu verhindern trachten.
Um das Produkt langfristig konkurrenzfähig zu halten, sind jährlich Entwicklungsaufwendungen in erheblichem Umfang
notwendig. Für den Erfolg des Produkts am Markt ist es entscheidend, dass die Weiterentwicklungen die Marktbedürf-
nisse inhaltlich und zeitlich treffen. Gelingt dies nicht, könnten die Entwicklungsvorleistungen durch spätere Erträge aus
der Vermarktung nicht mehr gedeckt werden.
Konkurrenten in diesem Markt verfügen über größere Entwicklungsteams, größere finanzielle Ressourcen und gegebe-
nenfalls die Möglichkeit, ihr Produkt über Cross-Subventionierung preislich attraktiv zu positionieren. Gelingt es Sinner-
Schrader nicht, durch Differenzierung ein adäquates Preis-Leistungs-Verhältnis durchzusetzen, könnten Entwicklungs-
vorleistungen gegebenenfalls nicht gedeckt werden.
riSiKEN AuS AKquiSitiONENSinner Schrader ist daran interessiert, seine Marktposition in Deutschland auch durch gezielte Akquisitionen auszubauen.
Der Erfolg von Akquisitionen hängt davon ab, inwieweit es gelingt, das erworbene Unternehmen in die Konzernstruktur zu
integrieren und angestrebte strategische Ziele sowie Synergieeffekte zu erreichen. Dabei tragen Akquisitionen im Bereich
professioneller Dienstleistungen das besondere Risiko, dass in der Regel vor allem Know-how, Marktkenntnis und Kun-
denbeziehungen erworben werden, die nur in beschränktem Umfang fest an das erworbene Unternehmen gebunden
sind. Ein Misslingen der Integration kann daher schnell zu erheblichem Abschreibungsbedarf bis hin zu einem Totalver-
lust des Investments führen.
KOmpLEXitätSriSiKENSinner Schrader ist in den letzten Jahren organisch und durch Akquisitionen stark gewachsen. Die administrativen Struk-
turen wurden zwar ebenfalls erweitert, doch besteht das Risiko, dass aufgrund der gestiegenen Größe und Komplexität
der Sinner Schrader-Gruppe Fehlentwicklungen in einem Bereich nicht rechtzeitig erkannt bzw. unterschätzt werden.
Sowohl durch die Fehlentwicklung selbst als auch durch deren spätere Bereinigung kann so ein nicht eingeplanter Auf-
wand in erheblichem Maße entstehen.
AuSfALL- uND LiquiDitätSriSiKENLiquiditätsrisiken bestehen in möglichen finanziellen Engpässen und dadurch verursachten erhöhten Refinanzierungs-
kosten. Ziel des Liquiditätsmanagements bei Sinner Schrader ist es, die jederzeitige Zahlungsfähigkeit innerhalb der ver-
einbarten Zahlungsziele durch einen ausreichenden Bestand an liquiden Mitteln sicherzustellen. Der Konzern überwacht
diesen Bestand an liquiden Mitteln und es wird nur so viel der freien Liquidität längerfristig angelegt, wie nicht zum Aus-
gleich von Schwankungen im Cashflow als notwendig erachtet wird. Darüber hinaus wird auch bei der längerfristigen
Anlage darauf geachtet, dass die Anlage in jederzeit wieder veräußerbaren Titeln erfolgt. Zur Vermeidung kurzfristiger
Liquiditätsengpässe wurden mit zwei Banken Kreditrahmen in Höhe von 2 Mio. € bzw. 2,5 Mio. € vereinbart, die jedoch
zum Stichtag nicht in Anspruch genommen waren.
Kreditrisiken ergeben sich für Sinner Schrader zum einen daraus, dass Leistungen in der Regel nach der Leistungserbrin-
gung unter Gewährung von mit den Kunden vereinbarten Zahlungszielen in Rechnung gestellt werden und Kunden den
sich daraus ergebenden Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Durch eine regelmäßige Bonitätsprüfung bei neuen
Kunden sowie eine regelmäßige Überwachung der für einen Kunden ausstehenden Zahlungsverpflichtungen schränkt
Sinner Schrader dieses Risiko ein.
Zum anderen unterliegt Sinner Schrader Kreditrisiken aus dem Halten der freien liquiden Mittel in Guthaben bei Banken
und der Anlage dieser Liquidität am Kapitalmarkt. Sinner Schrader schränkt dieses Risiko durch die Auswahl der
Bankpartner, die Zusammenarbeit mit mehreren Banken und die Beschränkung der Bonität der Anlageinstrumente auf
ein Mindestkreditrating von BBB bzw. A3 im Kurzfristbereich ein.
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Das maximale Ausfallrisiko ergibt sich durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte
bzw. durch die Zeitwerte der bilanzierten Wertpapiere. Zum 31. August 2014 hielt Sinner Schrader keine Wertpapiere.
mArKtprEiSäNDEruNgSriSiKENWährungsrisiken: Da Sinner Schrader seine Umsätze nahezu ausschließlich in Euro fakturiert, seine Lieferanten Rech-
nungen überwiegend in Euro ausstellen und die Gruppe keine nennenswerten Vermögenswerte in fremder Währung hält,
ergeben sich für den Konzern keine wesentlichen Fremdwährungsrisiken.
Zinsrisiken: Sinner Schrader verfügt derzeit weder über wesentliche verzinsliche Finanzverbindlichkeiten noch hat das
Unternehmen in zinstragende Anlagen investiert. Wesentliche Zinsrisiken bestehen daher nicht.
Kursrisiken: Sinner Schrader hält keine Anteile an anderen börsennotierten Unternehmen. Sinner Schrader kauft auch
keine Rohstoffe auf Märkten mit einer Kursbildung ein. Kursrisiken bestehen daher für Sinner Schrader nicht.
9.3 cHANcEN
Den Risiken stehen Chancen gegenüber, bei deren Eintreten Sinner Schrader seine Ziele übertreffen könnte. Wesentliche
Chancen liegen im Kundenstamm, im Markennamen „Sinner Schrader“, in den positiven Impulsen für die Entwicklung der
übernommenen Unternehmen und in der Leistung einiger Schlüsselmitarbeiter, vor allem derjenigen mit Vertriebs- und
Kundenbetreuungsaufgaben. Über das hinaus, was planerisch unterstellt wird, könnten diese Faktoren dazu führen, dass
neue potenzialträchtige Großkunden gewonnen oder derzeit noch nicht absehbare Einzelaufträge aus dem Kundenstamm
platziert werden.
Eine besondere Chance liegt in der Entwicklung der Position der Digitalagenturen im Markt für Marketing- und Werbe-
dienstleistungen. Aufgrund der wachsenden Bedeutung könnten Digitalagenturen in den nächsten Jahren bei Unterneh-
men im Hinblick auf deren Marketing- und Werbedienstleistungen eine führende Stellung einnehmen und die derzeit dort
etablierten Dienstleister ablösen. Dadurch könnten für Sinner Schrader höhere Auftragsvolumina, längerfristige Kunden-
bindungen und insgesamt höhere Margen möglich werden.
Durch die in den letzten Jahren kontinuierlich verfolgte Erweiterung des Geschäftsportfolios könnten sich auf der Ver-
triebsseite über das derzeit planerisch unterstellte Maß hinaus Synergien ergeben und zur Verbreiterung der Kunden-
basis beitragen.
Sinner Schrader hat im Geschäftsjahr 2013/2014 das Geschäftsfeld Content-Marketing mit einem eigenen Redaktions-
team und eigener Infrastruktur neu aufgebaut. Das Team hat bereits im ersten Jahr spürbar zu Umsatz und Ergebnis der
Gruppe beigetragen. Die bisherigen Planungen für die Gruppe enthalten nur sehr beschränkte Prognosen für die Entwick-
lung dieses neuen Feldes. Sollte das von Sinner Schrader entwickelte Leistungsangebot auf Resonanz am Markt stoßen,
würde dies für die Entwicklung von Umsatz und Ergebnis der Gruppe Chancen bieten.
Eine steigende Nachfrage nach den von Sinner Schrader angebotenen Dienstleistungen könnte dazu führen, dass
Sinner Schrader höhere Preise als planerisch unterstellt am Markt durchsetzen kann.
Gelingt Sinner Schrader mit der NEXT AUDIENCE Platform schneller als unterstellt ein Durchbruch am noch jungen
Audience-Management-Markt, könnte NEXT AUDIENCE schneller zum Break-even geführt und dann zu nachhaltiger
Profitabilität entwickelt werden. Ein Erfolg der Technologie am Markt würde für die Gruppe insgesamt Wert generieren,
da sich dadurch die Margenverhältnisse positiv verschieben könnten.
Die beiden zurückliegenden Geschäftsjahre 2012/2013 und 2013/2014 haben gezeigt, dass Risiken und Chancen eintre-
ten und zu erheblichen negativen und positiven Abweichungen von den geplanten Vermögens-, Ertrags- und Finanzzielen
führen können. Insgesamt sind auf der Grundlage der verfügbaren Informationen gegenwärtig keine Risiken erkennbar,
die den Fortbestand des Sinner Schrader-Konzerns oder der Sinner Schrader AG gefährden. Die Vermögens- und Finanz-
lage des Konzerns ist nach wie vor stabil.
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Die Dynamik, mit der die Digitalisierung der Unternehmen, insbesondere im Marketing, voranschreitet und Unternehmen
und ihre Produkt- und Serviceangebote verändert, ist nach wie vor hoch. Daraus ergeben sich bei allen Risiken auch
in Zukunft viele Chancen. Sinner Schrader sieht sich weiterhin gut positioniert und gerüstet, diese Chancen gezielt für die
positive Entwicklung des Unternehmens zu nutzen.
Darüber hinaus könnten geglückte Akquisitionen eine erhebliche positive Veränderung der geplanten Entwicklung
bewirken, da die Prognosen ausschließlich auf einer organischen Entwicklung der Gesellschaften des Sinner Schrader-
Konzerns basieren.
Hamburg, 17. November 2014
Der Vorstand
Matthias Schrader Thomas Dyckhoff
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SINNERSCHRADERGROUP2013 / 2014
022–057
060–113
116–139
142–143
konzernlagebericht
konzernabschluss
jahresabschluss
weitere informationen
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konzern-BilanzZum 31. AuguSt 2014
Aktiva in € anhanG 31.08.2014 31.08.2013
Kurzfristige Aktiva:
Zahlungsmittel 2.11 5.832.597 4.949.325
Termingeldanlagen und Wertpapiere 4.6 — 1.000.000
Zahlungsmittel, Termingeldanlagen und Wertpapiere 5.832.597 5.949.325
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,
netto nach Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen von 55.625 € bzw. 59.290 € 2.9 / 4.3 9.904.203 6.751.167
Noch nicht abgerechnete Leistungen 4.3 4.556.459 2.919.564
Steuererstattungsansprüche 4.4 15.865 240.610
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 4.5 1.113.398 605.256
Kurzfristige Aktiva, gesamt 21.422.522 16.465.922
Langfristige Aktiva:
Geschäfts- oder Firmenwerte 4.1 4.028.740 4.028.740
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 4.1 1.107.758 620.808
Sachanlagevermögen 4.1 1.902.187 1.770.872
Steuererstattungsansprüche 4.4 89.938 110.488
Langfristige Aktiva, gesamt 7.128.623 6.530.908
Aktiva, gesamt 28.551.145 22.996.830
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Passiva in € anhanG 31.08.2014 31.08.2013
Kurzfristige Passiva:
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.13 4.547.841 3.290.956
Erhaltene Anzahlungen 4.3 1.660.965 1.538.112
Rückstellungen 4.10 4.520.738 3.330.828
Steuerschulden 4.9 545.264 112.851
Finanzielle Verbindlichkeiten und sonstige Schulden 4.11 2.502.083 1.957.842
Kurzfristige Passiva, gesamt 13.776.891 10.230.589
Langfristige Passiva:
Passive latente Steuern 5.5 698.880 719.018
Langfristige Passiva, gesamt 698.880 719.018
Eigenkapital:
Gezeichnetes Kapital
Stammaktien, rechnerischer Nennwert 1 €, ausgegeben: 11.542.764 und 11.542.764 Stück,
im Umlauf: 11.235.858 und 11.122.612 Stück am 31.08.2014 bzw. 31.08.2013 4.8 11.542.764 11.542.764
Eigene Anteile, 306.906 und 420.152 Stück am 31.08.2014 bzw. 31.08.2013 4.8 –537.778 –730.252
Kapitalrücklage 4.8 3.654.636 3.669.974
Rücklage für aktienbasierte Mitarbeitervergütung 4.8 260.077 252.271
Bilanzverlust (inkl. Gewinnrücklagen) 4.8 –869.487 –2.712.724
Erfolgsneutrale Eigenkapitalposten 4.8 25.162 25.190
Eigenkapital, gesamt 14.075.374 12.047.223
Passiva, gesamt 28.551.145 22.996.830
Der nachfolgende Konzernanhang ist ein integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.
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konzern- gewinn-und-verlustrechnung für DiE ZEit vOm 1. SEptEmbEr 2013 biS 31. AuguSt 2014
in € anhanG 2013/2014 2012/2013
Umsatzerlöse, brutto 2.17 51.355.139 41.262.826
Mediakosten –2.754.566 –4.861.608
Umsatzerlöse, netto 48.600.573 36.401.218
Kosten der Umsatzerlöse –37.168.010 –27.659.004
Bruttoergebnis vom Umsatz 11.432.563 8.742.214
Vertriebskosten –3.457.660 –3.932.315
Allgemeine und Verwaltungskosten –4.771.114 –4.137.408
Forschungs- und Entwicklungskosten 2.19 –355.624 –357.240
Sonstige Erträge und Aufwendungen, netto 5.3 134.037 97.464
Betriebsergebnis 2.982.202 412.715
Zinsen und ähnliche Erträge 5.4 16.660 51.740
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 5.4 –9.107 –22.187
Ergebnis vor Steuern 2.989.755 442.268
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 5.5 –1.146.518 –440.981
Konzernergebnis 1.843.237 1.287
Ergebnisanteil der Aktionäre der Sinner Schrader AG 1.843.237 1.287
Ergebnis je Aktie (unverwässert) 0,17 0,00
Ergebnis je Aktie (verwässert) 0,16 0,00
Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien (unverwässert) 11.140.220 11.137.972
Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien (verwässert) 11.254.075 11.137.972
Der nachfolgende Konzernanhang ist ein integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.
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konzern- gesamtergeBnisrechnung für DiE ZEit vOm 1. SEptEmbEr 2013 biS 31. AuguSt 2014
in € anhanG 2013/2014 2012/2013
Konzernergebnis 1.843.237 1.287
Sonstiges Ergebnis
Posten, die zukünftig möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
Veränderung des Ausgleichspostens aus der
Währungsumrechnung ausländischer Tochtergesellschaften –28 122
– davon direkt im Eigenkapital verrechnete Ertragsteuern — —
Im Eigenkapital direkt erfasste Wertänderungen –28 122
Konzern-Gesamtergebnis 1.843.209 1.409
Gesamtergebnisanteil der Aktionäre der SinnerSchrader AG 1.843.209 1.409
Der nachfolgende Konzernanhang ist ein integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.
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konzern-eigenkapital- veränderungsrechnung für DiE ZEit vOm 1. SEptEmbEr 2013 biS 31. AuguSt 2014
in € anhanG anzahl aktIen Im umlauf
stammaktIen eIGene anteIle kaPItalRücklaGe RücklaGe füR aktIenBasIeRte
mItaRBeIteRVeRGütunG
BIlanzGewInn/-VeRlust
kumulIeRtes sonstIGes eRGeBnIs
summe eIGenkaPItal
Stand am 31.08.2012 11.195.358 11.542.764 –604.927 3.669.974 213.768 –2.714.011 25.068 12.132.636
Konzern-Gesamtergebnis — — — — — 1.287 122 1.409
Veränderung der Rücklage für aktienbasierte Mitarbeitervergütung 4.8 — — — — 38.503 — — 38.503
Kauf eigener Anteile 4.8 –72.746 — –125.325 — — — — –125.325
Stand am 31.08.2013 11.122.612 11.542.764 –730.252 3.669.974 252.271 –2.712.724 25.190 12.047.223
Konzern-Gesamtergebnis — — — — — 1.843.237 –28 1.843.209
Veränderung der Rücklage für aktienbasierte Mitarbeitervergütung 4.8 — — — — 7.806 — — 7.806
Kauf eigener Anteile 4.8 –36.754 — –70.364 — — — — –70.364
Verkauf eigener Anteile 4.8 150.000 — 262.838 –15.338 — — — 247.500
Stand am 31.08.2014 11.235.858 11.542.764 –537.778 3.654.636 260.077 –869.487 25.162 14.075.374
Der nachfolgende Konzernanhang ist ein integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.
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konzern-eigenkapital- veränderungsrechnung für DiE ZEit vOm 1. SEptEmbEr 2013 biS 31. AuguSt 2014
in € anhanG anzahl aktIen Im umlauf
stammaktIen eIGene anteIle kaPItalRücklaGe RücklaGe füR aktIenBasIeRte
mItaRBeIteRVeRGütunG
BIlanzGewInn/-VeRlust
kumulIeRtes sonstIGes eRGeBnIs
summe eIGenkaPItal
Stand am 31.08.2012 11.195.358 11.542.764 –604.927 3.669.974 213.768 –2.714.011 25.068 12.132.636
Konzern-Gesamtergebnis — — — — — 1.287 122 1.409
Veränderung der Rücklage für aktienbasierte Mitarbeitervergütung 4.8 — — — — 38.503 — — 38.503
Kauf eigener Anteile 4.8 –72.746 — –125.325 — — — — –125.325
Stand am 31.08.2013 11.122.612 11.542.764 –730.252 3.669.974 252.271 –2.712.724 25.190 12.047.223
Konzern-Gesamtergebnis — — — — — 1.843.237 –28 1.843.209
Veränderung der Rücklage für aktienbasierte Mitarbeitervergütung 4.8 — — — — 7.806 — — 7.806
Kauf eigener Anteile 4.8 –36.754 — –70.364 — — — — –70.364
Verkauf eigener Anteile 4.8 150.000 — 262.838 –15.338 — — — 247.500
Stand am 31.08.2014 11.235.858 11.542.764 –537.778 3.654.636 260.077 –869.487 25.162 14.075.374
Der nachfolgende Konzernanhang ist ein integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.
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konzern- kapitalflussrechnung für DiE ZEit vOm 1. SEptEmbEr 2013 biS 31. AuguSt 2014
in € anhanG 2013/2014 2012/2013
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit:
Konzernergebnis 1.843.237 1.287
Berichtigungen für die Überleitung des Konzernergebnisses zum Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit:
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Erstkonsolidierung 4.1 82.181 268.234
Abschreibungen auf sonstige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 4.1 793.628 749.440
Aufwand für aktienbasierte Mitarbeitervergütung 7 7.806 38.503
Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen und Forderungsverluste 2.9 226.461 845
Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen 5.3 10.045 31.145
Latente Steuern 5.5 –20.138 285.670
Veränderungen:
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.9 –3.379.498 290.630
Noch nicht abgerechnete Leistungen 4.3 –1.636.895 –551.809
Steuererstattungsansprüche 4.4 245.295 –174.413
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 4.5 –508.142 –64.400
Schulden 4.11 2.230.325 2.391.937
Steuerschulden 4.9 432.413 –325.195
Rückstellungen 4.10 1.189.910 –502.704
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit 1.516.628 2.439.170
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in € anhanG 2013/2014 2012/2013
Cashflow aus der Investitionstätigkeit:
Kaufpreiszahlungen aus dem Erwerb konsolidierter Unternehmen und sonstiger Geschäftseinheiten in Vorjahren 2.3 –306.346 –92.557
Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 4.1 –1.513.491 –1.489.027
Erlöse aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 4.1 9.373 20.345
Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition 4.6 1.000.000 500.000
Cashflow aus der Investitionstätigkeit –810.464 –1.061.239
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit:
Auszahlung für den Kauf eigener Anteile 4.8 –70.364 –125.325
Einzahlung aus dem Verkauf eigener Anteile 4.8 247.500 —
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 177.136 –125.325
Kursbedingte Veränderungen der Zahlungsmittel –28 122
Veränderung der Zahlungsmittel 883.272 1.252.728
Zahlungsmittel zu Beginn der Periode 4.7 4.949.325 3.696.597
Zahlungsmittel am Ende der Periode 4.7 5.832.597 4.949.325
davon Bürgschaftshinterlegung 4.13 451.575 451.575
Der nachfolgende Konzernanhang ist ein integraler Bestandteil des Konzernabschlusses.
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konzernanhangfür DAS gEScHäftSJAHr 2013/2014
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1 ALLgEmEiNE gruNDLAgEN uND gEScHäftStätigKEit DES uNtErNEHmENS
Der Konzernabschluss der Sinner Schrader Aktiengesellschaft (im Folgenden als „Sinner Schrader AG“ oder „AG“
bezeichnet) und ihrer Tochtergesellschaften (im Folgenden als „Sinner Schrader-Konzern“, „Sinner Schrader“ oder
„ Konzern“ bezeichnet) für das Geschäftsjahr 2013/2014 wurde nach den am Abschlussstichtag, dem 31. August 2014,
gültigen International Accounting Standards („IAS“) und den International Financial Reporting Standards („IFRS“) des
Inter national Accounting Standards Board („IASB“), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, unter
Berücksich tigung der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee („IFRIC“) auf-
gestellt und entspricht den ergänzenden Anforderungen des § 315 a Handelsgesetzbuch („HGB“). Der Abschluss wurde
auf Going- Concern-Basis aufgestellt.
Der Konzernabschluss zum 31. August 2014 wurde am 17. November 2014 durch den Vorstand zur Vorlage an den
Aufsichtsrat freigegeben. Die Billigung des Konzernabschlusses erfolgt voraussichtlich auf der Bilanzsitzung des
Aufsichtsrats am 24. November 2014. Bis zum Zeitpunkt der Billigung besteht die Möglichkeit einer Änderung des
Konzern abschlusses durch den Aufsichtsrat.
Der Sinner Schrader-Konzern ist ein vornehmlich in Deutschland tätiges Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in
Hamburg. Mit seinen Dienstleistungen unterstützt Sinner Schrader seine Kunden bei der Nutzung digitaler Technologien
im Marketing, vor allem des Internets. Im Einzelnen erbringt Sinner Schrader folgende Leistungen:
• Konzeption, Design, Implementierung und Betreuung kundenindividueller digitaler Vertriebs- und Marketingplattformen
und anderer interaktiver IT-Systeme
• Beratung zu und Konzeption, Design und technische Implementierung von digitalen Werbe-, Kommunikations-
und anderen Marketingmaßnahmen und Maßnahmen zur Markenführung
• Konzeption, Design und Implementierung von Applikationen für mobile Endgeräte
• technischer Betrieb und Administration von digitalen Marketingplattformen und internetbasierten IT-Systemen
• Strukturierung, Analyse und Aufbereitung von Daten zum Verhalten von Nutzern interaktiver Systeme
• Planung und Management von Onlinevermarktungskampagnen
• Auslieferung und Erfolgsmessung von Onlinewerbemitteln über ein Software-as-a-Service-Modell
• Komplettübernahme von Aufbau und Management des Onlinevertriebskanals
• Planung und Konzeption von auf redaktionellen Inhalten basierenden Marketingstrategien im Internet und deren
Umsetzung in einem täglichen Redaktionsbetrieb („Content-Marketing“)
Der Sinner Schrader-Konzern nahm seine Tätigkeit 1996 auf. Die Sinner Schrader AG wurde 1999 als neue geschäfts-
führende Muttergesellschaft gegründet und im selben Jahr an die Börse gebracht. Sämtliche 11.542.764 ausgegebenen
Aktien der Sinner Schrader AG sind zum Handel im geregelten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse im Prime
Standard zugelassen.
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2 DArStELLuNg DEr WESENtLicHEN bEWErtuNgS- uND biLANZiEruNgSmEtHODEN
2.1 gEScHäftSJAHr
Die konsolidierten Jahresabschlüsse des Sinner Schrader-Konzerns beziehen sich auf die Geschäftsjahre vom 1. Septem-
ber 2013 bis zum 31. August 2014 („2013/2014“) und vom 1. September 2012 bis zum 31. August 2013 („2012/2013“)
sowie auf die Abschlussstichtage 31. August 2014 bzw. 31. August 2013.
2.2 NEuE rEcHNuNgSLEguNgSvOrScHriftEN
Die folgenden neuen Standards und Interpretationen bzw. Anpassungen an bestehende Standards und Interpretationen
waren im Geschäftsjahr 2013/2014 erstmals anzuwenden:
Ias/IfRs/IfRIc neu/anPassunG Inhalt anwendunGsstIchtaG1)
IFRS 1 Anpassung Erstmalige Anwendung der IFRS – Darlehen der öffentlichen Hand 1. Januar 2013
IFRS 1 Anpassung Erstmalige Anwendung der IFRS – Hochinflation und Beseitigung des fixen Anwendungsdatums für Erstanwender 1. Januar 2013
IFRS 7 Anpassung Anhangangaben – Saldierung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten 1. Januar 2013
IFRS 13 Neu Bewertung zum beizulegenden Zeitwert 1. Januar 2013
IAS 12 Anpassung Latente Steuern – Realisation zugrunde liegender Vermögenswerte 1. Januar 2013
IAS 19 Anpassung Leistungen an Arbeitnehmer – Bilanzierung von Vorsorgeverpflichtungen 1. Januar 2013
IFRIC 20 Neu Bilanzierung von Abraumkosten im Tagebau 1. Januar 2013
IFRS 1, IAS 1, IAS 16,
IAS 32, IAS 34 Anpassung Annual Improvement Project 2009–2011 1. Januar 2013
1) Die neuen oder angepassten Standards sind verpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die zu oder nach dem Stichtag beginnen.
Die erstmalige Anwendung der Anpassungen von IFRS 1, IFRS 7, IAS 12, IAS 19 und der neuen IFRS 13 und IFRIC 20 hatte
keine bzw. keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.
Auch die Anpassungen im Rahmen des Annual Improvement Project 2009–2011 waren für die Bilanzierung und Bericht-
erstattung von Sinner Schrader nicht relevant.
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In den Vorjahren und im Geschäftsjahr 2013/2014 hat das IASB neue Standards und Interpretationen sowie Änderun-
gen zu bestehenden Standards und Interpretationen herausgegeben, die im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr
2013/2014 noch nicht verpflichtend anzuwenden waren:
Ias/IfRs/IfRIc neu/anPassunG Inhalt anwendunGsstIchtaG1)
Vor dem Geschäftsjahr 2013/2014 veröffentlicht
IFRS 9 Neu Finanzinstrumente: Überarbeitung und Ersetzen aller bestehenden Standards – Klassifizierung und
Bewertung 1. Januar 2015
IFRS 10 Neu Konzernabschlüsse 1. Januar 2014
IFRS 11 Neu Gemeinsame Vereinbarungen 1. Januar 2014
IFRS 12 Neu Angaben zu Beteiligungen an Unternehmen 1. Januar 2014
IFRS 10, IFRS 11,
IFRS 12 Anpassung Übergangsleitlinien 1. Januar 2014
IAS 27 Neu Separate Abschlüsse 1. Januar 2014
IAS 28 (2011) Neu Anteile an assoziierten Unternehmen 1. Januar 2014
IAS 32 Anpassung Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten 1. Januar 2014
IFRS 10, IFRS 12,
IAS 27 Anpassung Investmentgesellschaften 1. Januar 2014
IAS 36 Anpassung Angaben zum erzielbaren Betrag bei nicht finanziellen Vermögenswerten 1. Januar 2014
IAS 39 Anpassung Finanzinstrumente – Novation von Derivaten und Fortsetzung der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften 1. Januar 2014
IFRIC 21 Neu Abgaben 1. Januar 2014
Im Geschäftsjahr 2013/2014 veröffentlicht
IFRS 9 Anpassung Finanzinstrumente – Überarbeitung und Ersetzen aller bestehenden Standards 1. Januar 2018
IFRS 11 Anpassung Bilanzierung von Erwerben von Anteilen an einer gemeinsamen Geschäftstätigkeit 1. Januar 2016
IFRS 14 Neu Regulatorische Abgrenzungsposten 1. Januar 2016
IFRS 15 Neu Erlöse aus Verträgen mit Kunden 1. Januar 2017
IFRS 10, IAS 28 Anpassung Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten
Unternehmen oder Joint Venture 1. Januar 2016
IAS 16, IAS 38 Anpassung Klarstellung akzeptabler Abschreibungsmethoden 1. Januar 2016
IAS 16, IAS 41 Anpassung Fruchttragende Pflanzen 1. Januar 2016
IAS 19 Anpassung Leistungsorientierte Pläne – Arbeitnehmerbeiträge 1. Juli 2014
IFRS 2, IFRS 3,
IFRS 8, IFRS 13,
IAS 16, IAS 24,
IAS 38 Anpassung Annual Improvement Project 2010–2012 1. Juli 2014
IFRS 1, IFRS 3,
IFRS 13, IAS 40 Anpassung Annual Improvement Project 2011–2013 1. Juli 2014
IFRS 5, IFRS 7,
IAS 19, IAS 34 Anpassung Annual Improvement Project 2012–2014 1. Januar 2016
1) Die neuen oder angepassten Standards sind verpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die zu oder nach dem Stichtag beginnen.
Die Anwendung einiger der neuen Standards/Interpretationen bzw. der Anpassungen setzt noch voraus, dass sie im
Rahmen des IFRS-Übernahmeverfahrens („Endorsement“) der EU angenommen werden.
Neue Standards/Interpretationen bzw. Anpassungen an bestehende Standards/Interpretationen, die von der EU bereits
übernommen wurden, aber noch nicht verpflichtend anzuwenden sind, werden von Sinner Schrader grundsätzlich nicht
vorzeitig angewendet, auch wenn der Standard dies erlaubt. Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung der genann-
ten Vorschriften auf die konsolidierte Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Sinner Schrader werden derzeit geprüft.
Sinner Schrader erwartet hieraus aber keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage des Konzerns.
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2 .3 KONSOLiDiEruNgSKrEiS
Der Konsolidierungskreis zum 31. August 2014 bestand neben der konzernführenden AG aus den folgenden direkten
oder indirekten Tochtergesellschaften der AG, die jeweils voll konsolidiert wurden:
1. Sinner Schrader Deutschland GmbH, Hamburg
2. Commerce Plus GmbH, Hamburg
3. Commerce Plus Consulting GmbH, Hamburg
4. NEXT AUDIENCE GmbH, Hamburg
5. Sinner Schrader Content GmbH, Hamburg (vormals newtention services GmbH, Hamburg)
6. mediaby GmbH, Hamburg
7. Sinner Schrader Mobile GmbH, Berlin
8. Sinner Schrader Praha s.r.o., Prag, Tschechische Republik
9. Sinner Schrader UK Ltd., London, Großbritannien
10. Sinner Schrader Benelux BV, Rotterdam, Niederlande
Gegenüber dem Stand am 31. August 2013 hat sich der Konsolidierungskreis wie folgt verändert:
SiNNEr ScHrADEr cONtENt gmbHDie Sinner Schrader Content GmbH ist durch die Verschmelzung der im Geschäftsjahr neu gegründeten Sinner Schrader
Content GmbH auf die newtention services GmbH rückwirkend zum 20. November 2013 und eine anschließende Um-
firmierung der newtention services GmbH in „Sinner Schrader Content GmbH“ entstanden. Hierüber entschied die Gesell-
schafterversammlung am 16. Juli 2014. Sämtliche Beschlüsse und Verträge für die Verschmelzung wurden am 16. Juli
2014 notariell beurkundet. Die Eintragung der Verschmelzung in das Handelsregister erfolgte am 7. August 2014.
2.4 KONSOLiDiEruNgSgruNDSätZE
Alle konzerninternen Transaktionen und Salden zwischen den verbundenen Unternehmen wurden eliminiert. Der Kon-
zernabschluss wurde auf Basis der Einzelabschlüsse der genannten Konzerngesellschaften, die nach den jeweiligen
lokalen Rechnungslegungsvorschriften, insbesondere den Vorschriften des HGB, erstellt sind, unter Durchführung not-
wendiger Anpassungsbuchungen zu IFRS aufgestellt. Für den Konzernabschluss werden die gleichen Bilanzierungs-
und Bewertungsgrundsätze für gleiche Geschäftsvorfälle und Ereignisse unter ähnlichen Bedingungen zugrunde gelegt.
Für die Sinner Schrader Benelux BV wurde aufgrund eines vom Geschäftsjahr der AG abweichenden Geschäftsjahres ein
Zwischenabschluss zum Abschlussstichtag der AG erstellt. Die Abschlüsse aller anderen in den Konsolidierungskreis ein-
bezogenen Gesellschaften sind auf den Abschlussstichtag der AG aufgestellt. Dieser entspricht dem Konzernstichtag.
2.5 bEricHtSWäHruNg uND WäHruNgSumrEcHNuNg
Funktionale Währung der Sinner Schrader AG sowie Berichtswährung des Konzerns ist der Euro (€). Der Ausweis erfolgt
in vollen Eurobeträgen.
Die funktionale Währung der ausländischen Tochterunternehmen außerhalb der Eurozone – der Gruppe der europäischen
Länder, die den Euro als Währung eingeführt haben – ist bei rechtlich und wirtschaftlich selbstständigen Unternehmen
die jeweilige Landeswährung. Bei rechtlich selbstständigen, wirtschaftlich aber unselbstständigen Unternehmen, die in
den Konzernabschluss einbezogen werden, gilt als funktionale Währung der Euro.
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Die Jahresabschlüsse der ausländischen Tochtergesellschaften werden in Euro umgerechnet, wobei die Umrechnung der
Vermögenswerte und Schulden der rechtlich und wirtschaftlich selbstständigen Tochterunternehmen zum Umrech-
nungskurs des Bilanzstichtags und die Umrechnung der Umsatzerlöse, der Kosten der Umsatzerlöse sowie der Aufwen-
dungen und Erträge zum Durchschnittskurs des jeweiligen Geschäftsjahres als Näherungswert des Transaktionskurses
erfolgt. Die kumulierten Währungsgewinne und -verluste aus der Fremdwährungsumrechnung der Jahresabschlüsse
werden im sonstigen Ergebnis ausgewiesen. Bei Gesellschaften, die als wirtschaftlich unselbstständig anzusehen sind,
werden monetäre Posten der umzurechnenden Jahresabschlüsse mit dem Stichtagskurs und nicht monetäre Posten zum
historischen Kurs umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden zum Durchschnittskurs als Nähe-
rungswert des Transaktionskurses umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen werden erfolgswirksam berücksichtigt.
Währungsgewinne und -verluste aus Fremdwährungstransaktionen werden, sofern relevant, erfolgswirksam behandelt.
2.6 ScHätZuNgEN uND ANNAHmEN
Die Aufstellung eines konsolidierten Jahresabschlusses in Übereinstimmung mit IFRS erfordert, dass die Geschäfts-
leitung Schätzungen vornimmt und Annahmen trifft, die Einfluss auf die ausgewiesenen Werte der Vermögenswerte und
Schulden und auf die Angaben über Eventualforderungen und -verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag sowie auf die aus-
gewiesenen Erträge und Aufwendungen des Berichtszeitraums haben. Die tatsächlichen Ergebnisse können von solchen
Schätzungen abweichen. Wesentliche Schätzungen betreffen den Bereich der Anwendung der Percentage-of-Completion-
(POC-)Methode, den Ansatz von Rückstellungen sowie die Ansätze für die von zukünftigen Entwicklungen abhängigen
Kaufpreistranchen für erworbene Geschäftsbetriebe und Unternehmen.
Bei der POC-Methode ist die Einschätzung des Fertigstellungsgrads besonders bedeutsam. Um den Leistungsfortschritt
zu bestimmen, müssen die Gesamtauftragskosten, die noch bis zur Fertigstellung anfallenden Kosten, die Gesamt-
auftragserlöse und die Auftragsrisiken geschätzt werden. Alle Einschätzungen in Zusammenhang mit solchen Ferti-
gungsaufträgen werden kontinuierlich überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Die Bestimmung von Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten ist in erheblichem Maß mit Einschätzungen ver-
bunden. Bei der Schätzung der Rückstellungsbeträge orientiert sich das Management an Erfahrungswerten aus ähn-
lichen Transaktionen und berücksichtigt dabei alle Hinweise aus Ereignissen bis zur Erstellung des Konzernabschlusses.
Kaufpreisverpflichtungen aus Earn-out-Vereinbarungen werden unter Berücksichtigung der vertraglich definierten
Kriterien bewertet. Hierbei werden in der Regel Unternehmensplanungen der jeweiligen Gesellschaft berücksichtigt.
Die tatsächliche Entwicklung der erworbenen Gesellschaften kann von diesen Einschätzungen abweichen. Die Höhe
der Earn-out-Verpflichtungen wird deshalb laufend überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Auch im Rahmen der Ermittlung der Wertminderung von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens und von immate-
riellen Vermögenswerten werden Schätzungen vorgenommen. Anhaltspunkte, die auf eine Wertminderung hindeuten,
die Schätzungen von zukünftigen Cashflows sowie die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von Vermögenswerten
(oder von Gruppen von Vermögenswerten) sind mit wesentlichen Einschätzungen verbunden, die das Management
hinsichtlich der Identifizierung und Überprüfung von Anzeichen für eine Wertminderung, der erwarteten Cashflows, der
zutreffenden Abzinsungssätze, der jeweiligen Nutzungsdauer sowie der Restwerte zu treffen hat. Auch zur Ermittlung
des erzielbaren Betrages einer Zahlungsmittel generierenden Einheit („ZGE“) gehören Annahmen bezüglich der Umsatz-
und Marktentwicklung, die auf die Höhe des beizulegenden Zeitwerts eines Geschäfts- oder Firmenwerts wesentliche
Auswirkungen haben.
Hinsichtlich der Buchwerte der von Schätzunsicherheiten betroffenen Vermögenswerte und Schulden am Abschluss-
stichtag verweisen wir auf die Aufgliederung der einzelnen Konzernabschlussposten.
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2 .7 LANgfriStigE AKtivA
2.7.1 gEScHäftS- ODEr firmENWErtE
Als Geschäfts- oder Firmenwert aus einem Unternehmenskauf ist der aktive Unterschiedsbetrag zwischen den
Anschaffungskosten und den zu Zeitwerten bewerteten, identifizierbaren Vermögenswerten und Schulden anzusetzen.
Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einem jährlichen Werthaltigkeitstest
gemäß IAS 36 unterzogen.
2.7.2 immAtEriELLE vErmÖgENSWErtE
Immaterielle Vermögenswerte umfassen Software und Kundenbeziehungen und unterliegen den Bilanzierungsregeln
des IAS 38.
Immaterielle Vermögenswerte werden bei Zugang zu ihren Herstellungs- oder Anschaffungskosten bewertet. Sie werden
ausgewiesen, wenn es wahrscheinlich ist, dass der dem Vermögenswert zuzuordnende künftige wirtschaftliche Nutzen
dem Unternehmen zufließen wird, und wenn die Anschaffungskosten des Vermögenswerts zuverlässig bemessen werden
können. Kosten für die Anschaffung von Software sind nur dann unter den immateriellen Vermögenswerten zu aktivieren,
wenn diese nicht als Bestandteil der zugehörigen Hardware zu betrachten ist.
Nach dem anfänglichen Ausweis werden immaterielle Vermögenswerte zu ihren Anschaffungskosten abzüglich der
kumulierten planmäßigen Abschreibungen und der kumulierten außerplanmäßigen Wertminderungsaufwendungen
bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear über geschätzte Nutzungsdauern. Abschreibungszeitraum
und -methode werden jährlich zum Ende eines Geschäftsjahres überprüft.
SOftWArEDirekt entgeltlich erworbene Software wird linear grundsätzlich über eine geschätzte Nutzungsdauer von mindestens
drei Jahren abgeschrieben. Kosten, die entstehen, um den zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen, den ein Unternehmen von
dem ursprünglich bemessenen Leistungsgrad vorhandener Software erwarten kann, wiederherzustellen oder zu bewah-
ren, sind als Aufwand zu erfassen.
SELbSt gEScHAffENE SOftWArESelbst geschaffene Software wird gemäß IAS 38 zu Herstellungskosten (Entwicklungskosten) aktiviert, sofern zum Ab-
schlussstichtag wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen der erwartete künftige wirtschaftliche Nutzen zufließen wird
und die Herstellungskosten verlässlich bewertet werden können. Weitere Voraussetzungen zur Aktivierung sind, dass die
Fertigstellung technisch realisiert werden kann und dass das Unternehmen beabsichtigt, den immateriellen Vermögens-
wert fertigzustellen und zu nutzen oder zu verkaufen. Selbst geschaffene Software wird linear über geschätzte Nutzungs-
dauern zwischen drei und fünf Jahren abgeschrieben, soweit die Entwicklung zum Bilanzstichtag abgeschlossen ist.
im rAHmEN EiNES uNtErNEHmENSZuSAmmENScHLuSSES ErWOrbENE immAtEriELLE vErmÖgENSWErtE
Sonstige immaterielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworben werden,
werden gemäß IFRS 3 identifiziert und gesondert vom Geschäfts- oder Firmenwert erfasst, sobald sie die Definition eines
immateriellen Vermögenswerts erfüllen und ihr beizulegender Zeitwert verlässlich bestimmt werden kann. Die Anschaf-
fungskosten entsprechen ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. Die planmäßigen Abschreibungen auf die
immateriellen Vermögenswerte werden je nach Art des Vermögenswerts den Umsatzkosten oder den Vertriebskosten
zugeordnet.
Nach der erstmaligen Erfassung werden sonstige immaterielle Vermögenswerte, die im Rahmen eines Unternehmens-
zusammenschlusses erworben wurden, wie direkt erworbene immaterielle Vermögenswerte mit ihren Anschaffungs-
kosten abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen über geschätzte Nutzungsdauern und abzüglich kumulierter
außerplanmäßiger Wertminderungen bewertet, wenn die geschätzte Nutzungsdauer als begrenzt festgestellt wird.
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2 .7.3 SAcHANLAgEN
Sachanlagen werden gemäß IAS 16 als Vermögenswert angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass ein mit ihnen
verbundener künftiger wirtschaftlicher Nutzen dem Unternehmen zufließen wird, und wenn die Anschaffungskosten
ver lässlich ermittelt werden können. Die Sachanlagen sind mit den Anschaffungskosten abzüglich kumulierter plan-
mäßiger und außerplanmäßiger Abschreibungen zu bewerten.
Die Anschaffungskosten umfassen alle Gegenleistungen, die aufgebracht wurden, um einen Vermögenswert zu erwerben
und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen.
Das Sachanlagevermögen von Sinner Schrader umfasst Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung, Computer-
hardware und Mietereinbauten.
Die Abschreibung erfolgt linear. Für Computerhardware wird in der Regel eine Nutzungsdauer von drei Jahren angenom-
men, für andere elektronische und elektrische Geräte und Einrichtungen vier bis acht Jahre und für Büromöbel acht
bis dreizehn Jahre. Einbauten in gemietete Räumlichkeiten werden über die geschätzte Nutzungsdauer oder den Rest-
zeitraum bis zum Ende der Mietzeit, falls dieser kürzer ist, abgeschrieben.
Der Abschreibungsaufwand ist in den Kosten der Umsatzerlöse und in den betrieblichen Aufwendungen enthalten.
Die Kosten für Instandhaltungs- und Wartungsarbeiten werden aufwandswirksam erfasst.
Bei Verkauf oder Außerbetriebnahme von Sachanlagegütern werden die jeweils zugehörigen Anschaffungskosten und
die kumulierten Abschreibungen ausgebucht und ein etwaiger Gewinn oder Verlust als sonstiger Ertrag oder sonstiger
Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
2.7.4 WErtmiNDEruNgEN vON LANgfriStigEN vErmÖgENSWErtEN
Der Wertansatz von Gegenständen des Anlagevermögens wird überprüft, wenn Anzeichen für eine außerplanmäßige
Wertminderung vorliegen. Unabhängig davon, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, muss der Ansatz von
immateriellen Vermögenswerten, die noch nicht fertiggestellt sind oder die eine unbestimmte Nutzungsdauer haben,
sowie von bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerten jährlich auf Wert-
haltigkeit geprüft werden.
Wenn der Wertansatz eines Vermögenswerts seinen erzielbaren Betrag übersteigt, wird nach IAS 36 eine außerplan-
mäßige Abschreibung vorgenommen. Der erzielbare Betrag ist der jeweils höhere Betrag seines Nettoverkaufspreises
oder seines Nutzungswerts. Der Nettoverkaufspreis ist der aus einem Verkauf zu marktüblichen Bedingungen erzielbare
Betrag abzüglich der Veräußerungskosten; der Nutzungswert ist der Barwert der erwarteten Erträge aus dem weiteren
Gebrauch des Vermögenswerts und dem Verkaufswert am Ende der Nutzungsdauer. Der Nutzungswert wird für jeden
Vermögenswert einzeln bzw. für die entsprechende ZGE ermittelt.
Sollten die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr bestehen, werden außer bei Geschäfts- oder
Firmenwerten Wertaufholungen vorgenommen.
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2 .8 fiNANZiNStrumENtE
Ein Finanzinstrument gemäß IAS 39 ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines
finan ziellen Vermögenswerts und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit
oder eines Eigenkapitalinstruments führt.
Finanzinstrumente sind gemäß IAS 39 beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert anzusetzen, der
in der Regel im Zugangszeitpunkt den Anschaffungskosten entspricht. Transaktionskosten werden bei der erstmaligen
Bewertung einbezogen, falls keine erfolgswirksame Bewertung zum Fair Value erfolgt. Käufe und Verkäufe von
Finanzinstrumenten sind zum Handelstag zu bilanzieren.
Im Hinblick auf die Folgebewertung wird zwischen verschiedenen Kategorien von Finanzinstrumenten unterschieden,
darunter zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente, bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinstrumente,
zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente sowie von der Gesellschaft ausgereichte Kredite und Forderungen.
Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente und zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte werden
bei der Folgebewertung mit dem beizulegenden Zeitwert ohne Abzug von Transaktionskosten bewertet. Die beizu-
legenden Zeitwerte ergeben sich in der Regel aus Stichtagskursen an Finanzmärkten. Gewinne und Verluste aus der
Bewertung von zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumenten sind erfolgswirksam zu erfassen. Gewinne und Ver-
luste aus der Bewertung von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten sind erfolgsneutral im sonstigen Ergeb-
nis zu erfassen, bis das Finanzinstrument verkauft wird, eingezogen wird, anderweitig abgegangen ist oder sobald für
das Finanzinstrument eine dauerhafte Wertminderung festgestellt wurde. Direkt im Eigenkapital erfasste Gewinne oder
Verluste werden, soweit erforderlich, in der Position „Erfolgsneutrale Eigenkapitalposten“ ausgewiesen. Zu Handels-
zwecken gehaltene Finanzinstrumente und zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, soweit die Veräuße-
rung in den nächsten zwölf Monaten geplant ist, werden in den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesen.
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinstrumente sind mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung
der Effektivzinsmethode zu bewerten. Bei einer Restlaufzeit von bis zu zwölf Monaten werden sie in den kurzfristigen
Vermögenswerten ausgewiesen.
Ein finanzieller Vermögenswert wird ausgebucht, wenn das Unternehmen wirtschaftlich oder vertraglich die Verfügungs-
macht darüber verliert. Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zugrunde lie-
gende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder erloschen ist.
IFRS 7 fordert Angaben zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts sowie zum Liquiditätsrisiko.
Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines
Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt werden würde. Dies gilt unabhängig
davon, ob der Preis direkt beobachtbar oder unter Anwendung einer Bewertungsmethode geschätzt worden ist. Der
beizulegende Zeitwert ist nicht immer als Marktpreis verfügbar. Häufig muss er auf Basis verschiedener Bewertungs-
parameter ermittelt werden. In Abhängigkeit von der Verfügbarkeit beobachtbarer Parameter und deren Bedeutung
für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts wird der beizulegende Zeitwert den Levels 1, 2 oder 3 zugeordnet. Die
Unterteilung erfolgt nach folgender Maßgabe:
Level 1: Auf der ersten Ebene der Fair-Value-Hierarchie werden die beizulegenden Zeitwerte anhand von öffentlich
notierten Marktpreisen bestimmt, da auf einem aktiven Markt der bestmögliche objektive Hinweis für den beizulegenden
Zeitwert eines finanziellen Vermögenswerts oder einer finanziellen Verbindlichkeit zu beobachten ist.
Level 2: Wenn kein aktiver Markt für ein Instrument besteht, bestimmt ein Unternehmen den beizulegenden Zeitwert mit-
hilfe von Bewertungsmodellen. Zu den Bewertungsmodellen gehören die Verwendung der jüngsten Geschäftsvorfälle
zwischen sachverständigen, vertragswilligen und unabhängigen Geschäftspartnern, der Vergleich mit den aktuellen bei-
zulegenden Zeitwerten anderer, im Wesentlichen identischer Finanzinstrumente, die Verwendung der Discounted-Cash-
Flow-(DCF-)Methode oder von Optionspreismodellen. Der beizulegende Zeitwert wird auf Grundlage der Ergebnisse einer
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Bewertungsmethode geschätzt, die im größtmöglichen Umfang Daten aus dem Markt verwendet und so wenig wie
möglich auf unternehmensspezifischen Daten basiert.
Level 3: Den auf dieser Ebene verwendeten Bewertungsmodellen liegen auch Parameter zugrunde, die nicht am Markt
beobachtbar sind.
2.9 fOrDEruNgEN AuS LiEfEruNgEN uND LEiStuNgEN uND NOcH NicHt AbgErEcHNEtE LEiStuNgEN
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden mit ihrem Nominalwert abzüglich angemessener Wertberich-
tigungen ausgewiesen. Eine Überprüfung der Werthaltigkeit der Forderungen erfolgt regelmäßig auf Einzelbasis. Wert-
berichtigungen erfolgen bei erkennbaren Einzelrisiken. Bei Uneinbringlichkeit erfolgt eine Ausbuchung der Forderung.
Erbrachte Leistungen, für die bis zum Abschlussstichtag noch keine Rechnungen gestellt wurden, werden als noch nicht
abgerechnete Leistungen ausgewiesen.
Beide Posten enthalten Beträge aus Fertigungsaufträgen, die gemäß ihrem Leistungsfortschritt bewertet werden
(POC-Methode).
2.10 SONStigE fiNANZiELLE vErmÖgENSWErtE
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte sind zum Nominalwert oder zum niedrigeren erzielbaren Betrag bilanziert.
2.11 ZAHLuNgSmittEL
Die Zahlungsmittel umfassen Kassenbestände, täglich verfügbare Bankguthaben sowie Festgelder mit einer Laufzeit von
weniger als drei Monaten. Sie werden mit ihrem Nominalwert angesetzt.
2.12 KApitALfLuSSrEcHNuNg
Die Kapitalflussrechnung wird gemäß IAS 7 nach der indirekten Methode (Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit)
bzw. der direkten Methode (Cashflow aus der Investitions- bzw. Finanzierungstätigkeit) erstellt. Der Zahlungsmittelfonds,
dessen Veränderung in der Kapitalflussrechnung abgebildet wird, umfasst die unter 2.11 definierten Zahlungsmittel.
2.13 vErbiNDLicHKEitEN AuS LiEfEruNgEN uND LEiStuNgEN, fiNANZiELLE vErbiNDLicHKEitEN uND SONStigE ScHuLDEN
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Schulden werden mit dem Erfüllungsbetrag bilanziert.
2.14 rücKStELLuNgEN
Rückstellungen werden gemäß IAS 37 für rechtliche und faktische Verpflichtungen gebildet, die bis zum Abschlussstich-
tag wirtschaftlich entstanden sind, wenn es wahrscheinlich ist, dass die Erfüllung der Verpflichtung zu einem Abfluss
von Konzernmitteln führt, und wenn eine zuverlässige Schätzung der Verpflichtungshöhe vorgenommen werden kann.
Rückstellungen werden zu jedem Bilanzstichtag geprüft und an die jeweils beste Schätzung angepasst. Der Rück stel-
lungs betrag entspricht dem Wert der zur Erfüllung der Verpflichtung voraussichtlich notwendigen Aufwendungen. Die
Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Verpflichtungen gegenüber Dritten entsprechend IAS 37.
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2 .15 EigENE AKtiEN
Eigene Aktien werden nach IAS 32 mit ihren Anschaffungskosten als Abzugsposten innerhalb des Eigenkapitals aus-
gewiesen. Werden eigene Aktien wieder ausgegeben, so vermindert sich der Abzugsposten und ein möglicher Unter-
schiedsbetrag zwischen dem bei Ausgabe erhaltenen Gegenwert und den Anschaffungskosten erhöht oder vermindert
die Kapitalrücklage.
2.16 LAtENtE StEuErN
Nach IAS 12 sind in der Bilanz latente Steuererstattungsansprüche oder -schulden anzusetzen, wenn Unterschiede zwi-
schen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden in der Bilanz nach IFRS und denen in der Steuerbilanz
bestehen, die sich in zukünftigen Jahren umkehren („temporäre Unterschiede“). Latente Steuererstattungsansprüche sind
darüber hinaus auch für die zukünftige Nutzung steuerlicher Verlustvorträge zu bilden. Die Ermittlung latenter Steuer-
erstattungsansprüche und -schulden ist auf Basis der Liability-Methode vorzunehmen.
Die Ermittlung von Steuererstattungsansprüchen und -schulden aus temporären Unterschieden hat für jedes Steuer-
subjekt getrennt zu erfolgen. Steueransprüche sind nur dann bzw. in dem Umfang anzusetzen, in dem ihnen Steuerschul-
den gegenüberstehen oder in dem die Realisierung durch zukünftige zu versteuernde Gewinne als wahrscheinlich ein-
gestuft werden kann. Für ein Steuersubjekt werden Steuererstattungsansprüche und -schulden saldiert ausgewiesen.
Für die Bewertung der temporären Unterschiede bzw. Verlustvorträge sind die am Bilanzstichtag gültigen bzw. für einen
zukünftigen Zeitpunkt der Umkehrung von temporären Differenzen am Bilanzstichtag rechtswirksam in Kraft getretenen
Steuersätze anzuwenden.
Latente Steueraufwendungen bzw. -erträge sind erfolgsneutral zu verrechnen, wenn sie sich auf Unterschiede beziehen,
die sich nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung auswirken, wie z. B. Bewertungsänderungen bei zur Veräußerung
verfügbaren finanziellen Vermögenswerten. Latente Steueransprüche und -schulden werden in der Bilanz als langfristige
Vermögenswerte bzw. Schulden ausgewiesen und nicht abgezinst.
2.17 umSAtZrEALiSiEruNg
Sinner Schrader erbringt Dienstleistungen verschiedener Leistungsarten, die im Hinblick auf die Umsatzrealisierung
unterschiedlich behandelt werden. Grundsätzlich realisiert Sinner Schrader Umsatz, wenn die Leistung oder Lieferung
entsprechend den zugrunde liegenden vertraglichen Vereinbarungen ausgeführt wurde und der Übergang von Chancen
und Risiken auf den Leistungsempfänger oder Käufer stattgefunden hat, es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche
Nutzen aus dem Geschäft der Gesellschaft zufließt, und wenn die Höhe der Umsatzerlöse verlässlich bestimmt werden
kann. Die Umsätze werden netto ohne Umsatzsteuer, abzüglich aller Skonti, Kundenboni und Rabatte ausgewiesen.
Sie enthalten erstattungsfähige Aufwendungen, wie z. B. Reisekosten, soweit sie Kunden in Rechnung gestellt wurden.
prOJEKt- uND bErAtuNgSDiENStLEiStuNgENProjekt- und Beratungsdienstleistungen werden entweder nach Aufwand oder auf Basis eines Festpreises abgerechnet.
Ist das Ergebnis eines Fertigungsauftrags verlässlich schätzbar, werden die Auftragserlöse und -kosten in Verbindung
mit diesem Fertigungsauftrag entsprechend dem Leistungsfortschritt am Abschlussstichtag erfasst. Der Leistungs-
fortschritt wird auf Basis der entstandenen Auftragskosten für die geleistete Arbeit im Verhältnis zu den erwarteten Auf-
tragskosten ermittelt.
Wenn das Ergebnis eines Fertigungsauftrags nicht verlässlich bestimmt werden kann, werden die Auftragserlöse
nur in Höhe der angefallenen Auftragskosten erfasst, die wahrscheinlich einbringlich sind. Auftragskosten werden in
der Periode, in der sie entstehen, als Aufwand erfasst.
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Ist es wahrscheinlich, dass die gesamten Auftragskosten die gesamten Auftragserlöse übersteigen werden, wird der
erwartete Verlust sofort als Aufwand erfasst.
Sofern die bis zum Stichtag angefallenen Auftragskosten zuzüglich ausgewiesener Gewinne und abzüglich ausge-
wiesener Verluste die Teilabrechnungen übersteigen, wird der Überschuss im Posten „Nicht abgerechnete Leistungen“
gezeigt.
Erhaltene Beträge vor Erbringung der Fertigungsleistung werden bei den erhaltenen Anzahlungen erfasst. Abgerechnete
Beträge für bereits erbrachte Leistungen, die noch nicht vom Kunden bezahlt wurden, sind im Posten „Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen“ enthalten.
mEDiADiENStLEiStuNgENSinner Schrader erbringt für Kunden Leistungen zur Planung und Durchführung von Werbekampagnen im Internet
(Media dienstleistungen). Im Rahmen der Durchführung der Werbekampagnen kauft Sinner Schrader auf eigene Rechnung
Werbeplätze ein. Die Kosten für den Einkauf der Werbeplätze („Mediakosten“) werden im Zuge der Abrechnung der Media-
dienstleistungen an den Kunden zusammen mit einer festen Vergütung oder einer Vergütung, die sich im Verhältnis zu
den tatsächlichen Mediakosten rechnet, weitergereicht.
Umsätze für Mediadienstleistungen werden grundsätzlich mit bzw. nach dem Erscheinen der Werbung realisiert. Dabei
wird der gesamte den Kunden zu berechnende Betrag als Bruttoumsatz, der um die weitergereichten Mediakosten verrin-
gerte Betrag als Nettoumsatz erfasst.
Realisierte Umsätze, die noch nicht in Rechnung gestellt wurden, werden – vermindert um für die Werbekampagnen
erhaltene Anzahlungen und zuzüglich für den Einkauf von Werbeplätzen im Rahmen der Werbekampagnen geleisteter
Anzahlungen – in der Bilanz als noch nicht abgerechnete Leistungen ausgewiesen.
bEtriEbSDiENStLEiStuNgENSinner Schrader übernimmt für seine Kunden Betriebsdienstleistungen, zu denen insbesondere auch die 24-Stunden-
Überwachung und -Betreuung von Internetanwendungen im Bereitschaftsdienst gehört. Die Vergütung für diese Dienst-
leistungen setzt sich in der Regel aus einem festen monatlichen Leistungsentgelt zuzüglich variabler, leistungsabhän-
giger Bestandteile zusammen und wird den Kunden monatlich oder quartalsweise in Rechnung gestellt. Sofern das von
Sinner Schrader betreute IT-System im Sinner Schrader-eigenen Rechenzentrum betrieben wird, werden darüber hinaus
monatlich fixe Nutzungsentgelte erhoben. Umsätze im Zusammenhang mit erfolgsabhängigen Betriebs- und Handling-
leistungen werden im Allgemeinen monatlich entsprechend dem angefallenen Aufwand angesetzt.
vErKAuf vON HArDWArE uND SOftWArEDarüber hinaus liefert Sinner Schrader seinen Kunden auf Anfrage ergänzend zu anderen Dienstleistungen auch Hard-
ware und Standardsoftware, die Sinner Schrader selbst am Markt einkauft. Die Umsatzrealisierung erfolgt nach Abrech-
nung bzw. nach dem Übergang von Chancen und Risiken.
SOftWArE AS A SErvicEMit dem Tochterunternehmen NEXT AUDIENCE GmbH (vormals newtention technologies GmbH) bietet Sinner Schrader die
Nutzung einer selbst erstellten Software im Rahmen eines Software-as-a-Service-Modells als weitere Dienstleistung an.
Die Entgelte werden den Nutzern jeweils nach erfolgter Nutzung entsprechend den vereinbarten Nutzungsparametern im
Nachgang, in der Regel monatlich, in Rechnung gestellt. Umsatz wird in Höhe der in Rechnung gestellten Entgelte realisiert.
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2 .18 WErbEKOStEN
Sinner Schrader berücksichtigt Aufwendungen für Werbe- und Promotionmaßnahmen grundsätzlich zum Zeitpunkt
des Entstehens in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den Vertriebskosten. Diese Aufwendungen betrugen in den
Geschäftsjahren 2013/2014 und 2012/2013 456.369 € bzw. 624.414 €.
2.19 fOrScHuNgS- uND ENtWicKLuNgSAufWENDuNgEN
Aufwendungen für Forschung und Entwicklung werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. Eine
Ausnahme bilden aktivierungsfähige Entwicklungskosten, sofern sie die Kriterien gemäß IAS 38 vollständig erfüllen.
2013/2014 wurden Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 355.624 € im Vergleich zu 357.240 € im Geschäfts-
jahr 2012/2013 als Aufwand erfasst. In Höhe von 488.393 € (Vj.: 327.146 €) wurden in der NEXT AUDIENCE GmbH Kosten
für die Entwicklung einer neuen Audience-Management-Software, der NEXT AUDIENCE Platform, aktiviert. Im Übrigen
wurden die Kriterien für eine Aktivierung der Forschungs- und Entwicklungskosten gemäß IAS 38 wie im Vorjahr nicht
erfüllt, da insoweit die Forschungs- und Entwicklungskosten nicht trennbar sind.
2.20 LEASiNg
Leasingzahlungen sind dann als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung linear über die Laufzeit des Leasing-
verhältnisses zu erfassen, wenn sie innerhalb eines Operating-Leasingverhältnisses, bei dem alle Risiken beim Leasing-
geber verbleiben, anfallen.
Sinner Schrader hat ausschließlich Operating-Leasingverträge abgeschlossen. Sie betreffen im Wesentlichen als
Dienstwagen zur Verfügung gestellte Pkw.
2.21 AKtiENbASiErtE mitArbEitErvErgütuNg
IFRS 2 schreibt die ergebniswirksame Bilanzierung der Kosten aus der Ausgabe von Mitarbeiteroptionen auf Grundlage
des beizulegenden Zeitwerts vor. Dabei ist der Marktwert der Option am Zuteilungsstichtag auf die Wartezeit für die
Optionsausübung zu verteilen und jeweils anteilig als Personalkosten in die Gewinn- und Verlustrechnung der entspre-
chenden Periode einzustellen. Die Erfassung der Kosten erfolgt gegen das Eigenkapital in der Rücklage für aktienbasierte
Mitarbeitervergütung.
Zum 31. August 2014 und zum 31. August 2013 gab es bei Sinner Schrader jeweils zwei Aktienoptionspläne, deren Struktur
in Abschnitt 7.1 näher erläutert wird.
2.22 ErgEbNiS JE AKtiE
Sinner Schrader berechnet das Ergebnis je Aktie in Übereinstimmung mit IAS 33. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie
wird auf Basis des gewichteten Durchschnitts der ausstehenden Stammaktien ermittelt. Eigene Aktien bleiben demnach
mit dem Datum des Rückkaufs bei der Berechnung der Basis für das Ergebnis je Aktie unberücksichtigt.
Für die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird der gewichtete Durchschnitt der ausstehenden Aktien um
den Verwässerungseffekt aus der potenziellen Ausübung ausstehender Optionen, berechnet nach der Treasury-Stock-
Methode, erhöht. Sinner Schrader hat im Rahmen seiner Mitarbeiteroptionsprogramme Optionen zum Kauf von Stamm-
aktien an Mitarbeiter, Geschäftsführer und Vorstände ausgegeben. Die in den Geschäftsjahren 2013/2014 und 2012/2013
ausstehenden Optionen wurden bei der Berechnung des Verwässerungseffekts entsprechend berücksichtigt.
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Sinner Schrader berichtet im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2013/2014 gemäß dem Management-Approach
weiterhin über die Segmente Interactive Marketing, Interactive Media und Interactive Commerce. Die Segmentsteuerung
erfolgt auf Basis des Nettoumsatzes und des EBITA.
• Das Segment Interactive Marketing entwickelt Internetstrategien, entwirft, gestaltet und produziert digitale Kommunika-
tionskampagnen, übernimmt die kundenindividuelle Konzeption, Gestaltung und technische Entwicklung von Websites,
Internetanwendungen und mobilen Applikationen, die inhaltsbezogene und technische Pflege, die Performancemessung
und -optimierung sowie den technischen Betrieb einschließlich der Bereitstellung der technischen Infrastruktur für
Websites und Internetanwendungen.
• Das Segment Interactive Media bietet die Planung und Durchführung von Werbemaßnahmen im Internet mit dem
Schwerpunkt auf performanceorientierter Displaywerbung (z. B. Bannerwerbung) und die Auslieferung und Erfolgs-
messung von Werbemitteln („Adserving“) an.
• Das Segment Interactive Commerce bietet Unternehmen ein umfassendes Leistungsangebot für den Aufbau, die Weiter-
entwicklung und den Betrieb digitaler Vertriebskanäle bis hin zur Übernahme der Gesamtverantwortung für das
Management dieser Kanäle einschließlich Einkauf, Logistik und Zahlungsabwicklung („E-Commerce-Outsourcing“).
• Das Segment Interactive Marketing wird durch die Sinner Schrader Deutschland GmbH, die Sinner Schrader Praha s.r.o.
und die Sinner Schrader Mobile GmbH gebildet. Die Sinner Schrader Content GmbH wurde im Berichtszeitraum
dem Segment Interactive Media zugeordnet, dem darüber hinaus die mediaby GmbH und die NEXT-AUDIENCE-Gruppe
zugehören. Die Commerce-Plus-Gruppe bildet das Segment Interactive Commerce.
Sämtliche Umsätze von Sinner Schrader wurden aus den im Inland ansässigen Konzernunternehmen getätigt. Die
Sinner Schrader Praha s.r.o. erbringt ihre Projektdienstleistungen bisher ausschließlich an die Sinner Schrader Deutsch-
land GmbH.
Im Segment Interactive Marketing wurden im Berichtsjahr mit einer Unternehmensgruppe Nettoumsätze in Höhe von
10.212 T€ erzielt, etwa 21 % des konsolidierten Konzernnettoumsatzes. Mit einer weiteren Unternehmensgruppe wurden
Nettoumsätze in Höhe von 5.201 T€ erzielt, was 10 % des Konzernnettoumsatzes knapp überstieg. Im Vorjahr wurden
im Segment Interactive Marketing mit einer Unternehmensgruppe 3.643 T€ erzielt, was 10 % des Konzernnettoumsatzes
knapp überstieg.
Tabellen 1a und 1b zeigen die Segmentzahlen für die Geschäftsjahre 2013/2014 bzw. 2012/2013:
tab. 1a Segmentinformationen für das geschäftsjahr 2013/2014 in € und Anzahl
01.09.2013–31.08.2014 InteRactIVe maRketInG
InteRactIVe medIa
InteRactIVe commeRce
summe seGmente
holdInG/konsolIdIeRunG
konzeRn
Externe Umsätze 34.962.491 8.495.038 7.897.610 51.355.139 — 51.355.139
Interne Umsätze 719.510 146.845 70.655 937.010 –937.010 —
Bruttoumsatz 35.682.001 8.641.883 7.968.265 52.292.149 –937.010 51.355.139
Mediakosten — –2.754.788 – –2.754.788 222 –2.754.566
Nettoumsatz 35.682.001 5.887.095 7.968.265 49.537.361 –936.788 48.600.573
Segmentergebnis (EBITA) 4.052.317 –286.174 148.546 3.914.689 –850.306 3.064.383
Mitarbeiter, Endstand 328 53 97 478 43 521
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tab. 1b Segmentinformationen für das geschäftsjahr 2012/2013 in € und Anzahl
01.09.2012–31.08.2013 InteRactIVe maRketInG
InteRactIVe medIa
InteRactIVe commeRce
summe seGmente
holdInG/konsolIdIeRunG
konzeRn
Externe Umsätze 26.183.295 7.616.374 7.463.157 41.262.826 — 41.262.826
Interne Umsätze 84.841 285.018 154.258 524.117 –524.117 —
Bruttoumsatz 26.268.136 7.901.392 7.617.415 41.786.943 –524.117 41.262.826
Mediakosten — –5.041.124 — –5.041.124 179.516 –4.861.608
Nettoumsatz 26.268.136 2.860.268 7.617.415 36.745.819 –344.601 36.401.218
Segmentergebnis (EBITA) 3.380.086 –1.603.863 –377.588 1.398.635 –717.686 680.949
Mitarbeiter, Endstand 259 40 112 411 40 451
Alle internen Umsätze wurden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt.
Die Rechnungslegung für die einzelnen Segmente folgt den Rechnungslegungsgrundsätzen, die auch im Konzern ange-
wandt werden. In der Sinner Schrader AG anfallende administrative Kosten werden, soweit zuordenbar, an die operativen
Segmente berechnet. Nicht zuordenbare Kosten werden nicht auf die Segmente verteilt – dies sind im Wesentlichen
Kosten für originäre Holdingaufgaben wie z. B. die Investor-Relations-Arbeit.
Tabelle 1c erläutert die Überleitung der Summe der Segmentergebnisse auf das Ergebnis vor Steuern im Konzern für den
Zeitraum vom 1. September 2013 bis zum 31. August 2014 und für den Vergleichszeitraum des Vorjahres:
tab. 1c überleitung des Segmentergebnisses auf das Ergebnis vor Steuern des Konzerns in €
2013/2014 2012/2013
Segmentergebnisse (EBITA) aller Berichtssegmente 3.914.689 1.398.635
Nicht auf die Segmente umgelegte Kosten der Zentrale –850.306 –717.686
EBITA des Konzerns 3.064.383 680.949
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Erstkonsolidierung und auf Geschäfts- oder Firmenwerte –82.181 –268.234
Finanzergebnis im Konzern 7.553 29.553
Ergebnis vor Steuern des Konzerns 2.989.755 442.268
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4 ANgAbEN Zur biLANZ
4 .1 gEScHäftS- ODEr firmENWErtE, immAtEriELLE vErmÖgENSWErtE, SAcHANLAgEN
Die Entwicklung der Geschäfts- oder Firmenwerte, immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen in den Geschäfts-
jahren 2013/2014 bzw. 2012/2013 ist in den Tabellen 2a und 2b dargestellt:
tab. 2a Entwicklung der geschäfts- oder firmenwerte, immateriellen vermögenswerte und Sachanlagen im geschäftsjahr 2013/2014 in €
anschaffunGs-/heRstellunGskosten: 01.09.2013 zuGänGe aBGänGe 31.08.2014
Geschäfts- oder Firmenwerte 4.381.513 — — 4.381.513
Selbst geschaffene Software 433.319 488.393 — 921.712
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 3.796.127 167.271 7.065 3.956.333
Computerhardware 3.330.741 617.934 80.115 3.868.560
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.763.097 239.893 24.456 1.978.534
Mietereinbauten 843.259 — — 843.259
Anlagevermögen, gesamt 14.548.056 1.513.491 111.636 15.949.911
kumulIeRte aBschReIBunGen: 01.09.2013 zuGänGe aBGänGe 31.08.2014
Geschäfts- oder Firmenwerte 352.773 — — 352.773
Selbst geschaffene Software — — — —
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 3.608.638 167.367 5.718 3.770.287
Computerhardware 2.680.857 453.757 68.755 3.065.859
Betriebs- und Geschäftsausstattung 947.333 160.384 17.746 1.089.971
Mietereinbauten 538.035 94.301 — 632.336
Anlagevermögen, gesamt 8.127.636 875.809 92.219 8.911.226
nettoBuchweRte: 31.08.2013 31.08.2014
Geschäfts- oder Firmenwerte 4.028.740 4.028.740
Selbst geschaffene Software 433.319 921.712
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 187.489 186.046
Computerhardware 649.884 802.701
Betriebs- und Geschäftsausstattung 815.764 888.563
Mietereinbauten 305.224 210.923
Anlagevermögen, gesamt 6.420.420 7.038.685
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tab. 2b Entwicklung der geschäfts- oder firmenwerte, immateriellen vermögenswerte und Sachanlagen im geschäftsjahr 2012/2013 in €
anschaffunGs-/heRstellunGskosten: 01.09.2012 zuGänGe aBGänGe 31.08.2013
Geschäfts- oder Firmenwerte 4.381.513 — — 4.381.513
Selbst geschaffene Software 106.173 327.146 — 433.319
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 3.751.973 47.321 3.167 3.796.127
Computerhardware 2.910.908 440.463 20.630 3.330.741
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.540.069 497.224 274.196 1.763.097
Mietereinbauten 678.393 176.873 12.007 843.259
Anlagevermögen, gesamt 13.369.029 1.489.027 310.000 14.548.056
kumulIeRte aBschReIBunGen: 01.09.2012 zuGänGe aBGänGe 31.08.2013
Geschäfts- oder Firmenwerte 352.773 — — 352.773
Selbst geschaffene Software — — — —
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 3.247.219 361.978 559 3.608.638
Computerhardware 2.275.821 417.180 12.144 2.680.857
Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.021.621 161.805 236.093 947.333
Mietereinbauten 471.038 76.711 9.714 538.035
Anlagevermögen, gesamt 7.368.472 1.017.674 258.510 8.127.636
nettoBuchweRte: 31.08.2012 31.08.2013
Geschäfts- oder Firmenwerte 4.028.740 4.028.740
Selbst geschaffene Software 106.173 433.319
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 504.754 187.489
Computerhardware 635.087 649.884
Betriebs- und Geschäftsausstattung 518.448 815.764
Mietereinbauten 207.355 305.224
Anlagevermögen, gesamt 6.000.557 6.420.420
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Die Konzern-Bilanzen zum 31. August 2014 und 31. August 2013 weisen Geschäfts- oder Firmenwerte in Summe
von 4.029 T€ aus. Sie sind im Zuge der Erstkonsolidierung der folgenden in den Vorjahren von verschiedenen Konzern-
gesellschaften durchgeführten Übernahmen von Unternehmen und Geschäftsbetrieben entstanden:
• Kauf der spot-media AG durch die Sinner Schrader AG im Februar 2008
• Kauf des Geschäftsbetriebs der Maris Consulting GmbH durch die spot-media consulting GmbH im Januar 2011
• Kauf des Geschäftsbetriebs der Visions new media GmbH durch die next commerce GmbH im Februar 2011
• Kauf der TIC-mobile GmbH durch die Sinner Schrader AG im Mai 2011
Die sich aus der Übernahme von Unternehmen ergebenden Geschäfts- oder Firmenwerte wurden zum Zweck der Wert-
haltigkeitsprüfung jeweils dem Unternehmen bzw. der Unternehmensgruppe, das bzw. die übernommen wurde, als
Zahlungsmittel generierende Einheit („ZGE“) zugeordnet. Bei Geschäfts- oder Firmenwerten, die aus der Übernahme
von Geschäftsbetrieben stammen, erfolgt die Zuordnung jeweils zu dem Unternehmen bzw. der Unternehmensgruppe,
das bzw. die den Geschäftsbetrieb übernommen hat.
Tabelle 3 gibt einen Überblick über die Geschäfts- oder Firmenwerte, deren Zuordnung zu ZGEs, die für den Werthaltig-
keitstest eingesetzten Bewertungsmethoden und wesentliche Bewertungsparameter:
tab. 3 übersicht der geschäfts- oder firmenwerte und der Annahmen zu deren Werthalt igkeitsprüfung
zahlunGsmIttel GeneRIeRende eInheIt (zGe)
Geschäfts- odeR fIRmenweRt
In t€
weRtkonzePt wachstumsRate In deR ewIGen Rente
In %
dIskontIeRunGssatz (weIGhted aVeRaGe cost of caPItal)
In %
2013/2014 2012/2013 2013/2014 2012/2013 2013/2014 2012/2013 2013/2014 2012/2013
Commerce-Plus-
Gruppe 2.782 2.782
Fair Value less
Cost to Sell
Fair Value less
Cost to Sell 0,5 0,5 8,1 8,5
Sinner Schrader
Mobile GmbH 1.247 1.247
Fair Value less
Cost to Sell
Fair Value less
Cost to Sell 0,5 0,5 8,1 8,5
Gesamt 4.029 4.029
Zum Zweck der Überprüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte wurden zum 31. August 2014 für die
ZGEs „erzielbare Beträge“ ermittelt. Die Ermittlung erfolgte sowohl bei der Commerce-Plus-Gruppe als auch bei der
Sinner Schrader Mobile GmbH auf Basis des beizulegenden Wertes abzüglich Veräußerungskosten mittels eines DCF-
Modells (Fair Value less Cost to Sell). Grundlage für die Ermittlung der erzielbaren Beträge sind vom Management der
ZGE jährlich für einen Zeitraum von drei Jahren erstellte und vom Vorstand der AG genehmigte Geschäftsplanungen ein-
schließlich Cashflowprognosen. Die Geschäftspläne basieren auf Vergangenheitsdaten und berücksichtigen Erwartungen
der zukünftigen Entwicklung der relevanten Märkte. Umsätze und Ergebnisse werden – soweit möglich – auf Kunden-
basis prognostiziert.
Aufgrund der Verwendung interner Planungsannahmen sind die ermittelten beizulegenden Werte Level 3 der Fair-Value-
Hierarchie zuzuordnen.
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gEScHäftS- ODEr firmENWErt uND WErtHALtigKEitStESt iN DEr ZgE cOmmErcE-pLuS-gruppE
Der Commerce-Plus-Gruppe waren zum 31. August 2014 gegenüber dem Stand zum 31. August 2013 unverändert
Geschäfts- oder Firmenwerte im Umfang von insgesamt 2.782 T€ zugeordnet.
Die Werthaltigkeitsprüfung erfolgte auf Basis einer dreijährigen Finanzplanung der Commerce-Plus-Gruppe für die
Geschäftsjahre 2014/2015 bis 2016/2017. Im Geschäftsjahr 2013/2014 hat die Commerce-Plus-Gruppe die Ziele einer
Rückkehr zu Wachstum und positiven Ergebnissen erreicht. Mit einem Umsatzwachstum von knapp 5 % hat sie das
Wachstumsziel von 8 % allerdings verfehlt. Auch die angestrebte operative Marge (EBITA zu Nettoumsatz) von 4,5 %
konnte, unter anderem aufgrund eines vergleichsweise hohen Abschreibungsbedarfs auf Forderungen, mit 1,9 % nicht
ganz erreicht werden. In ihrer Geschäftsplanung geht die Commerce-Plus-Gruppe für den Planungszeitraum nunmehr
von einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate des Nettoumsatzes von 10 % aus. Die operative Marge soll im
ersten Planjahr auf ein Niveau von knapp 7 % steigen und sich im weiteren Planungsverlauf auf rd. 11 % verbessern. Für
die Erreichung der Umsatz- und Ergebnisziele sind stabile Bestandskundenbeziehungen, Erfolge im Neukundengeschäft
in etwa im Umfang des zurückliegenden Geschäftsjahres 2013/2014 und eine nachhaltige Verbesserung der Effizienz des
Mitarbeiter einsatzes notwendig. Jenseits des dreijährigen Planungszeitraums wurden die Cashflows unter Berücksich-
tigung einer gleichbleibenden Wachstumsrate von 0,5 % fortgeschrieben.
Der für die Diskontierung der Cashflowprognosen verwendete Zinssatz nach Steuern wurde anhand des Konzepts der
durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital, WACC) bestimmt. Unter Zugrundelegung
eines risikolosen Basiszinssatzes von 2,25 % (Vj.: 2,5 %), einer Marktrisikoprämie von 6,25 % (Vj.: 6,25 %) und eines Bran-
chenbetafaktors von 1,01 (Vj.: 1,16) ergab sich für den WACC ein Wert von 8,07 % (Vj.: 8,46 %).
Der auf dieser Basis für die ZGE ermittelte erzielbare Betrag übertrifft den den Geschäfts- oder Firmenwert umfassenden
Buchwert der ZGE. Ein Wertminderungsbedarf bestand zum 31. August 2014 daher nicht. Dies würde auch gelten, wenn
im Planungszeitraum nur ein Umsatzwachstum von jährlich 5 % und operative Margen zwischen 5 % und 5,5 % angenom-
men würden. Selbst bei einer flachen Umsatzentwicklung, einer sich im Planungszeitraum schrittweise von rd. 2 % auf
4,7 % verbessernden operativen Marge und dem Wegfall der Wachstumsrate für die Entwicklung jenseits des Planungs-
horizonts läge der erzielbare Betrag gerade noch über dem Buchwert der ZGE.
Würde allerdings von einer noch schwächeren Margenentwicklung ausgegangen werden, bei der sich die Marge
von 2,2 % im ersten Planjahr über 3,0 % auf nur 4 % im letzten Planjahr verbessern würde, ergäbe sich ein Wertminde-
rungsbedarf von 446 T€.
Bezogen auf die dem Impairmenttest zugrunde gelegte Commerce-Plus-Planung hat eine Erhöhung der in die Kalkula-
tion der gewichteten Kapitalkosten eingeflossenen Marktrisikoprämie um 75 Basispunkte eine Verringerung des
erzielbaren Betrages um 2.473 T€ zur Folge. Ein Wertminderungsbedarf zum 31. August 2014 würde in einem solchen
Szenario nicht bestehen.
gEScHäftS- ODEr firmENWErt uND WErtHALtigKEitStESt iN DEr ZgE SiNNEr ScHrADEr mObiLE gmbH
Der Geschäfts- oder Firmenwert, der der ZGE Sinner Schrader Mobile GmbH zugeordnet ist, hat sich im Geschäftsjahr
2013/2014 gegenüber dem Stand zum 31. August 2013 nicht verändert und betrug weiterhin 1.247 T€.
Die Werthaltigkeitsprüfung erfolgte auf Basis einer dreijährigen Finanzplanung der Sinner Schrader Mobile GmbH für die
Geschäftsjahre 2014/2015 bis 2016/2017. Nach einem Geschäftsjahr 2013/2014, in dem das Umsatzwachstum mit 11 %
hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, geht die Planung auf der Grundlage einer Marktoffensive zu „Connected
Services“ und verstärkter Cross-Selling-Anstrengungen in der Breite des Kundenportfolios der Gruppe von einem
Wachstum des Nettoumsatzes von gut 19 % im ersten Planjahr und durchschnittlich knapp 17 % über den dreijährigen
Planungs zeitraum aus. Hinsichtlich der operativen Marge sieht die Planung vor, dass sich die Marge im ersten Planjahr
nach 2014/2015 noch einmal auf knapp unter 5 % verschlechtert und sich dann wieder bis auf ein Niveau von rd. 8,0 %
verbessert. Jenseits des Planungszeitraums wurden die Cashflows unter Berücksichtigung einer gleichbleibenden
Wachstumsrate von 0,5 % fortgeschrieben.
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Der für die Diskontierung der Cashflowprognosen verwendete Zinssatz nach Steuern wurde anhand des Konzepts der
durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital, WACC) bestimmt. Unter Zugrundelegung
eines risikolosen Basiszinssatzes von 2,25 % (Vj.: 2,5 %), einer Marktrisikoprämie von 6,25 % (Vj.: 6,25 %) und eines Bran-
chenbetafaktors von 1,01 (Vj.: 1,16) ergab sich für den WACC ein Wert von 8,07 % (Vj.: 8,46 %).
Der auf dieser Basis für die ZGE ermittelte erzielbare Betrag übertrifft den den Geschäfts- oder Firmenwert umfassenden
Buchwert der ZGE. Ein Wertminderungsbedarf bestand zum 31. August 2014 daher nicht. Dies würde auch gelten, sollte
bei unveränderten Margenannahmen die Umsatzentwicklung ausgehend von dem 2013/2014 erreichten Niveau flach
verlaufen und auch die gleichbleibende Wachstumsrate für die Zeit jenseits des Planungszeitraums entfallen. Sollte aller-
dings auch die operative Marge 2 Prozentpunkte unterhalb der dem Impairmenttest zugrunde gelegten Planung liegen,
so würde sich ein Wertminderungsbedarf von 69 T€ ergeben.
Eine Erhöhung der in die Kalkulation der gewichteten Kapitalkosten eingeflossenen Marktrisikoprämie um 75 Basispunkte
hätte eine Verringerung des erzielbaren Betrages um 245 T€ zur Folge. Ein Wertminderungsbedarf zum 31. August 2014
würde in einem solchen Szenario nicht bestehen.
4 .1 .2 SELbSt gEScHAffENE SOftWArE
Die Konzern-Bilanzen zum 31. August 2014 und 31. August 2013 enthalten unter den langfristigen Aktiva als selbst
geschaffene Software aktivierte Entwicklungskosten im Umfang von 922 T€ bzw. 433 T€. Die aktivierten Kosten betreffen
die Entwicklung der NEXT AUDIENCE Platform, einer neuen Audience-Management-Software, deren Entwicklung von der
NEXT AUDIENCE GmbH im Segment Interactive Media im Geschäftsjahr 2011/2012 aufgenommen wurde.
Nach IAS 36 sind aktivierte Entwicklungskosten, solange das Entwicklungsergebnis noch nicht genutzt werden kann,
jährlich einem Wertminderungstest zu unterziehen. Zu diesem Zweck wurden die aktivierten Entwicklungskosten der
ZGE NEXT AUDIENCE GmbH zugeordnet. Zum Zweck der Überprüfung der Werthaltigkeit der aktivierten Entwicklungs-
leistung wurde zum 31. August 2014 der erzielbare Betrag für die ZGE NEXT AUDIENCE GmbH ermittelt. Die Ermittlung
erfolgte auf Basis des Nutzungswerts (Value in Use) unter Zugrundelegung von für den Zeitraum von drei Jahren vom
Management der NEXT AUDIENCE GmbH erstellten und vom Vorstand der AG nach Vornahme von Abschlägen geneh-
migten Geschäftsplanungen einschließlich Cashflowprognosen. Die Geschäftspläne basieren auf Vergangenheitsdaten
und berücksichtigen Erwartungen der zukünftigen Entwicklung der relevanten Märkte. Umsätze und Ergebnisse wurden
– soweit möglich – auf Kundenbasis prognostiziert.
Die NEXT AUDIENCE GmbH hat die Entwicklung der ersten Version der NEXT AUDIENCE Platform im August 2014 mit
etwa einem halben Jahr Verspätung abgeschlossen. Aufgrund der Verzögerung konnte die für das Berichtsjahr geplante
Umsatzsteigerung nicht erreicht werden, sodass die operativen Verluste deutlich über der Planung lagen.
Die der Werthaltigkeitsbestimmung zum 31. August 2014 zugrunde gelegte Planung geht davon aus, dass es der NEXT
AUDIENCE GmbH nach Fertigstellung der NEXT AUDIENCE Platform nunmehr im Geschäftsjahr 2014/2015 und den
Folgejahren gelingt, sukzessive Bestandskunden und neue Kunden auf die Plattform aufzuschalten und neue Erlösströme
aus dem mit dieser Plattform möglichen Audience-Management zu generieren. Die Wachstumsraten in den Jahren des
dreijährigen Planungshorizonts sind daher mit überdurchschnittlichen Werten angesetzt, die gemittelt über die Planjahre
eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 55 % ergeben. Nach Fertigstellung der Software im August 2014
geht die Planung davon aus, dass die Software über die drei Planjahre 2014/2015 bis 2016/2017 abgeschrieben wird und
dass Weiterentwicklungs- und Pflegearbeiten jeweils zulasten der laufenden Rechnung gehen.
Für das Jahr 2014/2015 sieht die Planung insgesamt noch einen deutlichen Verlust vor. Im ersten Planjahr ist darüber
hinaus ein Investment in eine die NEXT AUDIENCE Platform ergänzende Software vorgesehen. Im zweiten Planjahr soll
– ohne Berücksichtigung der planmäßigen Abschreibung auf die aktivierte Software von 0,3 Mio. € – der Break-even
erreicht und in den Folgejahren eine operative Marge (vor Abschreibung der aktivierten Software) von gut 8 % erzielt
werden. Jenseits des Planungszeitraums wurden die Cashflows mit einer Wachstumsrate von 0,5 % fortgeschrieben.
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Zur Abzinsung der Cashflows wurde ausgehend von einem Nachsteuerzinssatz von 8,07 % (Vj.: 8,46 %) ein zum Wertkon-
zept Value in Use passender iterativ ermittelter Zinssatz vor Steuern von 9,75 % (Vj.: 12,06 %) herangezogen. Der Nach-
steuerzinssatz wurde basierend auf dem Konzept der durchschnittlichen gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average
Cost of Capital) mit einem risikolosen Basiszinssatz von 2,25 % (Vj.: 2,5 %), einer Marktrisikoprämie von 6,25 % (Vj.: 6,25 %)
und einem Branchenbetafaktor von 1,01 (Vj.: 1,16) ermittelt.
Der auf dieser Basis für die ZGE ermittelte erzielbare Betrag übertrifft den die aktivierten Entwicklungskosten umfas-
senden Buchwert der ZGE. Ein Wertminderungsbedarf bestand zum 31. August 2014 daher nicht. In einem Szenario, in
dem c. p. das durchschnittliche Wachstum im Planungszeitraum nur 44 % erreicht und damit der im letzten Planjahr
erzielte Umsatz rd. 20 % unter dem geplanten Niveau liegt sowie die Renditeplanung für das letzte Planjahr vor Abschrei-
bungen der Software von etwa 8 % um rund 1 Prozentpunkt unterschritten wird, würde sich noch kein Wertminderungs-
bedarf ergeben. Bei zusätzlichem Wegfall der Wachstumsrate von 0,5 % jenseits des Planungszeitraums würden
erzielbarer Betrag und Buchwert für die NEXT AUDIENCE GmbH in etwa übereinstimmen. Würde zusätzlich von einer
Verschlechterung der Renditeerwartung (vor Abschreibung der Software) im letzten Planjahr ausgegangen, ergäbe sich
ein Wertminderungsbedarf. Bei einer Verschlechterung um 2,8 Prozentpunkte wären die aktivierten Entwicklungskosten
vollständig abzuschreiben.
Bezogen auf das dem Impairmenttest zugrunde gelegte Basisszenario hat eine Erhöhung der in der Kalkulation
ver wendeten Kapitalkosten um 75 Basispunkte eine Verringerung des erzielbaren Betrages um 355 T€ zur Folge.
Ein Wertminderungsbedarf zum 31. August 2014 würde in einem solchen Szenario nicht bestehen.
4 .1 .3 SONStigE immAtEriELLE vErmÖgENSWErtE
In den sonstigen immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 186 T€ (Vj.: 187 T€) waren zum 31. August 2014 keine
immateriellen Vermögenswerte aus Erstkonsolidierung mehr enthalten. Am 31. August 2013 waren noch immaterielle
Vermögenswerte mit einem Restbuchwert in Höhe von 82 T€ aktiviert, die im Geschäftsjahr vollständig abgeschrieben
wurden.
Von den Abschreibungen auf die sonstigen immateriellen Vermögenswerte aus Erstkonsolidierung in Höhe von 82 T€
(Vj.: 268 T€) wurden 71 T€ (Vj.: 188 T€) den Umsatzkosten und 11 T€ (Vj.: 80 T€) den Vertriebskosten zugeordnet.
4 .2 LAtENtE StEuErN
Sowohl im Geschäftsjahr 2013/2014 als auch im Geschäftsjahr 2012/2013 waren im Konzern aufgrund von
Unter schieden in den Ansätzen von Vermögenswerten und Schulden nach IFRS und nach den jeweiligen steuerlichen
Regelungen latente Steuern auszuweisen. Nähere Erläuterungen hierzu werden in Abschnitt 5.5 gegeben.
4 .3 NOcH NicHt AbgErEcHNEtE LEiStuNgEN uND fOrDEruNgEN AuS pOc
Zum 31. August 2014 beliefen sich die Forderungen aus POC auf 3.496.311 € (Vj.: 1.635.459 €). Hierin wurden bis zum
Abschlussstichtag erhaltene Anzahlungen in Höhe von 3.225.810 € (Vj.: 2.674.363 €) verrechnet.
Erhaltene Anzahlungen von 717.836 € überstiegen zugehörige POC-Forderungen von insgesamt 582.596 €.
Die Differenz von 135.290 € wird in der Bilanz unter den erhaltenen Anzahlungen ausgewiesen.
4 .4 StEuErErStAttuNgSANSprücHE
Zum 31. August 2014 und 31. August 2013 betrugen die aktivisch auszuweisenden kurzfristigen und langfristigen
Steuererstattungsansprüche 105.803 € bzw. 351.098 €.
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Die langfristigen Steuererstattungsansprüche machten 89.938 € (Vj.: 110.488 €) aus. Es sind abgezinste Auszahlungs-
ansprüche aus festgestellten Körperschaftsteuerguthaben, die durch die Einführung des Gesetzes über steuerliche
Begleitmaßnahmen zur Einführung der Europäischen Gesellschaft und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften
(„SEStEG“) vollumfänglich zu aktivieren waren. Mit Einführung des SEStEG erfolgt unabhängig von vorgenommenen
Gewinnausschüttungen die ratierliche Auszahlung, beginnend im September 2008 mit einer Laufzeit von zehn Jahren.
Aufgrund der Unverzinslichkeit der Erstattungsansprüche erfolgte der Ansatz mit dem Barwert. Die Diskontierung wurde
mit einem risikofreien Zinssatz vorgenommen.
Die kurzfristigen Steuererstattungsansprüche in Höhe von 15.865 € (Vj.: 240.610 €) resultieren aus anrechenbaren Quellen-
steuern. Im Vorjahr waren unter den kurzfristigen Steuererstattungsansprüchen Steuervorauszahlungen zur Körper-
schaftsteuer und zur Gewerbesteuer ausgewiesen, die den tatsächlichen Steueraufwand für das Geschäftsjahr überstie-
gen. Zum 31. August 2014 wurden diese Forderungen mit den Steuerschulden für das laufende Geschäftsjahr saldiert.
4 .5 SONStigE fiNANZiELLE vErmÖgENSWErtE
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen auf das Jahr bezogene Zahlungen für
Investor-Relations-Dienstleistungen, Versicherungen, Wartungsverträge und Beiträge.
4 .6 tErmiNgELDANLAgEN uND WErtpApiErE
Zum 31. August 2014 befanden sich keine Termingeldanlagen oder Wertpapiere im Bestand von Sinner Schrader.
Die Position „Termingeldanlagen und Wertpapiere“ bestand zum 31. August 2013 aus einem Termingeld in Höhe von
1.000.000 € mit einer Restlaufzeit zum Bilanzstichtag von 7 Monaten.
4 .7 ZAHLuNgSmittEL
Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten ergeben zum 31. August 2014 einen Bestand an Zahlungsmitteln
von 5.832.597 € (Vj.: 4.949.325 €). Zum 31. August 2014 wurden Zahlungsmittel im Umfang von 451.575 € (Vj.: 451.575 €)
zur Barhinterlegung von Bankbürgschaften verwendet (siehe Abschnitt 4.12).
Die Sinner Schrader AG hat darüber hinaus im Geschäftsjahr 2013/2014 von zwei Banken unbefristete Kreditzusagen für
Bar- und Avalkredite im Umfang von zusammen 4,5 Mio. € erhalten, die zum 31. August 2014 Bestand hatten. Mit Ausnah-
me der genannten, gegenüber dem Stand zum 31. August 2013 unveränderten Bankbürgschaften waren die Kreditlinien
zum 31. August 2014 nicht in Anspruch genommen.
4 .8 EigENKApitAL
gEZEicHNEtES KApitALDas gezeichnete Kapital der Sinner Schrader AG betrug zum 31. August 2014 und zum 31. August 2013 jeweils
11.542.764 € und war in 11.542.764 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Wert
von 1 € je Aktie eingeteilt.
Am 31. August 2014 und am 31. August 2013 befanden sich 11.235.858 bzw. 11.122.612 Aktien aller ausgegebenen Aktien
im Umlauf. Die verbleibenden 306.906 bzw. 420.152 Aktien wurden als eigene Aktien von der Sinner Schrader AG gehalten.
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gENEHmigtES KApitALDie Hauptversammlung vom 20. Dezember 2012 hat den Vorstand ermächtigt, bis zum 19. Dezember 2017 mit Zustim-
mung des Aufsichtsrats das Grundkapital einmalig oder mehrfach um insgesamt bis zu 5.770.000 € durch Ausgabe neuer
Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhöhen („Genehmigtes Kapital 2012“). Den Aktionären ist mit Ein-
schränkungen ein Bezugsrecht einzuräumen. Das Genehmigte Kapital 2008 wurde mit Eintragung des neuen genehmig-
ten Kapitals aufgehoben.
bEDiNgtES KApitALZum 31. August 2014 hatte die Sinner Schrader AG bedingtes Kapital in Höhe von 1.150.000 €, das in den Jahren 2007
(„Bedingtes Kapital III“) und 2012 („Bedingtes Kapital 2012“) für die Ausgabe von Aktienoptionen an Mitarbeiter geschaffen
wurde.
Aus dem mit Hauptversammlungsbeschluss vom 23. Januar 2007 geschaffenen Bedingten Kapital III in Höhe von
600.000 € konnten bis zum 31. Dezember 2011 Optionen an Mitarbeiter und Organmitglieder der AG und ihrer Tochter-
gesellschaften ausgegeben werden.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 20. Dezember 2012 hat die Sinner Schrader AG ein neues bedingtes Kapital
in Höhe von 550.000 € geschaffen („Bedingtes Kapital 2012“) und den Sinner Schrader-Aktienoptionsplan 2012 verab-
schiedet, der die Gewährung von Aktienoptionen an die Mitglieder des Vorstands der Sinner Schrader AG, Mitglieder der
Geschäftsführungen der mit der Sinner Schrader AG verbundenen Unternehmen sowie ausgewählte Mitarbeiter mit
Führungsaufgaben der Sinner Schrader AG und der mit ihr verbundenen Unternehmen ermöglicht.
Einzelheiten zu den Optionsprogrammen und zu ausstehenden Optionen sind in Abschnitt 7 aufgeführt.
EigENE AKtiENZum 31. August 2014 betrug der Bestand an eigenen Aktien 306.906 Stück. Die durchschnittlichen Anschaffungskosten
betrugen zum 31. August 2014 1,75 € je Aktie. Die 306.906 eigenen Aktien repräsentieren 2,66 % des Grundkapitals.
Für die eigenen Aktien ist gemäß IFRS ein Abzugsposten im Eigenkapital in Höhe der Anschaffungskosten gebildet.
Zum 31. August 2013 befanden sich 420.152 eigene Aktien mit durchschnittlichen Anschaffungskosten von 1,74 € je Aktie
im Bestand.
Im Geschäftsjahr 2013/2014 wurden 36.754 eigene Aktien über die Börse zu einem Durchschnittspreis von 1,91 € gekauft
und es wurden 150.000 eigene Aktien im Rahmen der Ausübung von Mitarbeiteroptionen ausgegeben.
KApitALrücKLAgE Zum 31. August 2014 und 31. August 2013 belief sich die Kapitalrücklage auf 3.654.636 € bzw. 3.669.974 €. Der Betrag der
Kapitalrücklage umfasst insbesondere das aus dem Börsengang resultierende Aufgeld abzüglich vorgenommener
Entnahmen sowie die Ergebnisse aus der Ausgabe/Veräußerung eigener Anteile. Die Minderung der Kapitalrücklage um
15.338 € im Geschäftsjahr ergab sich im Zusammenhang mit der Verwendung eigener Aktien für die Bedienung von
Mitarbeiteroptionen bei Ausübung.
rücKLAgE für AKtiENbASiErtE mitArbEitErvErgütuNgDie Rücklage erfasst die kumulierten Kosten aus der Vergabe von aktienbasierten Mitarbeitervergütungen.
Zum 31. August 2014 und 31. August 2013 erreichte sie einen Wert von 260.077 € bzw. 252.271 €.
biLANZvErLuSt ( iNKL . gEWiNNrücKLAgEN)Der Bilanzverlust verminderte sich im Geschäftsjahr 2013/2014 um den Betrag des Konzernergebnisses von 1.843.237 €.
Er betrug zum 31. August 2014 869.487 € nach 2.712.724 € am 31. August 2013.
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ErfOLgSNEutrALE EigENKApitALpOStENDie erfolgsneutralen Eigenkapitalposten in Höhe von 25.162 € zum 31. August 2014 stammen aus der Währungsumrech-
nung im Rahmen der Konsolidierung der in Fremdwährung bilanzierenden Unternehmen des Konsolidierungskreises,
deren funktionale Währung die Landeswährung ist. Zum 31. August 2013 belief sich die Position auf 25.190 € und stammte
ebenfalls in voller Höhe aus der Währungsumrechnung. Die Veränderungen dieser Position sind in Tabelle 4 dargestellt.
tab. 4 veränderung der erfolgsneutralen Eigenkapitalposten in €
wähRunGs-umRechnunG
aVaIlaBle-foR- sale-BeweRtunG
summe
31.08.2013 25.190 — 25.190
Veränderung –28 — –28
31.08.2014 25.162 — 25.162
4 .9 StEuErScHuLDEN
Zum 31. August 2014 beliefen sich die Steuerschulden auf 545.264 € (Vj.: 112.851 €). Sie setzten sich zum Bilanzstichtag
aus Rückstellungen für Körperschaftsteuer von 272.902 € und für Gewerbesteuer von 272.362 € zusammen. Dabei wur-
den die Steuerforderungen aus den erklärten Steuern für das Vorjahr aus Körperschaftsteuer und aus Gewerbe steuer in
Höhe von 119.560 € bzw. 126.562 € saldiert.
4 .10 rücKStELLuNgEN
Alle Rückstellungen sind innerhalb eines Jahres fällig. Die Zusammensetzung der Rückstellungen zum 31. August 2014
und die Entwicklung im Geschäftsjahr 2013/2014 zeigt Tabelle 5:
tab. 5 rückstellungen in €
31.08.2013 VeRBRauch zufühRunG auflösunG 31.08.2014
Personalbezogene Rückstellungen 2.080.516 1.906.568 2.956.309 3.253 3.127.004
Kunden-/projektbezogene Rückstellungen
für Garantien und Rabatte 478.343 243.715 368.192 30.332 572.488
Miet- und raumkostenbezogene Rückstellungen 279.363 114.551 58.291 — 223.103
Jahresabschluss- und prüfungsbezogene Rückstellungen 114.630 95.031 84.576 — 104.175
Übrige kurzfristige Rückstellungen 377.976 151.694 292.800 25.114 493.968
Gesamt 3.330.828 2.511.559 3.760.168 58.699 4.520.738
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4 .11 KurZfriStigE fiNANZiELLE vErbiNDLicHKEitEN uND SONStigE ScHuLDEN
Die kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten und sonstigen Schulden hatten zum 31. August 2014 eine Restlaufzeit von
weniger als einem Jahr und gliederten sich in die in Tabelle 6 aufgelisteten wesentlichen Bestandteile:
tab. 6 finanzielle verbindl ichkeiten und sonstige Schulden in €
31.08.2014 31.08.2013
Verbindlichkeiten aus Lohn- und Kirchensteuern 438.153 363.390
Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuern 511.882 809.202
Übrige kurzfristige Schulden 1.074.638 338.443
Umsatzabgrenzungen und sonstige passive Abgrenzungen 477.410 446.807
Gesamt 2.502.083 1.957.842
Die übrigen kurzfristigen Schulden enthalten nach Zahlung von 306.346 € im Geschäftsjahr keine Verbindlichkeiten für
zukünftige Kaufpreiszahlungen aus Unternehmenszusammenschlüssen bzw. aus der Übernahme von Geschäftsbetrieben
mehr. Zum 31. August 2014 sind in dieser Position Abgrenzungen für volumenabhängige Rabatte in Höhe von 994.072 €
enthalten.
4 .12 fiNANZiELLE vErpfLicHtuNgEN uND uNgEWiSSE vErbiNDLicHKEitEN
Sinner Schrader mietet seine Büroräumlichkeiten an den Standorten Hamburg, Frankfurt am Main, Berlin, Hannover,
München und Prag sowie Firmenfahrzeuge im Rahmen von Miet- und Operating-Leasingverträgen. Die minimalen Rest-
laufzeiten der Mietverträge für die Büros betrugen zum 31. August 2014 zwischen 1 und 44 Monate. Die Mietverträge
enthalten zum Teil Klauseln, die unter bestimmten Voraussetzungen Preisanpassungen vorsehen, wie z. B. Staffelmieten
und Indexanpassungen. Die Leasingverträge für die Firmenfahrzeuge hatten zum Bilanzstichtag Restlaufzeiten zwischen
1 und 36 Monaten. Aus den Miet- und Leasingverträgen ergeben sich in den kommenden Jahren finanzielle Verpflich-
tungen in der in Tabelle 7 angegebenen Höhe:
tab. 7 finanzielle verpfl ichtungen in €
leasInG mIeten
31.08.2014 31.08.2013 31.08.2014 31.08.2013
01.09.2013–31.08.2014 — 84.019 — 1.713.681
01.09.2014–31.08.2015 89.205 46.452 1.767.076 1.674.546
01.09.2015–31.08.2016 55.141 16.235 1.645.436 1.588.158
01.09.2016–31.08.2017 29.396 — 531.998 513.792
01.09.2017–31.08.2018 1.882 — 75.740 76.644
01.09.2018–31.08.2019 — — — —
Nach dem 31.08.2019 — — — —
Gesamt 175.624 146.706 4.020.250 5.566.821
In den künftigen Mietzahlungen für das Geschäftsjahr 2014/2015 sind 37.660 € verrechnet, die aus einem Untermiet-
verhältnis erzielt werden.
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Die gesamten Aufwendungen aus Mieten einschließlich der Betriebskosten betrugen in den Geschäftsjahren 2013/2014
und 2012/2013 1.856.557 € bzw. 1.739.704 €. In den Mietzahlungen für das Geschäftsjahr sind Einnahmen aus einem
Untermietverhältnis von 96.588 € (Vj.: 80.912 €) verrechnet. Die Aufwendungen aus Leasingverträgen beliefen sich in den
Geschäftsjahren 2013/2014 und 2012/2013 auf 117.680 € bzw. 111.798 €.
Aus dem normalen Geschäftsverlauf entstehen Sinner Schrader darüber hinaus regelmäßig bestimmte Verpflichtungen,
für die Rückstellungen gebildet werden, wenn mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 % damit zu rechnen ist, dass
in der Zukunft Ausgaben hierfür anfallen werden, und wenn diese mit ausreichender Sicherheit geschätzt werden können.
Im Rahmen der Anmietung der Büroräume an den Standorten Hamburg, Frankfurt am Main, Hannover und München
forderten die Vermieter jeweils Sicherheiten, die in Form von Bankbürgschaften erbracht wurden. Zum 31. August 2014
betrug das Volumen dieser Bürgschaften 451.575 € (Vj.: 451.575 €). In diesem Umfang kann Sinner Schrader über seine
liquiden Mittel nur mit ausdrücklicher Genehmigung der bürgenden Bank verfügen.
4 .13 fiNANZiNStrumENtE – ANgAbEN gEmäSS ifrS 7
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige finanzielle
Vermögenswerte sind überwiegend kurzfristig (Restlaufzeiten geringer als drei Monate bzw. unter einem Jahr). Der Buch-
wert der finanziellen Vermögenswerte zum 31. August 2014 entspricht nahezu dem beizulegenden Zeitwert.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten sind ebenfalls
innerhalb eines Jahres fällig. Die Buchwerte entsprechen den beizulegenden Zeitwerten.
Nach Kategorien gemäß IAS 39 zusammengefasst ergibt sich für die im Konzernabschluss der Sinner Schrader AG zum
31. August 2014 bilanzierten Finanzinstrumente das aus Tabelle 8a ersichtliche Bild:
tab. 8a finanzinstrumente nach ifrS 7 in T€
31.08.2014 31.08.2013
BeweRtunGs-kateGoRIe
nach Ias 39
BuchweRt BeIzuleGendeR zeItweRt
BuchweRt BeIzuleGendeR zeItweRt
Zahlungsmittel LaR 5.833 5.833 4.949 4.949
Termingeldanlagen und Wertpapiere LaR — — 1.000 1.000
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
und noch nicht abgerechnete Leistungen1) LaR 14.461 14.461 9.671 9.671
Sonstige finanzielle Vermögenswerte LaR 892 892 381 381
Zahlungsmittel und finanzielle Vermögenswerte 21.186 21.186 16.001 16.001
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLaC 4.548 4.548 3.291 3.291
Rückstellungen für Jahresabschluss und Prüfung FLaC 104 104 115 115
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten FLaC 1.513 1.513 702 702
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten FLaC — — — —
Finanzielle Verbindlichkeiten 6.165 6.165 4.108 4.108
1) darin Forderungen aus PoC LaR 3.496 3.496 1.635 1.635
FLaC Financial Liabilities at Amortised Cost (zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten)LaR Loans and Receivables (Kredite und Forderungen)
Sämtliche Finanzinstrumente sind entsprechend der Fair-Value-Hierarchie des IFRS 7 bzw. des IFRS 13 der Bewertungs-
kategorie Level 1 zuzuordnen.
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Die im Geschäftsjahr aus den Finanzinstrumenten entstandenen Nettogewinne und -verluste sind in Tabelle 8b dargestellt:
tab. 8b Nettoergebnisse aus finanzinstrumenten nach ifrS 7 in €
aus zInsen aus deR folGeBeweRtunG aus aBGanG nettoGewInn/nettoVeRlust
effektIVzIns- methode
sonstIGe zInsen
faIR-Value- BeweRtunG
foRtfühRunG anschaffunGs-
kosten
2013/2014 2012/2013
LaR — 16.660 — — — 16.660 51.740
FLaC — — — — — — –3.778
Gesamt — 16.660 — — — 16.660 47.962
FLaC Financial Liabilities at Amortised Cost (zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten)LaR Loans and Receivables (Kredite und Forderungen)
Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Wertberichtigungen gibt Tabelle 8c wieder:
tab. 8c fäll igkeit von forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Wertbericht igungen in T€
foRdeRunGen aus lIefeRunGen und leIstunGen noch nIcht fällIG üBeRfällIG füR
1–90 taGe 91–180 taGe 181–360 taGe mehR als 360 taGe
Stand zum 31. August 2014 8.765 578 410 84 67
Stand zum 31. August 2013 5.374 1.173 49 141 14
Für die nicht fälligen finanziellen Vermögenswerte liegen keine Anhaltspunkte für etwaige Wertminderungen vor.
Die Entwicklung der Einzelwertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist in Tabelle 8d
dargestellt:
tab. 8d Entwicklung der Einzelwertbericht igungen auf forderungen aus Lieferungen und Leistungen in €
31.08.2013 VeRBRauch zufühRunG auflösunG 31.08.2014
Einzelwertberichtigung 59.290 23.095 19.430 — 55.625
Hinsichtlich der Darstellung von Marktrisiken im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten wird auf Abschnitt 8 dieses
Anhangs verwiesen.
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5 bEStANDtEiLE DEr gEWiNN- uND vErLuStrEcHNuNg
5.1 umSAtZErLÖSE
In den Umsatzerlösen (brutto) von 51.355.139 € (Vj.: 41.262.826 €) sind Erlöse aus der im Onlinemediageschäft an-
fallenden Weiterberechnung von Kosten für eingekaufte Werbeplätze („Mediakosten“) im Umfang von 2.754.566 €
(Vj.: 4.861.608 €) enthalten. Nach Abzug der Mediakosten ergeben sich Umsatzerlöse (netto) in Höhe von 48.600.573 €
(Vj.: 36.401.218 €), die von Sinner Schrader als Referenzgröße für den Umsatz verwendet werden.
Von den Nettoumsatzerlösen sind 19.823.445 € Auftragserlöse, von denen 7.382.028 € (Vj.: 4.309.822 €) aus Auftrags-
projekten stammen, die zum 31. August 2014 noch nicht abgeschlossen waren. Die kumulierten Kosten für diese Auf-
tragsprojekte beliefen sich zum Stichtag auf 6.583.587 € (Vj.: 3.133.025 €).
5.2 AuftEiLuNg DEr AufWENDuNgEN NAcH DEm gESAmtKOStENvErfAHrEN
Die Summe der Umsatz-, Vertriebs- und Verwaltungs- sowie der Forschungs- und Entwicklungskosten der Geschäfts-
jahre 2013/2014 und 2012/2013 gliederte sich nach Kostenarten wie in Tabelle 9 dargestellt auf:
tab. 9 betriebl iche Kosten nach Kostenarten in €
2013/2014 2012/2013
Personalaufwand 27.338.017 24.081.146
Aufwendungen für bezogene Waren und Dienstleistungen 11.112.950 5.064.061
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, soweit nicht aus Erstkonsolidierung 793.628 749.440
Sonstige betriebliche Aufwendungen 6.425.632 5.923.087
Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus Erstkonsolidierung 82.181 268.234
Gesamt 45.752.408 36.085.968
Der Personalaufwand bezieht sich auf eine durchschnittliche Personalkapazität von 444 Vollzeitmitarbeitern im
Geschäftsjahr 2013/2014 bzw. 406 Vollzeitmitarbeitern im Geschäftsjahr 2012/2013.
Der Konzern entrichtete Beiträge an gesetzliche Rentenversicherungsträger. Im Jahr 2013/2014 betrugen diese
Aufwendungen im Zusammenhang mit beitragsorientierten Pensionsplänen 1.822.734 € (Vj.: 1.642.504 €).
Die Aufwendungen für bezogene Waren und Dienstleistungen umfassen vor allem Kosten aus dem Einsatz von Free-
lancern und Unterauftragnehmern sowie aus dem Einkauf von Hosting-, Housing- und Rechenzentrumsdienstleistungen.
Darüber hinaus enthalten sie in geringem Umfang die Kosten für den Einkauf von Hard- und Software, die Sinner-
Schrader zum Weiterverkauf an seine Kunden bezogen hat.
Innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen entfielen in den Geschäftsjahren 2013/2014 und 2012/2013 auf
die Anmietung und den Betrieb der Büroräume 1.856.557 € bzw. 1.739.704 €.
Ebenfalls innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen entfielen im Geschäftsjahr 2013/2014 207.030 € auf
Forderungsverluste. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren Forderungsverluste in Höhe von 70.777 € entstanden.
Im Geschäftsjahr 2013/2014 erhielt Sinner Schrader eine Förderung für die Ausrichtung der next-Konferenz im Mai 2014
in Berlin. Der Förderungsbetrag von rd. 10.000 € (Vj.: 12.500 €) wurde in voller Höhe mit den sonstigen betrieblichen Auf-
wendungen saldiert.
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5 .3 SONStigE ErträgE uND AufWENDuNgEN
Die Zusammensetzung der sonstigen Erträge und Aufwendungen zeigt Tabelle 10:
tab. 10 Sonstige Erträge und Aufwendungen in €
2013/2014 2012/2013
Erträge aus der Auflösung von Verbindlichkeiten und Rückstellungen 92.670 104.533
Erträge aus abgeschriebenen Forderungen 32.833 3.657
Schadenersatz, Kostenerstattungen 22.613 19.968
Sonstige Erträge 8.071 21.003
Sonstige Erträge, gesamt 156.187 149.161
Aufwendungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen –10.045 –31.145
Sonstige Aufwendungen –12.105 –20.552
Sonstige Aufwendungen, gesamt –22.150 –51.697
5.4 fiNANZErgEbNiS
Das Finanzergebnis setzt sich wie in Tabelle 11 dargestellt zusammen:
tab. 11 Zusammensetzung des finanzergebnisses in €
2013/2014 2012/2013
Zinserträge 16.660 51.740
Zinsen und ähnliche Aufwendungen –9.107 –22.187
Gesamt 7.553 29.553
Zinserträge wurden aus der Anlage freier liquider Mittel am Kapitalmarkt erwirtschaftet. Zinsaufwendungen und
zins ähnliche Aufwendungen entstanden im Wesentlichen für die Bürgschaftsstellung von Banken.
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5 .5 StEuErN vOm EiNKOmmEN uND vOm ErtrAg
Die in den Geschäftsjahren 2013/2014 und 2012/2013 ausgewiesenen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen
sich aus laufenden und latenten Bestandteilen wie in Tabelle 12a dargestellt zusammen:
tab. 12a Laufende und latente Steuern der periode in €
2013/2014 2012/2013
Laufende Steuern 1.166.656 155.311
Latente Steuern –20.138 285.670
Gesamt 1.146.518 440.981
Aufgrund von Bewertungsunterschieden zwischen den Bilanzansätzen nach IFRS und den Ansätzen in den jeweiligen
Steuerbilanzen sowie aufgrund der verbliebenen steuerlich nutzbaren Verlustvorträge waren latente Steuern zu bilden.
Tabelle 12b zeigt die Zusammensetzung der latenten Steuerposition zum 31. August 2014 und 31. August 2013, geglie-
dert nach den Positionen, bei denen ein Bewertungsunterschied aufgetreten ist:
tab. 12b Zusammensetzung der latenten Steuerposit ion in €
31.08.2014 31.08.2013
Aktive latente Steuern:
Anrechenbare Verlustvorträge 1.629.364 1.365.799
Bewertung der Rückstellungen und Verbindlichkeiten 51.946 80.650
Bewertung immaterieller Vermögenswerte 122.477 —
Wertberichtigung auf aktive latente Steuern –1.284.957 –1.206.966
Aktive latente Steuern, gesamt 518.830 239.483
Passive latente Steuern:
Bewertung unfertiger Erzeugnisse nach der POC-Methode 877.993 906.763
Bewertung immaterieller Vermögenswerte 315.760 40.470
Bewertung der Sachanlagen — –254
Bewertung des Umlaufvermögens 23.957 11.522
Passive latente Steuern, gesamt 1.217.710 958.501
Latente Steuern, gesamt –698.880 –719.018
davon:
erfolgswirksam gebildete passive/aktive latente Steuern –698.880 –719.018
Zum 31. August 2014 und 31. August 2013 lagen der Latenzberechnung steuerliche Verlustvorträge in Deutschland, Groß-
britannien, den Niederlanden und der Tschechischen Republik zugrunde. In Deutschland und Großbritannien können die
jeweiligen Verlustvorträge unbegrenzt vorgetragen werden. Seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2010 sind die Verlustvor-
träge in den Niederlanden nicht mehr unbegrenzt vortragsfähig. Im Geschäftsjahr 2013/2014 sind die Verluste aus dem
Jahr 2004 in Höhe von 7 T€ somit untergegangen. Ab dem Geschäftsjahr 2014/2015 werden in den Niederlanden p. a. Ver-
lustvorträge in Höhe von ca. 9 T€ verfallen. In der Tschechischen Republik sind Verlustvorträge fünf Jahre vortrags fähig.
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Aktive latente Steuern sind nur in dem Umfang anzusetzen, in dem die zukünftige Realisierung des entsprechenden
Vorteils hinreichend wahrscheinlich ist oder ihnen passive latente Steuern gegenüberstehen. Dementsprechend wurden
zum 31. August 2014 und zum 31. August 2013 die Steueransprüche aus Verlustvorträgen, von denen Sinner Schrader
annimmt, sie nicht in absehbarer Zeit realisieren zu können, wertberichtigt. Wertberichtigt wurden auch die Verlust-
vorträge in Großbritannien und den Niederlanden, da das operative Geschäft in diesen Ländern weiterhin ruht. Gleiches
gilt für Steueransprüche aus vororganschaftlichen Verlustvorträgen einer inländischen Organtochter, da auch hier eine
Realisierung nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit prognostiziert werden kann.
Die Berechnung der latenten Steueransprüche ist gemäß IAS 12.48 anhand der aktuell geltenden Steuersätze vorzuneh-
men. Daher galt für die Berechnung der aktiven und passiven latenten Steuern der in Hamburg ansässigen Unternehmen
zum 31. August 2014 und zum 31. August 2013 ein statutarischer Steuersatz von 32,3 %. Er setzte sich zusammen aus
dem Gewerbesteuersatz von 16,5 %, dem Körperschaftsteuersatz von 15 % sowie dem Solidaritätszuschlag von 5,5 % auf
den Körperschaftsteuersatz.
Für die Gesellschaften in Großbritannien und den Niederlanden galten Steuersätze von 23 % bzw. 25 % zum 31. August
2014 und zum 31. August 2013. Für die Gesellschaft in der Tschechischen Republik gilt ein Steuersatz von 19 %.
Die Umfänge der Verlustvorträge sowie die zu deren Bewertung angesetzten Steuersätze sind in Tabelle 12c aufgelistet:
tab. 12c verlustvorträge und statutarische Steuersätze in €
31.08.2014 31.08.2013
füR köRPeRschaftsteueR VeRlustVoRtRäGe steueRsatz VeRlustVoRtRäGe steueRsatz
Deutschland –3.660.355 15,8 %1) –2.893.816 15,8 %1)
Großbritannien –1.305.568 23,0 % –1.271.159 23,0 %
Niederlande –88.331 25,0 % –86.529 25,0 %
Tschechische Republik –179.239 19,0 % –23.970 19,0 %
31.08.2014 31.08.2013
füR GeweRBesteueR VeRlustVoRtRäGe steueRsatz VeRlustVoRtRäGe steueRsatz
Deutschland –4.254.813 16,5 % –3.593.516 16,5 %
Großbritannien — — — —
Niederlande — — — —
Tschechische Republik — — — —
1) 15 % Körperschaftsteuer zzgl. 5,5 % Solidaritätszuschlag auf den Körperschaftsteuersatz
Für den Ausweis in der Konzernbilanz wurden die aktiven und passiven latenten Steuern für jedes Steuersubjekt
getrennt saldiert.
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Der in der Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung ausgewiesene Steueraufwand bzw. -ertrag weicht von dem Wert ab,
der sich bei Anwendung der gesetzlichen Steuersätze auf das Ergebnis vor Steuern ergäbe. Tabelle 12d erläutert für die
beiden Geschäftsjahre 2013/2014 und 2012/2013 den Unterschiedsbetrag zwischen dem rechnerischen Steueraufwand
bzw. -ertrag auf Basis des statutarischen Steuersatzes und dem in der Konzern-Gewinn-und-Verlustrechnung ausge-
wiesenen Ertragsteueraufwand bzw. -ertrag:
tab. 12d Steuerüberleitung in €
2013/2014 2012/2013
Konzernergebnis vor Ertragsteuern 2.989.755 442.268
Statutarischer Steuersatz in Deutschland 32,28% 32,28 %
Aufwendungen (+) für bzw. Erträge (–) aus Ertragsteuern 964.943 142.742
Nicht abzugsfähige Aufwendungen für aktienbasierte Mitarbeitervergütung 7.806 12.427
Nicht abzugsfähige sonstige Aufwendungen/nicht zu versteuernde Erträge, netto 50.007 37.793
Nutzung bisher nicht berücksichtigter Verlustvorträge — –125.562
Veränderung der Wertberichtigung auf aktive latente Steuern bei inländischen Gesellschaften 32.743 383.812
Veränderung der Wertberichtigung auf aktive latente Steuern bei ausländischen Gesellschaften 45.248 17.089
Unterschiede aus Steuersätzen 36.116 3.798
Steuern für Vorjahre –9.519 –36.499
Sonstige 19.174 5.381
Aufwendungen für Ertragsteuern gemäß Gewinn- und Verlustrechnung 1.146.518 440.981
5.6 ErgEbNiS JE AKtiE
Die Ableitung des unverwässerten und des verwässerten Ergebnisses je Aktie für die Geschäftsjahre 2013/2014 und
2012/2013 ist in Tabelle 13 dargestellt:
tab. 13 Ergebnis je Akt ie in € und Anzahl
2013/2014 2012/2013
Konzernergebnis nach Steuern 1.843.237 1.287
Unverwässerter gewichteter Durchschnitt im Umlauf befindlicher Aktien 11.140.220 11.137.972
Ergebnis je Aktie (unverwässert) 0,17 0,00
Unverwässerter gewichteter Durchschnitt im Umlauf befindlicher Aktien 11.140.220 11.137.972
zzgl. Verwässerung aufgrund ausstehender Aktienoptionen 113.854 —
Verwässerter gewichteter Durchschnitt 11.254.075 11.137.972
Ergebnis je Aktie (verwässert) 0,16 0,00
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6 ErgäNZENDE ANgAbEN Zur KApitALfLuSSrEcHNuNg
6.1 Z iNSEiN- uND -AuSZAHLuNgEN
Im Geschäftsjahr 2013/2014 erhielt Sinner Schrader Zinseinzahlungen in Höhe von 13.467 € (Vj.: 47.833 €) und zahlte
9.106 € (Vj.: 18.409 €) für Zinsen und ähnlichen Aufwand aus.
6.2 StEuErZAHLuNgEN
Im Geschäftsjahr 2013/2014 wurden 8.054 € (Vj.: 8.244 €) an Kapitalertragsteuern gezahlt. Körperschaftsteuer- und
Gewerbesteuervorauszahlungen wurden für das Geschäftsjahr in Höhe von 178.822 € (Vj.: 202.559 €) bzw. 211.066 €
(Vj.: 220.014 €) geleistet. Nachträgliche Vorauszahlungen zur Gewerbesteuer für das Geschäftsjahr 2012/2013 fielen in
Höhe von 15.381 € an. Außerdem wurde im Geschäftsjahr 2013/2014 für das Geschäftsjahr 2011/2012 aus den Steuer-
schulden Körperschaftsteuer in Höhe von 47.575 € und Gewerbesteuer in Höhe von 59.013 € gezahlt. Steuererstattungen
ergaben sich aus der Veranlagung für das Geschäftsjahr 2011/2012 zur Körperschaftsteuer in Höhe von 10.442 €,
für die zum 31. August 2012 entsprechende Forderungen eingestellt worden waren.
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7 AKtiENbASiErtE vErgütuNg
7.1 AKtiENOptiONSpLäNE
SiNNEr ScHrADEr-AKtiENOptiONSpLAN 2007Im Januar 2007 hat die Hauptversammlung der Sinner Schrader AG den Sinner Schrader-Aktienoptionsplan 2007
(„2007er-Plan“) verabschiedet, der die Gewährung von Aktienoptionen zum Bezug von insgesamt 600.000 Aktien an die
Mitglieder des Vorstands der Sinner Schrader AG, die Mitglieder der Geschäftsführungen der mit der Sinner Schrader AG
verbundenen Unternehmen sowie ausgewählte Mitarbeiter mit Führungsaufgaben der Sinner Schrader AG und der mit
ihr verbundenen Unternehmen ermöglicht. Die Zuteilung konnte bis zum 31. Dezember 2011 erfolgen.
Die im Rahmen des 2007er-Planes gewährten Optionen haben einen Ausübungspreis, der mindestens den Mittelwert der
Schlusskurse der Aktien der Sinner Schrader AG im Xetra-Handelssystem der Deutsche Börse AG (oder einem entspre-
chenden Nachfolgesystem) an den fünf Handelstagen vor dem Tag der Zuteilung beträgt. Die Optionen können zu je einem
Drittel frühestens drei, vier bzw. fünf Jahre nach der Zuteilung ausgeübt werden. Die Optionen des ersten Drittels können
nur dann ausgeübt werden, wenn der Mittelwert der Schlusskurse der Aktien der Sinner Schrader AG im Xetra-Handels-
system der Deutsche Börse AG (oder einem entsprechenden Nachfolgesystem) an den fünf Handelstagen vor dem Tag
der Ausübung (Referenzkurs) 30 % über dem Ausübungspreis liegt. Die Optionen des zweiten Drittels können nur aus-
geübt werden, wenn der Referenzkurs 40 % über dem Ausübungskurs liegt. Die Optionen des letzten Drittels können nur
ausgeübt werden, wenn der Referenzkurs 50 % über dem Ausübungskurs liegt. Der späteste Ausübungszeitpunkt liegt
sieben Jahre nach dem Zuteilungstag. Im Geschäftsjahr 2013/2014 wurden 150.000 Optionen zu einem durchschnitt-
lichen Ausübungspreis von 1,65 € ausgeübt und es wurden 75.000 Optionen mit einem durchschnittlichen Ausübungs-
preis von 2,42 € annulliert. In den vorangegangenen Geschäftsjahren waren 545.000 Optionen zu einem durchschnittlichen
Aus übungspreis von 1,95 € zugeteilt worden, wovon im Geschäftsjahr 2012/2013 75.000 Optionen zu annullieren waren.
SiNNEr ScHrADEr-AKtiENOptiONSpLAN 2012Mit Beschluss vom 20. Dezember 2012 hat die Hauptversammlung der Sinner Schrader AG den Sinner Schrader-
Aktienoptionsplan 2012 verabschiedet, der die Gewährung von Aktienoptionen zum Bezug von insgesamt 550.000 Aktien
an die Mitglieder des Vorstands der Sinner Schrader AG (100.000 Optionen) und die Mitglieder der Geschäftsführungen
der mit der Sinner Schrader AG verbundenen Unternehmen (300.000 Optionen) sowie ausgewählte Mitarbeiter mit
Führungsaufgaben der Sinner Schrader AG und der mit ihr verbundenen Unternehmen (150.000 Optionen) ermöglicht.
Die im Rahmen des 2012er-Planes gewährten Optionen haben einen Ausübungspreis, der mindestens den Mittelwert der
Schlusskurse der Aktien der Sinner Schrader AG im Xetra-Handelssystem der Deutsche Börse AG (oder einem entspre-
chenden Nachfolgesystem) an den zwanzig Handelstagen vor dem Tag der Zuteilung beträgt, mindestens jedoch den
geringsten Ausgabebetrag im Sinne von § 9 Abs. 1 AktG. Die Optionen können frühestens vier Jahre nach der Zuteilung
ausgeübt werden. Die Optionen können nur dann ausgeübt werden, wenn der Mittelwert der Schlusskurse der Aktien der
Sinner Schrader AG im Xetra-Handelssystem der Deutsche Börse AG (oder einem entsprechenden Nachfolgesystem) an
den zwanzig Handelstagen vor dem Tag der Ausübung (Referenzkurs) mindestens 40 % über dem Ausübungspreis liegt.
Für die Ausübung der den Mitgliedern des Vorstands gewährten Bezugsrechte ist neben dem absoluten Erfolgsziel ein
weiteres relatives Erfolgsziel festgelegt. Die Bedingung ist, dass der Aktienkurs der Sinner Schrader AG sich besser ent-
wickelt als der TecDAX. Der späteste Ausübungszeitraum der im Rahmen des 2012er-Planes gewährten Optionen liegt
sieben Jahre nach dem Zuteilungstag.
Aus dem Aktienoptionsplan 2012 wurden im Geschäftsjahr 2013/2014 insgesamt 40.000 Aktienoptionen mit einem
durchschnittlichen Ausübungspreis von 2,43 € zugeteilt und 15.000 Optionen mit einem durchschnittlichen Ausübungs-
preis von 1,65 € waren zu annullieren. Im vorangegangenen Geschäftsjahr waren 125.000 Mitarbeiteroptionen zu einem
durchschnittlichen Ausübungspreis von 1,65 € ausgegeben worden.
Der Gesamtaufwand für anteilsbasierte Vergütungen, bei denen die Gegenleistung sofort aufwandswirksam erfasst
wurde, beträgt 7.806 € (Vj.: 38.503 €) und resultiert vollständig aus Vergütungen mit Eigenkapitalinstrumenten.
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Tabelle 14a zeigt die Parameter, die zur Bewertung der in den Geschäftsjahren 2013/2014 und 2012/2013 neu zugeteil-
ten Optionen auf Basis eines Binomialmodells nach Cox/Ross/Rubinstein herangezogen wurden:
tab. 14a parameter zur bewertung der Optionen zum Ausgabezeitpunkt
2013/2014 2012/2013
Erwartete Optionslaufzeit 4,5 Jahre 4,5 Jahre
Risikofreier Zinssatz 0,89 % 0,77 %
Erwartete Dividendenrendite 5 % 5 %
Erwartete Volatilität 39 % 38 %
Ausübungskurs 2,43 € 1,65 €
Kurs zum Bewertungsstichtag 2,57 € 1,65 €
Bei der Bewertung wurde von der frühestmöglichen Ausübung der Optionen ausgegangen. Die angegebene Volatilität
wurde auf Basis der Schlusskurse der letzten 840, 1.080 bzw. 1.320 Handelstage vor dem Zuteilungstag bestimmt.
Tabelle 14b fasst die Veränderungen des Bestandes an ausstehenden Optionen in den Geschäftsjahren 2013/2014 und
2012/2013 zusammen:
tab. 14b veränderungen im bestand der ausgegebenen Optionen in € und Anzahl
anzahl GewIchteteR duRchschnIttl.
ausüBunGsPReIs
GewIchteteR duRchschnIttl.
weRt zum zuteIlunGs-
zeItPunkt
Stand 31. August 2012 536.668 1,95 0,53
Neuzuteilungen 125.000 1,65 0,30
Ausübungen — — —
Annullierungen –75.000 2,21 0,43
Verfall — — —
Stand 31. August 2013 586.668 1,85 0,49
Neuzuteilungen 40.000 2,43 0,63
Ausübungen –150.000 1,65 0,69
Annullierungen –90.000 2,29 0,44
Verfall — — —
Stand 31. August 2014 386.668 1,89 0,44
Weitere Informationen zu allen zum 31. August 2014 ausstehenden Optionen enthält Tabelle 14c:
tab. 14c Ausstehende Optionen nach Ausübungsintervallen in € , Anzahl und Jahren
ausstehende oPtIonen GeVestete oPtIonen
InteRVall Von
ausüBunGsPReIsen In €
anzahl GewIchtete duRchschnIttl.
RestlaufzeIt In jahRen
GewIchteteR duRchschnIttl.
ausüBunGsPReIs In €
anzahl GewIchteteR duRchschnIttl.
ausüBunGsPReIs In €
31.08.2013 0,00–5,00 586.668 3,20 1,85 250.002 1,63
31.08.2014 0,00–5,00 386.668 3,72 1,89 281.670 1,68
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8 riSiKO- uND KApitALmANAgEmENt
8.1 LiquiDitätSriSiKO
Liquiditätsrisiken bestehen in möglichen finanziellen Engpässen und dadurch verursachten erhöhten Refinanzierungs-
kosten. Ziel des Liquiditätsmanagements bei Sinner Schrader ist es, die jederzeitige Zahlungsfähigkeit innerhalb der ver-
einbarten Zahlungsziele durch einen ausreichenden Bestand an liquiden Mitteln sicherzustellen. Der Konzern überwacht
diesen Bestand an liquiden Mitteln und es wird nur so viel der freien Liquidität längerfristig angelegt, wie nicht zum Aus-
gleich von Schwankungen im Cashflow als notwendig erachtet wird. Darüber hinaus wird auch bei der längerfristigen
Anlage darauf geachtet, dass die Anlage in jederzeit wieder veräußerbaren Titeln erfolgt. Zur Vermeidung kurzfristiger
Liquiditätsengpässe wurden mit zwei Banken Kreditrahmen in Höhe von 2 Mio. € bzw. 2,5 Mio. € vereinbart, die jedoch
zum Stichtag nicht in Anspruch genommen waren.
8.2 KrEDitriSiKO
Kreditrisiken ergeben sich für Sinner Schrader einerseits daraus, dass Leistungen in der Regel nach der Leistungserbrin-
gung unter Gewährung von mit den Kunden vereinbarten Zahlungszielen in Rechnung gestellt werden und Kunden den
sich daraus ergebenden Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Durch eine regelmäßige Bonitätsprüfung bei neuen
Kunden sowie eine regelmäßige Überwachung der für einen Kunden ausstehenden Zahlungsverpflichtungen schränkt
Sinner Schrader dieses Risiko ein. Im Geschäftsjahr 2013/2014 hatte Sinner Schrader wie in den Vorjahren trotz der
Finanz- und Konjunkturkrise keine wesentlichen Forderungsausfälle zu verzeichnen oder Einzelwertberichtigungen vor-
zunehmen.
Darüber hinaus unterliegt Sinner Schrader Kreditrisiken aus dem Halten der freien liquiden Mittel in Guthaben bei Banken
und der Anlage dieser Liquidität am Kapitalmarkt. Sinner Schrader schränkt dieses Risiko durch die Auswahl der Bank-
partner, die Zusammenarbeit mit mehreren Banken und die Beschränkung der Bonität der Anlageinstrumente auf ein
Mindestkreditrating von BBB bzw. A3 im Kurzfristbereich ein.
Das maximale Ausfallrisiko ergibt sich durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte
bzw. durch die Zeitwerte der bilanzierten Wertpapiere. Zum 31. August 2014 hielt Sinner Schrader keine Wertpapiere.
8.3 mArKtriSiKEN
WäHruNgSriSiKENDa Sinner Schrader seine Umsätze ausschließlich in Euro fakturiert, seine Lieferanten Rechnungen überwiegend in Euro
ausstellen und das Unternehmen keine nennenswerten Vermögenswerte in fremder Währung hält, ergeben sich für
den Konzern keine wesentlichen Fremdwährungsrisiken. Im Rahmen der Gründung der Sinner Schrader Praha s. r. o. in
Prag als wirtschaftlich unselbstständiger Einheit und der Qualifizierung des Euro als funktionale Währung dieser
Tochter gesellschaft entstanden Sinner Schrader im Geschäftsjahr 2013/2014 Währungsverluste in Höhe von 5.248 €.
Z iNSriSiKENDie Gesellschaft verfügte zum Bilanzstichtag weder über wesentliche verzinsliche Finanzverbindlichkeiten noch hatte sie
in zinstragende Anlagen investiert. Zinsrisiken bestanden daher zum 31. August 2014 nicht.
Aufgrund der auf Sicherheit und schnelle Liquidierbarkeit mit kurzen Laufzeiten ausgerichteten Anlagepolitik wirkte sich
die Finanzkrise der letzten Jahre durch den Rückgang der Zinsen aber immer noch negativ auf das Finanzergebnis des
Geschäftsjahres 2013/2014 aus, da Wiederanlagen frei werdender Liquidität nur zu niedrigeren Zinssätzen möglich waren.
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KurSriSiKENZum 31. August 2014 hielt Sinner Schrader keine Anteile an anderen börsennotierten Unternehmen. Kursrisiken
bestanden daher für den Konzern nicht.
8.4 KApitALmANAgEmENt
Sinner Schrader verfolgt grundsätzlich das Ziel, die Eigenkapitalbasis nachhaltig zu sichern und eine angemessene
Rendite auf das eingesetzte Kapital zu erwirtschaften. Es wird eine hohe Eigenkapitalquote angestrebt, da dies die
Unabhängigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens unterstützt. Ebenfalls wird angestrebt, die Unternehmens-
fortführung der operativen Gesellschaften sicherzustellen und sowohl organisches als auch anorganisches Wachstum
zu finanzieren.
Zum 31. August 2014 lag die Eigenkapitalquote von Sinner Schrader bei 49,3 % (Vj.: 52,4 %). Die in den Geschäftsjahren
2013/2014 und 2012/2013 erzielte Eigenkapitalrendite – das Verhältnis aus dem Konzernergebnis zum Eigenkapital zum
Bilanzstichtag – betrug 13,1 % bzw. 0,0 %.
Zur Zusammensetzung des Eigenkapitals wird auf die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie auf
Abschnitt 4.8 (Eigenkapital) dieses Anhangs verwiesen.
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9 trANSAKtiONEN mit NAHE StEHENDEN pErSONEN
In den Geschäftsjahren 2013/2014 und 2012/2013 erzielten Tochterunternehmen der Sinner Schrader AG Brutto-
umsätze in Höhe von 2.340.353 € bzw. 4.526.404 € mit Unternehmen einer Unternehmensgruppe, in denen Mitglieder
des Aufsichtsrats von Sinner Schrader entscheidungsrelevante Positionen innehatten. Die Summen der nicht abge-
rechneten Leistungen und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber diesen Unternehmen betrugen
am 31. August 2014 und am 31. August 2013 466.473 € bzw. 556.301 €.
Die Transaktionen mit nahe stehenden Personen wurden zu marktüblichen Konditionen abgewickelt.
9.1 vOrStAND
Folgende Personen waren im Geschäftsjahr 2013/2014 als Vorstand bestellt:
• Matthias Schrader, Vorsitzender
• Kaufmann, Hamburg
• Thomas Dyckhoff, Finanzvorstand
• Kaufmann, Hamburg
Die Vorstände übten ihre Tätigkeit hauptberuflich aus. Tabelle 15a zeigt die Vergütung der Vorstände im Geschäftsjahr
2013/2014, in Tabelle 15b sind die Vergleichsdaten des Vorjahres dargestellt:
tab. 15a vergütung der vorstandsmitgl ieder 2013/2014 in €
eRfolGsunaBhänGIGe VeRGütunG
eRfolGsBezoGene VeRGütunG
VeRGütunGskomPonenten mIt lanGfRIstIGeR anReIzwIRkunG
festGehalt sonstIGe leIstunGen
kuRzfRIstIGe zIele
mIttelfRIstIGe zIele
aktIenBasIeRte VeRGütunG
Matthias Schrader 190.000 6.650 77.274 — —
Thomas Dyckhoff 160.000 9.679 69.641 — —
Summe 350.000 16.329 146.914 — —
tab. 15b vergütung der vorstandsmitgl ieder 2012/2013 in €
eRfolGsunaBhänGIGe VeRGütunG
eRfolGsBezoGene VeRGütunG
VeRGütunGskomPonenten mIt lanGfRIstIGeR anReIzwIRkunG
festGehalt sonstIGe leIstunGen
kuRzfRIstIGe zIele
mIttelfRIstIGe zIele
aktIenBasIeRte VeRGütunG
Matthias Schrader 190.000 7.010 25.000 — —
Thomas Dyckhoff 153.333 5.746 18.000 — —
Summe 343.333 12.756 43.000 — —
Die Gesamtvergütung des Vorstands belief sich im Geschäftsjahr 2013/2014 auf 513.243 € (Vj.: 399.089 €). Die Aufwen-
dungen für die D&O-Versicherung sind entsprechend den Regeln des Deutschen Rechnungslegungs Standards („DRS“) 17
nicht unter den sonstigen Leistungen ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2013/2014 fielen Prämien in gegenüber dem Vor-
jahr unveränderter Höhe von zusammen 16.669 € an.
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Für die variable Vergütung auf Basis mittelfristiger Ziele wurden im Geschäftsjahr 2013/2014 zulasten der Personal-
kosten für Herrn Schrader und Herrn Dyckhoff Rückstellungen in Höhe von 25.000 € bzw. 15.000 € gebildet. Ein Ausweis
als Vorstandsvergütung wird erst bei vollständigem Eintritt der an die Auszahlung geknüpften Bedingungen erfolgen. Im
vorangegangenen Geschäftsjahr fiel aufgrund der Geschäftsentwicklung des Sinner Schrader-Konzerns keine Vergütung
auf Basis mittelfristiger Ziele an.
Die Mitglieder des Vorstands unterliegen einem nachvertraglichen Wettbewerbsverbot, das eine Karenzentschädigung in
Höhe von 50 % der zuletzt bezogenen erfolgsunabhängigen Jahresvergütung vorsieht. In Bezug auf Abfindungszahlungen
wurde mit den Mitgliedern des Vorstands vereinbart, dass diese den Empfehlungen des Corporate Governance Kodex
Nr. 4. 2. 3 entsprechen müssen.
9.2 AufSicHtSrAt
Dem Aufsichtsrat gehörten im Geschäftsjahr an:
• Dieter Heyde, Vorsitzender
• Diplom-Kaufmann, Bad Nauheim
• Geschäftsführender Gesellschafter der SALT Solutions GmbH, Würzburg
• Mitglied des Beirats der CCP Software GmbH, Marburg
• Prof. Cyrus D. Khazaeli, stellvertretender Vorsitzender
• Kommunikationsdesigner, Berlin
• Professor für Kommunikations- und Interaktionsdesign an der Berliner Technischen Kunsthochschule, Berlin
• Philip W. Seitz
• Rechtsanwalt, Hamburg
• General Counsel & Director of Government Affairs der Tchibo GmbH, Hamburg
Tabelle 16a zeigt die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder im Geschäftsjahr 2013/2014, in Tabelle 16b sind die
Vergleichsdaten des Vorjahres dargestellt:
tab. 16a vergütung der Aufsichtsratsmitgl ieder 2013/2014 in €
feste VeRGütunG VaRIaBle VeRGütunG
Dieter Heyde 20.000 —
Prof. Cyrus D. Khazaeli 12.500 —
Philip W. Seitz 12.500 —
Summe 45.000 —
tab. 16b vergütung der Aufsichtsratsmitgl ieder 2012/2013 in €
feste VeRGütunG VaRIaBle VeRGütunG
Dieter Heyde 20.000 —
Prof. Cyrus D. Khazaeli 12.500 —
Philip W. Seitz 12.500 —
Summe 45.000 —
Entsprechend den Regeln des DRS 17 ist auch für den Aufsichtsrat die Prämie für die D&O-Versicherung nicht als Vergü-
tung auszuweisen. Der auf den Aufsichtsrat entfallende Prämienanteil fiel im Geschäftsjahr 2013/2014 in gegenüber dem
Vorjahr unveränderter Höhe von zusammen 834 € an.
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10 WESENtLicHE ErEigNiSSE NAcH DEm biLANZSticHtAg
Am 4. November 2014 wurden sämtliche Beschlüsse und Verträge für eine Verschmelzung der mediaby GmbH auf die
NEXT AUDIENCE GmbH rückwirkend zum 1. September 2014 notariell beurkundet und zur Eintragung in das Handels-
register angemeldet.
Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2013/2014 eingetreten sind,
liegen nicht vor.
11 ZuSätZLicHE ANgAbEN NAcH DEutScHEm HANDELSrEcHt
11.1 bEtEiLiguNgSbESitZ
Der Anteilsbesitz der Sinner Schrader AG gliedert sich wie folgt:
tab. 17 betei l igungen der Sinner Schrader Ag
Gesellschaft anteIl In % wähRunG nennkaPItal eIGenkaPItal letztes jahReseRGeBnIs
eRGeBnIs-aBfühRunGs-
VeRtRaG
BeRIchtszeItRaum
Sinner Schrader Deutschland GmbH,
Hamburg 100,00 EUR 75.000 75.000 4.610.3831) ja 01.09.13–31.08.14
mediaby GmbH,
Hamburg 100,00 EUR 25.000 221.433 70.412 nein 01.09.13–31.08.14
Commerce Plus GmbH,
Hamburg 100,00 EUR 25.000 1.490.651 127.9861) ja 01.09.13–31.08.14
Commerce Plus Consulting GmbH,
Hamburg2) 100,00 EUR 25.000 25.000 –46.2071) ja 01.09.13–31.08.14
Sinner Schrader UK Ltd.,
London, Großbritannien3) 100,00 GBP 100.000 –771.548 –28.336 nein 01.09.13–31.08.14
Sinner Schrader Benelux BV,
Rotterdam, Niederlande3) 100,00 EUR 18.000 –236.235 –10.217 nein 01.01.12–31.12.13
NEXT AUDIENCE GmbH,
Hamburg 100,00 EUR 765.400 306.722 –671.016 nein 01.09.13–31.08.14
SinnerSchrader Content GmbH,
Hamburg (vorm. newtention services GmbH)4) 100,00 EUR 25.000 54.759 1.282.8971) ja 01.09.13–31.08.14
Sinner Schrader Mobile GmbH,
Berlin 100,00 EUR 25.000 530.497 –196.497 nein 01.09.13–31.08.14
Sinner Schrader Praha s.r.o.,
Prag, Tschechische Republik 100,00 CZK 200.000 –5.424.746 –2.965.448 nein 01.11.13–31.08.14
1) Vor Ergebnisabführung 2) Die Gesellschaft ist eine 100%ige Tochter der Commerce Plus GmbH.3) Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft ruht gegenwärtig; der Beteiligungsansatz wurde im Jahr
der Einstellung der Tätigkeit abgeschrieben. Es liegt kein geprüfter Abschluss der Gesellschaft vor.4) Die Gesellschaft ist eine 100%ige Tochter der NEXT AUDIENCE GmbH.
11.2 iNANSprucHNAHmE vON § 264 AbS. 3 Hgb
Für die Sinner Schrader Deutschland GmbH, Hamburg, die Commerce Plus GmbH, Hamburg, sowie die Commerce Plus
Consulting GmbH, Hamburg, wird jeweils für den Jahresabschluss zum 31. August 2014 die Befreiungsvorschrift des
§ 264 Abs. 3 HGB in Anspruch genommen.
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1 1 .3 mitArbEitEr
Im Geschäftsjahr 2013/2014 waren durchschnittlich 489 Angestellte im Sinner Schrader-Konzern beschäftigt, darunter
12 Vorstände bzw. Geschäftsführer der Konzerngesellschaften und 122 Auszubildende, Studenten und Praktikanten.
Im Vorjahr waren insgesamt durchschnittlich 444 Mitarbeiter im Konzern angestellt.
11.4 AbScHLuSSprüfErHONOrAr
Für die Abschlussprüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses der Sinner Schrader AG zum 31. August
2014 wurden 101.500 € aufgewendet, davon 20.000 € für das Vorjahr. Weitere 1.000 € erhielt die BDO AG Wirtschafts-
prüfungsgesellschaft für andere Bestätigungsleistungen.
11.5 bEStAND AN AKtiEN uND bEZugSrEcHtEN Auf AKtiEN DEr OrgANmitgLiEDEr („DirEctOrS’ DEALiNgS“)
Tabelle 18 zeigt die Bestände an Aktien der Sinner Schrader AG sowie die Bestände an Bezugsrechten auf Aktien,
die von den Organmitgliedern der Sinner Schrader AG zum 31. August 2013 gehalten wurden, und deren Veränderungen
im Geschäftsjahr 2013/2014:
ta b . 1 8 b e s t a n d a n A k t i e n u n d b e z u g s re c h t e n a u f A k t i e n d e r O rg a n m i t g l i e d e r i n Anzah l
aktIen 31.08.2013 zuGänGe aBGänGe 31.08.2014
Vorstand:
Matthias Schrader 2.455.175 121.114 — 2.576.289
Thomas Dyckhoff 74.950 — — 74.950
Vorstand, gesamt 2.530.125 121.114 — 2.651.239
Aufsichtsrat:
Dieter Heyde — — — —
Prof. Cyrus D. Khazaeli — — — —
Philip W. Seitz — — — —
Aufsichtsrat, gesamt — — — —
Organmitglieder, gesamt 2.530.125 121.114 — 2.651.239
BezuGsRechte 31.08.2013 zuGänGe aBGänGe 31.08.2014 zeItweRt je BezuGsRecht
Im zeItPunkt deR GewähRunG
Vorstand:
Matthias Schrader — — — —
Thomas Dyckhoff 120.000 — — 120.000 0,49 €
Vorstand, gesamt 120.000 — — 120.000
Aufsichtsrat:
Dieter Heyde — — — —
Prof. Cyrus D. Khazaeli — — — —
Philip W. Seitz — — — —
Aufsichtsrat, gesamt — — — —
Organmitglieder, gesamt 120.000 — — 120.000
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1 1 .6 ANgAbEN gEmäSS § 160 AbS. 1 Nr. 8 AKtg
Zum 31. August 2014 bestanden Beteiligungen an der Gesellschaft, die nach § 21 Abs. 1 Wertpapierhandelsgesetz
(„WpHG“) mitgeteilt und wie folgt nach § 26 Abs. 1 WpHG veröffentlicht worden sind:
1. Die CLEF Trading AG, Beckenried, Schweiz, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 25. Mai 2014 mitgeteilt, dass ihr
Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader AG, Hamburg, Deutschland, am 22. Mai 2014 die Schwelle von 3 % der
Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,4720 % (das entspricht 400.767 Stimmrechten) betragen hat.
2. Herr Alexander Spohr, Deutschland, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 2. Dezember 2013 mitgeteilt, dass sein
Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader AG, Hamburg, Deutschland, am 28. November 2013 die Schwelle von 30 %,
25 %, 20 %, 15 %, 10 %, 5 % und 3 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 0,1487 % (das entspricht
17.165 Stimmrechten) betragen hat.
3. Die Sinner Schrader Aktiengesellschaft, Völckersstraße 38, 22765 Hamburg, Deutschland, hat am 29. August 2012
gemäß § 26 Abs. 1 Satz 2 WpHG mitgeteilt, dass ihr Anteil an eigenen Aktien am 28. August 2012 die Schwelle von 3 %
überschritten hat und sie zu diesem Tag einen Anteil von 3,0022 % (das entspricht 346.539 Stückaktien) an allen
ausgegebenen Aktien der Sinner Schrader Aktiengesellschaft hielt.
4. Die Debby Vermögensverwaltung GmbH, Deutschland, hat uns am 11. Dezember 2008 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG
mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader Aktiengesellschaft, Völckersstraße 38, 22765 Hamburg,
Deutschland, WKN 514190, ISIN DE0005141907, am 12. September 2008 die Schwellen von 30 %, 25 %, 20 %, 15 %,
10 %, 5 % und 3 % unterschritten hat und zu diesem Tag 0,00 % (0 Stimmrechte) beträgt.
Die Debby Vermögensverwaltung GmbH, Deutschland, hat uns gem. § 21 Abs. 1 WpHG am 20. Januar 2005 im eigenen
Namen und im Namen und Auftrag der unter lit. b bis lit. e genannten Personen Folgendes mitgeteilt:
a. Die Debby Vermögensverwaltung GmbH, Deutschland, hat am 20. Januar 2005 davon Kenntnis erhalten, dass ihr
Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader AG aufgrund von Verkäufen im Konsortialkreis mit dem 12. Januar 2005
die Schwelle von 50 % unterschritten hat und nunmehr 49,1231 % beträgt, wobei ihr ein Stimmrechtsanteil von
37,8823 % nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen ist.
b. Herr Wolfgang Herz, Deutschland, hat am 17. Januar 2005 davon Kenntnis erhalten, dass sein Stimmrechtsanteil an
der Sinner Schrader AG mit dem 12. Januar 2005 die Schwelle von 50 % unterschritten hat und nunmehr 49,1231 %
beträgt, wobei ihm ein Stimmrechtsanteil von 4,9713 % nach § 22 Abs. 1 Nr. 2 WpHG und ein Stimmrechtsanteil von
44,1518 % nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen ist.
c. Frau Agneta Peleback-Herz, Deutschland, hat am 17. Januar 2005 davon Kenntnis erhalten, dass ihr Stimmrechts-
anteil an der Sinner Schrader AG mit dem 12. Januar 2005 die Schwelle von 50 % unterschritten hat und nunmehr
49,1231 % beträgt, wobei ihr ein Stimmrechtsanteil von 0,6491 % nach § 22 Abs. 1 Nr. 2 WpHG und ein Stimmrechts-
anteil von 48,474 % nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen ist.
d. Herr Michael Herz, Deutschland, hat am 17. Januar 2005 davon Kenntnis erhalten, dass sein Stimmrechtsanteil an
der Sinner Schrader AG mit dem 12. Januar 2005 die Schwelle von 50 % unterschritten hat und nunmehr 49,1231 %
beträgt, wobei ihm ein Stimmrechtsanteil von 4,9713 % nach § 22 Abs. 1 Nr. 2 WpHG und ein Stimmrechtsanteil von
44,1518 % nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen ist.
e. Frau Cornelia Herz, Deutschland, hat am 17. Januar 2005 davon Kenntnis erhalten, dass ihr Stimmrechtsanteil an
der Sinner Schrader AG mit dem 12. Januar 2005 die Schwelle von 50 % unterschritten hat und nunmehr 49,1231 %
beträgt, wobei ihr ein Stimmrechtsanteil von 0,6491 % nach § 22 Abs. 1 Nr. 2 WpHG und ein Stimmrechtsanteil von
48,474 % nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen ist.
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5. Thomas Dyckhoff, Deutschland, hat uns auf dem Kenntnisstand vom 9. Februar 2007 in Korrektur seiner Meldungen
vom 18. Januar 2007 auf dem Kenntnisstand vom 15. Januar 2007 im eigenen Namen und in Vollmacht und Vertre-
tung der unter lit. b. bis e. aufgeführten Personen gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt:
a. Der Stimmrechtsanteil von Herrn Thomas Dyckhoff, Deutschland, an der Sinner Schrader AG, Völckersstraße 38,
22765 Hamburg, hat am 13. Februar 2006 die Schwelle von 50 % unterschritten und hat zu diesem Zeitpunkt
49,9110 % (entspricht 5.761.106 Aktien) betragen. Davon waren ihm 49,4782 % der Stimmrechte (5.711.156 Aktien)
nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG zuzurechnen. Zugerechnet nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG wurden ihm dabei unter
anderem Stimmrechtsanteile der folgenden Aktionäre, deren zugerechneter Stimmrechtsanteil jeweils 3 % oder
mehr betrug: Matthias Schrader, Oliver Sinner und die Debby Vermögensverwaltung GmbH.
b. Der Stimmrechtsanteil von Herrn Matthias Schrader, Deutschland, an der Sinner Schrader AG, Völckersstraße 38,
22765 Hamburg, hat am 13. Februar 2006 die Schwelle von 50 % unterschritten und hat zu diesem Zeitpunkt
49,9110 % (entspricht 5.761.106 Aktien) betragen. Davon waren ihm 29,6154 % der Stimmrechte (3.418.431 Aktien)
nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG zuzurechnen. Zugerechnet nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG wurden ihm dabei unter
anderem Stimmrechtsanteile der folgenden Aktionäre, deren zugerechneter Stimmrechtsanteil jeweils 3 % oder
mehr betrug: Oliver Sinner und die Debby Vermögensverwaltung GmbH.
c. Der Stimmrechtsanteil von Herrn Oliver Sinner, Deutschland, an der Sinner Schrader AG, Völckersstraße 38,
22765 Hamburg, hat am 13. Februar 2006 die Schwelle von 50 % unterschritten und hat zu diesem Zeitpunkt
49,9110 % (entspricht 5.761.106 Aktien) betragen. Davon waren ihm 40,8211 % der Stimmrechte (4.711.879 Aktien)
nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG zuzurechnen. Zugerechnet nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG wurden ihm dabei unter
anderem Stimmrechtsanteile der folgenden Aktionäre, deren zugerechneter Stimmrechtsanteil jeweils 3 % oder
mehr betrug: Matthias Schrader und die Debby Vermögensverwaltung GmbH.
d. Der Stimmrechtsanteil von Herrn Detlef Wichmann, Deutschland, an der Sinner Schrader AG, Völckersstraße 38,
22765 Hamburg, hat am 13. Februar 2006 die Schwelle von 50 % unterschritten und hat zu diesem Zeitpunkt
49,9110 % (entspricht 5.761.106 Aktien) betragen. Davon waren ihm 48,9147 % der Stimmrechte (5.646.106 Aktien)
nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG zuzurechnen. Zugerechnet nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG wurden ihm dabei unter
anderem Stimmrechtsanteile der folgenden Aktionäre, deren zugerechneter Stimmrechtsanteil jeweils 3 % oder
mehr betrug: Matthias Schrader, Oliver Sinner und die Debby Vermögensverwaltung GmbH.
e. Der Stimmrechtsanteil von Herrn Sebastian Dröber, Deutschland, an der Sinner Schrader AG, Völckersstraße 38,
22765 Hamburg, hat am 13. Februar 2006 die Schwelle von 50 % unterschritten und hat zu diesem Zeitpunkt
49,9110 % (entspricht 5.761.106 Aktien) betragen. Davon waren ihm 49,3045 % (5.691.106 Aktien) der Stimmrechte
nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG zuzurechnen. Zugerechnet nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG wurden ihm dabei unter
anderem Stimmrechtsanteile der folgenden Aktionäre, deren zugerechneter Stimmrechtsanteil jeweils 3 % oder
mehr betrug: Matthias Schrader, Oliver Sinner und die Debby Vermögensverwaltung GmbH.
6. Herr Holger Blank, Deutschland, hat uns am 19. Januar 2005 gem. § 21 Abs. 1 WpHG i. V. m. § 22 WpHG mitgeteilt,
dass sein Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader AG mit dem 12. Januar 2005 die Schwelle von 50 % unter-
schritten hat und nunmehr 49,1231 % beträgt, wobei ihm ein Stimmrechtsanteil von 49,1223 % nach § 22 Abs. 2 WpHG
zuzurechnen ist.
7. Herr Bernward Beuleke, Deutschland, hat uns am 19. Januar 2005 gem. § 21 Abs. 1 WpHG i. V. m. § 22 WpHG mitgeteilt,
dass sein Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader AG mit dem 12. Januar 2005 die Schwelle von 50 % unter-
schritten hat und nunmehr 49,2256 % beträgt, wobei ihm ein Stimmrechtsanteil von 49,0718 % nach § 22 Abs. 2 WpHG
zuzurechnen ist.
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8. Herr Dirk Lehmann, Deutschland, hat uns am 19. Januar 2005 gem. § 21 Abs. 1 WpHG i. V. m. § 22 WpHG mitgeteilt,
dass sein Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader AG mit dem 12. Januar 2005 die Schwelle von 50 % unter-
schritten hat und nunmehr 49,1322 % beträgt, wobei ihm ein Stimmrechtsanteil von 49,0718 % nach § 22 Abs. 2 WpHG
zuzurechnen ist.
9. Frau Marion Sinner, Deutschland, hat uns am 19. Januar 2005 gem. § 21 Abs. 1 WpHG i. V. m. § 22 WpHG mitgeteilt,
dass ihr Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader AG mit dem 12. Januar 2005 die Schwelle von 50 % unter-
schritten hat und nunmehr 49,1231 % beträgt, wobei ihr ein Stimmrechtsanteil von 49,0365 % nach § 22 Abs. 2 WpHG
zuzurechnen ist.
10. Frau Jessica Schmidt, Deutschland, hat uns am 19. Januar 2005, korrigiert am 4. Februar 2005, gem. § 21 Abs. 1 WpHG
i. V. m. § 22 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader AG mit dem 12. Januar 2005 die
Schwelle von 50 % unterschritten hat und nunmehr 49,1244 % beträgt, wobei ihr ein Stimmrechtsanteil von 48,9065 %
nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen ist.
11. Herr Dr. Markus Conrad, Deutschland, hat uns am 20. Januar 2005 gem. § 21 Abs. 1 WpHG i. V. m. § 22 WpHG mitgeteilt,
dass er am 17. Januar 2005 davon Kenntnis erhalten hat, dass sein Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader AG
aufgrund von Verkäufen im Konsortialkreis mit dem 12. Januar 2005 die Schwelle von 50 % unterschritten hat und
nunmehr 49,1231 % beträgt, wobei ihm ein Stimmrechtsanteil von 48,0185 % nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen ist.
12. Herr Gerd Stahl, Deutschland, hat uns am 4. Juli 2003, mit Korrektur vom 10. Juli 2003, aus eigener Verpflichtung
und in Vollmacht und Vertretung der in lit. b. bis c. genannten Personen gem. § 21 Abs. 1 WpHG i. V. m. § 22 WpHG mit-
geteilt, dass:
a. Herr Gerd Stahl, Deutschland, mit dem 30. Juni 2003 die Schwelle von 50 % der Stimmrechte an der Sinner Schrader
AG unterschritten hat. Ihm stehen nunmehr gem. § 21 Abs. 1 WpHG 49,95 % der Stimmrechte an der Sinner Schrader
AG zu, davon sind 47,18 % der Stimmrechte nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen.
b. Herr Alexander Spohr, Deutschland, mit dem 30. Juni 2003 die Schwelle von 50 % der Stimmrechte an der
Sinner Schrader AG unterschritten hat. Ihm stehen nunmehr gem. § 21 Abs. 1 WpHG 49,95 % der Stimmrechte
an der Sinner Schrader AG zu, davon sind 47,69 % der Stimmrechte nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen.
c. Herr Matthias Fricke, USA, mit dem 30. Juni 2003 die Schwelle von 50 % der Stimmrechte an der Sinner Schrader AG
unterschritten hat. Ihm stehen nunmehr gem. § 21 Abs. 1 WpHG 49,95 % der Stimmrechte an der Sinner Schrader AG
zu, davon sind 47,85 % der Stimmrechte nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen.
11.7 ENtSprEcHENSErKLäruNg Zur übErNAHmE DEr EmpfEHLuNgEN DEr „rEgiEruNgSKOmmiSSiON DEutScHEr cOrpOrAtE gOvErNANcE KODEX“
Am 18. Dezember 2013 haben Vorstand und Aufsichtsrat die nach § 161 Aktiengesetz vorgeschriebene Entsprechens-
erklärung zum Corporate Governance Kodex abgegeben und den Aktionären auf der Website der Gesellschaft dauerhaft
zugänglich gemacht.
Hamburg, 17. November 2014
Der Vorstand
Matthias Schrader Thomas Dyckhoff
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Bestätigungsvermerkdes aBschlussprüfers
Wir haben den von der Sinner Schrader Aktiengesellschaft, Hamburg, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz,
Gesamt ergebnisrechnung, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang –
sowie den Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht des Mutterunternehmens zusammengefasst wurde, für das Geschäftsjahr
vom 1. September 2013 bis zum 31. August 2014 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach
den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen
Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesell-
schaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss
und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) fest-
gestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der
anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz-
und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen
werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die
Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezo-
genen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf
der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Rechnungslegungsinformationen der in den Konzern-
abschluss einbezogenen Teilbereiche, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsoli-
dierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung
des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere
Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie
sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie
den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht des
Mutterunternehmens zusammengefasst wurde, steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes
Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Hamburg, 21. November 2014
BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
gez. Glaser gez. ppa. Reisener
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
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Bilanzeid
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss der
Sinner Schrader Aktiengesellschaft ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertrags lage
des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des
Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild
vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Hamburg, 17. November 2014
Der Vorstand
Matthias Schrader Thomas Dyckhoff
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022–057
060–113
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142–143
KONZErNLAgEbEricHt
KONZErNAbScHLuSS
JAHrESAbScHLuSS
WEitErE iNfOrmAtiONEN
SinnerSchraderGRouP2013 / 2014
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BilanzZum 31. AuguSt 2014
Aktiva in € 31.08.2014 31.08.2013
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände:
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 146.760 49.791
Sachanlagen:
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 669.661 560.499
Mietereinbauten 65.205 58.727
Sachanlagen, gesamt 734.866 619.226
Finanzanlagen:
Anteile an verbundenen Unternehmen 27.713.487 29.213.487
Finanzanlagen, gesamt 27.713.487 29.213.487
Anlagevermögen, gesamt 28.595.113 29.882.504
Umlaufvermögen
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände:
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.547 20.630
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3.376.274 523.427
Sonstige Vermögensgegenstände 228.964 392.079
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände, gesamt 3.606.785 936.136
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 1.800.861 4.474.960
Umlaufvermögen, gesamt 5.407.646 5.411.096
Rechnungsabgrenzungsposten 97.680 86.492
Aktiva, gesamt 34.100.439 35.380.092
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Passiva in € 31.08.2014 31.08.2013
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital (bedingtes Kapital: 896.538 €; Vj.: 896.538 €) 11.542.764 11.542.764
Eigene Anteile –306.906 –420.152
Ausgegebenes Kapital 11.235.858 11.122.612
Kapitalrücklage 2.690.465 2.674.203
Gewinnrücklagen:
Andere Gewinnrücklagen 15.758.120 17.710.143
Bilanzgewinn 1.772.406 —
Eigenkapital, gesamt 31.456.849 31.506.958
Rückstellungen
Steuerrückstellungen 532.121 —
Sonstige Rückstellungen 952.696 828.079
Rückstellungen, gesamt 1.484.817 828.079
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 178.870 113.630
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: 178.870 € (Vj.: 113.630 €)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 197.995 1.954.860
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: 197.995 € (Vj.: 1.954.860 €)
Sonstige Verbindlichkeiten 665.207 758.218
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: 665.207 € (Vj.: 758.218 €)
davon aus Steuern: 665.207 € (Vj.: 758.218 €)
Verbindlichkeiten, gesamt 1.042.072 2.826.708
Rechnungsabgrenzungsposten — 24.412
Passive latente Steuern 116.701 193.935
Passiva, gesamt 34.100.439 35.380.092
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gewinn- und verlustrechnungfür DAS gEScHäftSJAHr 2013/2014
in € 2013/2014 2012/2013
Umsatzerlöse 4.429.771 3.764.479
Sonstige betriebliche Erträge 42.260 72.355
Materialaufwand:
Aufwendungen für bezogene Leistungen –3.680 –175.049
Materialaufwand, gesamt –3.680 –175.049
Personalaufwand:
Löhne und Gehälter –2.317.361 –1.852.790
Soziale Abgaben –396.206 –339.661
Personalaufwand, gesamt –2.713.567 –2.192.451
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen –186.885 –166.026
Sonstige betriebliche Aufwendungen –2.735.930 –2.418.940
Erträge aus Beteiligungen 800.000 —
davon aus verbundenen Unternehmen: 800.000 € (Vj.: 0 €)
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 4.738.369 2.200.993
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 26.406 67.129
davon aus verbundenen Unternehmen: 12.668 € (Vj.: 27.584 €)
Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens –3.480.000 –1.300.000
Aufwand aus Verlustübernahme — –721.106
Zinsen und ähnliche Aufwendungen –51.533 –75.857
davon an verbundene Unternehmen: 43.508 € (Vj.: 44.152 €)
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 865.211 –944.473
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in € 2013/2014 2012/2013
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag –1.092.061 –351.730
davon aus latenten Steuern: 77.234 € (Vj.: –193.935 €)
Sonstige Steuern –744 –329
Jahresfehlbetrag –227.594 –1.296.532
Entnahmen aus Gewinnrücklagen:
aus anderen Gewinnrücklagen 2.000.000 1.296.532
Bilanzgewinn 1.772.406 —
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anhang der sinnerschrader ag
1 rEcHtLicHE gruNDLAgEN
Der Jahresabschluss der Sinner Schrader Aktiengesellschaft („Sinner Schrader AG“ oder „Gesellschaft“) wurde unter
Beachtung der Vorschriften des Handelsgesetzbuchs („HGB“) und des Aktiengesetzes („AktG“) sowie der ergänzenden
Bestimmungen der Satzung erstellt.
Die Gesellschaft gilt als große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 Satz 2 HGB i. V. m. § 264 d HGB.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.
Bei der Bewertung wird von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen.
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2 biLANZiEruNgS- uND bEWErtuNgSgruNDSätZE
Der Abschluss ist in Euro (€) aufgestellt.
Die immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen werden zu Anschaffungskosten, vermindert
um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibungen erfolgen linear entsprechend der Nutzungsdauer. Direkt
entgeltlich erworbene Software wird linear grundsätzlich über eine geschätzte Nutzungsdauer von mindestens drei
Jahren abgeschrieben. Für Computerhardware wird in der Regel eine Nutzungsdauer von drei Jahren angenommen, für
andere elektronische und elektrische Geräte und Einrichtungen vier bis acht Jahre und für Büromöbel acht bis dreizehn
Jahre. Geringwertige Vermögensgegenstände werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Die Abschreibung von Mieter-
einbauten erfolgt linear über die Restdauer des Mietvertrags.
Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bzw. bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung zu dem am
Bilanzstichtag niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.
Soweit der nach vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert von Gegenständen des Anlagevermögens über dem Wert
liegt, der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung
getragen. Soweit die Gründe für in früheren Geschäftsjahren vorgenommene Abschreibungen nicht mehr bestehen, wird
eine Wertaufholung vorgenommen.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennwert bilanziert. Langfristige unverzinsliche Forde-
rungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden und von der
Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst. Fremdwährungsforderungen sind
grundsätzlich mit dem Kurs des Entstehungstages bewertet. Bei einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr erfolgt am
Abschlussstichtag eine Bewertung zum Devisenkassamittelkurs. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr erfolgt
die Bewertung zum Devisenkassamittelkurs unter Berücksichtigung des Imparitätsprinzips sowie des Anschaffungs-
kosten- und Realisationsprinzips.
Wertpapiere des Umlaufvermögens werden zu Anschaffungskosten oder einem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nennwert angesetzt.
Die sonstigen Rückstellungen decken sämtliche erkennbare Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten ab. Die Bewertung
erfolgt in Höhe des Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig erscheint. Bei der
Bewertung der Verpflichtung wurden zukünftige Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt. Langfristige Rückstel-
lungen mit erwarteten Erfüllungszeitpunkten jenseits eines Jahres werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden
und von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst.
Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Langfristige unverzinsliche Verbindlichkeiten mit einer Rest-
laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden und von der Deutschen Bundesbank
veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst. Fremdwährungsverbindlichkeiten sind grundsätzlich mit dem
Kurs des Entstehungstages bewertet. Bei einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr erfolgt am Abschlussstichtag eine Be-
wertung zum Devisenkassamittelkurs. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr erfolgt die Bewertung zum Devisen-
kassamittelkurs unter Berücksichtigung des Imparitätsprinzips sowie des Anschaffungskosten- und Realisationsprinzips.
Latente Steuern werden nach § 274 Abs. 1 HGB für Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Ver-
mögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen gebildet, die
sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Steuerliche Verlustvorträge werden bei der Berechnung aktiver
latenter Steuern in Höhe der innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwartenden Verrechnung berücksichtigt. Der Ausweis
der latenten Steuern in der Bilanz erfolgt saldiert (§ 274 Abs. 1 Satz 2 HGB). Soweit sich insgesamt eine Steuerentlastung
ergibt (Aktivüberhang), wird das Aktivierungswahlrecht nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB nicht ausgeübt. Eine sich ergebende
Steuerbelastung wird als passive latente Steuer in der Bilanz ausgewiesen. In der Gewinn- und Verlust rechnung wird eine
Veränderung der latenten Steuern unter dem Posten „Steuern vom Einkommen und vom Ertrag“ gesondert ausgewiesen.
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3 ErLäutEruNgEN Zu pOStEN DEr biLANZ
3.1 ANLAgEvErmÖgEN
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in dem folgenden Anlagespiegel dargestellt:
tab. 1 Anlagespiegel
ANScHAffuNgSKOStEN IN € 01.09.2013 zuGänGe aBGänGe 31.08.2014
Immaterielle Vermögensgegenstände:
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 612.174 143.752 — 755.926
Sachanlagen:
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.445.986 222.935 18.056 1.650.865
Mietereinbauten 463.039 37.362 — 500.401
Sachanlagen, gesamt 1.909.025 260.297 18.056 2.151.266
Finanzanlagen:
Anteile an verbundenen Unternehmen 31.291.087 1.980.000 — 33.271.087
Gesamt 33.812.286 2.384.049 18.056 36.178.279
KumuLiErtE AbScHrEibuNgEN IN € 01.09.2013 zuGänGe aBGänGe 31.08.2014
Immaterielle Vermögensgegenstände:
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 562.383 46.783 — 609.166
Sachanlagen:
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 885.487 109.218 13.501 981.204
Mietereinbauten 404.312 30.884 — 435.196
Sachanlagen, gesamt 1.289.799 140.102 13.501 1.416.400
Finanzanlagen:
Anteile an verbundenen Unternehmen 2.077.600 3.480.000 — 5.557.600
Gesamt 3.929.782 3.666.885 13.501 7.583.166
NEttObucHWErtE IN € 31.08.2013 31.08.2014
Immaterielle Vermögensgegenstände:
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 49.791 146.760
Sachanlagen:
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 560.499 669.661
Mietereinbauten 58.727 65.205
Sachanlagen, gesamt 619.226 734.866
Finanzanlagen:
Anteile an verbundenen Unternehmen 29.213.487 27.713.487
Gesamt 29.882.504 28.595.113
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3 .2 fOrDEruNgEN uND SONStigE vErmÖgENSgEgENStäNDE
Zum 31. August 2014 betrugen die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände 3.606.785 € (Vj.: 936.136 €). Von
diesen Forderungen hatten Forderungen in Höhe von 86.685 € (Vj.: 106.492 €) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.
Alle übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von 3.520.100 € (Vj.: 829.644 €) hatten eine
Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 3.376.274 € (Vj.: 523.427 €) waren zum 31. August 2014
Verbindlichkeiten von 7.659.700 € (Vj.: 0 €) zu saldieren. Die Bruttoposition setzt sich aus Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen in Höhe von 5.303.338 € (Vj.: 156.621 €), Forderungen aus Ergebnisabführungen und Dividenden in Höhe
von 5.538.369 €, kurzfristigen Darlehensforderungen in Höhe von 192.051 € (Vj.: 366.737 €) sowie Zinsforderungen in Höhe
von 2.216 € (Vj.: 69 €) zusammen.
Die saldierten Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestanden zum Stichtag aus der Anlage von
liquiden Mitteln durch Tochtergesellschaften bei der Sinner Schrader AG im Rahmen des zentralen Liquiditätsmanage-
ments in Höhe von 7.125.803 €, kurzfristigen Darlehen in Höhe von 530.967 € sowie aus Lieferungen und Leistungen
(2.168 €) und Zinsen (762 €).
Im Vorjahr waren in den ausgewiesenen Forderungen gegen verbundene Unternehmen keine Verbindlichkeiten
saldiert worden.
Die sonstigen Vermögensgegenstände bestanden zum 31. August 2014 zum einen aus Forderungen in Höhe von
119.250 € gegen Mitglieder der Geschäftsführung von Tochterunternehmen aus der Ausübung von Mitarbeiteroptionen.
Zum anderen enthielten die sonstigen Vermögensgegenstände zum Bilanzstichtag einen abgezinsten Erstattungs-
anspruch auf Körperschaftsteuerguthaben auf der Grundlage des Gesetzes über steuerliche Begleitmaßnahmen zur
Einführung der Europäischen Gesellschaft und zur Änderung weiterer steuerlicher Vorschriften („SEStEG“) in Höhe
von 86.685 € sowie geleistete Anzahlungen, durchlaufende Posten und Ansprüche aus Lohnfortzahlung im Umfang von
insgesamt 23.029 €.
Im Vorjahr enthielten die sonstigen Vermögensgegenstände neben dem Erstattungsanspruch auf Körperschaftsteuer-
guthaben von 106.492 € im Wesentlichen Forderungen an das Finanzamt aus anrechenbaren Quellensteuern und Steuer-
vorauszahlungen zur Körperschaftsteuer und zur Gewerbesteuer in Höhe von 224.706 € sowie durchlaufende Posten
und geleistete Anzahlungen in Höhe von 60.881 €.
3.3 AKtivE rEcHNuNgSAbgrENZuNgSpOStEN
Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 97.680 € (Vj.: 86.492 €) enthalten im Wesentlichen auf das
Jahr bezogene Zahlungen für Investor-Relations-Dienstleistungen, Versicherungen, Wartungsverträge, Beiträge sowie
ein Stellenanzeigenkontingent.
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3 .4 EigENKApitAL
Die Entwicklung des Eigenkapitals im Geschäftsjahr 2013/2014 ist in der folgenden Tabelle zusammengefasst dargestellt:
tab. 2 Eigenkapital
in € 31.08.2013 eRweRB eIGeneR anteIle
ausGaBe eIGeneR anteIle
entnahme 2013/2014
jahResfehlBetRaG 2013/2014
31.08.2014
Gezeichnetes Kapital 11.542.764 — 11.542.764
Eigene Anteile –420.152 –36.754 150.000 — –306.906
Kapitalrücklage 2.674.203 — 16.262 — 2.690.465
Gewinnrücklage:
Andere Gewinnrücklagen 17.710.143 –33.260 81.237 –2.000.000 — 15.758.120
Bilanzgewinn — — — 2.000.000 –227.594 1.772.406
Eigenkapital, gesamt 31.506.958 –70.014 247.499 — –227.594 31.456.849
3.4 .1 gEZEicHNEtES KApitAL
Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft betrug zum 31. August 2014 11.542.764 €. Es wurde durch 11.542.764 auf den
Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien mit einem rechnerischen Nennwert von 1 € gebildet.
Die Hauptversammlung vom 20. Dezember 2012 hat den Vorstand ermächtigt, bis zum 19. Dezember 2017 mit Zustim-
mung des Aufsichtsrats das Grundkapital einmalig oder mehrfach um insgesamt bis zu 5.770.000 € durch Ausgabe neuer
Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhöhen („Genehmigtes Kapital 2012“). Den Aktionären ist mit Ein-
schränkungen ein Bezugsrecht einzuräumen.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 23. Januar 2007 wurde ein bedingtes Kapital in Höhe von 600.000 € („Bedingtes
Kapital III“) zur Gewährung von Rechten zum Bezug von 600.000 Stück nennwertloser Stückaktien an Arbeitnehmer
und Organmitglieder der Gesellschaft bzw. verbundener Unternehmen geschaffen („Aktienoptionsplan 2007“). Aus dem
Aktien optionsplan 2007, aus dem bis zum 31. Dezember 2011 Optionen zugeteilt werden konnten, waren insgesamt
545.000 Optionen vergeben worden. Von den ausgegebenen Optionen waren bis zum 31. August 2013 8.332 Optionen
annulliert worden. Im Geschäftsjahr 2013/2014 wurden 150.000 Optionen zu einem durchschnittlichen Ausübungspreis
von 1,65 € ausgeübt, 65.000 Optionen mit einem durchschnittlichen Ausübungspreis von 2,42 € waren zu annullieren.
Zum 31. August 2014 befanden sich somit noch 236.668 Optionen des Aktienoptionsplans 2007 mit einem durchschnitt-
lichen Ausübungspreis von 1,92 € im Umlauf.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 20. Dezember 2012 hat die Sinner Schrader AG ein neues bedingtes Kapital in
Höhe von 550.000 € geschaffen („Bedingtes Kapital 2012“) und den Sinner Schrader-Aktienoptionsplan 2012 verabschie-
det, der die Gewährung von Aktienoptionen zum Bezug von insgesamt 550.000 Aktien an die Mitglieder des Vorstands
der Sinner Schrader AG (100.000 Optionen) und die Mitglieder der Geschäftsführungen der mit der Sinner Schrader AG
verbundenen Unternehmen (300.000 Optionen) sowie ausgewählte Mitarbeiter mit Führungsaufgaben der Sinner-
Schrader AG und der mit ihr verbundenen Unternehmen (150.000 Optionen) ermöglicht.
Die im Rahmen des 2012er-Planes gewährten Optionen haben einen Ausübungspreis, der mindestens den Mittelwert der
Schlusskurse der Aktien der Sinner Schrader AG im Xetra-Handelssystem der Deutsche Börse AG (oder einem entspre-
chenden Nachfolgesystem) an den zwanzig Handelstagen vor dem Tag der Zuteilung beträgt, mindestens jedoch den
geringsten Ausgabebetrag im Sinne von § 9 Abs. 1 AktG. Die Optionen können frühestens vier Jahre nach der Zuteilung
ausgeübt werden. Die Optionen können nur dann ausgeübt werden, wenn der Mittelwert der Schlusskurse der Aktien der
Sinner Schrader AG im Xetra-Handelssystem der Deutsche Börse AG (oder einem entsprechenden Nachfolgesystem) an
den zwanzig Handelstagen vor dem Tag der Ausübung (Referenzkurs) mindestens 40 % über dem Ausübungspreis liegt.
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Für die Ausübung der den Mitgliedern des Vorstands gewährten Bezugsrechte ist neben dem absoluten Erfolgsziel als
relatives Erfolgsziel festgelegt, dass sich der Aktienkurs der Sinner Schrader AG besser als der TecDAX entwickelt haben
muss. Die Optionen des 2012er-Planes sind spätestens sieben Jahre nach dem Zuteilungstag auszuüben.
Aus dem Aktienoptionsplan 2012 waren bis zum 31. August 2013 125.000 Mitarbeiteroptionen zu einem durchschnitt-
lichen Ausübungspreis von 1,65 € ausgegeben worden. Im Geschäftsjahr 2013/2014 wurden insgesamt 40.000 Aktien-
optionen mit einem durchschnittlichen Ausübungspreis von 2,43 € zugeteilt. 15.000 der im Vorjahr vergebenen Optionen
waren zu annullieren. Damit standen zum 31. August 2014 150.000 Optionen mit einem durchschnittlichen Ausübungs-
preis von 1,86 € aus.
3.4 .2 EigENE ANtEiLE
Zum 31. August 2014 betrug der Bestand an eigenen Aktien 306.906 Stück mit einem rechnerischen Nennwert von
306.906 €. Ausgehend von dem Bestand zum 31. August 2013 von 420.152 eigenen Aktien, die zu einem durchschnitt-
lichen Anschaffungskurs von 1,73 € je Aktie erworben worden waren, wurden im Geschäftsjahr 2013/2014 weitere 36.754
eigene Aktien am Markt mit einem durchschnittlichen Anschaffungskurs von 1,90 € je Aktie zurückgekauft. Durch die
Ausübung von Mitarbeiteroptionen wurden im Berichtsjahr 150.000 eigene Aktien, die mit einem Durchschnittskurs von
1,54 € erworben worden waren, an Mitarbeiter ausgegeben. Der durchschnittliche Anschaffungskurs des Bestandes zum
31. August 2014 von 306.906 Aktien betrug damit 1,84 €. Der Bestand setzte sich aus Rückkäufen von 33.462, 90.289,
73.655, 72.746 bzw. 36.754 Aktien in den Geschäftsjahren 2008/2009, 2009/2010, 2011/2012 und 2012/2013 sowie im
Berichtsjahr 2013/2014 zusammen.
Der Bestand an eigenen Aktien zum 31. August 2014 repräsentierte einen Anteil von 2,66 % am Grundkapital. Die Aktien
werden im Hinblick auf die Verwendung für die in den entsprechenden Hauptversammlungsbeschlüssen genannten
Zwecke gehalten.
Aus den im Geschäftsjahr 2013/2014 getätigten Rückkäufen von 36.754 Aktien resultierte eine Verwendung anderer
Gewinnrücklagen in Höhe des Differenzbetrags zwischen den Anschaffungskosten und dem rechnerischen Nennwert der
Aktien von insgesamt 33.260 €. Die für die Rückkäufe angefallenen Anschaffungsnebenkosten in Höhe von 350 € wurden
erfolgswirksam in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.
Aus der Differenz zwischen den ursprünglichen Anschaffungskosten und dem rechnerischen Nennwert bezogen auf die
150.000 eigenen Aktien, die im Geschäftsjahr ausgegeben wurden, ergab sich andererseits eine Einstellung in die anderen
Gewinnrücklagen von 81.237 €. Die Ausgabe hatte zudem eine Einstellung in die Kapitalrücklage von 16.262 € zur Folge.
3.4 .3 KApitALrücKLAgE
Die Kapitalrücklage erhöhte sich im Geschäftsjahr 2013/2014 aufgrund der Ausgabe eigener Aktien im Zuge der
Ausübungen von Mitarbeiteroptionen, da der durchschnittliche Ausübungskurs der Optionen von rd. 1,65 € über dem
durchschnittlichen Anschaffungskurs der Aktien von rd. 1,54 € lag. Insgesamt stieg die Kapitalrücklage im Berichtsjahr
von 2.674.203 € am 31. August 2013 um 16.262 € auf 2.690.465 € am 31. August 2014.
tab. 3a Kapitalrücklage in €
Kapitalrücklage zum 31.08.2013 2.674.203
Einstellung in die Kapitalrücklage 16.262
Kapitalrücklage zum 31.08.2014 2.690.465
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3 .4 .4 ANDErE gEWiNNrücKLAgEN
tab. 3b Andere gewinnrücklagen in €
Stand zum 31.08.2013 17.710.143
Erwerb eigener Anteile –33.260
Verkauf eigener Anteile 81.237
Entnahme aus den Gewinnrücklagen gem. § 58 Abs. 2 a AktG –2.000.000
Stand zum 31.08.2014 15.758.120
davon:
aus Einstellungen gem. § 58 Abs. 2 a AktG 13.030.658
aus übrigen Einstellungen gem. § 58 Abs. 2 AktG 2.988.217
Unterschiedsbetrag rechnerischer Nennwert und Anschaffungskosten eigene Anteile –260.755
Die anderen Gewinnrücklagen verminderten sich im Geschäftsjahr 2013/2014 insgesamt um 1.952.023 € auf einen Wert
von 15.758.120 € zum 31. August 2014.
Auf Beschluss von Vorstand und Aufsichtsrat wurde eine Entnahme aus den gem. § 58 Abs. 2 a AktG gebildeten anderen
Gewinnrücklagen im Umfang von 2.000.000 € vorgenommen, um eine außerplanmäßige Abschreibung auf den Beteili-
gungsansatz an der mediaby GmbH im selben Umfang abzudecken. Gegenläufig ergab sich aus dem Erwerb und dem
Verkauf eigener Anteile per saldo eine Einstellung in die anderen Gewinnrücklagen in Höhe von 47.977 €.
Der Gesamtbetrag der anderen Gewinnrücklagen setzte sich zum 31. August 2014 aus Gewinnrücklagen gem. § 58
Abs. 2 a AktG von 13.030.658 € (Vj.: 15.030.658 €), Gewinnrücklagen gem. § 58 Abs. 2 AktG von 2.988.217 € (Vj.: 2.988.217 €)
sowie aus dem Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem rechnerischen Nennwert des Bestandes
an eigenen Aktien von –260.755 € (Vj.: –308.732 €) zusammen.
3.5 rücKStELLuNgEN
3.5.1 StEuErrücKStELLuNgEN
Zum 31. August 2014 beliefen sich die Steuerrückstellungen auf 532.121 € (Vj.: 0 €). Hierin wurden die Steuerforderungen
aus den erklärten Steuern für das Vorjahr aus Körperschaftsteuer und aus Gewerbesteuer in Höhe von 119.560 € bzw.
126.562 € saldiert. Die Steuerrückstellungen für das Geschäftsjahr 2013/2014 setzten sich zum Bilanzstichtag aus Rück-
stellungen für Körperschaftsteuer in Höhe von 379.319 € und für Gewerbesteuer von 398.924 € zusammen.
3.5.2 SONStigE rücKStELLuNgEN
Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von 952.696 € (Vj.: 828.079 €) wurden für ausstehende Rechnungen, Abschluss-
und Prüfungskosten und für Personalkosten (Urlaubs-, Tantiemen- und variable Vergütungs- sowie Überstunden-
ausgleichsansprüche) gebildet. Die im Vorjahr enthaltene Rückstellung für Earn-out-Zahlungen aus dem Erwerb der
TIC- mobile GmbH (jetzt Sinner Schrader Mobile GmbH) wurde im Geschäftsjahr verbraucht.
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3 .6 vErbiNDLicHKEitEN
Alle Verbindlichkeiten zum 31. August 2014 in Höhe von 1.042.072 € (Vj.: 2.826.708 €) hatten eine Restlaufzeit von weniger
als einem Jahr. Sie setzten sich aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 178.870 € (Vj.: 113.630 €), aus
als sonstige Verbindlichkeiten zusammengefassten noch nicht fälligen Lohn- und Kirchensteuerabgaben und Umsatz-
steuerverbindlichkeiten von 665.207 € (Vj.: 758.218 €) sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in
Höhe von 197.995 € (Vj.: 1.954.860 €) zusammen.
In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen wurden Forderungen gegen verbundene Unternehmen
in Höhe von 138.665 € (Vj.: 10.254.234 €) verrechnet. Die Bruttoposition der Verbindlichkeiten setzte sich aus den der
Sinner Schrader AG im Rahmen des zentralen Liquiditätsmanagements in der Gruppe zur Anlage überlassenen Mitteln in
Höhe von 292.000 € (Vj.: 11.483.483 €) und aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von insgesamt 44.660 €
(Vj.: 4.505 €) zusammen. Die verrechneten Forderungen umfassten eine kurzfristige Darlehensforderung in Höhe von
136.915 € und Zinsforderungen in Höhe von 1.750 €.
3.7 pASSivE LAtENtE StEuErN
Im Rahmen der Berechnung latenter Steuern ergaben sich passive latente Steuern aus steuerpflichtigen quasi-
permanenten Differenzen bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen. Mit den hieraus ermittelten passiven latenten
Steuern in Höhe von 316.460 € (Vj.: 284.508 €) wurden aktive latente Steuern aus dem Organkreis in Höhe von 199.759 €
(Vj.: 90.573 €) verrechnet, die im Wesentlichen auf Bewertungsunterschiede bei Rückstellungen und erworbenen
Geschäfts- oder Firmenwerten zurückzuführen sind.
Für die Berechnung der aktiven und passiven latenten Steuern zum 31. August 2014 wurde der statutarische Steuersatz
von 32,3 % angewendet. Er setzte sich zusammen aus dem Gewerbesteuersatz von 16,5 %, dem Körperschaftsteuersatz
von 15 % sowie dem Solidaritätszuschlag von 5,5 % auf den Körperschaftsteuersatz.
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4 ErLäutEruNgEN Zu pOStEN DEr gEWiNN- uND vErLuStrEcHNuNg
4 .1 umSAtZErLÖSE
Die Umsatzerlöse in Höhe von 4.429.771 € erzielte die Sinner Schrader AG nahezu ausschließlich aus der Erbringung von
Dienstleistungen für ihre Tochterunternehmen.
4 .2 SONStigE bEtriEbLicHE ErträgE
Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 42.260 € enthalten periodenfremde Erträge aus der Auflösung von
Rückstellungen und der Ausbuchung von verjährten Verbindlichkeiten, Versicherungsentschädigungen sowie Erträge aus
der Gewährung von geldwerten Vorteilen an Mitarbeiter und der Weiterberechnung von Kosten an Vermieter.
4 .3 ErträgE AuS bEtEiLiguNgEN
Am 29. August 2014 beschloss die Gesellschafterversammlung der mediaby GmbH die Ausschüttung eines Teilbetrags
des Gewinnvortrags der mediaby GmbH in Höhe von 800.000 € an die Sinner Schrader AG als alleinige Gesellschafterin.
4 .4 ErträgE AuS gEWiNNAbfüHruNgSvErträgEN
Im Dezember 2003 hat die Sinner Schrader AG mit ihrer 100%igen Tochtergesellschaft Sinner Schrader Deutschland
GmbH einen Ergebnisabführungsvertrag mit Wirkung ab dem 1. September 2003 abgeschlossen, dem die Haupt-
versammlung am 28. Januar 2004 zugestimmt hat. Aus diesem Ergebnisabführungsvertrag entstand im Geschäftsjahr
2013/2014 ein Ertrag in Höhe von 4.610.383 €.
Der am 7. November 2011 zwischen der Sinner Schrader AG und der next commerce GmbH abgeschlossene Ergebnis-
abführungs- und Beherrschungsvertrag, dem die Hauptversammlung der Gesellschaft am 15. Dezember 2011 zuge-
stimmt hat, ist auch nach der Umfirmierung in Commerce Plus GmbH im vergangenen Geschäftsjahr weiterhin wirksam.
Aus diesem Ergebnisabführungsvertrag entstand im Geschäftsjahr 2013/2014 ein Ertrag in Höhe von 127.986 €.
4 .5 AbScHrEibuNgEN Auf fiNANZANLAgEN
Im Geschäftsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf Beteiligungsbuchwerte in Höhe von 3.480.000 € vor-
genommen. Die Abschreibungen betrafen den Beteiligungsansatz an der mediaby GmbH im Umfang von 2.000.000 € und
an der NEXT AUDIENCE GmbH im Umfang von 1.480.000 €.
4 .6 SONStigE bEtriEbLicHE AufWENDuNgEN
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 2.735.930 € beinhalten in erster Linie Raum-, Kommunikations-,
Werbe- sowie Rechts- und Beratungskosten.
4 .7 Z iNSErträgE uND -AufWENDuNgEN
Die Zinserträge stammen aus der Anlage der liquiden Mittel der Gesellschaft und aus der Gewährung von Darlehen an die
verbundenen Unternehmen sowie aus der Aufzinsung des Körperschaftsteuerguthabens gem. § 37 Körperschaftsteuer-
gesetz („KStG“). Die Zinsaufwendungen entstanden vor allem im Rahmen des zentralen Liquiditätsmanagements, das die
Gesellschaft für den inländischen Konzern betreibt.
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5 SONStigE ANgAbEN
5.1 HAftuNgSvErHäLtNiSSE uND SONStigE fiNANZiELLE vErpfLicHtuNgEN
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betreffen befristete Mietverträge für die Büroräumlichkeiten an den Stand-
orten Hamburg, Frankfurt am Main und München, deren minimale Restlaufzeiten zwischen 2 und 44 Monate betragen.
Weitere finanzielle Verpflichtungen betreffen Leasingverträge für Firmenfahrzeuge mit Restlaufzeiten zwischen 2 und
15 Monaten. Aus den Miet- und Leasingverträgen ergeben sich insgesamt in den kommenden Jahren sonstige finanzielle
Verpflichtungen in der in Tabelle 4 angegebenen Höhe:
tab. 4 verpfl ichtungen aus miet- und Leasingverträgen in €
01.09.2014–31.08.2015 1.032.119
01.09.2015–31.08.2016 886.440
01.09.2016–31.08.2017 157.109
01.09.2017–31.08.2018 78.073
01.09.2018–31.08.2019 —
Nach dem 31.08.2019 —
Gesamt 2.153.741
Die Sinner Schrader AG hat für ein Tochterunternehmen eine begrenzte selbstschuldnerische Bürgschaft zur Absicherung
der Ansprüche eines Dienstleisters aus einem Dienstleistungsvertrag in Höhe von 27.000 € übernommen.
Zur Absicherung der Ansprüche eines Auftraggebers aus einem längerfristigen Vertragsverhältnis mit einem Tochter-
unternehmen hat die Sinner Schrader AG gegenüber dem Auftraggeber eine weitere Bürgschaft für alle Verbindlichkeiten
aus dem Vertrag übernommen.
Unter Berücksichtigung der bis zum Aufstellungszeitpunkt gewonnenen Erkenntnisse geht die Sinner Schrader AG derzeit
davon aus, dass die den Haftungsverhältnissen zugrunde liegenden Verpflichtungen von den jeweiligen Hauptschuldnern
erfüllt werden können. Die Sinner Schrader AG schätzt daher das Risiko einer Inanspruchnahme aus beiden Bürgschaften
als nicht wahrscheinlich ein.
5.2 bEScHäftigtE
Im Durchschnitt des Geschäftsjahres 2013/2014 waren 41 Angestellte (Vj.: 36) in der Gesellschaft beschäftigt.
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5 .3 vOrStAND
Folgende Personen waren im Geschäftsjahr 2013/2014 als Vorstand bestellt:
• Matthias Schrader, Vorsitzender
• Kaufmann, Hamburg
• Thomas Dyckhoff, Finanzvorstand
• Kaufmann, Hamburg
Die Vorstände übten ihre Tätigkeit hauptberuflich aus. Die Vergütung der Vorstände setzte sich wie folgt zusammen:
tab. 5 vergütung der vorstandsmitgl ieder 2013/2014 in €
eRfolGsunaBhänGIGe VeRGütunG
eRfolGsBezoGene VeRGütunG
VeRGütunGskomPonenten mIt lanGfRIstIGeR anReIzwIRkunG
festGehalt sonstIGe leIstunGen
kuRzfRIstIGe zIele
mIttelfRIstIGe zIele
aktIenBasIeRte VeRGütunG
Matthias Schrader 190.000 6.650 77.274 — —
Thomas Dyckhoff 160.000 9.679 69.641 — —
Summe 350.000 16.329 146.914 — —
Die Gesamtvergütung des Vorstands belief sich im Geschäftsjahr 2013/2014 auf 513.243 €. Prämien für die D&O-Versi-
cherung der Mitglieder des Vorstands fielen in gegenüber dem Vorjahr unveränderter Höhe von insgesamt 16.669 € an.
Für die variable Vergütung auf Basis mittelfristiger Ziele wurden im Geschäftsjahr 2013/2014 zulasten der Personal-
aufwendungen für Herrn Schrader und Herrn Dyckhoff Rückstellungen in Höhe von 25.000 € bzw. 15.000 € gebildet.
Ein Ausweis als Vorstandsvergütung wird erst bei vollständigem Eintritt der an die Auszahlung geknüpften Bedingungen
erfolgen.
Die Mitglieder des Vorstands unterliegen einem nachvertraglichen Wettbewerbsverbot, das eine Karenzentschädigung in
Höhe von 50 % der zuletzt bezogenen erfolgsunabhängigen Jahresvergütung vorsieht. In Bezug auf Abfindungszahlungen
wurde mit den Mitgliedern des Vorstands vereinbart, dass diese den Empfehlungen des Corporate Governance Kodex
Nr. 4.2.3 entsprechen müssen.
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5 .4 AufSicHtSrAt
Dem Aufsichtsrat gehörten im Geschäftsjahr an:
• Dieter Heyde, Vorsitzender
• Diplom-Kaufmann, Bad Nauheim
• Geschäftsführender Gesellschafter der SALT Solutions GmbH, Würzburg
• Mitglied des Beirats der CCP Software GmbH, Marburg
• Prof. Cyrus D. Khazaeli, stellvertretender Vorsitzender
• Kommunikationsdesigner, Berlin
• Professor für Kommunikations- und Interaktionsdesign an der Berliner Technischen Kunsthochschule, Berlin
• Philip W. Seitz
• Rechtsanwalt, Hamburg
• General Counsel & Director of Government Affairs der Tchibo GmbH, Hamburg
Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder in Höhe von insgesamt 45.000 € setzte sich im Geschäftsjahr 2013/2014
wie folgt zusammen:
tab. 6 vergütung der Aufsichtsratsmitgl ieder 2013/2014 in €
feste VeRGütunG VaRIaBle VeRGütunG
Dieter Heyde 20.000 —
Prof. Cyrus D. Khazaeli 12.500 —
Philip W. Seitz 12.500 —
Summe 45.000 —
Der auf den Aufsichtsrat entfallende Prämienanteil für die D&O-Versicherung betrug im Geschäftsjahr 2013/2014
gegenüber dem Vorjahr unverändert insgesamt 834 €.
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5 .5 bEtEiLiguNgEN
Der Anteilsbesitz der Sinner Schrader AG zum 31. August 2014 gliedert sich wie folgt:
tab. 7 betei l igungen der Sinner Schrader Ag
Gesellschaft anteIl In % wähRunG nennkaPItal eIGenkaPItal letztes jahReseRGeBnIs
eRGeBnIs-aBfühRunGs-
VeRtRaG
BeRIchtszeItRaum
Sinner Schrader Deutschland GmbH,
Hamburg 100,00 EUR 75.000 75.000 4.610.3831) ja 01.09.13–31.08.14
mediaby GmbH,
Hamburg 100,00 EUR 25.000 221.433 70.412 nein 01.09.13–31.08.14
Commerce Plus GmbH,
Hamburg 100,00 EUR 25.000 1.490.651 127.9861) ja 01.09.13–31.08.14
Commerce Plus Consulting GmbH,
Hamburg2) 100,00 EUR 25.000 25.000 –46.2071) ja 01.09.13–31.08.14
Sinner Schrader UK Ltd.,
London, Großbritannien3) 100,00 GBP 100.000 –771.548 –28.336 nein 01.09.13–31.08.14
Sinner Schrader Benelux BV,
Rotterdam, Niederlande3) 100,00 EUR 18.000 –236.235 –10.217 nein 01.01.12–31.12.13
NEXT AUDIENCE GmbH,
Hamburg 100,00 EUR 765.400 306.722 –671.016 nein 01.09.13–31.08.14
SinnerSchrader Content GmbH,
Hamburg (vorm. newtention services GmbH)4) 100,00 EUR 25.000 54.759 1.282.8971) ja 01.09.13–31.08.14
Sinner Schrader Mobile GmbH,
Berlin 100,00 EUR 25.000 530.497 –196.497 nein 01.09.13–31.08.14
Sinner Schrader Praha s.r.o.,
Prag, Tschechische Republik 100,00 CZK 200.000 –5.424.746 –2.965.448 nein 01.11.13–31.08.14
1) Vor Ergebnisabführung 2) Die Gesellschaft ist eine 100%ige Tochter der Commerce Plus GmbH.3) Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft ruht gegenwärtig; der Beteiligungsansatz wurde im Jahr
der Einstellung der Tätigkeit abgeschrieben. Es liegt kein geprüfter Abschluss der Gesellschaft vor.4) Die Gesellschaft ist eine 100%ige Tochter der NEXT AUDIENCE GmbH.
5.6 WESENtLicHE ErEigNiSSE NAcH DEm biLANZSticHtAg
Am 4. November 2014 wurden sämtliche Beschlüsse und Verträge für eine Verschmelzung der mediaby GmbH auf die
NEXT AUDIENCE GmbH rückwirkend zum 1. September 2014 notariell beurkundet und zur Eintragung in das Handels-
register angemeldet.
Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2013/2014 eingetreten sind,
liegen nicht vor.
5.7 ENtSprEcHENSErKLäruNg NAcH § 161 AKtg
Am 18. Dezember 2013 haben Vorstand und Aufsichtsrat die nach § 161 AktG vorgeschriebene Entsprechenserklärung
zum Corporate Governance Kodex abgegeben und den Aktionären auf der Website der Gesellschaft dauerhaft zugänglich
gemacht.
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5 .8 ANgAbEN gEmäSS § 160 AbS. 1 Nr. 8 AKtg
Zum 31. August 2014 bestanden Beteiligungen an der Gesellschaft, die nach § 21 Abs. 1 Wertpapierhandelsgesetz
(„WpHG“) mitgeteilt und wie folgt nach § 26 Abs. 1 WpHG veröffentlicht worden sind:
1. Die CLEF Trading AG, Beckenried, Schweiz, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 25. Mai 2014 mitgeteilt, dass ihr
Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader AG, Hamburg, Deutschland, am 22. Mai 2014 die Schwelle von 3 % der
Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,4720 % (das entspricht 400.767 Stimmrechten) betragen hat.
2. Herr Alexander Spohr, Deutschland, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 2. Dezember 2013 mitgeteilt, dass sein
Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader AG, Hamburg, Deutschland, am 28. November 2013 die Schwelle von 30 %,
25 %, 20 %, 15 %, 10 %, 5 % und 3 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 0,1487 % (das entspricht
17.165 Stimmrechten) betragen hat.
3. Die Sinner Schrader Aktiengesellschaft, Völckersstraße 38, 22765 Hamburg, Deutschland, hat am 29. August 2012
gemäß § 26 Abs. 1 Satz 2 WpHG mitgeteilt, dass ihr Anteil an eigenen Aktien am 28. August 2012 die Schwelle von 3 %
überschritten hat und sie zu diesem Tag einen Anteil von 3,0022 % (das entspricht 346.539 Stückaktien) an allen
ausgegebenen Aktien der Sinner Schrader Aktiengesellschaft hielt.
4. Die Debby Vermögensverwaltung GmbH, Deutschland, hat uns am 11. Dezember 2008 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG
mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader Aktiengesellschaft, Völckersstraße 38, 22765 Hamburg,
Deutschland, WKN 514190, ISIN DE0005141907, am 12. September 2008 die Schwellen von 30 %, 25 %, 20 %, 15 %,
10 %, 5 % und 3 % unterschritten hat und zu diesem Tag 0,00 % (0 Stimmrechte) beträgt.
Die Debby Vermögensverwaltung GmbH, Deutschland, hat uns gem. § 21 Abs. 1 WpHG am 20. Januar 2005 im eigenen
Namen und im Namen und Auftrag der unter lit. b bis lit. e genannten Personen Folgendes mitgeteilt:
a. Die Debby Vermögensverwaltung GmbH, Deutschland, hat am 20. Januar 2005 davon Kenntnis erhalten, dass ihr
Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader AG aufgrund von Verkäufen im Konsortialkreis mit dem 12. Januar 2005
die Schwelle von 50 % unterschritten hat und nunmehr 49,1231 % beträgt, wobei ihr ein Stimmrechtsanteil von
37,8823 % nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen ist.
b. Herr Wolfgang Herz, Deutschland, hat am 17. Januar 2005 davon Kenntnis erhalten, dass sein Stimmrechtsanteil an
der Sinner Schrader AG mit dem 12. Januar 2005 die Schwelle von 50 % unterschritten hat und nunmehr 49,1231 %
beträgt, wobei ihm ein Stimmrechtsanteil von 4,9713 % nach § 22 Abs. 1 Nr. 2 WpHG und ein Stimmrechtsanteil von
44,1518 % nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen ist.
c. Frau Agneta Peleback-Herz, Deutschland, hat am 17. Januar 2005 davon Kenntnis erhalten, dass ihr Stimmrechts-
anteil an der Sinner Schrader AG mit dem 12. Januar 2005 die Schwelle von 50 % unterschritten hat und nunmehr
49,1231 % beträgt, wobei ihr ein Stimmrechtsanteil von 0,6491 % nach § 22 Abs. 1 Nr. 2 WpHG und ein Stimmrechts-
anteil von 48,474 % nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen ist.
d. Herr Michael Herz, Deutschland, hat am 17. Januar 2005 davon Kenntnis erhalten, dass sein Stimmrechtsanteil an
der Sinner Schrader AG mit dem 12. Januar 2005 die Schwelle von 50 % unterschritten hat und nunmehr 49,1231 %
beträgt, wobei ihm ein Stimmrechtsanteil von 4,9713 % nach § 22 Abs. 1 Nr. 2 WpHG und ein Stimmrechtsanteil von
44,1518 % nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen ist.
e. Frau Cornelia Herz, Deutschland, hat am 17. Januar 2005 davon Kenntnis erhalten, dass ihr Stimmrechtsanteil an
der Sinner Schrader AG mit dem 12. Januar 2005 die Schwelle von 50 % unterschritten hat und nunmehr 49,1231 %
beträgt, wobei ihr ein Stimmrechtsanteil von 0,6491 % nach § 22 Abs. 1 Nr. 2 WpHG und ein Stimmrechtsanteil von
48,474 % nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen ist.
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5. Thomas Dyckhoff, Deutschland, hat uns auf dem Kenntnisstand vom 9. Februar 2007 in Korrektur seiner Meldungen
vom 18. Januar 2007 auf dem Kenntnisstand vom 15. Januar 2007 im eigenen Namen und in Vollmacht und Vertre-
tung der unter lit. b. bis e. aufgeführten Personen gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt:
a. Der Stimmrechtsanteil von Herrn Thomas Dyckhoff, Deutschland, an der Sinner Schrader AG, Völckersstraße 38,
22765 Hamburg, hat am 13. Februar 2006 die Schwelle von 50 % unterschritten und hat zu diesem Zeitpunkt
49,9110 % (entspricht 5.761.106 Aktien) betragen. Davon waren ihm 49,4782 % der Stimmrechte (5.711.156 Aktien)
nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG zuzurechnen. Zugerechnet nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG wurden ihm dabei unter
anderem Stimmrechtsanteile der folgenden Aktionäre, deren zugerechneter Stimmrechtsanteil jeweils 3 % oder
mehr betrug: Matthias Schrader, Oliver Sinner und die Debby Vermögensverwaltung GmbH.
b. Der Stimmrechtsanteil von Herrn Matthias Schrader, Deutschland, an der Sinner Schrader AG, Völckersstraße 38,
22765 Hamburg, hat am 13. Februar 2006 die Schwelle von 50 % unterschritten und hat zu diesem Zeitpunkt
49,9110 % (entspricht 5.761.106 Aktien) betragen. Davon waren ihm 29,6154 % der Stimmrechte (3.418.431 Aktien)
nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG zuzurechnen. Zugerechnet nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG wurden ihm dabei unter
anderem Stimmrechtsanteile der folgenden Aktionäre, deren zugerechneter Stimmrechtsanteil jeweils 3 % oder
mehr betrug: Oliver Sinner und die Debby Vermögensverwaltung GmbH.
c. Der Stimmrechtsanteil von Herrn Oliver Sinner, Deutschland, an der Sinner Schrader AG, Völckersstraße 38, 22765
Hamburg, hat am 13. Februar 2006 die Schwelle von 50 % unterschritten und hat zu diesem Zeitpunkt 49,9110 %
(entspricht 5.761.106 Aktien) betragen. Davon waren ihm 40,8211 % der Stimmrechte (4.711.879 Aktien) nach § 22
Abs. 2 Satz 1 WpHG zuzurechnen. Zugerechnet nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG wurden ihm dabei unter anderem
Stimmrechtsanteile der folgenden Aktionäre, deren zugerechneter Stimmrechtsanteil jeweils 3 % oder mehr betrug:
Matthias Schrader und die Debby Vermögensverwaltung GmbH.
d. Der Stimmrechtsanteil von Herrn Detlef Wichmann, Deutschland, an der Sinner Schrader AG, Völckersstraße 38,
22765 Hamburg, hat am 13. Februar 2006 die Schwelle von 50 % unterschritten und hat zu diesem Zeitpunkt
49,9110 % (entspricht 5.761.106 Aktien) betragen. Davon waren ihm 48,9147 % der Stimmrechte (5.646.106 Aktien)
nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG zuzurechnen. Zugerechnet nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG wurden ihm dabei unter
anderem Stimmrechtsanteile der folgenden Aktionäre, deren zugerechneter Stimmrechtsanteil jeweils 3 % oder
mehr betrug: Matthias Schrader, Oliver Sinner und die Debby Vermögensverwaltung GmbH.
e. Der Stimmrechtsanteil von Herrn Sebastian Dröber, Deutschland, an der Sinner Schrader AG, Völckersstraße 38,
22765 Hamburg, hat am 13. Februar 2006 die Schwelle von 50 % unterschritten und hat zu diesem Zeitpunkt
49,9110 % (entspricht 5.761.106 Aktien) betragen. Davon waren ihm 49,3045 % (5.691.106 Aktien) der Stimmrechte
nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG zuzurechnen. Zugerechnet nach § 22 Abs. 2 Satz 1 WpHG wurden ihm dabei unter
anderem Stimmrechtsanteile der folgenden Aktionäre, deren zugerechneter Stimmrechtsanteil jeweils 3 % oder
mehr betrug: Matthias Schrader, Oliver Sinner und die Debby Vermögensverwaltung GmbH.
6. Herr Holger Blank, Deutschland, hat uns am 19. Januar 2005 gem. § 21 Abs. 1 WpHG i. V. m. § 22 WpHG mitgeteilt,
dass sein Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader AG mit dem 12. Januar 2005 die Schwelle von 50 % unter-
schritten hat und nunmehr 49,1231 % beträgt, wobei ihm ein Stimmrechtsanteil von 49,1223 % nach § 22 Abs. 2 WpHG
zuzurechnen ist.
7. Herr Bernward Beuleke, Deutschland, hat uns am 19. Januar 2005 gem. § 21 Abs. 1 WpHG i. V. m. § 22 WpHG mitgeteilt,
dass sein Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader AG mit dem 12. Januar 2005 die Schwelle von 50 % unter-
schritten hat und nunmehr 49,2256 % beträgt, wobei ihm ein Stimmrechtsanteil von 49,0718 % nach § 22 Abs. 2 WpHG
zuzurechnen ist.
8. Herr Dirk Lehmann, Deutschland, hat uns am 19. Januar 2005 gem. § 21 Abs. 1 WpHG i. V. m. § 22 WpHG mitgeteilt,
dass sein Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader AG mit dem 12. Januar 2005 die Schwelle von 50 % unter-
schritten hat und nunmehr 49,1322 % beträgt, wobei ihm ein Stimmrechtsanteil von 49,0718 % nach § 22 Abs. 2 WpHG
zuzurechnen ist.
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9. Frau Marion Sinner, Deutschland, hat uns am 19. Januar 2005 gem. § 21 Abs. 1 WpHG i. V. m. § 22 WpHG mitgeteilt,
dass ihr Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader AG mit dem 12. Januar 2005 die Schwelle von 50 % unterschritten
hat und nunmehr 49,1231 % beträgt, wobei ihr ein Stimmrechtsanteil von 49,0365 % nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzu-
rechnen ist.
10. Frau Jessica Schmidt, Deutschland, hat uns am 19. Januar 2005, korrigiert am 4. Februar 2005, gem. § 21 Abs. 1
WpHG i. V. m. § 22 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader AG mit dem 12. Januar 2005
die Schwelle von 50 % unterschritten hat und nunmehr 49,1244 % beträgt, wobei ihr ein Stimmrechtsanteil von
48,9065 % nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen ist.
11. Herr Dr. Markus Conrad, Deutschland, hat uns am 20. Januar 2005 gem. § 21 Abs. 1 WpHG i. V. m. § 22 WpHG mitgeteilt,
dass er am 17. Januar 2005 davon Kenntnis erhalten hat, dass sein Stimmrechtsanteil an der Sinner Schrader AG
aufgrund von Verkäufen im Konsortialkreis mit dem 12. Januar 2005 die Schwelle von 50 % unterschritten hat und
nunmehr 49,1231 % beträgt, wobei ihm ein Stimmrechtsanteil von 48,0185 % nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen ist.
12. Herr Gerd Stahl, Deutschland, hat uns am 4. Juli 2003, mit Korrektur vom 10. Juli 2003, aus eigener Verpflichtung
und in Vollmacht und Vertretung der in lit. b. bis c. genannten Personen gem. § 21 Abs. 1 WpHG i. V. m. § 22 WpHG mit-
geteilt, dass:
a. Herr Gerd Stahl, Deutschland, mit dem 30. Juni 2003 die Schwelle von 50 % der Stimmrechte an der Sinner Schrader
AG unterschritten hat. Ihm stehen nunmehr gem. § 21 Abs. 1 WpHG 49,95 % der Stimmrechte an der Sinner Schrader
AG zu, davon sind 47,18 % der Stimmrechte nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen.
b. Herr Alexander Spohr, Deutschland, mit dem 30. Juni 2003 die Schwelle von 50 % der Stimmrechte an der
Sinner Schrader AG unterschritten hat. Ihm stehen nunmehr gem. § 21 Abs. 1 WpHG 49,95 % der Stimmrechte an
der Sinner Schrader AG zu, davon sind 47,69 % der Stimmrechte nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen.
c. Herr Matthias Fricke, USA, mit dem 30. Juni 2003 die Schwelle von 50 % der Stimmrechte an der Sinner Schrader AG
unterschritten hat. Ihm stehen nunmehr gem. § 21 Abs. 1 WpHG 49,95 % der Stimmrechte an der Sinner Schrader
AG zu, davon sind 47,85 % der Stimmrechte nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen.
5.9 AbScHLuSSprüfErHONOrAr
Die Hauptversammlung hat am 29. Januar 2014 die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, zum
Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2013/2014 gewählt. Hinsichtlich der Höhe der Honorare verweisen wir gem.
§ 285 Satz 1 Nr. 17 HGB auf den Konzernabschluss der SinnerSchrader AG für das Geschäftsjahr 2013/2014.
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5 .10 ZuSätZLicHE ANgAbEN
5.10.1 bEStAND AN AKtiEN uND bEZugSrEcHtEN Auf AKtiEN DEr OrgANmitgLiEDEr („DirEctOrS’ DEALiNgS“)
Die folgende Tabelle zeigt die Bestände an Aktien der Sinner Schrader AG sowie die Bestände an Bezugsrechten
auf Aktien, die von den Organmitgliedern der Sinner Schrader AG zum 31. August 2014 gehalten wurden, und deren
Veränderungen im Geschäftsjahr 2013/2014:
tab. 8 bestand an Aktien und bezugsrechten auf Akt ien der Organmitgl ieder in Anzahl
AKtiEN 31.08.2013 zuGänGe aBGänGe 31.08.2014
Vorstand:
Matthias Schrader 2.455.175 121.114 — 2.576.289
Thomas Dyckhoff 74.950 — — 74.950
Vorstand, gesamt 2.530.125 121.114 — 2.651.239
Aufsichtsrat:
Dieter Heyde — — — —
Prof. Cyrus D. Khazaeli — — — —
Philip W. Seitz — — — —
Aufsichtsrat, gesamt — — — —
Organmitglieder, gesamt 2.530.125 121.114 — 2.651.239
bEZugSrEcHtE 31.08.2013 zuGänGe aBGänGe 31.08.2014 zeItweRt je BezuGsRecht
Im zeItPunkt deR GewähRunG
Vorstand:
Matthias Schrader — — — —
Thomas Dyckhoff 120.000 — — 120.000 0,49 €
Vorstand, gesamt 120.000 — — 120.000
Aufsichtsrat:
Dieter Heyde — — — —
Prof. Cyrus D. Khazaeli — — — —
Philip W. Seitz — — — —
Aufsichtsrat, gesamt — — — —
Organmitglieder, gesamt 120.000 — — 120.000
Hamburg, 17. November 2014
Der Vorstand
Matthias Schrader Thomas Dyckhoff
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Bestätigungsvermerkdes ABschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buch-
führung und den Lagebericht, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst wurde, der Sinner Schrader Aktiengesellschaft,
Hamburg, für das Geschäftsjahr vom 1. September 2013 bis zum 31. August 2014 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von
Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der
Satzung liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von
uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lage-
bericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestell-
ten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzufüh-
ren, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich
auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über
die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche
Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems
sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben
beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der
gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auf-
fassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen
Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger
Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.
Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft
und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Hamburg, 21. November 2014
BDO AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
gez. Glaser gez. ppa. Reisener
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
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Bilanzeid
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss der
Sinner Schrader Aktiengesellschaft ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertrags lage
der AG vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht und Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des
Geschäftsergebnisses und die Lage der AG so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt
wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der AG beschrieben sind.
Hamburg, 17. November 2014
Der Vorstand
Matthias Schrader Thomas Dyckhoff
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022–057
060–113
116–139
142–143
KONZErNLAgEbEricHt
KONZErNAbScHLuSS
JAHrESAbScHLuSS
WEitErE iNfOrmAtiONEN
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02
03
04
SinnerSchraderGRouP2013 / 2014
KENNZAHLEN DES SiNNErScHrADEr-KONZErNS q1–q4 2013/2014 NAcH ifrS
Q4 Q3 Q2 Q1
Bruttoumsatz T€ 14.067 13.479 12.096 11.712
Nettoumsatz T€ 13.460 13.027 11.292 10.822
EBITDA T€ 1.158 849 1.047 804
EBITA T€ 951 643 855 615
EBIT T€ 951 622 827 582
Konzernergebnis T€ 941 292 360 250
Konzernergebnis je Aktie, verwässert € 0,08 0,03 0,03 0,02
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit T€ 5.060 –2.049 342 –1.837
Vollzeitmitarbeiter, ø Anzahl 475 460 425 417
KENNZAHLEN DES SiNNErScHrADEr-KONZErNS im 5-JAHrES-übErbLicK
01.09.2013 31.08.2014
01.09.2012 31.08.2013
01.09.2011 31.08.2012
01.09.2010 31.08.2011
01.09.2009 31.08.2010
Bruttoumsatz T€ 51.355 41.263 41.664 36.714 28.718
Nettoumsatz T€ 48.601 36.401 35.984 30.909 23.935
EBITDA T€ 3.858 1.430 2.297 3.193 2.717
EBITA T€ 3.064 681 1.627 2.612 2.185
EBITA in % vom Nettoumsatz (EBITA-Marge) % 6,3 1,9 4,5 8,5 9,1
EBIT T€ 2.982 413 649 2.054 1.567
Konzernergebnis T€ 1.843 1 157 1.278 1.103
Konzernergebnis je Aktie, verwässert € 0,16 0,00 0,01 0,11 0,10
Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit T€ 1.517 2.439 2.094 450 2.343
Vollzeitmitarbeiter, ø Anzahl 444 406 388 335 271
31.08.2014 31.08.2013 31.08.2012 31.08.2011 31.08.2010
Liquide Mittel und Wertpapiere T€ 5.833 5.949 5.197 5.743 8.290
Eigenkapital T€ 14.075 12.047 12.133 13.203 12.576
Bilanzsumme T€ 28.551 22.997 21.325 22.247 20.981
Eigenkapitalquote % 49,3 52,4 56,9 59,3 59,9
Mitarbeiter, Endstand Anzahl 521 451 420 400 305
tErmiNE & KONtAKt
finanzkalender 2014/2015
Hauptversammlung 2013/2014 21. Januar 2015
1. Quartalsabschluss 2014/2015 (September 2014 bis November 2014) 15. Januar 2015
2. Quartalsabschluss 2014/2015 (Dezember 2014 bis Februar 2015) 15. April 2015
3. Quartalsabschluss 2014/2015 (März 2015 bis Mai 2015) 15. Juli 2015
Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2014/2015 Oktober 2015
Jahresabschluss 2014/2015 November 2015
Hauptversammlung 2014/2015 Januar 2016
Auf unserer Website www.sinnerschrader.ag finden Sie unsere bisherigen Berichte zum Download bzw. als Onlineversion.
Kontakt
SinnerSchrader AG, Investor Relations
Völckersstraße 38, 22765 Hamburg, Deutschland
T. +49. 40. 39 88 55-0, F. +49. 40. 39 88 55-55
www.sinnerschrader.com, [email protected]
impressum
Herausgeber SinnerSchrader Aktiengesellschaft, Hamburg
Konzept und Gestaltung ringzwei, Hamburg
Druck eurodruck, Hamburg
Veröffentlichungsdatum: 25. November 2014
SiNNErScHrADEr AKtiENgESELLScHAft vÖLcKErSStrASSE 3822765 HAmburg
WWW.SiNNErScHrADEr.cOm
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