Mein Workcamp in Pinós – Juli 2014
Voller Aufregung und Vorfreude flogen meine Freundin Rebekka und ich am 13. Juli 2014 nach
Barcelona. Dort angekommen kam unsere Herausforderung: Wo ist der Bus, der nach Solsona –
zum Treffpunkt unseres Workcamps - fährt? Wir fanden den Bus, als dieser gerade dabei war,
loszufahren, doch dank eines sehr netten und aufmerksamen Franzosen, der – wie sich später
herausstellte – ebenfalls zu unserem Workcamp gehörte, hielt der Bus für uns noch einmal an und
wir konnten noch schnell einsteigen. Dieser Bus fuhr dann nach Solsona, wo wir die anderen
Teilnehmer und auch die Leiter unseres Workcamps kennenlernten. Mit einem Van wurden wir zu
unserem Haus in Pinós gebracht, in dem wir die kommenden zwei Wochen wohnten.
Pinós besteht aus unserem Haus, einer
Kirche, einem Restaurant und drei Häusern.
Es liegt mitten in den Bergen von Cataluña.
Man ist umgeben von der wunderschönen
Berglandschaft und weit weg vom
turistischen Trubel Spaniens. Nachts sieht
man so viel Sterne und Sternschnuppen, wie
man bestimmt nur an sehr sehr wenigen
anderen Orten auf der Welt sehen kann.
Schon am ersten Abend verstand sich unsere
Gruppe sehr gut. Wir spielten
Kennenlernspiele und hatten viel Spaß
miteinander.
Unsere Gruppe bestand aus 17 jungen Leuten aus insgesamt zehn verschiedenen Ländern. Neben
uns beiden aus Deutschland gab es eine aus Mexiko, vier aus Italien, zwei aus Frankreich, eine aus
China, zwei aus der Türkei, eine aus Estland, zwei aus Cataluña, einen aus Belgien und eine aus
Tschechien.
Unsere Arbeit gliederte sich in drei Teile. Zum
einen sollten wir das Umfeld zweier Wanderziele in
der Umgebung (das geografische Zentrum von
Cataluña und die Klosterkirche „El Miracle“)
schöner gestalten und zugewachsene Wanderwege
freilegen und teils neu bepflanzen.
Unsere zweite Aufgabe war das Vernetzen und
Kennenlernen der Menschen in den Bergen von
Cataluña. So besuchten wir eine Schule, auf die nur
15 Schüler aus der kompletten Umgebung von
Pinós gehen, veranstalteten einen Spielenachmittag
für Kinder und machten ein „Multicultural Dinner“,
bei dem jedes Land traditionelle Gerichte für unsere Gruppe, aber auch für die Menschen in der
Umgebung von Pinós kochte.
Der dritte Teil unserer Arbeit war ein Videoprojekt. Wir drehten kleine Videos mit Märchen der
verschiedenen Länder und Kulturen und gestalteten eine Homepage, auf der spanische und
katalanische Kinder durch unsere Videos Englisch lernen können
(http://www.carnetrural.cat/english/videos).
Neben unserer Arbeit hatten wir jedoch auch viel Freizeit, einige „fiestas locas“ in den Nächten und
zwei größere Ausflüge. Wir verbrachten einen Tag gemeinsam in Barcelona, schauten uns Solsona
an und machten eine Bergtour. Die Bergtour war eines der Highlights unseres Workcamps: wir
begaben uns nach der Stadttour durch Solsona auf die Wanderung zum Gipfel des „Pedro dels
quatre batlles“. Auf halber Strecke wollten wir unter
freiem Himmel übernachten, doch das Wetter machte uns
einen Strich durch die Rechnung und so verbrachten wir
die Nacht zu 17. im Van, um uns vor dem Gewitter in den
Bergen zu schützen. Am nächsten Tag ging es dann zwar
übermüdet aber trotzdem motiviert das letzte Stück bis
hoch zum Gipfel. Von dort aus hatte man einen
gigantischen Blick auf die Bergwelt von Cataluña.
Unsere Workcamp-Gruppe war wie eine große
Familie und es flossen so einige Tränen beim
Abschied am Ende des Camps.
Diese zwei Wochen in Pinós waren das beste
Erlebnis meines ganzen Sommers und ich bin so
froh, dass ich die Möglichkeit hatte, daran
teilzunehmen. Meine „Familia de Pinós“ wird
für immer in meinem Herzen sein und ich hoffe,
ich bleibe mit möglichst vielen davon in
Kontakt.
Ein extrem wertvolles Geschenk habe ich aus Pinós mit nach Hause genommen: Ich habe nun
Freunde auf der ganzen Welt.
Miriam Erb