Im Auftrag von
Status des Windenergieausbaus
an Land in Deutschland
Erstes Halbjahr 2019
Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland – Erstes Halbjahr 2019
Hinweise
Die Daten ab dem Jahr 2012 wurden mittels Abfragen bei Branchenakteuren erhoben sowie durch
weitere Recherchen ermittelt. Als Datengrundlage für die Jahre 1992 - 2011 dienen Analysen des DEWI.
Bei den Angaben in Text und Abbildungen handelt es sich teilweise um gerundete Werte. Bei ihrer
Addition kann es daher zu geringen Abweichungen von den Gesamtwerten kommen.
Die kumulierten Daten können aufgrund einer unvollständigen Rückbauerfassung überschätzt werden.
Auswertungen, die auf abweichenden Quellen (z. B. Marktstammdatenregister) beruhen, weisen einen
abweichenden Datenstand auf.
Foto Titelseite
© Nordex SE
Kontakt
Deutsche WindGuard GmbH
Oldenburger Straße 65
26316 Varel
Telefon 04451 9515 0
Telefax 04451 9515 29
E-Mail [email protected]
URL http://www.windguard.de/
Inhalt
Netto- und Brutto-Zubau ............................................................................................................................................................. 3
Durchschnittliche Anlagenkonfiguration ................................................................................................................................ 4
Abbau und Repowering ................................................................................................................................................................ 5
Regionale Verteilung des Windenergiezubaus .................................................................................................................... 6
Regionale Verteilung des kumulierten Gesamtbestands ................................................................................................. 7
Regionale Verteilung der Zuschläge in den Ausschreibungen ...................................................................................... 8
Gebots- und Zuschlagswerte in den Ausschreibungen .................................................................................................... 9
Genehmigte Projekte und zukünftige Ausschreibungsrunden ....................................................................................10
Monatliche Stromerzeugung und Marktwerte...................................................................................................................11
Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland – Erstes Halbjahr 2019
3
Netto- und Brutto-Zubau
Im ersten Halbjahr 2019 wurden in Deutschland
an Land 86 Windenergieanlagen (WEA) errichtet.
Dies entspricht einem Brutto-Zubau in Höhe von
287 MW und stellt den geringsten Zubau in
einem Halbjahr seit Einführung des Erneuerbare-
Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2000 dar. Der
sich bereits im letzten Jahr ankündigende
Rückgang nach den Rekordjahren von 2014 bis
2017 setzt sich damit deutlich fort. Verglichen mit
den ersten sechs Monaten des Vorjahres ist der
Zubau um 82% gesunken.
Unter Berücksichtigung eines Rückbaus von
51 WEA mit einer Gesamtleistung von 56 MW
ergibt sich für das erste Halbjahr 2019 ein Netto-
Zubau von 231 MW. Der erfasste kumulierte
Anlagenbestand steigt damit zum 30. Juni 2019
auf 29.248 WEA mit einer Gesamtleistung von
53.161 MW.
Status des Windenergieausbaus an Land
Leistung Anzahl
En
twic
klu
ng
1. H
alb
j. 2
01
9
Brutto-Zubau 287 MW 86 WEA
davon Repowering 41 MW 12 WEA
Abbau (inkl.
Nachmeldungen)
(unverbindlich)
56 MW 51 WEA
Netto-Zubau 231 MW 35 WEA
Ku
mu
liert
30
.06
.20
19
Kumulierter WEA-
Bestand
(unverbindlich)
53.161 MW 29.248 WEA
Jährliche Entwicklung der Windenergieleistung an Land in Deutschland
-10 GW
0 GW
10 GW
20 GW
30 GW
40 GW
50 GW
60 GW
-1 GW
0 GW
1 GW
2 GW
3 GW
4 GW
5 GW
6 GW
Ku
mu
liert
er
Best
an
d
Jäh
rlic
her
Zu
- u
nd
Rü
ck
bau
Kumulierte Leistung (Neuprojekte) Kumulierte Leistung (Repowering)
Jährlich zurückgebaute Leistung Jährlich installierte Leistung (Neuprojekte)
Jährlich installierte Leistung (Repowering)
Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland – Erstes Halbjahr 2019
4
Durchschnittliche Anlagenkonfiguration
Die durchschnittliche Anlagenkonfiguration der
neu installierten Windenergieanlagen wird durch
die Parameter Nennleistung, Rotordurchmesser,
Nabenhöhe und spezifische Flächenleistung
beschrieben. Dabei ergibt sich die spezifische
Flächenleistung aus der Nennleistung im
Verhältnis zur überstrichenen Rotorfläche.
Die durchschnittlichen Werte der Anlagenleistung
und des Rotordurchmessers steigen gegenüber
dem Vorjahr um 3% an, während die mittlere
Nabenhöhe beinahe unverändert bleibt.
Die spezifische Flächenleistung ist im Mittel
gesunken, da die Steigerung der Rotorflächen
stärker ist als die Steigerung der Nennleistung.
Die Bandbreite der in Deutschland zum Einsatz
kommenden Anlagenkonfigurationen ist sehr
groß. Im Box-Plot-Diagramm (unten) werden die
Maximal- und Minimalwerte sowie die Quartile
dargestellt.
Durchschnittliche Anlagenkonfiguration
Durchschnittliche
Konfiguration
Zubau
1. Halbj. 2019
Veränderung
zum Vorjahr
Anlagenleistung 3.337 kW 3%
Rotordurchmesser 122 m 3%
Nabenhöhe 133 m 0%
Spezifische
Flächenleistung 292 W/m² -4%
Spektrum der Kennwerte der Anlagenkonfiguration neu installierter Windenergieanlagen
25% - 50% 50% - 75% Ⱶ Minimum/Maximum
0 MW
1 MW
2 MW
3 MW
4 MW
5 MW
Nennleistung
Ø 3.337 kW
0 m
50 m
100 m
150 m
200 m
250 m
Rotordurchmesser Nabenhöhe
Ø 122 m Ø 133 m
0 W/m²
100 W/m²
200 W/m²
300 W/m²
400 W/m²
500 W/m²
Spezifische
Flächenleistung
Ø 292 W/m²
Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland – Erstes Halbjahr 2019
5
Abbau und Repowering
Im Verlauf des ersten Halbjahres 2019 wurde ein
Rückbau von 51 Windenergieanlagen mit einer
Gesamtleistung von 56 MW erfasst. Während ein
Teil der Anlagen ersatzlos zurückgebaut wird,
werden die übrigen im Rahmen von Repowering
durch neue Anlagen ersetzt. Die zwölf im ersten
Halbjahr 2019 errichteten Repoweringanlagen
verfügen über eine Leistung von insgesamt
41 MW. Damit ist die im Rahmen des
Repowerings neu installierte Leistung gegenüber
dem Vorjahr zwar deutlich gesunken, der Anteil
des Repowerings am Brutto-Zubau hält sich
jedoch beinahe auf dem in den vergangenen
Jahren beobachteten Niveau.
In Repowering-Projekten wird häufig eine
Vielzahl kleiner und leistungsschwacher Anlagen
durch eine geringere Anzahl an Anlagen auf dem
Stand der Technik ersetzt, da der Flächenbedarf
der zumeist deutlich höheren und mit größeren
Rotordurchmessern versehenen neuen Anlagen
größer ist, als der der Altanlagen. Dennoch
können die Repoweringanlagen höhere Energie-
erträge erzielen als die alten, zurückgebauten
Windenergieanlagen.
Bei der Erfassung des Rückbaus wurden sowohl
die Nachmeldungen aus dem Vorjahr als auch
die in den Registern der Bundesnetzagentur
veröffentlichten Stilllegungen berücksichtigt. Die
Identifizierung der in der Vergangenheit
zurückgebauten Windenergieanlagen unterliegt
einer erhöhten Unsicherheit und bleibt
entsprechend trotz der Erfassung von
Nachmeldungen unvollständig.
Entwicklung der jährlich und anteilig im Rahmen von Repowering-Projekten installierten sowie abgebauten Leistung
-15%
-10%
-5%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
-600 MW
-400 MW
-200 MW
0 MW
200 MW
400 MW
600 MW
800 MW
1.000 MW
1.200 MW
Rep
ow
eri
ng
an
teil
Rep
ow
eri
ng
un
d R
ück
bau
Jährlich zurückgebaute Leistung
Jährlich installierte Leistung (Repowering)
Repowering-Anteil am jährlichen Brutto-Zubau
Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland – Erstes Halbjahr 2019
6
Regionale Verteilung des Windenergiezubaus
Standortdifferenzierte Vergütungselemente
ermöglichten in Deutschland einen
Windenergiezubau bis ins tiefere Binnenland
hinein. In Abhängigkeit verschiedener Faktoren
(z. B. Verfügbarkeit von Flächen, landespolitische
Entscheidungen) verläuft der Zubau in den
Bundesländern jedoch nicht stetig.
Im ersten Halbjahr 2019 setzt sich, auch bedingt
durch den insgesamt niedrigen Zubau, kein Land
eindeutig an die Spitze. Nur in Rheinland-Pfalz,
Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-
Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern
wurden mehr als zehn Anlagen errichtet – dies
spiegelt den insgesamt niedrigen Zubau wider.
Durch die geringe Anlagenanzahl ist die mittlere
Anlagenkonfiguration auf Länderebene sehr
durch einzelne Projekte beeinflusst und lässt
wenig Schlussfolgerungen hinsichtlich der
regionalen Technologieentwicklung zu. Regionale Verteilung des Brutto-Zubaus
Brutto-Zubau im
ersten Halbjahr 2019
Durchschnittliche Anlagenkonfiguration
der neu installierten Anlagen
Ran
g
Bundesland Zubau
Leistung
Zubau
Anzahl
Anteil am
Brutto-
Leistungs-
zubau
Anlagen-
leistung
Rotor-
durch-
messer
Naben-
höhe
Spezifische
Flächen-
leistung
1 Rheinland-Pfalz 49 MW 15 WEA 16,9% 3.237 kW 120 m 139 m 292 W/m²
2 Niedersachsen 47 MW 14 WEA 16,2% 3.325 kW 120 m 136 m 296 W/m²
3 Sachsen-Anhalt 43 MW 12 WEA 15,1% 3.615 kW 137 m 130 m 247 W/m²
4 Nordrhein-Westfalen 42 MW 14 WEA 14,7% 3.018 kW 110 m 128 m 324 W/m²
5 Mecklenburg-
Vorpommern 42 MW 11 WEA 14,5% 3.773 kW 121 m 139 m 333 W/m²
6 Sachsen 28 MW 8 WEA 9,8% 3.525 kW 128 m 135 m 273 W/m²
7 Brandenburg 25 MW 8 WEA 8,6% 3.103 kW 120 m 122 m 277 W/m²
8 Schleswig-Holstein 5 MW 2 WEA 1,7% 2.500 kW 108 m 96 m 272 W/m²
9 Thüringen 3 MW 1 WEA 1,2% 3.450 kW 136 m 166 m 237 W/m²
10 Baden-Württemberg 3 MW 1 WEA 1,1% 3.300 kW 126 m 137 m 265 W/m²
Bayern 0 MW 0 WEA 0,0%
Hessen 0 MW 0 WEA 0,0%
Saarland 0 MW 0 WEA 0,0%
Bremen 0 MW 0 WEA 0,0%
Hamburg 0 MW 0 WEA 0,0%
Berlin 0 MW 0 WEA 0,0%
Deutschland 287 MW 86 WEA 3.337 kW 122 m 133 m 292 W/m²
Windenergiezubau (brutto) und durchschnittliche Anlagenkonfiguration der Neuinstallationen in den Bundesländern
Brutto-Zubau - 1. Halbj. 2019
≥ 40 MW
≥ 30 MW und < 40 MW
≥ 20 MW und < 30 MW
≥ 10 MW und < 20 MW
> 0 MW und < 10 MW
kein Zubau
Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland – Erstes Halbjahr 2019
7
Regionale Verteilung des kumulierten Gesamtbestands
Der kumulierte Anlagenbestand verteilt sich
deutschlandweit über alle Bundesländer und
Regionen. In Niedersachsen ist absolut der
größte Anlagenbestand und die höchste
installierte Leistung zu finden, doch bezogen auf
die Landesfläche ist der Bestand in Schleswig-
Holstein am größten. In den küstennahen
Bundesländern im Norden sind etwa 41% der
gesamten Leistung installiert, die Bundesländer
im mittleren Teil Deutschlands vereinen ca. 43%
der kumulierten Leistung und auf die südlichen
Bundesländer entfällt ein Anteil von etwa 15%
der Gesamtleistung.
Aufgrund der vermutlich unvollständigen
Erfassung des Rückbaus sowie unterschiedlicher
Definitions- und Zählsystematiken unter-
scheiden sich die in der Statistik erfassten Daten
von anderen Veröffentlichungen. Langfristig wird
die Statistik-Erhebung mit dem Marktstamm-
datenregister (MaStR) synchronisiert.
Regionale Verteilung der kumulierten Leistung
Kumulierter Anlagenbestand (30.06.2019)
Kumulierte Leistung Kumulierte Anzahl
Region Bundesland Statistik MaStR* Länder-
angabe** Statistik MaStR*
Länder-
angabe**
No
rden
Niedersachsen 11.205 MW 11.179 MW 6.311 WEA 6.135 WEA
Schleswig-Holstein 6.967 MW 6.751 MW 6.564 MW 3.661 WEA 3.296 WEA 2.966 WEA
Mecklenburg-Vorpommern 3.404 MW 3.312 MW 1.924 WEA 1.842 WEA
Bremen 198 MW 201 MW 91 WEA 92 WEA
Hamburg 128 MW 122 MW 65 WEA 71 WEA
Mit
te
Brandenburg 7.105 MW 7.049 MW 3.825 WEA 3.799 WEA
Nordrhein-Westfalen 5.814 MW 5.747 MW 3.738 WEA 3.400 WEA
Sachsen-Anhalt 5.163 MW 5.162 MW 2.863 WEA 2.872 WEA
Hessen 2.197 MW 2.120 MW 1.155 WEA 956 WEA
Thüringen 1.570 MW 1.646 MW 859 WEA 910 WEA
Sachsen 1.254 MW 1.225 MW 904 WEA 943 WEA
Berlin 12 MW 12 MW 4 WEA 10 WEA
Sü
den
Rheinland-Pfalz 3.628 MW 3.560 MW 1.758 WEA 1.673 WEA
Bayern 2.514 MW 2.525 MW 1.160 WEA 1.219 WEA
Baden-Württemberg 1.528 MW 1.585 MW 723 WEA 752 WEA
Saarland 476 MW 488 MW 207 WEA 202 WEA
53.161 MW 52.685 MW 29.248 WEA 28.172 WEA
Kumulierte Leistung und Anlagenanzahl in den Bundesländern
* Anlagenbestand (incl. Kleinanlagen) gemäß statistisch relevanter in Betrieb befindlicher Anlagen laut Marktstammdatenregister (MaStR)
** Genehmigungspflichtige Bestandsanlagen gemäß LLUR Schleswig-Holstein
Bestand - 1. Halbj. 2019
≥ 9 GW
≥ 8 GW und < 9 GW
≥ 7 GW und < 8 GW
≥ 6 GW und < 7 GW
≥ 5 GW und < 6 GW
≥ 4 GW und < 5 GW
≥ 3 GW und < 4 GW
≥ 2 GW und < 3 GW
≥ 1 GW und < 2 GW
< 1 GW
Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland – Erstes Halbjahr 2019
8
Regionale Verteilung der Zuschläge in den Ausschreibungen
Im ersten Halbjahr 2019 wurden zwei Ausschrei-
bungsrunden für Windenergie an Land und eine
gemeinsame Ausschreibung für Wind und PV
durchgeführt. Die technologiespezifischen Aus-
schreibungsrunden im ersten Halbjahr 2019
waren unterzeichnet. Der in den beiden Runden
zusammen ausgeschriebenen Leistung von
1.350 MW stehen daher nur bezuschlagte Gebote
in Höhe von 746 MW gegenüber. In der
gemeinsamen Ausschreibung konnte kein Wind-
Projekt einen Zuschlag erlangen.
Die größte Kapazität wurde in den bisherigen
Runden des Jahres 2019 an Projekte aus
Niedersachsen vergeben. Auch Bieter aus Nord-
rhein-Westfalen und Brandenburg waren mit
Geboten im dreistelligen MW-Bereich erfolgreich.
Abgesehen von den Stadtstaaten beteiligte sich
aus jedem Land zumindest ein Bieter erfolgreich.
Regionale Verteilung des Zuschlagsvolumens auf die
Bundesländer (Datenbasis: BNetzA)
Regionale Verteilung des Zuschlagsvolumens auf die Bundesländer und Ausschreibungsrunden (Datenbasis: BNetzA)
0 MW
50 MW
100 MW
150 MW
200 MW
Zu
sch
lag
svo
lum
en
Runde 19-1 Runde 19-2
Zuschlagsvolumen:
Zuschlagsvolumen - 1. Halbj. 2019
≥ 200 MW
≥ 175 MW und < 200 MW
≥ 150 MW und < 175 MW
≥ 125 MW und < 150 MW
≥ 100 MW und < 125 MW
≥ 75 MW und < 100 MW
≥ 50 MW und < 75 MW
≥ 25 MW und < 50 MW
> 0 MW und < 25 MW
kein Zuschlag
Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland – Erstes Halbjahr 2019
9
Gebots- und Zuschlagswerte in den Ausschreibungen
In den Ausschreibungen für Windenergie an Land
erhalten die Bieter einen Zuschlag, die den
geringsten Gebotswert für ein Projekt am
Referenzstandort abgeben. Handelt es sich dabei
um Bürgerenergiegesellschaften (BEG), wird der
Gebotswert nach dem Einheitspreisverfahren
korrigiert und der zuzuordnende Zuschlagswert
entspricht dem jeweils höchsten bezuschlagten
Gebotswert. Bei regulären Projekten ohne
Bürgerbeteiligung nach EEG entspricht der
Gebotswert dem Zuschlagswert. Die möglichen
Gebotswerte werden durch einen Maximalwert
begrenzt, der für das Jahr von der
Bundesnetzagentur (BNetzA) festgesetzt wurde
und 2019 bei 6,2 ct/kWh liegt.
Seit 2018 ist zur Teilnahme eine Genehmigung
nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG)
erforderlich, die Umsetzungsfristen sind somit
verkürzt und das Feld der teilnahmeberechtigten
Windenergieanlagen deutlich reduziert. Der
mengengewichtete mittlere Zuschlagswert der
ersten beiden Ausschreibungsrunden des Jahres
2019 liegt bei 6,11 bzw. 6,13 ct/kWh und somit
jeweils nur knapp unter dem zulässigen
Höchstwert. Dies weist darauf hin, dass die
Teilnehmer ihre Gebote aufgrund des fehlenden
Wettbewerbs am Höchstwert ausrichten konnten.
Die anzulegenden Werte, die für die zu
erwartenden Erlöse je Kilowattstunde der
bezuschlagten Anlagen ausschlaggebend sind,
resultieren aus der Anpassung der
Zuschlagswerte mit Hilfe der standortspezifischen
Korrekturfaktoren. Dabei gilt: Verfügt das Projekt
über einen höheren Energieertrag als den
Referenzertrag, wird der Zuschlagswert nach
unten korrigiert; wird ein geringerer
Energieertrag erzielt, liegt der anzulegende Wert
über dem Zuschlagswert.
Entwicklung der Zuschlagswerte für Windenergie an Land in Deutschland (Datenbasis: BNetzA)
0 ct/kWh
1 ct/kWh
2 ct/kWh
3 ct/kWh
4 ct/kWh
5 ct/kWh
6 ct/kWh
7 ct/kWh
Runde 17-1 Runde 17-2 Runde 17-3 Runde 18-1 Runde 18-2 Runde 18-3 Runde 18-4 Runde 19-1 Runde 19-2
Mai Aug Nov Feb Mai Aug Okt Feb Mai
2017 2018 1. Halbj. 2019
Hauptsächlich BEG-Projekte ohne
BImSchG-Genehmigung
(54 Monate Realisierungsfrist)
Nur Projekte mit BImSchG-Genehmigung
(30 bzw. 24 Monate Realisierungsfrist)
Geb
ots
- u
nd
Zu
sch
lag
swert
e
Mengengewichteter mittlerer Zuschlagswert Bandbreite der Zuschlagswerte Ⱶ Bandbreite der Gebotswerte
Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland – Erstes Halbjahr 2019
10
Genehmigte Projekte und zukünftige Ausschreibungsrunden
Im Jahr 2018 wurden durch Festlegung von
Sonderausschreibungen die Ausschreibungs-
volumina in den Jahren 2019 bis 2021 für die
Windenergie an Land deutlich erhöht. Parallel
finden die gemeinsamen Ausschreibungen mit
PV statt, in denen jedoch bisher keine WEA
bezuschlagt wurde. Auch waren die ersten
technologiespezifischen Ausschreibungsrunden
in 2019 unterzeichnet. Die Genehmigungs-
erteilung verläuft wie bereits 2017 und 2018 auf
niedrigem Niveau. 502 MW der bisher für das
erste Halbjahr 2019 gemeldeten Genehmigungen
wurden von der BNetzA als statistisch relevant
gekennzeichnet. In den insgesamt von Betreibern
gemeldeten 759 MW sind z. B. einige Doppel-
meldungen enthalten.
Da viele der genehmigten Anlagen bereits
bezuschlagt wurden, sind zukünftig weitere
unterzeichnete Ausschreibungsrunden möglich.
Die nicht bezuschlagten Volumina des Jahres
2019 werden auf das Jahr 2022 übertragen.
Monatliche Genehmigungsmenge seit 2017
0 MW 100 MW 200 MW 300 MW
Jan
Mrz
Mai
Jul
Sep
Nov
Jan
Mrz
Mai
Jul
Sep
Nov
Jan
Mrz
Mai
2017
2018
1. H
alb
j.
2019
Genehmigte Leistung
Gen
eh
mig
un
gsz
eit
pu
nk
t
Gemäß MaStR (alle Betreibermeldungen)
Gemäß MaStR (statistisch relevant)
Gemäß AnlReg 1/19
Ausschreibungsvolumen 2019 bis 2022 (gemäß EEG)
0 MW
200 MW
400 MW
600 MW
800 MW
1.000 MW
1.200 MW
1.400 MW
Jan
Mrz
Mai
Jul
Sep
No
v
Jan
Mrz
Mai
Jul
Sep
No
v
Jan
Mrz
Mai
Jul
Sep
No
v
Jan
Mrz
Mai
Jul
Sep
No
v
2019 2020 2021 2022
Au
ssch
reib
un
gsv
olu
men
An Wind vergebenes Volumen Ausschreibung Wind an Land Gemeinsame Ausschreibungen
Nicht bezuschlagtes Volumen An PV vergebenes Volumen Bisher zu übertragenes Volumen
Status des Windenergieausbaus an Land in Deutschland – Erstes Halbjahr 2019
11
Monatliche Stromerzeugung und Marktwerte
Im ersten Halbjahr 2019 erzeugten die
Windenergieanlagen an Land in Deutschland
gemäß den Hochrechnungsdaten der
Übertragungsnetzbetreiber 57,8 TWh Strom.
Damit liegt die bisherige Erzeugung im Halbjahr
etwa 20% über dem Halbjahreswert 2018. Dies ist
insbesondere auf die Windverhältnisse in den
Monaten Februar und März zurückzuführen, in
denen 2019 deutlich mehr eingespeist wurde als
im Jahr zuvor.
Die durchschnittlichen Strommarkt-Erlöse je
Kilowattstunde für Windenergie an Land
(Monats-Marktwerte) lagen im ersten Halbjahr
2019 zwischen 2,2 ct/kWh (Juni) und 3,8 ct/kWh
(Januar). Gegenüber dem Vorjahr ist der
durchschnittliche mengengewichtete Marktwert
im ersten Halbjahr 2019 um 14% von 3,7 ct/kWh
auf 3,2 ct/kWh gesunken.
Monats-Marktwerte für Windenergie an Land
(Datenbasis: Netztransparenz)
0 ct/kWh
1 ct/kWh
2 ct/kWh
3 ct/kWh
4 ct/kWh
5 ct/kWh
6 ct/kWh
Jul
Sep
No
v
Jan
Mrz
Mai Ju
l
Sep
No
v
Jan
Mrz
Mai
2. Halbj.2017
2018 1. Halbj.2019
Mark
twert
Win
den
erg
ie a
n L
an
d
Vorjahre 1. Halbj. 2019
Stromerzeugung aus Windenergieanlagen an Land (Datenbasis: Netztransparenz Hochrechnungsdaten)
0 TWh
10 TWh
20 TWh
30 TWh
40 TWh
50 TWh
60 TWh
70 TWh
80 TWh
90 TWh
100 TWh
0 TWh
2 TWh
4 TWh
6 TWh
8 TWh
10 TWh
12 TWh
14 TWh
16 TWh
18 TWh
20 TWh
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Ku
mu
liert
e E
rzeu
gu
ng
Win
den
erg
ie a
n L
an
d
Erz
eu
gu
ng
Win
den
erg
ie a
n L
an
d
Monatliche Erzeugung 1. Halbj. 2019 Monatliche Erzeugung 2018
Kumulierte Erzeugung 1. Halbj. 2019 Kumulierte Erzeugung 2018
Über die Deutsche WindGuard
Im komplexen Energiemarkt steht die Deutsche WindGuard für unabhängige, herstellerneutrale Beratung und
umfangreiche wissenschaftliche, technische und operative Leistungen im Bereich Windenergie. Durch das breite
Leistungsspektrum entstehen umfangreiche Synergieeffekte. Ob Due Diligence, Marktanalyse, Vertragsberatung
oder Machbarkeitsstudie: In alle Dienstleistungen fließen Expertise und Knowhow der gesamten WindGuard-
Gruppe ein. Die halbjährliche Ausbaustatistik erstellt die Deutsche WindGuard seit 2012.
Über den Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE)
Als Mitglied im Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) vertritt der BWE mit seinen über 20.000 Mitgliedern die
gesamte Windenergiebranche. Gemeinsam sorgen die im deutschen Maschinenbau verankerte Zulieferer- und
Herstellerindustrie, Projektierer, spezialisierte Rechtsanwälte, die Finanzbranche sowie Unternehmen aus den
Bereichen Logistik, Bau, Service/Wartung sowie Speichertechnologien, Stromhändler, Netzbetreiber und
Energieversorger dafür, dass der BWE zu allen Fragen rund um die Windenergie erster Ansprechpartner für Politik
und Wirtschaft, Wissenschaft und Medien ist.
Über VDMA Power Systems
VDMA Power Systems ist ein Fachverband des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau VDMA. Der
Fachverband vertritt im In- und Ausland die Interessen der Hersteller von Windenergie- und Wasserkraftanlagen,
Brennstoffzellen, Gas-/Dampfturbinen und -anlagen sowie Motorenanlagen. Für sie alle dient VDMA Power Systems
als Informations- und Kommunikationsplattform für alle Themen der Branchen wie Energiepolitik, Gesetzgebung,
Marktanalysen, Messen, Normung, Standardisierung sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.