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Page 1: Trennung und Identifizierung der Isomeren des Hexachlorcyclohexans an Fertigfolien UV 254 für die Dünnschicht-Chromatographie

208 Z. Anal. Chem., Band 266, Heft 3 (1973)

Trennung und Identifizierung der Isomeren des Hexachlorcyclohexans an Fertigfolien UV 254 fiir die Diinnschicht-Chromatographie*

Separation and Identification of Isomers of Iffexaehlorocyclohexane on Ready-Made Foils UV 254 for Thin-Layer Chromatography

Trenn. yon Isomeren yon Hexaehloreyelohexan; Chromatographie, Diinnsehieht; Fertigfolien

H. Thielemann

Eingegangen am 20. Januar 1973

~ex~chlorcyclohexane, abgekfirzt HCH, Benzolhexa- chloride, sind Additionsverbindungen des Benzols, die theoretisch in mindestens 9 cis-trans-isomeren Formen vorkommen kSnnen und yon denen bisher 7 in reiner Form gewormen, untersucht und als c~- (Fp 157,5--158~ fl- (Fp 309~ ~- (Fp l i l ,5~ 0- (~'p 138--139~ ~- (Fp 88--89~ V- (:Fp 88 his 89~ und v%Formen bezeichnet werden.

Ein in kleiner Menge beobachtetes e-Isomeres (Fp 118~ wird tells als s~ereo-, tells als strukbur- isomer ~ufgefaBL

Besonders ~,-Hexachloreyclohexan besitzt als hoeh- wirksames F r a i l und Kontaktinseetieid bereits in geringen Mengen eine ausgezeichnete Fernwirkung. Das bei tier technisehen l:Ierstellnng anfMlende Is0- merengemisch enth/flt nur 10--15~ des hoehwirk- samen ~-Isomeren. Von den gleichzeitig anfallenden anderen Isomeren haben das fl- mid e-Isomere keine, das cr und ~-Isomere rim- etwa ein I tundertstel der insectieiden Wirkung des y-Isomeren.

Mit der d~nnsehicht-ehromatographisehen Tren- nung yon ~-, fl-, ~-, 5-Isomeren des Hexaelfloreyclo- hexans haben sich besonders Bublik u. Kosmatyj [1] besch/~ftigt. Sie verwendeten Kiesels/~ure-Aluminium- oxid-Sehichten und Heptan/Isopropylalkohol (20:1) Ms Flietmittel . Waldi [2] erzielte Teilerfblge aufKiesel- gel G-Sehichten mit dem Flietmit tel Petrol/~ther/ Tetraehlorkohlenstoff (50:50) und Cyclohexan/Chlo- roform (80:20). Die yon den genannten Autoren ver- wendeten Laufmittelsysteme, sowie weitere, im experimentellen Tell angeffihrte, erweisen sieh bei Verwendung yon Fertigfolien UV 254 zur Trennung 6 Isomerer des Hexachlorcyelohexans (teehnisehes Produkt) als sehr vor~eilhaft.

* Verwendet wurden Silufol-Fertigfolien UV 25~ der Fa. Skls Kavalier (~SSR). Zusammensetzung: Sorp$ions- mittel: Kieselgel fiir Chroma$ographie mit einem Lu- mineseenzindieator; Unterlage: Aluminiumfolie; Binde- mittel: Sr

Tabelle 1 hRf-Werte der 6 Isomeren des Hexaehloreyelohexans

Isomere hRf-Werte mit Laufmittel des HCH I II IIl IV

76 62 18 62 52 41 9 38 57 48 14 53 26 24 4 15 97 89 42 93 90 75 27 83

Experimenteller Tell Bei Yerwendung yon Fertigfolien und den FlieBmittel- systemen: I ~ Petrol~ther/Tetrachlorkohlenstoff (50:50) ; I I = Cyclohexan/Chloroform (80:20); I I I = Heptan/Iso- propanol (10:0,5); IV = n-Hexan kSnnen naeh dem Ein- spriihen mit einer 0,1~/0igen acetonisehen DiphenyllSsung und ansehliMlender UV-Behandlung insgesamt 6 Isomere des Hexachlorcyclohexans sehr gut getrennt und als grau- sehwarze, ~uBerst best~ndige Farbfleeke identifiziert werden. Die hR~-Werte sind in Tab. 1 iibersichtlieh zusammengestellt.

Die Identi[izierung der Isomeren kalm auBerdem erfolgen: 1. l~it einer 0,02~ ~thanolisehen LSsung yon l~hod-

amin B [3,6-Bis- (di~ithylamino) -9- (o-carboxyphenyl) -xan- thyliumehlorid], ansehliellendem Naehspriihen mit einer 10% igen Natriumcarbonatl5stmg und UV-Bestrahlung (etwa 5 rain), wobei sieh violette Flecke auf rosa Untergrund fixieren lassen.

2. Mit einer SpriihlSsung yon 0,04g Bromkresolgriin, gel6st in 100 ml ~thanol. Die L6sung wird mit 0,1 N Natron- lauge bis zur eben auftretenden Blauf~rbung versetzt. Die Isomeren sind als griinlieh-gelbe Flecke auf violettem Unter- grund erkennbar. (Zu empfehlen ist ein sehwaehes Erwirmen der Folien naeh dem Einspriihen im Trockenschrank bei ca. 60--80~

3. Mig einer SilbernitrabFluorescein-L6sung. LSsung a: Silbernitratl6sung (10~ in Wasser). LSsuugb: 0,2 g Fluorescein-Natrium werden zu 100 ml

in J~thanol gelSst. Nor Gebraueh sind 10 ml der LSsung a mit 50 ml der LSsung b zu misehen. ~Beim Betrachten unter langwelligem UV-Lieht erkennt man dunkle Fleeke auf gelb- grfin fluorescierendem Untergrund.

4. Dutch JodlokMisation. Auf Grund der Zusammen- setzung der Folien (St~rke!) ist die Siehtbarmachung durch Jodlokalisation nieht m6glieh, wohl aber fiir Kieselgel G- Sehichten geeignet.

Literatur 1. Bublik, L. J., Kosmaty], E. S.: Zavodsk. Lab. 86, 1194

(1970). 2. Waldi, D.: UnverSffentlichte Versuehe. In: Stahh Diinn-

schicht-Chromatographie, 1. Aufl., S. 360. Berlin-GSt- tingen-Heidelberg: Springer 1962.

Dr. rer. nat. It. Thielemann DDR-36 HMberstadb, Wasserturmstrafle 10 Deutsche Demokratische l~epublik

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