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444 Bericht: Analyse anorganischer Stoffe

den K51bcheninhalt in einena Thernaostaten auf 45 ~ C, fiigt 5 nal 15~ Zinn(II)- chloridl5sung in 9 n Salzsiure zu und halt weitere 20 rain bei dieser Temperatur. Nach dena Abkiihlen wh'd genau zur Marke aufgefiillt and die Extinktion des kolloidalen, elementaren Selens bei 372 nna in 1 cna-Zellen gegen Blindansatz gemessen. Das Beersche Gesetz ist yon 0,1--2,5 nag Se/100 nat erfiillt. Die nait- geteilten ]~rgebnisse sind gut, die relative Abweiehung bet r ig t im angegebenen Konzentrationsbereich weniger als 50/0 . Die Nfethode finder Anwendung auf die Selenbestimmung in Pyriten (1--3 g Einwaage). Schwefel and Eisen stSren dabei nieht. Die Ergebnisse sind ebenfalls gut und stinamen mit denen naeh anderen Methoden iiberein. Der Zeitbedarf betrggt etwa 2 Std. Sehwefel wird zu Schwefel- wasserstoff reduziert und liBt sich jodometrisch oder photometriseh bestinamen 2 (sowohl in anorganischena wie organischem Material). - - Aufschlufi-Reduktions- gemisch. 400 g konz. Orthophosphorsiure (D 1,7) werden so lange (etwa 30 main) in einem 300 nal-Erlenmeyer-Kothen erhitzt, bis ein eintauchendes Thermometer 300 ~ C anzeigt. Die Dehydratation wird erheblich beschleunigt, wenn man die ent- stehenden Dinapfe seitlich absaugt. Zu langes Erhitzen ergibt eine triibe, viscose LSsung, die unbrauehbar ist. 250 g dieser starken Phosphors/~ure werden zu 50 g Zinn(II)-chloriddihydrat gegeben nnd wie oben innerhalb 30 rain auf 300 ~ C erhitzt. Nach dena Abkiihlen erhi l t man eine sehr viscose, mitunter leicht getriibte Flfissig- keit, die man in einena geschlossenen GefiB aufbewahrt.

i Bull. chem. Soc. Japan 82, 454--458 (1959). Univ. Kanazawa (Japan). -- 2 KI~A, T., u. Mitarb.: Bull. chem. Soc. Japan 28, 641, 645 (1955); 30, 482, 972 (1957); vgl. diese Z. 154, 152 (1957); 16~, 60 (t959). E. BANKMA~N

Zur Trennung von 4- und 6wertigem Selcn eignet sich nach V. I. 1)LOTNIKOV 1 die Mitfillung nait Eisen(III)-hydroxyd. SeOs2--Ionen werden bei p~ 8,4--8,6 quan- t i ta t iv nait Fe(OH)3 naitgefillt, wihrend SeO~ 2- in LSsung bleibt. Die Vollstindig- keit der Fi l lung wurde mit I-Iilfe des radioaktiven Isotops ~SSe geprfift. -- Arbeits- weise. Die LSsung, etwa 50 ml, sell 14 rag Fe ~+ enthalten und 0,5 n an NH4NO 3 sein. Man f i l l t das Eisen vollstindig dureh tropfenweise Zugabe yon Anamoniak und gibt noch 5--6 ml 1 n Ananaoniak zu. Man lil]t 5-- 10 nain stehen, filtriert und wisch~ mit einer L5sung aus 500 nal 0,5 n AnanaoniunanitratlSsung und 30 ml 1 n Ana- moniak (p~ ~ 8,3--8,6) naeh. Im Ffltrat kann dann das Selenat bestimnat werden.

i Zavodskaja Laborat. 25, 666--668 (1959) [l~ussisch]. Allunions Hiitten- naetallurg. Wiss.-Forsch.-Inst. f. Buntmetalle. H. NIESWAND

[~ber den Mikronachweis und die eolorimetrisehe Mikrobestimmung yon Molyb- diin(u mit Morin berichten GY. AL~SSY and ~Vt. VIGvX~I ~. Obwohl Morin mi~ vielen Kationen farbige Komplexe bildet, wird der Nachweis yon Molybdin spe- zifiseh, werm der in der sauren, J~DTA and ~Natriunafluorid enthaltenden LSsung nait Morin gebfldete Komplex mit n-Butanol ausgesehiittelt wird. -- Ausfi~hrung. 5 nal der mit Salzsiure au~ 0,1--0,5 n angesiuerten LSsung werden nait 3 nal 2,5~ _~DTA-LTsnng, 0,5 ml gesitt . NatriumfiuoridlSsung, 2 ml n-Butanol und 0,5 ml 0,33~ butanolischer MorinlSsung geschiittelt. In Gegenwart yon Molyb- d~n ist die butanolische Phase orangegelb gefirbt. Die Nachweisgrenze betri~gt 0,05 #g Molybdin in 5 nal LSsung. Zr, Th, Cu, Pb, Zn, Ca, Sr, Ba, Be, Mg, Cd, Co, Ni, CrIII stSren in Mengen bis zu 20 nag nieht, A1 und Sb kSnnen in Mengen bis 10 nag, :FeIII bis 5 rag, Sn bis 3 nag und TiIV bis 1 nag zugegen sein. CI-, SOt 2-, NO a- st Sren nicht. Zur colorimetrischen Bestimmung wh'd die auf 0,1 n angesiuerte, nait ~DTA und Natriunafluorid versetzte LSsung nait je 5 nal Butanol und 0,5 ml 0,33% iger butanoliseher MorinlSs~ng 4naa] ausgeschfittelt und die Extinktion der vereinigten Extrakte bei 430 m# gegen n-Butanol gemessen. Die Eiehgerade wird

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mit Anteilen einer LSsung bekannter Molybd/~nkonzentration in gleieher Weise festgestellt. Die Bestimmung yon 1--30/zg Molybd~tn in 20 ml VersuchslSsung ist mit einem Fehler yon hSchstens ~ 4~ ausfiihrbar.

1 Acta chim. Acad. Sci. hung. 20, 243--251 (1959). l%rsch. Inst. Physik, Akad. Wiss. Debrecen. J. Pr~A~K

Fluor. Zur Fluoridbestimmung mit Eriochromcyanin oder mit Natrium- alizarinsulfonat verwendet J. A. C. vA~ PINXTEI~E~ 1 ein yon ibm selbst konstruier- ~es Doppellceilcolorimeter mit photoelektrischer Anzeige. Der Verf. beschreibt im Original die Konstruktion seines Apparates und die Analysenausfiihrungen.

1 Pharmac. Weekbl. 94, 649--655 (1959) [Hollandisch]. (Mit engl. Zus.fass.) l~ijksuniv. Utrecht (Holland). KLAUS BI~ODERSEN

Aufbauend auf systematischen Untersuchungen zur Polarographie von Uran(1V) haben D. J. McEwEN und Tm DE VRIES 1 eine amperometrische Bestimmung fiir 0,04--2,2 mg lVluorid angegeben. Untersucht wird vor allem die pH-Abhangigkeit des Halbstufenpotentials der anodischen Uranstufe in Perchlorat-, Chlorid- und SulfanilatlSsung, als Systeme ohne Komplexbildung, und in Formiat-, Aeetat- und Monochloracetatl5sung (Komplexbildung). Die Diffusionsstromkonstanten in diesen letzten 3 LSsungen werden (bei den pH-Werten 3,7, 5,1 nnd 3,5) zu 2,67, 2,17 und 1,93 bestimmt. -- Fiir die amperometrische Fluoridbestimmung mit Uran(IV)- chlorid oder -perchlorat an der Tropfelektr0de (t = 5,6 sec, m = 1,35 mg/sec bei --0,5 V) wird folgende Vorschrift angegeben" 20 ml 0,2 m Formiatpufferl5sung vom pH-Wert 3,5--3,7 werden yon Sauerstoff bdrei t (Stickstoff) und mit der UranlSsung (0,012 m an Uranchlorid, 0,15 m an Salzsaure und 0,8 m an KC1 oder 0,012 m an Uranperchlorat und 0,1 m an Perchlorsaure) bei q-0,10 bis -]-0,15 V gegen die ges/~tt. Kalomelelektrode unter l~iihren und Abwarten der Stromeinstellung fiir einige Minuten titriert. Eine Grundstromkorrektur ist erforderlieh. Der Aquivalenz- punkt liegt bei F: U = 2 : 1. Geringe Mengen Chlorid oder Sulfat sind ohne Einflug. Der Fehler kann bis zu 10~ betragen.

1Analyt.Chemistry31,1347--1351 (1959). Univ. Lafayette, Ind.(USA). K.CgusE

Eine neue Reaktion zum Nachweis und zur photometrischen Bestimmung yon Rhenium beschreibt A. I. LAZAR~V ~. Gib~ man zu einer salzsauren Perrhenat- 15sung Natriumsulfit und SnCl2-LSsung , so bildet sich eine rot gefarbte Verbindung, in der 4 wertiges Rhenium nachgewiesen wurde. Das Re ist wahrscheinlich komplex im Anion gebunden, da es am Anionenaustauscher absorbiert wird. Dureh Versetzen yon 2 ml zu untersuchender L5sung mit 2 ml konz. Salzsaure, 0,25 ml 1 m Na2SO3-LSsung nnd 0,25 ml 5% iger SnC12-LOsung in konz. Salzsaure kann naeh 10--15 min noch 0,5 #g Re an der F/irbung erkannt werden. -- Photometrische Bestimmung. Man gibt zur ProbelSsung 10 ml 2:1 verd. Salzs/~ure, 2 ml 0,5 m NatriumcitratlSsung, kiihlt ab, versetzt mit 1 ml 1 m Na2SO~-LSsung sowie 1 ml 5~ SnC12-LSsung nnd fiillt mit Wasser auf 25 ml auf. Innerhalb yon 20 rain photometriert man bei 400 nm. Aus der gefarbten w/~2rigen LSsung kann man den Jgomplex auch mit 11 ml IsoamylMkohol ausschiitteln, die alkoholische Schicht filtrieren und in einer 30 mm-Kiivette bei 400 nm photometrieren. Der molare Absorptionskoeffizient betragt fiir die w~il3rige L5sung 1,1 �9 104, fiir die alkoholisehe LSsung 6,9 �9 10 ~. Das Lamber~-Beersche Gesetz ist in w/~Briger LSsung bis zur Konzentra~ion yon 8/*g 1R.e/ml erfiillt. Der relative Fehler iibersteigt nicht 70/0 . Bis 0,2 mg Vanadium- verbindungen und 0,I tool/1 Salpeters~Lm'e stSren die Bestimmung nicht. Gefarbte Ionen (Ni, Co, Cr) Molybdate und Wolframate diirfen nicht vorhanden sein.

1~. anal. Chim. 14, 362--364 (1959) [gussiseh]. (Nit engl. Zus.fass.) Land- wirtschaftl. Inst. Akmolinsk. H. I~IESWAND


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