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lIl der Harte uiid der Krystallforin stiiiiint diese Schlacke gewiCs mit deinselbeii iiberein.

V I . Sc l i lacke voii L'Esperance be i P e r a i n g tinweit L ii t t i c 11,

bei heifscm Wiade erblasen. Braun , poros, undeutlieh Llgstalliniseh.

Die Aiialyse voii F o r b e s gab: Sauerstoff.

Kieselsaure 55,77 28,N Thon erd e 13,90 6,40 Kalkerde Talkerde Mangnoxydul 232

Kali 1,58 0,30 Eisenoxydul 2,12 0,48

a00,4 1.

Das SauerstoffverhSltniCs ist liier = 1 ,3 : 1 : 4 5 =8 : 6 : 27 = K v , ';4i2, Si9, woraus man iiur die sehr ziisaminengesetzte Formel:

...

2R 'Si +XISi2 +2R3 Si2 +xIsi

ableiten koniite.

XI. Ueber die sa+etrichtsauren Salze; oon N. W. Fischer.

Erster Artikel. D a r s t e l l u n g und q n a l i t a t i v e s Verha l ten .

Als ich im J. 1830 mit der Untersuchung dieser Salze mich besclizftigte, uiid eine vorIaufige Notiz daruber in diesen Annalen, Bd. 21, S . 160, mittheilte, hatte ich nach der An-

8 "

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sicht aller meiner Vorglnger diese Salze als Stickoxydver- bindungen bezeichnet. Bald dnrauf wurden sie jedoch von M i t s c h e r l i c l l in seinem Lehrbuch der Chemie vom Jnhr 1831 als salpetrichtsaure Salze erkannt. Aus Verdrufs iibcr ineinen Irrthuin, id dafs ich iiicht dnranf aufinerksam ge- macht wordtin bin, habe icli von der schon vorgeriickten Arbeit nichts weitcr bekannt geniacht. Iiidem ich mich aber bei Gelegenheit der neulichen Uii tersuchnng des Brauuauer IVIeteoreisens an das zu jener Zeit dargesteIlte KobaItsalz erinnerte, worauf ich das Verfahren gegrundet, Kobalt voii Nickel zu sclieiden ( S . diese Anllal., Bd. 73, S . 477) ent- schlofs ich mich, die Untersuchung dieser Salze von Neueni vorzunehmen , dele11 Ergebnisse ich uin so melir mittheilen zu diirfen glaube, ids, SO vie1 mir bekannt, seit jener Zeit nichts Erhebliches iiber diese interessante Gattung von Sal-

bekannt geworden k t .

1 ) S a1 p c t r iclr t s n u res K a 1 i.

W i e bekannt, wird dieses Salz aus dern salyetersaurcn durch Gliihen dargestellt; aber das gegliihte Salz enthzlt zu- gleich salpetersaures iind freies Kali wie stark oder schwacli such das Gluhen war, nur wird im erstell Falle die Menge des salpetersauren geringer als im Ietztcn, dagegen das freie Kali mehr im ersteii als im letzten Fall mit dem salpetricht- saureii Kali verbtinden seyn. Um es nun rein darzustellen habe ich folgendes Verfahren angewandt. Die stark ge- gliihte Salzmasse wurde in einer hinreichenden Menge ko- cheuden Wassers gelost , die Fliissigkeit uach 24 Stunden voii dem lierauskrystallisirteo Salpeter abgegossen , das in derselben cnthnltene freie Kali mif sehr verdiinnter Essig- szure - destillirtem Essig - mutralisirt, in eine FIasche gegoss.cn , und dns doppeite Voluin, 90 Proc., Weiogeist zugesctzt und damit geschiittelt. Each einigen Stunden ru- higen Stehens hatte sich aof den Boden der Flasche kry- stallisirter Salpeter, uber diesein eine gelblicbe olige Flus- sigkeit , und iiber dieser eine farblose wafsrige abgeschie- den. Die letzte entbalt das essigsaure Kali in wafsrigem

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w-eiiigeist die erste das salpetrichtsaure Kali in Wasser gelfist. (Die Auziehung dieses Salzes zuiu Wasser ist so stark, dafs der Weingeist von der angegebenen Coticen- trati011 es nur bis zu cinrm bestiininten Verli~ltnifs z11 ent- zieheii vermag ). Unter einer Glocke zugleich iiiit Schwe- felsaure krystallisirt das Salz aus der gelblichen Aufliisung in imdeutlichen kubischeii (?) Krystallen, die schnell a a der Luft zerfliefsen.

Das trockne Salz ist weifs, die Auflosung gelhlich wel- ches aucli bei den folgenden alkalischeu und allialisdierdi- gen Salzen der Fall ist, im Weingeist unliislich, es wird daher durch cine gehorige Menge wasserfrcieii Weingeistes aus der coiicentrirt warsrigen gefdlt.

2) Das N a t r o n s e l z .

Die Darstellung durch Gliilien des salpetersauren Sal- zes. Die Zersetzung ist hier leichter als beiin salpetersau- reii Kali. Die gegliihte Masse enthalt daher Lei gleichein Hitzegrad mehr salpetrichtsaures Salz als beim Glulicn des Salpeters, zugleich aber aucli mehr freie Base.

Die Reinigung geschieht ebenfalls wie beiin Kalisalz, d. h. das gegluhte Salz wird in Wasser gelast, die Flussigkeit vQn dem herauskr~stallisirten salpetersaiiren Natron abge- gosseii , das saure Natron mit verdunnter Essigsaure neu- tralisirt und mit Weingeist vermischt ; aber dadurch wird das Snlz noch niclit ganz rein erhalten. Durch den Wein- geist natnlich wird zwar dcr grirfste Theil des salpetersau- ren uiid essigsauren Natrons als krystallinisches Pulver ab- gescliieden, aber die dariiber stehende Flussigkeit - hier bildet sich nur einc - enthalt mit dem salpetrichtsaureii Natroii zugleich eiiie geringe Meuge salpetersaures uud essig- saures. Urn das Salz rein zu erhalten, mufs die weingei- stige Losung zur Trockne verdampft und einige Tage lang der Luft ausgesetzt werden. Das salpetrichtsaure Salz zer- fliefst dann durch die angezogene Feuchtigkeit der Luft, und wird von dein salpetersauren und essigsauren abgegossen. Durch Schwefelsiiure getrocknet, stellt sich das Salz kry-

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stalliiiischer dar. W i e angegeben, zerfliefst es zwar eben- falls an der Luft, aber weit langsamer als das I<alisalz, vou dem es sich besoiiders durcli die Anfliislichkeit im Wein- geist unterscheidet.

3) Das n a r y t s a l s .

Zur Keindarstcllung aus dcm gegliihteu salpetersaureii Salz mird die freie Barytcrde aus d t r Auflijsung der ge- gluhtea SalziiiaFse durch hineiugeleitete Kohlensiiure abge- scliiedeii, das Filtrat zur Trockiie abgedniiipft, i n dcr ge- ringsteu Mcnge Wasser geliist iiiid die doppelte Mengc Weingeist zugesetzt, wodurch der griikte Tlicil dcs salpe- tersauren Salzes abgeschieden wird. Die geringc Meiigc dieses Salzes, welche iioch init dein salpctrichtsauren in detn wstrigcn Weiiigeist gcblieben, lirgstallisirt aus der Auflii- sung beim gelinden Verdampfen.

Dieses Salz krystallisirt i i i zwei Forineu : als sehr feiiie Nadelii - sechsseitige regultire Prisineii - ond als kurze dicke Szuleii des isoklinischeii 2 - r ind 2 gliedrigen Systems, rhombische Prisinen voii 5 1 O init der Basis ’). Es 1st voll- koinineii luftbestiindig, im Wasser leiclit auflirslich uiid aucli iin Weingcist voii dcr angegebenen Concentration.

4 ) D a s S t r o n t i a n s n l z .

Die Reiiidarstellung aus dein diirch’s Gliiheii zersetzteii salpetersauren Salz wird ganz so wie beim Barytsalz bewirkt, nur inufs hier die weiiigeistige Losung wcit inchr verdainpft, werden , uin alles salpetersaure Salz abzuscheiden.

Das Salz krystallisirt in feineii Nadeln, die fGcherartig auseioandergebeu, es zieht die Feuclitigkeit aus der Luft an und zerfliefst selir laiigsain in feuchter Luft, in trockner hiugegen wird es iiur feucht, ohue zu zerfliefsen. Daher es, in eiiiem flacheii Gefafse der Luft ansgesetzt, nach dein hygroskopischen Zustande derselbeii bald zerflossen , bald

1 ) Die nshcre Bestirnmung der Yrystallisatioo dieses Salzes, so wie die 10 und 11, habe iclr der Gute dcs Hm. Prof. P i a n k e n - \“on 8 , 9 ,

hc im zu verdnnken.

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W a s auch, wie bekannt, bei eini- krystallisirt erscheint. geii aiideren Salzeii der Fall ist.

5 ) D P S K a l k s a l z .

Dieses wird zwar ebenfalls ails dein gegluhteii salpeter- sauren erhalten, nber die Reindarstelluiig ist dabei so scliwie- rig, dafs ich zur Darstellung desselbcii dns Verfahreii an- gewandt babe, durch welches die folgenden Salze alleiii dargestellt werden kijnnen, iiainlich durch Aiiwenduiig des salpetriclitsauren Silberoxyds. Zu diesein Elide wnrde das Silbersalz in siedendes Wasser aafgeliist uiid die Liisiiiig mit eiiieiii Ueberschufs voii Kalkwasser vcriiiischt. Die Flus- sigkeit voii deiii abgeschiedeneii Silberosyd abgegossen, eiit- halt die salpetrichtsaure Kallierde aber zugleicli auch , uii- geaclitet des iin Ueberscliufs angewaiidten Kalhwassers noch etwas Silbersalz - weil die gebildete salpetrichtsaure Kalk- erde, \vie die anderen alkalisclieii uiid allialisclierdigen Salze, eine grofse Neigang hat, iiiit dein Silbersalz ein Doppelsalz zu bildcn. - Durcli Schrvefel~vasserstorfgas wirrl dalier das Silber, so wie durch Kohlensiiure die iiberschussige Kalk- erde a m der Flussigkeit abgeschiedeii uiid das Filtrat bei geliiider War ine verdainpft.

Uieses Salz krystallisirt prismatiscli, zerfliefst an der Luft und ist iin wasserfreieii Weingeist unliislich.

G ) D a s A m m o n i a k s a l z .

W i e schon beiin vorigen Salz angegeben , kaiiii dieses, wie d1e folgenden salpetriclitsauren Salze, nicht durch Zer- setzuiig des salpetersaureii erlialten werdcn. Ain leichtesteii ist es ails dein salpetrichtsauren Silberoxyd durch Zusain- inenreiben init eiiier gesattigten Chlorammoniumlosuiig zu bereiten, wobei das Cbloraminoniuin in etwas geringerer Menge angewandt wird , als zur Zersetzung alles Silbersal- zes erforderlich ist ; die geriiige Menge Silbersalz, welche die Aufliisung etwa nocli enthalt, wird durch Schwefelwas- serstoff gefallt uud aus dein Filtrat, der Selbstverdunstung uberlassen , krystallisirt das Salz. Es bildet nadelforinige

120 Krystalle, ist luftbestandig, im Wasser leicht loslich und sehr leicht schou bei gelinder Warme zersetzbar.

7 ) Das Magnes iasa lz .

W i r d leicbt durch Kochen der salpetrichtsauren Silber- lllsuiig mit kaustischer Magnesia erhalten, wobei die von dem ausgeschiedenen Silberoxyd und der iibcrschussigen Magnesia abgegossene Flussigkeit ebenfalls init Schwcfel- wasserstoff zu behandeln ist, uin das iioch aiifgelijsle Sil- ber zu fallen. Um das Salz aus der Aufliisung iin festen Zustand zu erhalten, darf hier eben so wenig wie bei der vorhergehenden Warme angemandt werdeo, sondern cs kann diefs nur unter einer Glocke durch Schwefelsliire hewirlct werden.

Man erhdt es d a m als eine blattrige Salzinasse, welche an der Luft zerfliefst, beim Erwarmen leicht zersetzt wird uiid in wasserfrciein Weingeist unliislich ist.

8) Das Si lbersalz .

So wenig wie die letzten zwei Salze kann auch dieses aus der salpetersauren Verbindung diircli Zersetziing ver- inittelst der Hifze dargestellt wrden . Dagegen ist es leicht zu erhalten durch's Vennischen der salpetersauren Silber- oxydliisung init der Auflihung der angegebenen salpetricht- sauren Alkalien oder alltalischen Erden. Es fallt dabei als haarfiirlniges Pulver nieder, und kaiiii durch Aussube~i init geringen Mengen kalten Wassers von der Mutterlaiige be- frei t werden.

Es ist als haarfhniges Pulver fast ganz weirs, niinmt aber in deutlichen Krystallen eine gelbe Farbe an , und zwar eine urn so hohere, je gr8fser die Krystalle. Die Form derselben ist lange Fasern, Prismen FOII 59" mit schiefer Endflache, wahrscheinlich triklinisch. (Scbiine, inehrere Zoll lange Nadeln kann man erhalten, wenn man die Auflosung dieses Salzes, bei erhahter Temperatur bereitet, der Selbst- verdunstung beim Ausscblufs des Lichts iiberlafst.)

In Wasser bei gewohnlicber Temperetur ist es schwer,

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in 300 Theilen, beim Siedpunkt , ziemlich leicht aufloslich, iln Weingeist unliislich. Dcm Lichte ausgeselzt oder in Beruhrung mit organischen Kbrpern, z. B. auf Papier gc- legt, wird es auf der Oberflache metallisch. Durch diese Sch,veraufloslichkeit in kaltein and Leichtloslichkeit in hei- fsem Wasser ist dieses Salz leicht zu reinigen, wenii es auch durch unreines salpetriclitsaures Kali dargestellt wor- den ist.

Andere Metallsalze werden am leichtesten aus diesein Silbersalz dargestellt , indem die l’vletalle, melche das Sil- ber auf iiassem Wege zu rcduciren verniiigen, auf die Auf- losung dieses Salzes einwirken. Docli werden dnbei nur die salpetriclitsauren Salze des Zinks, Kndmiums, Bleis, Ku- pfers und Kobalts gebildet. %inn , Wisiniith , Qriecksilber und Spiel‘sglanz bewirken zwar die Reduction dcs Silbers, ohne jedoch ein solclies Salz zu bilden, untl Eiseu und Nickel bewirkeii nicht eininal die Kcduction. Die Eigen- schafteii dieser gcbildcten Metallsalze sind bei der geringen Menge, in welcher sie dargestellt worden sind, iiiclit nslier untersuclit worden. Im Allgeliieiiien jedocli kanii angege- bell werden, dafs sie krystallisirbar, luftbestsudig, leicht laslich und sclmn bei gelinder Wiirlne leicllt zcrsetzbar sind. Das Kupfer - und Bleisalz schon beiln Selbstverdun- sten, wobei sie in basische Salze ubergehen. Das Kupfer- und KobaItsaIz ist gefarbt, erstes grun, das zweite roth, die anderen sind farblos. Das basische Kupfersalz, wel- ches sich beim Verduristen der grunen Auflosung des neu- traleii Salzes abscheidet, bildet schoiie glsuzeiide blaue Blatt- chen, die unliislich sind.

Interessanter als diese einfachen Metallsalze, sind die Doppelsalze, welche eiuige mit dem salpetrichtsaureu Kali bilden, wie dieses schon iu jeuer Notiz, a. a. 0. S. 161, erwahnt worden ist.

Zu den naher uutersuchten gehoren :

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9) D a s sa lpetr ic l i t saure S i l b e r o x y d k a l i .

Es wird sehr leicht dargestellt, menu zu der Auflosuag des salpetersauren Silberoxyds die des salpetrichtsaurell Kalis in Ueherschufs gesctzt wird. J e nachdem die Aufliisungell concentrirt sind, findet entwedcr kein Niederschlag von d e ~ n gebildeten salpetrichtsauren Silberoryd statt, oder wenn er anfangs erfolgte, wird er spiiter durch einen Zileatz VOII

salpetriclitsaurem Kali mieder aufgeliist. Sind beide Auf- liisungen sehr gesiittigt, so erfolgt die Kryslallisatioii des Doppelsalzes unmittelbar beiin Vermischen, war dieses nicht dcr Fall, so erfolgt sie bcim Selhstvcrdunstc~i dcr Flussig- keit, die natiirlich tinter einer Glocke diircli Schwefelsiiure schr beschleanigt wird ; auch kann sie durch WSrme, aber nur bis hiichstens 30" bis 40' , unterstulzt werden.

Es lrrystallisirt a ) in rhombischcn Tafeln voii etwa 60') mit clcr geradeii Abstumpfiing der spitzeii Ecken und meh- rerer andercr Randlliichen, die theils horizontale Prismen, theils rhombische Octaeder siod. In einem der Prismen ist (lie Neigoiig 53". b ) in Krystallen darselbcn Art, aber von anderei. Ansbildung, indein das Prisma von 53" vor- herrsclit. Es hat eine gelbliclie Farbe, ist luftbestandig, er- leidet scliou bei gclinder Wzrine cine schwache Zersetzung, indein es in Silber- und Kalisalz zerfGl1t; stiirker erhitzt, wircl das Silbersalz zersetzt, wobei sic11 salpetrichte Ski re entwickelt und inetallisches Silber zuriickbleibt, zugleich mit dein unzersetzt gebliebenen KaIisaIz. Bei Einwirkung des Wasscrs findet dasselbe wie bci der Warme statt; es wird liiiinIicli in die beiden Salze zersetzt, aus welcheii es be- stelit, mobei das Wasser das Kalisalz auflijst, das Silber- salz hingegen bis auf cine sehr geriiigc Menge ungeliist lafst. I)aher rerliert das Salz beim Uebergiefsen mit Wasser seine Durchsichtigkeit uiid Krystallisatioti. &her endlicli kann dieses Salz auch niclit gebildet werdcn, wenii die Auflii- sung des salpetersauren Silberoxyds oder des salpetrichtsau- re11 Kalis sehr verdunnt angewandt wird.

Achiilicbe L)oppelsalze bildet das Silbersalz mit den a n -

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dern salpetrichtsauren alkalischen uild alkalischerdigen Sal- Zen, nainentIich init dein Natron-, Aininoniak- nnd Barytsalz.

1 0 ) Sn I 11 e t r i c It t 9 n 11 r e s P a 1 I n d i I I m ox y d u l k a l i .

Dieses wird eben so wie das Silbersalz durch das Ver- niisclicn der Aufliisung des salpetersaurcii Orytluls oder Cliloriirs init der des salpetrichtsauren Kalis leicht erlial- ten. Sind die Aufliisungeu concentrirt, so BHt sogleich das gebildetc Doppelsalz als ein, wcnig gelbgefrirbtes, wei- fses krystallinisclies Pulver nieder; bei verduiiiiten Auflii- sungcii Iiingegeii oder aus dcr Mutterlnoge des gcB11tcn erliiilt inan es erst beiin Vcrdunsten i n scliiinen gelben Kry- stalleo, mas aucli der Fall ist, menn dns beim Vennisciien der concentrirten Aufliisuiigen gefillte in Wasser geliist uiid unter Mitwirliung von gelinder W B r m c verdainpft wird.

Es krystallisirt in drei Foriiicii a ) in L’risnien voii 6 1 (’ niit inehrereii scliiefeii FlBclicii

und augitartigen Zuspitzuiigeii, uiid b ) in rlioiiibisclieu Tafcln des trikliiiischen Systeins init

melireren Kandfl$chen. c ) Die bei eiiieni Versoch nebeii deln gelbeii crlialteneii

scliiinen rothen Krystalle sind sechsseitige Prisineii voii niclit GO” - verrnutlilich aus dem isoklinischen, rhoinhischen System - init rnehrereii Endflj;chen. Die Krystalle b utid c sind luftbestiindig die a verwittern an der Luft uiid werdeii undnrchsichti;;.

Es ist zieinlich leiclit in Wasser liislich, uiid wird bcim Erhjtzen ebeii so \vie das Silbcrsalz zersetzt, d. h. das Pal- ladium wird reducirt, salpetriclite S lure entwickelt und das salpetrichtsaure Kali bleibt unverlndert.

11) S a l p e tr i c 11 t saures B I c i ox y d k a I i .

Darstellung wie die vorigen durch Vermischeii einer IZlei- salzliisung init salpetrichtsaurem Kali uiid Verdampfen. Es krystallisirt in sechsseitigeii Prisinen, deln monoklinisclien System angellarig , iuit dreierlei Flaclieii uiid schief aufge-

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setzten Endflachen. Es hat eiiie schbne orangegelbe Farbe, und ist leicht im Wasser aufliislich.

12) Se Ipc t r i c 11 t sa tires N i cl; c 1 o x y d k a li .

Dieses bildet sehr schiiiie kleine Octacder voli braun- lichrother Farbe, ist iin Wasser ziemlicli leicht uiid mit griiuer Farbe aufliislich, aus welcher Aufliisung es sich wie- der init derselbeii rothbrauuen Farbe uiid Krystallisation darstellt. Bci Mitwirkung selbst gelinder \T7arine hioge- geu scheint es zersetzt zu werden, weuigstens kanii es dauu nicht inehr in diesen gefarbteii Krystallen erlialteu werdeu. Ueberhaupt hangt die Darstellung desselben von eigeiieu Uinstandeii ab, die ich iiocli nicht liabe ausmitteln kiiIiueu. Sie wird im Allgemeineu ebeu SO *vie die vorhergehenden durch das Vermischen eiiier Nickelsalzlosung init salpetricht- saurein Kali und Selbstverdunsten bewirkt , aber vide UII-

ter gleichen Uinstaiiden geinaclite Versuche lieferten es nicht, es inochte das Nickelsalz oder das salpetrichtsnure Kali iin Ueberschufs augewandt worden seyu, uiid wenn es in eiiizelneu Fallen sich darstellte, so war es ilnnier iiur in sehr gerioger Menge. Die Zersetzuug beiin Erliitzen fin- det in derselben Art wie bei den vorhergegangeneu Sal- zeu statt.

13) S a l p e t r i c l i I s a u r c s K o b a l t o x y J k a l i .

Dieses wird vou allen am leichtesten und schnellsteu dargestellt, i d e m es sich uninittelbar beim Verniischen ei- ner Kobaltlosuug mit salpetrichtsaurein Kali abschcidet.

Es bildet ein gelbes unkrystallinisches Pulver, ist im Wasser gauz uulirslich, erleidet beiin Erhitzen dieselbe Zer- setzuug wie die vorigeu, nur mit dein Uuterschied, dab der Ruckstand ueben salpetrichtsaurern Kali das Superoqd von Kobalt euthalt.

Das salpetrichtsaure Kali ist daher nicht nur ein siche- res und empfindliches Reageus fur Kobalt, indem es in ei- iier Auflosung vou T&v Kobalt sofort uud in einer von J$Dv uach weuigen Stuiiden diesen gelben Niederschlag

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bewirkt, sondern cs eignet sicli auch, wie eingallgs erwthnt mordeii ist, zur Scheidung des Kobalts von Kickel, und wohl von allen anderen Metallen, mit denen es iii einer Auflosiing enthnlten ist, da diese Metalle init der salpetricli- ten Saure entweder keiiie oder cine leichtliisliche Verbin- dung bilden. Dazu koinmt noch, dafs dieses Kobaltsalz, auch von Siitiren und Aininoniak bei rnittlerer Teinperatur kauin angegiffen , aufgelost wird, wodurch, wenn, urn die letzten Spuren Kobalt abzusclieiden , das Filtrat von dem Siederschlng zur Trockne vcrdainpft worden ist, die in dein Ruckstand enthaltenen fremden Metalloxyde, Nickeloxyd elc. leicht davon getreniit werden koiinen. Jedenfalls ver- dieiit es wohl eiiier nahereii Priifung, ob dieses Verfahren, urn Kobalt von Nickel zu trennen, nicht den bisherigen sehr coinplicirten und weitlaufigen an die Seite gesetzt, oder gar vorgezogen zu werden verdiene.

B r e s l a u , IS. Febr. 16.1s.

XII. Beitriige ziir Ucnntnfs des Kreatins und Kreatinins; oon W: H e i n t z .

I n meinein Aufsatze JBiiber das Kreatin im HarnR ') habe ich nachgewiesen, dafs aus dem krystalliiiischen Absatz, welcher erhalten w i d , wenii Clilorzink zu einem alkoholi- sclien Auszuge von eingedicktem Ham gesetzt ivird, wenn derselbe nach Abscheidung des zugleich gefiillten phosphorr sauren Zinkoxyds init Aminoniak und Schwefelanimoiiium zersetzt wird, Kreatin krystallisirt erhalten werden kann, wahrend in der Mutterlauge neben Saliniak ein Stoff zu- riickbleibt, welcher init Chlorzink einen reichlicheii Nieder- schlag erzeugt. Die Ziisammensetzung dieser Chlorzinkver- bindung lakt sich nach meinen Analysen durch die Forinel C' H7 R3 O2 -i-CIZn darstellen, wlhrend das reine bei 100° I ) Diese Aanalen, Bd. 70, S. 466.


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