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Page 1: Ueber die Verbindung des Kupferchlorürs mit Kohlenoxyd

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Veber die Verbindung des Kupferchlorurs mit Kohlenoxyd ;

nach Berthelot "). -

L e b 1 a n c**) hatle vor einigen Jahren gefunderi , dafs Kupferchloriirliisun Wen das Kolilenoxydgas in reichlicher Menge absorbiren. Die hierbei sich bildende Verbindung Idl'st sich nach B e r t h ef o t in folgentler W eise i in krystallisirten Zu- stande erhalien. Man bereitet eine gesiittigto Losung von Kupferchlorur in rauchender Salzsaure, indein man in dieser Saure eiri Gemenge von Knpferoxyd und Kupferspahnen auf- lost, g i e t t die ltlare Losung ab und M o t zu l a Liter der- selben die bei Zerselzung von 200 Grm. Oxalsiiure durch Schwcfelslure sieh entwickelnden Gase. Man wiederholt diese Operation mit dersdben Pliissigkeit ; dam thcill man dieselbe in zwei gleiche Theiie, entwickelt aus dem einen durch Er- hitzen das darin enthaltene Kohlenoxyd und ltifst dasselbe durch den andern Theii Flussigkeit absorbiren , in welchem sich alsdann bald perliriutlerglanzende Bliittchen ausscheiden. Letztere ergahen, durch Auspressen rasch gelrocknet, nach zwei zu verschiedenen Zeilen angestellten Analysen :

1. 11. Kohlenoxyd 8,3 8,l

Kupferchlorur - '59,i. Diese Zahlen entsprechen der Formel 4 Cu,CI, 3 CO,

7 HO, nach welrher sich 8,4 pC. Kohlenoxyd, 12,6 Wasser und 79,O Kupferchlorur berechnen. Die Krystalle verandern sich an der Luft sehr rasch, und B e r t h e l o t halt es fur moglich, daQ sie im gnnz unverlnderten Zustand die Zusam- mensetzung Cu,CI, CO, 2 HO haben konnen. Die Krystalle sind unloslich i n Wasser, durch welches sie zu Kupferchloriir umgewandelt werden, das pine gewisse Menge Kohlenoxyd zuriickhiiit. Wird die Flussigkeit, in wclcher sie sich bilde- ten, rriit Wasser versettt , so bleibt sie anfmgs klar ; bei weiterer Verdiinnung aber trubt sie sich und giebt sie dann einen rcichlichen Niederschlag.

Wasser - 12.8

*) Ann. chim. phys. [8] XLVI, 488. **) Diese Annalen LXXVI, 278.

Ausgegeben den 10. Juni 1856.

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