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392 Veber die Verbindung des Kupferchlorurs mit Kohlenoxyd ; nach Berthelot "). - Le b 1 a n c**) hatle vor einigen Jahren gefunderi , dafs Kupferchloriirliisun Wen das Kolilenoxydgas in reichlicher Menge absorbiren. Die hierbei sich bildende Verbindung Idl'st sich nach Berth ef o t in folgentler W eise iin krystallisirten Zu- stande erhalien. Man bereitet eine gesiittigto Losung von Kupferchlorur in rauchender Salzsaure, indein man in dieser Saure eiri Gemenge von Knpferoxyd und Kupferspahnen auf- lost, giett die ltlare Losung ab und Mot zu la Liter der- selben die bei Zerselzung von 200 Grm. Oxalsiiure durch Schwcfelslure sieh entwickelnden Gase. Man wiederholt diese Operation mit dersdben Pliissigkeit ; dam thcill man dieselbe in zwei gleiche Theiie, entwickelt aus dem einen durch Er- hitzen das darin enthaltene Kohlenoxyd und ltifst dasselbe durch den andern Theii Flussigkeit absorbiren , in welchem sich alsdann bald perliriutlerglanzende Bliittchen ausscheiden. Letztere ergahen, durch Auspressen rasch gelrocknet, nach zwei zu verschiedenen Zeilen angestellten Analysen : 1. 11. Kohlenoxyd 8,3 8,l Kupferchlorur - '59,i. Diese Zahlen entsprechen der Formel 4 Cu,CI, 3 CO, 7 HO, nach welrher sich 8,4 pC. Kohlenoxyd, 12,6 Wasser und 79,O Kupferchlorur berechnen. Die Krystalle verandern sich an der Luft sehr rasch, und Berthelot halt es fur moglich, daQ sie im gnnz unverlnderten Zustand die Zusam- mensetzung Cu,CI, CO, 2 HO haben konnen. Die Krystalle sind unloslich in Wasser, durch welches sie zu Kupferchloriir umgewandelt werden, das pine gewisse Menge Kohlenoxyd zuriickhiiit. Wird die Flussigkeit, in wclcher sie sich bilde- ten, rriit Wasser versettt , so bleibt sie anfmgs klar ; bei weiterer Verdiinnung aber trubt sie sich und giebt sie dann einen rcichlichen Niederschlag. Wasser - 12.8 *) Ann. chim. phys. [8] XLVI, 488. **) Diese Annalen LXXVI, 278. Ausgegeben den 10. Juni 1856.

Ueber die Verbindung des Kupferchlorürs mit Kohlenoxyd

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Page 1: Ueber die Verbindung des Kupferchlorürs mit Kohlenoxyd

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Veber die Verbindung des Kupferchlorurs mit Kohlenoxyd ;

nach Berthelot "). -

L e b 1 a n c**) hatle vor einigen Jahren gefunderi , dafs Kupferchloriirliisun Wen das Kolilenoxydgas in reichlicher Menge absorbiren. Die hierbei sich bildende Verbindung Idl'st sich nach B e r t h ef o t in folgentler W eise i in krystallisirten Zu- stande erhalien. Man bereitet eine gesiittigto Losung von Kupferchlorur in rauchender Salzsaure, indein man in dieser Saure eiri Gemenge von Knpferoxyd und Kupferspahnen auf- lost, g i e t t die ltlare Losung ab und M o t zu l a Liter der- selben die bei Zerselzung von 200 Grm. Oxalsiiure durch Schwcfelslure sieh entwickelnden Gase. Man wiederholt diese Operation mit dersdben Pliissigkeit ; dam thcill man dieselbe in zwei gleiche Theiie, entwickelt aus dem einen durch Er- hitzen das darin enthaltene Kohlenoxyd und ltifst dasselbe durch den andern Theii Flussigkeit absorbiren , in welchem sich alsdann bald perliriutlerglanzende Bliittchen ausscheiden. Letztere ergahen, durch Auspressen rasch gelrocknet, nach zwei zu verschiedenen Zeilen angestellten Analysen :

1. 11. Kohlenoxyd 8,3 8,l

Kupferchlorur - '59,i. Diese Zahlen entsprechen der Formel 4 Cu,CI, 3 CO,

7 HO, nach welrher sich 8,4 pC. Kohlenoxyd, 12,6 Wasser und 79,O Kupferchlorur berechnen. Die Krystalle verandern sich an der Luft sehr rasch, und B e r t h e l o t halt es fur moglich, daQ sie im gnnz unverlnderten Zustand die Zusam- mensetzung Cu,CI, CO, 2 HO haben konnen. Die Krystalle sind unloslich i n Wasser, durch welches sie zu Kupferchloriir umgewandelt werden, das pine gewisse Menge Kohlenoxyd zuriickhiiit. Wird die Flussigkeit, in wclcher sie sich bilde- ten, rriit Wasser versettt , so bleibt sie anfmgs klar ; bei weiterer Verdiinnung aber trubt sie sich und giebt sie dann einen rcichlichen Niederschlag.

Wasser - 12.8

*) Ann. chim. phys. [8] XLVI, 488. **) Diese Annalen LXXVI, 278.

Ausgegeben den 10. Juni 1856.