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charakteristische orientierge Steilheit an den Beugungsringen aufweist. Man sollte die beiden Bilder abet voneinander unterseheiden. Die seharfen Kanten der Beugungsringe in Abb. 3 sind n/imlieh umgekehrt orientiert wie die der Beugungsringe in Abb. 1, was in Abb.4 erl/tutert ist. Dariiber hinaus finder die anomale Intensits an jedem Beugungsring der Abb. 3 stat~, wiihrend sie in Abb. 1 nur an best immten Ringen, und zwar den (hk,O)-geflexen erseheint. Die in Frage kommende Intensit/tts- anomalie in Abb. 3 beruht darauf, dab die Versuchsprobe nieht nut eine metallisehe intermedi/~re Verbindung (PtAu~) enth/tlt, sondern aueh das be~r/~ehtliehe Konzentrationsgefs im Misehkristall aufweis~ 1.

Zusammenfassung

Man identifiziert die durch das Schichtengitter gekennzeichneten Substanzen, z.B. I-IMogenide, Hydroxide der 2wertigen MetMle und TonminerMien, indem man die anomal orientierte Steilheit der InLensit/~t an bestimmten Beugungsringen, und zwar an den (hk, O)-Reflexen beobaehtet.

Eine Pt-Au-Legierung (50:50 Gew-~ die die intermedigre Ver- bindung (PtAua) und das Konzentrationsgefs im Mischkristall ent- h/ilt, zeigtG abweichend yon dem Fall des Schiehtengitters die umgekehrt orientierte Intensits an allen Beugungsreflexen.

Literatur 1HA~sn~, M.: Constitution of Binary Alloys, S. 227, MacGraw-Hill Inc.,

USA (1958). -- 2 WisrKnEa, tI. G. F. : Struk~ur und Eigenschaften der KristMle, S. 101, Springer-Verlag 1950. -- a Y)~NAGUem, S.: J. app1. Physics 25, 1437 (1954). -- Z. Physik 146, 447 (1956).

SmGnTO YA~AGVCm, Insti~ut fiir Physik und Chemie, 31 Kamifuji (tIongo), Tokio (Japan)

Aus dem Forschungslaboratorium der Siemens-Schucker~werke AG, Erlangen

iJber flammenphotometrische Untersuchungen der Abhiingigkeit der Emission einiger Elemente

vom Zusatz organischer LSsungsmittel Von

K. H. NEEB

~it 12 Text, abbildungen

(Eingegangeu am 10. August 1961)

Die Steigerung der Flammenemission verschiedener Elemente durch Zusatz brennbarer organiseher L6sungsmit~el zu den Untersuchungs- 15sungen ist in den vergangenen Jahren Gegenstand zahlreieher Arbeiten

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1961 Lichtemission einiger Elemente in arganischen LSsungsmitteln 415

gewesen. Da das AusmaB der erzielten Intensit /~tssteigerungen stark yon

appara t iven Gegebenhei ten abh/~ngig ist, unterseheiden sieh die yon

verschiedenen Autoren erhal tenen Ergebnisse oft s tark voneinander , so dag es nu r in sel tenen F/illen mSglieh ist, die dureh Zusatz organiseher Subs tanzen erreiehbaren Steigerungen der F lammenemiss ion versehie- dener Elemente mi te inander zu vergleiehen. E in solcher Vergleieh un te r kons t an t en aloparativen Bedingungen k6nnte jedoeh geeignet sein, die Frage nach den Gri inden der Emissionssteigerung yon einer neuen Seite

zu beleuchten u n d einer Aufkl/~rung n/ther zu bringen. I n der vorl iegenden Arbei t wird tiber Unte r suehungen zum Emissions-

verhMten an H a n d yon 10 Atoml in ien u n d einem B a n d e n m a x i m u m bei Zusatz yon mi t Wasser misehbaren, b rennbaren organisehen Subs tanzen zu den Untersuchungs l6sungen beriehtet . Alle Versuehe wurden un te r s treng kons t an t gehal tenen appara t iven Bedingungen vorgenommen, so dag dami t die Arbei t e inen Beitrag zu der oben angedeute ten Diskussion tiber die Griinde der dureh Zusatz yon organisehen Subs tanzen hervor- gerufenen Emissionssteigerungen darstel len kann .

Durchf i ihrung der Versuche

Alle 1V[essungen wurden mit dem Zeiss-Sloektralphotometer P ~ Q I I mit Flammenzusatz vorgenommen. Die Capillare des direktzerst/~ubenden Brenners hatte eine L~nge yon 78 mm und einen inneren Durehmesser yon 0,6 ram. Die KnMlgasflamme wurde mit einem 02-Druck yon 0,3 at und einem I-I~-I)ruek yon 215 mm WS betrieben, was GasstrOmungsgeschwindigkeiten yon 5,0 1 02 �9 rain -1 bzw. 0,651 H 2 �9 rain 1 entsloricht. Unter diesen Bedingungen betrug die Zerst~iu- bungsgeschwindigkeit yon dest. Wasser bei Zimmertemperatur 2,2 ml �9 min -1.

Die Registrierung der 1V[egwerte erfolgte dureh einen an den Mel]teil des Spektralphotometers angescMossenen Siemens und Halske Multizet-Schreiber. Im allgemeinen wurde das Flammenspektrum in einem Bmleich yon 20--30 nm auf beiden Seiten der in~eressierenden Linie aufgenommen, wobei der Wellenlgngen- trieb des Monochromators mit Hilfe eines kleinen GMchstrommotors langsam bewegt wurde. Bei den Cu-Linien 324,8 nm und 327,4 nm some bei der ~g-Linie 285,2 nm, die in Gebieten mit kompliziertem Flammenuntergrund liegen, wurde dagegen die Emission einer kationenhaltigen LSsung sowie die Un~ergrundemission einer das betreffende Kation nicht enthaltenden BlindlSsung am Ort der inter- essierenden Linie gemessen. Zur Auswertung gelangte in jedem Falle nur die Nettoemission, d.h. die Differenz zwischen Gesam~emission und Untergrund- emission.

Die in den meisten Fgllen auftretenden starken ErhShungen der Linien- intensitiJ, ten mit znnehmender Konzentration der UntersuchungslSsungen an organischer Subs~anz zwangen zu Vertinderungen der Gergteempfindlichkeit inner- halb der einzelnen MeBreihen. Um die ~el]werte einer Reihe trotzdem miteinander vergleichen zu k6nnen, wurden die bei verminderter Gergteempfmdliehkeit ge- messenen PeakhShen mit einem experimentell ermittelten Faktor multipliziert. Zur Sicherstellung einer guten Meggenauigkeit wurde bei jeder Vergnderung der Gergteempfindlichkeit die gleiche L6sung sowohl bei der hSheren als auch bei der niederen Empfindliehkeitsstufe gemessen und durch Vergleich der beiden Peak. hShen die Konstanz des Umrechnungsfaktors fiberprtift.

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Die Konzentrationen der untersuchten Elemente wurden so gewghlt, dag ihre Linienintensitgten in rein wi~Briger LSsung yon gleicher GrSgenordnung waren, wie die Intensitgten des CaOH-Bandenmaximums bei 554 nm bei einer Ca-Kon- zentration yon 2/~g/ml. Das entsprach bei der verwendeten Spaltbreite yon 40 # und der hSchsten Gergteempfindliehkeit PeakhShen zwischen 6 und 10 mm. Um einen exakten Vergleieh der bei verschiedenen Elementen auftretenden Ver- sti~rkungseffekte anstellen zu kSnnen, wurden zur Auswertung nicht die gemessenen Intensit/~tswerte, sondern die daraus berechneten Quotienten

Intensit/~t in organischer bzw. gemisch~ w/iBriger-organischer LSsung F =

IntensitS, t in rein w~Briger Lbsung

herangezogen, die im folgenden kurz Ms Emissionsverst/~rkungswerte F bezeiehnet werden.

Die zu den Untersuehungen herangezogenen organisehen LSsungsmittel 1Y[etha- nol, Athanol, i-Proloanol, Aeeton und Dioxan waren unter den Gesichtspunkten der Wassermischbarkeit und der Brennbarkeit ausgewii, hlt worden. Verwendet wurden wasserfreie Substanzen yon p.a.-QuMitiit, mit Ausnahme yon Dioxan, das als ,,reinst"-Substanz zur Verfiigung stand. Eine besondere Reinignng dieser Substanzen wurde nicht vorgenommen, da sieh bei Vorproben gezeigt hatte, dag sie keines der untersuehten Elemente in naehweisbaren Mengen enthielten.

Die im Verlauf der Arbei ten un te r such ten Elemente, die gemessenen Linien sowie die vorgelegte Konzen t r a t i on des betreffenden Elementes in der verspri ihten L6sung sind in Tab. 1 zusammengestel l t . Augerdem

Tabelle 1

Konzentration Element ttg/ml Abbildung Bisherige Arbeiten Linie nI l l

K 766/770 404/407

Ng 285,2 Ca 422,7

554* Sr 460,7 ;Ba 553,6 Cu 324,8

327,4 Ag 338,3 Ga 417,3

* Bandenmaximum.

38 38 25

4 2 6

100 10 10 10 50

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10 11

7,14

6,8

6,7,14

5

2,3

11,13

4

sind dort die Abbi ldungen, in denen die erhal tenen Ergebnisse aufgetragen sind, und die Zi ta te einiger Arbei ten, die sieh mi t der E inwirkung organiseher L6sungsmit te l auf die f lammenphotometr isehe Emission des betreffenden Elementes befassen, angegeben.

Ergebnisse

Tr/igt man die aus den McBergebnissen errechneten _F-Werte in Abh/ingigkeit vom Gehalt der Untersuchungs l5sungen an organischer Substanz (Corg) auf, so erh/~lt man in alien F/~llen K u r v e n mi t S-fSrmigem

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1961 Liohtemission einiger Elemente in org~nisehen LSsungsmitteln 417

Verlauf*. Einem steflen Anstieg bei niedrigen Konzentrationswerten steht ein relativ fl~eher Verlauf im mittleren Abschnitt und wieder ein steiler Anstieg bei hohen Corg-Werten gegeniiber. Die yon einigen Autoren beschriebenen Minima in den F-corg-Kurven (besonders bei Verwendung yon Propanol) konnten bei diesen Messungen nieht beobachtet werden; der Grund dafiir diirfte -- den Ergebnissen yon PUNGO~ u. KONKOLY T~EGE 12 naeh zu urteilen -- in der relativ niedrigen Zerstgubungs- gesehwindigkeit bei unserem Brenner zu suehen sein. Bei mehr als 40--50~ G ehalt an organiseher Substanz bringt Aeeton in jedem Fall die hSehsten Effekte. Unter den Alkoholen bewirkt Methanol den sts Anstieg, gefolgt yon Athanol und i-Propanol ; die Lage der Dio- xankurven in diesen Diagrammen variiert yon Fall zu Fall.

Die Intensit/%en yon Flammenspektren sind unter anderem stark yon der DurehfluBgesekwindigkeit der UntersuehungslSsungen dureh die Brennereapillare abh/~ngig, da sieh mit einer ~nderung der Zerst/~ubungs- gesehwindigkeit selbstverst~ndlieh auch die Konzentration des betreffen- den Elementes in der Flamme/indert . Diese Zerst~tubungsgesehwindig- keiten yon Gemisehen organiseher L6sungsmittel mit Wasser ~ndern sick, wie Tab.2 zeigt, nicht monoton mit der Konzentration Corg, son- dern durchlaufen ein Minimum bei cor~-Werten zwisehen 40 und 600/0, i~hneln also stark den Abhgngigkeiten der dynamisehen Z~thigkeiten solcher Gemische yon deren Zusammensetzung. Die in den F-Corg- Kurven dargestellten Werte resultieren nun aus einer IJberlagerung des Effektes der Emissionsverst/irkung mit dem Effekt der vergnderten Elementkonzentration in der Flamme, so dag zur Erfassung des reinen Verstgrkungseffektes der Einflug ver/inderter Zerst/~ubungsraten elimi- niert werden mug.

Naeh den Untersuchungen yon BAKER U. VALLEE 1 kann ffir die Knallgasflamme im Gebiet niedriger Zerst/~ubungsraten (bis etwa 2 ml/min) eine fast lineare Abhi~ngigkeit der Linienintensit/it yon der Zerstgubungsrate angenommen werden. Die beihSheren Raten auftretende Abweiehung yon der Linearit/~t ist auf die starke Erniedrigung der Flammentemperatur dutch die relativ grogen, in der Zeiteinheit zu- gefiihrten Wassermengen zuriiekzufiihren. Diese Temperaturerniedrigung ist im Falle des Zufiihrens brennbarer organiseher LSsungsmittel erheb- lich geringer als bei Wasser; naeh Messungen yon POSC~E~ u. EC~ZHAm) ~s wird die Temperatur der Knallgasflamme bei Zufuhr yon 2,0 ml I-I~O/min yon 2950 auf 2600~ gesenkt, bei Zufuhr der gleiehen Menge Alkohol dagegen nur auf etwa 2830~ Diese Ergebnisse lieBen es zul/~ssig erseheinen, zur Eliminierung des Einflusses versehiedener Zersts

* Aus Grfindon der Pl~tzersparnis sind diese F-cor~-Kurven in der vorliegenden Arbeit nioht angegeben.

Z. ~nalyt. Chem., Bd. 184 2 7

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raten eine lineare, rechnerische Korrektur anzubringen, d. hl die F-Werte mit dem Quotienten

V0 Zerstaubungsrate der rein waBrigen L5sung v Zerstgubungsrate der organischen bzw. gemischb w~Brig-organ. L6sung

zu multiplizieren. Diese Korrekturwerte, im folgenden kurz mit Vo be- y zeichnet, sind f'ur die verschiedenen L5sungsmittel und Konzentrationen in Tab. 2 zusammengestellt.

Tabelle 2. Zerstdubungsgeschwindigkeiten v wgfirig.organlscher Gemische

S u b s t a n z

Konzen- t ra t ion Vol- ~

0 20 40 60 80 90 99

l~ethanol

v

ml /min

2,22 1,60 1,52 1,46 1,94 2,45 3,24

Vo

1,00 1,39 1,46 1,52 1,15 0,91 0,69

Xthanol

v Vo

ml/min v

2,22 1,00 1,43 1,57 1,07 2,10 1,03 2,18 1,17 1,92 1,52 1,47 1,82 1,23

i -Propanol

V '0 o

ml /min v

2,22 1,00 1,29 1,72 0,85 2,61 0,77 2,88 0,79 2,81 0,90 2,46 1,05 2,12

Aceton

ml /min v

2,22 1,00 2,00 1,11 1,69 1,31 1,94 1,15 2,93 0,76 4,00 0,55 4,80 0,46

Dioxan

V Vo

m l / m i n v

2,22 1,00 1,65 1,35 1,28 1,74 1,13 1,96 1,26 1,76 1,48 1,50 1,69 1,31

In den Abb. 1-- 11 sind die durch Umrechnung erhaltenen korrigierten F-Werte (Fkorr) fiir alle untersuchten Atomlinien bzw. Banden in

5i

2

L I I l 0 20 gO 60 80 I00

% or#. LN Abb. 1

/=%

i i + ~ •

Y I I 0 s 6 0

k b b . 2

I oo0 7oo

% or#. LM

Abb. 1. Ka l ium 766/770 rim. Die Ziffern an den K u r v e n bedeuten bei aUen Abbi ldungen: 1 Methanol; 2 ~ thano l ; 3 i-Propanol; ~ Aceton; 5 Dioxan

Abb. 2. Ka l ium 404/407 nm

Abhi~ngigkeit yon der Konzentration der Untersuchungsl6sung an organischem Solvens aufgetragen, und zwar wurde ffir die-~korr-Skala der logarithmisehe Magstab gew/~hlt.

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Aus diesen Diagrammen lassen sich zwei interessante Schliisse ziehen : Erstens unterscheiden sieh die Fkorr-Werte unter gleichen Bedingungen

51

;~ I

~ .~< ~ S - : ~ i ' 70'~ ,<,,(.-~S-"

/ / o Y / / ~ I

r z J b ~3 6o ) I~0

% org. L/v~ Abb. 8. ~ f a ~ e s i u m 285,2 nm

/-;4 g

+~,. • ..;e~/ / ,,-7/Y /

j / , / •

o "

I I ' 20 gO 80 80 lO0

% org. L/4

Abb.4. Calcium 422,7 nm

~L

702 /~_q5

,- ~.~:~,~ l Z 7 ~ - W l L [] .o-o,.yl 2 I- .-y~.-~.~ i

7o'F ,./-Y.Y" 'p

i / x I I I 0 20 q-O 60 88 10O 0

% org. LM Abb. 5. Calcium 554 nm

4 / "

/"z~ i / o , ~

/ f 4 :" . . ~ /

,,~////

I I I 20 r 60 80 100'

% org. L/4 Abb.6. Strontium 460,7 nm

fiir verschiedene Elemente erheblich voneinander. Das Beispiel des CaI- eiums zeigt, dab auch ftir die Atomlinien- nnd die Bandenemission des gleichen Elementes betr&chtliche Unterschiede zu verzeiehnen sind; starke Untersehiede sind auch bei der Emission zweier Atomlinien des gleiehen Elementes festzustellen, wie z.B. fiir das rote nnd das blaue

27*

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KiDuble~t. Zweitens geht aus den Abbildungen hervor, dab sgmgiehe lg Fkorr-Corg-Kurven zumindes~ in ihrem Mi~elteil geradlinig ver]aufen. Bei den Linien ]~ 766/770, Cu 324,8, Cu 327,4 und Ag 338,3 erstreek~ sieh dieser geradlinige Tell fiber den Corg-Bereieh yon 20--100~ bei

2

FkJrr. 102-,

5

2

) 0

#

.,Z" 7%/ I / ' / . . ~

/ i I I I

20 #O 60 80 I00 % or$.LM

Abb. 7. ]Barium 553,6 n m

#1 2

20 gO 60 8O 100 % org. LNI

Abb.8 . Kupfe r 324,8 n m

5~-

2 . . + ~ / ~ / ~ / § ~ ~ /

zus~mmen I I/ fg//en zusommen

% or~. L, NI % ocq. L N Abb. 9, Kupfe r 327,4 n m Abb. J_0. Silber 338,3 n m

Konzentrationen unterhalb 20~ trit~ in jedem Fall tin Abweiehen yon der Linearitgt ein. AuBerdem verlaufen bei jeder dieser 4 Linien die den einzelnen organischen Solventien entsprechenden Kurven angenghert einander parallel. Im Falle der Mg-Linie 285,2 nm weichen die lg Ekorr" Cor~-Kurven bei hSheren Corg-Werten yon der Geradlinigkeit naeh unten hin ab; bei der Ga-, Ca-, St- und Ba-Linie sowie bei der CaOH-Bande 554 nm treten dagegen bei Corg > 80~ zum Tell starke Abweiehungen in Riehtung h6herer Fkorr~Werte allf. AuBerdem ist die Steigung der bei

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1961 Lichtemission einiger E!emente in org~nischen LSsungsmitteln 421

Znsatz yon Aceton erhaltenen Xurve durchweg wesenglieh grSl~er als bei den anderen nntersnchten Solventien.

Ein interessantes Bild ergibt sich, weIm man die Fko~r-Werte fiir Corg = 990/0 * in Abh/ingigkeit yon der Anregungsspannnng U der betreffenden Linie auftrs wie dies in Abb. 12 gesehehen ist. Bei hohen U-Wer~en (d.h. bei den Linien Mg 285,2, Cu 324,8, Cu 327,4 nnd Ag 338,3 mi~ Anregungsspannnngen zwischen 3,6 und 4,4 eV) werden relativ

99~ niedrlge ~korr-Werte erhalten. Die aliphatischen Alkohole ordnen sieh

5

5

2

/01

5

2

7 0

i , , ' / , : 7 "

OFA

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aa o~ r..) ~.D. <1[ L) ~ P I I I I I

20 ~ 6o 80 zoo z,5 40 2,5 3,0 3,5 ~0 g,5 % OQ@; L,4"/ Anre, [email protected]/gz//Tnunq [eVj

Abb. 11 Abb, 12

A b b , l I . Gal l ium 417,8 mn

Abb. 12. Abhi ing igke i t des Fkorr-Werte f i i r Gorg = 9 9 % Yon der Anregungssl?annung der gemessenen Linie

hier in der Reihenfolge ihrer Verbrennungsw~rmen ein; Dioxan und Aceton liegen nicht an den Stellen, an denen sic naeh dieser Reihenfolge zu erwarten w/iren. Aueh eine Korrek~ur hinsiehtlieh der nntersehied- lichen 0bertt~iehenspannungen, die - - naeh den Untersnehungen yon NmCIYA~A U. TA~ASAWA 9 - - mitverantwortl ieh fiir die Tr6pfehengr6Be im Nebel sind, bringt keine Ver/inderung der Reihenfolge. Die Linien mit den Anregungsspannungen zwisehen 3,6 und 3,9 eV (Cu und Ag) sind anoh diejenigen, deren lg Fkorr-Corg-Kurven weitgehend gerad- linig und - - fiir die versehiedenen Solventien - - einander parallel

* Der Wer~ yon 99% wurde gew~ihlg, weil dies in den meis~en F~illen der hSehste un~ersuehte Corg-Wert war. In den ~'~illen, in denen die vorgegebene Elemen~menge in 99~ organisehem LSsungsmittel nieht mehr 16slieh und deshalb die 1Kes- sung bei 990/o nieh~ mSglioh war, wurden die F-cors-Kurven auf Corg = 99~ extrapoliert mad daraus der Fkorr-Wer~ bereehne~.

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422 N~.B: Emission einiger Elemente in organischen LSsungsmit~eln Bd. 184

verlaufen. Bei U-Werten unter 3,5 eV t r i t t ein starker Anstieg der F~9or/r ~- Werte f'dr alle untersuchten organischen LSsungsmittel auf. i-Propanol t r i t t in der Wirksamkeit s tark zuriiek zugunsten yon Aeeton, das im Bereieh yon 2,2--3,1 eV eindeutig die stgrksten Effekte bringS. Wghrend die lg /Vkorr-Corg-Kurven fiir die Einwirkung der A]kohole und des Dioxans auf die Linien mit U-Werten zwisehen 2,2 und 3,1 eV etwa einander parallel verlaufen, weist die dem Aceton zugehSrige Kurve eine wesentlich st~rkere Steigung auf.

Bei U-Werten zwisehen 2,6 und 3,0 eV durehlaufen alle Kurven der Abb. 12 ein Maximum, um nach kleineren U-Werten bin wieder stark abzufallen. Die fiir das rote K-Duble t t erhaltenen Werte schliei31ieh sind die niedrigsten, die bei diesen Messungen auftraten.

Vergleicht man die Gestalt der ig lVkorr-Cor,-Kurven mit der S- Form der lg F-Corg-Kurven, dann kann man feststellen, dal~ dutch die rechnerische Korrektur der /V-Werte fiir die Linien mit Anregungs- spannungen zwischen 3,6 und 3,8 eV die Kurvenform sehr vereinfaeht wird. Fiir dig Mg-Linie 285,2 nm (U = 4,34 eV) wird offensichtlich eine Uberkompensation erreieht; f'dr die Ga-, Ca-, Sr- mad Ba-Linie ( U < 3,1 eV) wird der Einflul~ der ver~nderten Durehflul3rate zwar verringert, abet nieht ganz ausgeschaltet.

Die CaOtt-Bande 554 nm und das K-Duble t t 404/407 nm wurden in der Abb.12 nieht mi t aufgenommen. Bei der CaOH-Bande war der Weft der Anregungsspannung fiir den Elektroneniibergang nieht bekannt ; die ~'-Werte f'dr das K-Duble t t ]iegen wesentlich niedriger als dem U-Wert entsprechen wiirde, was vielleieht darauf zuriickgefiihrt werden kann, daB, im Gegensatz zu allen anderen bier untersuehten Linien, die des blauen K-Dublet ts keine Resonanzlinien sind.

Zusammeniassung DiG Beeinflussung der Flammenemission yon 10 Atomlinien und

einem Bandenmaximum dureh Zus~tze yon Methanol, J~thanol, LPro- panol, Aeeton und Dioxan zu den UntersuehungslSsungen wurde unter konstanten apparat iven Bedingungen vergleichend untersueht, die Ergebnisse wurden im Hinbliek auf Zersti~ubungsgeschwindigkeit sowie auf die Anregungsspannung der betreffenden Linien diskutiert.

Herrn Dr. G. IWANTSO~E~ und Herrn Dr. W. Gv.EnUm% Forschungslabora- torium der Siemens-Sehueker~werke AG, mSchte ieh ffir wertvollo Anregungen und Diskussionen danken.

Literatur I:BAKER,)/[.I~., U. :B.:L.V.~LLEE: Analyt. Chemistry 31, 2036 (1959); vgl.

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Page 10: über flammenphotometrische Untersuchungen der Abhängigkeit der Emission einiger Elemente vom Zusatz organischer Lösungsmittel

1961 SassEzqn~.n~ u. W~X~ETZ: Gasehromatographie yon Phenolderivaten 423

6 Fr=~K, A.: MJkroohim. Aeta (Wien) 1955, 314; vgl. diese Z. 149, 111 (1956). -- 7KI~GSLm:, G.R., u. R .R. Se~ArFEgT: J. biol. Chemistry 206, 807 (1954). -- s ~ - ~ A , L., D. H. STgu~K u. S.C.A~)~Ms: Analyt. Chemistry 29, 1885 (1957); vgl. diese Z. 168, 374 (1958). - - 9 Nv~vY~A, S., u. Y. TA~ASAW_~: Trans. Soc. l~r ]~ng. Japan 5, 68 (1939); vgl. ~AVRODI:NEA~U-]~GITEUX: L'Analyse Spectrale Quantitative par la Flamme. 1. Aufl. 1954, S. 55--56. -- ~o PffSCHEL, A., u. S. ECK- ~ I ) : Arch. Eisenhfittenwes. 30, 731 (1959); vgl. diese Z. 176, 123 (1960). - - m Pu~Go~, E., u. I. Ko~KoLY T~aGE: Aet~ chim. Acad. Sci. hung. 13, 235 (1958). -- ~2 Pv~Goa, E., u. I. KO~KOLu T~_Ean: Acta ehim. Acad. Sci. hung. 28, 125 (1961). -- 13 I:~ATHJE, A. O. : Analyt. Chemistry 27, 1583 (1955); vgl. diese Z. 153, 137 (1956). -- ~t S~EB]~, It., u. S. I~O~O~T: Biochem. Z. 326, 413 (1955).

Dr. K. H. N~B, Forsehungslaboratorium der Siemens-Sohuckertwerke AG Erlangen, Werner yon Siemens-StraBe 50

Aus dem Organisoh-analytischen Laboratorium der Farbenfabriken Bayer AG, Leverkusen

o-Phthals~ure-di- (3,3,5-trimethyleyelohexyl)-ester als stationiire Phase fiir die Gasehromatographie

yon Phenolderivaten Von

WERNER SASSENBERG und KARL WRABETZ

Hit 2 Textabbildungen

(Eingegangen am 16. August 1961)

Kiirz l ich haben wir in dieser Ze i t sehr i f t 2 fiber die gasohromato- graphisehe Trennung yon Pheno l -Kreso l -Xyleno l -Gemischen u n t e r be- sonderer Berf icks ioht igung des o-Kreso lgeha l t s in T r ik re sy lphospha t ber ich te t . I n dieser A r b e i t konn t en bere i ts b rauchba re Versuohsbedin- gungen zur par t i e l l en Trennung yon p- und m-Kreso l mi tge t e i l t werden, ws die besonders schwierige T r e n m m g yon 2,4- und 2 ,5-Dimethyl - phenol n ioht gelungen war. Inzwisohen haben wir nach Un te r suchung einer groBen Zahl verseh iedener Phthals i~ureester im o-Phthalss t r ime thy loyc lohexy l ) - e s t e r eine s ta t ion~re Phase gefunden, die befrie- d igende Trennungen yon 2,4- und 275-Dimethylphenol neben einer ver- besser ten Trennung yon p- und m-Kreso l ges t a t t e t . Dars te l lung und Eigensehaf ten dieses Esters , die Kers te l lung des Si~ulenffillma~erials u n d die Arbe i t sbed ingungen werden in der vor l iegenden Arbe i t mi~geteil t .

Darstellung und Eigenschaften des o-Phthals~iure-di- (3,3,5-trimethyleyclohexyl) -esters

Ausgangssubstanzen: a) Phthals~ureanhydrid. Teehnisohe Ware mit einem Erstarrungspunkt yon 130,30 ~ C.

b) 3,3,5-Trimethylcyclohexanol-(1) (oder 1,1,3-Trimethylcyelohexanol-(5), ,,Di- hydroisophorol"), bezogen yon der Fa. Steel u. Co., Ltd., London.


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